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RUBENS Nr. 116 - Ruhr-Universität Bochum · 2 RubeNS 1. Juni 2007 Neben Forschung und Lehre sieht...

Date post: 29-Aug-2019
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IM INNENTEIL EDITORIAL Weiterbildung Seite 2 Wichtige Säule Die wissenschaftliche Weiterbildung ist Teil des Bildungsauftrags der Ruhr- Universität. Studium Seite 5 Kein Kavaliersdelikt Wer seine Abschlussarbeit aus dem In- ternet kopiert, muss bei Entdeckung mit empfindlichen Strafen rechnen. Campus Seite 8 Zielgerade auf dem Forum Zum Sommerfest gehört neben Li- ve-Musik, Feuerwerk und Gastronomie erstmals auch der Uni-Run. geordnete Ziele formulieren. Die- se wären eine angemessene Betreu- ungsrelation, zeitgemäße Ausstattung der Hörsäle, optimaler Service für die Studierenden bei der Planung von Studienablauf und Prüfungen, funk- tionelle Ausstattung in den Praktika, ein qualitativ hochwertiges Ange- bot von Fremdsprachenkursen, und vieles mehr. Die Abschlüsse werden dadurch wertvoller und in kürzerer Zeit er- reicht, ermöglicht durch die Studi- enbeiträge. Den Weg zu diesen Zielen müssen wir abstecken, die Fort- schritte kritisch bewerten, Ideen ver- wirklichen, die Universität als System verstehen lernen. Wir müssen das ge- meinsam tun, Studierende und Leh- rende, Angehörige und Mitglieder unserer Ruhr-Universität, die nicht zuletzt aufgrund des verantwortungs- bewussten Umgangs mit den Ressour- cen zu den exzellenten Forschungs- und Ausbildungs- stätten zählen soll. Prof. Dr. Bernhard Stöck- hert, Prorektor für Lehre, Wei- terbildung und Medien Schöner Campus Foto: Sponheuer Es ist politischer Wille, die Stu- dierenden unmittelbar an den Kos- ten ihrer Ausbildung und Qualifika- tion zu beteiligen. Wohlgemerkt, zu beteiligen. Welchen Anteil die Lehre am Gesamtetat der Universität bean- sprucht, das lässt sich nicht beziffern, einfach weil wir die Universität als et- was Ganzheitliches betrachten müs- sen. Sie lässt sich nicht im Sinne einer Kosten-Leistungs-Rechnung aufglie- dern. Eine Universität ist ein Kompe- tenzzentrum, in dem Forschung und Lehre untrennbar miteinander ver- bunden sind, und als solches spielt sie eine fundamentale Rolle für das Wohlergehen unserer Gesellschaft. Nehmen wir im Sinne dieser Gleichrangigkeit einmal an, dass die Aufwendungen für die Lehre die Hälf- te des aus dem Landeshaushalt be- reitgestellten Universitätsetats aus- machen. In diesem Fall wäre der von allen Steuerzahlern getragene Anteil immer noch ein Mehrfaches der Stu- dienbeiträge. Berechnungen besagen, dass ein Studienplatz je nach Fach- richtung zwischen 2.500 und 7.500 Euro pro Semester kostet, in der Me- dizin sogar mehr als 20.000 Euro. Der Studienbeitrag deckt davon al- so nur einen kleinen Bruchteil, einen viel kleineren als in den meisten an- deren Ländern. Dieses Verhältnis und die Einheit des Systems Universität sollten uns gelassen mit der Frage umgehen lassen, was ge- nau aus Studienbeiträgen zu finanzie- ren ist, und was aus dem Landeshaus- halt. Geld ist Geld. Die Forderung, dass mit der Einführung der Studienbeiträ- ge eine Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen einhergehen müssen, ist vollkommen legitim. Diese Verbesserung ist mehr als überfällig. Es ist auch richtig, dass wir uns alle dieser Tatsache bewusst sein müssen. Gerade hier hat die an der RUB verabschiedete Satzung zur Verwendung der Studien- beiträge bereits beste Dienste geleis- tet: Sie hat sensibilisiert. Es wäre fatal, wenn die Beiträge ohne Wahrnehmung ihrer Bedeutung und Zielsetzung nur die Unterfinanzierung der Universitäten ausgeglichen hätten. Wir müssen und wollen bewusst verbessern. In kaum erwarteter Einmütigkeit ha- ben dementsprechend Studierende und Lehrende Konzepte zum Einsatz dieser zusätzlichen Mittel erarbeitet. Viele gu- te Ideen und Sinn für das Wesentliche sind erkennbar. Nach Jahren der Not und des unkontrollierbaren Qualitäts- verlustes darf Fortschritt in der Quali- tät der Lehre auch wieder etwas kos- ten, können überfällige Investitionen getätigt werden. In den Fakultäten ist Einigkeit über den Einsatz der Mittel in der Lehre gut zu erzielen, da die Ver- besserungen unmittelbar wahrzuneh- men sind. Geschlossenes System Die übergeordneten und zukunfts- weisenden Konzepte zur Verbesserung der Studienbedingungen im Gesamt- rahmen der Universität stellen et- was höhere Ansprüche an die Vorstel- lungskraft und das Systemverständnis. In beiden Fällen stößt man aber sehr schnell an Grenzen, an denen sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit unserer Bemühungen stellt. Warum müssen wir den Euro markieren? Teilweise grenzt das an Absurdität. Ein Beispiel: Wenn wir eine ausschließlich der Lehre die- nende Baumaßnahme im Hörsaal- bereich aus Studienbeiträgen finan- zieren, statt aus dem Haushalt, dann stehen diese Mittel im Haushalt für die unverzügliche Wiederbesetzung frei werdender Professuren zur Verfügung. Wenn wir dagegen die für den Lehrbe- trieb wichtige Baumaßnahme – auf- grund der Einschränkungen durch die gültige Satzung – nicht aus den Studi- enbeiträgen, sondern aus dem Haus- halt finanzieren müssen, dann bleiben diese Professuren zumindest zeitweilig unbesetzt. Stattdessen dürfen wir im Einklang mit der Satzung einige Lehr- aufträge vergeben, die ihrerseits dann immer noch mit der unzureichenden Hörsaalausstattung zu kämpfen haben: Ein Tausch von Professuren gegen nur zeitweise verfügbare Lehrbeauftragte in schlechten Räumlichkeiten? Ein gutes Geschäft? Mit Sicherheit nicht. Der Gesamtetat der Universität ist ein geschlossenes System. Die Einschrän- kungen durch die gültige Satzung zur Verwendung der Studienbeiträge sind zum Teil uneffektiv und umständ- lich. Die Satzung hat sensibilisiert und zahlreiche kreative Vorgehensweisen angestoßen. Das ist sehr gut so. Die Mitglieder und Angehörigen der Ruhr- Universität, allen voran die Studie- renden, haben erneut unter Beweis gestellt, dass sie mit sich ändernden Bedingungen und neuen Chancen her- vorragend und verantwortungsbewusst umzugehen verstehen. Die Erfahrungen aus dem ersten Semester mit Studien- beiträgen sind ausgesprochen ermuti- gend. Sie sollten auch ermutigen, den nächsten Schritt zu wagen. Anstatt uns in kleinstückigen Kontrollverfahren zu ergehen, müssen wir gemeinsam über- Studienbeiträge Die Uni nutzt den Schwung aus dem Exzellenzwettbewerb und putzt sich her- aus: Kaputte Betonplatten werden flächen- deckend gewechselt, Wegweiser werden erneuert etc. Viele Lehrstühle, Institute oder Dezernate planen zudem Aktions- tage, an denen Büros, Gänge, Treppen- häuser, Innenhöfe, Foyers, Labors etc. aufgeräumt werden. Wir möchten in dieser Ausgabe einige der Verschönerungen auf dem Campus präsentieren (S. 2-5, 7 & 8). ad Modellhaft Die Mediziner erweiterten mit den Studienbeiträgen u.a. ihre Mo- dellsammlung. Davon profitieren Studierende wie Tim Kronshage. Diesen Zweck erfüllen die Anschaffungen aller Fakultäten (s. S. 3). Foto: Sponheuer RUB ENS Nachrichten, Berichte und Meinungen aus der Ruhr-Universität Bochum 14. Jahrgang, Nr. 116 1. Juni 2007
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Im InnenteIl

edItorIal

Weiterbildung Seite2

Wichtige Säule

Die wissenschaftliche Weiterbildung ist Teil des Bildungsauftrags der Ruhr-Universität.

Studium Seite5

Kein Kavaliersdelikt

Wer seine Abschlussarbeit aus dem In-ternet kopiert, muss bei Entdeckung mit empfindlichen Strafen rechnen.

Campus Seite8

Zielgerade auf dem ForumZum Sommerfest gehört neben Li-

ve-Musik, Feuerwerk und Gastronomie erstmals auch der Uni-Run.

geordnete Ziele formulieren. Die-se wären eine angemessene Betreu-ungsrelation, zeitgemäße Ausstattung der Hörsäle, optimaler Service für die Studierenden bei der Planung von Studienablauf und Prüfungen, funk-tionelle Ausstattung in den Praktika, ein qualitativ hochwertiges Ange-bot von Fremdsprachenkursen, und vieles mehr.

Die Abschlüsse werden dadurch wertvoller und in kürzerer Zeit er-reicht, ermöglicht durch die Studi-enbeiträge. Den Weg zu diesen Zielen müssen wir abstecken, die Fort-schritte kritisch bewerten, Ideen ver-wirklichen, die Universität als System verstehen lernen. Wir müssen das ge-meinsam tun, Studierende und Leh-rende, Angehörige und Mitglieder unserer Ruhr-Universität, die nicht zuletzt aufgrund des verantwortungs-bewussten Umgangs mit den Ressour-cen zu den exzellenten Forschungs- und Ausbi ldungs-stätten zählen soll.

P r o f . D r . Bernhard Stöck-hert, Prorektor für Lehre, Wei-terbildung und Medien

Schöner Campus

Foto: Sponheuer

Es ist politischer Wille, die Stu-dierenden unmittelbar an den Kos-ten ihrer Ausbildung und Qualifika-tion zu beteiligen. Wohlgemerkt, zu beteiligen. Welchen Anteil die Lehre am Gesamtetat der Universität bean-sprucht, das lässt sich nicht beziffern, einfach weil wir die Universität als et-was Ganzheitliches betrachten müs-sen. Sie lässt sich nicht im Sinne einer Kosten-Leistungs-Rechnung aufglie-dern. Eine Universität ist ein Kompe-tenzzentrum, in dem Forschung und Lehre untrennbar miteinander ver-bunden sind, und als solches spielt sie eine fundamentale Rolle für das Wohlergehen unserer Gesellschaft.

Nehmen wir im Sinne dieser Gleichrangigkeit einmal an, dass die Aufwendungen für die Lehre die Hälf-te des aus dem Landeshaushalt be-reitgestellten Universitätsetats aus-machen. In diesem Fall wäre der von allen Steuerzahlern getragene Anteil immer noch ein Mehrfaches der Stu-dienbeiträge. Berechnungen besagen, dass ein Studienplatz je nach Fach-richtung zwischen 2.500 und 7.500 Euro pro Semester kostet, in der Me-dizin sogar mehr als 20.000 Euro. Der Studienbeitrag deckt davon al-

so nur einen kleinen Bruchteil, einen viel kleineren als in den meisten an-deren Ländern.

Dieses Verhältnis und die Einheit des Systems Universität sollten uns gelassen mit der Frage umgehen lassen, was ge-nau aus Studienbeiträgen zu finanzie-ren ist, und was aus dem Landeshaus-halt. Geld ist Geld. Die Forderung, dass mit der Einführung der Studienbeiträ-ge eine Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen einhergehen müssen, ist vollkommen legitim. Diese Verbesserung ist mehr als überfällig. Es ist auch richtig, dass wir uns alle dieser Tatsache bewusst sein müssen. Gerade hier hat die an der RUB verabschiedete Satzung zur Verwendung der Studien-beiträge bereits beste Dienste geleis-tet: Sie hat sensibilisiert. Es wäre fatal, wenn die Beiträge ohne Wahrnehmung ihrer Bedeutung und Zielsetzung nur die Unterfinanzierung der Universitäten ausgeglichen hätten. Wir müssen und wollen bewusst verbessern.

In kaum erwarteter Einmütigkeit ha-ben dementsprechend Studierende und Lehrende Konzepte zum Einsatz dieser zusätzlichen Mittel erarbeitet. Viele gu-te Ideen und Sinn für das Wesentliche sind erkennbar. Nach Jahren der Not

und des unkontrollierbaren Qualitäts-verlustes darf Fortschritt in der Quali-tät der Lehre auch wieder etwas kos-ten, können überfällige Investitionen getätigt werden. In den Fakultäten ist Einigkeit über den Einsatz der Mittel in der Lehre gut zu erzielen, da die Ver-besserungen unmittelbar wahrzuneh-men sind.

