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saftkraft_2015-1

Date post: 08-Apr-2016
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Das Kundenmagazin der EKZ
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Einblicke Ein echter Schoggi-Job Seite 16 Die richtige Entwicklung 8 Raumplanung im Kanton Zürich Mehr Effizienz für alle 22 Energieberatung im Mehrfamilienhaus Zu Besuch bei den Ahnen 32 Leserevent im Landesmuseum Zürich DAS KUNDENMAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH AUSGABE 1|15
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Page 1: saftkraft_2015-1

Einblicke

Ein echter Schoggi-Job Seite 16

Die richtige Entwicklung 8Raumplanung im Kanton Zürich

Mehr Effizienz für alle 22Energieberatung im Mehrfamilienhaus

Zu Besuch bei den Ahnen 32Leserevent im Landesmuseum Zürich

DAS KUNDENMAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH AUSGABE 1|15

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Affoltern am Albis, Bäretswil, Bassersdorf, Bauma, Benken, Birmensdorf, Bülach, Dielsdorf, Dietikon, Effretikon, Eglisau, Einsiedeln, Elgg, Feldmeilen, Gossau, Henggart, Hombrechtikon, Menzingen, Mettmenstetten, Pfungen, Regensdorf, Richterswil, Rorbas, Rüschlikon, Russikon, Schwerzenbach, Seuzach, Stäfa, Turbenthal, Uster, Wädenswil, Wetzikon, Winterthur, Zumikon.

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Rat & Tat 5 Was tun bei Stromausfall? 6 EKZ Geschäftsbericht 2013/2014 7 Förderaktion Staubsauger

Politik & Wirtschaft 8 Zukunftsweisende Raumplanung

Wissen & Technik12 Innovationsweltmeister Schweiz14 Wir vermessen uns selbst16 Schoggi-Job Lebensmittelingenieur

Familie & Freizeit20 Online shoppen – gewusst wie28 Vom Haustier zum Mitbewohner34 Preisrätsel

22 Energieberatung im Mehrfamilienhaus

26 Kochen mit Nina Burri

Titelbild Ein echter Schoggi-Job – so entstehen die süssen Leckereien Foto: © Giorgia Müller

Was, wie und vor allem wo im Kanton Zürich gebaut wird, ist für eine sichere Stromver-sorgung alles andere als unwichtig. Denn da, wo Siedlungsraum entsteht, sorgen die EKZ für den notwendigen Zugang zum Strom. Wie dieser Siedlungsraum wachsen darf, wird vom Kanton festgelegt. Zürich hat sein raum-planerisches Konzept für den Kanton der Zukunft fertiggestellt und hat nun eine Hand-habe für Städte und Gemeinden, wie sie sich künftig entwickeln können, um für die Einwohner attraktiv zu sein. Lesen Sie dazu ab Seite 8.

Ein attraktiver Standort ist auch eine Grund-lage für Innovation. Die Schweiz steht regel-mässig zuoberst in den Ranglisten der inno- vativsten Länder – doch das liegt nicht nur an der Lage. Welche weiteren Faktoren dabei hineinspielen, lesen Sie auf Seite 12.

Innovativ und auf die Zukunft ausgerichtet ist auch das Zürcher Landesmuseum. Es beherbergt rund 820 000 Objekte der Kultur-geschichte und des Kunsthandwerks und verkörpert somit den kulturellen Schatz der Schweiz. Derzeit wird der Bau erweitert, um den aktuellen und zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden. Wollen Sie mehr da rü ber erfahren, lesen Sie dazu Seite 32, und kom-men Sie an unseren Leserevent.

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

Annabel Ott Unternehmenskommunikation EKZ

Liebe Leserin Lieber Leser

LeserangebotGeführter Rundgang durchs Landesmuseum.

Seite 33

Affoltern am Albis, Bäretswil, Bassersdorf, Bauma, Benken, Birmensdorf, Bülach, Dielsdorf, Dietikon, Effretikon, Eglisau, Einsiedeln, Elgg, Feldmeilen, Gossau, Henggart, Hombrechtikon, Menzingen, Mettmenstetten, Pfungen, Regensdorf, Richterswil, Rorbas, Rüschlikon, Russikon, Schwerzenbach, Seuzach, Stäfa, Turbenthal, Uster, Wädenswil, Wetzikon, Winterthur, Zumikon.

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8 Zürich boomt geplant – dank Raumplanung

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EKZ Saft & Kraft 1|15

3Inhalt & Editorial

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Gut zu wissen

Sie fragen – wir antworten «Stimmt es, dass man ein Thermostatventil nach der Heizsaison ganz aufdrehen soll?»

«Wieso kann es mir ohne Stromkontakt eins ‹zwicken›?»

«Wieso beträgt die Reichweite der meisten Elektroautos nur zirka 100 km?»

Durch die mechanische Reibung zweier Materialien mit unterschiedlichen elektri-schen Eigenschaften werden die Elektronen an ihren Oberflächen unterschiedlich stark verteilt. Die Materialien werden dadurch elektrostatisch geladen. Kommt nun das geladene Material in Kontakt mit einem gut leitenden Material, dann findet eine rasche Entladung statt, was wir als «Zwi­cken» wahrnehmen. Solche Entladungen sind zwar unangenehm, aber für einen ge­sunden Menschen völlig ungefährlich. Bei gewissen Anwendungen muss der Elektro­statik Rechnung getragen werden: Elektro­nische Bauteile können bei einer Ent­ladung Schaden nehmen, und auch in explosionsgefährdeten Umgebungen darf dieses Phänomen nicht auftreten. ■

Der Grund dafür liegt beim Stromspeicher, dem Akku. Ein Akku kann im Verhältnis zu seinem Gewicht bzw. Volumen relativ wenig Energie speichern. Der Akku eines Autos mit einer Reichweite von 100 km wiegt, inklu­sive stabiler Verpackung, gegen 300 kg. Ein hohes Fahrzeuggewicht möchte man mög­lichst vermeiden, da dies einen negativen Einfluss auf die Fahrleistung und den Ver­brauch hat. Zudem ist der Akku ein wesent­licher Kostenfaktor. ■

Ja, das ist sinnvoll, denn damit sinkt die Wahr scheinlichkeit, dass das Ventil zu Be-

ginn der Heizsaison verhockt ist und der Radiator kalt bleibt. Ist der Thermostat zum Beispiel auf Stellung 3 (zirka 20 °C) ein gestellt, dann drückt dieser das Ventil zu, sobald die Raumtemperatur über 20 °C steigt. Im Sommer bleibt dann also das Ven­til praktisch immer in der «Zu­Stellung» und kann dann mit der Zeit fest sitzen. Dreht man den Thermostat hin gegen voll auf, so wird das Ventil nur selten zuge­drückt. Wichtig ist, dass die Ventile zu Be­ginn der Heiz saison wieder auf die richtige Zahl eingestellt werden. ■

Schreiben Sie uns:

Saft & Kraft, EKZ Energieberatung Postfach 2254, 8022 Zürich

Oder per E-Mail an: [email protected]

Oder rufen Sie uns einfach an:Telefon 058 359 11 13

Haben Sie Fragen zum Thema Energie?

André Montani, EKZ Energieberater

Ihr Draht zu den EKZWenn’s um Energie geht, sind wir für Sie da: an 365 Tagen, rund um die Uhr.

EKZ 24-Stunden-StörungsdienstRufnummer 0800 359 359– bei Stromausfall– bei Schäden an Freileitungen– Meldung defekter Strassenlampen

EKZ Eltop 24-Stunden-ServiceRufnummer 0848 888 788Alle Elektrodienstleistungen unter einem Dach:– Elektroinstallationen– Gebäudeautomation– Telematik/IT– 24-Stunden-Service

EKZ KundendienstRufnummer 058 359 55 22Servicetelefon für fachkundige Beratung:– Wohnungswechsel– EKZ Stromprodukte– Stromrechnung

EKZ EnergieberatungRufnummer 058 359 11 13– Beratung rund um erneuerbare Energie

und Energieeffizienz

Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ)Dreikönigstrasse 18, Postfach 22548022 Zürich, Telefon 058 359 11 11

[email protected] oder [email protected]

ImpressumHerausgeber: EKZ, Dreikönig strasse 18 Postfach 2254, 8022 Zürich Verantwortlich: Annabel Ott Gesamtrealisation: Visiolink AG (Linkgroup) Mühlebachstrasse 52, Postfach, 8032 Zürich Art Direction: Claudia Schmid, Beat Kühler Redaktionsleitung: Irene M. Wrabel, Mark van Huisseling Redaktionsadresse: Saft & Kraft Mühlebachstrasse 52, Postfach, 8032 Zürich [email protected], Telefon 044 268 12 99 www.saft-kraft.ch Anzeigen/Druckmaterial: Deni Lechmann [email protected], Telefon 044 268 12 50 Erscheinungsweise: vierteljährlich, 10. Jahrgang, 250 000 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Unterlagen (Manuskripte, Fotos, Waren usw.) lehnen wir die Verantwortung ab. Nachdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit schrift-licher Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Exemplare von Saft & Kraft können bei der Redaktion unter 044 268 12 99 nachbestellt werden.

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Rat & Tat

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In der Schweiz ist man es gewohnt, dass alles funktioniert. Die Züge fahren pünkt lich, die Regale in den Supermärkten sind stets gefüllt, und elektrischer Strom ist jederzeit und nahezu überall verfügbar. Die Sicherstellung der Stromver sorgung ist der Hauptauftrag der EKZ. Rund um die Uhr arbeiten wir daran, dass der Strom zu Ihrer Steckdose kommt. Die EKZ investieren jährlich 50 Millionen Franken in den Ausbau und Unter­halt ihres Verteilnetzes, um die Qualität der Versorgungssicherheit weiterhin hochzuhalten. Im internationalen wie auch im schweizweiten Vergleich ist die Versorgungssicherheit der EKZ überdurchschnittlich hoch. Sollte es trotzdem zu einem unerwarteten Stromausfall kommen – wobei das Risiko allerdings nur bei minimalen 0,003 Prozent liegt –, sind unsere Mit­arbeitenden schnell zur Stelle. Im Folgenden finden Sie ein paar wichtige Ver­haltensregeln, wie Sie gut durch den Unterbruch kommen und bereit sind, wenn das Licht wieder angeht.

Wenn es zum Unterbruch kommt■Bewahren Sie Ruhe.■ Prüfen Sie, ob alle Sicherungen in Ordnung sind.■Klären Sie den Umfang des Unterbruchs ab: Bei einem Stromausfall,

der nur Ihr Haus/Ihre Wohnung betrifft, rufen Sie mit dem Mobiltelefon einen Elektro installateur an.

■Wenn Nachbarhaushalte oder die Strassenbeleuchtung ebenfalls keinen Strom mehr haben, benachrichtigen Sie den EKZ 24­Stunden­Störungs ­dienst (Telefon 0800 359 359).

■Schalten Sie Herdplatte, Bügeleisen oder andere elektrische Geräte ab.■Halten Sie Kühlschrank und Tiefkühler geschlossen. Tiefgekühlte Produkte

tauen auch bei einem mehrstündigen Stromausfall nicht auf.

Wenn der Strom wieder fliesst■Kontrollieren Sie Licht­ und Geräteschalter.■Richten Sie die Uhren.■Kontrollieren Sie wichtige Geräte wie Heizung, Kühlschrank und

Alarmanlagen.

Weitere Informationen: www.ekz.ch/stromausfall

Sicher im Haushalt

Was tun bei Stromausfall?

Erneuerbare Energien

EKZ nehmen Wind-park in Portugal in BetriebDie EKZ haben den 2013 erworbenen Wind-park Parque Eólico do Norte dos Candeeiros (PENC) in Betrieb genommen. Die Wind-turbinen des Windparks stehen in der Nähe von Nazaré, ungefähr 120 Kilometer nörd-lich von Lissabon, wo die Windverhältnisse äus serst attraktiv sind und zu den besten in Kontinentaleuropa zählen.

Der Windpark PENC wird jährlich 28 GWh Strom produzieren, was dem Verbrauch von zirka 6500 Haushalten entspricht. Damit verfügen die EKZ über insgesamt elf Wind-parks an windgünstigen Standorten in Deutschland, Frankreich und Portugal. Die EKZ haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Anteil der neuen erneuerbaren Ener-gien auf zehn Prozent des Gesamt absatzes zu steigern.

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Gewässerschutz

Grosse Baustelle für den Lachs

Nicht weniger als 1,3 Millionen Franken kostet die Wiederherstellung der Fischgän-gigkeit beim Wehr Hütten des Wasserkraft-werks Waldhalde. Der Spatenstich für die neue, lachsgängige Fischtreppe an der Sihl erfolgte bereits im August 2014. Die Bau-arbeiten wer den voraussichtlich im Frühling abgeschlossen. Damit wird eine wichtige Massnahme des revidierten Gewässerschutz-gesetzes umgesetzt. Das Wasserkraftwerk Waldhalde produziert jährlich rund 15 Mio. kWh Strom. Mit dieser Strommenge können über 3000 Haushalte mit Energie versorgt werden.

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EKZ Saft & Kraft 1|15

Rat & Tat

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Energieberatung

EKZ Stromdetektiv jetzt auch für KMUSeit rund zwei Jahren deckt der Stromdetektiv der EKZ erfolgreich Sparpotenziale in Privathaushalten auf. Von einem speziell auf Unternehmen zugeschnitte­nen Stromdetektiv können ab sofort auch Gewerbetreibende profitieren, die einen jährlichen Stromverbrauch von max. 100 000 kWh haben – das lohnt sich. Denn rund die Hälfte des Energieverbrauchs in Firmen geht auf das Konto des Stroms. Oft weiss man nicht, wie viel Strom wofür verbraucht wird und welche effi­zienten Alternativen verfügbar wären. Tatsächlich gibt es Möglichkeiten, den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent zu senken. Der Stromdetektiv für KMU deckt dieses Sparpotenzial in zwei Stun­den auf, auch bei Ihnen.

