Rückenschmerz
J.G. Grohs
Univ.-Klinik f. Orthopädie, Wien
Übersicht
• Pathophysiologie• Akuter Rückenschmerz• Spondylolylisthese• Skoliose• Adoleszentenkyphose• Spondylitis, Spondylodiszitis• Degenerative Wirbelsäule• Literatur
Grohs
Aufgaben der Wirbelsäule
• Stabilität
• Flexibilität
• Schutzhülle des Rückenmarks
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Bewegungssegment (Junghans,1959)
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Pathologie
• Fehlbelastung
• Struktur- / Formfehler
• Degeneration
• Entzündung
• Tumor Grohs
Pathologie
• Fehlbelastung
• Struktur- / Formfehler
• Degeneration
• Entzündung
• Tumor Grohs
Pathologie
• Fehlbelastung
• Struktur- / Formfehler
• Degeneration
• Entzündung
• Tumor Grohs
Pathologie
• Fehlbelastung
• Struktur- / Formfehler
• Degeneration
• Entzündung
• Tumor Grohs
Klinik
• Schmerzen– Akut– chronisch
• Lähmung
• Verminderte Lebensqualität
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Akuter Rückenschmerz
• Kürzlich und plötzlich aufgetreten
• Nicht chronisch
• Nicht wiederkehrend
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Epidemiologie
• Häufigkeit– 40% Punktprävalenz– 80% Lebenszeitprävalenz
• Nicht häufiger als früher• Aber Folgen (Arbeitsunfähigkeit) häufiger
als früher
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Diagnostik 1
• Anamnese:– Schmerzschilderung– Schmerzvorgeschichte– Vorerkrankungen– Traumata/Überlastungen– Vegetative Ausfälle– Sozialanamnese
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Diagnostik 2
• körperliche Untersuchung:
– Inspektion
– Palpation
– Beweglichkeitprüfung
– neurologischer Status Grohs
Rückenschmerz über 4 Wochen trotz medizinischer Behandlung
• Red Flags– Strukturzerstörung
• Yellow Flags– psychosozialer Risikofaktoren– Schmerzchronifizierung
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Radiologische Diagnostik
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• risikoadaptierte Diagnostik
• bildgebende Diagnostik (Rö, CT, MRT)– erst nach vier Wochen (Ausnahme „Red Flags“)
• MRT oder CT – bei relevanten neurologischen Defiziten– Verdacht auf radikuläre Symptomatik– Verdacht auf Bandscheibenvorfall
Therapieziele
• symptomatische Therapie– Schmerzreduktion– Schmerzkontrolle– Funktionserhaltung
• Verhinderung der Chronifizierung– rascher Einsatz von präventiven Maßnahmen
• Reduktion von Komplikationen• Vermeidung „abwendbarer gefährlicher Verläufe“• Aufklärung, Information und Schulung
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Medikamentöse Therapie
• analgetische Therapie – Sinnvolle Arzneimittel – Ko-Analgetika– Externa– Ökonomische Aspekte – Naturheilmittel – Selbstmedikation
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Nicht-invasive Therapie 1
• Krankengymnastik • manueller Therapie • Massagen • physikalischer Therapie • Sporttherapie • Rückenschule • Orthesen
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Nicht-invasive Therapie 2
• Schulungsmaterial für Patienten• erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP)• ambulante oder stationäre Rehabilitation
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Psychologische Intervention
• Akutphase
• chronifizierender Rückenschmerz
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Injektionen 1
• intramuskuläre Injektionen• oberflächliche Injektionen (Quaddelung)• Injektionen im Bereich von Triggerpunkten
und Ligamenten• Nervenwurzelnahe Injektionen• Injektionen in den Bereich der
Wirbelgelenke• epidurale Injektionen
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Injektionen 2
• bei akutem Zustand kann Besserung erfolgen• langfristig kein Vorteil gegenüber
medikamentöser Therapie• intramuskulären Injektionen
– pharmakologisch nicht notwendig• im Bereich der Gelenkfacetten und epidural
– nicht nachweislich wirksam – Unwirksamkeit nicht nachgewiesen
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Rückenschule
• Wie bewege ich mich richtig ?