Geschlossenes System

Die übergeordneten und zukunfts-weisenden Konzepte zur Verbesserung der Studienbedingungen im Gesamt-rahmen der Universität stellen et-was höhere Ansprüche an die Vorstel-lungskraft und das Systemverständnis. In beiden Fällen stößt man aber sehr schnell an Grenzen, an denen sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit unserer Bemühungen stellt. Warum müssen wir den Euro markieren? Teilweise grenzt das an Absurdität. Ein Beispiel: Wenn wir eine ausschließlich der Lehre die-nende Baumaßnahme im Hörsaal-bereich aus Studienbeiträgen finan-zieren, statt aus dem Haushalt, dann stehen diese Mittel im Haushalt für die unverzügliche Wiederbesetzung frei werdender Professuren zur Verfügung. Wenn wir dagegen die für den Lehrbe-trieb wichtige Baumaßnahme – auf-grund der Einschränkungen durch die

gültige Satzung – nicht aus den Studi-enbeiträgen, sondern aus dem Haus-halt finanzieren müssen, dann bleiben diese Professuren zumindest zeitweilig unbesetzt. Stattdessen dürfen wir im Einklang mit der Satzung einige Lehr-aufträge vergeben, die ihrerseits dann immer noch mit der unzureichenden Hörsaalausstattung zu kämpfen haben: Ein Tausch von Professuren gegen nur zeitweise verfügbare Lehrbeauftragte in schlechten Räumlichkeiten? Ein gutes Geschäft? Mit Sicherheit nicht.

Der Gesamtetat der Universität ist ein geschlossenes System. Die Einschrän-kungen durch die gültige Satzung zur Verwendung der Studienbeiträge sind zum Teil uneffektiv und umständ-lich. Die Satzung hat sensibilisiert und zahlreiche kreative Vorgehensweisen angestoßen. Das ist sehr gut so. Die Mitglieder und Angehörigen der Ruhr-Universität, allen voran die Studie-renden, haben erneut unter Beweis gestellt, dass sie mit sich ändernden Bedingungen und neuen Chancen her-vorragend und verantwortungsbewusst umzugehen verstehen. Die Erfahrungen aus dem ersten Semester mit Studien-beiträgen sind ausgesprochen ermuti-gend. Sie sollten auch ermutigen, den nächsten Schritt zu wagen. Anstatt uns in kleinstückigen Kontrollverfahren zu ergehen, müssen wir gemeinsam über-

Studienbeiträge

Die Uni nutzt den Schwung aus dem Exzellenzwettbewerb und putzt sich her-aus: Kaputte Betonplatten werden flächen-deckend gewechselt, Wegweiser werden erneuert etc. Viele Lehrstühle, Institute oder Dezernate planen zudem Aktions-

tage, an denen Büros, Gänge, Treppen-häuser, Innenhöfe, Foyers, Labors etc. aufgeräumt werden.

Wir möchten in dieser Ausgabe einige der Verschönerungen auf dem Campus präsentieren (S. 2-5, 7 & 8). ad

ModellhaftDie Mediziner erweiterten mit den Studienbeiträgen u.a. ihre Mo-

dellsammlung. Davon profitieren Studierende wie Tim Kronshage.

Diesen Zweck erfüllen die Anschaffungen aller Fakultäten (s. S. 3).Foto

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RubenSNachrichten, Berichte und Meinungen aus der Ruhr-Universität Bochum

14.Jahrgang,Nr.116 1.Juni2007

2RubeNS 1.Juni2007

Neben Forschung und Lehre sieht dieRuhr-universität die WissenschaftlicheWeiterbildung als dritte wichtige Säuleihres bildungsauftrags an. Zum Jahres-wechsel 2006/2007 hat die uni diesenbereichvonderinternenWeiterbildungfürihreigenesPersonalabgekoppeltunddieArbeitsstelle„WissenschaftlicheWei-terbildung“ (AWW) für berufstätige inunterschiedlichenberufsfelderngegrün-det. Zusammen mit der Akademie derRub unterstützt und berät die Arbeits-stelleFakultätenundInstitutebeiderKon-zeption und umsetzung wissenschaft-licherWeiterbildung–auchimSinnedesWissenstransfers,umaufderbasisvonForschungsergebnissen anwendungs-bezogeneWeiterbildungsprogrammean-zubieten.ArneDessaulsprachmitdemLeiterderArbeitsstelle,Dipl.-Ing.bern-hardChristmann.RubeNS: Herr Christmann, am 5. Juli wird das Leistungsspektrum der wissen-schaftlichen Weiterbildung an der RUB der Öffentlichkeit präsentiert. Wem wird dabei was gezeigt?bernhard Christmann: Adressaten sind Fakultäten und Institute, die wissen-schaftliche Weiterbildung für Berufstäti-ge anbieten möchten. Gezeigt wird zum einen das umfangreiche Beratungs- und Unterstützungsangebot der Arbeitsstelle und der Akademie. Zum anderen werden erfolgreiche Weiterbildungsangebote vor-gestellt. Zu den von der Arbeitsstelle und der Akademie entwickelten Programmen gehören Mediation und Konfliktmanage-ment, Veränderungsmanagement sowie IT-Sicherheit. Künftig angeboten werden Datenschutz und Mitbestimmung, Hu-man Ressource Management sowie Pro-fessionelle berufliche Kommunikation. Außerdem entwickeln wir zurzeit zusam-men mit dem Institut für Berg- und En-ergierecht das Programm Energy Law & Management.Es gibt allerdings auch Weiterbildungsan-gebote, die unabhängig von Arbeitsstel-le und Akademie entstanden sind. Auch die dafür verantwortlichen Einrichtungen werden ihre Angebote am 5. Juli vorstel-len. Insgesamt geht es bei der Präsenta-tion vor allem darum, den Adressaten zu zeigen: Ihr müsst das Rad nicht neu er-finden, wenn ihr wissenschaftliche Wei-terbildung anbieten möchtet. Die Arbeits-stelle hat eine lange und breite Erfahrung. Wir können den Fakultäten und Institu-ten helfen und zusammen mit ihnen sehr

Vor anderthalb Jahren startete derdeutschlandweit einmalige 2-Fach-Mas-ter-Studiengang„GenderStudies–Kul-tur, Kommunikation, Gesellschaft“ anderRub.erbietetStudierenden,Nach-wuchswissenschaftlern und anderenFachleuteneineprofessionellePlattform.NebenForschungundLehregehörenda-zu:Workshops,einOnline-JournalundbaldeininternationalerStudiengang.

„Der Studiengang Gender Studies ist interdisziplinär und international verglei-chend orientiert. Unsere Kerndiszipli-nen sind Medienwissenschaft, Sozialwis-senschaft, Geschichte und Romanistik“, erklärt die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky, ge-schäftsführende Direktorin von „Gender Studies“. „Hinzu kommen wechselnde Lehrangebote von anderen Fakultäten: Orientalistik, Jura oder Psychologie.“

Derzeit gibt es 16 Studierende, die „Gender Studies“ als zweites Fach ge-wählt haben, in der Mehrzahl Frauen. Melanie Trommer (27) war die erste Stu-

dentin, die sich im Oktober 2005 ein-geschrieben hat und wird ihr Studium voraussichtlich im nächsten Semester beenden. Sie lobt die Vielseitigkeit von „Gender Studies“: „Man bekommt von al-len Bereichen etwas mit und kann über den Tellerrand hinausgucken. In diesem Semester wird ein Seminar zum Straf-recht angeboten. Wir beschäftigen uns darin mit der Analyse von Rechtspre-chung im Hinblick auf geschlechtsspe-zifische Argumentation.“

Der deutschlandweit einmalige Studi-engang sorgte bereits vor seinem Start für Furore, das Engagement der Organisa-torinnen wurde gleich im Startjahr 2005 mit dem Lore-Agnes-Preis belohnt. Ihn vergibt das Rektorat für innovative Pro-jekte zur Frauenförderung und Gleich-stellung. Von Anfang an waren die Or-ganisatorinnen bemüht, Veranstaltungen

In diesem Jahr feiert der Bochumer Stadtteil Querenburg (zugleich bekannt-lich die Heimat der Ruhr-Universität) sein 1125-jähriges Bestehen. Das Jubilä-umsjahr wartet mit einer Reihe von Ver-anstaltungen auf. So findet am 16. Juni 2007 das „2. Querenburger MULTIKULLI – das kulturell-kulinarische Stadtteilfest“ auf dem Buscheyplatz statt – das Motto der Veranstaltung lautet „1125 Jahre Que-renburg: Gemeinsam leben, reden, feiern und gestalten!“

Vom 18. August bis zum 30. Septem-ber 2007 ist die zeitgeschichtliche Aus-stellung „Zeitreise Querenburg“ im Bür-gersaal des Uni-Centers zu sehen. Die Ladenstraße im Uni-Center ist vom 10. bis 16. September 2007 auch Schau-platz einer Bürgerwoche, zu der u. a. das Fest „Vereine stellen sich vor“ gehört (15.9.). ad

Infos: University meets Querenburg e.V., Rolf Haarmann, Tel. 0151-18769802 oder E-Mail an: [email protected].

Psychologen packen an: Am 11. Mai haben sich – trotz Wind, Wetter und Regen – Dozentinnen und Dozenten sowie Beschäftigte der Fakultät für Psychologie im At-rium des GAFO getroffen, um dort den Garten aufzuräumen. Mit Gummistiefeln, Regenjacken und allerlei Werkzeug wurden Unrat und Unkraut beseitigt. Insbeson-dere die Mitarbeiter der Psychologie-Werkstatt haben auch das restliche GAFO gehö-rig auf Vordermann gebracht. Zum Teil sogar an den Wochenenden säuberten, mal-ten und räumten sie auf. ad

rasch fundierte Weiterbildungsangebote entwickeln.RubeNS: Vor einigen Monaten wurde das Weiterbildungsangebot der RUB neu strukturiert, intern wurde von extern ge-trennt. Welche Vorteile hat das?bernhard Christmann: Vorteile haben vor allem die Adressaten. Sie haben jetzt eindeutige Ansprechpartner für interne oder externe Weiterbildung. Das schärft zugleich das Profil der RUB in Sachen Weiterbildung.RubeNS: Worin liegt der Unterschied zwischen Arbeitsstelle und Akademie?Bernhard Christmann: Beide arbeiten in der wissenschaftlichen Weiterbildung eng zusammen. Die Arbeitsstelle unterstützt Fakultäten und Institute bei der Entwicke-lung und Planung von Weiterbildungsan-geboten, während die Akademie nach au-ßen als Anbieter auftritt.RubeNS: Mit der wissenschaftlichen Weiterbildung komplettiert die RUB zum

einen ihren Bildungsauftrag, ein Stich-wort lautet hier „lebenslanges Lernen“. Zum anderen verfolgt die Uni gewiss auch wirtschaftliche Ziele, oder?bernhard Christmann: Wir müssen in erster Linie kostendeckend arbeiten. Bei der Preisgestaltung müssen wir uns auch daran orientieren, was auf dem Weiterbil-dungsmarkt üblich ist. Zudem haben Fir-men und Verwaltungen ein begrenztes Weiterbildungsbudget. Bei besonders gut nachgefragten Programmen werden auch Überschüsse erzielt. Diese investieren wir in die Entwicklung neuer Programme.

Am 5. Juli (13 h, TZR) wird die wissenschaftliche Weiterbildung an der RUB der internen Öffent-lichkeit präsentiert. Die Veran-staltung wird organisiert von der Arbeitsstelle wissenschaftliche Weiterbildung und der Akademie der RUB mit Unterstützung durch das Rektorat sowie der Gesellschaft der Freunde der RUB. Infos: www.rub.de/aww oder www.akade-mie.rub.de

Das Studium der „Gender Studies“ kann wieder zum WS 07/08 aufgenom-men werden. Bewerbungen müssen bis zum 15.7.07 beim Studierendensekre-tariat vorliegen. Das Studium wird im 2-Fach-Modell angeboten, d. h.: Neben „Gender Studies“ muss noch ein anderes Master-Fach studiert werden. Am 5. Juni (16 h, GB 02/60) werden auf einer Infoveranstaltung Studiengang und Be-werbungsverfahren erläutert. Weitere Infos: www.rub.de/genderstudies

RubeNS: Einige Einrichtungen der Ruhr-Universität bieten bereits erfolgreich wis-senschaftliche Weiterbildung an, zum Beispiel die Arbeitswissenschaftler, die Juristen oder auch die Psychologen. Was können andere von diesen Einrichtungen lernen?bernhardChristmann: Entscheidend für den Erfolg ist, dass die Programme direkt an die praktische Arbeit und damit an die Bedürfnisse der potenziellen Nachfrager anknüpfen müssen. Dabei darf der wis-senschaftliche Anspruch natürlich nicht verloren gehen. Das vermittelte Wissen kommt ja unmittelbar aus der Forschung, es muss jedoch für die Praxis aufberei-tet werden. Selbstverständlich müssen wir auch bei der zeitlichen Organisati-on und Struktur berücksichtigen, dass wir es mit Berufstätigen zu tun haben, die sich neben dem Beruf und anderen Verpflichtungen wie Familie weiterbil-den möchten.

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Wichtige SäuleMit wissenschaftlicher Weiterbildung komplettiert die RUB ihren Bildungsauftrag

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GeschlechterdimensionenDer Studiengang „Gender Studies“ hat sich etabliert

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Zufrieden mit den ersten anderthalb Jahren: Prof. Astrid Deuber-

Mankowsky (links) und Anja Michaelsen

Gender Studies-Studen-

tin: Melanie Trommer

Bernhard Christmann: „Zusammen mit den Fakultäten und Instituten können wir sehr rasch

fundierte Weiterbildungsangebote entwickeln.“

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zu planen und umzusetzen, die über das Studienprogramm hinausgehen. Dazu zählen Tagungen, Workshops und On-line-Foren. Der nächste Workshop findet am 21. und 22. Juni statt. Experten aus Philosophie, europäischer Ethnologie, Medienwissenschaft, Technikgeschichte, Naturwissenschaftsforschung etc. stellen ihre Perspektiven zum Thema „Lebens-wissen – Medialisierung – Geschlecht“ vor. Dabei geht es u. a. „Reproduktions-medizin“ und „Biopolitik und Film“.