Weitere Informationen und eine bequeme Bestellmöglichkeit finden Sie unter www.ekz.ch/stromdetektiv-kmu

myEKZ Kundenportal

Stromprodukt auf myEKZ wechseln – einfacher geht’s nichtDas myEKZ Kundenportal bietet komfortablen Zugriff auf sämtliche EKZ Service-leistungen, rund um die Uhr und selbstverständlich auch mobil. Viele Kunden nutzen diese Vorteile bereits. So wurden etwa im vergangenen Jahr über

30 Prozent der Stromproduktwechsel auf myEKZ durchgeführt. Auf dem Kundenportal ver gleichen Sie unsere Stromprodukte ein­fach und schnell. Mit wenigen Klicks können Sie etwa von unserem Standard­Mixstrom auf zertifizierten Naturstrom umsteigen.Neu registrierte myEKZ Nutzer haben die Chance, monatlich zu gewinnen: einen Wellness­Aufenthalt mit Übernachtung für zwei Personen im Hotel Belvoir in Rüsch­

likon. Profitieren Sie von myEKZ, und nutzen Sie Ihre Gewinn­chance: einfach mit Kunden­ und Verbrauchsstellennummer (zu finden auf Ihrer Stromrechnung) registrieren bei www.ekz.ch/ registrierung oder direkt mobil mit dem QR­Code.

Geschäftsjahr 2013/14

EKZ halten Profi-tabilität auf gutem NiveauDie EKZ blicken auf ein erfreuliches Ge-schäftsjahr 2013/14 zurück. Bei einem kon-solidierten Umsatz von 830 Millionen Franken erzielten sie einen Unternehmens- gewinn von 67 Millionen Franken und übertrafen das Vorjahresresultat um 17 Mil-lionen Franken. Der EBIT beträgt 84 Millionen Franken. Dies ermöglicht es, wiederum einen Bonus auszuschütten, von dem alle Stromkunden der EKZ im neuen Geschäftsjahr profitieren. Der Bonus beträgt je nach Kundengruppe bis zu 6 Prozent der Rechnungsbeiträgen für Energie und Netznutzung. Damit bleiben die EKZ einer der günstigsten Energiever-sorger der Schweiz.Darüber hinaus investieren die EKZ jährlich rund 50 Millionen Franken in den Ausbau und Unterhalt ihres Verteilnetzes. So lag die Versorgungssicherheit auch im vergangenen Jahr bei hohen 99,997 Prozent.

Bestellen Sie den Geschäftsbericht der EKZ www.ekz.ch/gb

106. Geschäftsbericht

Elektrizitätswerke des Kantons Zürich

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Elektromobilität

Elektroautos testenWer mehr über Elektromobilität erfahren will, kommt am Samstag, 11. April 2015, nach Männedorf. An der Ausstellung «Eco cars à la carte» stellen die EKZ und Garagen aus der Region rund ein Dutzend Elektrofahrzeuge für eine Probefahrt zur Verfügung. Erfahren Sie mehr über Elektromobilität, und überzeugen Sie sich selbst von den energieeffi zienten Autos.«Ecocars à la carte», 11. April 2015, von 9.00 bis 16.00 Uhr auf dem P+R-Parkplatz Bahnhof Männedorf

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Rat & Tat

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Versorgungssicherheit

Unterwerk Rümlang in Betrieb genommenDas Gebiet rund um den Flughafen Zürich hat in den letzten Jahren an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Die rege Bautätigkeit und der Zuzug energieintensiver Rechen-zentren bewirken einen stark steigenden Verbrauch an Energie in dieser Region. Aus diesen Gründen haben die EKZ in Rümlang ein neues Unterwerk erstellt, das in die bestehende 110-Kilovolt(kV)-Hochspannungs-leitung Opfikon–Regensdorf eingebunden wird.«Mit dem neuen Unterwerk in Rümlang sorgen wir für eine hohe Versorgungssicher-heit in der stark boomenden Region rund um den Flughafen Zürich», sagt Peter Fran-ken, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter Netze bei den EKZ, bei der Einweihung des neuen Unterwerks. Das Unterwerk bildet die Schnittstelle zwischen der überregiona-len und der regionalen Netz ebene.

Aktion

Bis zu 150 Franken für einen energie- effizienten StaubsaugerVerpassen Sie auf keinen Fall die aktuelle Förderaktion für EKZ Stromkunden. Profitieren Sie von 20 Prozent auf den Nettokaufpreis (bis maximal 150 Fran­ken) beim Kauf eines energieeffizienten Staubsaugers gemäss www.topten.ch. Die Aktion läuft bis zum 31. Mai 2015. Bis jetzt zählte nur die Leistung: Je mehr Watt ein Staubsauger hat, desto besser. Doch dies ist ein Irrglaube, denn nicht nur die Anzahl Watt entscheidet über eine gute Saugleistung, sondern auch die Konstruktion des Geräts. Werden zum Beispiel ein effizienterer Motor oder bessere Dichtungen einge­baut, ist die Reinigungsleistung so gut wie mit einer höheren Leistung vor­her. Vergleicht man nun den Stromverbrauch eines modernen Staubsaugers der Effizienzklasse A mit einem Gerät der Klasse G, so braucht dieses rund 50 Prozent weniger Strom.

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Elektromobilität

Schneller laden auf der A4 Die EKZ erweitern ihr öffentliches Stromtank-stellennetz um zwei Schnellladestationen. Diese stehen bei der MyStop-Raststätte im Knonauer Amt. Die neuen Schnelllade- stationen mit 50 Kilowatt Leistung können die Batterie eines Elektroautos in weniger als einer halben Stunde auf 80 Prozent laden. Möglich wird dies, weil der Schnelllader mit Gleich- statt mit Wechselstrom arbeitet. Die Raststätte steht an der A4, der Auto- bahnverbindung zwischen dem Grossraum Zürich und Zug/Luzern.

Erfahren Sie mehr über das Elektro-Tank-stellennetz der EKZ: www.ekz.ch/stromtankstellen

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Rat & Tat

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Überzeugende Konzepte für eine BoomregionIn den letzten 100 Jahren hat sich die Bevölkerungszahl der Schweiz mehr als verdoppelt. Damit wächst der Druck, die zur Verfügung stehende Fläche sinn- voll zu nutzen und allen Ansprüchen an den gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum gerecht zu werden. Genau das ist die Aufgabe der Raumplanung.

TEXT: IRENE M. WRABEL FOTOS: ZELJKO GATARIC

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Politik & Wirtschaft

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Wie soll unser Lebensraum der Zukunft aussehen? Darüber herrscht begreiflicherweise in der Be völkerung nicht unbe­dingt Einigkeit, denn es gibt

eine Vielzahl an Wünschen, Bedürfnissen und Vorstellungen, wie der Wirtschafts­ und Lebensraum Schweiz gestaltet werden soll. Eine Herausforderung, die angesichts wachsender Einwohnerzahlen und be­grenzter Fläche immer drängender wird. «Die Aufgabe der Raumplanung ist es, die richtige Entwicklung am richtigen Ort zu ermöglichen», erklärt Sacha Peter, Leiter der Abteilung Raumplanung in der Baudirektion des Kantons Zürich, seine Aufgaben kurz und bündig. Doch was ist die «richtige» Entwicklung, was der «richtige» Ort?

Der Kanton Zürich ist ein äusserst attrakti­ver Standort sowohl als Lebens­ als auch als Wirtschaftsraum. Die Einwohnerzahlen wachsen hier so stark wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Eine gute und zukunfts­orientierte Raumplanung ist also umso wich tiger. In der Wanderausstellung «Dichte begreifen» (www.dichtebegreifen.ch), die noch bis April 2015 an verschiedenen Standorten im Kanton Halt macht, möchte die Baudirektion der interessierten Öffent­lichkeit die vielfältigen Gestaltungsmög­lichkeiten für die Siedlungsentwicklung nach innen aufzeigen. «Die Mär, dass man nur mit Hochhäusern verdichten kann, kann man getrost vergessen.» Und damit meint Peter nicht, dass auch das letzte Grün zu­betoniert werden soll. «Wenn man etwa vom Prime Tower herab die Stadt Zürich überblickt, sieht man, dass hier noch sehr viel Entwicklungsspielraum besteht.» Mit der grossen Vielfalt an möglichen Sied­lungsformen lässt sich lebenswerter Raum für alle Bevölkerungs schich ten schaffen. Dem trägt der neue kantonale Richtplan Rechnung. Er folgt dabei den Vorgaben der Grundsatzgesetzgebung des Bundes. Hier wird der Rahmen in Bezug auf Planungs­grundsätze und Zielvorstellungen, Pla­nungsinstrumente und Verfahrensregeln, Koordinationsregeln sowie Einzelfragen wie zum Beispiel die Bewilligungspflicht fest­gelegt. Innerhalb dieses Rahmens müssen sich die Kantone und ihre Regionen und Gemeinden in der Raumplanung bewegen. Der Bund nimmt dabei seine Aufsichts­funktion wahr. Das ist eine relativ neue Entwicklung.

Raumplanung auf allen EbenenZwar gab es bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz An­sätze zur Siedlungsplanung – doch diese verlief noch weitgehend unkoordiniert. Erst 1969 stimmte die Bevölkerung schliess­lich einem Verfassungsartikel zur Raum­ordnung als Bundeskompetenz zu. Damit war die Grundlage für das erste Raum­planungsgesetz des Bundes geschaffen, das schliesslich am 1. Januar 1980 in Kraft trat. 2013 wurde das Raumplanungs­gesetz per Volksabstimmung revidiert, um der haushälterischen Bodennutzung zum Durchbruch zu verhelfen und absehbaren Entwicklungen wie der Bevölkerungszu­nahme Rechnung zu tragen. In der Vergan­genheit hatten einige Kantone die Bundes­vorgaben ungenügend umgesetzt, und so kam es mancherorts zu Zersiedlung und Landverschleiss.

Die Basis für die Kantone, auf der sie ihre Richtpläne erstellen können, wurde damit also neu definiert. Mit diesen Richt­plänen geben die Kantone vor, wie sich ihr

«Die Aufgabe der Raum-planung ist es, die richtige Entwicklung am richtigen Ort zu ermöglichen.»SACHA PETER, BAUDIREKTION KANTON ZÜRICH

Stadt und Kanton Zürich: Die Region boomt – eine grosse Herausforderung für die Raumplanung.

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Politik & Wirtschaft

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Gebiet in räumlicher Hinsicht auf einen Zeithorizont von 25 Jahren hinaus zu ent­wickeln hat. In diesem Rahmen werden in Folge alle dafür wichtigen Aktivitäten in allen Politikbereichen und auf allen Ebenen (Bund, Kanton, Region, Gemeinde) koordi­niert. «Das bedeutet immer auch den Um­gang mit Unsicherheiten, wenn man über einen solchen Zeitraum hinweg planen muss», sagt Sacha Peter. «Wichtig ist es, in die richtige Richtung zu gehen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.» Vor die­ser Herausforderung stehen letztlich alle Kantone. Im Rahmen der kantonsübergrei­fenden Zusammenarbeit findet der regel­mässige Austausch mit allen anderen Kan­tonen statt. Das ambitionierte Ziel lautet,

ein gemeinsames Verständnis der Raumpla­nung im gemeinsamen Wirtschafts­ und Lebensraum zu entwickeln.

Überzeugende Konzepte sind gefragtDie Entstehung eines kantonalen Richt­plans nimmt viel Zeit in Anspruch – Zürich hat diesen Prozess unlängst erfolgreich be­endet und darf nach einer Entwicklungs­phase von rund acht Jahren bald an die Umsetzung gehen. Damit ist der bevölke­rungsreichste Kanton so etwas wie der Musterschüler der Eidgenossenschaft. Zü­rich konnte als erster Kanton die Vorgaben des Bundes mit seiner Planung erfüllen und steht nun vor der endgültigen Geneh­migung. Sacha Peter ist zuversichtlich:

«Die Kantone müssen überzeugende Kon­zepte vorlegen. Genau das haben wir ge­tan.» Dafür spricht, dass der Richtplan den gesamten Entwicklungsprozess gut durch­laufen konnte. Im März 2014 hat der Kan­tonsrat dem finalen Entwurf mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Gemeinden hatten nach der Zustimmung durch den Kantons­rat noch die Möglichkeit, vor das Bundes­gericht zu gehen. Allerdings wurde davon nicht Gebrauch gemacht. Der neue Richt­plan ist damit seit der Festsetzung des Kantonsrats für alle Behörden im Kanton verbindlich (www.richtplan.zh.ch).

Energieversorgung – ein grosses ZukunftsthemaBesonders im Fokus steht die Infrastruktur. Gerade die Verkehrswege im Kanton Zürich sind bereits heute hohen Belastungen aus­gesetzt – das gilt für den öffentlichen ge­nauso wie für den Individualverkehr. Durch eine Stärkung der Regionalzentren, also den Ausbau der Wohn­ und Infrastruktur von Gebieten ausserhalb des Ballungszentrums, erhofft man sich hier auf längere Sicht eine Entlastung. Auch die Energieversorgung ist ein wichtiges Thema der räumlichen Ent­

wicklung. Der Fachmann weiss um die Be­deutung dieses Sektors: «Die Energienetze zur Erhaltung und Entwicklung der Versor­gungssicherheit sowie die Energiegewin­nung sind wichtige Themen der Zukunft in der Raumplanung.» In den Richtplänen werden grundsätzliche Fragen wie etwa die sinnvolle Führung der Trassen geklärt.

