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RZ Inhalt Butler Die Magie Praxisbuch des Magiers · Woodroffe (Arthur Avalon) »Die...

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Leseprobe aus: Magie Das Praxisbuch des Magiers von Walter E. Butler. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Hier geht’s zum Buch >> Magie Das Praxisbuch des Magiers
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Leseprobe aus: Magie – Das Praxisbuch des Magiers von Walter

E. Butler. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des

Verlages. Alle Rechte vorbehalten.

Hier geht’s zum Buch >> Magie – Das Praxisbuch des Magiers

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»Durch Weisheit wird ein Haus gebaut

und durch Verstand erhalten.«

(Sprüche 24,3)

Für meine Frau

Walter E. Butler

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Walter E. Butler

MAGIEDAS PRAXISBUCH DES MAGIERS

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WALTER E. BUTLER

»MAGIE – DAS PRAXISBUCH DES MAGIERS«

Aus dem Englischen von Dorothea JankowskiHerausgegeben von Robert B. Osten

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bib liografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Copyright der Originalausgabe »The Magician – His Training and Work«© 1959 Walter E. Butler

Copyright dieser Ausgabe© 2013 Aurinia Verlag

Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustim-mung des Aurinia Verlags, Hamburg, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Umschlagdesign: Oliver HahnIllustrationen und Zeichnungen: Oliver Hahn und Robert B. Osten

nach Vorlagen von Walter E. ButlerUmschlagfoto: fotolia.comKorrektorat: Anke SchenkerSatz und Herstellung: Produktion Hamburg · www.produktion-hamburg.de

Printed in EUISBN 978-3-937392-82-0

1. Auflage

Besuchen Sie auch unsere Website: www.aurinia.de

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort (von Dolores Ashcroft-Nowicki). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Vorwort (von Walter E. Butler). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

ERSTER TEIL

ALLGEMEINE EINFÜHRUNG

KAPITEL 1 Warum diese Buch geschrieben wurde . . . . . . . . . 12

KAPITEL 2 Grundlagen der Magie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

KAPITEL 3 Der Baum des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

ZWEITER TEIL

DIE AUSBILDUNG DES MAGIERS

KAPITEL 4 Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

KAPITEL 5 Das Astrallicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

KAPITEL 6 Der unsichtbare Körper. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

KAPITEL 7 Visualisieren und Übung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

KAPITEL 8 Worte der Kraft:

Der magische Gebrauch von Tönen. . . . . . . . . . . . 107

KAPITEL 9 Die Worte und Namen in der magischen Arbeit . . 116

KAPITEL 10 Das Aufblitzen der Farben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

KAPITEL 11 Die Kleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

KAPITEL 12 Das Unterbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

KAPITEL 13 Das ineinander verwobene Licht . . . . . . . . . . . . . . 146

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DRITTER TEIL

DIE MAGISCHEN SCHLÜSSEL

KAPITEL 14 Magnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

KAPITEL 15 Die Tattwa-Gezeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

KAPITEL 16 Der Lichtkörper. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

KAPITEL 17 Die magische Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

VIERTER TEIL

DIE MAGISCHEN RITEN

KAPITEL 18 Bildung und Gebrauch von Formen . . . . . . . . . . . . 201

KAPITEL 19 Der Aufbau eines Rituals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216

KAPITEL 20 Talismanische Magie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

KAPITEL 21 Der Weg der magischen Verwirklichung . . . . . . . . 236

KAPITEL 22 Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

ANHANG

Entspannungs- und Atemübungen . . . . . . . . . . . . 253

Das Bannungsritual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

Die Übungen der Mittleren Säule . . . . . . . . . . . . . 267

Nachwort zur deutschen Ausgabe . . . . . . . . . . . . 272

Bibliografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

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VORWORT

von Dolores Ashcroft-Nowicki

arum möchte jemand Magier werden? Diese Frage stellt Ernest Butler am Anfang seines Buches. Ja, warum

eigentlich? Die Welt hat sich gewaltig verändert, seitdem dieses Buch zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Haben sich damit auch die Antworten auf diese Frage verändert? Die Antwort lau-tet: Nein. Solange es Männer und Frauen gibt, die über die phy-sische Welt hinaus in die geistige sehen, und die uralte Frage »Warum bin ich hier?« stellen, wird es jene unter ihnen geben, die sich den alten Methoden und Glaubenssystemen zuwenden.

