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Rock To Bethlehem

Date post: 14-Mar-2016
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Artikel in Die Tagespost (www.die-tagespost.de)
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KIENLE® Orgeln GmbH | 71254 Ditzingen Tel. +49(0)7152-997780 Fax +49(0)7152-9977822 [email protected] www.kienle-orgeln.de KIENLE ® Orgeln – Der Pionier KIENLE ist der Pionier im Bereich digitaler Kirchenorgeln – seit über 50 Jahren. Digitale Haus- und Kirchenorgeln aller Hersteller (z. B. Content, Hoffrichter, Johannus und Viscount). Auf Wunsch mit der patentierten KIENLE ® Klangabstrahlung: Eine schwingende Luftsäule im Pfeifenkörper bringt einen transparenten und berührenden Raum- klang hervor – wie bei der Pfeifenorgel. Neu im Programm: Orgeln der Orgel- manufaktur Hoffrichter aus Salzwedel. KIENLE® -Orgel in St. Maria Volsbach RICHARD RENSCH ORGELBAU GMBH & CO Bahnhofstraße 100 74348 Lauffen a.N. [email protected] Telefon 07133-8415 www.renschorgelbau.de Fax 07133-7058 Orgel in der Petruskirche, 68259 Mannheim - Wallstadt, II/16, 2011 Anzeige 10 Aus aller Welt Die Tagespost Freitag, 23. Dezember 2011 Nr. 153 / Nr. 51 ASZ BEIM NAMEN GENANNT MICHAEL MERTES, der frühere Chefreden- schreiber im Bundeskanzleramt (Foto: Kon- rad Adenauer-Stiftung), hält die Aufregung um die diesjährige Weihnachtsansprache von Bundespräsident Christian Wulff für übertrieben. Eine solche Zuspitzung wie in diesem Jahr habe es seines Wissens nach zwar noch nicht gegeben, sagte Mertes der Katholischen Nachrichten-Agentur in Ber- lin. „Ein ,Politikum‘ würde ich das aber nicht nennen.“ Wulff steht derzeit wegen der Annahme eines Privatkredits von einem Unternehmerehepaar in der Kritik. Seine Rede wurde am Mittwoch aufgezeich- net und ist am ersten Weihnachtsfeiertag im Fernsehen zu sehen. Grundsätzlich hät- ten sich die Weihnachtsansprachen der Bundespräsidenten „zur allgemeinen Mo- ralpredigt“ entwickelt, kritisierte Mertes. Dem aktuellen Amtsinhaber riet er, auf einen „sülzenden Ton“ zu verzichten. Statt- dessen solle Wulff „sehr politisch“ werden. „Ich fände es gut, wenn die Friedensbot- schaft der Weihnachtsansprache 2011 sinngemäß lautete: ,Liebe Landsleute, ver- gesst bitte nicht, dass Europa unsere beste Lebensversicherung im 21. Jahrhundert ist!‘“, so Mertes. Der Jurist Mertes war zu- letzt von 2006 bis 2010 Staatssekretär der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Von 1987 bis 1989 war er unter dem dama- ligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Chefredenschreiber im Bundeskanzleramt in Bonn. Seit Juni 2011 leitet er das Aus- landsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. Die Tagespost Katholische Zeitung für Politik Gesellschaft und Kultur vormals Deutsche Tagespost Katholische Zeitung für Deutschland. Begründet von Johann Wilhelm Naumann Johann Wilhelm Naumann Verlag GmbH, Postfach 54 60, D-97004 Würzburg, Dominikanerplatz 8, D-97070 Würzburg. – Telefon: Zentrale (09 31) 3 08 63-0, Buch- haltung 3 08 63-25, Vertrieb 3 08 63-32. – Fax 3 08 63-33 (vom Ausland aus: 00 49 vorwählen). E-Mail: info@die- tagespost.de Internet: http://www.die-tagespost.de, www.die-tagespost.at LIGA Bank BLZ 750 903 00, Kon- to-Nr. 3 010 201, IBAN: DE50 7509 0300 0003 0102 01, BIC: GENODEF1M05. Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung, Dominikanerplatz 8, 97070 Würzburg. LIGA Bank BLZ 750 903 00, Konto-Nr. 3 010 244, IBAN: DE53 7509 0300 0003 0102 44, BIC: GENODEF1M05. Herausgeber: Domdekan Msgr. Lic. theol. Günter Putz Chefredakteur: Markus Reder Chef vom Dienst: Johannes Seibel Redaktion: Regina Einig (Kirche aktuell) Oliver Maksan (Politik, Zeitgeschehen, Theologie & Geschichte, Sonderkorrespondent) Markus Reder (Politik, Zeitgeschehen, Wirtschaft, Im Gespräch, Aussprache) Dr. Alexander Riebel (Kultur, Medien, Literatur) Johannes Seibel (Feuilleton, Aus aller Welt, Reise) Büro Rom/Vatikan-Korrespondent: Guido Horst Büro Österreich/Südosteuropa-Korrespondent/ Europapolitik: Stephan Baier Sonderkorrespondent/Bioethik: Stefan Rehder Verlagsbeilage „Reise & Wohlfühlen“ Markus Reder, Johannes Seibel Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Albrecht Siedler Dipl.-Theol. Markus Reder Anzeigenleitung: Anja Stichnoth Erscheinungsweise: Dienstag, Donnerstag und Sams- tag. Monatlicher Abonnementpreis einschließlich 7 % Mehrwertsteuer bei Inlandslieferung: EUR 17,75 ein- schließlich der Kosten für Postzustellung. Abon- nementskündigungen sind mit vierwöchiger Frist zum Ende des berechneten Zeitraums möglich. Maßgeblich ist der Zugang beim Verlag. Änderungen des Bezugspreises werden im Monat vor dem In- krafttreten in der Zeitung angekündigt. Sie gelten für alle laufenden Abonnements. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt besteht kein Ent- schädigungsanspruch. Druck: Main-Post GmbH & Co. KG – Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 28 vom 1. Januar 2011. – Die Tagespost unterzieht sich der lau- fenden Auflagenkontrolle durch die IVW. Sie ist Mit- glied im Katholischen Medienverband. – Für unver- langt eingesandte redaktionelle Beiträ- ge wird eine Gewähr nicht übernom- men. Rücksendungen erfolgen in jedem Fall nur, wenn Rückporto beiliegt. Die Gesamtauflage enthält eine Beilage von „Legionäre Christi e. V. - Noviziat - “, Linnerijstraße 25, 53902 Bad Münstereifel. Rolf Stahlhofen im Caritas Kinderhospital in Bethlehem. Foto: Schmidlin Rock für Bethlehem Deutsche und österreichische Musiker treten vor der Geburtskirche auf VON XENIA SCHMIDLIN Bethlehem (DT) Kurz vor Weihnachten scheint in Bethlehem die Sonne, 18 Grad. T-Shirt Wetter. DieWeihnachtsbeleuchtung blinkt überall, Weihnachtsmänner dekorie- ren die Schaufenster, Weihnachtsmusik klingt aus den Geschäften, Christbäume schmücken die öffentlichen Plätze. Es scheint alles normal zu sein. Doch der Schein trügt. Eine hohe Wand umschließt Bethlehem, trennt Israelis und Palästinen- ser. Einmal pro Jahr – an Weihnachten – erhalten die Palästinenser die Erlaubnis, die eingemauerte Stadt zu verlassen, für einen Monat die Freiheit zu genießen. Früher wa- ren etwas mehr als zwei Drittel der Einwoh- nen Christen. Heute ist es weniger als ein Drittel. Wer es sich als Christ leisten kann, der geht. Nur noch wenige Christen wollen aus Überzeugung in Bethlehem bleiben. In Bethlehem ist aber wie vor 2000 Jah- ren zur Geburt Christi auch heute noch al- les möglich. In Bethlehem wurde nämlich vor Weihnachten gerockt. Vor der Geburts- kirche steht eine riesige Bühne. Eine Bühne, auf der in den vergangenen Tagen einhei- mische Musiker, aus Österreich (Cardiac Move und