Privatpersonen haben übrigens keine Einsprachemöglichkeit gegen einen verab­schiedeten kantonalen Richtplan, da die­ser behördenverbindlich ist. Vor der Be­handlung und Verabschiedung durch den Kantonsrat liegt der Plan jedoch in der bis dahin aktuellen Fassung öffentlich aus. Hier kann jede Bürgerin und jeder Bürger noch Einwendungen vorbringen. Im aktu­ellen Richtplanprozess gab es gesamt 2300 Einwendungen mit 8700 Anträgen, viele davon auch gleichlautend. Jede einzelne davon wurde geprüft – der Umgang mit diesen Einwendungen lässt sich in einem separaten Erläuterungsbericht nachlesen.

«Die Energienetze und die Energiegewinnung sind wichtige Themen der Zukunft in der Raum-planung.»SACHA PETER

Verliert nie das Ziel aus den Augen: Sacha Peter, Leiter des Amts für Raumentwicklung in der Baudirektion des Kantons Zürich

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In welchen Bereichen gibt es für die EKZ Berührungspunkte mit der Raumplanung?Jede Starkstromanlage, sei es eine Leitung oder ein Gebäude, ist bewilligungspflichtig. Das Plangenehmigungsverfahren wird durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat, ESTI, koordiniert. Im Bewilligungs-

prozess spielt auch die Raum planung eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es um Anlagen ausserhalb der Bauzonen geht.Wie trägt die Raumplanung zur Versorgungssicherheit im EKZ Versorgungs gebiet bei?Jede Art von Planung trägt zur Versorgungssicherheit bei, sofern die Planungen auch fristgerecht umgesetzt werden. Dies ist heute bei vielen Leitungsbau-projekten nicht der Fall. Leitungsprojekte von Swissgrid und von Axpo im uns vorgelagerten Netz, die direkt und indirekt auch die Versorgungssicherheit der EKZ Kunden betreffen, sind vielerorts durch Einsprachen über Jahre hinaus blockiert. Zudem nimmt der Strombedarf laufend zu, die EKZ müssen deshalb alle zwei Jahre ein Netz dazubauen, das demjenigen der Stadt Kloten entspricht. Unsere Kapazitätsreserven sind deshalb vielerorts aufgebraucht, und unsere Versorgungssicherheit wird durch die Verzögerungen bei den Leitungsprojekten negativ beeinflusst.Wie viele Projekte, welche die EKZ betreffen, sind im kantonalen Richtplan festgehalten?Im Richtplan sind diejenigen Unterwerke der EKZ aufgeführt, die wegen der Zu-nahme des Stromverbrauchs neu gebaut oder ausgebaut werden müssen. Die Unterwerke transformieren die Spannung von 50 oder 110 auf 16 kV und sind sozusagen unsere regionalen Verteilzentren für Strom. Die überregionalen Zu-leitungen zu diesen Unterwerken planen und bauen Swissgrid und Axpo. Dem-entsprechend sind auch diese Leitungen im Richtplan enthalten.Gibt es in Bezug auf die Raumplanung für die EKZ besondere Herausforderungen zu bewältigen?Gemäss Energiestrategie 2050 soll ein Teil des Stroms aus Photovoltaikan lagen kommen, der dezentral produziert wird. Dieser Strom muss zu einem wesent-lichen Teil in unser Verteilnetz eingespeist werden. Viele dieser Produktionsan-lagen sind bereits heute ausserhalb der Bauzone, insbesondere auf grossen Bauernhäusern und Scheunen, platziert. Das Verteilnetz ist in vielen Fällen für die Aufnahme dieser zusätzlichen Belastung nicht ausgelegt, Verstärkungen von Leitungen und der Bau von Trafostationen sind notwendig. Oft werden dann bestehende Freileitungen von uns durch stärkere Kabelleitungen ersetzt, was die Landschaft entlastet. Umgekehrt ist es sehr schwierig bis unmöglich, Bewil-ligungen für den Ersatz der alten Stangen-Trafostationen durch neue kleine Gebäude ausserhalb der Bauzonen zu erhalten. Hier sehen wir einen Konflikt mit der Raumplanung, der noch ungelöst ist.

Interview mit Peter Franken, EKZ Leiter Geschäftsbereich Netze

«Es gibt noch ungelöste Konflikte»

Die Phase der Umsetzung beginntDer Richtplan des Kantons Zürichs steht nun also an der Schwelle zur Umsetzung. Zentraler Punkt ist, dass das Siedlungs­gebiet nicht weiter ausgedehnt wird: Sied­lungsentwicklung nach innen lautet die Maxime. Jetzt kommen die Regionen und Gemeinden zum Zug. Die Arbeit des Kan­tons ist damit aber keineswegs beendet. «Wir bieten den Gemeinden und Regionen Hand bei der Umsetzung», betont Sacha Pe­ter. «Denn vielen Gemeinden, vor allem den kleineren fehlten schlicht die Erfahrung und das Fachwissen für die Umsetzung die­ser anspruchsvollen Vorgaben.» Die insge­samt 169 Zürcher Gemeinden erstellen ihre jeweilige Nutzungsplanung nach dem so­genannten Gegenstromprinzip. Es besagt, dass die Entwicklung der Teilräume sich in die Gegebenheiten und Erfordernisse des Gesamtraums einfügen soll – und umge­kehrt. Um das zu erreichen, müssen die Gemeinden im ständigen Austausch mit ihren jeweiligen Ansprechpartnern von Re­gion und Kanton stehen. Doch die erfolg­reiche Umsetzung dieser wechselseitigen Einflussnahme ist nicht die einzige Heraus­forderung. Es gilt die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Pläne abzuwägen. «Viel­fältige Ansprüche an den Raum führen zu Interessenskollisionen, die immer mehr Kompromisse erfordern. Und diese sind be­kanntlich oft mühsam zu erreichen.» Es gilt also Lösungen zu finden, die möglichst vie­len Anspruchsgruppen gerecht werden.

Im Kanton Zürich hat man also viel vor. Konkret stehen einige Grossprojekte auf der Liste. Der Innovationspark Düben­dorf soll neben Lausanne einer der beiden Hubstandorte, also eine Art Knotenpunkt für den nationalen Innovationspark, wer­den. Damit wird ein Umfeld geschaffen, in dem sich Forschung und Unternehmen, Wissenschaft und Markt treffen, um in der Schweiz marktfähige Innovationen von Weltrang zu ermöglichen. Im Hochschul­gebiet Zürich Zentrum werden Universi­tätsspital, Universität und ETH gemeinsam weiterentwickelt. Und die schon angespro­chene Verkehrssituation soll mit dem Aus­bau der Autobahn in der Region Glatttal/Winterthur spürbare Entlastung erfahren. In der Baudirektion des Kantons Zürich in­des blickt man schon wieder weiter in die Zukunft, denn Sacha Peter weiss: «Nach dem Richtplan ist vor dem Richtplan.» ■

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Politik & Wirtschaft

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Bürger des innovativsten Landes der ganzen Welt zu sein – wer möchte das nicht? Schliesslich bedeutet Innovation Fortschritt, Fortschritt bringt Wohlstand, und

der kommt allen zugute. Doch das ist grob vereinfacht. Denn Innovation ist eine schwer fassbare Angelegenheit. Gemessen werden die Nationen im Global Innovation Index, einem Ranking, an dessen Spitze die Schweiz 2014 bereits zum vierten Mal in Folge stand. In Medien ist diese Aus­zeichnung Jahr für Jahr aufs Neue präsent und sorgt bei uns allen für eine gehörige Portion Stolz auf unser kleines, aber doch

so erfolgreiches Land. Allerdings kennt kaum jemand die Massstäbe, die zu die­sem Spitzenplatz führen. Was können wir also besonders gut, und was haben wir den anderen Ländern voraus?

Wer ist der Beste von 143?Die von der Cornell University, der INSEAD – einer der renommiertesten Busi­ness Schools weltweit – und von der World Intellectual Property Organization, WIPO, publizierte Rangliste misst die Innova­tionsfähigkeit und die Innovationsleistung der 143 wichtigsten Volkswirtschaften welt­weit. Dabei wird in jedem Jahr eine Art

Motto in den Mittelpunkt gestellt. 2014 war es der «Human Factor in Innovation», also die Rolle des Faktors Mensch in der Innovation. Die Bewertungskriterien sind ziemlich umfangreich. Nicht weniger als 81 Indikatoren aus allen Bereichen werden dabei unter die Lupe genommen. Diese gliedern sich in sieben Teilbereiche. Dazu gehören die Bereiche Institutionen, Infra­struktur und Wirtschaftsleistung ebenso wie Humankapital und Forschung, Markt­entwicklung, Wissens­ und Technologie­ und Kreativleistungen. Innerhalb dieser Teilbereiche gibt es jeweils mehrere Indi­katoren, deren Bewertung die Platzierung

Innovation: Gold für die Schweiz Die Schweiz ist das derzeit innovativste und wettbewerbsfähigste Land der Welt – falls man den entsprechenden Rankings Glauben schenken darf. Mit welchen Kriterien kommen Organisationen und Universitäten zu solchen Ergebnissen – und bringt das den Gewinnern etwas?

TEXT: IRENE M. WRABEL

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tionen zwischen Universitäten mit Unter­nehmen. Beim Innovations­Output, der unter anderem Kriterien wie neue Patent­anmeldungen und die Anzahl von Startup­ und Hightech­Firmen berücksichtigt, liegt die Schweiz ebenfalls weit in Führung. Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise, fasst es wie folgt zusammen: «Drei Stärken der Schweiz stechen beson­ders hervor: die hohe Innovationskraft, die bestens ausgebildeten Arbeitskräfte und die erstklassigen wissenschaftlichen For­schungseinrichtungen. Neueste Technolo­gien und ein unternehmerfreundliches Klima sind weitere Bausteine der Produk­tivität unseres Landes.»

Schwellenländer sind Europa auf den FersenKein Grund also, sich Sorgen zu machen, oder? Ja und nein. Die Spitzenposition zu erklimmen, ist eine starke Leistung – doch sie auch zu halten, eine mindestens genau­so grosse. Der Vorteil des Global Innova­tion Index liegt darin, dass man im inter­nationalen Vergleich sehr genau sieht, wo Nachholbedarf besteht und wo andere besser sind. Sogar die Schweiz offenbarte Schwächen in einigen Bereichen, etwa im Bereich der Unternehmensneugründungen. Auch in Bezug auf die Bruttokapitalbil­dung – eine wichtige volkswirtschaftliche Messgrösse für die Investitionstätigkeit in einem Land – wird der Schweiz Schwäche attestiert. Und öffentlichprivate Partner­schaften, also Kooperationen der öffent­lichen Hand mit der Privatwirtschaft zur Finanzierung wichtiger Infrastrukturpro­jekte, sind hierzulande im internationalen Vergleich wenig populär. Doch das liegt wohl auch an der vergleichsweise soliden Finanzlage von Bund, Kantonen und Ge­meinden. Diese haben die Partnerschaft mit Unternehmen nicht so dringend nötig, wie das in anderen Ländern der Fall ist. Alles also halb so wild, möchte man mei­nen. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Europäische Länder führen zwar weiterhin die Rangordnung an – allerdings holen die Schwellenländer im Vergleich mit den hochentwickelten Staaten rasch auf, wie man in den letzten Jahren beobachten konnte.

Nicht nur innovativ, sondern auch wettbewerbsfähigZusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stärken der Schweiz den Wirtschafts­standort allgemein stärken und damit zum Wohlstand beitragen. Dies gilt für einige Branchen in der Schweiz mehr als für an­dere. «Der Life­Sciences­Bereich, die Infor­mations­ und Kommunikationstechnologie oder auch die Maschinen­, Elektro­ und

ihrer Teilbereiche zum Ergebnis hat. Um es vorwegzunehmen: Man muss nicht in allen Bereichen Spitzenreiter sein, um das Ranking insgesamt anzuführen. Es macht vielmehr die Summe guter Bewertungen mit einigen Topplätzen.

Zu den Indikatoren, bei denen die Schweiz ganz klar Platz eins belegte, zählt – wen wundert’s? – die politische Stabilität. Das macht unser Land attraktiv für auslän­dische Unternehmen oder für Privatperso­nen. Auch in der ökologischen Leistungs­bilanz sind wir führend, ebenso bei einigen Faktoren in Bezug auf den Stand unserer Marktentwicklung und Koopera­

Metallindustrie sind besonders produktiv, generieren viel Mehrwert und schaffen qualitative hochbezahlte Arbeitsplätze für Schweizerinnen und Schweizer», sagt Daniel Küng. Er ist überzeugt, dass die Schweiz über eine gute Ausgangslage ver­fügt, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. «Unsere Forschungs­ und Bildungs­einrichtungen sowie das duale Ausbildungs­system sorgen für hervorragende Fachkräf­te, die gerade für wertschöpfungsstarke Unternehmen im Wettbewerb den entschei­denden Unterschied machen und so ihren wirtschaftlichen Erfolg sicherstellen.»

Apropos Wettbewerb: Der Global Innova­tion Index ist nicht das einzige Ranking, das die Schweiz in der Welt ganz weit oben sieht. Laut dem Global Competitiveness Report des Weltwirtschaftsforums ist die Schweiz auch das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Diesen Spitzenplatz kann die eidgenössische Volkswirtschaft noch länger, nämlich bereits seit 2009 unange­fochten für sich behaupten. Wegen der Neutralität, der politischen Stabilität sowie ihrer humanitären Tradition ist die Schweiz ein beliebter Standort für interna­tionale Organisationen und Verbände aus Politik, Sport, Wissenschaft und Kultur. Ausserdem verfügen wir trotz den vielen Bergen über das dichteste Eisenbahnnetz der Welt. Ganz schön viel für so ein klei­nes Land. Aber vielleicht liegt ja gerade darin der Schlüssel zum Erfolg? Manchmal sind eben die Kleinen ganz gross. ■

«Drei Stärken der Schweiz stechen besonders her-vor: die hohe Innovations-kraft, die bestens ausge-bildeten Arbeitskräfte und die erstklassigen wissen-schaftlichen Forschungs-einrichtungen.»DANIEL KÜNG, CEO SWITZERLAND GLOBAL ENTERPRISE

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Innovation: Gold für die Schweiz Die Schweiz ist das derzeit innovativste und wettbewerbsfähigste Land der Welt – falls man den entsprechenden Rankings Glauben schenken darf. Mit welchen Kriterien kommen Organisationen und Universitäten zu solchen Ergebnissen – und bringt das den Gewinnern etwas?