In jeder Generation gibt es immer einige wenige, die in den Mysterien nach Erleuchtung suchen. Und in jeder Generation gibt es Lehrer, die über das Wissen, die Geduld und die Weisheit verfügen, ihnen diese Kenntnisse zu vermitteln.

Ernest Butler war solch ein Lehrer und er besaß die Weisheit, zu geben. Über vierzig Jahre lang tat er genau dies. Er lehrte in aller Offenheit und mit einem Sinn für Humor, der die langen Stunden des konzentrierten Studiums im Nu vergehen ließ.

Dieses Buch und die anderen, die ihm folgten, sind das Ergeb-nis seiner Erkenntnis, dass er imstande wäre, denen die Hand entgegenzustrecken, die niemals das Privileg genießen können, ihn persönlich zu treffen und von ihm unterrichtet zu werden. Seine Persönlichkeit streckt sich nach allen Seiten hinaus und berührt die Herzen und das Denken einer ganz neuen Genera-tion von angehenden Magiern.

Die Informationen, die er niederschrieb, geben Antworten auf die meisten Fragen. Sein Wissen war von der alten Schule – feste,

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solide und positive Lehren, die so wahrhaftig und weise sind, wie sie es von je her waren. Die Grundlagen werden mit einfachen Worten erklärt, weil er davon überzeugt war, die Sache müsse für jedermann verständlich sein.

Der Baum des Lebens wird Ihnen im Detail und in aller Klar-heit offengelegt. Seine Erläuterung des Astrallichts wurde nie-mals übertroffen. Ernie erkannte die immense Bedeutung der Kraft des Klangs und der Magie der Namen und war damit sei-ner Zeit weit voraus. Lange vor den modernen Erklärungen über die Schwingung und ihrer Anwendung bildete er seine Schüler im Gebrauch der magischen Stimme aus.

Wenn Sie ein Anfänger auf dem Gebiet der alten Mysterien sind, dann halten Sie jetzt den Schlüssel zu ihrer Tür in den Händen. Und einer Tür zum Bewusstsein eines Menschen, der sich der Lehre jener Mysterien gewidmet hat. Wenn Sie bereits ein Studierender sind, werden Sie in diesem Buch vieles finden, über das es sich zu meditieren lohnt, und können Dinge erfah-ren, von denen sie zuvor nichts wussten.

Von der körperlichen Statur her war Ernest Butler ein kleiner Mann, aber in Sachen Weisheit war er ein Riese. Mit diesem Buch hat er jedem von Ihnen ein Vermächtnis hinterlassen. Die Formulierungen mögen altmodisch sein, aber schauen Sie dar-über hinweg in das Herz und den Verstand dieses Mannes hin-ein. Wir, die seine Schüler waren, nannten ihn Cheiron, nach dem alten Lehrer in der griechischen Mythologie, der Jason auf die Suche nach dem Goldenen Vlies schickte.

Sie, der Leser, werden in diesem Buch das magische Äquivalent des Goldenen Vlieses finden. Suchen Sie danach, und sie wer-den auf diesen Seiten einen Schatz aus Weisheit, Wissen, Erfah-rung und intellektueller Kraft entdecken. Lesen Sie es langsam,

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nehmen Sie es wie einen guten Wein zu sich und genießen Sie es. Denken Sie in Dankbarkeit an den Mann, der es so geschrie-ben hat, dass Sie seinen Fußspuren folgen können.

Jersey, Im Januar 2012

Dolores Ashcroft-Nowicki

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VORWORT

von Walter Ernest Butler

iese Buch ist eine Fortsetzung, wenn auch detaillierter, meines früheren Buches »Heilige Magie – Der lichtvolle

Pfad des Meisters«. So viele Fragen wurden von den Lesern die-ses kleinen Werkes gestellt, dass man dachte, eine ausführ lichere Behandlung des Themas könnte helfen, dem offensichtlichen Bedarf an Informationen gerecht zu werden.