Aggro-Kultur im HipHop

Wie vielfältig die „Gender Studies“ sind, beweist auch das erstmals im Mai er-schienene Online-Journal „Kultur und Ge-schlecht“. Es dient als Plattform für Nach-wuchswissenschaftler. Ihre innovativen wissenschaftlichen Aufsätze, Masterar-beiten und umfassenden Hausarbeiten behandeln Themen wie „Aggro-Kultur im HipHop“ oder „Geschlechterdimen-sion in Weblogs“.

Anja Michaelsen, M.A., wissenschaft-liche Mitarbeiterin am Institut für Me-dienwissenschaft, hat die redaktionelle Leitung des Journals übernommen. „Das Online-Journal ist ein Projekt der Fakul-tät für Philologie und richtet sich primär an ihre Mitglieder, aber auch an Nach-wuchswissenschaftler anderer Fakul-täten, um den interdisziplinären Ansatz zu gewährleisten“, erläutert sie und kün-digt die zweite Ausgabe fürs Winterse-mester an.

Zum WS 2008/09 soll ein Ein-Fach-Master-Studiengang in Form eines „Joint Degree“ eingerichtet werden. Die Univer-sitäten Bochum, Bielefeld und Graz pla-nen ein Netzwerk, um Studierenden, die sich im Master auf „Gender Studies“ spe-zialisieren wollen, integrierte Auslandsse-mester und international anerkannte Ab-schlüsse anzubieten. Sheila Patel

präSentatIon

gestartet, um die Kleingruppenarbeit zu optimieren; darüber hinaus wurde ein außergewöhnliches Mentorenprogramm aufgelegt. Hierbei begleitet der Mentor einen Studierenden das ganze Studium über. Weiterhin auf der Liste stehen der Ausbau von Kolloquien, die Bibliothek oder PC-Arbeitsplätze. Da die Fakultät auch im Sommersemester neue Studie-rende aufgenommen hat, laufen die Tu-toren- und Mentorenprogramme bereits; bei anderen Maßnahmen wartet man noch auf das Okay aus dem Rektorat.

Mindestens 460.000 Euro kann die Wirtschaftsfakultät fürs Sommersemester verplanen. Sie denkt allerdings weit dar-über hinaus. „Wir haben einen Business-plan für die Jahre 2007, 2008 und 2009 konzipiert, der zurzeit dem Rektorat vor-liegt. Dort sind unsere Pläne semesterwei-se dargestellt“, erläutert Hans Adden.

In einigen Fachbereichen haben die Fakultätsräte Kommissionen eingesetzt. Neben der Fakultät für Psychologie war das auch bei den Bauingenieuren der Fall: „Sie soll über die Sinnhaftigkeit und Re-gelkonformität von Anträgen aus der Fa-kultät entscheiden“, beschreibt Dekanats-mitarbeiter Dr.-Ing. Reinhard Bergmann die Aufgabe der Kommission. Im Som-mersemester 2007 stehen der Fakultät etwa 175.000 Euro zur Verfügung. „Bis-her hat die Kommission nur Ausgaben für studentische Tutorien genehmigt und zwar in Höhe von etwa 75.000 Euro“, so Bergmann. Er fügt hinzu, dass die Mehr-zahl der Verträge mit den Tutoren schon geschlossen ist. Sobald das exakte Mit-telaufkommen aus den Studiengebühren feststeht, soll die Kommission über wei-tere Anträge, z. B. zur medialen Ausstat-tung der Seminarräume, entscheiden.

Laut Studienberaterin Ivonne Möl-ler steht die mediale Ausstattung auch in der Fakultät für Physik und Astrono-mie oben auf der Liste. Beschafft wird u. a. neue Software für den multimedi-alen Seminarraum „Südpol“. Die übrigen Schlagworte ähneln denen anderer Fach-bereiche: Tutorenprogramm aufstocken, kleinere Übungsgruppen bilden, mehr Betreuer anstellen, mehr Grundlagenbü-cher in die Bibliothek, das Programm fürs Grundpraktikum verbessern.

Doch keine Regel ohne Ausnahmen: Schädel oder Skelette benötigen weder Bauingenieure noch Wirtschaftswissen-schaftler im Studium – in der Medizin

DieMedizinerschaffenneueSkelettean,dieChemikerspendierenallenStu-dienanfängernLehrbücherundbeinahealle Fakultäten bauen ihre Tutorenpro-grammeaus–dieeinnahmenausdenStudiengebühren können ganz unter-schiedlichverwendetwerden.Dochhin-terjederIdeesteckteingemeinsamesZielvon Studierenden und Lehrenden: dieStudienbedingungen an der Ruhr-uni-versitätzuverbessern.RubeNShatsichaufdemCampusumgehörtundzeigtbei-spielhaftaneinigenFakultäten,wohindieStudienbeiträgekonkretfließen.

Im September 2006 hat der Senat der Ruhr-Universität eine Beitragssat-zung beschlossen, in der eindeutig ge-klärt wird, nach welchem Schlüssel die Gebühreneinnahmen verteilt werden; ein Teil davon, 23 Prozent, wandern laut NRW-Gesetz vorab in einen landesweiten Ausfallfonds. Die restlichen 77 Prozent der Einnahmen bleiben an der Ruhr-Uni. Ein Drittel davon fließt laut Satzung in ei-nen Topf des Rektorats, der daraus zen-trale Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre finanziert (s. Editorial).

Die verbleibenden zwei Drittel bekom-men die Fachbereiche. Die Verteilung der Mittel auf die einzelnen Fakultäten er-folgt nach der Zahl der eingeschriebenen, grundsätzlich zahlungspflichtigen Studie-renden (Studienfälle). Wie viel jede Fakul-tät tatsächlich fürs laufende Sommerse-mester bekommt, sollte sich frühestens Ende Mai entschieden haben. Allen Fakul-täten wurden aber vorab Summen zuge-sichert, die etwa zwei Drittel der tatsäch-lich zu erwartenden Mittel ausmachen. Über die konkrete Mittelverwendung be-finden die Fakultätsräte. Hierbei haben die Studierenden ein maßgebliches Mit-spracherecht.

Businessplan

Sowohl für die Fakultäts- als auch für die Rektoratsmittel sind in der Gebühren-satzung Positiv- und Negativlisten festge-schrieben. Daraus wurde mittlerweile in der Universitätsverwaltung ein Raster ent-wickelt, mit dem schnell eindeutig fest-gestellt werden kann, ob eine geplante Ausgabe mit Einnahmen aus den Stu-diengebühren bezahlt werden kann. Im Zweifelsfall wird geprüft und schlimms-tenfalls abgelehnt.

Blickt man auf die einzelnen Fakul-täten der RUB, zeichnet sich ein Muster ab. Zum einen sind sich Studierende und Lehrende stets einig. Zum anderen bilden Tutorenprogramme und Bibliotheksaus-stattung überall die zentralen Elemente. „Ich habe mit einigen Kollegen in der G-Reihe gesprochen, unsere Listen ähneln sich im Grunde doch sehr“, erklärt dazu Hans Adden, Leiter des Dekanats Wirt-schaftswissenschaft. Der Fakultätsrat hat acht Bereiche festgelegt, mit denen die Lehre verbessert werden soll. Unter an-derem wurden 180 zusätzliche Tutorien

Raumnummern sind schön und gut – und sowieso weit verbreitet an der Ruhr-Universität. Wenn aber die Räume rich-tige Namen haben, wie z. B. im Haus der Freunde, klingt es netter und es lässt sich besser merken. So konnte die Uni auch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, als sie den Sälen im Veranstal-tungszentrum im Mensagebäude Namen gab und die passenden Edelstahltafeln an den Türen anbrachte. Wichtigster As-pekt ist allerdings das Zeichen der Dank-

Seit dem letzten Jahr kann sich die Ruhr-Universität mit dem „Grundzer-tifikat Familiengerechte Hochschule“ schmücken (RUBENS 108). Ein wesent-licher Bestandteil des zugrunde liegen-den Audits ist die Formulierung von Zie-len und Maßnahmen, die die RUB bis zur nächsten Begutachtung im Mai 2009 er-reichen und umsetzen will.

An diesem Prozess sollen sich mög-lichst alle Beschäftigten und Studieren-den aktiv beteiligen. Eine günstige Gele-genheit dazu bietet sich bei der Premiere der Aktionswoche „Familiengerechte RUB“ (11.-16. Juni). An jedem der sechs Tage steht ein spezielles Angebot aus dem Bereich „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auf dem Programm: zum Bei-spiel „Studieren mit Kind“, „Zeitmanage-ment“, „Wohin mit den Eltern (Praktische Tipps zur Entlastung pflegender Angehö-riger)“ oder „Kinder, Küche, Konferenzen oder Die Kunst des Jonglierens“.

Spannend wird es vor allem am Schlusstag, wenn die Organisatoren zum sog. Open Space bitten, einer Konferenz-

hingegen sind sie dringend notwendig. Kein Wunder also, dass der Fakultätsrat Medizin ein paar Tausend Euro dafür be-reitstellt. Das Votum war hier wie bei al-len anderen Anschaffungen und Maßnah-men laut Dr. Dieter Klix, dem Leiter des Studiendekanats, einstimmig. Etwas we-niger kostet die – ebenfalls sehr medizin-spezifische – Spaltlampe für den Augen-heilkunde-Unterricht. Den Löwenanteil ihrer Einnahmen aus den Studienge-bühren (vorläufig 420.000 Euro fürs Som-mersemester, davon ist die Hälfte ausge-geben) setzen die Mediziner allerdings für weniger exotische Maßnahmen ein. „160.000 Euro fließen in die Ausstattung der Bereichsbibliothek: für Bücher, für Computer und vor allem für Hilfskräfte, mit denen wir längere Öffnungszeiten an-bieten“, erläutert Dr. Klix.

Lehrbuchaktion

Mit einer anderen Besonderheit wartet die Fakultät für Chemie und Biochemie auf. Dort wurde eine fünfköpfige Arbeits-gruppe zur Verwendungsfindung einge-setzt, in der – neben zwei Dozenten – drei Studenten sitzen und damit die Stimm-mehrheit haben. Die AG hat eine unge-wöhnliche Lehrbuchaktion beschlossen: Bachelorstudenten im ersten bis dritten Semester bekommen speziell für das je-weilige Semester zusammengestellte Bü-cherpakete. „Diese Bücher decken das gesamte Grundstudium in den Lehrein-heiten allgemeine Chemie, anorganische und organische Chemie sowie Biochemie ab“, sagt Prof. Hermann Weingärtner, Studiendekan der Fakultät.

„Wir haben die Arbeitsgruppe bewusst so zusammengestellt, dass die Studieren-den in der Mehrzahl sind“, so Prof. Wein-gärtner weiter. „Alle Entscheidungen über die Verwendung der Studienbeiträge ge-hen letztlich auf die Wünsche und das Votum der Studenten zurück.“ Student Christian Seifert ergänzt: „Dies ist ein Bei-spiel für gute Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Professoren.“

Die Arbeitsgruppe hat im Februar al-le Lehrstühle der Fakultät, alle Arbeits-einheiten und die Fachschaft aufgefor-dert, Vorschläge einzureichen. Aus rund 40 Anträgen hat die AG die besten Ideen ausgewählt. Der Fakultät stehen in die-sem Semester voraussichtlich 175.000 Euro zur Verfügung. Rund 20.000 Euro fließen in die Lehrbuchaktion, die – ge-nau wie die AG selbst – fester Bestand-teil der Fakultätsmaßnahmen werden soll. Den größten Teil der Gelder, etwa 100.000 Euro, investiert die Fakultät in eine bessere Ausstattung ihrer Lehr-La-bors (z. B. zusätzliche Destillationsappa-raturen oder Vakuumpumpen). Weitere Mittel fließen in die Fachbereichsbiblio-thek und in Tutorien.

Auch am Institut für Pädagogik über-nahmen die Studierenden sofort Verant-wortung: Auf ihren Vorschlag hin wurde eine neunköpfige Kommission zur Ver-wendungsfindung gegründet: mit zwei Wissenschaftlichen Mitarbeitern, zwei Professoren, einem Verwaltungsange-stellten und vier Studierenden. „Alle Ent-scheidungen wurden einstimmig getrof-fen und sowohl vom Direktorium des Instituts als auch vom Fakultätsrat bestä-tigt“, erklärt Miriam Dübbel vom Fach-schaftsrat. Allerdings hat das Rektorat letztlich eine der beschlossenen Maßnah-men abgelehnt: Im Zuge der geplanten Zusammenlegung der Fachbereichsbib-liotheken Pädagogik und Geschichtswis-senschaft (sie soll u. a. zur Erweiterung der Öffnungszeiten dienen) sollten Si-cherungsstreifen für die Pädagogik-Bü-cher aus den Einnahmen aus Studien-gebühren finanziert werden. Das passte ausnahmsweise nicht ins Raster. ad/jw

methode, bei der die Teilnehmer die Tages-ordnung selbst bestim-men. Open Space nutzt dabei sozusagen das Prinzip der Kaffeepause, bei der er-fahrungsgemäß die wirklich wichtigen Dinge zur Sprache kommen. Am 16. Juni soll es vor allem dazu dienen, Studierende und Beschäftigte der RUB mit ihren Fa-milien direkt zu fragen: „Was gehört für Sie zu einer familienfreundlichen Hoch-schule? Welche Maßnahmen würden Sie sich wünschen? Wo liegen aus Ihrer Sicht Stärken der RUB, wo muss mehr getan werden?“ Nach dem Open Space werden einige dieser Fragen geklärt sein.