TEXT: IRENE M. WRABEL

Innovationsfaktor: Die Schweiz verfügt über international renommierte Forschungseinrichtungen in vielen Fach-gebieten.

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Sich mit anderen zu vergleichen, liegt in der Natur des Menschen. «Ich bin grösser als du!» – «Nein, ich bin grösser!» Dieser Wett­streit findet bereits im Kinder­

zimmer statt – und er zieht sich das ganze Leben hindurch weiter. Es gibt wohl kaum eine menschliche Eigenschaft, die nicht Gegenstand eines Abgleichs mit anderen sein kann. Schliesslich möchte man sich

selbst besser kennen und einschätzen. Waren es früher entweder nur äusserliche Merkmale wie eben die Körpergrösse, die Figur und das Aussehen allgemein oder Kriterien, die man im direkten Vergleich wie einem Wettkampf oder einer Klassen­arbeit prüfen konnte, haben wir heute eine schier unerschöpfliche Menge an Daten, die wir heranziehen können, um uns bes­ser zu fühlen – oder auch schlechter, je nachdem. Es wird gesammelt, gezählt und gemessen, was das Zeug hält. Das Stich­wort lautet Selbstvermessung – eine Viel­zahl an Apps und Gadgets machen’s mög­lich. Der Vergleich mit den anderen findet dann über soziale Netzwerke statt.

Wer weiss meinen Blutdruck?Die digitale Selbstvermessung beherrscht den Alltag ihrer Anhänger: Wie viele Schrit­te bin ich heute gelaufen? Wie viele Ka­lorien habe ich verbraucht? Habe ich lang genug geschlafen? Daten erfas­sen, Zahlen vergleichen und das eigene Leben optimieren – ein Trend, der kaum noch aufzuhal­ten ist. Fast scheint es, als würde der moderne Mensch seinem eigenen Körper nicht mehr trauen und die Unbestechlichkeit der Zah­lenwelt seinem Bauchgefühl vorzie­hen. Man mag jetzt den Kopf schütteln über diesen vermeint­lichen Vermessungswahn. Doch wenigstens schaden die Vermesser ihren Mitmenschen kaum – allen­falls nerven sie, ob in sozialen Netzwerken oder im täglichen Um­gang. (Manchmal aber auch nur deshalb, weil sie einem die eige­nen Unzulänglichkeiten vor Augen führen.) Wirklich schaden kön­nen sie höchstens sich selbst: Wenn nämlich ihre freigiebig mit der Welt geteilten Vorlieben und Eigenschaften professionellen Datensammlern in diversen Firmen in die Finger geraten, kommen Datenschützer ins Schwitzen.

Welche Schlüsse diese Unter­nehmen aus den gewonnenen Infor­mationen ziehen, ist für den Einzel­nen schlichtweg nicht mehr kontrollierbar. Die Flucht nach vorne haben Krankenkassen angetreten. Sie sammeln mit eigens entwickelten Fitness­

«Ob Blutdruck, Körper-fett, Stresspegel oder Kalorienverbrauch – wir haben alles unter Kontrolle.»

Die totale VermessungWie weit bin ich gelaufen? Welche Strecke? Wie viele Kalorien habe ich gestern gegessen? Wie lange geschlafen? Digitale Selbstvermessung nennt sich die Quantifizierung aller Aktivitäten und Körperfunktionen, die immer mehr Anhänger findet. Warum eigentlich?

TEXT: IRENE M. WRABEL

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Apps allerlei Daten ihrer Versicherten und gewähren bei Nutzung dieser Apps den fleissigsten Versicherten Prämien und Ver­günstigungen. Die weniger Sportlichen hingegen fürchten, für ihre Untätigkeit be­straft zu werden. Da bekommt das Mantra der Evolutionstheorie eine ganz moderne Ausprägung. «Survival of the fittest» (zu Deutsch: Überleben der Leistungsfähigs­ten) zahlt sich in barer Münze aus.

Nichts für HypochonderAber selbst für diejenigen, die all ihre Messwerte für sich behalten, kann die Na­belschau zum Bumerang werden. Ist der Blutdruck nicht ein wenig zu hoch? Habe

ich mich heute zu wenig bewegt? Zu wenig tief geschlafen? Das könnten

Hinweise auf ernsthafte Störungen sein, oder? Selbst diejenigen, die bisher nicht durch überbordende Hypochondrie aufgefallen waren, sind bereits bei leicht abweichen­den Werten alarmiert. Ein gutes Gefühl für den eigenen Körper zu

haben, ist sicher gut. Aber wenn man sich nicht gesund fühlt, sollte

man besser seinen Arzt zurate zie­hen. Der ist schliesslich Fachmann seines Gebiets und nicht nur Daten­auswerter.

Ob Blutdruck, Körperfett, Stress­pegel oder Kalorienverbrauch – wir

haben also alles unter Kontrolle. Darin liegt vielleicht auch das Geheimnis, war­

um die Selbstvermessung so ungeheuer populär geworden ist. Sich zurechtzufin­den in einer Welt, die immer komplexer wird, erfordert viel Energie. Da beruhigt es ungemein, wenn man wenigstens sich selbst genau kennt. Doch vielleicht ist das auch nur Westentaschenpsychologie. Denn es kann genauso gut sein, dass diese neue Lust an der Selbstvermessung ja ein­fach dem reinen Spass an heutigen tech­nologischen Möglichkeiten entspringt. Das Leben ist sonst schliesslich schon ernst genug – es lebe der Spieltrieb. ■

Auch wenn der Selbstvermessungshype neu erscheint – wirklich neu ist daran nur, dass es plötzlich offenbar alle tun. Schon lange vor der Entstehung der Quantified-Self- Bewegung gehörte für chronisch Erkrankte oder Spitzensportler das regel mäs sige Messen und Dokumentieren von Vitalitäts-werten und Aktivitäten zum Alltag. Die Entwicklung von vernetzten Vitalitätssen-soren wie Waage, Blutdruckmessgerät oder Schrittzähler und Smartphone- Apps zur Erfassung von Messwerten zu Sport und Gesundheit macht es mittlerweile ein-fach, die persönliche Entwicklung an- hand von Daten nachzuvollziehen und zu steuern. Bereits 2007 wurde die Web site quantifiedself.com von den amerikanischen Journalisten Gary Wolf und Kenny Kelly ins Leben gerufen. Auf dieser Plattform können Selbstvermesser, «Self-Tracker», ihre Erfahrungen diskutieren und sich über Neuerungen austauschen. Gary Wolf bezeichnet das Erfassen von Daten über sich selbst als «Spiegel, um sich selbst zu erkennen und zu verbessern».

Auf der deutschen Website quantified- self.de findet sich eine Vielzahl an Infor ma -tionen zur Bewegung der Selbstvermesser, selbst die Bedenken in puncto Daten schutz werden thematisiert. Es ist von mittler-weile rund 30 000 Mitgliedern auf 160 re-gionalen Plattformen weltweit die Rede. Das scheint auf den ersten Blick nicht viel, doch das Netzwerk wächst stetig.

Auch in der Schweiz ist Quantified Self mittlerweile organisiert. Es gibt Gruppen in Genf, Lausanne und Zürich, denen man sich über das Portal meetup.com an-schliessen kann.

Quantified Self – eine weltweite Bewegung

Bin ich gewachsen? Schon die Jüngsten möchten mehr über sich und ihren Körper erfahren.

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Schoggi-Job mit KnacknüssenDen ganzen Tag mit Schokolade zu tun haben: was für eine wundervolle Vorstellung! Wer einer Lebensmittelingenieurin beim Schweizer Traditions- unternehmen Lindt & Sprüngli über die Schulter schaut, der sieht aber nicht nur die vielen Gelegenheiten für Naschereien. Man erkennt auch rasch, dass dieser Beruf spannend und abwechslungsreich ist – und oft ziemlich knifflig.

TEXT: ANJA KNABENHANS FOTOS: GIORGIA MÜLLER

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Schoggi-Job mit KnacknüssenDen ganzen Tag mit Schokolade zu tun haben: was für eine wundervolle Vorstellung! Wer einer Lebensmittelingenieurin beim Schweizer Traditions- unternehmen Lindt & Sprüngli über die Schulter schaut, der sieht aber nicht nur die vielen Gelegenheiten für Naschereien. Man erkennt auch rasch, dass dieser Beruf spannend und abwechslungsreich ist – und oft ziemlich knifflig.

TEXT: ANJA KNABENHANS FOTOS: GIORGIA MÜLLER

zahlreiche Möglichkeiten, die es durchzu­denken und Schritt für Schritt zu überprü­fen gilt.

Schokolade verdirbt zwar nicht im mi­krobiologischen Sinn, kann also nicht gesundheitsschädigend werden. Doch sie reagiert zuweilen empfindlich, auch beim Konsumenten zu Hause. Das weiss jeder, der schon mal eine Tafel ausgepackt hat und wegen des grauen Films zurückge­schreckt ist. «Das ist kein Schimmel, man nennt das Fettreif», beruhigt Baumann. «Die Kakaobutter kann bei Temperatur­schwankungen und bei schlechter Lage­rung ungünstig kristallisieren.»

Mindestens so knifflig wie das Trouble­shooting ist die Entwicklung eines neuen Produkts. Baumann sagt: «Am Anfang eines Projekts weiss man oft nicht, wo die Knacknuss sein kann.» Immer wieder gibt es Überraschungen. Zum Beispiel bei ih­rem ersten Projekt vor acht Jahren, der Entwicklung der «Excellence Chili» – einer Tafel mit dunkler Schokolade und einer ausgewogenen, feinen Schärfe von Chilis. Denn der Weg zum Endprodukt ist lang.

Die Entwicklung läuft bei Lindt & Sprüngli folgendermassen ab: Die Lindt Maîtres Chocolatiers entwickeln zuerst auf dem Papier und dann in Handarbeit ein Produkt und probieren verschiedene Re­zepturen aus. Das können bis zu 200 Vari­anten sein. Technologen wie Baumann sind dann oft schon mit dabei und können eventuell Tipps geben, was sich maschinell umsetzen lässt und was schwierig wird. Erste Konsumententests werden gemacht, dann beginnt der eigentliche Part der Tech­nologen. Nun geht es darum, das Ganze in der Produktion umzusetzen. Einfach die Rezeptur auf grössere Mengen hochrech­nen und eine der vielen Maschinen in Gang setzen – so einfach ist das nicht.

Kreative Lösungen«Es gibt relativ einfache Fälle. Zum Bei­spiel, wenn man schon eine Schokolade mit Orangenstückchen hat und nun eine mit Zi­tronenstückchen herstellen will», sagt Bau­mann. Aber manchmal glaubt man auch, es sei simpel, und dann tauchen doch Schwierigkeiten auf. Im Fall der Chilitafel gab es einige Tücken. Zuerst musste man herausfinden, welche Rohmaterialien sich am besten für die Grossproduktion eignen. Getrocknete Chili schoten gingen nicht, letztlich lieferte ein Extrakt das beste Re­sultat. Doch dieses ist derart hochkonzen­triert, dass es beim Zusammenmischen einer extrem geringen Quantität an Chili bedarf. Erst musste bei der Dosierung einer solch kleinen Menge improvisiert werden. Dann kam die nächste Frage: Wie eine gleichmäs­sige Durchmischung sicherstellen?

Überall stehen Schälchen mit Le­ckereien herum. Ein Traum. Ver­ständlich, dass Schüler oder Kin­dergärtner, die in der Nähe des Hauptsitzes von Lindt & Sprüngli

in Kilchberg wohnen, zwischendurch einen Abstecher in den Empfangsraum machen. Dieses Jahr stehen die Lindor­ Produkte im Fokus, deshalb sind die Schälchen gefüllt mit den weltbekannten Schokoladekugeln.

Auch im Büro von Helen Baumann steht eine Tasse voller Lindor­Kugeln. Die Lebens­mittelingenieurin, ausgebildet an der ETH Zürich, hat einen wahrhaftigen Schoggi­Job. Sie arbeitet bei Lindt & Sprüngli im Bereich Technologie und befasst sich tag­täglich mit Schokolade in allen möglichen Varianten. Rund die Hälfte ihrer Arbeits­zeit verbringt Baumann in der Produktion, das heisst bei den teilweise hochkomplexen Anlagen – die grösste davon ist 250 Meter lang.

Detektivisches GespürOft wird Baumann zum Troubleshooting gerufen, wenn irgendetwas plötzlich nicht mehr wie gewünscht funktioniert und zum Beispiel ein Endprodukt fehlerhaft ist. Dann müssen die Lebensmitteltechno­logen detektivisches Gespür zeigen. Die Herstellung von Schokolade ist komplex (siehe Box). «Nur schon leichte Schwan­kungen in den Rahmenbedingungen kön­nen das heikle Gleichgewicht zum Kippen bringen», sagt Baumann. Ist an der Maschine etwas kaputt? Gibt es Abwei­chungen bei einem der Rohstoffe? Es gibt

«Nur etwa die Hälfte aller Entwicklungsprojekte re-sul tiert letztlich überhaupt in einem Produkt, das auf den Markt kommt.»HELEN BAUMANN, LEBENSMITTELINGENIEURIN LINDT & SPRÜNGLI

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Ein schlichtes Probieren des Endprodukts war nicht hilfreich, weil die geschmack­liche Wahrnehmung sich bei Chili mit je­dem Bissen verändert. Nach Prüfen und Verwerfen einiger Methoden war die Lö­sung dann ziemlich kreativ. Erst stellte man Berechnungen über die Rührwerks­geometrien der betreffenden Maschine an, dann folgte ein Versuch mit Alternativ­ ingredienzien (etwa mit weisser Schokola­de), um die Durchmischung der Zutaten mit zusätzlichen Messgeräten optisch er­

wenn es produktionstechnisch grad rein­passt. «Es gibt wohl keine Zeit, in der ich noch nicht hier war», sagt Baumann schmunzelnd. Man merkt ihr an, dass das für sie überhaupt kein Problem ist. «Dieser Job bietet viele Herausforderungen, und der Tagesablauf ist oft unberechenbar. Aber das macht den Beruf ja auch so spannend», sagt sie.

