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RITUAL IM ERSTEN GRAD

Date post: 07-Aug-2015
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BESCHREIBUNG DER LOGE, ERÖFFNUNG DER ARBEITEN, SCHLIEßUNG DER ARBEITEN, AUFNAHMEIM LEHRLINGSGRAD, INSTRUKTION IM ERSTEN GRAD, ZEICHNUNG DER LOGENTAFEL,ANHANG
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1 ALTER UND ANGENOMMENER SCHOTTISCHER RITUS RITUAL IM ERSTEN GRAD BESCHREIBUNG DER LOGE, ERÖFFNUNG DER ARBEITEN, SCHLIEßUNG DER ARBEITEN, AUF- NAHME IM LEHRLINGSGRAD, INSTRUKTION IM ERSTEN GRAD, ZEICHNUNG DER LOGENTA- FEL, ANHANG RITUAL IM ERSTEN GRAD Beschreibung der Loge Die Loge, auch Tempel oder Bauhütte genannt, stellt ein Rechteck dar, welches als "LANGES VIERECK" (A1) bezeichnet wird. Sie ist vom Osten zum Westen gerichtet. Das halbrunde Him- melsgewölbe ist mit Sternen geschmückt. Im Zentrum des Himmelsgewölbes hängt ein Senk- blei, welches sowohl das Zentrum der Loge als auch die Erdachse darstellt, die den Zenit mit dem Nadir vereinigt. Zwölf Säulen tragen das Gewölbe der Loge. Der gesamte Boden ist mit schwarzen und weißen quadratischen Platten belegt. Diesen Boden nennt man das „MUSIVISCHE PFLASTER“. Ist der Boden anders angeordnet, muss das Musivi- sche Pflaster verkleinert im Zentrum der Loge und in den Proportionen des Goldenen Schnittes (A2) angelegt werden. Es ist von Osten nach Westen gerichtet und besteht aus 5 x 3 Platten. Der Behang der Wände ist rot. Auf dem Fries ist ein Seil befestigt oder dargestellt, welches mit „LIEBESKNOTEN" versehen ist. Die beiden Enden des Seiles schließen bei den Säulen der Ein- gangspforte mit je einer Quaste. An beiden Seiten der Eingangspforte im Westen steht je eine Säule aus Bronze oder einer Imi- tation von diesem Metall. Der Säulenkopf ist im Korinthischen Stil. Beide Säulen tragen 3 hal- boffene Granatäpfel. Auf der Nordsäule steht der Buchstabe "B", auf der Südsäule "J". Der Zweite Aufseher sitzt an der Südkolonne in der Mitte der Loge. Sein Stuhl und sein drei- eckiges Pult befinden sich auf einem um eine Stufe erhöhten Podium. Auf sein Pult gehören ein Kerzenständer und ein Hammer. Der Erste Aufseher sitzt im Westen vor der Säule "B". Sein Stuhl und sein dreieckiges Pult be- finden sich auf einem um zwei Stufen erhöhten Podium. Auf sein Pult gehören ein Kerzenstän- der und ein Hammer. Im Süden und Norden befinden sich die Sitze der Brüder. Die Lehrlinge benutzen die Plätze der hinteren Reihe an der Nordkolonne, die Gesellen diese in der hinteren Reihe der Südkolonne und die Brüder Meister haben ihren Platz in den vorderen Reihen beider Kolonnen. Im Osten befindet sich ein Podest mit 3 Stufen. In der Mitte dieses Podestes stehen der Mei- sterstuhl und sein Pult. Auf sein Pult gehören das Logenpatent:, das flammende Schwert, ein Hammer und ein Kerzenständer.
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Page 1: RITUAL IM ERSTEN GRAD

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ALTER UND ANGENOMMENER SCHOTTISCHER RITUS

RITUAL IM ERSTEN GRAD

BESCHREIBUNG DER LOGE, ERÖFFNUNG DER ARBEITEN, SCHLIEßUNG DER ARBEITEN, AUF-NAHME IM LEHRLINGSGRAD, INSTRUKTION IM ERSTEN GRAD, ZEICHNUNG DER LOGENTA-FEL, ANHANG

RITUAL IM ERSTEN GRADBeschreibung der LogeDie Loge, auch Tempel oder Bauhütte genannt, stellt ein Rechteck dar, welches als "LANGES VIERECK" (A1) bezeichnet wird. Sie ist vom Osten zum Westen gerichtet. Das halbrunde Him-melsgewölbe ist mit Sternen geschmückt. Im Zentrum des Himmelsgewölbes hängt ein Senk-blei, welches sowohl das Zentrum der Loge als auch die Erdachse darstellt, die den Zenit mit dem Nadir vereinigt. Zwölf Säulen tragen das Gewölbe der Loge.

Der gesamte Boden ist mit schwarzen und weißen quadratischen Platten belegt. Diesen Boden nennt man das „MUSIVISCHE PFLASTER“. Ist der Boden anders angeordnet, muss das Musivi-sche Pflaster verkleinert im Zentrum der Loge und in den Proportionen des Goldenen Schnittes (A2) angelegt werden. Es ist von Osten nach Westen gerichtet und besteht aus 5 x 3 Platten.

Der Behang der Wände ist rot. Auf dem Fries ist ein Seil befestigt oder dargestellt, welches mit „LIEBESKNOTEN" versehen ist. Die beiden Enden des Seiles schließen bei den Säulen der Ein-gangspforte mit je einer Quaste.

An beiden Seiten der Eingangspforte im Westen steht je eine Säule aus Bronze oder einer Imi-tation von diesem Metall. Der Säulenkopf ist im Korinthischen Stil. Beide Säulen tragen 3 hal-boffene Granatäpfel. Auf der Nordsäule steht der Buchstabe "B", auf der Südsäule "J".

Der Zweite Aufseher sitzt an der Südkolonne in der Mitte der Loge. Sein Stuhl und sein drei-eckiges Pult befinden sich auf einem um eine Stufe erhöhten Podium. Auf sein Pult gehören ein Kerzenständer und ein Hammer.

Der Erste Aufseher sitzt im Westen vor der Säule "B". Sein Stuhl und sein dreieckiges Pult be-finden sich auf einem um zwei Stufen erhöhten Podium. Auf sein Pult gehören ein Kerzenstän-der und ein Hammer.

Im Süden und Norden befinden sich die Sitze der Brüder. Die Lehrlinge benutzen die Plätze der hinteren Reihe an der Nordkolonne, die Gesellen diese in der hinteren Reihe der Südkolonne und die Brüder Meister haben ihren Platz in den vorderen Reihen beider Kolonnen.

Im Osten befindet sich ein Podest mit 3 Stufen. In der Mitte dieses Podestes stehen der Mei-sterstuhl und sein Pult. Auf sein Pult gehören das Logenpatent:, das flammende Schwert, ein Hammer und ein Kerzenständer.

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Über dem Meisterstuhl hängt ein roter Thronhimmel mit goldenen Fransen. Unter diesem Thronhimmel, ein wenig höher als die Rücklehne des Meisterstuhls, leuchtet das strahlende Dreieck (Delta) (A3) mit dem symbolischen Auge oder den hebräischen Zeichen: Iod He Vav He.

Vor dem Pult des Ehrwürdigen Meisters, am Fuße der drei Stufen des Ostens, befindet sich der "ALTAR DER GELÜBDE", auf welchem die "DREI GROßEN LICHTER": "DAS BUCH DES HEILI-GEN GESETZES", "DAS WINKELMAß" und "DER ZIRKEL" liegen. (A4)An der südlichen Seite der Wand im Osten ist die Sonne dargestellt, auf der nördlichen Seite der Mond.

Der Redner hat seinen Platz an der südlichen Seite, auf dem Podest des Ostens, während der Schriftführer gegenüber an der nördlichen Seite sitzt.

Zur linken Hand des Redners sitzt der Schatzmeister, zur rechten Hand des Schriftführers der Gabenpfleger.

Der Experte sitzt neben dem Gabenpfleger auf dem ersten Sitz der Nordkolonne. Der Zeremo-nienmeister hat seinen Platz zur rechten Hand des Ersten Aufsehers.

Der Wachhabende sitzt im Westen, rechts neben der Eingangspforte vor der Säule "J".

In der Mitte des Musivischen Pflasters, unter dem Senkblei, liegt eine leere Kreidetafel, aufdie der Bruder Experte später die Logentafel zeichnet. (A5)Die drei Kleinen Lichter (weiße Kerzen) auf den Säulen um die Logentafel müssen während der Tempelarbeit angezündet bleiben.

• Eines befindet sich im Osten am Südwinkel, auf der Ionischen Säule (Weisheit).• Zwei befinden sich im Westen, eines am Südwinkel auf der Korinthischen Säule (Schön-

heit), das andere am Nordwinkel auf der Dorischen Säule (Stärke).

Ein rauer Stein (A6) liegt auf der ersten Stufe des Ostens an der Nordseite.

Ein kubischer Stein befindet sich gegenüber auf der zweiten Stufe an der Südseite.

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Abzeichen der LogenbeamtenDie Logenbeamten tragen außer dem Meisterschurz ein breites Halsband aus türkisfarbener Seide mit rotem Rand, darauf gestickt oder angehängt das Abzeichen ihres Amtes.

MEISTER VOM STUHL Ein Winkelmaß

ERSTER AUFSEHER Ein Richtscheit

ZWEITER AUFSEHER Ein Senkblei

SCHRIFTFÜHRER Zwei gekreuzte Federn

REDNER Ein Buch mit strahlender Sonne

SCHATZMEISTER Zwei gekreuzte Schlüssel

GABENPFLEGER Einen Gabenbeutel mit einem Herzen

EXPERTE Ein Schwert und einen Zollstock, gekreuzt, darüber ein Auge

ZEREMONIENMEISTER Zwei gekreuzte Stäbe

WACHHABENDER Ein Schwert

Werkzeuge am Platz der Beamten• Ehrwürdiger Meister: Flammendes Schwert, Kerzenhalter, Hammer,

Patent der Loge• Erster Aufseher: Kerzenhalter, Hammer• Zweiter Aufseher: Kerzenhalter, Hammer• Gabenpfleger: roter Gabenbeutel, schwarzer Vorschlagsbeutel• Experte: Schwert (wird immer in der rechten Hand gehalten)• Zeremonienmeister: Stab (wird immer in der rechten Hand gehalten)• Wachhabender: Schwert (wird immer in der rechten Hand gehalten)• Beim Rauen Stein: Hammer und Meißel• Auf dem Altar der Gelübde: Das Heilige Buch, Zirkel und Winkelmaß

ERÖFFNUNG DER ARBEITEN IM ERSTEN GRADEröffnung der LehrlingslogeDie Brüder Lehrlinge sind verantwortlich für die Vorbereitung der Loge. Der Zeremonienmeister kontrolliert, ob dies ordnungsgemäß erfolgt ist und versammelt alle Brüder vor dem Tempel.

Der Zeremonienmeister geht zuerst alleine in den Tempel, er erleuchtet das Delta und entzün-det die Kerze auf dem Pult des Ehrwürdigen Meisters.

Er begibt sich in die Vorhalle um die Brüder in Stille in den Tempel einzulassen. Jeder begibt sich an seinen Platz. Die Brüder Schriftführer und Redner bleiben am Fuße des Orients stehen. Die Aufseher entzünden die Kerze auf ihrem Pult. (A7)

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ZeremonienmeisterBrüder Lehrlinge.

Brüder Gesellen.

Brüder Meister.

Brüder Beamte.

Meine Brüder, achtet auf den Eintritt unseres Ehrwürdigen Meisters !

Alle Brüder stehen vor ihrem Platz. Der Zeremonienmeister führt den Ehrwürdigen Meister über den Norden zum Orient.

Ehrwürdiger MeisterNehmt Platz, meine Brüder !

Die Brüder Schriftführer und Redner begeben sich an ihren Platz.

Bruder Erster Aufseher, bist Du Freimaurer ?

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, meine Brüder erkennen mich als solchen.

Ehrwürdiger Meister

Bruder Erster Aufseher, was ist die erste Pflicht eines Aufsehers in der Loge ?

Erster AufseherSich zu vergewissern, ob die Loge gehörig gedeckt ist.

Ehrwürdiger MeisterVergewissere Dich dessen, mein Bruder.

Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher, vergewissere Dich, ob die Loge gehörig gedeckt ist.

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, vergewissere Dich ob die Loge gehörig gedeckt ist.

Der Wachhabende, mit seinem Schwert in der Hand, tritt aus dem Tempel, geht in die Vorhalle, kommt in den Tempel zurück, er schließt dann die Tür, wenn möglich mit einem Schlüssel.

WachhabenderBruder Zweiter Aufseher, die Loge ist gehörig gedeckt.

Zweiter Aufseher

Bruder Erster Aufseher, die Loge ist gehörig gedeckt.

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Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, die Loge ist gehörig gedeckt.

Ehrwürdiger Meister

Bruder Zweiter Aufseher, was ist die zweite Pflicht eines Aufsehers in der Loge ?

Zweiter AufseherEhrwürdiger Meister, sich zu vergewissern, dass alle anwesenden Brüder regelrechte Frei-maurerlehrlinge sind.

Ehrwürdiger MeisterVergewissert Euch dessen, Brüder Erster und Zweiter Aufseher, jeder an seiner Kolonne und berichtet mir.

Erhebt Euch meine Brüder ! Wendet Euch nach Osten !

Die Aufseher, den Hammer in der rechten Hand auf das Herz gelegt, besichtigen von Westen her ihre Kolonnen.

