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Rudolf Steiner Schule Bochum Kleine Klassen Starke Persönlichkeiten 1977 2007 30 Jahre Förderschule
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Rudolf Steiner SchuleBochum
Kleine KlassenStarke Persönlichkeiten
19772007 30 Jahre Förderschule
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…..obichhelfenkann,weißichnicht,
einEinzelnerhilftnicht,
sondernwersichmitvielenzurrechtenStundevereinigt.
Aus„DasMärchen“vonJ.W.vonGoethe
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�0JahreFörderschulederRudolfSteinerSchuleBochum-einZeitabschnittderbesonderenArt,umschließendoch�0JahreeineganzeGeneration.DieGrün-dungslehrerunterrichtenheutenichtmehr,unddennochlebtvielesvonihnengeistigweiter,entwickeltundverändertsich.DerdamaligeImpuls,Schülermit
EntwicklungsverzögerungenuntereinemDachemitdenGroßklassenzubeschu-len,umvielfältigeBegegnungsmöglichkeitenzuschaffen,hatbisheuteBestand.
Dafürwar,diegroßartigeZirkusaufführungimAugust�007,andergleicherma-ßenGroß-undKleinklassenschülerderUnter-undMittelstufeteilnahmen,ein
eindrücklichesBild.DerKleinklassenbereichalseinRaumfürdieSchüler,derenLebenswegeeinesbesonderenHinschauensbedürfen–wennauchmanchmalnur
fürkurzeZeit–prägtnochimmerdasheutigeVerständnisdesFörderbereiches.DasgegenseitigeWahrnehmenunddergegenseitigeAustauschvonGroß-und
Kleinklassenlehrernkanndazubeitragen,denrichtigenWegfüreinKindzufinden.DieseChancebietetsichdurchNäheundVerflechtungderBündelschule.
NacheinerGenerationwartenaberauchneueAnforderungen,wollenneueFragenbeantwortetsein.SowollenwirmitunseremKonzeptder„Schuleingangsklasse“
denvielenKindern,diedurchdieFrüheinschulungvielzujunginunsereSchuleströmen,ZeitundRaumgeben,richtigeSchulkinderzuwerden.Auchderseit
einemJahrfestindenStundenplanintegrierteFörderunterrichtträgtebensodazubei,einzelneSchülergezieltzuunterstützen.InderOberstufewirddurchdie
vielfältigen,praktischenTätigkeitendenSchülernderWegineineBerufsfindungerleichtert.
InunsererFestschriftmöchtenwirIhneneinenkleinenEinblickinunserTunermöglichenundberichtenüberdieSchwierigkeiten,aberauchdieChancenund
beglückendenMomente,diemanalsLehrerindenkleinenKlassenmitdenstarkenPersönlichkeitenerlebendarf.Anja Andreae
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Offerus - Christofferus
Wirgehenanihmvorüber,jedenTag.Oftsogarmehrmals.AufdemWegzumSe-kretariat, indieVerwaltungodermittags indenSpeisesaal.Manchmalsehenwirihnunsgenaueran,denwuchtigenLeibmitdemnachvornegestrecktenkahlenKopf - die blinden Augen. Es ist so, als ob er aus alten Zeiten stammt. Aus altenZeitenunsererSchule.GeschnitztvonunserembereitsverstorbenenHausmeister,HerrnKeil.SeinWesenscheintabernochwesentlichälterzuseinalsdasHolz,ausdemergemachtwurde.SeineFarbeistimEinklangmitdendunklenHolztönenderWandverkleidunginderaltenVilla.SeineLegendeaberreichtinweitfernereZeitenzurück.
TagfürTag,undnatürlichauchinderNacht,isterda.ErhältdemHausdieTreue.InBewegungschreitetervoranundbleibtdochstetiganseinemOrt.AufihnistVer-lass. ErbegrüßtmorgensdieMitarbeiterderVerwaltung unddieankommendenKinderderersten,zweitenunddrittenKleinklassemitseinerstummenAnwesen-heit.WährenddesHauptunterrichtesistereinzuverlässigerWächtervordenTü-ren.ErwarindenJahrenschonoftZeugevonschwierigenUnterrichtssituationen,dieerstillinseinemHerzenbewahrte,ohnedarüberetwasweiterzusagen.WenndannindererstengroßenPausedieKinderherausstürmen,blickterliebevollübersiehinwegaufihremWegnachdraußen.DenankommendenSchülernderanderenKlassenschauterentgegenundhatsichnochnieindieSchlangederKaffeetrinken-den oder Brötchen kaufenden Schüler eingereiht, geschweige denn vorgedrän-gelt.
Manchmalwirdmitihmgespielt.DannbekommtereineMützeaufgesetztundei-nen Schal umgelegt. Er erträgt das. In dieser Verkleidung wirkt er menschlicher,aberzugleichkomisch.DasLacheneinigerKindererfreutihn.GernenimmterauchHilfeinAnspruch,dieüberflüssigeBekleidungwiederloszuwerden.DannsprichtwiederderErnstseinerAufgabedurchseineganzeGestalt.ErträgtdasKind,mitseinerganzenKraft.Eltern,diemittagsaufihreKindervorderKlassentürwarten,wissen,wasdasbedeutet.Siefühlensichmitihmverbunden,oftohnezuwissen,warum.AuchdieLehrerstehenaufseinerSeite,helfenihm.
DasWasser,durchwelcheserschreitet,istnichtsichtbar.AbermansiehtinseinerganzenBewegung,wieschwerereshat,aufgestütztaufseinenStab,unsicher,wo-hinderWegführt.DemKindgehtesgut.EsfühltsichsicheraufderSchulter.OhnedasKindwäredieMühsalnicht,aberesgäbeauchkeinenWegundkeinZiel.Esistein besonderes Kind. Es ist das Christuskind. Jedes Kind ist ein besonderes Kind.AuchdieKinderinderKlasse�cund�c.UnddieindenhöherenKlassen.Die,dievorbeiströmenundHungerhabenunddie,dieschongrößeralsdieHolzplastiksindundbalddieSchuleverlassenwerden.
DenNamendesKindes,welcheserträgt,nimmterinseineneigenenNamenauf,Offerus-Christofferus.ErhatihnweitergegebenanbefreundeteEinrichtungen,dieessichauchzurAufgabegemachthaben,dashilfebedürftigeKindzuschützen:DieChristofferus Schulen und Werkstätten. So fühlen auch wir uns ihm in unserem
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Kleinklassenbereich verbunden. Wir gehen an ihm vorüber, jeden Tag. Oft sogarmehrmals.AufdemWegzumSekretariat, indieVerwaltungodermittagsindenSpeisesaal.Manchmalsehenwirihnunsgenaueran.
Falk Hoffmann
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Liebes „Geburtstagskind“!
IchschreibedieseZeilenfüralldieMenschen,dieindeinenZusammenhängenar-beiten.
ImNamender�7Waldorf-FörderschulenundintegrativarbeitendenWaldorfschu-len(also imNamender„ArbeitsgemeinschaftHeilpädagogischerSchulen inNor-drheinWestfalen“,zudenenihrseiteurerGründungauchgehört)gratuliereichdirvonganzemHerzenzum�0.Geburtstag.GleichzeitiggratuliereicheuchauchalsLehrerderChristopherus-SchuleinBochum.
DaichselbstschonSchülerundVaterderLangendreerRudolf-Steiner-Schulewarundseit��JahrenanderChristopherus-Schulearbeite,fühleichmichbesondersmiteuchverbunden.IchfreuemichmiteuchüberdiesenfeierlichenAugenblickineurerSchulbiographie.
IhrwerdeteineganzeFestwochegestalten,inderihrdieGelegenheitwahrnehmenkönnt,einenAugenblickinnezuhaltenundgemeinsamaufdieImpulsezublicken,diezueurerGründungalsKleinklassenschule –heutedieFörderschule– anderRudolfSteinerSchuleBochumgeführthaben.
DieGründungderKleinklassenschuleentstandausdemBedürfnis,Kindern,dieinden großen Klassen nicht adäquat gefördert werden konnten, durch individuelleFörderungundheilpädagogischeMaßnahmenzuermöglichen,aufeineihnenan-gemesseneArtzulernen.
DajedochimKollegiumundbeidenElternauchderWunschzurIntegrationlebte,wareineZusammenlegungverschiedenerSchulformenaneinemOrtgeplant.DafürwardasGeländeaufderanderenSeitederHauptstraßegedachtunddafürsogarinErbpachtgenommenworden.DiesesProjektkamandiesemOrtnichtzurVerwirkli-chung,vielmehrsuchtedieKleinklassenschuledieNähezurGroßklassenschule.