Vieles wird verworfenVon der Idee bis hin zum Endprodukt ging es beim Beispiel der Chilischokolade zirka ein halbes Jahr. Im Extremfall kann es aber bis zu zwei Jahre dauern. «Und nur etwa die Hälfte aller Entwicklungsprojekte resultiert letztlich überhaupt in einem Pro­dukt, das auf den Markt kommt», sagt Baumann. Selten liege der Grund darin, dass sich ein Produkt nicht realisieren lässt. Vielmehr fliessen oft Überlegungen wie Marktstudien über Kundenbedürfnis­se, Kalkulation der Herstellungskosten oder Verfügbarkeit von Rohstoffen und vieles mehr ein.

Man kann nur träumen, welche Krea­tionen wohl schon entwickelt und verwor­fen wurden. Verraten kann Baumann dies­bezüglich natürlich nichts, Geheimhaltung ist in der Lebensmittelbranche ebenso wichtig wie Hygiene. Diese beiden Punkte sind auch ein Grund, weshalb es in den Produktionsanlagen von Lindt & Sprüngli keine Führungen gibt. Aber wer von einer Fabrik voller fliessender Schokoladeströme träumt, würde sowieso enttäuscht, denn grosse Teile der Maschinen sind aus Si­cherheits­ und Hygienegründen ohnehin abgedeckt. Aber die Schälchen voller Lin­dor­Kugeln beim Empfang, die dürfen be­sichtigt werden. Und das ist ein äusserst leckerer Trost. ■

kennbar zu machen. Zu guter Letzt muss­te auch noch eine Absaugvorrichtung ins­talliert werden, damit die Chilidämpfe niemanden in der Produktionsanlage in der Nase kitzeln. Auch die Zusammen­arbeit mit dem Produktionsteam in solchen Fragen gehört zum Beruf einer Lebens­mittelingenieurin oder eines Lebens mittel­ingenieurs – genauso wie die vielen Versu­che an den Maschinen zu allen möglichen Tages­ und Nachtzeiten. Versuchsanord­nungen müssen halt dann stattfinden,

Die Schokoladenherstellung umfasst viele Schritte. Wichtig sind sowohl die hohe Qualität der Rohstoffe wie auch das Know-how und die Sorgfalt in der Verarbeitung; nur so entsteht ein herausragendes Produkt.

Weil Lindt & Sprüngli viel Wert auf Qualität legt, werden sämtliche Schritte der Schokoladeproduktion selber ausgeführt. Nur die Gärung und die anschlies-sende Trocknung der Kakaobohnen erfolgen im Ursprungsland. Danach kom-men die Bohnen zu Lindt & Sprüngli, wo sie einer eingehenden Qualitäts-kontrolle unterzogen und anschliessend gereinigt, geröstet und kleingemahlen werden. Die daraus entstandene Kakaomasse hat eine zähe, etwas klebrige Konsistenz. Nun werden verschiedene Zutaten beigefügt, die sich je nach Rezeptur unterscheiden, danach wird die körnige Masse ganz fein gewalzt.

Es folgt das Herzstück der Schokoladeherstellung: das Conchieren. Die Conche ist ein vom Schweizer Rodolphe Lindt 1879 erfundenes Rührgerät, in dem die Schokolademasse derart erwärmt und mechanisch bearbeitet wird, dass sie die durch die Gärung entstandene Säure verliert und dafür ihr angenehmes Aroma und eine cremige, zartschmelzende Struktur erhält. Daraufhin kann die Masse weiterverarbeitet und in die gewünschte Form gegossen werden.

Von der Bohne zur zartschmelzenden Schokolade

Gut Ding will Weile haben: Bis zu zwei Jahre kann die Entwicklung einer neuen Sorte dauern.©

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In Appenzell profitieren im Endausbau rund 40 Kunden vom neusten EKZ Wärmeverbund. Ein Wärmeverbund ist

die Versorgung mehrerer Liegenschaften mit Wärme oder mit Kälte aus einer zen­tralen Produktionsanlage über ein Leitungs­netz. Die Anlage in Appenzell AI verfügt über eine Gesamtleistung von 2 MW, be­feuert werden die Kessel mehrheitlich mit Holzbriketts aus der Schreinerei Holzin, er­gänzt mit Holzschnitzeln aus der Region.

Für die Umsetzung solcher Energie­versorgungsanlagen bieten die EKZ ihren Kunden das sogenannte Energiecontrac­ting an. Der Begriff steht für Zusammen­arbeitsmodelle ohne finanzielle oder tech­nische Risiken für die Bauherrschaft – Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb übernehmen Fachleute der EKZ. Beim Ener giecontracting wird die Wärmeerzeu­gungsanlage ausgegliedert. Der Kunde, also der Besitzer oder Bewirtschafter eines Mehrfamilienhauses, einer Schule usw., muss sich somit nicht um die Finanzierung kümmern und später, wenn die Anlage im Betrieb ist, weder um Unterhalt noch Er­neuerungen und Ersatzinvestitionen. «Der Kunde hat über die ganze Nutzungs­ und Lebensdauer ein Rundum­sorglos­Paket», sagt David Bühler von der zuständigen EKZ Abteilung.

Heizen und kühlen lassenWenn immer möglich, werden lokale und erneuerbare Energie verwendet; die Haupt­energiequellen bei Wärmeverbünden sind Holzschnitzel, Abwärme, beispielsweise aus gereinigtem Abwasser, Grundwasser oder Seewasser. Bühler: «Fos sile Energie­träger wie Heizöl oder Erdgas werden nur ergänzend zur Abdeckung von Spitzenzei­ten oder bei tiefen Aussentemperaturen eingesetzt.»

Wärmeverbünde im Energiecontracting bedeuten also für Liegenschaftenbesitzer oder ­bewirtschafter, dass sie sich erstens nicht selber um die Heizung oder die Küh­lung kümmern müssen, was Planung, Rea­lisierung und Unterhalt angeht. Zweitens, dass sie sich darauf verlassen können, eine nachhaltige und umweltverträgliche Lösung gewählt zu haben. Das sind gute Argumente. Doch wie sieht es mit den Kosten aus – kostet das Mitmachen bei ei­nem Wärmeverbund mehr als die Energie­versorgung, die man sonst in Eigenregie betreibt? «Das Angebot der EKZ muss ge­genüber einer Eigenanlage oder einem Mitbewerber, unter Berücksichtigung aller Aufwendungen, bestehen können. Sonst ist die wirtschaftliche Machbarkeit nicht gegeben», sagt Bühler. Energiecontracting­Wärmeverbünde kosten also nicht mehr als eine andere, vergleichbare Lösung – zu

dem werden sie preislich noch vorteilhaf­ter, je mehr Einheiten sich einem Verbund anschliessen. Und, so Bühler weiter, zu­sätzlich habe der Kunde starke Partner, die sich um alles kümmern und die Wärmelie­ferung garantieren.

Hohe Einsparung, hohe NachfrageDa ist es logisch, dass das Energiecontrac­tingmodell beliebt ist und sich immer mehr Liegenschaftenbesitzer dafür ent­scheiden – «die Nachfrage nach Energie­contracting ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen», sagt Bühler. Rich­tig gelesen, «in den vergangenen zehn Jah­ren». Die EKZ bieten das Modell Energie­contracting seit 1997 an und betreiben mittlerweile über 800 Anlagen im Contrac­ting. Dadurch können jährlich etwa 12,5 Millionen Liter Heizöl eingespart werden, was über 33 000 Tonnen CO2 entspricht. ■

Schwer zu schlagendes Angebot: Die EKZ ver-sorgen jeweils gleich mehrere Liegenschaf-ten umweltfreundlich mit Wärme und Kälte, die neuste Anlage steht in Appenzell und wird mit Holzschnit-zeln betrieben.

EKZ Energiecontracting

Gute Gründe für Wärmeverbünde

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Mami, wann gehen wir end­lich?» Die Frage eines 9­Jäh­rigen ist zwar einfacher zu ertragen als ein schreiendes Kleinkind, das sich noch

nicht artikulieren kann. Aber der Einkaufs­lust dient es so wenig wie ein Partner, der genervt vor der Umkleidekabine wartet. Fehlende Freizeit frustriert oft zusätzlich. All diese widrigen Faktoren veranlassen immer mehr Menschen dazu, sich online auf Shoppingtour zu begeben. Eine klare und sachliche Geschichte, ohne viel senti­mentales Drumherum – kein Strassenkaf­fee, höchstens eine Tasse neben dem Com­

puter, kein gemütlicher Imbiss in einem schicken Restaurant. Dafür Konzentration auf das Wesentliche, und das ganz ohne Sorge über Ladenöffnungszeiten, gefräs­sige Parkuhren und Distanz vom Wohnort zu den Geschäften.

Einverstanden, Beratung gibt es beim Einkaufen im World Wide Web weniger als im Laden des Vertrauens. Und doch hat man die Möglichkeit, Waren zu prü­fen, bevor man sie bestellt, zum Beispiel indem man sich Aussagen ansieht, die Online­Käuferinnen und ­Käufer vor einem als Kommentare und/oder Bewertungen hin­terlassen haben.

Bequemer einkaufenShoppen kann Spass machen; zusammen mit dem Partner oder mit einer Freundin mehr noch als alleine. Doch wenn die Zeit zum ausgiebigen Stadtbummel und gemütlichen Flanieren fehlt, gibt’s zum Glück eine Alternative: ein Besuch im World Wide Web, statt in richtigen Geschäften. Denn Online-Läden haben immer geöffnet.

TEXT: VALESKA JANSEN

Information ist BedingungWer online befriedigend einkaufen möchte, sollte im Voraus ziemlich genau wissen, was er will. Der Sinneseindruck, den man beim Anfassen eines, sagen wir, Pullovers oder Füllfederhalters erlebt, die sogenannte Haptik, fällt weg. Emotionen werden allen­falls durch Abbildungen des Produkts aus­gelöst. Dennoch ist gerade modische Be­kleidung bei Online­Shoppern besonders beliebt. Wer auf Schnäppchen aus ist oder auch einfach nur preisbewusst lebt, kann hier durchaus auf seine (niedrigeren) Kos­ten kommen. Oft findet sich im Internet Markenkleidung zu tieferen Preisen. Viele

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Konsumenten nutzen das Online­Angebot auch als Entscheidungshilfe, egal ob der Kauf am Schluss im Geschäft oder im Online­Shop erfolgt.

Günstige AngeboteKeine hohe Mieten für Verkaufslokale an den besten und teuersten Lagen sowie ge­ringere Personalkosten, da es in einem La­ger weniger Mitarbeitende braucht als in einem Laden, verhelfen Online­Angeboten oft zu schwer schlagbaren Preisen. Dafür gibt es im Netz keine Umkleidekabine, das heisst, anprobiert werden kann erst zu Hause, nachdem die Post oder ein Kurier­

dienst das Paket zugestellt hat – falls man zu Hause ist und man die Sendung nicht auf der Post abholen muss. Die Antwort auf die Frage, ob ein Kleid oder eine Hose wirklich sitzt, lässt also auf sich warten.

Laut einer Studie des ECC Köln in Zu­sammenarbeit mit Namics und Prudsys von 2014 kaufen rund 45 Prozent der Schweizer im Schnitt mindestens einmal im Monat im Internet ein – das sind 9 Prozent weniger als in Österreich und sogar 21 Prozent we­niger als in Deutschland. Der Schweizer Warenkorb ist jedoch gut gefüllt: Bei knapp 40 Prozent der befragten 1300 Konsumen­ten landen Waren im Wert von mehr als 100 Schweizer Franken im virtuellen Ein­kaufswagen.

Vielfältiges AngebotAus der Marktforschung weiss man, dass Kunden die eShops (Online­Shops) haupt­sächlich für Kleidung, Schuhe und Schmuck besuchen. Doch auch viele klei­ne und junge Unternehmen, deren Inhaber sich noch kein Ladenlokal und keine Ange­stellten leisten können, präsentieren ihre oft innovativen Ideen gerne im Netz. Bei www.musthave.ch beispielsweise hat das Angebot mit Schenken und mit Einladun­gen zu tun. Inhaberin Céline Miescher­ Blaser, Mutter von drei kleinen Jungen, hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht: Während eines mehrjährigen Auslandsauf­enthalts in Südafrika lernte sie eine für sie neue, aufwendige Art des Feierns von Kin­dergeburtstagen kennen. Es wurden bereits die Einladungskärtchen auffälliger gestaltet, und auch das Partyzubehör, etwa Tisch­dekorationen, war in ihren Augen kind­gerechter. «Ich wollte auch Kindern in der Schweiz ein Lächeln in die Augen zau­bern», sagt sie. Dekorationsartikel, Einla­dungskärtchen, Backaccessoires und kleine Geschenke für Kinder sollen ganz besonde­re Momente unvergesslich machen.

Originelle NischenAuch für Feinschmecker gibt es kreative Online­Shop­Ideen – unter dem Firmenna­men Paul & Lulu etwa bieten der Catering­

Unternehmer Franz Rhomberg und sein Geschäftspartner Oliver Zingg seit Ende vergangenen Jahres Delikatessen zum Zu­Hause­fertig­Zubereiten an. Komplette Me­nüs, auch für Vegetarier und Veganer, wer­den nach Bestelleingang frisch eingekauft und zubereitet, die man dann nach drei Tagen zugestellt bekommt. Die Gerichte ohne künstliche Konservierungsstoffe kön­nen zu Hause à la minute aufgewärmt und serviert werden. Und im Bereich Beauty gibt es ebenfalls interessante Nischen­On­line­Shops: Bei arganbeauty.ch beispiels­weise kann man original marokkanische Arganprodukte – Argan ist ein Baum, aus dessen Früchten etwa Öl gewonnen wird – als Geschenk oder Mitbringsel einkaufen.