Der Erste Aufseher geht über den Süden, der Zweite Aufseher über den Norden. Beim Vorbei-gehen der Aufseher treten die Brüder ins Lehrlingszeichen. Die Aufseher begegnen sich vor dem Orient ohne Gruß (A8). Die Aufseher kehren an ihren Platz zurück.

Zweiter Aufseher

Bruder Erster Aufseher, alle Brüder an der Nordkolonne sind Freimaurerlehrlinge.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, alle Brüder an der Nord- und Südkolonne sind Freimaurerlehrlinge.

Die Brüder im Osten stehen auf und treten ins Zeichen. Der Ehrwürdige Meister, den Hammer in der rechten Hand aufs Herz gelegt, sagt:

Ehrwürdiger MeisterIch erkenne auch die Brüder im Osten als Freimaurer. Bruder Zeremonienmeister, begleite den Bruder Experten. Und Du Bruder Experte, zeichne bitte die Logentafel.

Meine Brüder, wendet Euch zum Zentrum der Loge.

Der Zeremonienmeister begibt sich zum Experten. Dieser folgt ihm, Schwert in der rechten Hand, zum Westen zwischen die Säulen. Der Zeremonienmeister steht links bei der Säule der Stärke. Der Experte (A4) kniet zwischen den Säulen der Stärke und der Schönheit nieder, legt sein Schwert zur Seite und zeichnet die Logentafel.

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Sobald die Zeichnung beendet ist, begeben sich der Zeremonienmeister und der Experte an ih-re Plätze.

Ehrwürdiger Meister

Nehmt Platz meine Brüder !

Bruder Zweiter Aufseher, wo ist Dein Platz in der Loge ?

Zweiter AufseherIm Süden, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterWarum befindest Du Dich an diesem Platz ?

Zweiter AufseherUm die Sonne am Mittag zu beobachten, um die Arbeiter von der Arbeit in die Pause und von der Pause zur Arbeit zu rufen, damit der Meister geehrt wird und zufrieden ist.

Ehrwürdiger MeisterBruder Erster Aufseher, wo ist Dein Platz in der Loge ?

Erster AufseherIm Westen, Ehrwürdiger Meister

Ehrwürdiger MeisterWarum befindest Du Dich an diesem Platz ?

Erster AufseherEbenso wie die Sonne im Westen untergeht um den Tag zu schließen, befindet sich der Erste Aufseher im Westen, um dem Ehrwürdigen Meister zu helfen die Loge zu schließen, die Arbei-ter zu entlohnen und sie froh und zufrieden nach Hause zu schicken.

Ehrwürdiger MeisterBruder Erster Aufseher, wo befindet sich der Ehrwürdige Meister ?

Erster AufseherIm Osten, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterWarum, mein Bruder ?

Erster AufseherGenauso wie die Sonne im Osten aufgeht um den Tag zu eröffnen, so befindet sich auch der Ehrwürdige Meister im Osten, um die Loge zu eröffnen, die Arbeiten zu leiten und die Loge zu erleuchten.

Ehrwürdiger MeisterZu welcher Stunde eröffnen die Maurer ihre Arbeiten ?

Erster AufseherAm Mittag, Ehrwürdiger Meister

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Ehrwürdiger MeisterBruder Zweiter Aufseher, wie spät ist es ?

Zweiter AufseherEs ist Mittag, Ehrwürdiger Meister

Ehrwürdiger MeisterWeil es nun Mittag ist, die Stunde, wo die Arbeit der Maurer beginnt, Brüder Erster und Zweiter Aufseher, benachrichtigt Eure Kolonnen, wie ich es im Osten tue, dass ich die Arbeiten im Ers-ten Grad eröffnen werde.

Erster Aufseher

Bruder Zweiter Aufseher, Brüder in der Südkolonne, ich informiere Euch, dass der Ehrwürdige Meister die Arbeiten im Ersten Grad eröffnen wird.

Zweiter Aufseher

Brüder in der Nordkolonne, ich informiere Euch, dass der Ehrwürdige Meister die Arbeiten im Ersten Grad eröffnen wird.

Erster AufseherDie Mitteilung ist erfolgt, Ehrwürdiger Meister

Ehrwürdiger Meister

In Ordnung meine Brüder !

Brüder Experte und Zeremonienmeister, verrichtet Eure Aufgaben.

Der Zeremonienmeister mit Stab, gefolgt vom Experten mit dem Schwert in der rechten Hand, begibt sich zum Osten über den Norden mit einem Kerzenanzünder (oder einer gelöschten Ker-ze), welchen er am Licht auf dem Pult des Ehrwürdigen Meisters entzündet.

Er begibt sich zur Ionischen Säule (der Weisheit) und entzündet die Kerze darauf.

Ehrwürdiger Meister

Weisheit leite unseren Bau !

Der Zeremonienmeister begibt sich über den Süden und den Westen zur Dorischen Säule (der Stärke) und entzündet die Kerze darauf. Der Experte folgt ihm, diagonal stehend. (an der Säule der Weisheit)

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Erster Aufseher

Stärke führe ihn aus !

Der Zeremonienmeister begibt sich über den Norden, Osten und Süden zur Korinthischen Säule (der Schönheit) und entzündet die Kerze darauf. Der Experte folgt ihm diagonal stehend (im Nordosten des Musivischen Pflasters).

Zweiter Aufseher

Schönheit schmücke ihn.

Der Zeremonienmeister legt auf seinem Weg zum Altar der Gelübde den Kerzenanzünder auf dem Platz des Ersten Aufsehers ab. Er wird gefolgt vom Experten. Sie gehen zum Altar der Ge-lübde. Der Experte öffnet die Heilige Schrift auf der Seite des Prologs des Johannesevangeli-ums und liest den Prolog laut vor. Dann erst legt er den Zirkel und danach das Winkelmaß auf die Heilige Schrift.

Ehrwürdiger Meister

Erster Aufseher

Zweiter Aufseher Zeremonienmeister und Experte kreuzen Stab und Schwert über dem Altar.

Ehrwürdiger MeisterDer Ehrwürdige Meister hält seinen Hammer in der rechten Hand aufs Herz gelegt, erhebt das flammende Schwert, vertikal zum Himmel und sagt:

Zur Ehre des Großen Baumeisters aller Welten, im Namen der Weltfreimaurerei, unter der Schirmherrschaft der G. L. ______________, Kraft meines Amtes, eröffne ich diese Ehrwürdige Johannisloge im Lehrlingsgrad, im Orient von _______mit der Nummer __________ und dem Namen__________.

Der Ehrwürdiger Meister senkt langsam und vertikal das flammende Schwert bis er mit dessen Griff auf das Pult aufschlägt. Er legt das Schwert und den Hammer beiseite, tritt ins Lehrlings-zeichen und sagt:

Auf mich meine Brüder, durch das Zeichen, die Salve und den Schottischen Zuruf

Zeichen, Salve (3x), Husseh, Husseh, Husseh.

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Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, wir sind nicht mehr in der profanen Welt. Wir haben unsere Metalle vor dem Tempel gelassen. Ermuntern wir unsere Herzen zur Brüderlichkeit. Mögen sich unsere Blicke dem Licht zuwenden.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Nehmt Platz, meine Brüder.

Der Experte und der Zeremonienmeister kehren an ihre Plätze zurück.

Bruder Schriftführer, verlese das Protokoll unserer letzten Arbeiten.

SchriftführerEr steht auf, tritt ins Zeichen, sagt: „Zur Ehre des Großen Baumeisters aller Welten“, macht das Lehrlingszeichen, setzt sich, verliest das Protokoll, steht auf und beendet mit "Ich habe gespro-chen, Ehrwürdiger Meister".

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, hat jemand von Euch etwas zu diesem Protokoll zu bemerken ?

Wenn ein Bruder eine Änderung vorschlagen möchte, erhebt er seine Hand in Richtung des Aufsehers seiner Kolonne, welcher den Ehrwürdigen Meister benachrichtigt. Dieser erteilt ihm dann das Wort. Nachdem keine Bemerkungen mehr vorliegen.

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, es herrscht Schweigen an beiden Kolonnen.

Ehrwürdiger MeisterIch bitte den Bruder Redner seine Schlussfolgerungen vorzutragen.

RednerDa sich kein Einspruch gegen den Inhalt dieses Protokolls erhebt, oder ("Unter Berücksichti-gung der verlangten Berichtigungen dieses Protokolls..") schlage ich der Loge dessen Annahme vor.

Ehrwürdiger MeisterWer dem Vorschlag des Bruder Redners zustimmt, gebe bei meinem Hammerschlag das Hand-zeichen.

Gegenstimmen ?

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Ehrwürdiger MeisterDas Protokoll der letzten Arbeiten ist angenommen, dies wird im Protokoll der heutigen Arbei-ten vermerkt.

Der Zeremonienmeister bringt das Protokoll vom Schriftführer zur Unterschrift zum Ehrwürdi-gen Meister und zum Bruder Redner und danach über den Süden, Westen und Norden zurück zum Br. Schriftführer.

Meine Brüder, habt ihr Entschuldigungen für abwesende Brüder vorzutragen ?

Nachdem die Entschuldigungen vom Schriftführer vermerkt wurden, begibt sich der Zeremoni-enmeister zum Gabenpfleger, welcher die Gaben im Namen der entschuldigten Brüder einsam-melt. Danach führt ihn der Zeremonienmeister an seinen Platz zurück.

Bruder Experte und Bruder Zeremonienmeister, begebt euch in die Vorhalle um die Brüder Be-sucher in den Tempel zu führen.

Der Experte und der Zeremonienmeister begeben sich zur Pforte, die vom Wachhabenden ge-öffnet wird. Die Besucher betreten die Loge ritualgemäß und werden vom Zeremonienmeister an ihren Platz geführt.

Meine Brüder, seid willkommen in unserer Ehrwürdigen Loge.

FakultativDer Ehrwürdige Meister kann, wenn er es wünscht, jedem Bruder Besucher, wie auch den nach der Eröffnung eingetroffenen Brüdern, folgende rituelle Fragen stellen.

Ehrwürdiger MeisterWoher kommst Du, mein Bruder ?

AntwortAus einer Johannisloge.

Ehrwürdiger MeisterWas macht man in einer Johannisloge ?

AntwortMan windet Kränze für die Tugend und schmiedet Ketten für die Laster.

Ehrwürdiger MeisterWas wirst Du hier machen ?

AntwortMeine Leidenschaften bewältigen, meinen Willen bezwingen und weitere Fortschritte in der Freimaurerei vollbringen.

Ehrwürdiger MeisterWas bringst Du in die Loge ?

AntwortWohlwollen gegenüber meinen Brüdern.

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Schließung der Lehrlingsloge

Ehrwürdiger Meister

Meine Brüder, die Tagesordnung ist nun beendet. Bevor wir diese Lehrlingsloge schließen, bin ich bereit denjenigen unter Euch das Wort zu geben, die noch etwas zum Besten der Freimau-rerei im Allgemeinen oder dieser Ehrwürdigen Loge im Besonderen vorzuschlagen haben.

Die Brüder Besucher überbringen ihre Grüße.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, es herrscht Schweigen an beiden Kolonnen.

Ehrwürdiger MeisterIch werde nun den Vorschlagsbeutel und den Gabenbeutel herumreichen lassen.

Bruder Zeremonienmeister und Bruder Gabenpfleger, verrichtet Eure Ämter.

Der Zeremonienmeister hält einen schwarzen Beutel in der linken Hand und seinen Stab in der rechten. Er geht vor dem Gabenpfleger, welcher in Ordnung ist und den roten Gabenbeutel in der linken Hand hält.

Sie beginnen bei dem Ehrwürdigen Meister, dann bei den Brüdern im Orient und gehen danach über den Süden, den Westen und den Norden zu allen anwesenden Brüdern.

Nachdem die Sammlung erfolgt ist, begeben sich beide Brüder zwischen die Säulen.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, der Vorschlagsbeutel und der Gabenbeutel stehen zu Deiner Verfügung.

Ehrwürdiger Meister

Fordert jemand den Vorschlagsbeutel oder den Gabenbeutel für sich oder für einen anderen Bruder?

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, es herrscht Schweigen an beiden Kolonnen.

Ehrwürdiger Meister

Wenn dem so ist, Bruder Zeremonienmeister und Bruder Gabenpfleger, begebt Euch zum Os-ten.

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Der Zeremonienmeister und der Gabenpfleger begeben sich vor das Pult des Ehrwürdigen Meisters. Die Brüder Redner und Schriftführer stehen zur Seite des Ehrwürdigen Meisters um den Inhalt der Beutel zu prüfen.

Der Zeremonienmeister übergibt dem Bruder Redner den Vorschlagsbeutel und kehrt an seinen Platz zurück. Der Bruder Gabenpfleger begibt sich mit dem Gabenbeutel an seinen Platz, wo er den Inhalt zählt, damit der Betrag in dem Protokoll der Tempelarbeit vermerkt werden kann.

RednerDer Vorschlagsbeutel ist leer und enthält keinen Vorschlag.

Wenn der Vorschlagsbeutel einen Vorschlag enthält, übergibt der Redner diesen dem Ehrwürdi-ger Meister. Dieser kann die Loge informieren oder anmelden, dass das Notwendige zeitgerecht in die Wege geleitet wird.

Ehrwürdiger Meister

Meine Brüder, lasst uns die Kette brüderlicher Eintracht bilden.

Die Kette wird gebildet, indem der rechte Arm über den linken gekreuzt wird. Es muss absolute Ruhe herrschen. Eine leise Musik darf verwendet werden. Der Ehrwürdige Meister oder ein von ihm bestimmter Bruder spricht einige Worte..