DieserdamalsbeieuchinLangendreergefassteAnsatzhatseithermitdazubeige-tragen, dass verschiedene Formen der Schulgestaltung in NRW entstanden sind(etwadieWindratherTalschuleoderdieFreieWaldorfschuleinEssenmitihrendreiSchulzweigen).
InneuererZeithatsichdieZusammenarbeitzwischendemKollegiumderChristo-pherus-Schule und euch wieder intensiviert, weil wir gemeinsame pädagogischeThemenundFragenandieSchulentwicklunghaben. Ichwünscheunsallen,dassdiesegemeinsameArbeitfortgeführtwird,daesmirsoscheint,alsobwirdamitdendamaligenImpulsschulübergreifendwiederaufgegriffenhätten,denwirmitgegenwärtigenFragestellungenweiterentwickelnsollten.
Lasstunsalso„Schulefüralle“machen,damitdieKindersichbeieuchundbeiunszuHausefühlenkönnen.
„NichtdaistmanzuHause,womanseinenWohnsitzhat,sondernwomansichver-standenfühlt.“(ChristianMorgenstern)
James Gettys, für die Arbeitsgemeinschaft der Heilpädagogischen Schulen
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Blick in die Vergangenheit
SeitderGründungunserer„großen“SchulelebteanihrjenerheilpädagogischeIm-puls,denRudolfSteinerindererstenStuttgarterWaldorfschuledurchdieEinrich-tungeinerFörderklassedemPädagogenKarlSchubertübertragenhatte.EsistdemLehrer-Ehepaar Wollborn zu verdanken, dass ein solches heilpädagogisches Ele-mentvonAnfangan(alsovorfast�0Jahren)beiunsverwirklichtwurde:
FrauIreneWollborn,geb.Burghardt(MitbegründerindererstenEssenerWaldorf-schule �9��) hatte als sehbehinderteLehrerin Erfahrung darin, entwicklungs-verzögerteSchüler inGruppenzuunter-richten. Sie übernahm eine kleinere �.Klasse; ihr Mann Wilhelm Wollborn un-terrichtete die parallele oberste Groß-klasse, in die mit Beginn der OberstufedieKleinklasseintegriertwurde�.
Unser zweiter Gründungslehrer RobertZimmerhattezusammenmitdenjungenKollegenLoreSchäferundChristhildSyd-owKontaktzuderjenigenGruppeaufgenommen,die,vomHeilpädagogischenIns-titutLaMotta/Brissago�zurücknachDeutschlandkamundsichdieZusammenar-beitmiteinerWaldorfschulewünschte.SokamdasÄrzte-EhepaarDr. IngridundAdolfKüstermannmitihrenheilpädagogischenMitarbeiternJohannaRuß�,EvelisDammundUrsulaWedepohlzuuns.SiewolltendasgeplanteChristopherus-HausinunmittelbarerNäheunsererSchuleansiedeln,damiteineengeZusammenarbeit
möglichsei.NachvielengemeinsamenKonferenzenentschlossenwirunszufolgenderLösung:DasChris-topherus-Haus nahm sich der seelenpflegebedürf-tigenKinderanundwurdeinBochum-Gertheunter-gebracht. Wir aber bereiteten die Gründung vonKleinklassenvor,dadieüberfülltenbeidenparallelenGroßklassen nicht der geeignete Lebensraum fürentwicklungsverzögerte Kinder gewesen wären.DurchHerrnDr.AdolfKüstermann(†�977),deralsunser damaliger Schularzt mit im Aufnahmeaus-schuß war, bestand weiterhin ein personeller Kon-
taktzumKollegiumderChristopherus-Schule.AnschließendbegleitetenvomGe-meinschaftskrankenhausHerdeckedieÄrzteJ.BockemühlundDr.TautzsowiederPsychologePeterZimmermannnunsereBemühungen.
� WilhelmWollbornhattealsstaatlichgeprüfterSonderschulpädagogeamerstenheilpädagogischenHeiminJenamitgearbeitet,dasRudolfSteinerinseinemletztenLebensjahr�9��besuchthatte
� VonItaWegmanngegründetesheilpädagogischesInstitut
� Siebegegneteals��jährigenochRudolfSteiner
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Seit�970arbeiteteanunsererSchuleSönkeBaialsFörderlehrer�.Erbereitetemitder erfahrenen Großklassenlehrerin Hildegard Schultz die notwendige GründungvonKleinklassenvor.�97�konnteFrauSieglindeTekaat�gewonnenwerden.Sienahm sich der ersten Kleinklasse an; dieser folgte im nächsten Jahr eine zweite.�977wurdedie„WaldorfschulefürErziehungshilfe“offiziellgenehmigt.
DerGründerderWuppertalerChristian-Morgenstern-Schule,HerrFriedbertJaeni-cke, unterstützte und beriet uns, sodass es durch seine Hilfe schließlich möglichwurde,dieKleinklassenbiszum��.Schuljahrzuführen.ErerreichtebeiSchulpoliti-kern,dassdieansich�0jährigeSchulpflichtentwicklungsverzögerterSchülerindasRecht auf eine ��jährige Schulbildung umgewandelt werden konnte. Somit kamderWaldorf-LehrplangeradediesenSchülernzugute.
InzwischenwardieRudolf-Steiner-SchuleumeinenweiterenBereich,die Fachschu-le für Sozialpädagogik,gewachsen.UnsbewegteimmerwiederdieFrage,obwirunsalsWaldorfschulefür„Erziehungshilfe“ähnlichwiejeneFachschuleräumlichundorganisatorischausgliedernsollten,damiteinüberschaubarerundgeschützterBe-reich für die Kleinklassen gwährleistet wäre. Wir entschieden uns aus mehrernGründengegendieAusgliederung.DurchdasgegenseitigeWahrnehmenvonKol-legen,ElternundSchülernwurdedervonAnfanganintendierteIntegrationspro-zessbegünstigtundmöglich:LehrerausdemGroßklassenbereichwarengernebe-reit, auch im Kleinklassenbereich zu unterrichten. In gemeinsamen Konferenzenkonnte dann leichter entschieden werden, ob ein Schüler der Kleinklasse in eineGroßklasse bzw. umgekehrt wechseln konnte. Therapeuten des Kleinklassenbe-reichsbetreutenauchSchülerausdemGroßklassenbereich.
DieSchülerdesKlein-undGroßklassenbereichsbegegnensichimtäglichenMitein-ander:IndenPausenaufdemSchulhof,inderWarteklasse,imHort,inderoffenenGanztagsschule,im„KinderhausTillEulenspiegel“�.GemeinsameVeranstaltungen,wiebeispielsweisedasSingenzuAdventundnachOstern,führendieSchulgemein-schaftzusammen.ManchePraktikaundKlassenfahrten,derkünstlerischeAbschlußunddieDarstellungderJahresarbeitenwerdengemeinsamdurchgeführt.Inderöf-fentlichenAusstellungjenerselbstständigerstelltenJahresarbeitenbeobachtetmanimmerwieder,dassdieAbgängerderKleinklassendurchauserstaunlicheLeistungenerbringen.HäufigkannmanvomAnsehenundLesenderschriftlichenArbeitenhernichtunterscheiden,welchederJugendlichenauswelchemderBereichekommen.
Sokannmanrückblickendsagen,dassderanfänglicheImpuls,entwicklungsverzö-gerteKindermit„normalentwickelten“zusammenzuerziehen,sichbewährthat.
Christiane von Domarus, ehemalige Klassenlehrerin
� SieheArtikelimrororoTaschenbuch„DieRudolfSteinerSchuleRuhrgebiet“,Kapitel„AusderFör-derklasse“
� SiehattedasheilpädagogischeSeminar inBadBoll/Eckwäldenbesucht,brachtepraktischeErfah-rung aus dem heilpädagogischen Institut und Proseminar in Bingenheim mit und absolvierte dasWaldorfseminarinStuttgart
� FrauBurkart,eineehemaligeKollegin,betreibtinihremHauseineintegrativeKindertagesstätte
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Machet auf das Tor!
EsisteinsehrberührendesErlebnis,wenneinängstlicherSchülerwiederlacht,einSchüler,dersichsonstimUnterrichtimmerverkrochenhat,sichbegeistertmeldet,eine Außenseiterin Freundschaften schließt; Eltern langsam wieder freier atmenkönnen,weildiepermanenteSorgeüberdaseigeneKindderGewissheitweicht,dassesauchandersgeht.
FürmichalsKlassenlehrerin,dieeineKlassedurchdie Jahrgangsstufen �–� begleiten und erlebendurfte,warendiessicherlichdiebewegendstenMo-mentederTätigkeitalsLehrerin.
Im Kleinklassenbereich erleben wir einiges an Bio-graphienundschulischenSchicksalen.Leiderkom-men die Kinder meist erst dann zu uns, wenn der
Druck kaum mehrauszuhaltenist.DennnurzuhäufigwirdderWegindieKleinklassealsAbstiegempfunden,wassichmitden Vorstellungen der Eltern kaum jemals deckt:VielzuseltenwirdderWechselindieKleinklassealsChancegesehen.