Ich erkenne natürlich, dass meine Bemühungen nicht das Niveau derjenigen erreichen werden, die die anerkannten Sterne am magischen Firmament sind – Eliphas Levi, Dion Fortune, Israel Regardie und viele andere –, aber es könnte sein, von mei-nem Standpunkt aus betrachtet, dass ich in der Lage bin, denen bei ihren ersten Schritten auf dem Weg zur magischen Erfül-lung zu helfen, die »zu wissen wünschen, um dienen zu können«.

Mein Dank gilt den vielen, die mir in den vergangenen vierzig Jahren bei meiner magischen Arbeit geholfen haben. Katholi-sche Priester, Mitglieder der Freien Kirchen, Okkultisten sowohl der westlichen als auch östlichen Tradition, Ärzte und Psycholo-gen haben mir auf verschiedene Weise geholfen und ihnen allen bin ich sehr dankbar.

Besonders im Zusammenhang mit dem Schreiben dieses Buch danke ich dem verstorbenen Bischof Robert King (der mein ers-ter Lehrer in diesen Dingen war) und einem weiteren, wahren Meister der Magie, der auf eigenen Wunsch hin anonym blei-ben muss.

Ich möchte auch Mrs. Hilda Eastburn of Peaslake danken, die trotz der Pflichten eines geschäftigen Lebens so freundlich von

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sich aus die Zeit gefunden hat, das Manuskript diese Buches zu tippen.

Wie in meinem früheren Buch, so habe ich auch in diesem versucht, die Grundsätze in einer Weise darzustellen, die den Leser ermutigen, selbst etwas konstruktives Denken bei der prak-tischen Arbeit einzubringen – meine Abneigung gegen »vorver-daute Informationen« ist so stark wie eh und je!

Walter E. Butler

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ER ST ER T EIL

ALLGEMEINE EINFÜHRUNG

K APITEL 1

WARUM DIESE BUCH

GESCHRIEBEN WURDE

an könnte fragen: »Warum ein weiteres Buch über Magie? Sicherlich wurden bereits viel zu viele darüber

geschrieben. Fast könnte man meinen, sie seien alle aus dem glei-chen Stück geschnitten – sie beschreiben alle die Erfahrungen anderer Menschen – und außerdem schreiben die betreffenden Autoren häufig ganz einfach voneinander ab.«

Diese spezielle Frage wurde mir tatsächlich von einem lang-jährigen Freund gestellt. Wenn auch diese Sicht der Dinge als übertrieben bezeichnet werden kann, so steckt doch ein Körn-chen Wahrheit darin, und deshalb hat sich der Verfasser dieses Buches die ganze Sache gründlich überlegt.

Die Schwierigkeit ist, dass die Magie einerseits so lange von einer Wolke aus Aberglauben, Unwissenheit und Furcht verhüllt war, und andererseits, dass sie von denje nigen, die Kraft- und Prestigeeinbußen befürchteten, wenn die Sache ins rechte Licht gerückt würde, bewusst hinter einer Nebelwand der Geheim-nistuerei versteckt wurde mit der Begründung, dass es sowieso für den durchschnittlichen Schriftsteller außerordentlich schwer sei, mehr zu geben als einen allgemeinen Umriss der Magie. Er ist normaler weise gezwungen, sein Material aus den veröffent-lichten Werken anderer Autoren zu beziehen, die sich ihrer-

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seits den gleichen Beschränkungen gegenüber sahen. Die Lage wurde noch komplizierter durch den Um stand, dass diejenigen, die zu Berichten aus erster Hand imstande gewesen wären, durch schreckliche Geheimhaltungsschwüre gebunden waren, und der Bruch eines bei der Einweihung abgelegten Eides ist keine leichte Sache. Dennoch gab es einige, die ihren Schweige- und Treue-Eid brachen, aber im Allgemeinen nicht zu dem Zweck, das große Publikum über das Sachgebiet der Ma gie korrekt zu infor-mieren, sondern um ihre eigene Macht zu erhöhen, und obwohl sie behaupteten alle Geheimnisse preisgeben zu wollen, behiel-ten sie doch bestimmte wesentliche Schlüssel für sich. Sie bilde-ten dann um sich herum Gruppen, die wiederum durch Eid zur Geheimhaltung und zum Gehorsam verpflichtet wurden, und die ganze Geschichte wiederholte sich.