Meine Brüder, löst die Kette.

Die Brüder kehren an ihren Platz zurück und setzen sich.

Ehrwürdiger Meister

Bruder Zweiter Aufseher, wo bekommen die Lehrlinge ihren Lohn ?

Zweiter AufseherBei der Kolonne B, Ehrwürdiger Meister

Ehrwürdiger Meister

Bruder Erster Aufseher, sind die Arbeitsleute froh und zufrieden?

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, sie scheinen es an beiden Kolonnen zu sein.

Ehrwürdiger Meister

Bruder Zweiter Aufseher, wann pflegen die Freimaurerlehrlinge ihre Arbeiten zu beenden?

Zweiter AufseherUm Mitternacht, Ehrwürdiger Meister

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Ehrwürdiger Meister

Bruder Erster Aufseher, wie spät ist es?

Erster AufseherEs ist Mitternacht, Ehrwürdiger Meister!

Ehrwürdiger MeisterWeil es nun Mitternacht ist und wir in die Finsternis zurückkehren müssen, Brüder Erster und Zweiter Aufseher, helft mir diese Ehrwürdige Lehrlingsloge zu schließen.

Bruder Experte und Bruder Zeremonienmeister unterstützt uns dabei.

Ehrwürdiger Meister

In Ordnung meine Brüder !

Das Licht, welches unsere Arbeiten erleuchtet hat, soll in uns weiter strahlen damit wir die im Tempel begonnenen Arbeiten draußen vollenden können, ohne dass das Licht von profanen Bli-cken wahrgenommen wird.

Der Zeremonienmeister, gefolgt vom Experten, begibt sich über den Norden zur Ionischen Säu-le, wo er das Licht mit dem Hütchen löscht. Es darf niemals ausgeblasen werden.

Ehrwürdiger Meister

Frieden herrsche auf der Erde !

Der Zeremonienmeister begibt sich über den Süden zur Dorischen Säule, wo er das Licht löscht. Der Experte folgt ihm.

Erster Aufseher

Nächstenliebe herrsche unter den Menschen !

Der Zeremonienmeister begibt sich über den Norden, Osten und den Süden zur Korinthischen Säule, wo er das Licht löscht. Der Experte folgt ihm..

Zweiter Aufseher

Freude herrsche in unseren Herzen !

Der Zeremonienmeister, gefolgt vom Experten, begibt sich vor den Altar der Gelübde.

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Ehrwürdiger Meister

Erster Aufseher

Zweiter Aufseher

Der Zeremonienmeister und der Experte kreuzen Stab und Schwert über dem Altar.

Ehrwürdiger MeisterDer Ehrwürdige Meister hält seinen Hammer in der rechten Hand aufs Herz gelegt, erhebt das flammende Schwert vertikal zum Himmel und sagt:

Zur Ehre des Großen Baumeisters aller Welten, im Namen der Weltfreimaurerei, unter der Schirmherrschaft der G. L. _________, Kraft meines Amtes, schließe ich diese Ehrwürdige Jo-hannisloge im Lehrlingsgrad, im Orient von _________ mit der Nummer ___ und dem Namen ___________.

Ehrwürdiger MeisterDer Ehrwürdige Meister senkt langsam und vertikal das flammende Schwert, bis er mit dem Griff auf das Pult aufschlägt. Er legt das Schwert aufs Pult, behält aber den Hammer auf dem Herzen.

Der Experte entfernt die symbolischen Werkzeuge und schließt das Heilige Buch.

Der Zeremonienmeister und der Experte kehren an ihren Platz zurück.

Der Ehrwürdige Meister legt den Hammer aufs Pult, tritt ins Lehrlingszeichen und sagt:

Auf mich meine Brüder, durch das Zeichen, die Salve und den Schottischen Zuruf

(Zeichen, Salve (3x) , Husseh, Husseh, Husseh.)

Alle Brüder bleiben im Lehrlingszeichen

Meine Brüder, über den Sorgen des materiellen Lebens öffnet sich für den Freimaurer das weite Feld der spirituellen Arbeit.

Bevor wir uns trennen, öffnen wir unsere Herzen in Brüderlichkeit und richten wir uns in Ge-danken an unseren Schöpfer. Er soll uns auf unserem Weg in der profanen Welt wie auch in unserem täglichen Leben mit seinem Licht erleuchten.

Bruder Zeremonienmeister, begleite den Bruder Experten zur Logentafel damit er diese löscht.

Der Zeremonienmeister führt den Experten zwischen die Säulen. Der Experte kniet nieder, legt sein Schwert zur Seite und löscht die Logentafel.

Sobald die Logentafel gelöscht ist, vollenden alle Brüder das Lehrlingszeichen. Der Zeremoni-enmeister und der Experte kehren an ihren Platz zurück.

Meine Brüder, lasst uns geloben, das Geheimnis unserer heutigen Arbeiten zu wahren, und zie-hen wir in Frieden dahin.

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Alle Brüdermit erhobenem rechten Arm

Ich gelobe es !

ZeremonienmeisterMeine Brüder, achtet auf den Austritt des Ehrwürdigen Meisters !

Die Reihenfolge für den Austritt ist: Zeremonienmeister, Ehrwürdiger Meister, Experte.

Sobald der Ehrwürdige Meister in der Vorhalle ist, verlassen die Brüder in folgender Reihenfolge den Tempel: die Brüder aus dem Osten, die Aufseher, die Beamten und als letzte die Brüder der Kolonnen. Der Zeremonienmeister kommt in den Tempel zurück und löscht das Delta sowie des Licht auf dem Pult des Ehrwürdigen Meisters.

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AUFNAHMEZEREMONIE EINES PROFANEN IM LEHRLINGSGRAD

Vorwort1. Es ist empfohlen vor dieser Zeremonie mit allen Beamten der Loge eine Generalprobe durch-zuführen. Die Einweihungszeremonie darf niemals im letzten Moment improvisiert werden. Sie muss vorbereitet sein, denn es scheint sozusagen unmöglich, sie ohne Probe gelingen zu las-sen. Vor der gemeinsamen Probe, muss sich jeder Einzelne in seine Rolle einleben.

2. Es ich wichtig dem neuen Lehrling, nach der Zeremonie, ein Exemplar dieses Rituals zu über-reichen. Er soll auch informiert werden, dass er anlässlich der nächsten Tempelarbeit seine Ein-drücke über seine Einweihung vortragen soll.

Vorbereitung außerhalb des TempelsDer Kandidat muss sich zu der auf seiner Einladung angegebenen Uhrzeit beim Empfang des Logenhauses anmelden, wo ihm danach der Experte folgende Frage stellt:

ExperteHerr N............, Sie haben gebeten in die Freimaurerei aufgenommen zu werden. Bestätigen Sie diesen Wunsch ?

Wenn die Antwort, wie erwartet, „JA“ lautet, verbindet ihm der Experte die Augen, führt ihn in die Kammer der Seelischen Betrachtungen, entfernt die Binde und sagt:

ExperteIch habe Sie in diese unterirdische Höhle in der Erde geführt, sie ist der Ort Ihres Ablebens von der profanen Welt.

Bitte beantworten Sie nun die Fragen auf diesem Bogen und schreiben Sie uns Ihr Philosophi-sches Testament.

Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich Sie abholen.

Der Experte verlässt die Kammer und kehrt in die Loge zurück

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Kammer der Seelischen Betrachtungen Ausstattung der Kammer

Diese dunkle Kammer wird mit einer einzigen Kerze erleuchtet. Sie symbolisiert eine Gruft mit schwarzen Wänden. Auf einer Wand sieht man in silberner Farbe: _ Die Abbildung einer Sand-uhr von einer Sense durchkreuzt

• Die Abbildung eines Hahnes mit den Inschriften: Wachsamkeit und Beharrlichkeit sowie dem hermetischen Begriff „V.I.T.R.I.O.L.“ (Visita Interiora Terrae, Rectificandoque Inve-nies Occultum Lapidem)

• Besuche das Innere der Erde, und zurecht wirst Du den verborgenen Stein finden.

In der Kammer stehen ein Tisch und ein dreibeiniger Hocker für den Kandidaten. Auf dem Tisch befinden sich eine Kerze, ein Totenkopf, ein Spiegel, Brot, eine Wasserkanne und drei Schalen, jeweils gefüllt mit, von links nach rechts, einer Quecksilberverbindung, Salz und Schwefel.

Das TestamentEin Papierbogen mit Schreibstift liegt ebenfalls auf dem Tisch.

Der Kandidat muss folgende 3 Fragen beantworten:• Was schuldet der Mensch seinem Schöpfer?• Was schuldet er sich selbst?• Was schuldet er seinen Mitmenschen und seiner Heimat?

Mit diesen 3 Antworten wird der Kandidat ein spirituelles und philosophisches Testament nie-derschreiben.

Sobald der Experte dem Kandidaten erklärt hat, was von ihm erwartet wird, verlässt er die Kammer und kehrt in die Loge zurück.

Der Experte geht erst wieder in die Kammer zurück, wenn ihm der Ehrwürdige Meister die An-ordnung gegeben hat, den Kandidaten für die Einführung in den Tempel vorzubereiten.

Vorbereitung des KandidatenEs ist die Aufgabe des Experten den Kandidaten vorzubereiten. Zuerst werden ihm alle Metalle abgenommen (Uhr, Schmuck, Fingerringe, Gold, Geld, Gürtel, Schuhe mit Metallschnallen usw.) Man sollte ein Stoffband vorsehen um eventuell einen Gürtel zu ersetzen.

Er wird das Jackett ablegen und das Hemd wird so vorbereitet, dass die linke Brust und der lin-ke Arm entblößt sind. Auch das rechte Bein wird bis zur Kniehöhe entblößt. Man lässt ihn den linken Schuh ausziehen, der Fuß bleibt barfuß (wegen der Hygiene wird ein Pantoffel über ge-zogen). Ein Seil wird ihm um den Hals gebunden und schließlich werden ihm die Augen ver-bunden.

In diesem Zustand wird der Kandidat vom Zeremonienmeister vor die Pforte des Tempels ge-führt.

Trägt der Kandidat eine Brille, wird diese vom Zeremonienmeister aufbewahrt, bis dem Kandi-daten die Augenbinde abgenommen wird.

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Vorbereitung der Loge

In der ersten Reihe jeder Kolonne- Je ein Schwert für jeden Bruder

Beim Ersten Aufseher- Ein Becken mit Wasser und ein Tuch (Zweite Reise – Wasser)

Beim Zweiten Aufseher- Ein Lehrlingsschurz

- Ein fächerartiges Objekt (Erste Reise – Luft)

- Ein Blasrohr mit Bärlappsamen (Dritte Reise – Feuer)

(Es ist ratsam sich zu vergewissern, dass das Blasrohr ordentlich funktioniert. Die Kerze auf dem Blasrohr kann schon während der ersten Reise angezündet werden).

Auf dem Podium des Orients- Ein Glas mit klarem Wasser

- Eine kleine Flasche mit bitterem Aloe (amerik. Agave)

- Ein körpergroßes schwarzes Tuch

- Ein blutbeflecktes Tuch

- Ein Zirkel

- Drei Schalen mit Brennspiritus oder Brennpaste

Vor der Nordkolonne- Ein Wippbrett mit Sprossen

Vor der Südkolonne- Ein Brett mit Halbkugeln

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Aufnahme eines Profanen

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, wir werden nun die Einweihungszeremonie, die in unserer Tagesordnung vorge-sehen ist, beginnen. Die drei Kugelungen über den Suchenden N..................... sind positiv ausgegangen.

Bruder Schatzmeister, hast Du die Metalle für die Aufnahmegebühr erhoben ?

SchatzmeisterJa, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterBruder Experte, hast Du den Suchenden in die Kammer der Seelischen Betrachtungen geführt?

ExperteJa, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterNachdem nun alles unseren Gebräuchen entspricht, Bruder Experte, begib Dich zu dem Su-chenden, entledige ihn seiner Metalle, richte seine Bekleidung her und bringe uns sein Testa-ment.

Der Experte, wenn möglich begleitet von einem Zugeordneten Experten, begibt sich zu dem Profanen. Er nimmt das Testament entgegen und befestigt es an der Spitze seines Schwertes. Der Zugeordnete Experte bleibt beim Profanen und bereitet dessen Bekleidung vorschriftsmä-ßig vor.

Der Experte kommt allein und ordnungsgemäß in den Tempel zurück. Der Zeremonienmeister führt ihn zum Orient vor den Ehrwürdigen Meister, wo diesem das Testament auf der Spitze des Schwertes überreicht wird. Danach legt der Experte den Korb mit den Metallen des Profanen auf das Pult des Schatzmeisters. Der Zeremonienmeister führt ihn an seinen Platz zurück.

Ehrwürdiger MeisterVerlesung der drei Antworten sowie des Testaments.

Meine Brüder, ihr habt vom Testament des Suchenden N........................Kenntnis genommen. Hat jemand unter Euch eine Bemerkung zum Gehörten zu machen ?

Wenn kein Bruder um das Wort bittet.

Bruder Zeremonienmeister, begib Dich zu dem Suchenden und führe ihn zu uns.

Der Zeremonienmeister begibt sich zum Suchenden und führt ihn vor die Pforte des Tempels, wo er ihn einmal laut anklopfen lässt .

Der folgende Dialog in der Loge muss laut ausgesprochen werden, sodass der Suchende diesen auch bei geschlossener Pforte hören kann.