Nachdem die Eltern erste Erfahrungen sammelnkonnten, fragen sie sich häufig: Warum sind wirdiesenWegnichtehergegangen?
Wie unterscheidet sich der KleinklassenbereichvomGroßklassenbereich?
DerKleinklassenbereichanunsererSchuleistvor�0JahreninsLebengerufenwor-den,alsesimmermehrSchülergab,dieeinerbesonderenpädagogischenAufmerk-samkeitbedurften.
DieKlassenbeginnenimerstenSchuljahrmitei-nerKlassenstärkevonbiszu�Kindern.AufgrundderFrüheinschulung,dieunsereKinderdoppeltharttrifft,dadieZahlderentwicklungsverzöger-ten Kinder zunimmt, haben wir eine Schulein-gangsklasse eingerichtet, die von immer dergleichen Lehrerin betreut wird. In dieser KlassekönnendieKinderbiszuzweiJahrenverweilen.DasErlernenderKulturtechniken,wieLesenundSchreiben,stehthiernichtimVordergrund,viel-mehrgiltes,sichzusozialisieren.DieeinfachstenTätigkeiten,wiedasAn-undAus-ziehenderSchuhe,gemeinsamdasFrühstückbereitenodereinfacheinenKreisbil-den und sich beim Erzählen von Erlebnissen zuhören, verlangen heutzutage von
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denKindernschonviel.InunsererEingangsklassehabensiedieMöglichkeit,sichinRuheaufdieAnforderungeneinesSchulalltagsvorzubereiten.
InderMittelstufewachsendieKlassenaufbiszuca.��Schülernan,bisinderOber-stufenimmtdieSchülerzahl langsamwiederab.DurchdiegeringeKlassenstärkeentwickeltsicheinsehrengesVerhältniszumKlassenlehrer.
WenndieKinderzuunskommen,habensieoftschonresignierendfestgestellt:Ichkannnichts; Immergibtesandere,diebessersindals ich.BeiunserlebensieoftzumerstenMal„Ich stehe mit dieser Erfahrung nicht alleine da“.Dagibteseinen,derunheimlichgutrechnenkann,abereskaumschafft,einenSatzrichtigzulesenoderjemanden, der die tollsten Bilder malt, sich aber sonstnicht konzentrieren kann. Die Wahrnehmung wirdmenschlich,undderübermenschlicheDruckweicht.
DaderUmgangmitSchwächenundStärkenderKlassezurGewohnheitwird,istesselbstverständlich,dassmanbeiFehlernnichtlachtundlieberhilft,denndashatmanjaselberschonerfahren:Das tut gut.
DasistdieeineSeite,dieSonnenseite.DieandereSeiteist der „soziale Sprengstoff“. Kinder, die zum BeispielGrenzüberschreitungennichtertragenkönnen,werdenmit Kindern konfrontiert, die keine Wahrnehmung fürdieeigenenGrenzenhaben.EsgibthandfesteAuseinan-dersetzungen,Geschrei,Wut,Verzweiflung.
UmdieseThematikaufzugreifenundumdieKräftezuverwandeln,habenwirvonder ersten bis zur achten Klasse im rhythmischen Teil ein Spiel gemacht – jeden
Morgen.WirwarenrichtigeSpielprofismiteinemgroßen Repertoire an Spielen. Die Spiele wurden,angeregt durch das wunderbare Buch von R.Kischnick,„DerPlumpsackgehtrum“,immerdenjeweiligenAltersstufenangepasst.AntipathieundSympathie zu erleben, Gewinner und Verlierer zusein,sichanRegelnhaltenzumüssen,dasonstdasSpielnichtfunktioniert,sindgrundlegendeLerner-fahrungen.DiestetigeErfahrunglehrt,dassdufür
eingutesSpielMitspielerbrauchstmitdenendudicheinigenmusst,sooderso...sonst stehst du alleine da und das macht keinen Spaß.
EsgababsoluteLieblingsspiele,diewirbisindieachteKlassegespielthaben.Indie-semAlternatürlichunterAusschlussderÖffentlichkeit.InnerhalbderKlasseaberwardas„Kindsein“nochmöglich,weildasgegenseitigeVertrauendawar.
Sehrkonkrethabenwirinder7.KlasseeineganzeEpochelangandemThemaKon-fliktbewältigung gearbeitet. Es gab erschütternde Momente, in denen Not undMachtunvermitteltaufeinanderprallten,indenenauchimmerwiederderWunsch
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nachVersöhnung,derWunschzuhelfenentstand.Zuerleben,„DerStarkehatauchseineschwachenMomente,indenenmeineHilfegebrauchtwird“,warfürdiesichschwachfühlendenSchülereineinschneidendesErlebnis.
DieBotschaftwarfüralleklar:IchbaueaufmeineStärkenundarbeiteandem,wasichnochnichtsogutkann,dabeiwerdeichvondenanderenunterstützt,ebenso
wiedieanderenmeineUnterstützungbe-nötigen.
BegleitendzudieserArbeitbegannenwirjeden Morgen, neben verschiedenstenWahrnehmungsübungen, kleine Szenenzu improvisieren. Schüler, die spielenwollten, bekamen beliebige Accessoires,und die übrigen Schüler mussten be-schreiben, was sie sahen. Aus diesenmanchmal absurden und sehr spontanentstandenen Bildern mussten dann die
Schauspieler,ohnevielzudenken,etwasmachen.Hiergaltes,sichzuüberwinden,zu spielen ohne Plan, nur mit dem Vertrauen, dass einem im richtigen MomentschondasRichtigeeinfällt.DurchdiesenständigenÜbprozesskonntendieSchülerlangsam ihre altbekannten, festen Vorstel-lungen ablegen und ihre tief verborgenenkreativen und phantasievollen Fähigkeitenentdecken. Sie begegneten sich und ihrenMitschülernvölligneu,konntenNäheundBe-rührungen zulassen oder Distanz ertragenundwarenüberrascht,welchungeahntenTa-lenteinihrenGegenübernundauchinihnenselbstschlummerten.
MitsolchenimprovisiertenSzenenverbrach-ten sie auf einer Klassenfahrt jeden Abend.DieSchülerkonntengarnichtgenugbekommenundsteigertensichvonMalzuMalimphantasievollenSpiel.EinSchülerbemerkte:Eswarbesseralsfernsehen.
Beim gemeinsamen Spiel brauche ich dieGruppe, die sich äußerlich feste Regelnsetzt,ohnediedasSpielnichtfunktionierenkönnte.Gegensätzlichkeiten,Individualität/Gemeinschaft,Verlierer/Gewinneretc.wer-denalsNotwendigkeitenakzeptiert,dieein-anderbedürfen.
Bei der Improvisation weichen die äußerenRegeln meiner Wahrnehmungsfähigkeit.HiermussichnunselberdasRegulativsein
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zwischen zu viel und zu wenig. Wannist eine Szene gut? Wenn ich es u.a.schaffe, den Spannungsbogen zu hal-ten.Dafürmussichalleswahrnehmen,wasummichherumgeschieht,inklusi-ve meiner selbst. Ich muss erspürenkönnen Wann bringe ich mich ein?undWann halte ich mich zurück? Ich mussdenSpagatschaffen,meineschöpferische,unbewussteEbenemitwacher,bewuss-terAufmerksamkeitzuverbinden.
DiesenurkurzskizziertenErlebnissetrageneineKlassengemeinschaft.DasistdasWichtigste,dennletztlichsindesdieMitschüler,diedafürsorgen,dasseinneuerSchülerseineÄngsteundNöteüberwindenkann,umendlicheinausfreienStückenLernenderzusein.DerKlassenlehrerkannhierbeiimmernurWegbereitersein.DenWegmüssendieSchülerselberbeschreitenwollen.IstdieseGrundvoraussetzung
nicht gegeben, führt alle Förde-rung,alleTherapieinsLeere.
Diese Grundvorausetzung aber istder Schlüssel für all die verschlos-senenTore.
IndemMoment,indemeinSchülerwieder beginnt die Welt zu beja-hen, erschließt er sich den erstenZugang zu seinen Fähigkeiten unddamitöffnetsichsein individuellesTorzurWelt.
Einige der Schüler sind durch diesen Übprozess regelrecht erwacht. Die gesamteAufmerksamkeitsteigertesichundveränderteauchdasVerhaltenindenanderenUnterrichtsfächern. Schüler, die vorher eher schlafend die Inhalte aufgenommenhatten,wurdenzusehendsmunterundmachtenenormeEntwicklungsschritte inalleRichtungen.