andere) und Deutschland (Rolf Stahlhofen, Danny Fresh mit Laura Bellon und DJ Peter Pan und andere) ohne Gage ein Konzert gaben. Sie möchten ein Stück Weihnachten zurück nach Bethlehem brin- gen. Auf die Beine gestellt hat das Rock To Bethlehem Emmanuel Fleckenstein (27), der in Bethlehem aufgewachsen ist. „An Weihnachten spricht man überall von Bethlehem. Doch in Bethlehem selbst ist alles andere als Weihnachtsstimmung. Vor 2000 Jahren hat Bethlehem uns Weihnach- ten gebracht. Als Dank und Zeichen der So- lidarität und des ,Nicht-Vergessen-Seins‘ wollen wir mit Rock To Bethlehem ein Stück Weihnachten zurück nach Bethle- hem bringen.“ Musik als Brücke zwischen Völkern und Kulturen. Mitorganisator des Festivals ist Elias Issa Hababi (27), Fotograf, Palästinenser, Christ. Elias wohnt in Bethlehem, seine zwei Schwestern mit ihren Familien in Jeru- salem, keine große Entfernung. Dazwi- schen steht aber die Mauer. Weihnachten ist die einzige Chance im Jahr, seine Schwestern mit ihren Familien wieder zu sehen. Das macht den eigentlich lebensfro- hen, vor Humor sprühenden jungen Mann, der Weihnachten in die Mitternachtsmesse geht, mit Freunden und Familie gerne die- ses christliche Fest feiert, nachdenklich. „Wenn ich durch den Check Point gehe, freue ich mich, meine Familie wieder zu se- hen. Andererseits weiß ich, dass die Freiheit nur von kurzer Dauer ist – genau genom- men ein Monat und dann muss ich wieder zurück hinter die Mauern – nach Bethle- hem.“ Bei der UN in Genf arbeiten, aber in Bethlehem zuhause Weihnachten ist für Elias ein neuer Start für bessere Tage. „Mein Wunsch ist es, den Leuten zu zeigen, wie Bethlehem wirklich ist. Die ganze Welt soll wissen, was hier ab- geht und wie Weihnachten in Bethlehem ist. Bethlehem hat nämlich zwei Gesichter. Das eine Gesicht ist die wunderschöne Weihnachtszeit, in der man mit der Familie und den Freunden feiert und wo der Ort Bethlehem an die echte Botschaft von Weihnachten erinnert. Das zweite Gesicht von Bethlehem ist die Mauer, die Check Points...“ Said Durzi Zarzar (24), Moderator beim Rock To Bethlehem, ist Schauspieler, Tän- zer und Sänger, Palästinenser und Christ. An Weihnachten geht er in die Kirche, isst und feiert mit der Familie. Said ist ein außergewöhnlicher junger Mann ein Künstler-Typ. Er plaudert von einer Weih- nachtstradition zu Hause. Der Christbaum sei seit seiner Kindheit ein Symbol des Frie- dens. Deshalb werde eine Tafel mit dem Wort „Peace“ sichtbar am Christbaum fest- gemacht. Beim Aufstellen des Christbaums wird dann auch mit der Familie für den Frieden gebetet. Said erzählt, wie er oft von Journalisten gefragt werde, für was er kämpfe, und er das Gefühl habe, die Journalisten erhofften sich eine bestimmte Antwort – etwa in der Art: Er kämpfe für ein Palästina. Said ant- wortet dann: „Wenn ich in ein anderes Land wie zum Beispiel Deutschland gehe, dann haben viele das Gefühl, alle Palästi- nenser seien Terroristen. Die Leute haben keine Ahnung, was in Bethlehem ist und wie man hier lebt. Was 1948 passiert ist, war nicht gut. Aber wer bezahlt den Preis dafür? Wir. Ich kämpfe lediglich darum, menschenwürdig leben zu können. Und dies ist meine Hoffnung für Weihnachten.