WachhabenderBruder Zweiter Aufseher, man klopft als Profaner an die Pforte des Tempels.

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Zweiter AufseherBruder Erster Aufseher, man klopft als Profaner an die Pforte des Tempels.

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, man klopft als Profaner an die Pforte des Tempels.

Ehrwürdiger MeisterBruder Erster Aufseher, wer ist so vermessen, dass er es wagt unsere Arbeiten zu stören?

Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher, wer hat angeklopft ?

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, schau nach wer angeklopft hat.

Der Wachhabende öffnet die Pforte, stößt den Suchenden mit der flachen Seite des Schwertes leicht zurück und sagt:

WachhabenderWer ist so vermessen, dass er es wagt unsere Arbeiten zu stören ?

ZeremonienmeisterMein Bruder, ich beschwöre Dich, zieh Dein Schwert zurück.

Der Wachhabende entfernt sein Schwert von der Brust des Suchenden.

Erkenne mich ! Ich bin Dein Bruder Zeremonienmeister und bringe einen Profanen zur Aufnah-me in unsere Mysterien.

Der Wachhabende schließt laut die Pforte.

WachhabenderBruder Zweiter Aufseher, es ist unser Zeremonienmeister, der anklopft, er bringt einen Profanen zur Aufnahme in unsere Mysterien.

Zweiter AufseherBruder Erster Aufseher, es ist unser Zeremonienmeister, der anklopft, er bringt einen Profanen zur Aufnahme in unsere Mysterien.

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, es ist unser Zeremonienmeister, der anklopft, er bringt einen Profanen zur Aufnahme in unsere Mysterien.

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder ! Ergreift Eure Schwerter, ein Profaner befindet sich vor der Pforte des Tempels.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterBruder Erster Aufseher, lass den Bruder Zeremonienmeister fragen, wie der Profane hoffen kann, in unsere Mysterien eingeweiht zu werden.

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Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher, lass den Bruder Zeremonienmeister fragen, wie der Profane hoffen kann, in unsere Mysterien eingeweiht zu werden.

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, frage den Zeremonienmeister, wie der Profane hoffen kann, in unsere Mysterien eingeweiht zu werden.

WachhabenderEr öffnet die Pforte nur halb.

Bruder Zeremonienmeister, wie kann der Profane hoffen, in unsere Mysterien eingeweiht zu werden?

ZeremonienmeisterWeil er ein Freier Mann von Gutem Rufe ist.

WachhabenderEr schließt die Pforte.

Weil er ein Freier Mann von Gutem Rufe ist.

Zweiter AufseherWeil er ein Freier Mann von Gutem Rufe ist.

Erster AufseherWeil er ein Freier Mann von Gutem Rufe ist.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterDa er Frei und von Gutem Rufe ist, lasst nach seinem Namen und seinem Alter Fragen.

Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher, lass nach seinem Namen und seinem Alter fragen.

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, frage den Profanen nach seinem Namen und seinem Alter.

WachhabenderEr öffnet die Pforte nur halb.

Profaner ! Wie heißen Sie und wie alt sind Sie ?

Nach der Antwort schließt der Wachhabende die Pforte.

WachhabenderBruder Zweiter Aufseher, es ist der Profane N....................., er ist ......... Jahre alt.

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Zweiter AufseherBruder Erster Aufseher, es ist der Profane N....................., er ist ......... Jahre alt.

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, es ist der Profane N....................., er ist ......... Jahre alt.

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, ihr habt eben gehört, dass der Profane vor der Pforte N......................... heißt und dass er ............. Jahre alt ist. Ihr könnt feststellen, dass seine Identität gleichlautend ist mit derjenigen des Suchenden, für welchen unsere Kugelungen ein positives Ergebnis ergeben haben.

Stimmt Ihr zu, ihn einzulassen, damit er geprüft wird ?

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Bruder Erster Aufseher, nachdem kein Einspruch vorliegt, lass den Profanen in den Tempel ein-treten.

V1.1.3 Seite 33

Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher, lass den Profanen in den Tempel eintreten.

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, lass den Profanen in den Tempel eintreten.

WachhabenderEr öffnet die Pforte unter Getöse.

Bruder Zeremonienmeister, Du kannst den Profanen in den Tempel führen.

Der Wachhabende hält sein Schwert horizontal und quer in der Pforte. Der Zeremonienmeister zwingt den Profanen sich zu bücken, als ob er durch eine sehr niedrige Pforte gehen müsste. Er führt in zwischen die Säulen, wo er ihm die Hand loslässt.

Der Wachhabende schließt leise die Pforte, begibt sich zum Profanen und legt ihm die Spitze seines Schwertes auf die linke Brust, bis er alle Fragen des Ehrwürdigen Meisters beantwortet hat.

Ehrwürdiger MeisterProfaner ! Was fühlen Sie auf Ihrer Brust ?

Der Zeremonienmeister flüstert dem Profanen zu:

AntwortIch fühle eine Waffe.

Ehrwürdiger MeisterJawohl ! Dieser Stahl ist immer erhoben um den Meineid zu betrafen, es ist das Symbol der Gewissensbisse, die Ihr Herz zerreißen würden, falls Sie gegenüber der Bruderschaft, welcher Sie anzugehören wünschen, wortbrüchig würden. Die Binde vor Ihren Augen ist das Symbol der Verblendung, in der sich der Mensch befindet, der von seinen Leidenschaften beherrscht wird und in Unwissenheit lebt.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger Meister

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Profaner, was wünschen Sie von uns und was erwarten Sie von uns ?

Der Zeremonienmeister flüstert dem Profanen zu:

AntwortIch möchte als Freimaurer aufgenommen werden.

Ehrwürdiger MeisterIst es in Ihrem eigenen Willen, in voller Freiheit und ohne jegliche Beeinflussung, dass Sie un-ter uns erscheinen?

Eine spontane Antwort wird erwartet

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterDenken Sie gut nach über Ihr geplantes Vorhaben. Es kann Sie dazu führen fürchterliche Prü-fungen bestehen zu müssen. Sie benötigen Mut und Charakterstärke.

Sind Sie bereit sich diesen Prüfungen zu unterwerfen ?

Eine spontane Antwort wird erwartet

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterWenn dem so ist und Sie gewarnt sind, dass die Folgen auf Sie selber zurückfallen werden, tra-ge ich keine Verantwortung mehr.

Der gerechte Mensch ist mutig, denn würde das Universum zusammenfallen, so würden die auf ihn hereinprasselnden Trümmer ihn nicht erstaunen.... Profaner ! In wen setzen Sie Ihre Zuver-sicht ?

AntwortDer Zeremonienmeister flüstert dem Profanen zu:

In Gott !

Ehrwürdiger MeisterWenn Sie also Ihr Vertrauen in Gott setzen, können Sie nicht enttäuscht werden. Beteiligen Sie sich also an unserer Anrufung an IHN, zu Ihren Gunsten.

Der Wachhabende entfernt sein Schwert von der Brust des Suchenden und geht an seinen Platz.

Ehrwürdiger MeisterBruder Experte! Führe den Suchenden zum Altar der Gelübde und lasse ihn dort niederknien.

Der Zeremonienmeister verlässt den Suchenden. Der Experte ergreift den Suchenden, führt ihn zum Altar der Gelübde und lässt ihn auf beide Knie niederknien.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

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Ehrwürdiger Meister

In Ordnung, meine Brüder !

Verbeugen wir uns vor dem Großen Baumeister aller Welten. Erkennen wir seine Macht und unsere Schwächen.

Lasst uns mit unserem Geist und unserem Herzen angemessen im Rahmen der Gerechtigkeit handeln. Bemühen wir uns, uns IHM durch unsere Werke zu nähern.

Er ist Eins. Er existiert durch sich selbst. Er offenbart sich in Allem und Überall.

Möge Er die Arbeiter des Friedens, die hier in seinem Tempel versammelt sind schützen. Möge er ihren Eifer ermuntern. Möge er ihre Herzen mit Liebe und Tugend entzünden. Möge er ihnen zum Erfolg verhelfen, wie auch diesem, nach unseren Mysterien suchenden Menschen.

Möge Er diesem Profanen Hilfe leisten und ihn, in den kommenden Prüfungen unterstützen.

Beim Hammerschlag des Ehrwürdigen Meisters setzen sich alle Brüder.

Profaner ! Stehen Sie auf. Vertrauen Sie der Hand die Sie führt. Möge

diese Hand Sie vor jeglicher Gefahr schützen.

Der Experte hilft dem Suchenden aufzustehen und führt ihn zum Westen zwischen die Säulen.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterProfaner ! Bevor wir Sie zu den kommenden Prüfungen zulassen, wollen wir Ihr Herz erfor-schen und Ihr Gewissen über die moralischen Grundsätze befragen, die üblicherweise Ihre Handlungen leiten.

Antworten Sie also ohne Umwege auf die Fragen die Ihnen gestellt werden.

Profaner ! Was bedeutet für Sie der Begriff: die Tugend ?

Auf eine spontane Antwort warten

Ehrwürdiger MeisterTugend ist eine Kraft in unserer Seele, die es uns erlaubt das Gute zu verbreiten, selbst gegen unser eigenes Interesse.

Profaner! Was bedeutet für Sie der Begriff: das Laster?

Auf eine spontane Antwort warten

Das Laster ist das Gegenteil der Tugend. Es ist eine abwegige Neigung das Schlechte zu tun, obwohl man darum weiß.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

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Ehrwürdiger MeisterUnd nun Profaner, sehen Sie, wir versammeln uns in unseren Tempeln um der Habsucht einen heilsamen Zaum anzulegen und uns über den niederträchtigen Eigennutz zu erheben, der die Profanen quält. Wir finden uns zusammen, um zu erlernen, unsere Leidenschaften zu bewälti-gen.

Wir arbeiten unaufhaltsam an unserer Verbesserung. Wir gewöhnen unser Herz und unsere Gedanken daran, eine große und schöne Solidarität zu verbreiten. Wir glauben an die Idee der Werte der ewig gültigen Moral und in Liebe zu Gott. Nur wenn man seine Neigungen und seine Sittlichkeit dementsprechend ausrichtet, erreicht eine Seele die Ausgeglichenheit, die man als Weisheit und als Kunst des Lebens bezeichnet.

Diese Arbeit ist jedoch mühevoll und verlangt Opfer. Sollten Sie daran festhalten unter uns als Freimaurer aufgenommen zu werden, müssen Sie den dauerhaften Entschluss fassen, sich die-ser mühsamen Arbeit zu unterwerfen.

Ist das Ihre Absicht ?

Auf eine spontane Antwort warten

Sollten Sie uns andere Vorhaben verbergen, falls Sie unsere Bruderschaft nur an Hand unrichti-ger Darstellungen von Unwissenden oder Verleumdern beurteilt haben, oder falls die anstren-gende Arbeit zur Verbesserung Ihrer Moral über Ihren Kräften liegt, so ist es noch Zeit: Sie können sich zurückziehen und wir werden vergessen, dass Sie sich bei uns vorgestellt haben.

Beharren Sie dennoch darauf, unter diesen Bedingungen als Freimaurer aufgenommen zu wer-den ?

Auf eine spontane Antwort warten

----- Kurze Pause -----

Ehrwürdiger MeisterProfaner, Sie dürfen nicht vergessen, dass jede Gesellschaft ihre Gesetze hat. Da es aber un-vorsichtig wäre sich mit Verpflichtungen zu belasten, deren Inhalt man nicht kennt, ist es mei-ne Aufgabe Ihnen die Pflichten zu erklären, welche Sie zu befolgen haben, wenn sie diesem ehrwürdigen Bund angehören.

Die erste Pflicht ist ein absolutes Schweigen über alles, was Sie bei uns gehört und gesehen haben und über alles, was Sie in Zukunft noch hören, sehen und lernen werden.

Die Zweite besteht darin, die den Menschen entehrenden und ihn manchmal unglücklich ma-chenden Leidenschaften zu bekämpfen, tugendsam und wohltätig zu leben, seinem Bruder Hil-fe zu leisten und ihn mit Rat und Erkenntnis zu unterstützen. Diese Tugenden, die in der profa-nen Welt als seltene Eigenschaften betrachtet werden, sind unter uns Freimaurern nur eine ein-fache Erledigung der Aufgaben.

Die dritte Pflicht eines Freimaurers besteht darin, sich den allgemeinen Statuten der Regulären Freimaurerei und den besonderen Regeln des Alten und Angenommen Schottischen Ritus un-terzuordnen.

Ich kann Ihnen übrigens versichern, dass diese Regeln nichts Gegensätzliches gegenüber dem Staat oder gegen den gesellschaftlichen Anstand vorschreiben. Auch nicht gegenüber Ihren familiären oder religiösen Verpflichtungen.

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Nun, da Sie jetzt die wichtigsten Verpflichtungen eines Freimaurers kennen, sind Sie ehrlich entschlossen diese zu befolgen ?

Auf eine spontane Antwort warten

Bevor wir Sie den in unseren Gesetzen vorgeschriebenen Prüfungen unterziehen, muss ich von Ihnen ein Gelöbnis fordern, welches auf den Trinkbecher abgelegt wird. Sind Sie damit einver-standen?

Auf eine spontane Antwort warten

Bruder Experte, führe den Profanen zum Altar der Gelübde. Und Du, Bruder Zeremonienmeis-ter, bringe den Trinkbecher.

Der Experte führt den Suchenden vor den Altar. Der Zeremonienmeister gibt ihm den Trinkbe-cher mir klarem Wasser in die linke Hand.

Trinken Sie, trinken Sie ein wenig.