Wer weder Zeit noch Lust auf Shop­pingtouren hat, dem bietet das Netz un­zählige Möglichkeiten. Doch ein Einkaufs­bummel mit passender Begleitung bietet noch mehr: nämlich ein gemeinsames Erlebnis mit viel Kommunikation. ■

Gut zu wissen

■In der Regel besteht ein Rückgaberecht für 14 Tage nach dem Erhalt des Artikels, und oft übernehmen sogar die Online-händler die Rücksendekosten. Genaue Details stehen jeweils unter dem Punkt Allgemeine Geschäftsbedingungen.

■Einige Online-Shops bieten auch Kauf auf Rechnung an.

■Bar-/QR-Codes helfen beim Preisver-gleich.

■Einkäufe können auch von unterwegs mit dem Smartphone oder Tablet getätigt werden.

■Preisvergleichsseiten können unter-stützen.

■Zertifikat «e Trusted Shops» garantiert Bonität, Kostentransparenz, Kunden-service und Datenschutz. Bietet Käufer-schutz bis 4000 Franken. www.trustedshops.de

■Online-Einkäufe im Ausland verursachen vom Bestellbetrag abhängige zusätzliche Bearbeitungsgebühren der Schweizer Post und des Schweizer Zolls. Auch Zoll-abgaben müssen je nach Wert entrichtet werden. Diese können bei einem allfäl-ligen Zurücksenden nicht von der Zoll-verwaltung zurückverlangt werden, ge-hen also, je nach Bedingungen des Online-Händlers, zulasten des Bestellers. Siehe dazu auch www.ezv.admin.ch (Rubrik: Interneteinkauf).

■Versandkosten können das vermeintliche Schnäppchen verteuern – allenfalls so stark, dass es im Laden in der Nachbar-schaft günstiger zu kaufen ist.

«Viele Konsumenten nutzen das Online- Angebot auch als Ent-scheidungshilfe egal, ob der Kauf am Schluss im Geschäft oder im Online-Store erfolgt.»

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Familie & Freizeit

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Aktueller

Stromverbrauch

Über dem Durchschnitt

vergleichbarer Liegen-

schaften. Effizienz, von der alle profitierenDen Stromverbrauch im eigenen Haushalt haben Mieter selbst in der Hand. Doch in Mehrfamilienhäusern wird neben privatem Strom auch sogenannter Allgemeinstrom verbraucht. Vor allem in älteren Liegenschaften sind dabei nicht immer die effizientesten Lösungen im Gebrauch – das zeigt der Einsatz des Stromdetektivs.

TEXT: IRENE M. WRABELFOTOS: GIORGIA MÜLLER

Dauerbeleuchtung trotz Sonnenschein: nicht die einzige Stromsparmöglich- keit, die Hardy Schröder beim Rundgang mit dem Verwalter aufgespürt hat.

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Alles, was in einem Mehrfamili­enhaus an Strom im Allgemein­teil verbraucht wird, fliesst in die Nebenkostenabrechnung. Das betrifft vor allem die Be­

leuchtung von Treppenhaus, Keller, Aus­senbereich und Tiefgarage, aber auch die Waschküche oder etwa Umwälzpumpen und Steuerung der Heizungsanlage. In all diesen Bereichen müssen Verwaltungen ihr Hauptaugenmerk auf das Funktionie­ren der Einrichtungen im Interesse der Mieterschaft legen. Die Energieeffizienz wird dabei leider oft vernachlässigt, denn Neuanschaffungen belasten das Budget. Davor muss man als Vermieter aber keine Bange haben, denn es gibt Lösungen, wie EKZ Energieberater Hardy Schröder weiss: «Für effiziente Beleuchtungsanlagen, Hei­zungsumwälzpumpen und Haushaltgross­geräte gibt es attraktive Förderbeiträge.»

Der Stromdetektiv sucht dieses Mal in einem Mehrfamilienhaus in Regensdorf nach Stromsparpotenzial. Die Liegenschaft in Bahnhofsnähe besteht aus einem an der Strasse gelegenen Gebäude aus dem Jahr 1958 mit fünf Wohnungen und einem Wohnhaus mit weiteren zwei Einheiten, das im Jahr 1991 dahinter erstellt wurde. Im Zuge des Neubaus wurde auch der ältere Teil modernisiert. Allerdings sind seitdem auch schon wieder 24 Jahre ins Land gezogen. Die Liegenschaft ist zwar in gepflegtem Zustand, doch Hardy Schröder erahnt dennoch einiges mehr an Einspar­poten zial.

Die 24-Stunden-BeleuchtungBei der Einfahrt in die Tiefgarage wird er auch gleich fündig – sogar ganz ohne nä­heren Blick auf die Verbrauchswerte: Die Beleuchtung der Abfahrt ist Tag und Nacht angeschaltet. «Die Beleuchtung lässt sich über einen separaten Dämmerungsschalter

steuern, damit sie erst bei Einbruch der Dunkelheit aktiviert wird.» In der Garage selbst wird die Beleuchtung zwar per Be­wegungsmelder angeschaltet. Doch die In­tervalle sind viel länger als der Zeitraum, in dem man sich dort überhaupt aufhält. «Das kann man in der Steuerung der Schaltuhr und des Bewegungsmelders ein­stellen. Erfahrungsgemäss reichen hier zwei Minuten», konstatiert Hardy Schrö­der. Das Einsparpotenzial beziffert der Stromdetektiv auf rund 50 Prozent des bis­herigen Verbrauchs.

Und es scheint, als wäre das Thema Licht in Regensdorf im wahrsten Sinne ein «Dauerbrenner» – auch im Treppenhaus läuft die Beleuchtung zu lange nach. «Eine Verkürzung der Leuchtdauer um zwei Mi­nuten würde den Energieverbrauch um ganze 30 Prozent senken.» Zudem sind die in Treppenhaus und Keller eingesetzten Leuchtmittel alt und damit ineffizient. «Kei­ne Frage», stellt Hardy Schröder fest, «wenn man hier neue LED­Leuchtmittel an­schafft, kann an Strom und Unterhaltskos­ten eingespart werden.»

Allein bei der Beleuchtungsthematik ist der Stromdetektiv auf der Suche nach Ein­sparpotenzialen also schon fündig gewor­den. «Das war aber bestimmt nicht alles!», weiss er und macht sich auf den Weg in den Keller. Dort wartet die Heizanlage auf Inspektion. Die Liegenschaft wird mit ei­ner Ölheizung, unterstützt durch eine Luft­Wasser­Wärme­Pumpe, beheizt. Die Anlage ist gut in Schuss und gewartet – was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Herzen der Heizung, näm­lich die Umwälzpumpen, auch schon einige Jahre alt sind. Neben der Hauptumwälz­pumpe stehen noch drei Verteilpumpen im Einsatz. Viele Hauseigentümer wissen gar nicht, dass Umwälzpumpen ihre Strom­rechnung in die Höhe treiben können. Äl­tere Modelle sind oft überdimensioniert und erst noch rund um die Uhr in Betrieb. Damit sind sie für rund einen Fünftel eines durchschnittlichen Haushaltsbedarfs an Strom verantwortlich.

Sommerzeit auch für die Heizungs anlageDas ist auch in Regensdorf so. Die Um­wälzpumpen stammen aus dem Jahr 1992, also der Erweiterungs­ und Umbauphase. «Alle Pumpen funktionieren nach wie vor einwandfrei, und ein Ersatz drängt sich für den Eigentümer somit nicht auf», sagt Hardy Schröder. Doch in puncto Energieeffizienz muss er ein schlechtes Zeugnis ausstellen: «Mit neuen Pumpen der Energieklasse A lassen sich in der Regel mindestens 50 Prozent der Stromkosten einsparen.» Zumal auch hier die Umwälzpumpen das

«Für effiziente Beleuch-tungsanlagen, Heizungs-umwälzpumpen und Haushaltgrossgeräte in Mehrfamilienhäusern gibt es attraktive Förder-bei träge.»HARDY SCHRÖDER, EKZ ENERGIEBERATER

Energieglossar: Geräteersatz im MFH

Waschmaschinen und Tumbler haben oft-mals eine erstaunlich lange Lebensdauer. Doch ab einem gewissen Alter lohnt sich eine Neuanschaffung. Das gilt auch und gerade für die intensiv genutzten Geräte in der Waschküche im Mehrfamilienhaus. Generell sollte bei Neuanschaffungen immer Wert darauf gelegt werden, dass die Gerätegrösse an die Anzahl der Nutzer angepasst ist. Wenn ein Gerät defekt ist, gibt es klare Faustregeln, ab wann sich der Ersatz lohnt. Ist das Gerät nicht älter als vier Jahre, lohnt sich der Ersatz nur, falls die Repara-turkosten 50 Prozent des Kauf preises für ein Neugerät übersteigen würden. Ist das Gerät maximal sechsjährig, sollte dieser Wert 30 Prozent nicht übersteigen. Und bei einem sieben bis acht Jahre alten Gerät darf die Reparatur nicht mehr als 20 Pro-zent des Neubeschaffungswerts betragen.Doch was, wenn Waschmaschine und Tum-bler trotz hohem Alter immer noch zu ver-lässig funktionieren? Auch hier sollte man eine Neuanschaffung ins Auge fassen, denn alte Geräte sind oft wahre Strom fresser. Ersetzt man eine Waschmaschine, die mehr als 15 Jahre alt ist, können bei den Ener-giekosten rund 50 Prozent eingespart wer-den, bei einem gleichaltrigen Tumbler sind es sogar 70 Prozent.Schliesslich gibt es noch den Wert der öko-logischen oder energetischen ökologi-schen oder energetischen Rückzahldauer, also die Zeitspanne, in der sich ein Gerät sozusagen energetisch amortisiert hat. Bei Wasch maschinen sind das 14 Jahre, bei Tumblern in Mehrfamilienhäusern hinge-gen nur 4 Jahre.

Mehr Informationen dazu finden sich auf der Website www.topten.ch

Auf unserer Website www.ekz.ch gibt es zudem immer aktuelle Inform a tionen zu laufenden Förderprogrammen.

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Energieberatung

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Die EKZ lösen Ihre Energie probleme.

Bewerben Sie sich jetzt für eine kosten- lose Energieberatung.Wundern Sie sich auch über die Höhe Ihres Stromverbrauchs? Zeigen Ihre Spar-bemühungen keine Erfolge?Dann bewerben Sie sich bei Saft & Kraft für eine Energieberatung, und profitieren Sie von:■fachkundiger Beratung zum Thema

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So sind Sie dabei: Schildern Sie uns Ihre Wohnsituation in einem Brief oder einem Mail (Haus oder Wohnung, Anzahl Räume, Baujahr Haus, Anzahl der Personen usw.), und senden Sie uns dazu Fotos der Stellen, an denen Sie Energieverluste vermuten, an:Saft & Kraft EnergieberatungMühlebachstrasse 52Postfach8032 Zü[email protected]

Einsendeschluss: 10. April 2015

Die Redaktion wird aufgrund der einge-sandten Unterlagen die Gewinnerin oder den Gewinner der Energieberatung aus-wählen. Für die ein gehenden Unterlagen übernimmt die Redaktion keine Verant-wortung, sie retourniert keine Briefe und keine Fotos.

Die ausgewählten Personen werden tele-fonisch oder via E-Mail benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Auswahl wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiten-de von Saft & Kraft, der Visiolink AG und den EKZ sind von der Teilnahme ausge-schlossen.

Gut zu wissen: Auf der Website www.ekz.ch gibt es weitere Informationen zur Energieberatung.

ganze Jahr über laufen – auch im Sommer. Um das zu ändern, muss man den Hei­zungsregler während der warmen Jahres­zeit auf Sommerbetrieb umstellen. Der Anlage schadet das nicht. «Umwälzpum­pen laufen auch nach einer Sommerpause wieder problemlos an. Das spart Strom und erhöht zudem noch ihre Lebensdau­er.» Rund 40 Prozent des bisherigen Stromverbrauchs können somit eingespart werden.

Im Raum nebenan befindet sich die Waschküche. Hier stehen eine relativ neue Waschmaschine und ein älterer Tumbler. «Wenn man diesen durch ein A+++­Gerät ersetzen würde, bräuchte man 70 Prozent weniger Strom.» Sollte das Gerät in naher Zukunft einen Defekt haben, rät der Stromdetektiv zum Ersatz durch ein neu­es, energieeffizientes Gerät.

Schliesslich ist Hardy Schröder an der letz­ten Station seines Checks in Regensdorf angelangt: der thermischen Solaranlage zur Warmwassererzeugung. Eine effiziente Methode – die aber auch nicht ohne Strom auskommt. Die Anlage befindet sich im Estrich des Neubaus. Dieser war ursprüng­lich nicht isoliert, weshalb eine Rohrbe­gleitheizung installiert ist, die das Ein­frieren der Leitungen bei Frost verhindert. Allerdings wurde der Estrich zwischenzeit­lich isoliert, die Temperatur dürfte hier also kaum unter den Gefrierpunkt fallen. Die Steuerung der Rohrbegleitheizung wurde im Zuge der Dachstocksanierung nicht den neuen Gegebenheiten angepasst. «Hier sollte man einen Thermostat als Frost ­ s icherung einbauen. Das würde die Betriebs­zeiten um 95 Prozent reduzieren.» Und da­mit natürlich auch den Stromverbrauch.