DasÖffnendesToresistimmereinsehrindividueller,einsehrintimerProzess.Ge-lingtdies,istdieWirkungallerdingsimmerverblüffendundestrittetwasansLicht,dasaussichselbstherausstrahlenkann.
Anja Andreae
Die Bilder dieses Beitrags entstanden bei einer Pause am Fluss im Wald (langsam verwan-delten wir uns in „Natur“-Lebewesen), drei Bilder der zweiten Doppelseite während einer weiteren Klassenfahrt nach Schweden.
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Die „Erweiterte Anfangsklasse“
SeitBeginndesSchuljahres�007/0�gibtesimKleinklassenbereichderRudolfStei-nerSchuleinBochumdie„ErweiterteAnfangsklasse“.SiegiltalseinneuesProjektunsererSchule,dassichaufzweiwesentlicheGrundbedürfnisseunsererZeitein-stellt.DasisteinerseitsdiesichwandelndeKindheitsperspektive,dieunsmitverän-derten Ansprüchen entgegentritt und uns als Erziehende, Lehrer und Eltern zuwachemundkindgemäßemHandelnaufruft,andererseitsderviellautertönendegesellschaftspolitischeRufnachFrüheinschulung.
SohatsichdasKleinklassen-Kol-legium in den vergangenen Jah-ren die Frage gestellt, wie dieFörderschule auf die sich än-dernden Bedingungen antwor-ten kann und wie die pädago-gische Arbeit gesundend in diegegebenen Verhältnisse hineinwirkenkann.
Die Entwicklung einer erwei-terten Anfangsklasse nahm imzurückliegenden Schuljahr ihrenAnfangunddiepraktischeDurchführungeinesverändertenKonzeptesgeschiehtnunerstmaligmitdiesemSchuljahr.
Das,wasandernortsalsSchuleingangsphasebekanntgewordenist,hatnunanderRudolfSteinerSchuleeinganzeigenesProfilbekommen,dassichaufinnigeWeiseder Menschenkunde Rudolf Steiners verbunden weiß und doch so sehr abweichtvondemtradiertenBilddesKlassenlehrersanderWaldorfschule.DieVereinbarkeitvonAltemundNeuemkönntenichtandersalsdurchunsereSchülergenerationge-schehen,diemaßgebenddenSchulalltagmitgestaltet.SchülerkommensehrjungindieSchulen,zukünftigimmerjüngerwerdend,undnichtnursieselbst,auchEl-ternerwarten,dassmitdemEintrittindieSchuleauchSchulebeginnt.DieEinschu-lungselbstistbiografischeinwichtigerImpulsinderkindlichenEntwicklung,gleich-zeitig gekennzeichnet von deutlichen Unsicherheiten, die durch die erwachseneGesellschaftandasKindunddieSchuleherangetragenwerden.
DieentscheidendenGrundlagenfürdasGelingenvonSchuleundSchulzeit,insbe-sondereimLebenderSchülermitbesonderemFörderbedarf,erwachsenmehrausdenImpulsenderfrühenKindheitalsdurchdieäußerenFaktorengesellschaftspoli-tischerRechtfertigungenfüreineFrüheinschulung.VordiesemHintergrundsolltenwirmutvollundbejahenddenSchülernentgegensehen,diezwardasjenige,wassiefürihreEntwicklungbrauchen,nichtlautpostulierenkönnen,aberauchnichtver-bergen, was sie von uns erwarten. Eine dieser Hauptforderungen aus der frühenKindheitheißtZeit.
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DerUmgangmitgestalteterZeitwirdzueinemwesentlichenAspektderneuener-weitertenAnfangsklasse.InweitemUmfangwirdbeispielsweisedieSinnespflegegefördert. Damit Sinnespflege gesundend und heilend entwickelt werden kann,bedarfesderZeitundnichtdesMangelsanZeitundnatürlichderrhythmischenWiederholung. Ein anderer Kernpunkt besteht inhaltlich-pädagogisch in der Wil-lenserziehung.DennsolangeSchülerentwicklungspsychologischnochihreindivi-duelleSchulreifeerlangenmüssen–ineinemProzess,derheutewenigervorderSchule als vielmehr in der Schule stattfindet: Solange können wir als Erziehende,LehrerundElternunbedingtmiteinergroßenEinsatzfreudevonKindernbeizahl-reichenArbeitenundTätigkeitendesAlltags,jaauchmitihrerHingabeandieunsumgebenden natürlichen Zusammenhänge des Lebens und der Arbeit des Men-schenrechnen.Kindheitmüssteverkümmern,fallswirdieseskindlicheGrundbe-dürfnisnachsinnvollerTätigkeitunddemErlebnisderLiebezuunserenAufgabenunterschätzen.
DarumgehörenzumKonzeptder„ErweitertenAnfangsklasse“ingesteigerterFormdieGrundbausteinederWaldorfschul-Erziehung.DassinddiekurzgenanntenBe-reichederSinnespflegeundderWillenserziehung,diealtersgemäßimVordergrundstehen.DerrhythmischgestalteteTaglöstsichvondertäglichenStundenplan–Ge-staltab,zugunstensinnvollerTätigkeiten,diedenSchultagergänzen.Dabeierge-benoftdieJahreszeiten,wasnebenArbeitenwieWerkenmitHölzern,KnetenundPlastizieren, Kochen, Backen, aber auch Putzen zum sinnbezogenen Tun gehört.MehrZeitfürfreiesundgeführtesSpieldraußenunddrinnen,ZeitenfürRollen-undMärchenspieleundkurze,konzentrierteArbeitsphasenfürFormenzeichnen,fürdieersteBegegnungmitderWeltderZahlenunddasEintauchenineineMärchenwelt,ausderdenKinderndochmancheinBuchstabeundauchWortsoentgegenkommt,dass es in einem ersten Heft schon festgehalten werden darf, das alles sollte dasKindzumBeginnseinerSchulzeiterlebendürfen.
DaSinnundErfolgdeserweitertenKonzeptsengmitdemProzessindividuellerRei-feverbundensind,trittalsRahmenbedingunghinzu,dassdieneuenundzukünf-tigenSchülerindererweitertenAnfangsklasseinsgesamteinoderauchzweiJahre
verweilen dürfen, um den Ent-wicklungsschritt eines schulrei-fen Schülers, der in die zweiteKlassewechselnkann,vollziehenzu können. Mit dem anschlie-ßenden Wechsel in die regulärezweiteKlasse(Förderschule)be-ginnt für den Schüler dann eine7-jährigeKlassenlehrerzeit,alsobis zum Ende der �. Klasse. Neuist dabei, dass es einen Lehrergibt,derindiesemSinnedieAn-fangsklasse führt und darin
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bleibt.AuchhiereröffnensichneueMöglichkeiteninderZusammenarbeitmitdenEltern und der Planung und Gestaltung neuer Formen von KinderbesprechungenundTherapie-KonferenzenrundumdasKind,diedasindividuelleSchicksaldesKin-deszumMittelpunkthaben.
DieEinsichtinmenschenkundlicheundletztlichschicksalsmäßigeZusammenhän-gelegenesnahe,dassSchülerderjetzigenGenerationvonunsetwasandereser-wartenalsdas,wasunsschonvertrautgewordenist:EineliebgewordeneTraditi-on. Kinder betreten unsere Welt und schließen sich uns an, weil in ihnen dieZuversichtlebt,dasswirdieZukunftinihremInteressegestaltenhelfen.DieGestal-ter unserer Zukunft sind aber die Kinder selbst. Mit Kindern die Welt gestaltenheißt,dieEntwicklungderKindersoernstzunehmen,dasswirihnendieZeitlas-sen,diesiebrauchen,dennSchuleintrittundSchulreifemarkiereneinebiografischeSchwelle.SodürfensichdieSchülerwiederverbundenfühlenmitdeneigenenLe-bensimpulsen und diese lebendige Quelle, die aus der Kindheit fließt und an dieZukunftanknüpft,bildetfürunsalsLehrer,ElternoderErzieherdenpädagogischenRaum.GemeinsammitEltern,Lehrern,Erziehern,ÄrztenundTherapeutenwollenwirdiesenRaumnichtnuräußerlich,sonderngeradeauchalseinenInnenraummitVerantwortungfürdieZukunftschützenundgestalten.
EinKeimistentstanden–HerzlicheGlückwünscheallenKlassenderFörderschule!
Hella Wieczorek
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Förderunterricht
SeitdemletztenSchuljahristfürdenKleinklassenbereicheinehalbeFörderlehrer-stelle eingerichtet worden. Mit viel liebenswürdiger und kompetenter Hilfe habeichfürdiesenZweckeinenehemaligenKlassenraumumgestaltenkönnen.