Der Suchende trinkt. Der Experte lässt ihn sich danach die rechte Hand auf sein Herz legen.

Ehrwürdiger MeisterUnd nun sprechen Sie mir das folgende Gelübde nach:

Ich verpflichte mich auf meine Ehre, vollständiges Schweigen zu bewahren,

über alle Arten von Prüfungen, denen man mich unterwerfen wird.

Während der Suchende sein Gelübde ablegt, gießt der Zeremonienmeister unbemerkt einige Tropfen ALOE in den Becher, der in der Hand des Suchenden geblieben ist.

Sie sollen die ganze Bedeutung eines Gelübdes richtig erkennen.

Sollten Sie jemals Ihr so feierlich abgelegtes Wort brechen.....

Trinken Sie, trinken Sie den Becher ganz aus.

Der Zeremonienmeister achtet darauf, dass der ganze Becher ausgetrunken wird.

Dieser bitter gewordene Trank soll für Sie das Sinnbild der Bitternis und der Gewissensbisse sein, die Ihr Herz erfüllen würden, falls ein Meineid Ihre Lippen verunreinigt.

Profaner ! Ich weise Sie ein letztes Mal darauf hin, wenn Sie noch Bedenken oder Widerwillen empfinden, steht es Ihnen frei sich zurückzuziehen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass dies bald nicht mehr möglich sein wird.

Beharren Sie auf Ihrer Absicht ?

Auf eine spontane Antwort warten

Ehrwürdiger Meister

Bruder Experte ! Ergreife den Profanen, lass ihn auf seine erste Reise gehen, während der er die Prüfung der Luft bestehen muss.

Ich vertraue ihn Dir an, bringe Ihn uns wohlbehalten und unversehrt zurück.

Der Experte ergreift den Profanen an der linken Hand, hält ihn fest am rechten Vorderarm und führt ihn über den Süden zwischen die Säulen. Er entfernt das Seil vom Hals des Profanen. Während der kommenden Reise machen alle Brüder einen lauten Lärm, bis der Ehrwürdige Meister den Hammerschlag gibt.

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Der Experte führt nun den Profanen, ausnahmsweise dieses Mal gegen den Sonnenlauf!

Über den Süden und den Osten zur Nordkolonne, wo der Profane über das am Boden liegende Wippbrett (mit eckigen Sprossen) gehen muss. Er führt ihn dann rechts vor den Zweiten Auf-seher.

Ehrwürdiger Meister

Sobald der Hammerschlag erfolgt ist, nimmt der Experte die rechte Hand des Profanen und lässt ihn dreimal auf die Schulter des noch sitzenden Zweiten Aufsehers schlagen. Der Zweite Aufseher erhebt sich, drückt seinen Hammer auf die Brust des Profanen um ihn fern zu halten und sagt:

Zweiter AufseherWer geht da?

ExperteEs ist ein Profaner, der wünscht als Freimaurer aufgenommen zu werden.

Zweiter AufseherWie wagt er dies zu erhoffen?

ExperteWeil er frei und von Gutem Rufe ist.

Zweiter AufseherWenn dem so ist, soll er weiterreisen, aber er soll zuerst durch die Luft gereinigt werden.

Der Zeremonienmeister fächelt dem Profanen mit einem Fächer etwas Luft ins Gesicht. Der Profane wird direkt zwischen die Säulen geführt

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, die Prüfung der Luft ist bestanden.

Ehrwürdiger MeisterProfaner ! Die Reisen, die Sie gehen müssen, sind symbolisch. Sie erinnern an die tatsächlichen Prüfungen welche, unsere Vorfahren allen Kandidaten zur Einweihung vorschrieben. Obschon unsere Gesellschaft Sie teilweise davon verschont, will sie trotzdem nicht, dass Sie deren Sinn-gehalt vermissen. Ich darf Ihnen also die verborgenen Mysterien enthüllen.

Die Reise, die Sie eben begingen, war mühsam, schwerfällig, voller Hindernisse und begleitet von einem lauten Getöse. Sie symbolisierte das Leben des Menschen. Das Getöse, welches Sie hörten, versinnbildlichte die Leidenschaften, die die Menschen bewegen, und die Hindernisse, über welche Sie gehen mussten, stellen die Schwierigkeiten dar, welche ihnen begegnen.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

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Ehrwürdiger Meister

Bruder Experte, lasse den Profanen seine zweite Reise gehen, wo er die Prüfung des Wassers bestehen muss.

Der Experte greift den Profanen an der linken Hand und hält ihn fest am rechten Vorderarm.

Er führt ihn nun über den Norden und den Osten zur Südkolonne, wo der Profane über das am Boden liegende Halbkugelbrett gehen muss. Er führt ihn dann rechts vor den Ersten Aufseher. Während dieser Reise klirren die Brüder mit ihren Schwertern, als ob ein Gefecht stattfinden würde, bis dass der Ehrwürdige Meister einen Hammerschlag gibt.

Sobald dieser Hammerschlag erfolgt ist, nimmt der Experte die rechte Hand des Profanen und lässt ihn dreimal auf die Schulter des Ersten Aufsehers schlagen. Der Erste Aufseher steht so-dann auf, drückt seinen Hammer auf die Brust des Profanen, um ihn auf Distanz zu halten, und sagt:

Erster AufseherWer geht da?

ExperteEs ist ein Profaner, der bittet als Freimaurer aufgenommen zu werden.

Erster AufseherWie wagt er dies zu erhoffen?

ExperteWeil er frei und von Gutem Rufe ist.

Erster AufseherWenn dem so ist, möge er weiterreisen, aber er soll zuerst durch das Wasser gereinigt werden.

Der Zeremonienmeister taucht dreimal die linke Hand des Profanen in ein Wasserbecken und bespritzt sein Gesicht mit einigen Tropfen Wasser. Nachdem er ihm die Hand mit einem Tuch getrocknet hat, wird der Profane zwischen die Säulen geführt.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, die Prüfung durch das Wasser ist beendet.

Ehrwürdiger MeisterProfaner, während dieser Reise haben Sie weniger Schwierigkeiten angetroffen und sind weni-ger Hindernissen begegnet. In der Tat, die Hindernisse werden nach und nach bei dem Men-schen immer kleiner, der beharrlich dem Pfad der Tugend folgt. Er ist jedoch noch nicht von all den Anfechtungen befreit, die er bekämpfen muss, um seine Leidenschaften zu bewältigen. Dies ist mit dem Geklirr der Waffen, dass Sie gehört haben, versinnbildlicht.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

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Ehrwürdiger Meister

Bruder Experte, lasse den Profanen seine dritte Reise gehen, wo er die Prüfung des Feuers bes-tehen muss.

Während dieser dritten Reise herrscht Ruhe und Schweigen in der Loge. Es liegen auch keine Hindernisse mehr im Weg. Der Experte greift den Profanen an der linken Hand und hält ihn fest am rechten Vorderarm. Er führt ihn nun über den Norden zum Osten rechts vor den Ehrwürdi-gen Meister.

Der Experte nimmt die rechte Hand des Profanen und lässt ihn dreimal auf die linke Schulter des Ehrwürdigen Meisters schlagen. Der Ehrwürdige Meister steht sodann auf, drückt seinen Hammer auf die Brust des Profanen, um ihn auf Distanz zu halten, und sagt:

Ehrwürdiger MeisterWer geht da?

ExperteEs ist ein Profaner, der bittet als Freimaurer aufgenommen zu werden.

Ehrwürdiger MeisterWie kann er wagen dies zu hoffen ?

ExperteWeil er frei und von Gutem Rufe ist.

Ehrwürdiger MeisterWenn dem so ist, soll er weiterreisen, aber er sei zuerst durch das Feuer gereinigt.

Der Kandidat wird zum Zentrum der Loge unter das Senkblei geführt, von wo ein vorher be-stimmter Bruder für eine kurze Zeit die Logentafel entfernt. Der Zeremonienmeister bläst das mit Bärlappsamen gefüllte Blasrohr und lässt das Feuer vor dem Gesicht des Kandidaten auf-flammen. Danach wird der Kandidat zwischen die Säulen geführt und die Logentafel wieder an ihren Platz gelegt.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, die Prüfung des Feuers ist beendet.

Ehrwürdiger MeisterDas Feuer, durch welches Sie unbeschadet gegangen sind, beendet Ihre Reinigung. Mögen die Flammen der Liebe Ihr Herz umfassen. Möge die Nächstenliebe in Zukunft Ihre Worte und Ta-ten leiten.

Vergessen Sie niemals die Grundregel der universellen Moral:

Tun Sie Niemandem etwas an, was Sie nicht möchten, dass man es Ihnen selbst antue.

Verankern Sie in Ihr Herz auch diesen weiteren Lehrsatz; welchen die Freimaurerei kennt:

Tun Sie Anderen all das Gute an, welches Sie wünschen, dass man es Ihnen antue.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

In Kürze werden wir von Ihnen das Gelübde abfordern, welches Sie mit dem Heiligen Bund der

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Freimaurerei vereinigen wird. Von da an gehören Sie nicht mehr sich selbst.

Es kann sein, dass Sie eines Tages Ihren letzten Tropfen Blut opfern müssen um unseren ehr-würdigen Bund oder einen Bruder zu verteidigen.

Sind Sie für dieses Opfer bereit und werden Sie den Mut dafür aufbringen ?

Auf eine spontane Antwort warten

Ehrwürdiger MeisterWenn dem so ist, Bruder Experte und Bruder Zeremonienmeister, führt den Kandidaten zum Altar, damit er sein Gelübde ablegen kann.

Der Experte und der Zeremonienmeister führen den Kandidaten über den Norden vor den Altar, wo er stehen bleibt.

Ehrwürdiger MeisterKandidat, sind Sie bereit ein feierliches Gelübde abzulegen, welches auf den Prinzipien beruht, welche ich Ihnen erklärt habe, und verpflichten Sie sich die Geheimnisse und Mysterien der Freimaurerei geheim zu halten ?

Auf eine spontane Antwort warten

Ehrwürdiger MeisterIch teile Ihnen mit, dass Sie Ihr Gelübde auf die Drei Großen Lichter der Freimaurerei ablegen werden. Es sind dies: das Buch der Heiligen Schrift, der Zirkel und das Winkelmaß.

- - - Kurze Pause - - - - -

In dieser Ehrwürdigen Loge sowie im Alten und Angenommenen Schottischen Ritus ist dieses Heilige Buch die Bibel. Haben Sie einen Einwand Ihr Gelübde auf dieses Heilige Gesetz abzule-gen?

Auf eine spontane Antwort warten

Wenn dem so ist, Bruder Experte und Bruder Zeremonienmeister, erfüllt eure Aufgaben.

Der Zeremonienmeister lässt den Kandidaten aufs linke Knie niederknien. Er legt die rechte Hand auf das Heilige Buch, den Zirkel und das Winkelmaß. Er gibt ihm in die linke Hand einen offenen Zirkel, eine Spitze ans Herz gelegt, die andere Spitze Richtung Himmel gerichtet. In dieser Stellung wird das vom Ehrwürdigem Meister vorgesprochene Gelübde wiederholt.

Der Experte und der Zeremonienmeister kreuzen Schwert und Stab über dem Kandidaten.

Ehrwürdiger Meister

In Ordnung, meine Brüder ! Die Schwerter in die linke Hand. Der Kandidat wird nun sein Ge-lübde ablegen.

Kandidat, sprechen Sie mir diese feierliche Verpflichtung nach:

Ich, N .......................... , aus meinem eigenen und freien Willen, in Gegenwart des Großen Baumeisters aller Welten und dieser ehrwürdigen Versammlung von Freimaurern, gelobe und verspreche feierlich und aufrichtig niemals ein mir anvertrautes Geheimnis der Freimaurerei zu enthüllen und mich darüber nur mit regelrechten Freimaurern oder in einer Regelrechten Loge zu unterhalten.

Ich verspreche meine Brüder zu lieben, sie zu schützen und ihnen zu Hilfe zu kommen.

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Lieber hätte ich den Hals durchschnitten als mein Gelübde zu brechen. Der Große Baumeister aller Welten möge mir helfen und mich vor solch einem Unglück bewahren.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterBruder Zeremonienmeister, lass den Kandidaten aufstehen und führe ihn zwischen die Säulen.

Alle Brüder bleiben in Ordnung stehen mit den Schwertern in der linken Hand.

Bruder Erster Aufseher, auf Dir ruht eine der ersten Säulen dieses Tempels, hältst Du jetzt, wo Geduld und Mut den Kandidaten zum Sieger zwischen dem profanen und dem eingeweihten Menschen gemacht haben, ihn für würdig unter uns aufgenommen zu werden?

Erster AufseherJa, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterWas verlangst Du für ihn ?

Erster AufseherDass man Ihm die Augenbinde abnehme, sodass er sehe und nachdenke.

Die Loge soll im Halbdunkel liegen. Nur das Delta und die Drei Kleinen Lichter beleuchten den Tempel.

Der zuletzt eingeweihte Lehrling liegt zu Fuße des Schriftführers am Boden, auf einem schwar-zen Tuch. Seine Füße auf den Stufen, sein Kopf Richtung Westen, ohne Handschuhe und ohne Schurz und ein blutbeflecktes Tuch auf dem Herzen.

Neben ihm befinden sich drei brennende Schalen, zwei auf Schulterhöhe, eine neben den Fü-ßen. Alle Brüder verlassen das Zeichen und richten das Schwert in der linken Hand auf den Kandidaten. Nur der Experte, der vor dem Altar der Gelübde steht, richtet sein Schwert auf den am Boden liegenden Lehrling.