Zudem bietet der Open Space die Mög-lichkeit, dass sich Menschen an der Ruhr-Uni in ähnlichen Situationen kennen lernen: Wie organisiert der Kollege die Be-treuung seines pflegebedürftigen Vaters? Wo ist die zweijährige Tochter der Kom-militonin während der Vorlesung? ad

Info:Aktionswoche „Familiengerechte RUB“, 11.-16. Juni 2007, www.rub.de/fa-miliengerecht/aktuelles.htm

barkeit an drei Sponsoren, mit deren Fi-nanzspritzen die Multimedia-Ausstattung beschafft werden konnte. Deshalb heißen die Räume nun GdF-Saal (auf dem Foto vertreten durch den Geschäftsführer der Gesellschaft der Freunde der RUB, Dr. Bernhard Wiebel, 2. v. l., neben Kanzler Gerhard Möller), Stadtwerke-Saal (Ge-schäftsführer Bernd Wilmert, 3. v. l.) und Sparkassen-Saal (Andreas Wilming, stell-vertretendes Vorstandsmitglied der Spar-kasse Bochum, ganz rechts). ad

Frische Farbe: Eigeninitiative wie bei den Psychologen ist schön und gut und wich-tig. Andererseits verfügt die Ruhr-Universität auch über die „Fachgruppe Bauunter-haltung“. Und die ist dieser Tage auch überall auf dem Campus anzutreffen, wie hier zu sehen ist: Vorarbeiter Jürgen Villis versorgt die Geländer an der Treppe zum Fo-rum mit frischer Farbe. ad

Mit wissenschaftlicher Weiterbildung komplettiert die RUB ihren Bildungsauftrag

Gefagtes Material: Hilfskraft Sascha Arndt bei der Herausgabe eines Modells an Studierende

Nur für gute ZweckeDie Fakultäten fangen an, die Einnahmen aus den Studiengebühren auszugeben

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Namen für die Säle

Familiengerechte RUB

Die neu angeschafften Geräte in der Fakultät für Chemie und Bio-chemie haben eine Plakette erhal-ten mit dem Slogan „Von uns, für uns – finanziert mit Studienbeiträgen“. Entworfen hat diesen Aufkleber der Fachschaftsrat, der ihn auf Wunsch auch anderen Fakultäten zur Verfü-gung stellt. Kontakt: -25287, E-Mail: [email protected]

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4RubeNS 1.Juni2007

Jeder von uns kann sich sicher noch an sein erstes Semester an der ruB erinnern. wer hat sich anfangs nicht in den kellerräumen verirrt und ver-zweifelt den ausgang gesucht? wieso liegt der mal auf 02 und mal auf 01? und warum gibt es nicht überall eine cafeteria? ruBenS liefert die antwor-ten: diesmal zu den werkhallen der Ingenieure, die offiziell Ian, IBn und Icn heißen; demnächst kommt zu-sammen mit dem neubau Id (ruBenS 115) auch noch das Idn hinzu.

Während auf dem Campus reges Kommen und Gehen herrscht, der Geräuschpegel dominiert wird von Diskussionen über Vorlesungen, die anstehende Hausarbeit oder den Kneipenbesuch vom letzten Samstag, ist in den Werkhallen nur das perma-nente dumpfe Grollen von Maschinen zu hören. Ganz vereinzelt huscht je-mand über den Flur und steuert ziel-strebig die nächste Tür an.

Die schweren Feuerschutztüren sind gepflastert mit Ver- und Geboten: Kein offenes Feuer! Lärmschutzpflicht! Schutzbrillenpflicht! Hochspannung, Lebensgefahr! Zutritt nur für Mitar-beiter! Als Besucher hat man es hier nicht leicht, sich zurechtzufinden und landet immer wieder in Sackgassen, die nur den Beschäftigten ein Weiter-kommen ermöglichen. Diese scheinen sich der geheimnisvollen Atmosphäre voll bewusst zu sein. „Was immer Sie sich in Ihrer Fantasie vorstellen – hin-ter dieser Tür passiert es“. Mit diesem Aufkleber an seiner Tür kokettiert ein Mitarbeiter mit dem Image des „Mad Scientist“.

Lange Zeit galten Tauben als eindeu-tig dumme Tiere, weil bei ihnen nurschwache Verbindungen zwischen denbeidenGehirnhälftenbestehen.Dochan-handjüngererForschungenmussdiesesurteilzumTeilrevidiertwerden.InderAbteilung für biopsychologie möch-ten es Wissenschaftler/innen wie RuthAdamnochgenauerinerfahrungbrin-genundkonfrontierenTaubenmitkom-plexen künstlichen Konzepten wie Co-micfiguren.

Aus dem Glaskasten dringt ein schwacher Lichtschein in die Dunkel-heit. Die Taube hinter der zerkratzten Scheibe hackt auf den kleinen Compu-ter-Bildschirm an ihrer Seite ein. Sie pickt mit ihrem Schnabel auf Pikatchu, immer wieder. Ein letztes Mal leuchtet das Bild der gelben Comicfigur auf – dann fallen kleine Körner in die Futterbox, und das Experiment ist beendet.

Ruth Adam öffnet die Gittertür des Versuchskastens und umfasst den zit-ternden Vogel mit beiden Händen. Vor-sichtig entfernt die 25-Jährige die kleine blaue Kappe, die mit einem Klettver-schluss am rechten Auge der Taube be-festigt ist. „Nur mit dieser Kappe können wir eine der Gehirnhälften blockieren“, sagt sie und blickt noch einmal auf Pi-katchu. Das gelbe Fantasie-Wesen aus dem Videospiel Pokémon ist Teil eines ungewöhnlichen Forschungsprojekts in der Abteilung für Biopsychologie. Ge-meinsam mit Prof. Dr. Onur Güntürkün und Dr. Martina Manns erforscht Ruth Adam die Denkfähigkeit und Intelligenz von Tauben. „Als Mensch hat man Ge-fühle und eine Persönlichkeit“, sagt sie. „Deshalb wollen wir wissen, wie es mit Tieren steht.“

Schnell war klar, dass sich gerade Tau-ben für das Projekt eignen. Schon in den 60er-Jahren bescheinigten erste Studien den Tieren nur schwache Verbindungen zwischen den beiden Gehirnhälften und damit eine geringe Intelligenz. „Inzwi-schen gibt es weitere Forschungen, die davon ausgehen, dass Tauben schlau-

Die groß angelegte Energiesparaktion an der Ruhr-Universität (u.a. RUBENS 109) kann erste Erfolge verbuchen: 2006 wurde auf dem Campus deutlich weniger Wärmenergie verbraucht als in den Jahren zuvor. Konkret gemessen und verglichen wurden bislang die ersten beiden Akti-onsmonate November und Dezember. In beiden Monaten wurden (witterungs-bereinigt) jeweils sechs Prozent weniger Wärmeenergie verbraucht als in densel-ben Monaten der Jahre 2000 bis 2005. Legt man den mittleren Verbrauch die-ser Monate in den sechs Jahren zugrun-de, wurden 2006 rund 1.700 Megawatt-stunden weniger Energie verbraucht, das entspricht etwa 670 Tonnen CO2.

Die Forschergruppe der Fakultät für Psychologie, die die Aktion „Energiebe-wusste RUB“ von Beginn an begleitet, konnte (mit Hilfe von Mitarbeiterbefra-gungen und durch systematische Beob-achtung des Lüftungsverhaltens auf dem Campus) belegen, dass sich der vermin-derte Energieverbrauch auf das geänderte Verhalten der Beschäftigten zurückführen lässt. „Besonders erfreulich ist die Ent-wicklung bei den 22 ausgewählten Unter-richtsräumen“, erklärt Nadine Hansmei-er von der Projektgruppe. „Im November 2006 stand in 73 Prozent der Räume min-destens ein Fenster permanent offen. Im

Ein Stelenfeld mitten auf dem Cam-pus? Archäologische Ausgrabungen? Nein, direkt vor dem Verwaltungsgebäu-de werden die Betonplatten quasi im Pa-ket erneuert. Bis Ende Mai sah es zwar noch schwer nach Baustelle aus, aber bei-nahe täglich werkelte der Bautrupp her-um, und schon sehr bald werden dort na-gelneue Betonplatten liegen. Man darf sich also auf eine andere Geräuschkulis-se einstellen. Die Zeiten des Wackelns und des Klackens sind dann wohl end-gültig vorbei. ad

– der Computer versorgt die Tiere auto-matisch mit Futter und konfrontiert sie mit dem nächsten Foto. Reagieren die Tiere auf einen falschen Reiz, bleibt das Foto auf dem Bildschirm unverändert – so lange, bis die Tauben still halten und das Bild mit dem Schnabel nicht mehr berühren. „Sie sind dann schnell von der Situation genervt – das ist ihre Strafe“, sagt Ruth Adam. Nach und nach sollen die Tiere auf diesem Weg lernen, verschie-dene Bilder derselben Figur einer Katego-rie zuzuordnen.

Diese Arbeit braucht viel Zeit. Zehn bis zwölf Stunden verbringt Ruth Adam jeden Tag am Schreibtisch in ihrem Büro. Ihr Blick auf den Computer-Bildschirm ist konzentriert, hier kennt sie jeden Hand-griff, jedes Detail. Per Mausklick verfolgt sie die Reaktionen der Tauben in den Ver-suchsboxen. Sobald das Experiment be-endet ist, werden die Ergebnisse aus den Labors direkt auf den Bildschirm über-tragen. Innerhalb weniger Sekunden er-fasst die Psychologin die Reaktionen jeder Taube in einer Tabelle – ein Geduldsspiel mit komplizierter Statistik. Viele Grafiken hat Ruth Adam mit ihren Kollegen erstellt und ausgewertet, bis sie eine Antwort auf ihre Forschungsfrage fand. Jetzt stehen die ersten Ergebnisse der Studie fest, die ab Ende Mai in einer Publikation nach-zulesen sind.

„Tauben können nicht jede neue und komplexe Kategorie erfassen“, fasst Adam zusammen. Schließlich, so die Beobach-tung der Forscher, konnten die Tiere das Konzept des Menschen schon nach kur-zer Zeit erfassen, während ihnen die neue, künstliche Kategorie Pikatchus auch nach vielen Experimenten verbor-gen blieb. „Vermutlich spielt das Vorwis-sen aus ihrer Umwelt eine große Rolle“, sagt die Wissenschaftlerin. Offensichtlich seien künstliche und neue Kategorien, zu denen Pikatchu zählt, zu komplex für die Denkfähigkeit der Tiere. Und dennoch: „Tauben sind nicht dumm – zumindest nicht bei Dingen, die sie zum Überleben in der Welt brauchen.“ Anne Petersohn

er sind als ursprünglich angenommen“, sagt Adam. Deshalb wollen die Bochumer Forscher herausfinden, ob die Tiere auch komplexe Konzepte und Kategorien erfas-sen und verstehen können.

Ruth Adam arbeitet seit eineinhalb Jahren mit zehn Tieren. Einmal pro Tag trägt die Doktorandin jede Taube in die kleine Versuchskabine, bringt sie aus ih-rem Käfig über den Flur ins Labor und wieder zurück. Die gebürtige Israelin hat sich nach ihrem Master-Abschluss an der Universität Jerusalem bewusst für das Bo-chumer Projekt entschieden. „Ich wollte gern mit Prof. Güntürkün zusammenar-beiten, und ich mag die Arbeit mit den Tauben“, sagt sie. Ruth Adam kennt jede Taube, und sie schreibt ihnen Charakte-reigenschaften zu. Zielsicher bewegt sie sich zwischen den Käfigen im Laborraum hin und her, spricht leise, beruhigende Worte. „Sie sind so schön“, schwärmt Adam, „und jede kennt mich.“

40 Minuten täglich

Das Experiment führt die Tauben durch einen Lernprozess – Tag für Tag, immer für 40 Minuten. In drei Versuchs-Durchgängen sind sie darauf trainiert worden, auf bestimmte Reize zu reagie-ren – zunächst auf Bilder von Menschen, dann auf Pikatchu und schließlich auf Fi-guren aus der Comic-Serie Family Guy. „Wir möchten herausfinden, ob die Tiere auch abstrakte und neue Konzepte hinter den Bildern begreifen können oder ob sie nur auf den Menschen reagieren“, erläu-tert die junge Forscherin. Dafür werden natürliche, bereits bekannte Kategorien in Bildern künstlichen Konzepten gegen-übergestellt, die den Tauben in ihrer Um-welt noch nie begegnet sind – der Mensch tritt gegen Pikatchu an.