Eines Morgens hing an dessen Tür das Bild von einemFörderturm. Unser Hausmeister hatte es dort aufge-hängt,weilerespassendfürmeineTätigkeitfand.AlsichdiesesBildsah,wurdemirdeutlich,dassbeimeinerArbeitmitdenKinderninderTatnurausderTiefederPersönlichkeit jener Schatz, den jeder Schüler in sichbirgt,gehobenwerdenkann.WiesiehtnunmeineAr-beitmitdenSchülernaus?
InAbsprachemitdemKlassenlehrerwerdendieSchülermorgens einzeln oder in kleinen Gruppen zu mir ge-schickt.VollerErwartungundfreudigbetretensiedenRaum-einSchülerallesschüchternundzurückhaltendbeobachtend, ein anderer alles, was sonst in einemKlassenraum nicht stehen kann, z. B. ein Trampolin, Matten, Bälle, Pedalos, SeileundKissen,sofortausprobierend.
WenndieKinderkommen,bemühe ichmichzunächstdarum,dasssiesichwohlfühlenundVertrauenentwickelnkönnen.SiedürfenamAnfangderStundeca.fünfMinutenalleBewegungsgeräte,dieimRaumsind,benutzen.Danachfolgteinege-zielteBewegungseinheit,diedenLernflussfördernkann.DieSchülerhabendabei
große Freude und sind stolz, wennsie sich spüren und wahrnehmenkönnen. Dem folgend beginnt diegezielte Lernstoffvermittlung, dieam Ende des Unterrichts, je nachZeit,durcheinLernspielvertieftwer-denkann.
DieLerneinheitdauert��Wochen,kannabernachAbsprachemitdemKlassenleh-rerauchverlängertwerden.MeineArbeitmitdenSchülernistsehrbewegendso-wiespannendundlebtoftausderSituationheraus.Z.B.,wennderFörderunter-richtsraumsich´ineineUhrverwandelt`unddieSchülerso,inBewegung,dieUhrerlernen, sie selber ein Zeiger sein dürfen, etwa um die Minuten zu laufen, oderwenneinsonsteherzurückgezogenerSchülersichindiesemintimenRahmenoffenmitteiltundimmerselbstbewussterwird.
Hervorhebenmöchteich,dassesmirprimärumeineganzheitlichesowieindividu-elle Förderung des Kindes in seinem sozialen Umfeld geht, und nicht nur um dieBehebungvonvordergründigenDefiziten.
GIBEINEMHUNGERNDENEINENFISCH,
UNDERWIRDEINENTAGSATT.
LEHRIHNFISCHEN,
UNDERWIRDNIEMEHRHUNGERN.
Hermi Jansen
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Ein Klassenspiel entsteht
DerErstklasslehrerweißesschonvordemerstenSchultag:IrgendwanninsiebenJahrenwirderinderachtenKlasseeinSpielmitseinerKlasseeinübenundinSzenesetzen.Aberbisdahinsindesnochviele,vieleJahre;dieKinderwerdensichnochenormentwickeln,unddieseZeitkannfürdieVorbereitunggenutztwerden.
Die kleinen Schüler lieben in der�.KlassedasHineinschlüpfenineineRolleungeheuer.WennsieeineKro-neodereineKappemitHörnerntra-gen dürfen, identifizieren sie sichsofortmitderangebotenenRolle.InunsererKlassewaresdas‚Tischlein-deck-dich-Spiel’,welchesvorElternundwenigeneingeladenenKlassenzurAufführungkam.Einwenigkön-nensichdarannurnochJasmin,Ka-tharinaK.undDanielaerinnern,die
alseinzigederjetzigen�.KlassevonAnfangandabeiwaren.LebhaftinErinnerunggebliebenistmirdieZiege.EswareinsehrunruhigesTier,welchesnichtnurbeiderAufführunggerneungeprobteAusflügeeinlegte,sichaberebensogernevondendreiSöhnenstreichelnundverwöhnenließ.
Biszur�.KlassewardieKlasseauf��SchülerangewachsenundwirübtenfleißigunserDavidsspiel.FürdieKampfszenenbekamendieSchülerHolzschwerter.DiekleinesobewaffneteArmeederIsraelitenwarfürmichalsLehrernurnochschwerzu„regieren“.ZumGlückberuhigtesichalles immerdann,wennDirkalsGoliathvoneinemPodestausseinemächtigeStimmeerhobundsieanschrie:„WählteuchdocheinenMannaus!Ersollzumirherunterkommen…“
DerErfolgdesSpielesbeiderAufführungermuntertemich,trotzderanstrengendenProben,diehinterherwievergessenwaren,inderviertenKlasseeinweiteresSpielanzulegen.Eswardas„TillEulenspiegel-Spiel“,welcheswegenderÜberbelegungunseres‚KleinenFestsaales’erstinder�.KlassezurAufführungkam.Esbestandausverschiedenen Sze-nen, bei denen dieHauptrolle des Eulen-spiegels wechselte.EinSchülerzeigtesichin seiner Cholerik alsbetrogener Bauer soidentifiziertmitseinerRolle,dasseramEndeseinerSzeneinsPublikumrief:„DasSch…-Spielspieleichniewieder!“AufdemGummiseilhieltChristinaalsEulenspie-geldieBürgervonMagdeburgzumNarren,indemsiedieSchuheeinsammelte.Die
ausdemColumbus-Spiel:Domenico:(zuChristoforo)IstesimLebennichtebenso?
Wirwerdenhin-undhergeworfenvondenWellen,umschließlicheinemWegzufolgen,denwirnichtkennen.
Christoforo:Ja,Vater.
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KinderwarenganzdrinimSpiel.NurungernließensiesichbeimKaufderselbstge-maltenEulenundMeerkatzenunterbrechenundhättensichgerneimmermehrda-vonfürihrSpielgeldgekauft.
IndersechstenKlassegabeseinigeschauspielerischeÜbungenundeineBallade,dienichtzurAufführungkam.DieKlassefestigteaber ihreChorstimmeimSpre-chenundSingen.BeieinerMonatsfeierindersiebtenKlassesprachsiedie�0Stro-phenderBürgschaftinverteiltenRollen.
NunsinddieSchülerbereitsinderachtenKlasse.VoreinemJahr,indenSommerfe-rien,entschlossichmicheinSpielselberzuschreiben.EinThemawarschnellgefun-den:Columbus.EinBuchliefertedenhistorischenHintergrund.MeinZielwares,fürjedenSchülerseineRollenachMaßzuschneidern,keineDoppeltbelegungenzuha-ben und ein kurzes Stück ohne Monologe zu schreiben. Nach den ersten Szenenwollteichdannschonaufgeben.IchhattedieSchülerausdemBlickverlorenundwarganzinderHandlungderGeschichtegefangen.ImmermehrPersonentauch-tenauf,aufdieichnichtverzichtenwollte.DerProzessginginWellenvorsich.MalfügtesichSzeneanSzene,dannließichalleswiederruhen,ummichdentäglichenNotwendigkeiten zuzuwenden. Schließlich lag am Ende ein Stück vor, welchesdurchdieMithilfevonK.H.ScharpeyamComputerineineillustrierteBroschüren-formgelangte.NunsaheswirklichnacheinemKlassenspielaus.DieSchülerwarenmittlerweile ein Jahr ältergewordenundichdachteimStillen:Wiegut,dassichdasSpielnichtmaßgeschneiderthabe, sonst würde es jetztnicht mehr passen. Aberwürde die Klasse es anneh-men und sich damit einver-standen erklären? Eineswussteichsicher,esgabkei-nen Weg mehr zurück. Zu-vielZeitundArbeithatteichschondamitverbracht.Wel-cheMöglichkeitaberhattendieSchülersichdamitzuver-binden?DasSpiellagindoppelseitigenKopienvor.EswarenzuvieleSeiten,umsievomKopiererheftenzulassen.DieBindung(Verbindung)solltendieSchülerleis-ten.Endlichwaressoweit,ichzogesausmeinerTascheundzeigtedasneueKlas-senspiel.EinerlasdenNamen.DieFigurwarallenausderEpocheder7.Klassebe-kannt. Allgemeines Interesse – aber von einem Schüler totale Ablehnung: „Dasspieleichnicht,daskönnenSievergessen!“OhnebesondereNotizzunehmener-klärte ich die Arbeitsschritte für das Binden des Heftes und alle arbeiteten aus-nahmslosmit.Einigeblättertenundlasenetwaszwischendrin,füranderewarendie
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Bilder, insbesondere die Abbildung des Seeungeheuers das BeeindruckendstediesesHeftes.SeitdenSommerferiengibtesnunLeseproben,beidenenallefreu-digmitmachen.HiermussichoftgegendenWillenderSchülerunterbrechen,da-
mit auch noch die Ge-schichtsepoche zuihrem Recht kommt.Viele Schüler wissenschonganzgenau,wel-che Rolle sie spielenwollen. Im Eifer derSympathie schreibe ichweiterandiesemStück.Eine kleine Liebesge-schichte ist noch dazugekommen. Die Schü-ler werden in diesemSchuljahr noch wach-
sen.Obihnendasganze�0-seitigeStückzugroßist,wirdsichimLaufedernächs-tenMonatezeigen.ImFebruarjedenfallsistdieAufführungundwelcheKrisenwirbisdahinnochdurchzustehenhaben,darüberkannichjetztzumGlücknochnichtsschreiben.SolltenSieaberInteresseandemStückgewonnenhaben,sobesuchenSieunsdoch.DieTermineentnehmenSiebittederVorschau.