Ehrwürdiger MeisterDies geschehe bei meinem dritten Hammerschlag.

Der Zeremonienmeister entfernt die Augenbinde des Kandidaten. Wenn dieser Brillenträger ist, wird man ihm die Brille aufsetzen.

Kandidat, die Schwerter, die auf Sie gerichtet sind, bedrohen nicht etwa ihre Person. Sie zeigen Ihnen, dass alle Freimaurer zu Ihrer Hilfe eilen werden, falls Sie in Gefahr wären.

Sie bedeuten aber auch, dass Sie als Eidbrüchiger der Rache aller Brüder auf dem Erdenrund nicht entgehen werden, denn diese haben geschworen, den Meineid zu bestrafen.

Schwört ihr dies, meine Brüder ?

Alle BrüderWir schwören es !

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Ehrwürdiger MeisterKandidat, Sie sind sich nun der Tragweite der eingegangen Verpflichtungen im Klaren. Wir for-dern Sie auf, noch einmal darüber nachzudenken.

Vor Ihrer endgültigen Aufnahme werden Sie diese Verpflichtungen noch einmal bestätigen müssen.

Bruder Zeremonienmeister, verbinde dem Kandidaten noch einmal die Augen und führe ihn aus dem Tempel.

Der Zeremonienmeister verbindet dem Kandidaten die Augen und führt ihn aus dem Tempel in die Kammer der Seelischen Betrachtungen, wo sich dieser wieder normal bekleidet.

Der Tempel wird wieder erleuchtet. Das Material, dass bei der Zeremonie verwendet wurde, wird lautlos entsorgt.

Der Zeremonienmeister kommt mit dem bekleideten Kandidaten vor die Pforte des Tempels.

Dessen Augen sind verbunden und man lässt ihn 3 Schläge machen:

Ehrwürdiger MeisterBruder Zweiter Aufseher, schau nach wer so klopft.

Zweiter AufseherBruder Wachhabender, schau nach, wer so klopft.

Der Wachhabende öffnet die Pforte nur teilweise und schließt sie gleich wieder mit Lärm.

WachhabenderBruder Zweiter Aufseher, es ist der Kandidat N............. , begleitet vom Zeremonienmeister. Er ist auf der Suche nach der Wahrheit und dem Licht und bittet um Einlass in den Tempel.

Zweiter AufseherEhrwürdiger Meister, es ist der Kandidat N.............. , begleitet vom Zeremonienmeister. Er ist auf der Suche nach der Wahrheit und dem Licht und bittet um Einlass in den Tempel.

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, bildet die Kette damit wir den Kandidaten in ihr empfangen.

- - - - Kurze Pause - - - - -

Die Brüder bilden eine offene Kette. Der Ehrwürdige Meister bleibt an seinem Platz. Die beiden Brüder, die seitlich des Kandidaten stehen, werden, sobald dieser eingetreten ist, ihm eine Hand auf die Schulter legen. Der Pate des Kandidaten bleibt im Hintergrund stehen, einen Spiegel in der Hand.

Ehrwürdiger MeisterMan gebe dem Kandidaten den Einlass in den Tempel.

Der Wachhabende öffnet die Pforte, lässt den Zeremonienmeister mit dem Kandidaten, dessen Augen weiterhin verbunden sind, in den Tempel, schließt die Pforte und begibt sich in die Kette. Der Kandidat wird an den für ihn vorgesehenen Platz in der Kette geführt. Der Pate stellt sich hinter ihm mit dem Spiegel auf.

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Erster AufseherEhrwürdiger Meister, der Kandidat ist in der Bruderkette.

Ehrwürdiger MeisterWas verlangst Du für ihn ?

Erster AufseherDas Licht, Ehrwürdiger Meister.

Ehrwürdiger MeisterNachdem er dessen würdig ist, soll es ihm beim dritten Hammerschlag gegeben werden.

Kandidat, zuvor stelle ich Ihnen eine letzte Frage. Sie kennen viele Menschen und haben viel-leicht Feinde. Falls Sie in dieser Versammlung oder unter den Freimaurern solche erkennen, wären Sie dazu bereit denjenigen die Hand zu reichen und die Vergangenheit zu vergessen ?

Auf eine spontane Antwort warten

Wir nehmen von Ihrem Versprechen Kenntnis und werden Sie gegebenenfalls daran erinnern.

Der Zeremonienmeister entfernt die Augenbinde des Kandidaten. Wenn dieser Brillenträger ist, setzt er ihm die Brille auf.

- - - - Kurze Pause - - - - -

Kandidat, Sie sehen, dass sich der Anblick dieser Versammlung verändert hat. Es sind keine drohenden Schwerter mehr auf Sie gerichtet. Sie sehen nur Brüder, die eine Kette bilden, Sym-bol der Vereinigung aller Freimaurer auf dem Erdenrund.

Schauen Sie sich um. Wenn Sie einen Feind erkennen, machen Sie Ihr Versprechen wahr.

- - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterSeinen Feinden steht man nicht immer gegenüber. Oft stehen sie arglistig im Rücken.

¡Drehen Sie sich um !

Der Pate hält den Spiegel auf Augenhöhe des Kandidaten, der sich somit selber sieht (A17). Nach einigen Sekunden legt der Pate den Spiegel zur Seite und umarmt brüderlich sein Paten-kind (A18). Pate und Kandidat treten wieder in die Kette.

Unsere Hände verbinden Sie mit uns und dem Altar der Wahrheit. Unser Handgriff zeigt Ihnen, dass wir Sie niemals verlassen werden, solange Wahrheit, Gerechtigkeit, Verschwiegenheit und Bruderliebe Ihnen heilig sind.

Meine Brüder, lösen wir die Kette.

Nehmt Platz, meine Brüder !

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Bruder Zeremonienmeister, führe den Kandidaten zum Altar der Gelübde und lass seinen Paten neben ihm stehen.

Der Zeremonienmeister führt den Kandidaten und den Paten zum Altar. Der Pate steht rechter Hand des Kandidaten, der Experte linker Hand.

Ehrwürdiger Meister

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In Ordnung meine Brüder, das Schwert in der linken Hand !

Kandidat, knien sie nieder.

Der Experte lässt den Kandidaten aufs linke Knie niederknien. Er legt seine rechte Hand auf das Heilige Buch, den Zirkel und das Winkelmaß. Er gibt ihm in die linke Hand einen offenen Zirkel, eine Spitze ans Herz gelegt, die andere Spitze in Richtung Himmel gerichtet.

Kandidat, bestätigen Sie Ihr Einverständnis, allen Verpflichtungen, die Sie eingegangen sind, nachzukommen ? Bestätigen Sie ehrlich und ohne jeglichen Vorbehalt das feierliche Gelübde, dass Sie vor kurzem mit verbundenen Augen abgelegt haben ? Geloben Sie zudem, den Vor-schriften, Regeln, Gesetzen und Anordnungen der Leitung unseres Bundes zu folgen ?

Sagen Sie, ich bestätige und gelobe es.

KandidatIch bestätige und gelobe es.

Ehrwürdiger MeisterDer Ehrwürdige Meister nimmt das flammende Schwert in die linke Hand und legt es sanft auf den Kopf des Kandidaten. In der rechten Hand hält er den Hammer.

Zur Ehre des Großen Baumeisters aller Welten.

Im Namen der Weltfreimaurerei, unter der Schirmherrschaft der G. L. _________,

Kraft meines Amtes in dieser Ehrwürdigen Loge,

Erkenne ich Sie an,

Sanfter Hammerschlag auf das Schwert am Kopf

nehme ich Sie an,

Sanfter Hammerschlag auf das Schwert, auf der linken Schulter

und nehme Sie auf,

Sanfter Hammerschlag auf das Schwert, auf der rechten Schulter

als Freimaurerlehrling, im Ersten Grad des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus und als Mitglied dieser Ehrwürdigen Johannisloge im Orient von _____ mit dem Namen _______ und der Nummer ____.

Der Ehrwürdige Meister legt das Flammende Schwert und den Hammer zur Seite und lässt den Kandidaten aufstehen.

Mein Bruder, denn in Zukunft wirst Du unter uns keine andere Anrede mehr hören, nähere Dich, damit ich Dir den Bruderkuß gebe, der Dich mit allen Brüdern dieser Ehrwürdigen Loge verbinden wird.

Der Lehrling besteigt den Orient auf der Seite des Sekretärs, wo ihm der Ehrwürdige Meister den Bruderkuß gibt (A18).

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Ehrwürdiger MeisterNehmt Platz, meine Brüder !

Der neue Bruder bleibt mit dem Zeremonienmeister und dem Experten beim Orient.

Ich kann Dir nun mitteilen, dass es in der Freimaurerei verschiedene Grade gibt. Jeder hat sei-ne Geheimnisse und Eigenschaften, welche den darin Aufgenommenen je nach Verdienst mit-geteilt werden.

Wir werden Dir nun die Geheimnisse des Ersten Grades, in welchem Du eben aufgenommen wurdest, mitteilen.

Ehrwürdiger MeisterBruder Zweiter Aufseher, beginne nun die Instruktion unseres neuen Bruders N........... . Bruder Experte und Bruder Zeremonienmeister, führt unseren neuen Bruder zwischen die Säulen.

Der Zeremonienmeister und der Experte führen den neuen Bruder zwischen die Säulen. Alle Instruktionen werden mit lauter Stimme gehalten.

Zweiter AufseherMein Bruder: Winkelmaß, Richtscheit und Senkblei sind die wahren Erkennungszeichen eines Freimaurers. Du musst Dich deshalb gerade halten und die Füße in den Rechten Winkel stellen.

Der Experte überwacht die Ausführung und soll sie wenn notwendig vorführen.

Jetzt mache einen Schritt mit dem linken Fuß auf mich zu und ziehe den rechten Fuß nach, so-dass beide Füße wieder im Rechten Winkel stehen. Dies ist der erste ritualmäßige Freimaureri-sche Schritt. In dieser Stellung werden die Geheimnisse mitgeteilt.

Der Experte überwacht die Ausführung und soll sie, wenn notwendig, vorführen.

Die Geheimnisse dieses Grades bestehen aus dem Zeichen, Griff und Wort. Halte jetzt die rech-te Hand in der Höhe der Kehle, den Daumen im rechten Winkel geöffnet und den Vorderarm in waagerechter Haltung.

Dies heißt "In Ordnung stehen".

Das Zeichen besteht darin, dass man die rechte Hand von links nach rechts an der Kehle vor-beizieht und danach senkrecht, von der Schulter an, fallen lässt. Dies ist eine Anspielung auf die in Deinem Eid angedrohte Strafe und bedeutet: Dass ein Freimaurer als Mann von Ehre sich lieber die Kehle durchschneiden ließe, als dass er die ihm anvertrauten Geheimnisse verriete.

Der Experte überwacht die Ausführung und soll sie, wenn notwendig, vorführen.

Beim Betreten des Tempels musst Du ins Zeichen treten, also in Ordnung stehen, den Schritt dreimal ausführen, nacheinander den Ehrwürdigen Meister, den Ersten Aufseher und zuletzt den Zweiten Aufseher grüßen, indem Du das Zeichen machst. Schließlich musst Du wissen, dass Du bei jeder Fortbewegung im Tempel im Zeichen sein musst.

Der Griff wird gegeben, indem man sich gegenseitig die rechte Hand reicht und einen fühlba-ren Druck mit dem gekrümmten D....n auf das Fingergelenk ausübt, welches den Z.........r mit der Hand verbindet. Mit diesem Griff verbindet sich die Frage nach dem "Heiligen Wort".

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Zweiter AufseherDer Gefragte hat zu antworten: Ich kann weder lesen noch schreiben, ich kann nur buchstabie-ren, gib mir den ersten Buchstaben, ich gebe Dir den folgenden.

Damit Du dies in Zukunft ausführen kannst, sage ich Dir das Wort: B..z.

Der Experte tritt dem neuen Bruder gegenüber und lässt ihn den Griff und das Wort wiederho-len (A19).

Dieses Wort kommt von der Säule, die außen am Tempel Salomons errichtet war, links vom Eingangstor. Die Bedeutung ist: "In Stärke".

Der Experte zeigt dem Kandidaten die Säule.

Schließlich musst Du wissen, dass Dein Alter als Lehrling im Alten und Angenommenen Schotti-schen Ritus drei Jahre ist.

Erster Aufseher

Ehrwürdiger Meister, alles ist gerecht und vollkommen.

Ehrwürdiger MeisterBruder Experte, bekleide unseren neuen Bruder mit dem

Lehrlingsschurz.

Der Experte bekleidet den neuen Bruder mit dem Lehrlingsschurz, den er vorher der Gürtelwei-te entsprechend vorbereitet hat.

Trage diesen Schurz, er ist die Kleidung des Maurers. Er ist für uns das Symbol der Arbeit. Sor-ge dafür, dass Du ihn immer trägst, wenn Du die Loge betrittst. Als Lehrling trägst Du den Schurz mit erhobenem Latz.

Seine Farbe ist weiß, das Zeichen der Reinheit, der Unbescholtenheit und der Arglosigkeit. Hüte Dich davor ihn durch Deine Handlungen zu beflecken.

Der neue Bruder wird zwischen die Säulen geführt.

- - - - - Kurze Pause - - - - -

In Ordnung, meine Brüder.!