Von mehr Effizienz profitieren alleZählt man die gefundenen Stromfresser zusammen, lassen sich in der Regensdor­fer Liegenschaft also einige Einsparungen machen. Hardy Schröder hat aber Ver­ständnis: «Man kann natürlich in Mehr­familienhäusern nicht immer alles sofort ersetzen und modernisieren. Doch die EKZ bieten hier Hilfestellung mit dem Förder­programm «Stromeffizienz im Mehrfami­lienhaus», damit Eigentümer alte Geräte und Beleuchtungsanlagen schneller erset­zen können.» Zugutekommt dies allen: dem Eigentümer, der so eine moderne Liegenschaft unterhalten kann, und den Mietern, die sich über niedrigere Neben­kostenabrechnungen freuen dürfen. ■www.ekz.ch/mfh-foerderprogramm

«Mit neuen LED-Leucht-mitteln lässt sich ein be-trächtlicher Teil der Strom-kosten für die Beleuchtung einsparen.»HARDY SCHRÖDER, EKZ ENERGIEBERATER

Energie sparen ohne Komforteinbusse: Fachmann Hardy Schröder weiss genau, wie das geht.

Jetzt anmelden und Strom sparen:Der Stromdetektiv berät auch Sie! 24

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Energieberatung

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Blitzlichter

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Die Überschrift dieses Artikels ist für einmal wörtlich zu verste­hen – was in der Folge be­schrieben wird, ist tatsächlich «Kochen mit» Nina Burri, und

nicht, wie das sonst meistens der Fall ist auf diesen Seiten, «Kochen bei» einem be­kannten Menschen. Denn die Kontorsio­nistin, Schlangenfrau, lebt seit einiger Zeit nicht mehr in der Schweiz; sie ist nach

New York gezogen, wo sie eine auch inter­national erfolgreiche Unterhaltungskünst­lerin werden möchte. Sie ist gut unterwegs auf dieser Laufbahn, dennoch kommt sie regelmässig für kurze Zeit retour in ihre

Kochen mit ... Nina BurriWenn man als Schlangenfrau arbeitet, ist die Arbeit in der Küche mit besonderen Herausforderungen versehen. Dabei geht es weniger um die Zubereitung von Speisen, mehr um die Logistik.

TEXT: MARK VAN HUISSELING FOTOS: MARC WETLI

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Zutaten für 4 Personen

■2 EL Olivenöl■1 EL Butter■1 rote Zwiebel, fein gehackt■150 g Arborio-Reis■1 TL gemahlener Kurkuma■1 TL gemahlener Kreuzkümmel■½ TL Chilipulver■1 grüne Chilischote, in dünnen Scheiben■3 Knoblauchzehen, zerdrückt■ je 1 grüne und rote Paprikaschote,

gewürfelt■75 g Babymaiskolben, längs halbiert■2 EL schwarze Oliven, entsteint■1 grosse Tomate, gewürfelt■450 ml Gemüsebrühe■75 g ungesalzene Cashewnüsse■25 g Tiefkühlerbsen■Salz und Pfeffer■2 EL Petersilie, gehackt■1 Prise Cayennepfeffer■ frische Kräuter zum Garnieren

Zubereitung

Olivenöl und Butter in einer grossen (Paella-)Pfanne erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist.Die Zwiebel zugeben, zwei bis drei Minuten unter Rühren dünsten, bis sie glasig ist.Reis, Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilipulver und -scheiben, Knoblauch, Paprika, Mais, Oliven und Tomate hineinrühren und bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rüh-ren eine bis zwei Minuten schmoren.Die Brühe hinzugiessen und die Mischung zum Kochen bringen. Die Hitze reduzie- ren und 20 Minuten kochen, dabei mehr-fach umrühren.Cashewnüsse und Erbsen zugeben und wei- tere fünf Minuten unter gelegentlichem Rühren kochen. Mit Salz und Pfeffer ab-schmecken, mit Petersilie und Cayenne-pfeffer bestreuen und mit frischen Kräutern garnieren. Auf vorgewärmte Teller geben und sofort servieren.

Cashew-PaellaHeimat, um auch hier aufzutreten. Wäh­rend eines solchen Aufenthalts hat sie sich als Störköchin in die Küche des Schreibers dieses Berichts, der zuvor die benötigten Zutaten einkaufte, gestellt.

Beobachtet man die in Bern aufgewach­sene Artistin bei der Mise en place ihrer Cashew­Paella – einem Reis­Gemüse­Nuss­Gericht –, fällt auf, dass ihre Stärke in der Anpassungsfähigkeit liegt. Sie rüstet und zerkleinert das benötigte Gemüse mit, sa­gen wir, durchschnittlicher Erfahrung und durchschnittlichem Können – überdurch­schnittlich dagegen ist ihre Fähigkeit, sich

zurechtzufinden in einer Küche, die sie zuvor noch nie betreten hat. Ihr beispiels­weise zu erklären, wie der Herd genau funktioniert oder wo Messer, Schneidbret­ter, Kellen usw. verstaut sind, ist unnötig. Während ihrer Ausbildung an der Staatli­chen Ballettschule Berlin und einem Enga­gement beim Béjart Ballet Lausanne hat sie neben dem Tanzen auch gelernt, wie man sich organisiert, wenn man oft nur kurz an einem Ort weilt und viel umzieht.

«Sportlerfood»Seit etwas mehr als einem Jahr wohnt sie in Queens, einem Stadtteil von New York, zusammen mit ihrem Mann, einem Schweizer Personal Trainer und ehemali­gen Ringer. «Nina Burri ist Tänzerin, Kon­torsionistin und Model» steht auf ihrer Website; «auch Schlangenmensch ge­nannt, somit ein Akrobat, der seinen Kör­per aufgrund von jahrelangem Training extrem biegen kann», hilft der Wikipedia­Autor des Begriffs «Kontorsionist». Be­kannt wurde sie vor allem durch Auftritte in Castingshows im Fernsehen – etwa «Die grössten Schweizer Talente» (2011, 2. Platz), «La France a un Incroyable Talent» (2011, Finale) oder «America’s Got Talent» (2014, Viertelfinale). In der Mietwohnung des Paars in Queens gebe es eine super Küche, erzählt sie. Trotzdem koche sie nicht allzu oft – das Angebot an Restaurants mit fei­ner, gesunder und preiswerter Küche in unmittelbarer Nähe sei zu gross. Wenn sie dann aber doch einmal koche, bereite sie

«Sportlerfood» zu, also viel Reis, Gemüse, eher wenig Fleisch und Teigwaren, und zwar in grösseren Mengen, damit es für mehrere Tage reiche. Nur gesund ernähren sich die Artistin und ihr Ringer aber nicht: Ihr liebstes Restaurant, das Lokal der Kette «Ruby Tuesday» am Times Square in Man­hattan, kann ungefähr mit einem Schwei­zer Cindy’s­Diner­Restaurant verglichen werden.

Neu erfindenSie kam vom Ballett und liesst sich danach zur Kontorsionistin ausbilden. So steht’s in ihrem CV und tönt also ganz einfach. Doch wie geht das genau? «Ich kann Kon­torsionistin im Wohnzimmer werden, wenn ich weiss, wie’s geht, wie dehnen», sagt sie. Man brauche dazu eigentlich nur ein Yoga­Mätteli und müsse den Hand­stand lernen... Wenn ein Poet seine Poesie erklärt, wird sie platt, kommt einem in den Sinn. «Ich wollte Abstand von mei­nem bisherigen Künstlerleben, mich neu erfinden sozusagen.» Doch so ganz ein­fach sei das dann doch nicht gewesen: Sie habe eine Schule in China gefunden, mal angefangen mit der Ausbildung, um zu se­hen, wie ihr Körper darauf reagiere. «Nach ein paar Wochen wusste ich: Da passiert was.» Sie blieb ein halbes Jahr in Beijing und habe so viel gelernt, dass sie zu Hause weiterfahren konnte. Eine interessante Er­fahrung war auch der Altersunterschied zu den meisten Mitschülerinnen – «Die ande­ren waren zwischen 8 und 15, und ich war 30, uiui – die Omi.»

Inzwischen steht die Cashew­Paella – ein Rezept, das ihre in der Schweiz leben­de Schwester für sie herausgesucht und das Nina Burri noch nie zubereitet hat – kurz vor der Vollendung. Und die Ein­schätzung, die am Anfang dieses Artikels gemacht wurde, nämlich ihre Stärke sei mehr das Sich­Zurechtfinden und weniger das Kochen, hat sich als zu strenges Urteil herausgestellt: Die Artistin hat die Speise rasch und geschickt zubereitet, die Zuta­ten des Rezepts für vier Personen auf drei heruntergerechnet, damit keine Reste ent­stehen, und den Einkäufer darauf hinge­wiesen, dass das Olivenöl, das er mit­brachte, zum Anbraten ungeeignet sei; Kochbutter oder ein anderes Öl wären bes­ser gewesen ...

Die Paella schmeckt dennoch fein. Und würde im Haushalt von Nina Burri, wenn sie denn einmal kocht, als «Sportlerfood» durchgehen. ■

«Ich wollte Abstand von meinem bisherigen Künstlerleben, mich neu erfinden sozusagen.»NINA BURRI, SCHLANGENFRAU

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Kochen mit ...

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Haustier 2.0Braucht es Designer-Regenmäntel für Hunde und Zahnpaste mit Geflügelgeschmack für Katzen? Nein, solche Dinge braucht es für Menschen, die ihren Hunden oder Katzen nur das Beste bieten wollen. Ein Bericht über den Aufstieg des Haustiers zum Mitbewohner.

TEXT: DELIA LENOIR

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Das Tier ein Lebenspartner? Warum nicht, scheint heute zu gelten. Kleine Zeichen der Zu­neigung, welche die Freundschaft stärken, nimmt man im Alltag

gerne an: die Katze, die einem liebevoll um die Beine streicht, ohne dass man dafür Verhandlungsgeschick an den Tag legen muss (eine Büchse Futter aufmachen und hinstellen reicht). Der Hund, der sich im­mer und ungestüm über das Heimkommen freut, selbst wenn man bloss eine Minute weg war, um die Post aus dem Briefkasten zu holen zum Beispiel. Solch tierisches Ver­halten kann dazu führen, dass die Position, die dem Lebenspartner zusteht, einem Haustier übertragen wird. Oder dass, wenn ein menschlicher Partner neu ins Leben ei­nes Tierhalters tritt, sein Verhalten gegen­

über bereits im Haushalt lebenden Tieren so pfleglich sein muss, wie man es in der Vergangenheit gegenüber Kindern aus frü­heren Beziehungen erwartete: Entweder der neue, potenzielle Lebenspartner akzep­tiert den Papagei der neuen Freundin und, besser, freundet sich rasch mit ihm an oder er ist nicht lange willkommen und bald wieder draussen vor der Türe.

Die Ausgangslage beim Zusammenleben von Mensch und Tier hat verschiedene Auswirkungen. Zum Beispiel wenn es dar­um geht, dass das geliebte Haustier gefüt­tert wird, während man in den Ferien weilt. Einst handelte es sich dabei um einen ge­läufigen Freundschaftsdienst, inzwischen hat sich daraus, wegen erhöhter Nachfrage, ein Geschäftsmodell entwickelt. Auf Inter­netportalen wie «petsitting.ch» werden von

Verdienstwilligen ganze Packages für die Vierbeiner angeboten – die Dienstleister werben mit vertieftem Know­how über die zu betreuende Tierart oder ­rasse bis hin zum garantierten einstündigen Kraulen des alleingelassenen Mitbewohners, falls es sich dabei um eine Katze handelt. Oder dem Rundum­Service inklusive Familienan­schluss für den Kanarienvogel oder das Meerschweinchen. Auch Portale wie «be­treut.ch» konzentrieren sich längst nicht mehr auf pflegebedürftige Menschen oder Kinder, die Betreuung brauchen – auch hier sind Tiere mittlerweile häufige Dienst­leistungsempfänger. Selbst Besitzer von

Schlangen, Echsen oder anderen eher exo­tischen Haustieren finden auf diesem Weg temporäre Pflege. Billig ist das nicht – blos­ses Füttern des Büsi kostet rasch zehn bis zwanzig Franken am Tag, was auf 14­tägige Ferien hochgerechnet 150 bis 300 Franken ausmacht.

So wie sich die Stellung des Tiers beim Zusammenleben verändert hat, ändern sich auch die zu erfüllenden Rahmenbedingun­gen, wenn man einen Vierbeiner halten will. Wer etwa einen Hund anschafft, muss ein Auto fahren, in dem er diesen vor­schriftsgemäss anschnallen kann. Zudem ist er verpflichtet, für das Tier eine Haft­pflichtversicherung mit einer Garantiesum­me von mindestens einer Million Franken abzuschliessen. Freuen dürfen sich zuge­lassene Hundeausbilder, denn sie können mit einem garantierten Zulauf von Kunden rechnen: Welpen­Erziehungskurse sind ob­ligatorisch geworden, das Bundesamt für Veterinärwesen in Bern schreibt vor, mit welcher Hunderasse wie viele Übungsstun­den zu absolvieren sind und welche Trainer dafür zugelassen sind. Die Regel: je grösser der Hund, umso länger die Kursdauer. Und umso höher die Kurskosten.

Akupunktur und Massage – für den HundStark gewachsen ist auch das Angebot an Accessoires für Tiere: Vom Katzenkorb, der stilistisch zum Sofa passt, bis zum Regen­

«Manchen Tierfreunden reicht modische Kleidung für sich und das Tier nicht, sie wollen zudem auch tierkompetent und tierbeziehungsfähig sein.»

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Kleine Zeichen der Zuneigung, welche die Freundschaft stärken, nimmt man im Alltag gerne an: Halter mit Hund im Partnerlook.