“ Ebenfalls Moderatorin beim Rock To Bethlehem ist Elizabeth Fleckenstein (26). Eine junge, zierliche Frau, die als Journalis- tin vor allem die Menschenrechte zu ihrem Thema macht. In Bethlehem aufgewach- sen, arbeitet sie zurzeit bei den Vereinten Nationen (UN) in Genf. An Weihnachten ist Bethlehem ihr zuhause. „Die Familie steht an Weihnachten im Mittelpunkt. Schließlich ist es das Fest der Familie. Mein Bruder lebt in Österreich, meine Schwester hier in Bethlehem und ich zurzeit in der Schweiz. Einmal im Jahr, an Weihnachten, treffen wir uns alle wieder. Wenn ich je- weils vom Ausland zurückkehre, lerne ich es zu schätzen, hier in Bethlehem, wo alles angefangen hat, aufgewachsen zu sein.“ „Wir müssen immer von Gewaltlosigkeit sprechen“ Mit traurigem Blick fügt sie hinzu: „Wenn ich durch die Mauer nachhause muss, ist dies für mich ein großer Schmerz. Das Ganze muss im Gebet fest mitgetragen werden, denn die Mauer ist eine Verletzung eines grundlegenden Menschenrechts. Wir dürfen aber die Hoffnung nicht verlieren, sondern wir müssen Hoffnung geben. Im Kleinen können wir anfangen und etwas ändern, immer und immer wieder von Ge- waltlosigkeit sprechen, denn nur dies ist der Weg zum Ziel.“ So hat sie die Hoffnung nach Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Liebe zwischen den Völkern noch nicht aufgege- ben. Sie habe von ihrem Vater gelernt, dass man die Welt nicht verändern kann, aber die Welt des einzelnen Menschen veränder- bar sei. „Wenn jeder versucht, eine Kerze anzuzünden, ist es weniger dunkel.“ Das Rock To Bethlehem ist mehr als nur ein Musikfestival. Es ist ein Festival das ver- bindet, Brücken schlägt und Hoffnung gibt. So singt der Sänger und Liederschreiber Rolf Stahlhofen im Rahmen des Rock To Bethlehem auch im Caritas Kinderspital von Bethlehem. Das Wartezimmer ist voll von muslimischen Frauen und ihren Kin- dern. In den Gesichtern spiegeln sich Sor- gen. Stahlhofen beginnt mit dem Klassiker „What, if God was one of us“: „God is great, yeah, yeah, God is good...“ – „Was wäre, wenn Gott einer von uns ist“ – „Gott ist mächtig, ja, ja, Gott ist gut ...“. Kinder klat- schen und tanzen, Frauen lächeln, sie hal- ten den Auftritt auf ihren Handykameras fest. Weihnachten kann beginnen. Weitere Berichte im Internet auf www.fisherman.fm AM RANDE Grumbeerknepp oder Schwaademaage- salat: So lauten die Namen ursprüngli- cher, regionaler Pfälzer Gerichte, die Pfar- rer aus dem Bistum Speyer so gerne selbst kochen – glaubt man wenigstens dem ersten Kochbuch der Speyrer Bis- tumszeitung „Der Pilger“ mit Titel „Hier schmeckt’s himmlisch“. Darin stellen Geistliche im Alter zwischen 30 und 92 Jahren aus insgesamt 17 katholischen Pfarreien der Pfalz und Saarpfalz ihre per- sönlichen Lieblingsgerichte vor. Die Auto- rin Nina Luschnat und Fotograf Horst Heib haben schöne Bilder und Anekdoten beigesteuert, das Geleitwort Bischof Karl- Heinz Wiesemann geschrieben. Übrigens: Grumeerknepp sind Klöße und Schwaade- maagesalat Schwartenmagensalat. DT/sei „Hier schmeckt’s himmlisch“, Pilger- Kochbuch, 110 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-942133-54-8, zu bestellen auch über www.pilger-speyer.de/pilger-kochbuch Ein Rockkonzert kurz vor Weihnachten in Bethlehem vor dem Hintergrund der Geburts- kirche soll an die schwierige Lage der Menschen dort erinnern. Foto: Schmidlin
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Page 1: Rock To Bethlehem