Ich fordere Euch auf, von nun an den neu aufgenommenen Bruder N............. , der sich zwi-schen den Säulen befindet, als Bruder und Mitglied dieser Ehrwürdigen Loge anzuerkennen und ihm jederzeit Hilfe und Unterstützung zu gewähren. Er wird seinerseits niemals die maureri-schen Verpflichtungen vergessen, die er eben eingegangen ist.

Ehrwürdiger MeisterBrüder Erster und Zweiter Aufseher, fordert die Brüder Eurer Kolonne auf, so wie ich die Brüder im Osten auffordere, mit einem Freudensalut die glückliche Erwerbung zu feiern, die diese Ehrwürdige Loge und die Freimaurerei im Allgemeinen mit der Aufnahme des geliebten Bruders N........................... gemacht hat.

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Erster AufseherBruder Zweiter Aufseher und Brüder auf der Südkolonne, ich fordere Euch auf, mit einem Freu-densalut die glückliche Erwerbung zu feiern, die diese Ehrwürdige Loge und die Freimaurerei im Allgemeinen mit der Aufnahme des geliebten Bruders N........................... gemacht hat.

Zweiter AufseherBrüder auf der Nordkolonne, ich fordere Euch auf, mit einem Freudensalut die glückliche Er-werbung zu feiern, die diese Ehrwürdige Loge und die Freimaurerei im Allgemeinen mit der Aufnahme des geliebten Bruders N.......................... gemacht hat.

Erster AufseherEhrwürdiger Meister, die Aufforderung ist erfolgt.

Ehrwürdiger Meister

Auf mich, meine Brüder, durch das Zeichen, die Salve, und den Schottischen Zuruf

Zeichen, Salve (3x), Husseh, Husseh, Husseh.

Nehmt Platz, meine Brüder !

Ehrwürdiger MeisterBruder Zeremonienmeister, führe unseren neuen Bruder N................ vor den Orient und Du, Bruder Experte, lasse ihn seine erste Lehrlingsarbeit erbringen.

Der Zeremonienmeister führt den neuen Bruder zur Nordseite des Orients, wobei er darauf achtet, dass dieser im Zeichen ist.

Der Experte führt ihn an den Rauen Stein, lässt ihn aufs rechte Knie niederknien, übergibt ihm Hammer und Meißel und lässt ihn mit drei Schlägen den Stein behauen.

ExperteEhrwürdiger Meister, die erste Lehrlingsarbeit unseres neuen Bruders N................ ist vollendet.

Der Zeremonienmeister führt den neuen Bruder, der im Zeichen steht, rechter Hand vor den Meister vom Stuhl auf den Orient.

Ehrwürdiger MeisterNach einer alten Tradition übergebe ich Dir ein Paar weiße Handschuhe, welche Du während der Tempelarbeiten tragen wirst.

Sie zeigen Dir, dass die Hände eines Freimaurers immer rein von irgendwelchen Untaten sein sollen, ebenso wie er sein Gewissen von niedrigen Gefühlen frei halten soll.

Der Ehrwürdige Meister wartet, bis der neue Bruder die Handschuhe angezogen hat.

Nach alter Sitte empfängt der Freimaurer bei seiner Aufnahme ein Paar weiße Frauenhand-schuhe, welche er der Frau schenkt, die er am meisten ehrt und respektiert. In Erinnerung an diese Sitte übergebe ich Dir im Namen der ganzen Loge eine rote Rose für diese Frau.

Bruder Zeremonienmeister, führe nun unseren Bruder N................. an die vordere Reihe der Nordkolonne, an den Platz, der ihm heute zusteht.

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In Zukunft wird er auf der hinteren Reihe der Nordkolonne mit den anderen Lehrlingen sitzen.

Der Zeremonienmeister führt den neuen Bruder zum ersten Sitz der vorderen Reihe an der Nordkolonne, wo dieser im Zeichen stehen bleibt. Zeremonienmeister und Experte kehren an ihre Plätze zurück

- - - - - Kurze Pause - - - - -

Ehrwürdiger MeisterDu musst wissen, mein lieber Bruder, dass die Wohltätigkeit eine der Tugenden ist, welche den Brüdern Freimaurern am meisten am Herzen liegt.

Die Metalle, die man Dir vor dem Eintritt in diesen Tempel abgenommen hat, symbolisieren den trügerischen Glanz. Die übliche Wertschätzung ist ein niederes Vorurteil. Sie führt zu einem trügerischen Reichtum, welchen der Weise verachten wird. Der Mensch, der frei sein will, muss lernen, sich vom Belanglosen abzuwenden und in Erinnerung behalten, dass Habsucht der An-gelpunkt aller Laster ist.

Ehrwürdiger MeisterWenn die Metalle angemessen behandelt werden, können diese aber auch dazu dienen, Gutes zu tun. Eine „Witwe und ihre Kinder“, denn so bezeichnet man die Freimaurerei und ihre An-hänger, sind ständig einer Unterstützung bedürftig. Für unsere Hilfswerke müssen wir die Ge-befreudigkeit unserer Brüder in Anspruch nehmen. Ihre Spenden sollen mit Vernunft und mit Herz gegeben werden, damit keiner mehr gibt, als es ihm seine Mittel erlauben.

Die Wohltätigkeit ist aber keine Tugend mehr, wenn sie zum Nachteil eigener vorrangiger und dringender Verpflichtungen erfolgt. Der Unterhalt der Familie, die Erziehung der Kinder, die Fürsorge für die Älteren, die bürgerlichen Schuldverhältnisse zu befriedigen, dass sind die ers-ten Pflichten, die uns die Welt und unser Gewissen auferlegt.

Deine Spende an unser Hilfswerk halte sich daher im Rahmen einer Gabe und sei diskret gege-ben, denn die Wohltätigkeit eines Freimaurers darf niemals prahlerisch sein, noch aus Eitelkeit erfolgen. Der Gebende wird sonst zum Stolz verleitet und der Empfangende gedemütigt. Die Spenden sind ausschließlich die Erfüllung einer Pflicht und sollen im Verborgenen erfolgen.

Bruder Zeremonienmeister, gib unserem Bruder N................ seine Metalle zurück. Er wird sich ihrer mit Umsicht bedienen.

Ausführung

Mein lieber Bruder N................ , der Bruder Gabenpfleger wird am Ende dieser Arbeit Dir, wie auch allen anderen Brüdern, den Gabenbeutel reichen. Du kannst dann Deine Spende als Akt der Wohltätigkeit geben, sie wird ein Beweis der Opferwilligkeit sein, die allen Freimaurern am Herzen liegen soll.

- - - - Kurze Pause - - - - -

Es bleibt mir nun noch, mein Bruder N............... , Dein Philosophisches Testament, also Deine letzten profanen Gedanken, zu vernichten. Von jetzt an bist Du zu einem neuen Leben berufen und Du wirst an Deiner eigenen Verbesserung arbeiten, indem Du den Weg der Erkenntnisse gehen wirst.

Deine vergangenen Vorstellungen musst Du vergessen. Indem wir das Zeugnis Deiner Vergan-genheit vernichten, zeigen wir Dir unser Vertrauen in Deine Zukunft.

Ich überliefere nun Dein Testament den reinigenden Flammen.

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Ehrwürdiger MeisterDer Ehrwürdige Meister verbrennt das Testament auf der Spitze seines Schwertes über einem Becken. Die Asche wird vom Experten in einen Umschlag getan und dem neuen Bruder über-geben.

Mein Bruder, nimm Platz.

Bruder Experte, verbrenne nun die Untersuchungsberichte.

Der Experte verbrennt die Berichte in dem Becken.

- - - - Kurze Pause - - - - -

Bruder Redner, es ist nun Deine Aufgabe den brüderlichen Gefühlen Ausdruck zu geben, die wir in dieser Respektablen Loge unserem neuen Bruder N............... entgegenbringen und auch in kurzer Form Sinn und Ziel der Königlichen Kunst darzulegen.

RednerWillkommensansprache und kurze Erklärung der königlichen Kunst.

Ehrwürdiger MeisterMeine Brüder, bringen wir dem Großen Baumeister aller Welten alles Gute, Notwendige und Glorreiche dar, was wir an diesem feierlichen Tag, wo wir einen neuen Bruder aufnehmen durf-ten, geleistet haben.

Möge er unsere Arbeiten schützen und uns immerfort zu Verbesserungen anleiten.

Mögen Harmonie, Einigkeit und Eintracht für immer der dreifache Mörtel unserer Werke sein.

Mögen wir in der Welt in Erscheinung treten, damit die Weisheit der wahren Kinder des Lichtes geachtet wird.

Nach der Aufnahmezeremonie soll nur noch die Schließung der Arbeiten im Ersten Grad statt-finden.

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DeckerspruchDer Deckerspruch kann eventuell am Ende eines Brudermahls vorgetragen werden, gehört aber nicht zur Schottischen Tradition.

Bevor wir uns für einige Zeit trennen, besinnen wir uns einen Moment und wenden wir unsere Gedanken an alle Freimaurer auf dem Erdenrund.

Wünschen wir denjenigen, die reich und mächtig sind, Weisheit und Maß bei der Verwendung der Güter dieser Welt.

Wünschen wir denjenigen, die krank oder unglücklich sind, Gesundheit und Rückkehr zum Glück.

Schließlich all jenen, die uns verlassen werden, welche vor der endgültigen Initiation stehen, welche die Profanen den Tod nennen, Mut und Kraft für den Eintritt in den Ewigen Osten.

Page 43: RITUAL IM ERSTEN GRAD

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INSTRUKTION DURCH FRAGEN UND ANTWORTEN IM LEHRLINGSGRAD

Instruktion im LehrlingsgradZu jedem Maurergrad gibt es eine Instruktion, welche aus Fragen und Antworten besteht.

Die Fragen werden gestellt um das Nachdenken anzuspornen. Die Antworten sollen durchdacht sein und nicht lediglich auswendig gelernt werden.

F - Mein Bruder, woher kommst Du ?

A - Aus einer Johannisloge

F - Was wird in einer Johannisloge vollbracht ?

A - Man windet Kränze für die Tugend und schmiedet Ketten für die Laster.

F - Was willst Du hier vollbringen?

A - Meine Leidenschaften bewältigen, meinen Willen bezwingen und weitere Fortschritte in der Freimaurerei vollbringen.

F - Was bringst Du der Loge?

A - Wohlwollen gegenüber meinen Brüdern.

F - Was vereint uns?

A - Die Freimaurerei

F - Bist Du ein Freimaurer?

A - Meine Brüder erkennen mich als solchen.

F - Was ist ein Freimaurer?

A - Ein freier Mann von gutem Rufe, sowohl Freund der Reichen wie auch der Armen, sofern sie tugendhaft sind.

F - Was sind die Aufgaben eines Freimaurers ?

A - Vor dem Laster zu fliehen und die Tugend auszuüben.

F - Wo bist Du als Freimaurer aufgenommen worden ?

A - In einer regelrechten und vollkommenen Loge.

F - Was braucht es, damit eine Loge regelrecht und vollkommen ist ?

A - Drei leiten sie, Fünf erleuchten sie, Sieben machen sie regelrecht und vollkommen.

F - Seit wann bist Du Freimaurer ?

A - Seitdem ich das Licht in einer Johannisloge empfangen habe.

F - Woran erkenne ich, dass Du Freimaurer bist ?

A - An meinen Zeichen, Worten und Griffen.

F - Wie werden die Zeichen der Maurer gemacht ?

A - Durch Winkelmaß, Richtscheit und Senkblei

F - Wie steht man in Ordnung ?

A - (stellt sich ins Zeichen)

F - Gib mir das Straf- oder Erkennungszeichen

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A - (vollbringt das Zeichen)

F - Was bedeutet dieses Zeichen ?

A - Dass ich mir lieber die Kehle durchschneiden ließe, als die mir anvertrauten Geheimnisse zu verraten.

F - Gib mir das Heilige Wort!

A - Ich kann weder lesen noch schreiben, ich kann nur buchstabieren. Gib mir den ersten Buchstaben, so gebe ich Dir den zweiten.

F - Welche Form hat Deine Loge ?

A - Ein langes Rechteck.

F - In welcher Richtung geht seine Länge ?

A - Von Osten nach Westen.

F - Seine Breite ?

A - Von Süden zum Norden.

F - Seine Höhe ?

A - Vom Scheitelpunkt bis zum Fußpunkt.

F - Was bedeuten diese Ausdehnungen ?

A - Dass die Freimaurerei universell ist.

F - Was sagst Du, wenn die Arbeiten nicht gedeckt sind ?

A - Es regnet.

F - Was stützt Deine Loge ?

A - Drei große Säulen, die wir Weisheit, Stärke und Schönheit, nennen und die symbolisch durch den Meister vom Stuhl und den Ersten und den Zweiten Aufseher dargestellt wer-den.

F - Wie können diese allegorischen Säulen Deine Loge stützen, wie können sie die konstruk-tiven Arbeiten der Freimaurer anleiten ?

A - Die Weisheit leitet, die Stärke führt aus und die Schönheit ziert.

F - Warum hast Du Dich als Freimaurer aufnehmen lassen ?

A - Weil ich mich in der Finsternis befand und das Licht ersehnte.

F - In welchem Zustand befandest Du Dich, als Du aufgenommen wurdest ?

A - Weder nackt, noch bekleidet, jedoch in einem ehrbaren Zustand, der Sicht beraubt und aller Metalle entblößt.

F - Wie bist Du in die Loge eingeführt worden ?

A - Durch drei starke Schläge.

F - Was bedeuten sie ?

A - Frage, so wird Dir gegeben (das Licht); Suche, so findest Du (die Wahrheit); Klopfe an, so wird Dir aufgetan (die Pforte)

F - Was hast Du beim Eintritt in die Loge gesehen ?