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mantel für den Hund, der farblich auf den des Besitzers abgestimmt werden kann, ist fast alles zu haben. Sogar gefütterte Schuhe für Hunde sind, wenn auch zunächst fremd anmutend, keine Seltenheit mehr und für manchen Vierbeiner im Winter ein will­kommener Pfotenschutz vor Kälte und Streusalz. Outdoor­Kleidermarken – für Menschen – wie Jack Wolfskin sind das Pendant zum Prada­Anzug für die Stadt und signalisieren auf der Allmend oder wo man sonst mit dem Hund spazierengeht, dass es dem Besitzer ernst ist mit seinem Verhältnis zum vierbeinigen Lebenspartner. Dafür tätigt der eine oder andere Investitio­nen im drei­ bis vierstelligen Bereich.

Und manchen Haltern reicht modische Kleidung für sich und das Tier nicht mehr, sie wollen zudem auch tierkompetent und tierbeziehungsfähig sein. Damit der auf die Stufe eines Lebenspartners gehobene Vier­beiner ein möglichst langes und gesundes Leben erwarten kann, bieten sie ihm, was man früher bloss sich selber oder dem Ehepartner – falls vorhanden – bot: Akupunktur, stressabbauende Massagen, individuell zusammengestellte Kräuter­mischungen aus der chinesischen Medizin. Auch für Schönheitspflege ist gesorgt: Es gibt Shampoos für jedes Alter und jeden Hauttyp, und das in verschiedenen Duft­richtungen – für Vierbeiner, schon klar. Ausserdem eigene Hunde­ und Kat­zenzahnbürsten und ­pasten, mit Geflügel­geschmack etwa (Kostenpunkt eines Sets: rund 20 Franken).

Hilfe vom TierflüstererTrotz all der Zuwendung kommt es den­noch zu Missverständnissen zwischen Mensch und Tier. So reagiert die sonst friedliche Hauskatze immer noch mit Un­verständnis, wenn sich Gäste etwa auf ihren Platz auf dem Sofa setzen. Und der Hund wird so wählerisch, was sein Futter angeht, dass die Beschaffung und die Zube­reitung ähnlich viel Zeit brauchen wie das des Menschen. Oder anders als in der Ver­gangenheit, als ein Hund mittels Befehlen in Hundesprache auf seinen Platz verwie­sen wurde, werden heikle Situationen heu­te mit Sitzungen beim Tierflüsterer zu ent­schärfen versucht. Dieser eruiert Missver­ständnisse zwischen seinen Klienten, dem Tier und dem Halter also, und korrigiert Fehler im Verhalten auf beiden Seiten, so gut es geht. Der Star der Branche ist der in Amerika lebende Mexikaner Cesar Millan, Hollywoods Hundeflüsterer. Einst illegal in

Kalifornien eingewandert, hat er aus sei­nem Gespür für Hunde ein Millionen­geschäft gemacht, etwa mehrere Bücher veröffentlicht, die zu Bestsellern wurden.

Die Zeit, die man im Umgang mit dem Tier benötigt, fehlt anderswo, zum Bei­spiel bei der Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen. Doch wie man seine Zeit aufteilt, ist ein persönlicher Entscheid, und manche Leute «treffen» andere Leute lieber mittels Smartphone oder via Laptop.

Beste Freunde für immerGerade das rasante Tempo, das einem im Alltag Flexibilität und rasche Entscheidun­gen abverlangt, verkompliziert und belastet zwischenmenschliche Beziehungen. So weit, dass sie einem nicht immer den be­ständigen Halt geben, den man sich eigent­lich wünscht. Sondern schlimmstenfalls Un­sicherheit und Ungewissheit hinterlassen.

Anders ist da die Beziehung zu einem Tier: Hier sind problemlose Schmusestun­den und eine – wenn auch vor allem durch tägliche Fütterung ausgelöste – Loyalität garantiert. Und diesen vermeintlichen Vor­teil holen sich nicht nur Singles, sondern auch Menschen, die einen Partner oder eine Familie haben. Ein Mensch ist kein Tier, das ist banal. Aber es gibt Menschen, die mögen es einfach lieber, stundenlang mit ihrem Hund zu spazieren oder mit ihrer Katze zu spielen, als stundenlang mit ihrem Partner zu reden. ■

«Die Zeit, die man im Umgang mit dem Tier benötigt, fehlt anderswo, zum Beispiel bei der Pflege zwischen mensch-licher Beziehungen.»

Ein Haustier kann, muss aber nicht, mittels eines Fressnapfs gefüttert werden – Katzenliebhaberin mit Katze am Esstisch.

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Und so geht’s

A Moosgummi mit dem Japanmesser in zirka 25 cm lange und 2,5 cm breite Streifen zuschneiden. Mit dem gewünschten Schriftzug beschriften, dabei an den Enden jeweils 3 cm unbeschriftet lassen, trocknen lassen. Streifen exakt in der Hälfte falten.

B Ringnieten nach Anleitung auf der Packung mit dem Hammer befestigen. Schlüssel-ring in die Ringniete einfädeln – fertig!

Benötigtes Material und Werkzeug■ Moosgummi (in diversen

Farben erhältlich)■ Japanmesser ■ Wasserfeste Stifte■ Ringnieten■ Hammer■ Schlüsselringe

Tipps & Anregungen

Lassen Sie Ihre Phantasie spielen: Für die Schlüssel bänder eignen sich viele Materia-lien wie Filz, Leder oder auch passend genähte Stoffreste, die man nach Lust und Laune verzieren kann. Man kann die Bänder auch besticken oder bekleben.

Verwechslung ausgeschlossenWem gehört wohl dieser Schlüssel? Mit den individuellen Schlüssel- anhängern passieren bestimmt keine Verwechslungen mehr. Eine einfache Bastelei, die sich auch prima als Geschenk eignet.

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Jetzt anmelden und Geschichte erleben: Leserevent im Landesmuseum Zürich

Für die Existenz des Landesmuse­ums wurde gekämpft. Es war kein leichtes Unterfangen in der födera­listischen Schweiz, den Gedanken eines Nationalmuseums durchzu­

setzen. Auch über die Frage des Standorts entbrannte Ende des 19. Jahrhunderts eine heftige Diskussion. Dass sich die Bemü­hungen gelohnt haben, wird Jahr für Jahr aufs Neue bewiesen. Das Landesmuseum in Zürich gehört zu den bedeutendsten

Museen der Schweiz und weist die höchs­ten Besucherzahlen aller historischen Mu­seen hierzulande auf. Im Auftrag des Bun­des wird das kulturhistorische Erbe der Schweiz gesammelt, archiviert und der Allgemeinheit zugänglich gemacht.

Bereits seine mittelalterliche Erschei­nung lässt auf die Schweizer Geschichte rückschliessen. Gustav Gulls neogotischer Bau wurde ganz im Sinne des Historismus gebaut – ein mittelalterlicher Auftritt, kom­

Zeitreise durch die SchweizIm Landesmuseum hinter dem Zürcher Bahnhof ist die Geschichte unseres Landes zu Hause. Ausstellungen, die dort zu sehen sind, überraschen immer wieder mit Neuem und Unbekanntem. Doch zurzeit geht es auch einmal um das Gebäude selber, das aussieht wie eine Burg aus dem Mittelalter – das wird umgebaut und erweitert.

TEXT: ISABELLE HENZMANN

«Auch wenn Sie das Landes museum bereits besucht haben, lohnt es sich, wiederzukommen. Die Ausstellungen be - finden sich in ständigem Wandel.»

Alt und Neu werden zusammengeführt: Das Landesmuseum erhält einen Erweiterungsbau.

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Geführter Rundgang durchs LandesmuseumRund 820 000 Objekte der Kulturgeschichte und des Kunsthandwerks unseres Landes verkörpern den kulturellen Schatz der Schweiz. Das Museum verfügt somit schweizweit über die grösste kulturhistorische Sammlung. Um Geschichte und Objekten mehr Raum zu geben, wird das Museum nun erweitert; das schlossartige Gebäude hinter dem Hauptbahnhof bleibt aber geöffnet, die Ausstellungen können besichtigt werden. Und an unserem Leserevent erfahren Sie Interessantes und Wissenswertes auch über die Umgestaltung.

AnmeldetalonSamstag, 11. April 2015, Landesmuseum in Zürich

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Anzahl Personen

Talon ausfüllen, ausschneiden und bis am 22. März 2015 senden an: EKZ, Lee Aspinall, Dreikönigstrasse 18, Postfach 2254, 8022 Zürich, [email protected]

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Unter allen eingegangenen Anmeldungen werden die Teilnehmer den Terminen zugelost. Sie erhalten bis 25. März 2015 eine Anmeldebestätigung mit detailliertem Programm.

* Zur Ergänzung Ihrer Kundendaten und um Sie für diesen Anlass wie auch zukünftig elektronisch informieren zu können, bitten wir Sie um Ihre E-Mail-Adresse.

Was Erleben Sie auf der Führung rund um den Erweiterungsbau des Landesmuseums, wie Alt und Neu zusammengeführt werden, wie der Neubau Defizite des Bestehenden ausgleicht und welche Elemente er aufnimmt, um mit dem Altbau in einen Dialog zu treten.

Wann Samstag, 11. April 2015, sechs einstündige Führungen zwischen 13.30 und 17.00 Uhr. Die Teilnehmer werden einer Führung zugelost.

Wo Landesmuseum Zürich, Museumsstrasse 2, 8001 Zürich

Kosten 15 Franken / Person inkl. Museumseintritt

Programm Besammlung beim Landesmuseum jeweils 20 Minuten vor Führungsbeginn. Nach der Führung laden wir Sie zu einem kleinen Apéro ein. Sie haben zudem die Möglichkeit eines individuellen Besuchs der Ausstellungen.

biniert mit moderner Bautechnik. Seine Elemente schmücken Bauwerke aus dem 15. bis 17. Jahrhundert anderer Schweizer Städte. So ist der Turm zur Bahnhofseite ein Abbild des Badener Stadttors.

Betritt man das Innere, wird dieser re trospektive Stil weitergeführt. Gezeigt wird, salopp gesagt, warum die Schweiz so ist, wie sie ist. Darunter fallen Themen wie Alpen, Banken, Heidi, Helvetier und die Armee. In den Dauerausstellungen wird unter anderem der Weg zur Eidge­nossenschaft geschildert, es werden Waf­fen aus verschiedenen Epochen gezeigt und original möblierte historische Zimmer sowie die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes dargestellt.

Die vorteilhafte Lage des Landesmuse­ums – es steht im Zentrum Zürichs – schafft einen starken Kontrast zwischen der Hektik des Bahnhofquartiers und der Ruhe im Inneren der mächtigen Mauern. Dort bleibt die Zeit für einen Moment ste­hen, und der Besucher schweift ab in die Vergangenheit der Schweiz.

Auch wenn Sie das Landesmuseum in Zürich bereits besucht haben, lohnt es sich wiederzukommen. Die Ausstellungen befinden sich in ständigem Wandel. So wurden 2009 die gesamte Dauerausstel­lung «Geschichte Schweiz» sowie die Galerie­Sammlungen neu gestaltet. Ganz speziell erwarten Sie im April 2015 Sche­renschnitte, also Präzision und Harmonie vom Feinsten. Das Kunsthandwerk der Scherenschnitte hat in der Schweiz eine lange Tradition und wird noch immer sorgsam gepflegt. Gleichzeitig findet die Ausstellung zur Schlacht bei Marignano statt, die 500 Jahre zurückliegt und an den Ursprung der schweizerischen Neutralität erinnert.

Das Landesmuseum in Zürich ist mehr als nur ein Gebäude mit ausgestelltem In­halt. Es ist ein Konstrukt aus Architektur, Kunst und Kultur, in dem alles zusammen­spielt und gegenseitig auf sich einwirkt. Ein Konstrukt, dessen Sinn und Zweck es ist, das Schweizer Kulturerbe zu erhalten. Gerade in einer Zeit, in der man mit Leich­tigkeit erfährt, wie sich andere Kulturen anderswo auf der Welt entwickeln, ist ein Museum, in dem man lernt, wie die Schweiz zu dem wurde, was sie heute ist, wertvoll und interessant. ■

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EKZ Saft & Kraft 1|15

Leserevent

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Ultraflache Designer-Lesebrille von STRADA DEL SOLE

Das Lösungswort aus Saft&Kraft 4/2014 lautet FERNBEDIENUNGDie Gewinner der 3 Geschenkkarten der Klubschule Migros heissen:Christine Schreyer, Neschwil; Caroline Miller, Wettswil; Jacqueline Schuler, Oberstammheim

So nehmen Sie an der Verlosung teil: Rufen Sie Telefon 0901 800 050 an (Fr. 1.–/Anruf), und hinterlassen Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse. Oder geben Sie das Lösungswort mit Ihrer Adresse und Telefonnummer auf www.ekz.ch/preisraetsel ein.Anruf- und Einsendeschluss: 10. April 2015.

Das Lösungswort 871 92 103 114 125 13 146

Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schrift-lich benachrichtigt. Keine Bar auszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Ver-losung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende von Saft & Kraft, der Visiolink AG und den EKZ sind von der Teilnahme aus-geschlossen.

Nehmen Sie an unserer Verlosung teil und gewinnen Sie!

Zu gewinnen gibt es zwei preisgekrönte Lese- brillen des Schweizer Labels STRADA DEL SOLE

im Wert von je 299 Franken. Die vergoldeten Halb-Lesebrillen bieten in jeder Situation opti-

malen Sitz und Komfort. Die einzigartigen Klick-bügel lassen sich durch leichten Fingerdruck

nach innen klappen und verwandeln die Brille im Nu in ein ultraflaches Accessoire, das man am Ausschnitt fixieren oder in jede Hemd- oder

Hosen tasche stecken kann.

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Preisrätsel

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«Schatz, weisst du das Passwort für den Backofen?»

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Das letzte Wort

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Mit rund 1500 Mitarbeitenden, darunter 180 Lernenden, gehören die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich zu den grössten Energie-versorgungs unter nehmen der Schweiz.

ekz.ch/jobs

SANDRA HAT DEN JOB!Doch wir suchen noch mehr Profi s.

www.ekz.ch/jobs


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