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KIENLE®Orgeln –Der Pionier

KIENLE ist der Pionier im Bereichdigitaler Kirchenorgeln – seitüber 50 Jahren.

Digitale Haus- und Kirchenorgeln allerHersteller (z. B. Content, Hoffrichter,Johannus und Viscount).

Auf Wunsch mit der patentierten KIENLE®Klangabstrahlung: Eine schwingendeLuftsäule im Pfeifenkörper bringt einentransparenten und berührenden Raum-klang hervor – wie bei der Pfeifenorgel.

Neu im Programm: Orgeln der Orgel-manufaktur Hoffrichter aus Salzwedel.

KIENLE®-Orgel in St. Maria Volsbach

RICHARD RENSCH ORGELBAU GMBH & CO

Bahnhofstraße 100 74348 Lauffen a.N.

[email protected] Telefon 07133-8415www.renschorgelbau.dee Fax 07133-7058

Orgel in der Petruskirche, 68259 Mannheim -Wallstadt, II/16, 2011

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10 Aus aller Welt Die Tagespost Freitag, 23. Dezember 2011 Nr. 153 / Nr. 51 ASZ

BEIM NAMEN GENANNT

MICHAEL MERTES, der frühere Chefreden-schreiber im Bundeskanzleramt (Foto: Kon-rad Adenauer-Stiftung), hält die Aufregungum die diesjährige Weihnachtsansprachevon Bundespräsident Christian Wulff fürübertrieben. Eine solche Zuspitzung wie indiesem Jahr habe es seines Wissens nachzwar noch nicht gegeben, sagte Mertes derKatholischen Nachrichten-Agentur in Ber-lin. „Ein ,Politikum‘ würde ich das abernicht nennen.“ Wulff steht derzeit wegender Annahme eines Privatkredits voneinem Unternehmerehepaar in der Kritik.Seine Rede wurde am Mittwoch aufgezeich-net und ist am ersten Weihnachtsfeiertagim Fernsehen zu sehen. Grundsätzlich hät-ten sich die Weihnachtsansprachen derBundespräsidenten „zur allgemeinen Mo-ralpredigt“ entwickelt, kritisierte Mertes.Dem aktuellen Amtsinhaber riet er, aufeinen „sülzenden Ton“ zu verzichten. Statt-dessen solle Wulff „sehr politisch“ werden.„Ich fände es gut, wenn die Friedensbot-schaft der Weihnachtsansprache 2011sinngemäß lautete: ,Liebe Landsleute, ver-gesst bitte nicht, dass Europa unsere besteLebensversicherung im 21. Jahrhundertist!‘“, so Mertes. Der Jurist Mertes war zu-letzt von 2006 bis 2010 Staatssekretär dernordrhein-westfälischen Landesregierung.Von 1987 bis 1989 war er unter dem dama-ligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU)Chefredenschreiber im Bundeskanzleramtin Bonn. Seit Juni 2011 leitet er das Aus-landsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung inJerusalem.

Die TagespostKatholische Zeitung für Politik

Gesellschaft und Kulturvormals Deutsche Tagespost

Katholische Zeitung für Deutschland.Begründet von Johann Wilhelm Naumann

Johann Wilhelm Naumann Verlag GmbH, Postfach5460, D-97004 Würzburg, Dominikanerplatz 8, D-97070Würzburg. – Telefon: Zentrale (0931) 30863-0, Buch-haltung 30863-25, Vertrieb 30863-32. – Fax 30863-33(vom Ausland aus: 0049 vorwählen). E-Mail: [email protected] Internet: http://www.die-tagespost.de,www.die-tagespost.at LIGA Bank BLZ75090300, Kon-to-Nr.3010201, IBAN: DE50750903000003010201,BIC: GENODEF1M05.

Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung,Dominikanerplatz 8, 97070 Würzburg.

LIGA Bank BLZ75090300, Konto-Nr.3010244, IBAN:DE53750903000003010244, BIC: GENODEF1M05.