Falk Hoffmann
ausdemColumbus-Spiel:Christoforo:Pièdro,kommstdumit?
Pièdro:Ichhab’nichtgeradeLust,michvoneinemMeerungeheuerauffressenzulassen,dochwennIhrmirversprecht,dassIhrzuerstgefressenwerdet,soscheintmireinEntkommenmöglich.IndiesemFallesagichzu,dochmagichnichtalsNachtischdienen.
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Eine Alpenüberquerung der 8. Klasse
Es ist immerwiedereinespannendeFrage,wennmanmitseinenSchülern indie�. Klasse kommt: wohin führt uns unsere Abschlussfahrt? Welcher Herausforde-rungstelltsichdieKasseundwiemeistertsiedieseHerausforderung?VieleIdeenhattenwirgesammeltundetlicheSchülerhattenGefallendarangefunden,einZielzuerwandern.UnddannwardieIdeeplötzlichda:wirwandernquerüberdieAlpen,vonPartenenimMontfontal(Österreich)überdieSilvrettanachScoulimUnteren-gadin (Schweiz) und von dort über einen zweiten Gebirgskamm über die italie-
nischeGrenzenachMalsbeiMeran.
Nochwussteniemand,wasdaswirk-lichbedeutenwürde.
Wirbereitetenunsvor:Referatewur-denverteilt,dasArdeygebirgebestie-gen und mit drei Ziegelsteinen imRucksack (��Kg) die �� Stockwerkedes Knappschaftskrankenhauses be-zwungen.
Unddannsaßenwir,dieKlasse�cmitihrem Klassenlehrer, einer Klassen-
mutterundeinemPraktikantenimZugnachLindau...
Von dem folgenden Erlebnis mögen die Tagebuchaufzeichnungen vom zweitenWandertageinenkleinenEindruckvermitteln:
9.7.�00�, Bieltal ���0m, der zweite Tag unserer Wanderung, Morgentoilette imBachbeiherrlichemBergpanoramaundSonnenschein.
AllesindfrohenMutes,dennesweißjakeiner,wasaufihnzukommt.DieKlamot-tensindeingepacktundum9UhristdieÜberquerungeinesreißendenWildbachesangesagt,wasmitvielSpaßgelingt:Rucksäckewerdenrübergeschmissen,einigewatenanfalschenStellendurchdenBach–nasseFüßeundHosen–dieMädelslas-sensichhuckepackrübertragen.
Auf der anderen Seite angekommen geht‘s bergauf-bergauf-bergauf, auf schmalem Pfad, sehr steil undschweißtreibend.DanacheinlanggestrecktesHoch-talmitetwaswenigerSteigung–Blumenwiesen,Bä-che, ein herrliches Panorama. Vor uns ein Berg miteinemSchneefeld,dasaussiehtwieeinSchneehase.
ImmerwiederdieFrage:„Müssenwirdaetwarauf?“Zurückhaltendes Kopfnicken. „Schaffst du schon! Ir-gendwie!“YaseminläßtmichnichtmehrausdenAu-gen.VorunseinriesigesGeröllfeld–darüberSchnee.
DieFragedesTages:„WoistderrotePunkt?“,unsereeinzigeOrientierung.Wirkämpfenunsvor,Schrittfür
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Schritt–dieRucksäckewerdenimmerschwerer,meinerwiegt�7kg,undirgend-wiewollenalleimmerwiedernachHause.Manchmalschaffenwirnur�-�Schritteund brauchen eine Pause – am roten Punkt. „Der Weg – wo ist der Weg?“ Er ist
soooosteil.WirmüssenüberFelsenklettern–immerdieBeinehochnehmen–rutschenab–Lena rollt ein Stück das Geröll hinunter – siewar auf dem falschen Weg. Rucksack ab – zuLena,LenasRucksackwiederhochgetragen–wiederzurück–Lenageholt.Siebleibterstmalsitzen.IchgehemitYaseminweiter,eigentlichkannsienichtmehrundwillauchnichtdurchdasSchneefeldgehen.IchgehevorundmachemitmeinenSchuhenStufenindenSchnee,sie
kommt nach mit Stefanie und Gordon. Der rutscht dauernd ab – ein Schritt vor,zwei zurück. Aber dann geht es doch, irgendwie. Der Gipfel naht. GipfelstürmerHendrik, Manuel, Daniel und Andre waren schon mehr als eine � Stunde vor uns da.
Aberwirhabenesgeschafft,dieGetschnerscharteisterklommen,wirsind���9mhoch.
Raubtierfütterung: ich schmiere mindestens ��Brote.Einigekommennochspäter,Kameradenge-henzurückundtragendieRucksäckederanderen.SeitdemStartsind�-�Stundenvergangen.
Pause–dannAbstiegzuranderenSeite–einGraus:ein riesiges Schneefeld und ein daran anschlie-ßendesGeröllfeldvorunsererNase.Einigerutschenmit Herrn Stächele über das Schneefeld auf demHosenbodenab–einGekreische.DiehabenSpaß.IchgehemitLena,Yasemin,StefanieundThomasseitlichab.IchhabekeingutesGefühl,derUntergrund ist rutschig,wirmüssenunsamFels festkrallen,dennaneinerSeitegehtestiefrunter.DieanderensitzenschonamEndedesSchneefeldesundamüsierensich.Ichglaube,siehabendeneinfacherenWeggewählt.Wirquä-lenunsfürchterlich,LenahatHöhenangstundstecktunsalledamitan.Aneinem
kleineren Schneefeld rutschen wir dannauchab,unterdemGegröhlealler.
Gemeinsam geht es weiter: eine winzigeScharte–Rucksackabnehmen–runterklet-tern – Rucksack wieder aufsetzen. WiederGeröllsoweitdasAugereicht–riesigeFel-sen – dann kleinere – dann endlich etwasGras–wirkönneninsTalblickenunderken-nen die Jamtal-Hütte – weit weg. Einigesind noch kraftvoll, rennen voraus, entde-
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ckeneinenkleinenZeltplatz,aberhierobenisteseisigkalt.Beschluß:weitergeht‘s.Allemaulen, sind total k.o. Mindestens 1� bis 2 Stundenliegennochvoruns.DerWeggehtnun durch Wiesen und Niedergehölz, istaber äußerst schlecht zu laufen – schmal,mitStufenundBächen.Wirkönnennurge-hen, wenn einer dem anderen die Handreicht.ImGänsemarsch,jederhilftjedem–undsogehtesdannrunter–irgendwie.An
der Jamtal-Hütte müssen wir dann über eine schwankende Hängebrücke – dasmacht Bock! Dann noch einmal � Stunde bergauf – so ein Mist. Wir können echt nichtmehr,dieRucksäckesindschwerwieBlei.DieSchulternschmerzen,dieFüße,überhauptalles.Um��Uhrsindwirendlichda,ZeltplatzamHausundBach,Du-schen und Toiletten – welch ein Luxus! Alles renntinsBad.Kochen–Schlafen–allesindfixundfertig.
Eine klare Mondnacht – ����m hoch – neben unsrauschtderGletscherbach–eisigkalt–Ichhabean:einUnterhemd,einlangesHemd,einelangeJacke,eineWollstrickjacke,einenAnorak,einekurzeHose,eine lange Hose, Wollsocken – ich kann mich imSchlafsackkaumnochbewegen,zitterewieEspen-laub und bin todmüde – diesen Tag möchte ich niemehrmissen,erwareinerderbestenmeinesLebens!
Juliane Rusert (Klassenmutter und Vertrauenseltern)
Nach7weiterenWandertagenwusstenwir,wasesbedeutete,mitZelt,SchlafsackundProviantimRucksack(fürdieSchüler�–��Kg)insgesamtca.��00Höhenmeterzuüberwindenunddabeiknapp�00KmzuFußzurückzulegen. Aber wir wussten nun auch, wir haben es gemeinsam geschafft,unddasmachteunsstolzundfroh.Dawarenlängst,dieBlasenandenFüßen,dienächtlicheKälte,dieZweifelunddieVerzagtheitenvergessen.VonvielenSchülernbinichindenfolgendenJahreninfreudigerErinnerungaufdieWanderungange-
sprochen worden und nicht selten fragtensie, ob wir so etwas noch einmal machenkönnten.
