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Rissbreitennachweis B11 - frilo.eu · εε βε εsm sr t sr sr1=−⋅ −22() Der parabolische...

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B11 - Rissbreitennachweis 1 Rissbreitennachweis B11 Handbuch für Anwender von Frilo-Statikprogrammen © Friedrich + Lochner GmbH 2012 FRILO im Internet www.frilo.de E-Mail: [email protected] B11 Handbuch, Revision 1/2012
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B11 - Rissbreitennachweis 1

Rissbreitennachweis B11

Handbuch für Anwender von Frilo-Statikprogrammen

© Friedrich + Lochner GmbH 2012

FRILO im Internet

www.frilo.de

E-Mail: [email protected]

B11 Handbuch, Revision 1/2012

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2 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Frilo - Programm: B11 - Rissbreitennachweis

Dieses Handbuch informiert über die Grundlagen zum Programm B11. Allgemeine Bedienungshinweise zu den Frilo-Programmen sind im Dokument "Bedienungsgrundlagen.pdf" zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungsmöglichkeiten 3

Hinweise zur neuen Version 02/11 4

Berechnungsgrundlagen 5

1. Nachweis der Rissbreite nach DIN 1045-1 5

2. Nachweis der Rissbreite nach Eurocode 10

3. Zwang 15

Eingabe 20

Materialeingabe 20

Querschnitt-Lastbeanspruchung 21

Lastbeanspruchung-Mindestbewehrung 23

Querschnitt Bodenplatte - Zwang Hydratation 24

Querschnitt Wand - Zwang Hydratation 24

Zwang aus Hydratation - Bodenreibung einer Bodenplatte 25

Zwang aus Hydratation einer Wand 25

Bewehrung 26

Dauerhaftigkeit 26

Nachweis - Steuerung 26

Ausgabe 27

Literatur 27

Weitere Infos und Beschreibungen finden Sie in den relevanten Dokumentationen:

Bedienungsgrundlagen.pdf Allgemeine Bedienung der Programm-Oberfläche

FCC.pdf Frilo.Control.Center - das komfortable Verwaltungsmodul für Projekte und Positionen

FDD.pdf Frilo.Document.Designer - Dokumentenverwaltung auf PDF-Basis

Frilo.System.Next Installation, Konfiguration, Netzwerk, Datenbank

Menüpunkte.pdf

Ausgabe und Drucken FDC

Import und Export.pdf

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B11 - Rissbreitennachweis 3

Anwendungsmöglichkeiten

Das Programm dient dem Rissbreitennachweis nach folgenden Normen:

■ DIN 1045-1 (2008), ggf. DIN 1045-1 (2001) inkl. Ber. 1+2 und DAfStb H.525.

■ DIN EN 1992 1-1/N:2010-08

■ BS EN 1992 1-1 (NA 2005)

■ ÖNORM EN 1992 1-1 (ÖNORM B 1992 1-1 (2007))

■ EN 1992 1-1:2004/AC:2010

■ NEN EN 1992-1-1/NB:2007

■ NBN EN 1992-1-1/ANB:2010

■ CSN EN 1992-1-1/NA:2007

Es können Normalbetone, hochfeste Betone und Leichtbetone berücksichtigt werden.

Der Nachweis unter Lastbeanspruchung (Normalkraft und Moment) kann für Rechteck- und Plattenbalkenquerschnitte geführt werden.

Wahlweise wird für eine vorgegebene Bewehrung der Grenzdurchmesser oder die Rissbreite oder für einen vorgegebenen Durchmesser die erforderliche Bewehrung ermittelt.

Außerdem kann eine Mindestbewehrung für Biegezwang oben, Biegezwang unten bzw. zentrischen Zwang ermittelt werden.

Die zulässige Rissbreite ergibt sich zunächst aus den Dauerhaftigkeitsanforderungen der gewählten Norm, entsprechend den Expositionsklassen. Da vom Bauherren auch schärfere Anforderungen gestellt werden können oder für Bauteile ggf. besondere Anforderungen gelten, ist auch eine Vorgabe der zulässigen Rissbreite vorgesehen.

Die Zugfestigkeit des Betons kann als 28 Tage Festigkeit zeitabhängig ermittelt werden oder vom Nutzer vorgegeben werden.