Herausgeber:Domdekan Msgr. Lic. theol. Günter Putz

Chefredakteur: Markus RederChef vom Dienst: Johannes Seibel

Redaktion: Regina Einig (Kirche aktuell)Oliver Maksan (Politik, Zeitgeschehen,

Theologie & Geschichte, Sonderkorrespondent)Markus Reder (Politik, Zeitgeschehen,Wirtschaft, Im Gespräch, Aussprache)

Dr. Alexander Riebel (Kultur, Medien, Literatur)Johannes Seibel (Feuilleton, Aus aller Welt, Reise)Büro Rom/Vatikan-Korrespondent: Guido HorstBüro Österreich/Südosteuropa-Korrespondent/

Europapolitik: Stephan BaierSonderkorrespondent/Bioethik: Stefan Rehder

Verlagsbeilage „Reise & Wohlfühlen“Markus Reder, Johannes Seibel

Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Albrecht SiedlerDipl.-Theol. Markus Reder

Anzeigenleitung: Anja Stichnoth

Erscheinungsweise: Dienstag, Donnerstag und Sams-tag. Monatlicher Abonnementpreis einschließlich 7 %Mehrwertsteuer bei Inlandslieferung: EUR 17,75 ein-schließlich der Kosten für Postzustellung. Abon-nementskündigungen sind mit vierwöchiger Fristzum Ende des berechneten Zeitraums möglich.Maßgeblich ist der Zugang beim Verlag. Änderungendes Bezugspreises werden im Monat vor dem In-krafttreten in der Zeitung angekündigt. Sie gelten füralle laufenden Abonnements. Bei Nichterscheinender Zeitung infolge höherer Gewalt besteht kein Ent-schädigungsanspruch. Druck: Main-Post GmbH & Co.KG – Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 28 vom 1.Januar 2011. – Die Tagespost unterzieht sich der lau-fenden Auflagenkontrolle durch die IVW. Sie ist Mit-glied im Katholischen Medienverband. – Für unver-

langt eingesandte redaktionelle Beiträ-ge wird eine Gewähr nicht übernom-men. Rücksendungen erfolgen in jedemFall nur, wenn Rückporto beiliegt.

Die Gesamtauflage enthält eine Beilagevon „Legionäre Christi e. V. - Noviziat - “,Linnerijstraße 25, 53902 Bad Münstereifel.

Rolf Stahlhofen im Caritas Kinderhospital inBethlehem. Foto: Schmidlin

Rock für BethlehemDeutsche und österreichische Musiker treten vor der Geburtskirche auf VON XENIA SCHMIDLIN

Bethlehem (DT) Kurz vor Weihnachtenscheint in Bethlehem die Sonne, 18 Grad.T-Shirt Wetter. Die Weihnachtsbeleuchtungblinkt überall, Weihnachtsmänner dekorie-ren die Schaufenster, Weihnachtsmusikklingt aus den Geschäften, Christbäumeschmücken die öffentlichen Plätze. Esscheint alles normal zu sein. Doch derSchein trügt. Eine hohe Wand umschließtBethlehem, trennt Israelis und Palästinen-ser. Einmal pro Jahr – an Weihnachten –erhalten die Palästinenser die Erlaubnis, dieeingemauerte Stadt zu verlassen, für einenMonat die Freiheit zu genießen. Früher wa-ren etwas mehr als zwei Drittel der Einwoh-nen Christen. Heute ist es weniger als einDrittel. Wer es sich als Christ leisten kann,der geht. Nur noch wenige Christen wollenaus Überzeugung in Bethlehem bleiben.