Nun – ein Eidbruch ist eine ernsthafte Sache und hängt unmittelbar mit der Ehre der betreffenden Person zusammen. Aber das Erzwingen von Geheimhal tungseiden in Fällen, wo gar keine Geheimnisse vorhanden sind, ist ebenso unehrenhaft. Es war Aleister Crowley, der sich sowohl den Ruf eines Schwarzma-giers wie den eines Eidbrechers zuzog, der mit bitteren Worten fest stellte, dass ihn seine Autoritäten schauderhafte Schweigege-lübde ablegen ließen und ihm daraufhin das hebräische Alpha-bet und die Namen der Planeten offenbarten!

Das Gesamtgebiet des magischen Wissens kann grob in zwei Gruppen unterteilt werden. Die erste – was ihre Quantität, nicht aber ihre Qualität angeht – ist die allgemeine Gruppe von Zere-monien und magischen Praktiken, die einen Bestandteil jeder durchschnittlichen »okkulten« Organisation darstellen. Die-ses Wissen ist, mit nur wenig Ausnahmen, aus Büchern und Schriften zusammengetragen, die für die Öffentlich keit leicht zugänglich sind. Die Bibel, das kabbalistische Sefer Jesirah, die

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Weisheits literatur der Hebräer und die vielen Apokalypsen sowohl heidnischen wie christlichen Ursprungs, die während der ersten Jahrhun derte unserer Ära erschienen sind, zusam-men mit den Fragmen ten gnostischer Bücher, sie alle bilden unerschöpf liche Fundgruben, denen wir alles benötigte Mate-rial entneh men können. Auch die große Okkultistin Dion For-tune schrieb, dass wir keineswegs an die Vorschriften und an die Bräuche einer einzigen Religion gebunden sind, sondern dass wir ohne Weiteres »Gold aus Ophir1« oder »Zedern vom Libanon« holen dürfen, wenn es für unsere Zwecke nützlich erscheint. Es gibt unzählige Bücher und Manu skripte sowohl im Osten wie im Westen, aus denen wir schöpfen können; solche Bücher, wie zum Beispiel das von Rama Prasad »Die feineren Naturkräfte« und die Werke des römisch-katholischen Schriftstellers Sir John Woodroffe (Arthur Avalon) »Die Schlangenkraft« und »Shakti und Shakta« und andere. Oder, um unserer Heimat näher zu kommen, die in einem späteren Teil dieses Buches erwähnten Schrif ten des elisabethanischen Astrologen und Okkultisten Dr. John Dee, die Beschreibungen seiner kuriosen Mitteilun-gen enthalten, die er über die feinstofflichen Ebenen erhalten hatte. Noch heute wird mit dieser »Henochischen Sprache« bei den Ritualen eines sehr kraftvollen magischen Ordens gearbei-tet, aber es muss auch hier zur Kenntnis genommen werden, dass diese Inhalte bereits 1659 von Meric Casaubon unter dem Titel »A true & faithful relation of what passed for many yeers bet-ween Dr. John Dee and some spirits« veröffentlicht wurden.

Es stellt sich die Frage, warum eigentlich die verschie denen Orden ihre Mitglieder auf die Geheim haltung von Dingen ver-eidigen, die der allgemeinen Kenntnis zugängig sind. Die Ant-

1 Ein sagenumwobenes Goldland aus dem Alten Testament (Anm. d. Hrsg.).

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wort ist, dass in diesen Orden und Bruderschaften, sofern sie echt sind, die aus den verschiedensten Quellen stammenden Informa-tionen zu einem speziellen Verhaltensmuster kombiniert worden sind, und dieses Muster ist es, das der Geheimhaltung unterliegt.