In jedem Experiment werden die Tiere zur Wiedererkennung einer Figur trai-niert. Erkennen sie das geforderte Merk-mal auf dem Foto, müssen sie auf den kleinen Bildschirm im Versuchskasten einhacken. Die Belohnung folgt prompt

Doch was ist nun der genaue Zweck der Werkhallen? Vor allem die Maschi-nenbauer, Elektrotechniker und Bau-ingenieure arbeiten hier. Sie stellen einerseits Geräte selbst her – in ih-ren Werkstätten verarbeiten sie Holz, Kunststoff und auch Stahl, anderseits verfügen sie über fertige Maschinen, mit denen sie Experimente durchfüh-ren. Im Gebäude IAN ist beispielsweise der Bereich Konstruktionsteilprüfung des Instituts für Konstruktiven Inge-nieurbau untergebracht.

Die Ingenieure untersuchen die Zu-verlässigkeit und Sicherheit von Bau-teilen. Ihre Maschinen dienen nicht ausschließlich den Forschern der RUB. Auftraggeber aus Industrie und von öf-fentlichen Stellen können sie ebenso buchen. Die Bochumer Ingenieurwis-senschaftler unterstützen diese dann bei Qualitätskontrollen oder Zulas-sungsverfahren.

Auf einer Fläche von 2.500 qm sind in den Werkhallen diverse Prüfma-schinen untergebracht, z. B. ein Erd-bebensimulator (Rütteltisch), mit dem einzelne Bauteile oder Konstruktio-nen auf ihre Erdbebensicherheit ge-testet werden. Die Wirklichkeitsnähe der statischen und dynamischen Be-lastungen ist sehr wichtig für die Tests, sie wurde daher bereits beim Bau der Versuchseinrichtungen beachtet. Ei-ne korrekte Arbeitskleidung ist eben-so unentbehrlich für die Arbeit hier, daher haben die Werkhallen eine auf den ersten Blick nicht vermutete Ge-meinsamkeit mit den Uni-Sporthal-len: Es gibt hier eine ganze Reihe von Umkleideräumen. Nicole Holtz

Februar 2007 waren es nur noch sieben Prozent.“ Seit November 2006 beobach-teten die Psychologen außerdem konti-nuierlich 48 zufällig ausgewählte Fenster auf dem Campus und protokollierten das Lüftungsverhalten. Im Gegensatz zu den Seminarräumen (bei denen sich meist niemand für die Fenster verantwortlich fühlt) stehen Bürofenster wesentlich sel-tener „auf Kipp“. Von November 2006 bis Februar 2007 sank ihr Anteil von knapp sieben auf knapp zwei Prozent.

Es gibt allerdings erhebliche Unter-schiede zwischen den Gebäuden. Das belegt die Forschergruppe mit den Mit-telwerten der vier Untersuchungsmo-nate. Campusweit beträgt der Anteil an „Kippfenstern“ demnach etwa vier Pro-zent. Im UV und in der G-Reihe sind es jeweils knapp sieben Prozent. Vorbild-lich wird im Gebäude MA gelüftet, der Anteil der Kippfenster lag hier bei unter einem Prozent.

Die Ergebnisse der Onlinebefra-gungen von Oktober 2006 und Februar 2007 stützen die oben genannten Ergeb-nisse und belegen eine Verhaltensände-rung bei den Mitarbeitern hin zu einem effizienteren und bewussteren Umgang mit Wärmeenergie. Die Auswertung wird in Kürze veröffentlicht (z. B. auf der Pro-jekthomepage www.energie.rub.de). ad

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Ein sichtbar gutes Verhältnis von Mensch und Tier: Ruth Adam und eine ihrer Tauben

Pikatchu ist ein RätselDie Biopsychologin Ruth Adam untersucht die Intelligenz von Tauben

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neue SerIe: kunSt & campuS

beim Plagiat erwischt: eine StudentinderRubhatihrekomplettebachelorar-beitausdemInternetheruntergeladenundwurdedabeiertappt.FürsieistdasStudium nun beendet, natürlich ohneAbschluss.eineranderenStudentinwur-dewegeneinesPlagiatsnachträglichdasDiplomaberkannt.Zusätzlichgabesei-ne empfindliche Geldbuße. SchließlichhandeltessichbeimPlagiatkeineswegsumeinKavaliersdelikt,sondernumbe-trug.ÜberPlagiateanderRuhr-univer-sität und mögliche GegenmaßnahmensprachArneDessaulmitProf.Dr.Joach-imWiemeyer.DerKatholischeTheologeistVorsitzenderdesGemeinsamenPrü-fungsausschussesfür2-Fach-b.A./M.A.-StudiengängeundfürdenStudiengangMasterofeducation.RubeNS: Herr Prof. Wiemeyer, wann hatten Sie zuletzt mit einem Plagiat zu tun?Prof. Wiemeyer: Wir hatten im letz-ten Wintersemester einen schwerwie-genden Fall an der Fakultät für Ge-schichtswissenschaft: Eine Studentin hat ihre Bachelorarbeit komplett aus dem Internet heruntergeladen. Der Ge-meinsame Prüfungsausschuss hat sie daraufhin von allen wei-teren Prüfungsversuchen aus-geschlossen. Unser Votum war einstimmig, auch die Studie-renden stimmten zu. Für diese Studentin ist das Studium da-mit endgültig beendet. Sie kann auch an keiner anderen deut-schen Hochschule Geschichte studieren.

Mit der Kunst am Bau ist das so ei-ne Sache. Manchmal verursacht sie einen öffentlichen Skandal oder, wie leider in den meisten Fällen, ledig-lich Desinteresse. Dieses Desinteres-se ist es auch, dass die Kunstwerke im öffentlichen Raum oft ein Schat-tendasein führen lässt. Es mag et-was hart formuliert sein, aber das gilt auch für die Kunst an der Ruhr-Uni-versität. Wer weiß denn schon, dass die Beton-Skulptur („Tor und Doppel-winkel“ von Friedrich Gräsel) auf dem kleinen Hügel am Querforum West, vor dem „Campus-Center“, im Jahre 1972 der bundesdeutsche Beitrag zur Aus-stellung „Kunst in der Stadt“ auf der Biennale in Venedig war?

Die neue Serie „Kunst & Campus“ will versuchen, etwas Licht in den Schatten zu bringen und darauf auf-merksam machen, dass die Kunst-werke an der RUB einen fantastischen Querschnitt durch verschiedene Kunst-richtungen der 60er- und 70er-Jahre bieten. In den nächsten RUBENS-Aus-gaben werden Werke von Josef Albers, Erich Reusch, Friedrich Gräsel, Günther Fruhtrunk, Rupprecht Geiger u. a. ein-gehender betrachtet.

Das Ministerium für Wiederaufbau legte am 25.1.59 fest, dass bei allen öf-fentlichen Bauten Künstler zu betäti-gen seien, da Kunst ein Wert an sich sei, den es zu schützen und zu för-dern gilt. Die Entscheidung über die Auswahl der Künstler und den Stand-ort der Objekte für die RUB lag bei der 1970 gebildeten „Gutachterkommissi-on für die künstlerische Ausgestaltung der Ruhr-Universität“, die im Bedarfs-falle unter Leitung von Ministerialdi-rigent Prof. Fridolin Hallauer (Sonder-bevollmächtigter für den Bau der RUB) zusammentrat. Weitere Mitglieder wa-ren u. a. Prof. Max Imdahl (Ruhr-Uni-versität), Prof. Eduard Trier (ehemaliger Direktor der Kunstakademie Düssel-dorf) und Dr. Peter Spielmann (Direk-tor der Kunstgalerie Bochum).

Gegenüber der ursprünglichen Idee, jedes Gebäude mit Kunstwer-

„Ich komm‘ wieder, keine Frage!“: Bei bemalten Wänden streiten sich die Geister: Ist das nun schön oder nicht? Echter Graffiti (wie dieser vom Rosaroten Panther) soll-te dabei aber unbedingt von Kritzeleien oder Schmierereien unterschieden werden. Und: Ein buntes Wandgemälde sieht immer noch besser aus als eine graue Beton-wand. Eben deshalb ließen Stadt Bochum und Ruhr-Universität die Graffitis an der Zufahrt Uni-Mitte gerade erst von Bochumer Straßenkünstlern neu gestalten. ad

RubeNS: Wie kamen Sie der Studentin auf die Schliche?Prof. Wiemeyer: Sie hatte vorab ihrem Prüfer bereits einen sehr klaren Themen-vorschlag unterbreitet. Wie sich später herausstellte, hatte sie schon zu diesem Zeitpunkt die passende Arbeit im Internet gefunden. Als ihr Prüfer schließlich das Thema etwas veränderte, suchte sie im Internet nach einer zusätzlichen Quelle. Ihre Bachelorarbeit war dann eine Kom-bination aus zwei heruntergeladenen Ar-beiten. Aber der Prüfer war bereits miss-trauisch geworden und konnte der Betrug mittels Internetrecherche aufdecken.

Eindeutiger Vorsatz

RubeNS: Wie hat diese Studentin rea-giert?Prof.Wiemeyer: Sie hat sich entschuldi-gt und gesagt, dass sie das zum ersten Mal gemacht hat. Sie hat anschließend offenbar das Urteil akzeptiert, die Wider-spruchsfrist jedenfalls ist abgelaufen. Uns ist die Entscheidung auch nicht leicht ge-fallen. Andererseits lag eindeutig ein Vor-satz vor, weil die Studentin praktisch mit

Mit dem Thema Plagiat beschäftigt sich auch die Hochschulrektorenkonfe-renz (HRK). Sie lässt einheitliche Richtlinien zu Kontrolle, Sanktionen etc. er-arbeiten. Der Deutsche Hochschulverband hielt es bereits 2002 in einer Reso-lution für „dringend geboten“, dass Universitätsprofessoren sich u. a. mit den möglichen Quellen für Plagiate im Internet vertraut machen, um dem Diebstahl geistigen Eigentums entgegenzuwirken. Ferner sollten sie von Kontrollinstru-menten Gebrauch machen. Dazu zählt u.a. die Software Turnitin. Sie vergleicht Passagen einer Arbeit mit Stellen aus dem Internet. Bei verdächtigen Überein-stimmungen gibt das Programm ein Signal.

Verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Studierende betrügen, gibt es der-zeit nicht, hat kürzlich der Focus herausgefunden. Laut Unicum machen es je-doch Internetseiten wie Hausarbeiten.de sehr einfach, „Copy“ und „Paste“ zu benutzen – auch wenn diese Seite eigentlich dazu eingerichtet wurde, damit dort Studierende und Absolventen ihre Arbeiten veröffentlichen können (über 68.000 sind es zurzeit) und der verantwortliche Grin Verlag explizit auf die Strafbarkeit des Plagiats verweist. ad

ken im Rahmen der eingeplanten Mit-tel auszustatten, entschied die Kunst-kommission, dass eine Konzentration auf repräsentative Kunstwerke an re-präsentativen Stellen erfolgen sollte. Nur in einem Fall wurden die Künst-ler durch einen beschränkten Wett-bewerb ermittelt. Die meisten Objekte wurden freihändig vergeben, da man auch jüngeren, eher unbekannten und regionalen Künstlern eine Chance ge-ben wollte.

Sinnstiftende Zeichen

Kunst im öffentlichen Raum bie-tet immer eine Chance zum Dialog zwischen der Kunstwelt und der Öf-fentlichkeit und ist im besten Fall ein sinnstiftendes Zeichen für die Iden-tität eines Ortes. Diese Identifikation mit der gebauten Umwelt findet dann statt, wenn der Mensch seine ihm ei-gene Erlebnis- und Erfahrungswelt dort materialisiert bzw. symbolisiert sieht. Je mehr die Architektur, wie die der Ruhr-Universität, von funkti-onalen und technischen Zweckmäßig-keiten bestimmt wird, desto größere Bedeutung muss der künstlerischen Ausgestaltung dieser Bauwerke bei-gemessen werden.

Die Kunst der 60er-Jahre überwand die Nachkriegsphobie der deutschen Kunst gegen Technik und Kommuni-kationssysteme. Das künstlerische In-teresse lag von nun an nicht nur auf Bewegung und Licht, sondern eben-so auf der Verwendung von Wasser, Klang und optischer Illusion. Auch an den Objekten der RUB zeigt sich die-se Entwicklung deutlich, wenngleich auch heute einiges nicht mehr er-kennbar ist.

Die Serie soll die ursprünglichen Ideen der von der Gutachterkommis-sion initiierten Kunstwerke wieder deutlich machen und kann vielleicht durch Beschreibungen und Erläute-rungen einen kleinen Beitrag zu einer neuen Wertschätzung leisten. Alexan-dra Apfelbaum, Universitätsarchiv

der bereits heruntergeladen Arbeit in die Sprechstunde des Professors ging, um dort das Thema durchzudrücken.RubeNS: Handelt es sich aus Ihrer Sicht um einen Einzelfall an der Ruhr-Uni?Prof. Wiemeyer: Genaue Zahlen haben wir zwar nicht, aber in beinahe allen Fa-kultäten gibt es Verdachtsfälle, wobei die-se Art des Betrugs insgesamt eher in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zu finden ist. Ich selber hatte es bei zwei Hausarbeiten, kürzlich wurde auch bei den Wirtschaftswissenschaftlern ein Pla-giat aufgedeckt. Noch schwerwiegender war ein Fall in der Sozialwissenschaft. Dort wurde einer Studentin wegen eines Plagiats nachträglich das Diplom aber-kannt.RubeNS: Wie erklären Sie sich diesen Trend? Ist es einfach die Verlockung, die das Internet mit sich bringt, wo ganze Ab-schlussarbeiten sozusagen mundgerecht auf Copy und Paste warten?