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Ausgewählte Erkrankungen
• Spondylolyse, Spondylolisthese• Skoliose• Adoleszentenkyphose (Morbus Scheuermann)• Spondylitis und Spondylodiszitis• Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
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Spondylolisthese
• Spondylolisthesis vera• Olisthese• Wirbelgleiten
• Spondylolyse– Unterbrechung oder Elongation der Pars
interarticularis
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Spondylolisthese - Definition
• Gleiten eines Wirbelkörpers mit seinen Bogenwurzeln, Querfortsätzen und oberen Gelenkfortsätzen (und damit auch mit der darübergelegenen Wirbelsäule) über den nächsttieferen Wirbel nach vorne.
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Epidemiologie
• Spondylolisthesis bei 2-4%– bei Eskimos am häufigsten (40%)– Häufig bei Leistungssportlern mit
Hyperlordosebelastung der Lendenwirbelsäule• (Speerwerfer ca. 50%, Judokas, Kunstturner und
Ringer 25%)
– Bei 80% 5. Lendenwirbel betroffen, bei 15% 4. Lendenwirbel.
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Ätiologie
• Voraussetzung für das echte Wirbelgleiten ist:• Spaltbildung (Spondylolyse) in der
Interartikularportion– bei 5-7% der weißen Rasse– Dysplasie der Interartikularportion (evtl. genetische
Faktoren)– nach akutem Trauma (Rarität)– Ermüdungsfraktur– Häufig Kombination mit lumbosakralen Übergangsstörungen
(Spina bifida bei 50% der infantilen Spondylolysen).
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Klassifikation
• Einteilung nach Schweregrad des Gleitens (Meyerding 1932)
• Grad I: <25% • Grad II: 25-50% • Grad III: 51-75% • Grad IV: > 75%
• Spondyloptose: Komplettes Abgleiten vor den darunter gelegenen Wirbel.
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Anamnese
• Spezielle Anamnese – Kreuzschmerzen (meist belastungs- oder
bewegungsabhängig) – Pseudoradikuläre oder seltener radikuläre
Schmerzausstrahlung – Instabilitätsgefühl – Ca. 50% der Spondylolysen und Olisthesen sind klinisch
asymptomatisch.• Allgemeine Anamnese • Sportanamnese (Erfassung von Risikosportarten)
– Turnen, Gewichtheben, Delphinschwimmen, Speerwerfen• Familienanamnese
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Klinische Diagnostik• Inspektion
– Haltung LWS (Hyperlordose, Skoliose) – Schanzenphänomen (sichtbare Stufe)
• Palpation– Stufenbildung der Dornfortsätze – Druck-, Klopf-, Rüttelschmerz – Rückenmuskulatur – Beckenstand
• Spezifische Funktions- und Schmerztests – Beweglichkeit LWS (u.a. Schobersches Zeichen) – Hüftlendenstrecksteife bei Kindern – Stauchungsschmerz – Neurologische Untersuchung – Abstützbedürfnis beim Aufrichten
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Apparative Diagnostik• Notwendige apparative Untersuchungen • Röntgen LWS in 2 Ebenen
• Im Einzelfall nützliche apparative Untersuchungen • LWS-Schrägaufnahmen• Seitliche LWS-Funktionsaufnahmen• MRT, CT (OP-Planung)• (Myelographie, Funktionsmyelographie) • EMG, NLG • Diskographie, Szintigraphie
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Differentialdiagnosen
– Degenerative Instabilität (Pseudospondylolisthesis)
– Verschiebungen der Wirbel nach Frakturen, Luxationen, Entzündungen, Tumoren
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Therapie
• Ziele • Schmerzbeseitigung oder -reduktion • Beseitigung evtl. vorhandener
neurologischer Symptome • Verhinderung weiterer Progredienz, ggf.