Diese Ritualmuster, die in jedem einzelnen magischen Orden benutzt werden, werden aus gutem Grund geheim gehalten. Die Macht der Gedanken wird von ge wöhnlichen Menschen kaum erkannt, jedoch wird in der magischen Arbeit einer Loge die konstruktive, bildhaft-geistige Imagination praktiziert, und es werden ganz bestimmte Gedan kenformen geschaffen. Wenn irgendeiner meiner Leser geneigt sein sollte, die Existenz von Gedankenformen zu bezweifeln, würde ich ihm empfehlen, das Werk »Yoga und Tiefenpsychologie« von Dr. Geraldine Coster zu lesen, ebenso das Buch eines der gelehrtesten Mitglieder der Society for Psychical Research, des verstorbenen George N. M. Tyrell mit dem Titel »Grades of Significance«. Die hellsichtigen Beobachtungen von Dr. Annie Besant, Bischof C. W. Leadbe-ater, Geoffrey Hodson and Mrs. L. J. Bendit (Phoebe Payne) sol-len in dieser Verbindung auch nicht unerwähnt bleiben.

Ohne hier auf die einzelnen Argumente des Für und Wider näher einzugehen, sei gesagt, dass es in den okkulten Lo gen eine Sache des Glaubens ist, sich auf wiederholte hellseherische Beobachtungen stützend, dass solche Ge dankenformen mit kor-rekt durchgeführten Rituale er zeugt werden können. Doch da es sich nun mal um Gedankengebilde handelt, sind sie wiederum auch durch Gedanken beeinflussbar, und das ist der Grund, wes-halb sie geheim gehalten werden, damit das mit Gedankenkraft vollbrachte Werk nicht gestört werden kann.

Man könnte sagen, dass die einzelnen Bestandteile eines Ritualmusters verschiedenen Metallstreifen und -stücken ähneln, die nach einem bestimmten Plan zu einer Art metaphy-

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sischem Schloss zusammengeschweißt werden. Wenn in dieses Schloss die passenden Schlüssel eingeführt und gedreht werden, öffnet sich die Tür zum überphysi schen Bewusstsein und dessen Kräften. Da die Konstruk tion eines solchen Schlosses erkennen lässt, welche Art von Schlüssel dazu passen könnte, hüten die Logen eifersüchtig das Geheimnis der Musterrituale, nach denen sie arbeiten. Doch abgesehen davon sagte ich schon in meinem früheren Buch, dass unsachgemäßer und unrichtiger Ge brauch der magischen Imaginationskräfte diese nutzlos macht. Gleich-zeitig sollten wir uns darüber klar sein, dass es möglich ist, ganz offen magische Vorstellungen zu erschaffen und anzuwenden, ohne dass ein Missbrauch zu befürchten wäre. Alles hängt davon ab, dass die Schlüs sel in den Händen des Ordens oder der Bru-derschaft sind.

Diese Schlüssel sind von zweierlei Art: die höheren und die niederen Schlüssel. Mit den höheren Schlüsseln wollen wir uns hier nicht beschäftigen. Die niederen Schlüssel bestehen aus den physio logischen, psychologischen und medialen Techni-ken, die uns aus vergangenen Zeiten überliefert wurden oder die durch experimentelles Arbeiten gestaltet worden sind. Die ver-schiedenen Yogaübungen sind zum Beispiel solche Techniken. Ein großer Teil davon ist dem öffentlichen Wissen zugängig, es gibt aber verschiedene technische Ver fahrensweisen, die äußerst kraftvolle Wirkungen zur Folge haben und die eine gründliche Vorberei tung der sie anwendenden Person erfordern. Diese Art von Schlüssel wird deshalb geheim gehalten. Der Verfasser die ses Buches bezweifelt jedoch, dass diese Geheimhaltung im mer emp-fehlenswert ist. Sie mag zwar gewisse Menschen da von abhalten, sich mit törichten Experimenten zu befas sen, doch im Allge-meinen haben Personen, die auf diese Weise Schaden erleiden könnten, nicht genügend Ausdauer und Konzentration, um sich

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selbst oder auch anderen wirk lich zu schaden. Als Ausnahme von dieser Regel könnte man die medial Sensitiven bezeichnen, die sich nicht »dilettantisch« mit solchen Fragen beschäftigen sollten. Bei ihnen ist es eine Sache des gründlichen Trainings der dies bezüglichen Technik bei sorgsamer Überwachung durch andere. Allein sollten sie von diesen Dingen die Finger lassen. Prinzipiell liegt keinerlei Grund vor, warum sorg fältig ausgebil-dete und geistig-seelisch gefestigte Sensitive nicht den Pfad der rituellen Magie einschlagen sollten, wenn sie sich das ernsthaft wünschen.