Für Zwangskräfte infolge abfließender Hydratationswärme bei Bodenplatten wird ein Nachweis nach DAfStb Heft 466 geführt. Als oberer Grenzwert der Zwangskraft wird die Verformungsbehinderung infolge Bodenreibung berücksichtigt.

Für Zwangskräfte infolge abfließender Hydratationswärme bei Wänden auf bereits vorher betonierten Fundamenten wird die erforderliche Bewehrung nach Lohmeyer, Ebeling „Weiße Wannen einfach und sicher“ ermittelt.

Bei beiden Verfahren wird die Zwangskraft für den Rissbreitennachweis genauer ermittelt, die Rissschnittgrößen sind der obere Grenzwert und es ergeben sich ggf. sehr viel günstigere Ergebnisse.

Vergleichbare Ergebnisse zu den Diagrammen „Rissbreitennachweis unter zentrischem Zwang infolge Hydratation“ nach Meyer /9/ erhält man im Programm über die Ermittlung der Mindestbewehrung von Rechteckquerschnitten bei entsprechender Einstellung der wirksamen Betonzugfestigkeit und ggf. dem Setzen der Option für inneren Zwang. Die damit ermittelten Bewehrungen sind erwartungsgemäß höher als die nach den oben genannten Verfahren, da hier als Zwangskraft die volle Rissschnittgröße angesetzt wird. In den oben erwähnten Verfahren wird jedoch die Zwangskraft genauer ermittelt.

Deshalb ist bei der Verwendung der genaueren Verfahren die Eingabe besonders sorgfältig vorzunehmen und zu bedenken, dass die Hydratation nicht die einzige Zwangskraft ist, die über die Lebensdauer auf ein Bauteil wirkt.

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4 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Hinweise zur neuen Version 02/11

Nachweis für Zwangskräfte infolge abfließender Hydratationswärme bei Wänden:

Der Nachweis wurde komplett neu gestaltet. Das bisher verwendete Verfahren nach DAfStb Heft 466 entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und wurde durch das Verfahren nach Lohmeyer, Ebeling „Weiße Wannen einfach und sicher“ ersetzt.

Die mittlere Bauteiltemperatur ergibt sich im Wesentlichen aus der Temperatur infolge der Hydratationswärme Qh, die durch die Bauteildicke, Zementmenge und Zementsorte bestimmt wird. Damit lässt sich die Zwangskraft wesentlich differenzierter bestimmen.

Sind die erforderlichen Angaben beim Erstellen der Statik nicht bekannt, kann durch die nutzerdefinierte Vorgabe einer auf der sicheren Seite liegenden mittleren Bauteiltemperatur wie bisher agiert werden.

Eine Abminderung des Elastizitätsmoduls durch Kriechen des jungen Betons erfolgt nicht mehr. Anstelle der bisher in den Bereichen h1, h2 und h3 ggf. unterschiedlich bemessenen Wandabschnitte erfolgt jetzt die Bemessung für die ganze Wand einheitlich mit einer Zwangskraft, die mit der Spannung bei h/4 der Wand ermittelt und durch fcteff (t) begrenzt wird. Deshalb ist die Bestimmung des Zeitpunktes für fcteff jetzt von größerer Bedeutung und sorgfältig vorzunehmen.

Rissbreitennachweis nach Eurocode:

Ebenfalls neu in dieser Version ist die Möglichkeit, den Rissbreitennachweis nach Eurocode entsprechend den implementierten nationalen Anhängen zu führen. Verglichen mit der bisher gewohnten Herangehensweise mit DIN 1045-1 ergeben sich einige Unterschiede.

Durch die höheren Werte für den E- Modul des Betons ergeben sich auch höhere Zwangs-kräfte.

Verwendet man die Funktionalität für die zeitabhänge Entwicklung von E- Modul und Zugfestigkeit nach Eurocode, ergeben sich verglichen zum bisherigen Verfahren nach MC90 etwas geringere Festigkeiten (geringere Zwangskraftobergrenzen) und etwas höhere E- Moduli (höhere Zwangskraft).

Da für den Rissbreitennachweis nach den verschiedenen nationalen Anhängen des Eurocode der Formelapparat verallgemeinert werden musste, wurde auch für den deutschen Anhang auf die Vereinfachung Fse = 0 verzichtet, wodurch sich bei ansonsten gleichen Voraussetzungen eine etwas geringere erforderliche Bewehrung als nach DIN 1045-1 ergibt.