Reduktion des Wirbelgleitens
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Konservative Therapie 1
• Beratung – Gewichtsreduktion – Anpassung der körperlichen Belastung – Berufsberatung – Sportberatung (Vermeidung lordosierender und
stauchender Belastungen) – Verlaufskontrollen sinnvoll
• Medikamentöse Therapie (= nur symptomatisch)– Analgetika – Antiphlogistika– Muskelrelaxantien– Lokalinjektionen
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Konservative Therapie 2
• Physikalische Therapie – Physiotherapie (Kräftigung der Rücken- und
Bauchmuskulatur, Entlordosierungsübungen) – Rückenschule – Elektrotherapie – Bei radikulären Symptomen: Stufenlagerung,
Extensionsbehandlung
• Orthopädietechnik – Entlordosierende/stabilisierende Rumpforthesen– Schuhzurichtung (z.B. Pufferabsätze)
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Operative Therapie
• Allgemeine Indikationskriterien – Leidensdruck – Therapieresistenz – Progredienz des
Gleitvorganges – Neurolog. Ausfälle – Alter
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Operative Therapie
• Operationsprinzipien – Stabilisierung des Bewegungssegmentes (Spondylodese)
+/- Reposition – Beseitigung neurologischer Symptome
(durch Reposition und/oder Dekompression)
• Häufige Operationsverfahren – Nicht instrumentierte Spondylodese (Knochenspan) – Instrumentierte Spondylodese +/- Reposition
(dorsales, ventrales oder ventrodorsales Vorgehen)– Verschraubung von Spondylolysen nur im Kindesalter
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Skoliose (Definition)• seitliche Krümmung > 10°• Gleichzeitig: Rotation der Wirbel• Torsion• Am offensichtlichsten in der Frontalebene
– Wirbelsäule von vorne oder hinten gesehen: nicht mehr gerade
• durch Rotation der Wirbel eine dreidimensionalen Deformität
• Veränderungen in der Sagittalebene• Entstehung einer Wölbung oder eines Buckels
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Skoliose (Ätiologie 1)
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• idiopathische Skoliose (unbekannte Ursachen) 85%– Einflußfaktoren
• genetische und erbliche Faktoren • nicht Ernährung oder Körperhaltung
– Häufigkeit• 2-3% der jungen Erwachsenen • bei 0.3% bis 0.5% Krümmungen > 20°
• idiopathische Adoleszentenskoliose – junge Frauen und Männer (7:1)
• infantile idiopath. Skoliose (<3 Jahre)• juvenile idiopath. Skoliose (3 Jahre bis Pubertät)
Skoliose (Ätiologie 2)
• Skoliose als Begleiterkrankung– Nerven- und Muskelerkrankungen
• zerebrale oder spinale Kinderlähmung, Meningomyelozele, Myopathie
– Bindegewebserkrankungen • Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom
– kongenitale Skoliose• Wirbelfehlbildung
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Krümmung
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• thorakal
• thorakolumbal
• lumbaler
• Doppelkrümmung– gleichzeitig thorakale und lumbale Krümmung
Skoliose (Verlauf)
Fortschreiten (Progression) der Deformität abhängig von:
• Wachstumspotenzial des Patienten• Krümmungsgrad• Art der Krümmung• Geschlecht des Patienten
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Skoliose (Wachstum)
• Wachstumspotenzial– Alters– Skelettreife– Auftretens von sekundären Geschlechtsmerkmalen
(Entwicklung der Brüste und Genitalien sowie der Schambehaarung) oder der Menarche
• grösseres Wachstumspotenzial => grösseresRisiko für Progression der Skoliose wenn:– jung, Skelett wenig ausgewachsen noch keine
sekundären Geschlechtsmerkmale bzw. Menstruation
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Skelettreife
• Bestimmung der Verknöcherung am Beckenkamm beurteilt. (Risser-Zeichen I-V)
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Progression• Risiko (Wahrscheinlichkeit) einer Progression grösser bei
– Doppelkrümmung – thorakalen Skoliose > lumbaler Skoliose– Geschlecht: Frauen > Männern.