Das lässt sich so nicht wiederholen, aberwasbleibt istDankbarkeitundMut.Dank-barkeit und Mut aus der Erfahrung, etwasunmöglich Erscheinendes gemeistert zuhaben.
Daniel Stächele
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Schwerpunkte des Lehrplans der Oberstufe im C- Bereich
„NichtfürdieSchulelernenwir,sondernfürdasLeben“–GenerationenvonSchüle-rinnenundSchülernhabendiesenSpruchgehört.UmdenInhaltdieserAussageer-lebbarerwerdenzulassen,liegendieSchwerpunktederOberstufenarbeitvorran-gig in der praktisch-künstlerischen Arbeit und in den Betriebspraktika „vor Ort“.
NebendemMalen/ZeichnenundPlastizieren–jezweiStundenproWoche–arbeitendieSchülerderneunten und zehnten KlasseauchzweimalvierStundenindenWerkstätten, der Schneiderei,Schreinerei,Metallwerkstattunddem Töpferkeller, hinzu kommteine Epoche Korbflechten. Hierwird gelernt, über einen länge-ren Zeitraum an einem Werk-stückzuarbeiten.Dasbedeutet,sich in Ausdauer zu üben, Kon-zentrationundSorgfaltaufzuzei-
gen,sichzuüberwinden,auchweiterzuarbeitenundetwaszuEndezubringen,wennesüberhauptkeinenSpaßmacht.FastalleSchülerhabenamEndeeinersol-chenWerk-Epocheein„Aha“-Erlebnis,wennsieesgeschaffthaben.
EinzweiterSchwerpunktistdieVorbereitungaufdieArbeitsweltunddenÜbergangindasBerufslebendurchdieBerufsorientierung.WährendderOberstufenzeitab-solvierenalleSchülerinsgesamtfünfBetriebspraktika.Am Ende der Schulzeit sollte jeder wissen, was er ei-gentlichmöchte,inwelcheRichtungergehenwill.
DaskannerreichtwerdendurcheinepraxisüberprüfteEinschätzungdereigenenInteressenundFähigkeiten.
EsbeginntinderRegelmitdemerstenSchnupperprak-tikum:WiesiehtdieArbeitswelt„draußen“eigentlichaus? Danach wird es ein Orientierungspraktikum undführt zu den Entscheidungspraktika, die in manchen
Fällen sogar ein Ausbildung-sangebotbeinhalten.
AllePraktikadauerneinenZeitraumvondreiWochenundsollten nach Möglichkeit wenigstens einmal den kauf-männischen Bereich, den handwerklich-technischen Be-reichunddensozialenBereichaufzeigen.DasbringtdieErfahrung mit sich, dass der eigentlich erträumte BerufnunvielleichtdochnichtdasRichtigefürdenEinenoderAnderenwar.
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Begleitet werden diePraktika durch die wö-chentlichen FachstundenArbeitslehre/Berufskun-de und die Vor- undNachbereitungderindivi-duellen Praktikumserfah-rungen.
Die Berufsorientierungund Berufswahlvorberei-tung wird unterstützt durch die Angebote der Kommunalen Weiterbildung Bo-chum/Herne,d.h.dieTeilnahmeanverschiedenenSchul-Bewerberseminaren.Der„BerufsWahlPass“ Bochum und Herne wird im Unterricht als Lernbegleiter undWegweisereingesetzt.
IndenletztenfünfJahrenhatsichdasKonzeptbewährt.SchondasvorzeitigeErle-benundKennenlerneneinzelnerundauchunterschiedlicherBetriebeundBetriebs-strukturenbedeutetfürdenSchüler,sichspäteretwasleichterentscheidenzukön-nen,auchodergerade,wennernichtsofortseinenindividuellenBerufswunschindieTatzueinerAusbildungumsetzenkann.
Edith Heller
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Landwirtschaft – das ist für jeden was
AlleJahrewiederimHerbstmachtsichunsere9.KlasseaufdenWeginsLandwirt-schaftspraktikumnachLübeckzumaltenGutshof„GutRothenhausen“.Hierwirdschon seit mehreren Jahrzehnten biologisch-dynamisch gewirtschaftet und jedesJahrwerdenunsereSchülerwiederfreundlichaufgenommen.Dortwohnenwirzwi-schenFeldern,WiesenundzweiWindkraftanlagenineinemseparatenHausmitan-
grenzenderObstwiese.
Auf diesem Hof lernen die Schüler den Kreislauf derLandwirtschaft und der Gärtnerei kennen. In mor-gendlichenVorträgenvertiefensieihrWissenundler-nen in der Praxis, wie alles auf dem Hof ineinandergreiftundaufeinanderabgestimmtist.Soistz.B.ganzklarersichtlich,dassdasKorn,welchesvomFeldge-erntet wurde, in die Trocknungsanlage kommt unddann auf dem Hof zu Brot verarbeitet wird, welcheswirdanndortessendürfen.
ImvergangenenJahrwurdenvonuns��verschiedeneGemüsesortengeerntet,geputztundeingelagert:Das
GewächshauswurdewinterfestvorbereitetundauchdieArbeitmitverschiedenen,leicht zu handhabenden Maschinen fehltenicht.
Auch die Stallarbeit mit Kühen, Kälbern,Schweinen, Pferden und Hühnern nahm ih-ren Platz ein, bereitete einigen freiwilligenHelfernvielFreudeundbescherteihneneinsehrfrühesAufstehenamMorgen.
EbensohattedieHausgruppeimmervielzutun. Sie bereitete, gemeinsam mit Lehrern
undEltern,viermaltäglichdasEssenfürdieKlasseundmusste zusätzlich die alltägliche Putzarbeit im Hausbewältigen.
So arbeitete jeder Schüler zweimal zwei Tage in denverschiedenen Bereichen: Im Garten, auf dem Feldund im Haus erlangte er so überall erste Einblicke.DurchdietäglichenschriftlichenBerichteundReflexi-onenwurdedieArbeitvertieftwahrgenommen.
Solcheinausgefüllter,reicherArbeitstagmachtabernicht nur müde, sondern auch sehr zufrieden. DieSchülersehen,wassiegeschaffthabenundsindstolz,
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wennsiedasvon ihnengeernteteGemüseamnächs-tenTagimHofladenzumVerkaufausliegensehen.
NatürlichistmitArbeitauchimmerwiederviel Spaß mit-einanderverbunden.GleichzeitiglernendieSchülerdieeigenen Grenzen kennen um diese dann in kleinenSchrittenauszuweitenunddaranzuwachsen.DiesgiltfürdieArbeit,aberauchfürdieAusflügenachLübeckund Travemünde, bei denen die Schüler üben, sich ineiner fremden Stadt selbst-ständigzurechtzufinden–einwichtigerSchrittfürdieheran-wachsenden Menschen wäh-
rendderPubertätunddarüberhinaus.
C. Schmock
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Feldmessen
Wie im Großklassenbereich liegt das Feldmesspraktikum auch bei uns in der�0.Klasse.Jenachdem,wiedieGegebenheitensind,kanneszueinerKooperationmiteinerderbeidenparallelenGroßklassenkommen,wiez.B.vorzweiJahrenalses
dannmitallenGerätschaftenbisnachGriechen-landging,uminderNähevonOlympiaLandzuvermessen.
Meistens aber fährt die Klasse im Herbst für ca.zwei Wochen weg, um vor Ort einem Vermes-sungsauftragnachzukommen.WährendderAr-beitergebensichdannoftweitereAnfragenvonGrundbesitzern, die gerne etwas nachgeprüft,eingemessen bzw. ausgerechnet haben möch-tenoderHilfebrauchenbeimSuchenihrerGrenz-steine.
Die Klasse wird dabei in kleinere Messgruppenaufgeteilt,dieausdreibisvierSchülernbestehenund sich in ihren Fähigkeiten ergänzen. Ausge-stattet mit präzisen Messgeräten wie Theodolit(mit manchen kann man bis auf ein Zehntau-
sendstelgenauWinkelablesen),Nivellier,Fluchtstäben,Maßbandusw.werdenex-akteMessungenvorgenommen.BeachtendieTeamsdenLeitspruchderVermesser„Wervielmisst,misstMist“,kommensiemitderZeitzudurchdachtenGeländeauf-nahmen.
Verblüffung bereiten aber stets die unerklärlichen Fehler (Wie können wir uns um dreißig Meter vermessen haben!) und die Freude, sie auch gefunden zu haben. Mitmanchem Taschenlampeneinsatz werden am Ende noch die letzten Lücken ge-schlossen,dennbeiAbfahrtmussalles„drin“sein,sonstwardieganzeArbeitum-sonst.Einsaubergezeichneter,ansprechenderundmaßstabsgerechterLageplan,mitallenwichtigenEinzelheitendesGeländesundmitdengewünschtenDatenver-sehen,wirdamEndestolzdemAuftraggeberausgehändigt.