Bis zu 50.000 Euro

Prof. Wiemeyer: Ich finde es vor allem sehr erstaunlich, dass Studierende Text-passagen oder ganze Arbeiten aus dem Internet herunterladen und gleichzeitig schriftlich versichern, genau dies nicht getan zu haben. Im Internet gibt es zahl-reiche Firmen, die Studierenden anbie-ten, ihre Haus- und Abschlussarbeiten ins Netz zu stellen. Sowohl die Studie-renden als auch die Anbieter dieser Sei-ten behaupten, damit ausschließlich ei-ne Plattform anzubieten und keineswegs dem Betrug Vorschub zu leisten. Aber es wird potenziellen Betrügern dadurch

sehr einfach gemacht. Ich denke, dass viele Studieren-de kein Unrechtsbewusst-sein haben. Diese Art des Betrugs beginnt ja schon in der Schule.RubeNS: Welche weiteren Strafen drohen den Betrü-gern?Prof. Wiemeyer: Das neue Hochschulgesetz sieht vor, dass der Kanzler einer Hoch-schule in Fällen von Plagi-at – dabei handelt es sich

um eine Ordnungswidrigkeit – Geldbu-ßen von bis zu 50.000 Euro verhängen kann. In dem oben geschilderten Fall in der Sozialwissenschaft hat die Ruhr-Uni eine Geldbuße in Höhe von 10.000 Eu-ro verhängt.RUBENS: Ist das wohl angemessen?Prof.Wiemeyer: Das ist ein erheblicher Betrag. Hinzu kommt ja noch die Tatsa-che, dass da jemand drei, vier Jahre ver-geblich studiert hat. Demnächst hätte man dafür zusätzlich noch Studienge-bühren bezahlt.RubeNS: Wie kann sich die Universität gegen Betrugsversuche schützen?Prof. Wiemeyer: Zu unserer Offensive gegen das Unwesen der Plagiate gehört beispielsweise, dass erste Fakultäten da-zu übergehen, neben der schriftlichen Fassung auch die Abgabe der Arbeit in elektronischer Form zu verlangen. Mit Hilfe einer entsprechenden Software ist es möglich, den eingereichten Text mit im Internet eingestellten Texten abglei-chen zu lassen und so Betrugsversuche besser zu entdecken. In den USA ist das gängige Praxis: Da wird jede schriftliche Arbeit auch elektronisch eingereicht und zur Überprüfung ins jeweilige Rechen-zentrum weitergeben.Jeder Dozent kann aber auch selbst versu-chen, Betrugsversuche aufzudecken, auch ohne dass die Arbeit elektronisch vorliegt. Oft reicht es schon, ein paar einschlägige Begriffe einer schriftlichen Arbeit in eine Suchmaschine einzugeben.

Kein KavaliersdeliktWer eine schriftliche Arbeit aus dem WWW kopiert, muss mit empfindlichen Strafen rechnen

Quellen Im Internet

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Auch der Schriftzug RUHRUNIVERSITÄT von Henryk Dywan ist Kunst

Versteckte Kunst an der Uni

Prof. Joachim Wiemeyer: „Offensive gegen das

Unwesen der Plagiate“

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RubeNS51.Juni2007

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Herausgeber: Pressestelle der Ruhr-Universi-tät Bochum, Leiter: Dr. Josef König, jk, (v.i.S.d.P.); Redaktion: Arne Dessaul, ad, (CvD); Babette Spon-heuer, bsp (Bildredaktion); Meike Drießen, md; Jens Wylkop, jw; Redaktionsanschrift: Pressestelle der RUB, (UV 366) 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23999, -22830; Fax 0234/32-14136, Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/rubens, E-Mail: [email protected]; ISSN 1437-4749; Layout und Satz: Babette Sponheuer; Anzeigenverwaltung und –herstellung: vmm Wirtschaftsverlag GmbH & Co. KG, Maximilianstraße 9, 86150 Augsburg, Monika Burzler, Tel: 0821/4405-423.

RUBENS erscheint 9 Mal pro Jahr (nicht im März, August, September) am ersten Werktag eines Mo-nats. RUBENS ist kein Verlautbarungsorgan des Rek-torats. Alle Mitglieder der RUB sind aufgerufen mit eigenen Beiträgen oder Leserbriefen zur Berichter-stattung und Meinungsbildung beizutragen. Na-mentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Beiträge der Redaktionsmitglieder sind durch Na-menskürzel gekennzeichnet. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Zwei-mal pro Jahr erscheint als Beilage in begrenzter Auf-lage RUBIN –Wissenschaftsmagazin der RUB. Aufla-ge: 13.200, Preis: 0,25 Euro

Die nächste RUBENS erscheint am 29.6.2007. Redaktionsschluss für externe beiträge ist der 11.6.2007.

Marie-Jahoda-Gastpro-fessur

Im laufenden Sommer-semester besetzt die Phi-losophin und Künstlerin Adrian Piper (USA) die Ma-rie-Jahoda-Gastprofessur

für internationale Frauenforschung an der Ruhr-Universität. Ihr umfas-sendes Werk beinhaltet sowohl bild-nerische Arbeiten als auch Schriften zur Kunst und Kunstkritik sowie philo-sophische Überlegungen. Im Zentrum der künstlerischen Tätigkeit Adrian Pi-pers stehen Themen wie Rassismus, Xenophobie und die Natur des Selbst. Ihre Arbeiten – Foto-Text-Collagen, Zeichnungen, Performances oder (Vi-deo-)Installationen – konzipiert sie als Akt politischer Kommunikation. Ziel ist es, in den Betrachtern eine unmittelbare Reaktion auf die eige-nen, oft tiefsitzenden Impulse und Antworten zu diesen Themen her-vorzurufen. Dieser Methode entspre-chen auch die Texte von Adrian Piper, die von visionären Überlegungen zur Kunst und deren Warencharakter bis zu „Einer Kantischen Analyse der Xe-nophobie“ reichen.

Adrian Piper leitet gemeinsam mit Prof. Dr. beate Söntgen (Kunstge-schichtliches Institut) ein Seminar zu „Performance: Kuntfiguren in Bewe-gung“. Das Seminar steht Interessier-ten aller Fachrichtungen offen. Am 22. und 23. Juni wird Adrian Piper beim Workshop „Lebenswissenschaften“ an der RUB den Vortrag „Das Ideal von Akteur-Integrität (Agent Integri-ty)“ halten.

Rufe & Ehre

PD Dr. nikos L. Doltsinis (Lehrstuhl für Theoretische Chemie) hat zum 1. September 2007 einen Ruf als “Seni-or Lecturer” am Department of Phy-sics des King’s College London ange-nommen. +++

PD Dr. Stephan Schneider (RUB-Kli-nikum Bergmanns-heil, Medizinische Kli-nik I) hat Mitte Mai den mit 10.000 Euro do-tierten Ernst-Fried-rich-Pfeiffer-Preis der Deutschen Diabetes-

Handelns“. Auf die Plätze zwei und drei kamen Prof. Gabriele bellenberg und Dr. Sonja Steier. Darüber hinaus erhielt Dr. Franzjörg baumgart einen Ehren-Emil, den der Fachschaftsrat in unregelmäßigen Abständen für be-sondere Dienste am und für das Insti-tut für Pädagogik verleiht. Gewürdigt wurde Dr. Baumgarts hoher persön-licher Einsatz in Institutsbelangen und die alleinige Übernahme der Stu-dienberatung, die zuvor von drei Rä-ten bewältigt wurde. +++

Sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung ha-ben Studierende und Beschäftigte der Ruhr-Universität beim Halbma-rathon am 13.5. (beim Ruhr-Mara-thon) die Hochschulmeisterschaft gewonnen. Roland Steinmetz, Till-mann Goltsch und nicklars Achen-bach wurden auf der 21 km langen Strecke (von Dortmund nach Herne) Erster, Dritter und Siebter. Herzlichen Glückwunsch! +++

Ein erheblicher Gewinn für die Universitätsallianz Metropole Ruhr ist

die Bestellung von Prof. Dr. Claus Leg-gewie zum neuen Direktor des Kul-turwissenschaftlichen Instituts (KWI), das von den Universitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund getra-gen wird. Der international renom-mierte Politologe hat derzeit eine Professur an der Universität Gießen inne und gilt u.a. als Experte für kul-turelle Globalisierung, europäische Erinnerungskultur oder auch die po-litische und wissenschaftliche Kom-munikation in digitalen Medien. Sei-nen ersten öffentlichen Auftritt in der Ruhrregion hat Prof. Leggewie am 6. Juni in der Universität Duisburg-Es-sen. Er wird über die „Wissenschaft in der öffentlichen Kommunikation“ referieren und den Universitätspreis 2007 entgegennehmen. Die feierliche Amtsübernahme als Nachfolger von Professor Jörn Rüsen wird am 12. Juli im KWI stattfinden.

Gesellschaft erhalten. Mit seiner Ar-beitsgruppe hat er einen vielverspre-chenden Ansatz zur Markierung von Insulinproduzierenden Zellen entwi-ckelt. Außerdem hat es die Arbeitsgrup-pe durch eine spezielle Verkapselung geschafft, die Abstoßung insulinpro-duzierender Zellen nach einer Trans-plantation zu verhindern. +++

Für sein En-gagement in der Diabetes-Vorsorge hat Prof. Dr. Diet-helm Tschöpe, Direktor des Di-abeteszentrums und stellver-tretender ärzt-licher Direktor des Herz- und Diabeteszent-rums NRW (Universitätsklinik der Ruhr-Universität), im Mai die Ehrennadel der Internationalen Gesellschaft für Prä-vention (IGP) erhalten. +++

Am 9. Mai hat das Studierenden-parlament einen neuen Asta gewählt: Ihn bildet eine Koalition aus Rubrosen, RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten) und LHG (Liberale Hoch-schulgruppe). Neuer Asta-Vorsitzender ist Fabian Ferber (Rubrosen). +++

Gleich drei Preise wurden auf der Studienabschlussfeier der Fakultät für Maschinenbau am 11. Mai verliehen. Den mit 2.500 Euro dotierten Adam Opel-Preis 2007 erhielt Dennis Koch-mann für seine Diplomarbeit über Werkstoffe mit extrem hoher Steifig-keit. Erstmals wurde der mit 2.000 Euro dotierte „Wollschläger Sales Enginee-ring Award“ an Anne Heiland als beste Absolventin des Bachelor-Studiengangs Sales Engineering and Product Manage-ment verliehen. Den von der Thyssen-Krupp AG gestifteten „ThyssenKrupp Student Award“ für das beste Vordiplom erhielt Dominik Höhner. +++

Semester für Semester zeichnet die Fachschaft Pädagogik den besten Leh-renden des Instituts mit einem „Emil“ aus. Die Auszeichnung geht auf das Vo-tum der Studierenden zurück, die al-le Lehrveranstaltungen bewerten. Für Wintersemester 2006/2007 wurde der Preis im Mai auf der GA-Party verliehen: Der Emil ging an Henning Feldmann, M.A., für sein Seminar „Felder und For-men professionellen pädagogischen

leute an der ruhr-unIverSItät

Beim Fakultätstag der Sportwissen-schaft am 9. Mai siegte die Hochschul-fußballmannschaft der RUB mit 4:2 ge-gen die A-Jugend des VfL Bochum. Das Team zeigte sich dabei gut gerüstet für die anstehende Hochschuleuropameister-schaft in Italien (Juli 2007). Vor dem Spiel übergab Ansgar Schwenken, Mitglied des Vorstandes des VfL Bochum, 25 gepack-te Sporttaschen des VfL an Sport-Dekan Prof. August Neumaier. Die Spende soll die Uni-Kicker auf ihrem Weg nach Rom unterstützen.

Das Match gegen den A-Junioren-Bun-desligisten verlief ausgeglichen, mit Tor-chancen auf beiden Seiten. Doch am En-de siegten die Studenten, daran konnte auch der in der zweiten Halbzeit einge-wechselte Ex-Profi Darius Wosz nichts än-dern. Das Uni-Team wurde angeführt von den Studentennationalspielern Michael Jost und Hannes Wolf, der auch zweimal erfolgreich war.

Auch in der Organisation der Italien-reise werden weiter Fortschritte erzielt. So können immer mehr Sponsoren für das „Projekt Euro 2007“ gewonnen werden – ein Zeichen dafür, welche Bedeutung der Hochschulsport in Zukunft für die RUB einnehmen könnte. Einige der Kontakte, wie mit der Fluggesellschaft German-wings (die die Flüge nach Rom sponsert), werden sicherlich die Europameister-schaft überdauern. Dominic Schüler

Infos: www.rub.de/euro2007

Gut gerüstet

In Deutschland wird zu viel getrun-ken, der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 14 Li-ter reinen Alkohols pro Jahr. Damit steht Deutschland mit an der Spritze der Indus-trienationen, nur in Irland, Ungarn und Tschechien wird mehr getrunken. Dage-gen kämpft die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, aktuell mit der Aktionswo-che „Alkohol – Verantwortung setzt Gren-zen“ (14.-18. Juni). Sie möchte Entschei-dungshilfen anbieten, das Bewusstsein für verantwortungsvollen Alkoholkonsum verstärken und den Alkoholkonsum redu-zieren. An jedem Tag gibt es ein bestimm-tes Motto, wie die „Lange Nacht der alko-holfreien Getränke“ (16. Juni).