• Wachstumspotenzial und der Krümmungsgrad– Tabelle Peterson, Nachemson JBJS 1995; 77A:823-7
• Bei Erwachsenen: Risiko einer Progression minimal – thorakalen Skoliose < 50°– lumbalen/thorakolumbalen Skoliose < 30°– Idiopath. Skoliose > 50°: Zunahme um 1° pro Jahr möglich
• Starke Krümmungen von über 80° : Atembeschwerden• Lebenserwartung entspricht der Normalbevölkerung.
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Diagnose
• normalerweise anhand radiologischer Methoden• ärztliche Untersuchung
– Rumpfasymmetrie auf– Schulter höher als die andere– Knick auf Taillenhöhe– Schulterblatt scheint stärker hervorzutreten als das
andere. – „Vorbeugetest“
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Behandlung• individuell auf den Patienten abgestimmt
– Risiko einer Progression miteinbezogen• 10% der jungen Erwachsenen mit Krümmungen > 10° müssen behandelt
werden. • In 85% bis 90% dieser Fälle ist kein operativer Eingriff notwendig.
• Gymnastik und Physiotherapie – können die Krümmung und die Progression nicht verringern. – unterstützende Therapien zur
• Verbesserung der Haltung• Stärkung der Muskeln eingesetzt werden.
• Orthesen (Korsett/Bandage) – reduzieren das Risiko einer Progression. – Krümmungen zwischen 20° und 40° aufweisen. – halten die Progression bei ausgewachsenen Patienten nicht auf.
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Operation
• operative Eingriff kann– Progression verhindern– Deformität korrigieren– Metallimplantate
• Operative Eingriffe bei – Krümmungen > 60°– Im Wachstum mit Krümmungen 40° - 60° und
Progression trotz Orthese– Krümmung > 40° auf Wunsch des Patienten
(kosmetische Gründe)Grohs
Morbus Scheuermann
• Jugendalter• Wachstumsstörung an Grund und Deckplatten
der Brust- und/oder Lendenwirbelsäule• teilfixierte vermehrte Kyphose bzw.
verminderter Lordose.• mindestens drei benachbarte Wirbelkörper• Keilwirbelwinkel von mindestens 5 Grad
aufweisen.
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Morbus Scheuermann
• Adoleszentenkyphose• juvenile Kyphose• juvenile Osteochondrose
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Ätiologie• Ursache nicht bekannt• familiäre Häufung
– autosomal dominantem Erbgang– Minderbelastbarkeit des Wirbelkörpers– Nekrosen und Anomalitäten der Wirbelkörperrandleisten
• Typische morphologische Zeichen– intraossäre Bandscheibenhernien (Schmorlsche Knötchen) – Keilwirbel
• Schwere Kyphose >70° möglich• 4 - 6% der Gesamtbevölkerung betroffen• häufigste Erkrankung im Jugendalter (20 %). • männlich : weiblich = 2:1.