Eine vergleichende Analyse zwischen den Ergebnissen, die sich mit verschiedenen NA ergeben, findet sich in /19/.

Allgemein:

Die bisher beim Nachweis infolge Hydratation voreingestellte Berücksichtigung als kurzzeitige Einwirkung ist jetzt, da in der Fachöffentlichkeit nicht unumstritten, vom Anwender zu setzen und nicht mehr voreingestellt.

Höhere Anforderungen für W/U Bauteile entsprechend Richtlinie für „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ vom DAfStb oder entsprechend EN 1992-3 lassen sich durch eine nutzerdefinierte Vorgabe der Rissbreite realisieren.

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B11 - Rissbreitennachweis 5

Berechnungsgrundlagen

1. Nachweis der Rissbreite nach DIN 1045-1

Die Rissbreite

w sk r sm cm= ⋅ −max ( )ε ε (Gl.135)

ergibt sich aus dem maximalen Rissabstand srmax und der mittleren Dehnungsdifferenz ε εsm cm− von Beton und Stahl.

Auf der Grundlage der Rissformel wird für eine gewählte Bewehrung der Grenzdurchmesser ermittelt bzw. für einen Durchmesser die Rissbreite berechnet.

Aus ihr kann auch die zur Einhaltung der zulässigen Rissbreite erforderliche Bewehrung auf der Seite der Zugzone ermittelt werden.

Bei der Rissbildung werden zwei Beanspruchungszustände unterschieden. Zunächst bilden sich an Schwachstellen Einzelrisse, die sich bei weiterer Laststeigerung zu einem abgeschlossenen Rissbild verdichten. Beim abgeschlossenen Rissbild erreicht die Betonspannung zwischen zwei Rissen an keiner Stelle mehr die Betonzugfestigkeit; weitere Risse können nicht entstehen.

1.1 Einzelriss

Beim Einzelriss wird die Zugkraft des Betons vollständig in den Stahl eingeleitet. Vernachlässigt man den im Zustand I kleinen Anteil der Zugkraft im Stahl, entspricht die zu übertragende Kraft genau der Kraft im Riss Fs.

F A u l mit f und uA

ds s s bk s s bk ct,eff ss

s

= ⋅ = ⋅ ⋅ = ⋅ = ⋅σ τ τ 18 4, ergibt

s ld

fr ss s

ct,effmax ,

= ⋅ =⋅

⋅2

3 6

σ (vgl. Gl.137, rechter Teil)

Die Dehnung im Beton am Anfang der Eintragungslänge entspricht der Dehnung

ε εc ct,eff cmf= /

im Zustand I. Sie wird bis zum Riss auf Null abgebaut (Zustand II).

cm t c

Die mittlere Stahldehnung am Anfang der Eintragungslänge εsr1entspricht der Dehnung εc im Zustand I und erreicht im Riss (Zustand II) εsr2.

ε ε β ε εsm sr t sr sr1= − ⋅ −2 2( )

Der parabolische Verlauf der Dehnungen bei Beton und Stahl wird über einen Völligkeitsfaktor β t berücksichtigt. Für kurzzeitige Belastung gilt nach /1/ β t = 0 6, , für Dauerlast wegen Abnahme der Verbundsteifigkeit β t = 0 4, .

Damit ergibt sich für die mittlere Dehnungsdifferenz zwischen Beton und Stahl

ε ε β εsm cm t sr− = − ⋅( )1 2

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6 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

mit

ε σsr s sE2 = / und

β t = 0 4,

für Dauerlast ergibt sich

sm cms

sE 0 6, (vgl. Gl.136 rechter Teil)

Durch eine weitere Umformung mit F As s s= ⋅σ (Stahlkraft im Riss) ergibt sich

sF d

f Ars s

ct,eff smax ,

=⋅

⋅ ⋅3 6

und

ε ε βsm cm ts

s s

F

A E− = − ⋅

⋅( )1

Eingesetzt in die Rissformel und mit der Näherung Fse = 0 wegen F Fse cre<< lässt sich auch der Grenzdurchmesser oder die erforderliche Bewehrung für den Einzelriss ermitteln.

wd F

E f Ak

s t s

s ct,eff s

=⋅ − ⋅

⋅ ⋅ ⋅( )

,

1

3 6

2

2

β(1.1)

dw E f A

Fs

k s ct,eff s

t s

=⋅ ⋅ ⋅ ⋅

− ⋅3 6

1

2

2

,

( )β(1.2)

Ad F F

E w fss t s s

s k ct,eff

=⋅ − ⋅ ⋅⋅ ⋅ ⋅( )

,

1

3 6

β(1.3)

1.2 Abgeschlossenes Rissbild

Bei höherer Beanspruchung bilden sich weitere Risse solange, bis an keiner Stelle im Bauteil die Zugfestigkeit des Betons mehr erreicht wird. Eine weitere Laststeigerung bewirkt jetzt nur noch eine Aufweitung der Risse, im Bild erkennbar am zunehmenden Abstand der Dehnungslinien des Betons und des Stahles.