Auch die Betriebliche Suchtberatung der RUB beteiligt sich: Am „Tag der Ver-waltung und Betriebe“ (18. Juni) verteilen die Mitarbeiter/innen in allen Gebäuden auf dem Campus Informationsmaterial,

zudem gibt es vor dem Verwaltungsge-bäude einen Infostand. Dabei wird auch die neue Dienstvereinbarung zur Sucht-prophylaxe an der Ruhr-Universität vor-gestellt und verteilt. Sie gilt jetzt für al-le Mitglieder der RUB, unabhängig von der Statusgruppe. Der Schwerpunkt der Vereinbarung ist auf Vorsorge ausgerich-tet, der Schutz und die Unterstützung für von Suchtproblemen betroffene Mitarbei-ter sind weiterhin gesichert. Mitarbeiter mit Vorgesetztenfunktionen sollen regel-mäßig geschult werden. Das betrifft auch die Ausbilder. Renate Heckmann

Info: Die Betriebliche Suchtberatung sucht dringend nebenamtliche Mitar-beiter/innen, die das Team der „Betrieb-lichen Ansprechpartner Sucht“ verstärken sollen. Wer Interesse daran hat, kann sich bei Renate Heckmann, Suchtbeauftragte der RUB, Tel. -23863, melden.

Aktionstag gegen Alkohol

Die Hermann-und-Marianne-Straniak-Stiftung schreibt den mit 30.000 Schwei-zer Franken dotierten Straniak-Philoso-phie-Preis 2008 aus. Das Thema lautet: „Leid und Humanität im ost-westlichen Philosophievergleich“. Einsendeschluss: 30. November 2008, Infos demnächstunter www.lhl.at, schon jetzt telefonisch beim österreichischen Sekretariat des Preises: 0043/662/872350 (Dr. Herwig Liebscher). ad

Preis

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entwickelt eigene Bewegungsideen und gestaltet sehr individuelle Stücke – mal witzig, mal ernst, mal frech, mal tech-nisch ausgefeilt.

Am 30.6. und 1.7. (je 19.30 h, Eintritt: 5 bzw. 2,50 Euro) präsentiert die freie Theatertruppe Theatralia das Stück „Eva“. Autor und Regisseur Christoph Villis von der Literaturinitiative Treibgut bringt ein ernstes und nachdenkliches, aber doch menschliches und emotionales Stück (zu-gleich sein dramatisches Erstlingswerk) zur Uraufführung. Lebenslange Haft für einen Mord ist das Schicksal von Albrecht und Gustav. Doch während sich der eine mit seiner Zukunft abfindet, streitet der andere jegliche Verantwortung ab. Und dann ist da noch Eva: das Opfer und die Ursache. Albrecht und Gustav kreisen in

Träumen und Erinnerungen immer enger um Wahrheit und Lüge. Langsam reißt der Vorhang zwischen Schuld und Un-schuld, zwischen Täter und Opfer. Gewalt, Abhängigkeit, Liebe und Egoismus bilden das Orchester, in dem die Schuld als laute Stimme, aber auch als leiser Zwischenton im Mittelpunkt steht (Infos: www.Theat-ralia.de). ad

Das Juniprogramm auf der Studio-bühne startet mit dem 17. Internationa-len Videofestival (14.-16.6.). Aus rund 500 Einsendungen aus aller Welt bahnen sich maximal 50 Kurzfilme ihren Weg ins Fes-tivalprogramm, um dort um die Gunst der internationalen Jury zu werben. In speziellen Sendeblöcken laufen Doku-mentationen, Musikclips und regionale Filme, sowie der im Ruhrgebiet einma-lige VJ-Contest. (Programm: www.vide-ofestival.org)

Am 23. und 24.6. (je 19.30 h, Eintritt: 6 bzw. 4 Euro) zeigen Studierende der Germanistik das Stück „Der Prozess“ (von Franz Kafka, dramatisiert nach Pe-ter Weiss). „Sie sind verhaftet“, hört der Protagonist Josef K. an seinem 30. Ge-burtstag – ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Warum und wer seine Ankläger sind, erfährt K. nicht. Auf der Suche nach einer Erklärung verstrickt sich K. in sei-nen immer absurder werdenden Prozess. Der Fokus der Inszenierung liegt auf den rätselhaften Übergängen zwischen selbst geschaffener Wirklichkeit und äußeren Machteinflüssen einer anonymen Ur-teilsgewalt.

Am 27.6. (19.30 h, Eintritt frei) steigt die alljährliche „Werkschau Tanz“ von Studierenden der Sportwissenschaft. Sie wird seit 1991 von Marianne Bäcker or-ganisiert. Jede Studierendengeneration

„Konstruierte Welten“ heißt die Aus-stellung des Bereichs Bildende Kunst im Musischen Zentrum (MZ), die zum En-de des Sommersemesters im MZ-Foyer zu sehen ist. Sie zeigt Malereien von Her-mann Rodtmann. Der Künstler hat Din-ge entdeckt, die jeder benutzt, aber nur wenige kennen und kaum einer in ihrer besonderen Ästhetik wahrnimmt: Rodt-mann malt Platinen, wie wir sie in Com-putern und anderen elektronischen Gerä-ten finden. Per Zufall entdeckte er diesen einzigartigen technischen Mikrokosmos in seiner eigenartigen Schönheit, den er zupackend aus seiner verborgenen All-tagsfunktion befreite und in einen neu-en Bildkosmos übersetzte.

Übergroß, farbig und die Leinwand füllend spiegeln sie ihr Beachtet- und Bewundertwerden und gewinnen Be-deutung. Außerdem findet eine merk-würdige Metamorphose statt: Wider-stände und andere Funktionselemente mutieren zu Hochhäusern; Industriean-lagen und moderne Stadtkomplexe ent-stehen. Aus kleinen technischen Gebil-den werden konstruierte Welten – und das im doppelten Sinne: Künstlichkeit und Funktionalität der Platinenwelt evo-

5.6., 18 & 21 h, Kinosaal HZO 20Kino: Der Studienkreis Film beendet heute seine kleine Reihe zum Thema „Eine Frau sieht Rot“ mit dem kore-anischen Streifen „Lady Vengeance“ (2005), Infos: http://skf.speutel.de/6.6., 20.30 h, Kinosaal HZO 20Kino: Der SKF bringt sich wie immer ins Sommerfest ein, diesmal mit dem völ-lig losgelöst von Hollywood entstan-denen US-Überraschungserfolg „Little Miss Sunshine“ (2006). Der Film zeigt eine skurrile Familie auf dem Weg zu einem Schönheitswettbewerb, Infos: http://skf.speutel.de/6.6., 12 h, GC 03-146Ringvorlesung Stadt – Land – Fluss: eine kulturwissenschaftliche Deutsch-landreise: „Sachsen-Anhalt - oder: Warum die Länder neu gegliedert werden sollten“, Infos: www.rub.de/deutschlandforschung12.6., 18 & 20.30 h, Kinosaal HZO 20Kino: Zweite Aufführung von „Little Miss Sunshine“ (s.o.)13.6., 12 h, GC 03-146Ringvorlesung Stadt – Land – Fluss: „Die Elbe - zwischen Kaltem Krieg und EU-Osterweiterung“, Infos: www.rub.de/deutschlandforschung13.6., 17.15 h, HMA 30Vortrag: Molekulare Medizin, neuere wissenschaftliche Entwicklungen mit klinischer Anwendung: „Strategies for conditional immortalization of prima-ry human cells“, Infos: -2928213.6., 18 h, HGRHörsaal City: Ringvorlesung der Ge-owissenschaften Erde – Mensch – Mensch – Erde: „Treibhauswelt der Kreidezeit - ein Blick in die Zukunft“, Infos: www.rub.de/hoersaal-city13.6., 20.30 h, KulturcaféMusik: Jazz Session Bochum mit der Formation „Meier, Müller, Schmidt“. Der Eintritt ist wie üblich frei und da-nach darf wieder frei improvisiert wer-den, Infos: www.akafoe.de/boskop/14.6., 18 h, HGRTagung: Kolloquium Sozialstruktu-ren und soziale Bewegungen: „Vor 50 Jahren: Der Landesverratsprozess ge-gen Viktor Agartz und seine innen-politische Bedeutung“, Infos: www.rub.de/isb14. & 19.6., 18 & 21 h, Kinosaal HZO 20Kino: Gut besetzt und sehr verstörend: „Babel“ (F, MEX, USA 2006), der viel-fach prämierte Film übers Missverste-hen in der globalisierten Welt, Infos: http://skf.speutel.de/17.6., 14.30 h, KunstsammlungenMuseum: Öffentliche Führung durch die Antikensammlung in den Kunst-

sammlungen, Infos: www.rub.de/kusa/20.6., 12 h, GC 03-146Ringvorlesung Stadt – Land – Fluss: eine kulturwissenschaftliche Deutsch-landreise: „Wo die Deutschen Sin-gen und Schreiben gelernt haben - die Wartburg“, Infos: www.rub.de/deutschlandforschung20.6., 18 & 21 h, Kinosaal HZO 20Kino: Ein Stelldichein berühmter Soul-stars wie Aretha Franklin, Ray Charles oder James Brown, umrahmt von der verrücktesten Autofahrt der Filmge-schichte – kaum etwas besitzt mehr Kult als die „Blues Brothers“ (USA 1980), Infos: http://skf.speutel.de/21.6., 16.15 h, HnA 5/99Ringvorlesung Geschichte der Ma-thematik: „Spielen mit Mathematik - über Theorie und Geschichte der Nim-Spiele“, Infos: www.rub.de/ma-thefach21.6., 18 h, HGRTagung: Kolloquium Sozialstrukturen und soziale Bewegungen: „Sozialge-schichte antimilitaristischer Soldaten-arbeit“, Infos: www.rub.de/isb21. & 26.6., 18 & 21 h, HZO 20Kino: Viele kleine Geschichten groß-er Regisseure, besetzt mit der Creme de là Creme der Schauspielerriege und dabei immer nur eines: eine Liebeser-klärung an die vermeintliche Haupt-stadt der Liebe: „Paris, je t’aime“ (F 2006), Infos: http://skf.speutel.de/27.6., 12 h, GC 03-146Ringvorlesung Stadt – Land – Fluss: eine kulturwissenschaftliche Deutsch-landreise: „Laptop oder Lederhose? - Soziokultureller und technischer Wandel in der Region München / Ober-bayern“, Infos: www.rub.de/deutsch-landforschung27.6., 17.15 h, HMA 30Vortrag: Molekulare Medizin: „Me-chanisms and pathologies of protein transport into the endoplasmic reti-culum“, Infos: -2928227.6., 18 h, HGRHörsaal City: Ringvorlesung der Ge-owissenschaften Erde – Mensch – Mensch – Erde: „Qualitätstourismus versus Ballermann: Was ist besser für Mallorca?“, Infos: www.rub.de/ho-ersaal-city28.6., 16.15 h, HnA 5/99Ringvorlesung Geschichte der Mathe-matik: „Mathematik und Mechanik“, Infos: www.rub.de/mathefach28.6. & 3.7., 18 & 21 h, HZO 20Kino: Nach Oscar-Aspekten sozusagen der zweitbeste nichtenglischsprachige Film 2006, dafür mit einigen anderen Oscars (z. B. Ausstattung) dekoriert: „Pans Labyrinth“ (MEX/USA 2006), eine düstere Märchengeschichte vor dem Hintergrund des spanischen Bürger-krieges, Infos: http://skf.speutel.de/

Pinselduktus gibt Rodtmann ihnen wie-der menschliches Maß. Poetischer Klang und eine Prise Albtraum runden die Ar-beiten zu originären und genuinen Kunst-werken ab. Heinrich Koch

Info: „Konstruierte Welten“ wird am 13. Juni (18 h) eröffnet, anschließend ist sie bis zum 11. Juli im MZ-Foyer zu seh-en (Mo-Fr 9-20 h, Sa 9-14 h).

zieren eine künstliche, technisch durch-organisierte Stadtwelt. Doch die Bilder sind weder konkrete Utopien noch abs-trakte Zukunftsvisionen noch Abbilder des boomenden Shanghai. So groß die Objekte auch immer gemalt sind – der Betrachter scheint doch in Vogelschau auf sie herabzublicken. Mit willkürlichen, kräftigen Farben und handschriftlichem

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Malerei im MZ

Wie ein Marktplatz mit Rathaus, Denkmal und weiteren Häusern: Platine 16, Öl auf Lein-

wand 100 x 80 cm, gemalt 2005

Studiobühne

Klassiker: Werkschau Tanz

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Treibgut, die Literaturinitiative der Ruhr-Universität, feiert im Juni ihren fünften Geburtstag. Passend dazu gibt es am 28.6. (20 h, Kulturcafé, Eintritt 3 Eu-ro) die 20. Auflage der Reihe „Gestran-det“, bei der vielversprechende Literaten aus ihren Werken lesen. Das Motto lautet diesmal „Schönheit des Scheiterns“. Der Autor und Musiker Jan Off (Foto) stellt seinen dritten Erzählband „Angsterhal-tende Maßnahmen“ vor. Kirsten Fuchs liest aus ihrem Erfolgsroman „Die Tita-nic und Herr Berg“. Moderiert wird die Lesung von Christoph Villis und Ulrich Schröder, außerdem auf der Bühne: Treib-gut-Autor Carsten Marc Pfeffer. ad