In Bethlehem ist aber wie vor 2 000 Jah-ren zur Geburt Christi auch heute noch al-les möglich. In Bethlehem wurde nämlichvor Weihnachten gerockt. Vor der Geburts-kirche steht eine riesige Bühne. Eine Bühne,auf der in den vergangenen Tagen einhei-mische Musiker, aus Österreich (CardiacMove und andere) und Deutschland (RolfStahlhofen, Danny Fresh mit Laura Bellon

und DJ Peter Pan und andere) ohne Gageein Konzert gaben. Sie möchten ein StückWeihnachten zurück nach Bethlehem brin-gen. Auf die Beine gestellt hat das Rock ToBethlehem Emmanuel Fleckenstein (27),der in Bethlehem aufgewachsen ist. „AnWeihnachten spricht man überall vonBethlehem. Doch in Bethlehem selbst istalles andere als Weihnachtsstimmung. Vor2 000 Jahren hat Bethlehem uns Weihnach-ten gebracht. Als Dank und Zeichen der So-lidarität und des ,Nicht-Vergessen-Seins‘wollen wir mit Rock To Bethlehem einStück Weihnachten zurück nach Bethle-hem bringen.“ Musik als Brücke zwischenVölkern und Kulturen.

Mitorganisator des Festivals ist Elias IssaHababi (27), Fotograf, Palästinenser, Christ.Elias wohnt in Bethlehem, seine zweiSchwestern mit ihren Familien in Jeru-salem, keine große Entfernung. Dazwi-schen steht aber die Mauer. Weihnachtenist die einzige Chance im Jahr, seineSchwestern mit ihren Familien wieder zusehen. Das macht den eigentlich lebensfro-hen, vor Humor sprühenden jungen Mann,der Weihnachten in die Mitternachtsmessegeht, mit Freunden und Familie gerne die-ses christliche Fest feiert, nachdenklich.„Wenn ich durch den Check Point gehe,freue ich mich, meine Familie wieder zu se-hen. Andererseits weiß ich, dass die Freiheitnur von kurzer Dauer ist – genau genom-men ein Monat und dann muss ich wiederzurück hinter die Mauern – nach Bethle-hem.“

Bei der UN in Genf arbeiten,aber in Bethlehem zuhauseWeihnachten ist für Elias ein neuer Start

für bessere Tage. „Mein Wunsch ist es, denLeuten zu zeigen, wie Bethlehem wirklichist. Die ganze Welt soll wissen, was hier ab-geht und wie Weihnachten in Bethlehemist. Bethlehem hat nämlich zwei Gesichter.Das eine Gesicht ist die wunderschöneWeihnachtszeit, in der man mit der Familieund den Freunden feiert und wo der OrtBethlehem an die echte Botschaft vonWeihnachten erinnert. Das zweite Gesichtvon Bethlehem ist die Mauer, die CheckPoints...“

Said Durzi Zarzar (24), Moderator beimRock To Bethlehem, ist Schauspieler, Tän-zer und Sänger, Palästinenser und Christ.An Weihnachten geht er in die Kirche, isstund feiert mit der Familie. Said ist einaußergewöhnlicher junger Mann – einKünstler-Typ. Er plaudert von einer Weih-nachtstradition zu Hause. Der Christbaumsei seit seiner Kindheit ein Symbol des Frie-dens. Deshalb werde eine Tafel mit demWort „Peace“ sichtbar am Christbaum fest-gemacht. Beim Aufstellen des Christbaumswird dann auch mit der Familie für denFrieden gebetet.

Said erzählt, wie er oft von Journalistengefragt werde, für was er kämpfe, und er dasGefühl habe, die Journalisten erhofftensich eine bestimmte Antwort – etwa in derArt: Er kämpfe für ein Palästina. Said ant-wortet dann: „Wenn ich in ein anderesLand wie zum Beispiel Deutschland gehe,dann haben viele das Gefühl, alle Palästi-nenser seien Terroristen. Die Leute habenkeine Ahnung, was in Bethlehem ist undwie man hier lebt. Was 1948 passiert ist,war nicht gut. Aber wer bezahlt den Preisdafür? Wir. Ich kämpfe lediglich darum,menschenwürdig leben zu können. Unddies ist meine Hoffnung für Weihnachten.“