Diese niederen Schlüssel sind die hauptsächlichsten Schlüs-sel in den Händen der Logenleiter. Mit den höheren Schlüs-seln ist es aber eine ganz andere Sache. Die niederen Schlüssel können anderen mitgeteilt werden, die die Technik erproben und vielleicht auch eine gewisse Ge schicklichkeit in der Anwen-dung erlangen mögen, doch mit den höheren Schlüsseln ist das unmöglich. Um noch einmal Dion Fortune zu zitieren: Ich bin wie sie der Ansicht, dass die »echten« Geheimnisse des Okkul-tismus ruhig von den Hausdächern verkündet werden könnten, ohne dass damit irgendein Zuhörer etwas anzufangen wüsste, ausgenommen natürlich jene wenigen, die bereit sind, sie ent-gegenzunehmen. »Wer Ohren hat zu hören, der höre!«

Wenn aber nun die höheren Schlüssel dem Neophyten vom Initiator nicht mitgeteilt werden können, wie kann sie dann der Schüler erhalten? Nun, da sie nicht in üblicher Weise mit-geteilt werden können, können sie in das Innere des Schülers eingepflanzt werden durch einen Prozess, den man »induzierte Erkenntnis« nennen könnte.

Das ist erreichbar durch die Anwendung bestimmter niederer Schlüssel und wird in der Tat in Logen oder Orden praktiziert, die einen »wahren Kontakt« herzu stellen verstehen. Es muss hier

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daran erinnert werden, dass eine solche Art von »apostolischer Sukzession« der höheren Schlüssel völlig vom geistigen Entwick-lungsgrad des Initiators und von der Eig nung und richtigen Vor-bereitung des Schülers abhängt.

Wenn diese Methode der Direktübertragung, wie sie in gro-ßen Umrissen in Paul Bruntons Buch »Von Yogis, Magiern und Fakiren« beschrieben wird, benutzt wird, tritt immer eine Wir-kung ein, aber ob dieser Anfang die »Saat« wachsen lässt, wie es gewollt ist, und eine neue Bewusstseinsverfassung herbeiführt, das ist abhängig von der Natur des Bodens, dem dieser Samen eingepflanzt wird.

Was bisher über die Gründe für die Geheimhaltung in den magischen Orden und Bruderschaften gesagt wurde soll einst-weilen genügen, und der Verfasser dieses Buches hält es nun für angebracht, an dieser Stelle seinen eigenen Standpunkt in Bezug auf die gesamte Materie darzulegen. Zu diesem Zweck sind bestimmte autobiografische Angaben nötig. Er ist, wenigs-tens seiner Meinung nach, insofern außerordentlich vom Glück begünstigt worden, als er wäh rend der zwei entscheiden-den Perioden seines Erfahrungs sammelns auf okkultistischem Gebiet von zwei weisen und erfahrenen Lehrern unterrichtet und geführt wurde. Von seinem siebzehnten Lebensjahr an bis zum heutigen Tag wurde er instruiert und beraten von seinem ersten Lehrmeister, einem Mann, der sowohl umfassende okkul-tistische Kennt nisse als auch Kräfte besitzt. Später, während seines Auf enthaltes in Indien, arbeitete der Verfasser mit ei ner Gruppe hinduistischer Okkultisten zusammen, wieder mit Men-schen, die nicht nur viel wussten, sondern auch tatsächlich über okkulte Kräfte verfügten.

Noch später, einer mystischen Führung folgend, fand er Zugang zu den westlichen Mysterien und erhielt Hilfe und Unterricht

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durch eine Frau, von der gesagt wird, dass sie zu den aufrichtigs-ten und furchtlosesten Okkultisten des Westens gehörte, die ver-storbene Mrs Penry-Evans, in okkulten Kreisen bes ser bekannt unter dem Namen Dion Fortune.