Infos: www.rub.de/treibgut

5. Geburtstag

Leuchtender Wegweiser: An der Treppe zwischen Forum und Nordforum wird man neuerdings ganz ausführlich – und dank der neuen Farbe auch sehr gut sicht-bar – über die Lage von Gebäuden, Einrichtungen etc. informiert. ad

Schöner campuS

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft schreibt erstmals das sog. Stifterverbands-Fellowship Wissenschafts-management aus. Damit unterstützt der Stifterverband exzellente Nachwuchskräf-te in der Hochschul- und Wissenschafts-verwaltung bei Professionalisierung und Weiterbildung. Bewerbungsfrist ist der 20.6.07 (Wintersemester). Weitere Be-werbungsrunden werden zum 15.1. bzw. 15.6.08 ausgeschrieben. ad

Infos: www.stifterverband.de

Die von Boskop initiierte Reihe „Stu-dents on Stage“ ist tot, es lebe der – eben-falls von Boskop kreierte – „Campus Club“. Neue Leitung, neues Konzept, mehr gute Musik. Die neue Reihe nut-zen beim ersten Termin drei viel ver-sprechende Bands, um sich Gehör zu verschaffen: The millboard message (Hardcore), marla turns pale (gitarrenbe-tonter Indierock/Pop) und Shinobi (Alter-native). Los geht’s am 20. Juni ab 20 h im Kulturcafé, der Eintritt ist frei. ad

Bewerbung Campus ClubZum siebten Mal in Folge (bei sie-

ben Austragungen) haben die Ruderer der Ruhr-Universität den Uni-Cup Ruhr gewonnen. Bei der Hügel-Regatta am 20. Mai siegte der Bochumer Vierer vor Dortmund, Duisburg-Essen und Witten-Herdecke. Anschließend konnte Rektor Prof. Elmar Weiler auch dem Ruhr-Ach-ter (RUB plus Uni Dortmund) den Sie-gerpokal überreichen, er schlug das Team aus Cambridge mit knapp zwei Sekunden Vorsprung. jw

7. Sieg

Gefangen im Prozess: Josef K.

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Weitere Termine unter www.rub.de/termine und unter http://stud.rub.de/

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RubeNS71.Juni2007

8RubeNS 1.Juni2007

Auf dem Forum starten und enden dieLangstreckenläufevomuni-Runundun-terhalbderG-ReiheweihenVerwaltung-sangestellteundProfessorendenneuenKunstrasenplatzein– sovielSportwarnoch nie beim Sommerfest der Ruhr-universität.Trotzdemstehenauchdies-malMusikundSpaßimMittelpunktderParty,diewiederamMittwochvorFron-leichnamsteigt.

Wer einmal mittwochs im Riff eine New York Night à la Pamela Falcon er-lebte, kann sich gut vorstellen, dass das amerikanische Energiepaket auch den Campus der Ruhr-Uni zum Beben bringt. Wer dabei sein möchte, sollte pünktlich auf dem Forum sein, denn Pamelas Act voller Soul, Rhythm & Blues, Rock und Pop zählt um 17.40 h zu den ersten Hö-hepunkten des diesjährigen Sommer-festes. Ihr Auftritt ist sogar extra lang, er dauert bis 20 h. Pamela Falcon darf al-lerdings mit kurzen Unterbrechungen rechnen, denn erstmals gehört der re-nommierte Uni-Run (ansonsten in der Woche vor Ostern) zum Festprogramm: Um 17.30 h startet der 5 km lange Cam-pus-Run und um 18.30 h der 15 km lan-ge Rubissimo-Run – Start und Ziel ist je-weils das Forum.

Es gibt allerdings noch mehr Sport beim Sommerfest 2007. Ebenfalls ab 18.30 h möchte sich die Fußball-Elf der Professoren für die letztjährige Nieder-lage (immerhin 1:6) gegen die Kicker der Verwaltung revanchieren. Doch die möchten den schicken Rektoratspokal nicht widerstandslos aus der Hand ge-ben (s. Kasten).

Zurück zur Musik: Die Organisatoren von UNIversaal und Boskop haben ein

ende März fuhr ei-ne 20-köpfige Gruppebochumer Studieren-der in den Norden Po-lens und besuchte dortdieStädteThorn,Mari-enburgundDanzig.Or-ganisiertwurdedieTourvonSlawistik-Studieren-den,dieunteranderemetwasfrischenWindinsStudium bringen woll-ten.SiegabenderFahrtdasMotto„Sternstundender(nord-)pol-nischenKultur“.

Es wurde eine Kultur- und Erlebnis-reise, interaktiv und interdisziplinär. Wir entdeckten das Studentenflair in Toruń (dt. Thorn) mit seinem regen Nachtleben. Wir schauten uns das gewaltige Schlacht-feld von Grunwald und den „größten Backsteinhaufen Europas“ in Malbork (Marienburg) an, ein Schloss deutscher Ordensritter. Wir bewunderten die wie-der aufgebauten Patrizierhäuser der Alt-stadt von Gdańsk (Danzig), die Werft als Geburtstätte der Solidarność-Bewegung und die unglaublich bunte und vielfäl-tige Kulturszene.

Dass wir dann tatsächlich mit Augen-zeugen der polnischen Streiks von 1980 – Jerzy Borowczak, Lech Wałęsa und An-na Walentynowicz – sprechen durften, hätten wir zuvor nicht gedacht. Doch die Idee einer studentischen Projektgruppe, die sich für Polen und die Hintergründe der gut ein Vierteljahrhundert zurücklie-genden Ereignisse interessiert, stieß in Polen auf reges Interesse.

Gerade wir als die neue Generation, die die Zukunft Europas in den Händen halte, sollte doch ohne Vorurteile und unbelastet ein tolerantes Miteinander zwischen Polen und Deutschen gestal-ten, sagte uns Lech Wałęsa. Mit ihm und seinem ehemaligen Weggefährten Jerzy Borowczak, der das Museum „Wege zur Freiheit“ leitet, sprachen wir über Volker Schlöndorffs Film, der zur Zeit der Ar-beiterstreiks der Danziger Werft spielt. Der Film ist in Polen sehr kontrovers diskutiert worden. Er verzerre die Reali-

Endspurt aufs ForumSommerfest erstmals inklusive Uni-Run / Wieder am Mittwoch vor Fronleichnam

hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Noch vor Pamela Falcon (sie musiziert zusammen mit Rolf Stahlhofen von den Söhnen Mannheims) wird Sebastian Sturm mit seiner Jin Jin Band auf der Forumsbüh-ne erdigen Roots Reggae spielen. Im Lau-fe des Abends folgen die Blues Company (natürlich mit Blues), Blackfire (mit indi-anisch geprägtem Rock) und Schelmisch (moderne Mittelaltermusik mit Sackpfei-fen, Schalmei, Bouzouki, Gitarre, Flöten, Drehleier, Bombarde, Drums, Schlag-werk, Percussion, Geige, Harfe, Bass, Da-vul und E-Percussion).

Weltmusik für Kinder

Livemusik vom Feinsten also. Das gilt auch fürs Audimax, wo Shin Daiko das traditionelle japanische Trommeln „Taiko“ zelebrieren. Zu den Höhepunk-ten eines jeden Festes gehört der Auf-tritt der Musikerinnen und Musiker der Ruhr-Universität im Saal des Audimax. In diesem Jahr bietet das Collegium in-strumentale Bochum klassische Musik,

unter dem Motto „Musikalische Nord-lichter“ sind Werke von Dag Wiren und Edvard Grieg zu hören.

Ebenfalls im Audimax steigt das Kin-derprogramm. Die internationale For-mation Karibuni präsentiert Weltmusik für Kinder, mal aus Afrika, aus Arabien, aus Lateinamerika, aus Australien, aus Großbritannien oder Indianisches. Das Markenzeichen der vielfach ausgezeich-neten Gruppe: Alle Lieder werden in den Originalsprachen und deutschen Über-setzungen gesungen. Mangs Masken-theater kommt aus den Niederlanden. Die dreiköpfige Gruppe bietet eine bun-te Mischung aus Theater, Musik (Gitar-re, Mundharmonika, Geige, Harmonika, Banjo, Trommeln), Masken und Stelzen. Angelika vom Zauberkasten in Gerthe schließlich wartet im Audimax mit einer Schminkaktion auf.

Walking Acts, Gastronomie, jede Men-ge Kleinkunst sowie das große Feuerwerk (gegen 23 h) bilden wie üblich den Rah-men des Sommerfestes, das vom späten Nachmittag bis nach Mitternacht dau-ert. ad

Im letzten Jahr stiftete das rektorat einen pokal im ruB-design, der all-jährlich beim Sommerfest zwischen den fußball-teams der professoren und der verwaltung ausgespielt wird. 2006 ging die trophäe nach einem un-gefährdeten 6 zu 1 an die verwaltung. vielleicht wird 2007 alles anders?! arne dessaul bat die beiden kapitäne, prof. ulrich kück (allgemeine und moleku-lare Botanik, foto links) und carsten kasprik (dezernat 4, foto rechts), um eine kurze einschätzung.RubenS: Herr Prof. Kück, warum läuft 2007 alles besser für die Professoren-mannschaft?ulrich Kück: Die Niederlage auf dem letzten Universitätsfest schmerzt im-mer noch. Aber die Professoren haben konsequent gehandelt. Das bisher er-folgreiche 4:3:3 Spielsystem wurde im Verlauf der letzten 12 Monate konse-quent auf ein 8:1:1 System umgestellt. Mit einem Abwehrbollwerk wird die Professoren-Mannschaft auf die Er-folgsspur zurückkehren. Unser „Ge-

Zum guten Brauch des Sommerfestes gehört, dass sich nicht alles nur auf dem Forum abspielt. Wer mit Bus und Bahn anreist und über die Unibrücke kommt, landet ohnehin zunächst auf dem sog. Nordforum zwischen Verwaltungsge-bäude, Studierendenhaus und Unibibliothek. Auf dem Platz und auf einer ei-genen Bühne werden Asta, Fachschaften, studentische Gruppen und das Mu-sische Zentrum ein buntes Programm bieten: mit gastronomischen Ständen, mit Kleinkunst, mit Livemusik oder mit Spielen, Informationen und Aktionen.

Eine spezielle Erwähnung verdient sich auch das Café Welt im Foyer des Au-dimax. Ab 16 h werden dort Kaffee, Kuchen und kleine Snacks verkauft – all das zugunsten des Notfonds „Ausländische Studierende“.

Infos: Sommerfest, 6. Juni, Programm unter: www.rub.de/sommerfest

tät und verbreite Un-wahrheiten, sagte uns auch Anna Walentyno-wicz bei einem Treffen in ihrer Wohnung. Auf sie bezieht sich Schlö-ndorffs „Strajk – Die Heldin von Danzig“.

Polen einmal an-ders kennen zu lernen bedeutete für uns aber auch, mit polnischen Kulturschaffenden zu

sprechen: Der jüdische Schriftsteller Mieczysław Abramowicz führte uns an die Orte des ehemaligen jüdisch-deutschen Lebens im Zentrum Danzigs und berich-tete uns über die Situation der Juden in Danzig und Polen vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Er brachte uns auch ins Restaurant „Turbot“ in den Kellerge-wölben des Roten Rathhauses. Hier trifft sich die literarische Szene Danzigs. Auch Günter Grass speist hier hin und wieder, wenn er in Danzig ist.

Wir trafen auch den erfolgreichen pol-nischen Schriftsteller Stefan Chwin, der als Professor an der Danziger Universi-tät Poetik lehrt. Er erzählte uns auf eine ganz unkonventionelle Weise von seiner persönlichen Geschichte: Seine Eltern sind nach Ende des 2. Weltkrieges aus den ehemaligen ostpolnischen Gebieten (heu-te Litauen) nach Danzig vertrieben wor-den. Danzig, aus der zeitgleich die deut-sche Bevölkerung vertriebenen worden ist, ist Schauplatz seiner vielen Romane, die ihm den Ruf eines „Danzig-Chronis-ten“ einbrachten.

Sämtliche Gespräche und Interviews werden wir in Kürze – ins Deutsche über-setzt – als Broschüre zum Projekt veröf-fentlichen. Essays, die von den persön-lichen Eindrücken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer handeln, sollen die Darstellung abrunden. Für den 22. Juni 2007 ist eine Multimedia-Präsentation des Projekts (inklusive anschließendem Umtrunk) geplant. Interessenten sind herzlich willkommen. Katharina Mol & Magdalena Korda

Infos:www.rub.de/slavbo.

Unser letztes Bild zeigt die frisch gestalteten Wegweiser im Gebäude ND.

kas“ heißt Gerwert, beide teilen viele positive Eigenschaften, u.a. die Torge-fährlichkeit!RubenS: Herr Kasprik, mit welcher Tak-tik verteidigt die Verwaltung den Rek-toratspokal?

Carsten Kasprik: Da unsere letztjährige Taktik von Erfolg gekrönt wurde, wer-den wir versuchen, sie in diesem Jahr wieder umzusetzen, frei nach Helmut Schulte: Das Runde muss ins Eckige!

Weltmusik für Kinder: Karibuni Super-Stimmung bis weit nach Mitternacht herrschte auf dem letzten Sommerfest

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nordforum & co.

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Besuch bei Lech WałęsaBackstein, wohin man schaut: die Bochumer Studierenden vor dem Schloss Marienburg

Hochkarätiger Gesprächspartner in

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