A - Nichts, was der Geist des Menschen begreifen kann, ein dichter Schleier verdeckte mei-

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ne Augen.

F - Was sahst Du, als Du das Licht bekamst ?

A - Die Sonne, den Mond und den Meister der Loge.

F - Was stellt das strahlende Delta dar ?

A - Den Großen Baumeister aller Welten.

F - Wo sitzt der Meister der Loge ?

A - Im Osten.

F - Warum ?

A - Genauso, wie die Sonne im Osten aufgeht um den Tag zu eröffnen, so befindet sich auch der Ehrwürdige Meister im Osten, um die Loge zu eröffnen und seine Brüder auf dem Weg der Freimaurerei anzuleiten.

F - Wo sitzt der Zweite Aufseher ?

A - Im Süden, u m die Sonne am Mittag zu beobachten. Um die Arbeiter von der Arbeit in die Pause und von der Pause zur Arbeit zu rufen, damit sie froh und erfüllt sind.

F - Wo sitzt der Erste Aufseher ?

A - Ebenso, wie die Sonne im Westen untergeht um den Tag zu schließen, befindet sich der Erste Aufseher im Westen, um dem Ehrwürdigen Meister zu helfen die Loge zu schließen und die Arbeiter zu entlohnen.

F - Wie alt bist Du ?

A - Drei Jahre.

F - Woran arbeiten die Lehrlinge ?

A - Am Rauen Stein, den sie behauen, damit er von seinen Unebenheiten befreit wird und um ihn in die Form zu bringen, die seiner Bestimmung entspricht.

F - Was sind die Werkzeuge des Lehrlings ?

A - Der Meißel und der Hammer.

F - Was bedeutet der Lehrlingsschritt ?

A - Er stellt den Eifer dar, den wir zeigen müssen, uns Dem zu nähern, der uns erleuchtet.

ARBEITE UND BEHARRE

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Empfehlungen zur Zeichnung der LogentafelZeichnung der Tafel1. Die Knotenschnur soll mit einem ununterbrochenen Strich gezeichnet werden, indem man

bei der Quaste unten links beginnt und rechts unten endet.

2. Danach sollen hintereinander gezeichnet werden: die Säulen B und J, die drei Stufen, die Pforte und dann die anderen Symbole, wobei die drei Himmelsrichtungen respektiert wer-den und mit dem strahlenden Delta geendet wird. Während der Zeichnung ist darauf zu achten, dass die drei Stufen nicht zu nahe am Rand der Tafel sind und die Winkelwaage sowie das Senkblei nicht zu nahe am Rande des Musivischen Pflasters. Es ist genügend Platz zwischen dem Delta, dem Winkelmaß und dem Zirkel vorzusehen.

Löschen der TafelDas Löschen soll mit einer Geste in Gegenrichtung der Zeichnung erfolgen.

Man beginnt mit dem Delta, dann mit den verschiedenen Symbolen und endet mit der Knoten-schnur von rechts unten bis unten links.

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ANHANG ZUM LEHRLINGS RITUAL(A1) Das „Lange Rechteck“ ist traditionell ein Viereck, bestehend aus zwei Quadraten.

(A2) Das „Goldene Rechteck“ ist jenes, welches auf die Logentafel gezeichnet wird. Es bes-teht aus 5 x 3 Fließen. Es ist das nächste Verhältnis zur Goldenen Zahl, bzw. der Gold-enen Proportion. Ein Rechteck mit Goldener Proportion wird mit Länge durch Breite = 1,618 bzw. B durch L = 0,618 gezeichnet.

(A3) Das strahlende DELTA ist ein mit Lichtschein umgebenes gleichschenkliges Dreieck (108° - 36° - 36°). In der Mitte jeder Seite sind 3 Strahlen angebracht. Im Zentrum be-findet sich das symbolische Auge.

(A4) Im Alten und Angenommenen Schottischen Ritus ist das Buch des Heiligen Gesetzes immer die Bibel, sie ist auf der Seite des Prologs zum Johannesevangelium geöffnet.

In keinem Fall darf, aus persönlichen Gründen, eine Unterschiebung mit einem anderen Heiligen Buch erfolgen, dies unter Androhung der Nichtigkeit selbst der Aufnahme. Hingegen, aber nur für die Einweihung, darf ein anderes anerkanntes Heiliges Buch, Zeugnis der Konfession des Kandidaten, geschlossen auf dem Altar der Gelübde liegen. Das Winkelmaß, mit dem Zirkel vereinigt, hat immer zwei gleichlange Schenkel. Der Zirkel wird auf 60° geöffnet.

(A5) Im Alten und Angenommenen Schottischen Ritus wurde seit Eh und Je die Logentafel gezeichnet. Es ist der Grundakt der Schöpfung des Heiligen Raumes. Es ist von Bedeu-tung, dass die Logentafel nicht eine vorgezeichnete immobile Darstellung ist, welche man sichtbar macht, indem man sie nur aufdeckt oder umkehrt. Dies um so mehr, als das Aufbewahren einer Logentafel (mit dem Risiko einer Zurschaustellung) gegen das gegebene Gelübde und gegen die Bräuche der „Landmarks“ und „Old Charges“ der Re-gulären Freimaurerei verstoßen würde. Es soll im Gegenteil eine aktive Arbeit sein, an welcher alle Mitglieder der Loge teilnehmen, indem sie den Experten, der die Logenta-fel zeichnet, beobachten. In der Tat, mit dieser traditionellen und einweihenden Arbeit erschaffen wir alle symbolischen Elemente der Loge. Würde die Zeichnung durch einen Lehrling oder einen Gesellen ausgeführt werden, entstünde eine Sinnwidrigkeit, da die-se beiden die Schrift der Freimaurerei noch nicht kennen. Während der Zeichnung darf kein Kommentar abgegeben werden, denn die, aus der Zeichnung der Logentafel ent-stehende schöpferische Arbeit stellt in sich selbst das Wort dar. Um die Logentafel zu zeichnen, ist es empfehlenswert eine schwarze Tafel und eine weiße Kreide zu verwen-den.

(A6) Der Raue Stein ist ein grob behauener, noch nicht vollendeter und noch nicht geglätte-ter Stein.

(A7) Die Brüder gehen an ihren Platz, wo sie stehen bleiben. Beide Aufseher zünden ihre Kerzen selber an, dann es handelt sich dabei um keine rituelle Handlung. Die Kerzen sind lediglich eine Erinnerung an die notwendige Beleuchtung von damals. Der Schrift-führer wie auch der Redner bleiben am Fuße des Orients, bis der Ehrwürdige Meister an seinem Platz ist. Erst danach begeben sie sich zu ihrem Pult. Gemäß der alten Bräu-che soll kein Bruder der Loge im Orient Platz nehmen, außer es handelt sich um eine offizielle Arbeit, wie zur Einsetzung des Ehrwürdigen Meisters vom Stuhl. Es ist der Ein-schätzung des Meisters vom Stuhl überlassen, ob Besucher oder aktive National- oder Provinzialbeamte im Orient Platz nehmen können. Dies aber erst nach der Verabschie-dung des Protokolls der letzten Tempelarbeit. Es wird daran erinnert, dass die ehemali-gen Meister vom Stuhl dieser Loge den Titel Altstuhlmeister tragen.

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(A8) Außer beim rituellen Eintreten und beim Verlassen der Loge gibt es im Alten und Ange-nommenen Schottischen Ritus kein Grußzeichen zwischen den Brüdern, welchen Grad oder welche Funktion sie auch ausüben.

(A9) Einige Logen verlesen den Prolog des Johannesevangeliums. Wenn dies der Fall ist, muss der Text zu diesem Zeitpunkt direkt aus dem Heiligen Buch vorgelesen werden. Der Bruder Experte ist der Einzige, der dazu befugt ist.

(A10) Man achte darauf, dass die Spitzen des Zirkels nicht von dem Winkelmaß verdeckt wer-den, um die ganze Symbolik des Werkzeuges darzustellen.

(A11) Nachdem der Redner eine Schlussfolgerung ausgesprochen hat, darf niemand mehr das Wort ergreifen.

(A12) Kein Bruder darf während der Eröffnung und der Schließung der Arbeiten die Loge be-treten oder verlassen. Dies gilt auch während der Verlesung des Protokolls der letzten Tempelarbeit.

(A13) Die kurze Bruderkette bildet man, indem man den rechten Arm über den linken kreuzt, die offene (oder lange) Bruderkette indem man die Arme beidseitig ausstreckt. Die Bruderkette wird in beiden Fällen ohne Handschuhe gebildet. Die linke Hand wird offen gegen den Himmel gerichtet, während die rechte Hand offen gegen die Erde gerichtet sein muss. Es ist außerdem wichtig, dass alle Brüder ihre Füße ins Winkelmaß stellen und den Blick zum Zentrum der Loge wenden.

(A14) Eine Aufnahmezeremonie (Einweihung) darf gleichzeitig nur für einen einzigen Kandi-daten vorgenommen werden.

(A15) Die Reinigung durchs Feuer im Zentrum der Loge, unter dem Senkblei – der Weltachse, die im Ritual 1829 praktiziert wurde, entspricht dem spirituellen Erwachen des Kandida-ten.

(A16) Es ist unentbehrlich, dass man sich durch den Paten, die Untersucher und während der Befragung unter der Augenbinde versichert, dass der Kandidat keinen Einwand dage-gen hat.

(A17) Die mündlich übertragene Tradition berichtet, dass der Pate einen Spiegel hält, in wel-chem sich der Kandidat sieht, sobald er sich umdreht, mit der Bedeutung, dass der ärgste Feind in sich selber zu suchen ist. Nach geraumer Zeit wird der Spiegel entfernt, sodass der Pate den Kandidaten mit einer brüderlichen Umarmung empfangen kann.

(A18) Die brüderliche Umarmung besteht aus zwei Gesten: • Zusammen mit der rechten Hand dreimal auf die Schulter des Anderen klopfen • Den dreifachen Bruderkuß geben.

(A19) Eine gute Ausführung der Instruktion erfordert die Hilfe des Experten und des Zeremo-nienmeisters, welcher hinter dem neuen Lehrling steht und ihm die Antworten des Dia-logs zuflüstert.

(A20) Die Schottische Tradition will, dass alle Arbeiten der Tagesordnung vor der Aufnahme-zeremonie stattfinden und das Brudermahl der Aufnahme des neu eingeweihten Bru-ders gewidmet wird.

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ALTER UND ANGENOMMENER SCHOTTISCHER RITUSTraditionelle Grundregeln• Die Loge ist ein gedeckter Ort, in dem Ruhe und Harmonie herrschen.• Jegliche Gespräche über Politik und Religion sind untersagt.• Alle Bewegungen in der Loge erfolgen dextrorsum, dh. über den Norden, zum Osten,

dann über den Süden zum Westen.• Jede Bewegung beginnt mit dem linken Fuß. An jeder Ecke des Musivischen Pflasters

wird die Drehung mit einem kurzen Anhalten betont, um wieder mit dem linken Fuß fort-zuschreiten.

• Lediglich die Brüder Beamten oder ein von ihm angesprochener Bruder dürfen den Ehr-würdigen Meister direkt ansprechen.

• Um das Wort zu ergreifen, wenden sich die Brüder auf der Südkolonne an den Ersten Aufseher, indem sie die rechte Hand aufheben. Es ist der Erste Aufseher der dem Ehr-würdigen Meister mitteilt, dass ein Bruder das Wort verlangt. Die Brüder auf der Nordko-lonne wenden sich an den Zweiten Aufseher, welcher den Ehrwürdigen Meister benach-richtigt.

• Die Lehrlinge haben Schweigepflicht. Einzige Ausnahmen: der Vortrag der Eindrücke ü-ber die Initiation und die Lehrlingsarbeit.

• Während der Tempelarbeit herrscht in der Loge Schweigen. Die Tradition und der An-stand wollen es, dass individuelle Gespräche zwischen den Brüdern untersagt sind. Dies gilt auch während der Pausen.

• Der Ehrwürdige Meister vom Stuhl ist der alleinige Vorsitzende der Loge. Kein Bruder, kein Beamter, kein Besucher, welches Amt oder welchen Titel er auch trägt, darf sich in den Ablauf des Rituals einmischen. Der Bruder Redner ist allein dazu befugt einzugrei-fen, wenn er Abweichungen im Ritual oder gegenüber den Gesetzen des Bundes feststellen würde.

• Weil die zu spät eintreffenden Brüder erst nach der Eröffnung der Arbeit in die Loge ein-gelassen werden, müssen sie ritualgemäß mit drei Lehrlingsschritten die Loge betreten, ins Zeichen treten, den Ehrwürdigen Meister, den Ersten und den Zweiten Aufseher grü-ßen. Man gibt keine Erklärung und sagt lediglich: Ich bitte um Entschuldigung für diese Verspätung. Jeder weiß, dass es ein profaner Grund war.

• Auch nach Schließung der Arbeit, beim Verlassen des Tempels, soll in der Loge Ruhe herrschen und kein Durcheinander eintreten.

• Das Brudermahl ist eine traditionelle Fortsetzung der Arbeit eines Freimaurers und sollte nur ausnahmsweise ausgelassen werden.

• In keinem Falle dürfen die Brüder Lehrlinge während des Brudermahls das Wort ergrei-fen.

• Der Spruch des Deckers schließt jedes Brudermahl. Nach dem letzten Toast bleiben die Brüder stehen und verlassen den Ort in Ruhe und Harmonie.


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