Im Laufe seiner mehr als vierzig Jahre langen Wanderschaft seit seinem ersten Kontakt mit der Magie hat der Verfasser reiche Erfahrungen auf vielen einschlä gigen Gebieten sammeln kön-nen, und diese Erfahrungen sind es, die er, zusammen mit den ihm von seinen Leh rern übermittelten Instruktionen, in die-sem Buch nieder schreiben will. Sein erster Lehrer hat niemals ein Schweigegelübde von ihm verlangt, auch nicht die orientali-schen Okkultisten, mit denen er gearbeitet hat. Als Mit glied von Dion Fortunes Bruderschaft legte er allerdings den üblichen Geheimhaltungseid ab in Bezug auf gewisse Lehren und Ritu-ale, und diesen Eid respektiert er auch. Nichts in diesem Buch ist in irgendeiner Weise ein Teil dessen, was geheim zu halten er geschworen hat.

Aber von seinem ersten Lehrer und seinen östlichen Freun-den wie auch von Dion Fortune selbst bekam er einen beträcht-lichen Wissensschatz übermittelt, bezüglich dessen Weitergabe ihm keine Beschränkungen auferlegt wurden, mit Ausnahme natürlich der allgemeinen War nung, für die als unmissverständ-liches Beispiel die Auf schrift an einer Sägemühle gelten kann: »Treibe mit der Kreissäge keine dummen Späße!«

Da er wenigstens einmal mit einer Kreissäge herumgespielt hat, pflegt er jetzt die Bedienungsvorschriften ge nau zu beachten. Und so ist es auch mit den praktischen Instruktionen, die in die-sem Buch gegeben werden. Ihnen geht die Warnung voraus, bei diesen Dingen die ge gebenen Grenzen zu erkennen und zu beach-ten. Das ist im Grunde genommen die einzige erforderliche War-nung. Israel Regardie sagt in seinem Buch »The Middle Pillar«

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sehr richtig, dass »hier kein Platz ist für das Äußern unheilvol-ler Warnungen hinsichtlich des Gebrauchs oder Missbrauchs magischer Kräfte und spiritueller Kenntnisse. In unserer Seele ist ein Wächter, der nie schläft. Er ist ein Hüter der moralischen Gesetze, dessen Bestrafung entsetzlich und verheerend ist und wie die Sühne für ein Verbrechen bestraft wird, so dass man gar nicht erst in Versuchung kommt. Vor den Richtersprüchen die-ses inneren Selbst gibt es kein Entkommen, außer durch das Erkennen des Missbrauchs, gefolgt von einer grimmigen Ent-schlossenheit, eine ähnliche Tat in Zukunft zu vermeiden.«

Diese Warnung wird vielleicht einigen Lesern unbefrie digend erscheinen, so dass es angezeigt ist, unseren Stand punkt noch genauer zu erläutern. In verschiedenen esote rischen Gruppen und Bruderschaften hört man derart fürchterliche Warnungen vor der Magie, dass es sicherlich gut ist, wenn wir die Ange-legenheit im Lichte der heutigen Erkenntnisse zu betrachten versuchen.

Gibt es tatsächlich irgendwelche Gefahren beim Prakti zieren der Magie? Die Antwort: »Aber gewiss, die gibt es. Alles und jedes kann missbraucht werden, und je wirkungsvoller eine Sache im Dienste des Guten ist oder sein kann, um so größer das Übel, das durch ihren Missbrauch angerichtet werden kann.« Aber das trifft auf viele Dinge zu, die uns im täglichen Leben begegnen, und deshalb sollte man sich bemühen, hierbei den rich tigen Maßstab nicht zu verlieren. Die Gefahren der magi-schen Arbeiten können spiri tueller, mental-emotionaler und psychologisch-physischer Art sein. Wir wollen sie kurz in die-ser Reihenfolge untersuchen. Spirituelle Gefahren – was soll das heißen? Ganz einfach die Überheblichkeit und der satanische Stolz, durch die, wie der Dichter sagt, »die Engel fallen«. Das ist die charakteristische Untugend der Anhänger des okkulten Pfa-


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