Eine besondere Note erhält das Prakti-kumdadurch,dassalsHelferunsereEhe-maligen gerne mitkommen, sich hiersehr engagieren und zum Gelingen desgesamten Praktikums, wozu auch derFreizeitbereich, Ausflüge und Abend-kreisegehören,beitragen.
Peter May
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Ein kurzer Blick auf den Lebensweg einiger unserer Schülerinnen und Schüler...
Lebenslauf:Markus Rautert,geborenam��.0�.�97�inCastrop-Rauxel.
IchbesuchtedieRudolfSteinerSchuleinBochum-Langendreervon�979bis�99�undbeen-detesiemitderJahresarbeit:„DerBaueinerKinder-SitzbankmitStauraum“.MitderMittle-ren Reife als Schulabschluss war mir der berufliche Weg geöffnet. Das folgende Schuljahr�99�/�99�absolvierteichinderHöherenHandelsschulezuCastrop-RauxelimBerufszweig„Bürowirtschaft“.
NachlangemBewerbungsschreibenumeinenAusbildungsplatzgelangesmirindenJahren�99� bis �99� eine Ausbildung als Landschaftsgärtner an der Kreisverwaltung der StadtRecklinghausenmitSitzinDattelnzumachen.DereinzigeNachteilanderAusbildungwar,dasskeineÜbernahmeineinBeschäftigungsverhältnismöglichwar,dadieseinreinerAusbil-dungsbetriebist.DaherwarichnachBeendigungderAusbildungzunächstarbeitssuchend.
Da der Berufszweig Landschaftsgärtner ständige Praxis erfordert, war ich mittlerweile ausderÜbung.Daich�99�vonderAgenturfürArbeiteineEingliederungsmaßnahmefür�Jahrzugewiesenbekam,beschlossich,michauskörperlicherSichtneuzuorientieren.DadieseMaßnahmeein9-monatigesPraktikumbeinhaltete,beschlossichmeinPraktikumineinemVerpackungslagerderFa.Edelhoff&Schollmeier–einemZwischenlagerfürErsatz-undZu-behörteilevonOpel inCastrop-Rauxel– zuabsolvieren.AnschließendbekamichdorteinbefristetesArbeitsverhältnisvon�99�bis�999.
NachdieserZeitendetedasVertragsverhältnisderFirmaEdelhoff-SchollmeiermitOpel,undeinneuerArbeitgeberübernahmdieBelegschaftunddasInventarwechselteinneueHallennach Bochum. An diesem Standort wechselte der Firmeninhaber noch einmal. Über dieAgenturfürArbeitbekamichzunächsteinbefristetesArbeitsverhältnisvon�999bis�00�,dann endgültig einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Im letzten Jahr habe ich schon mein�0jährigesBestehenindiesemBerufszweiggefeiert.
ImGroßenundGanzenhattesichmeineBerufsumorientierunggelohnt,undichhoffeinZu-kunft,dassallessoweiterverläuft,wieichesmirvorgestellthabe.
Kurzbiographie: Andrea Becker
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Klassen�–�beiFrauWaltrautWeber Klassen9–��beiFrauPützundHerrnJoswig Jahresarbeit:JohannSebastianBach PraktischerTeil:Klavierspiel
Ab�99�
AusbildungzurstaatlichgeprüftenKinderpflegerin Arbeitimkatholischen„Schutzengel-Kindergarten“inCastrop-Rauxel GanztagsbetreuungfürGrundschülerbei„DortmunderDienste“
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BewerbungstrainingbeiderAngestellten-AkademieinDortmund ABM-Stellebei„INVIA“katholischeMädchensozialarbeitDortmund KinderbetreuungfürStudentinnenderUniDortmund StundenweiseInventur-ServiceGmbHimganzenBundesgebiet HaushaltshilfeimPflegedienstbeiälteremEhepaar QualifizierungalsTagesmutterbeiderAWO QualifizierungzurSozialpflegerischenAssistentin
AltenpflegerinalsSozialpflegerischeAssistentin
Kurzbiographie: Achim Rüsen
Klassenlehrerin:FrauWaltrautWeber BesuchderKleinklasse�.–�.Schuljahr Wechselindie9.GroßklassederHiberniaschule WaldorfabschlußnachdergleichzeitigenLehrefürMaschinenbauander Hibernia-Schule �MonatePraktikumineinerCamphill-EinrichtunginSüdafrika EintrittindaszweijährigeStudienkollegderHibernia-Schule;Abschlußmitdem AbituranderHibernia-Schule 1� Jahre Zivildienst in einem Seniorenheim �JahreStudiumMaschinenbauundEntsorgungstechnik;Examensabschluß:Gut
JetzttätigalsIngenieurfürMaschinenbauundEntsorgungstechnik
Lebenslauf:Dietmar Gröning,Geburtsdatum�0.0�.�97�
�9�� wurde ich eingeschult. Meine Klassenlehrerin war Frau Elsner, mein Betreuer in derOberstufewarHerrHarst.
DamirdasLernenschwerfiel,gingichnichtimmergernindieSchule.SchönwarendieKlassen-fahrtenunddieKontaktemitmeinenMitschülern.Nachder�0.KlassehabeichdieSchuleohneSchulabschlussverlassen.�JahrelangbesuchteichBerufsvorbereitungsmaßnahmenundlern-teverschiedeneBerufekennen.IndieserZeitmachteichauchmeinenFührerschein.
AmbestengefielmirdieArbeitimsozialenBereich.IcharbeiteteeinJahrehrenamtlichbeimArbeiter-Samariter-Bund,bevorichdortalsKrankentransportfahrereingestelltwurde.WeilmirdasLesenundSchreibensehrschwerfallt,besuchteicheineAbendschule,umdasLesenund Schreiben zu verbessern. Später ging ich zur Volkshochschule und versuchte einenSchulabschlussnachzumachen.
NachsechseinhalbJahrenbeimArbeiter-Samariter-BundwurdeichausbetrieblichenGrün-dengekündigt,wasfürmicheinemWeltunterganggleichkam.IchfandeineAnstellungbeieinerKrankentransportfirma.Dortmussteichallerdingssehrvielarbeiten,weshalbichkrankwurdeundkündigte.DaraufhinwaricheinJahrarbeitslos,bevoricheineAnstellungbeiderBundesknappschaftbekam.DortarbeiteichimLagerundhabemittlerweileeinenfestenAr-beitsvertrag.
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SeitneunJahrenhabeicheineeigeneWohnungundarbeitehobbymäßigbeiderFreiwilligenFeuerwehr.BeiVeranstaltungenbesucheichdieSchuleimmernochgerneundfreuemich,wennichbekannteGesichtersehe.
Lebenslauf: Andreas Mergner,Geburtsdatum:��.07.�97�
Gebortsort:Bochum
Schule:RudolfSteinerSchuleBochum-Langendreer
Schulbildung:MittlereReife(bis��.Klasse)
Fremdsprachen:Englisch/Russisch
Jahresarbeit��.Klasse:DieBaustilepochen
BeruflicheBildung:�-jährigehöhereBerufsfachschulefürDenkmaltechnischeAssistentenander Börde-Schule in Soest, Erlangen der Fachhochschulreife und Berufsabschluss,Inhalte:TechnischbegleitendeMaßnahmenbeiAltbausanierungen imVorfeldrestaurato-rischerMaßnahmen
JetzigerausgeübterBeruf:DokumentationstechnischerAssistentamRheinischenIndustrie-museumOberhausen,InventarisierungundArchivierungvonMuseumsobjekten
MusischerWerdegang:9JahreCellounterricht
MitwirkungindiversenOrchesternundBands
SonstigeHobbys:
Musikmachen(fastalleStilrichtungen-wieschonerwähnt),Fotografieren,Radfahren(Sai-sonbedingt),Heimwerkeln(Baumarkt/lkea),Malen,SurfenimInternet,Fußball
Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die diese kleine Festschrift miterstellen halfen, geht insbesondere aber an:
HaraldThon,AnnaLatz&UliWulff,Dortmund,
demPhotographenMartinLeclairefürseinegroßeHilfeinletzterMinutesowie-natürlich-allenAutoren
Impressum:CopyrightSeptember�007RudolfSteinerSchuleBochumHauptstr.������9�Bochum-Langendreer
Konzeption&Express-Handling:[email protected],Dortmund
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Förderschule der
Rudolf Steiner Schule Bochummit den Förderschwerpunkten
Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung
StaatlichgenehmigteErsatzschuleeigenerArt
desTrägervereinsRudolfSteinerSchuleBochume.V.