Ebenfalls Moderatorin beim Rock ToBethlehem ist Elizabeth Fleckenstein (26).Eine junge, zierliche Frau, die als Journalis-tin vor allem die Menschenrechte zu ihremThema macht. In Bethlehem aufgewach-sen, arbeitet sie zurzeit bei den VereintenNationen (UN) in Genf. An Weihnachtenist Bethlehem ihr zuhause. „Die Familiesteht an Weihnachten im Mittelpunkt.Schließlich ist es das Fest der Familie. MeinBruder lebt in Österreich, meine Schwesterhier in Bethlehem und ich zurzeit in derSchweiz. Einmal im Jahr, an Weihnachten,treffen wir uns alle wieder. Wenn ich je-weils vom Ausland zurückkehre, lerne iches zu schätzen, hier in Bethlehem, wo allesangefangen hat, aufgewachsen zu sein.“

„Wir müssen immer vonGewaltlosigkeit sprechen“Mit traurigem Blick fügt sie hinzu:

„Wenn ich durch die Mauer nachhausemuss, ist dies für mich ein großer Schmerz.Das Ganze muss im Gebet fest mitgetragenwerden, denn die Mauer ist eine Verletzungeines grundlegenden Menschenrechts. Wirdürfen aber die Hoffnung nicht verlieren,sondern wir müssen Hoffnung geben. ImKleinen können wir anfangen und etwasändern, immer und immer wieder von Ge-waltlosigkeit sprechen, denn nur dies istder Weg zum Ziel.“

So hat sie die Hoffnung nach Frieden,Gerechtigkeit, Menschenrechte und Liebezwischen den Völkern noch nicht aufgege-ben. Sie habe von ihrem Vater gelernt, dassman die Welt nicht verändern kann, aberdie Welt des einzelnen Menschen veränder-bar sei. „Wenn jeder versucht, eine Kerzeanzuzünden, ist es weniger dunkel.“

Das Rock To Bethlehem ist mehr als nurein Musikfestival. Es ist ein Festival das ver-bindet, Brücken schlägt und Hoffnung gibt.So singt der Sänger und LiederschreiberRolf Stahlhofen im Rahmen des Rock ToBethlehem auch im Caritas Kinderspitalvon Bethlehem. Das Wartezimmer ist vollvon muslimischen Frauen und ihren Kin-dern. In den Gesichtern spiegeln sich Sor-gen. Stahlhofen beginnt mit dem Klassiker„What, if God was one of us“: „God is great,yeah, yeah, God is good...“ – „Was wäre,wenn Gott einer von uns ist“ – „Gott istmächtig, ja, ja, Gott ist gut ...“. Kinder klat-schen und tanzen, Frauen lächeln, sie hal-ten den Auftritt auf ihren Handykamerasfest. Weihnachten kann beginnen.

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AM RANDE

Grumbeerknepp oder Schwaademaage-salat: So lauten die Namen ursprüngli-cher, regionaler Pfälzer Gerichte, die Pfar-rer aus dem Bistum Speyer so gerneselbst kochen – glaubt man wenigstensdem ersten Kochbuch der Speyrer Bis-tumszeitung „Der Pilger“ mit Titel „Hierschmeckt’s himmlisch“. Darin stellenGeistliche im Alter zwischen 30 und 92Jahren aus insgesamt 17 katholischenPfarreien der Pfalz und Saarpfalz ihre per-sönlichen Lieblingsgerichte vor. Die Auto-rin Nina Luschnat und Fotograf HorstHeib haben schöne Bilder und Anekdotenbeigesteuert, das Geleitwort Bischof Karl-Heinz Wiesemann geschrieben. Übrigens:Grumeerknepp sind Klöße und Schwaade-maagesalat Schwartenmagensalat. DT/sei

„Hier schmeckt’s himmlisch“, Pilger-Kochbuch, 110 Seiten, 14,80 EUR, ISBN978-3-942133-54-8, zu bestellen auch überwww.pilger-speyer.de/pilger-kochbuch

Ein Rockkonzert kurz vor Weihnachten in Bethlehem vor dem Hintergrund der Geburts-kirche soll an die schwierige Lage der Menschen dort erinnern. Foto: Schmidlin

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