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Therapie
• Ziele• Verhinderung einer schwerwiegenden
Wirbelsäulendeformität • Schmerzreduktion • Korrektur der Wirbelsäulendeformität
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Konservative Therapie• Beratung:
– Vermeidung wirbelsäulenbelastender Tätigkeiten (Beratung zur Berufswahl)
• Physikalische Therapie– Krankengymnastik zur Stärkung der antikyphosierenden Muskulatur
• Medikamentöse Therapie– Analgetika dienen der Schmerzreduktion
• Orthopädietechnische Maßnahmen– Krümmungen ab 45 Grad – reklinierende Korsetttherapie zur Verhinderung einer Progredienz.– Tragedauer: 23 Stunden am Tag – Ablehnung der Korsetttherapie, da die Behandlung für schlimmer als die
Erkrankung gehalten wird.Grohs
Operative Therapie
• Fixierte Kyphosen am knöchern ausgewachsenen Skelett
• Winkel > 60 Grad
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Spondylodiszitis
• Entzündung von– Bandscheibe– Angrenzende Wirbelkörper
• Reduzierter Allgemeinzustand• (Fieber)• CRP, Senkung
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Spondylodiscitis
• Hämatogene Streuung
• Unspezifische– Staph. Aureus
• Spezifische– TBC
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Entzündliche Instabilität
• Spezifische oder unspezifische Spondylodiscitis
• Therapie meist konservativ– Immobilisation (Liegeschale oder
Korsettbehandlung)– Antibiotika
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Fixationsmieder
• Abstützung durch– 3-Punkt-Befestigung– Schienung
• Lordosierung
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Entzündliche Instabilität
• Operationsindikation: – neurologische Ausfälle– ausgeprägte Destruktion (knöcherne
Konsolidierung unwahrscheinlich oderverzögert zu erwarten)
• Operation: – ventrale Herdausräumung, gefäßgestielte
Rippe, Beckenkamm– ev. Dorsale Instrumentierung
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Degenerative Erkrankungen
• Degeneration– 1 Dysfunktion– 2 Instabilität– 3 Restabilisation
Kirkaldy-Willis & Farfan 1982
• Instabilität– Physiologische Last bewirkt abnormal große
Deformation am FacettegelenkFrymoyer & Selby 1985
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Pathologie
• Hypertrophie der Ligamanta flava• Hypertrophie der Facetten• Discusherniation• Pseudospondylolisthese• Retrolisthese
• Posttraumatische Stenosen– Osteoporotische Kompressionsfrakturen
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Degenerative Erkrankungen
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Pathologie
• Verringerter Durchmesser des Spinalkanals– Zentrale Stenose, Vertebrostenose
• Verengung der Neuroforamina– Laterale Stenose
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Klassifikationen
klinische Relevanz
• Relative Stenose– Einengung des Duralsackes
• Absolute Stenose– Aufgebrauchter Liquorraum– Symptome: Claudicatio spinalis
Dora 2002
Grohs
Klinik
• Claudicatio spinalis:– Radikulärer Beinschmerz– Verschlechterung beim Gehen und Stehen– Variable Gehdistanz vor Symptomen– Besserung im Sitzen, beim Beugen– Gute periphere Pulse
• Neurologisches Defizit (Reflexdefizit)– Cauda equina Schädigung– Radikulopathie Grohs
Klinik
Natürlicher Verlauf– Johnson, Clin Orthop 1992
• 31 Patienten, 2 Jahre, Follow up
• 15% besser• 70% unverändert• 15% schlechter
Grohs
Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Therapie
• Heilgymnastik• Pilates• Wirbelsäulenwellness• Klassische Physikalische Therapieformen• Rehabilitation nach Bandscheibenoperationen• Prophylaxe bei Bandscheibenerkrankungen• Shiatsu
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Behandlungsmöglichkeiten
Analgetika
• NSAR (+ Protonenpumpenhemmer)• Opioide• Epidurale Infiltration mit Steroiden• Calcitonin
Grohs
Behandlungsmöglichkeiten
Minimal-invasive Behandlungen
• CT-gesteuerte intrathekale Schmerztherapie • CT-gesteuerte Infiltration der Wirbelgelenke• CT-gesteuerte Infiltration der Nervenwurzel• Perkutane Diskektomie• Thermische Bandscheibenbehandlung• Thermokoagulation der Wirbelgelenke
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Operationen
• Standarddiskektomie / Mikrodiskektomie
• Dekompression bei spinaler Stenose
• Spinale Fusion
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Microdiscektomie
• Prolaps• Radikuläre Schmerzen• Sensomotorisches Defizit
• Keine Instabilität
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Behandlungsmöglichkeiten
Dekompression
Grohs
Instabilität
• Pseudospondylolisthese
• Degeneratives Wirbeldrehgleiten
Grohs
Behandlungsmöglichkeiten
Stabilisierung• Dynamische – semirigide Systeme• Rigide Stabilisierungsoperationen
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Literatur
• Orthopädie (Niethard u. Pfeil)Thieme Verlag, 4. Auflage
• BlockbuchFacultas Verlag
• Leitlinien– www.Eurospine.org– www.Dgooc.de
• Kontakt: [email protected]
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Grohs