Wie oben beschrieben wird die am Anfang des Einleitungsbereiches in der Zugzone des Betons wirkende Kraft auf den Stahl übertragen.

Bei dicken Bauteilen jedoch nur die Kraft für einen Teil der Zugzone, die sogenannte effektive Zugzone Aceff. Nach DIN 1045-1 ergibt sich Ac,eff mit einer Zugzonenhöhe heff von 2,5 d1 (Bewehrungsabstand). Außerdem gilt heff < (h-x)/2 bzw. bei Zugbeanspruchung heff < h/2.

Die Berücksichtigung eines ggf. erhöhten heff in Abhängigkeit vom Verhältnis h/d1 ist nur noch bei der Ermittlung der Mindestbewehrung für zentrischen Zwang erforderlich (/12/, Erläuterungen zu Gl.130a und Gl.133).

Die Kraft in der effektiven Zugzone ergibt sich zu F A fcre c eff ct eff , , .

Diese kann nicht größer als die Zugkraft Fcr in der Zugzone Act im Zustand I werden, was für dünne Bauteile maßgebend wird. Für Biegung ergibt sich Fcr = k Act fcteff / 2, für zentrischen Zug Fcr = k Act fcteff (vgl. DIN 1045-1 Bild 53).

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B11 - Rissbreitennachweis 7

Im Falle einer Beanspruchung aus innerem Zwang ergibt sich entsprechend 11.2.2 (5) ein k <= 0.8, sonst gilt k=1,0.

Ist die Stahlkraft im Riss F As s s= ⋅σ > min (Fcr,Fcre), handelt sich es um ein abgeschlossenes Rissbild.

Der Rissabstand aus der zweifachen Eintragungslänge dieser Kraft ergibt sich in Analogie zum Einzelriss

sA f d

f Arc,eff ct,eff s

ct,eff s,max ,

=⋅ ⋅

⋅ ⋅3 6

bzw. mit

effA

As

e eff

,

sd

effrs

,max ,=

⋅3 6 ρ(vgl.Gl.137, linker Teil)

Für den Dehnungszuwachs im Stahl beim abgeschlossenen Rissbild gilt

s sre eff ct eff

s s

A f

E A2 1

, , .

Die Dehnungsdifferenz im Beton ist εc ct,eff cf E= /

Damit ergibt sich für die mittlere Dehnungsdifferenz zwischen Stahl und Beton

ε ε ε βρ

βsm cm s tct,eff

st

ct,eff

c

f

E eff

f

E− = − ⋅

⋅− ⋅2

oder umgeformt für Dauerlast

ε εσ

ρρ

sm cm

sct,eff s

c

s

f

eff

E

Eeff

E− =

− ⋅ ⋅ + ⋅0 4 1, ( )

(vgl.Gl.136)

Durch eine weitere Umformung mit F A fcre c,eff ct,eff= ⋅ (Kraft der effektiven Zugzone),

Ff

EE Ase

ct,eff

cs s= ⋅ ⋅ (Stahlkraft im ungerissenen Beton ) und

F As s s= ⋅σ Stahlkraft im Riss, ermittelt im Zustand II unter Annahme einer linearen Spannungs-Dehnungslinie des Betons mit Ecm nach /8/ H 9-1 (falls im Dialog Dauerhaftigkeit/Kriechzahl nicht deaktiviert, kann die infolge Kriechverformung erhöhte Stahlspannung berücksichtigt werden, siehe /2/ S.130 ff.)

ergibt sich

sF d

f Arcre s

ct,eff smax ,

=⋅

⋅ ⋅3 6

und

ε εβ

sm cms t cre se

s s

F F F

E A− =

− ⋅ −⋅

( )

Eingesetzt in die Rissformel und mit der Näherung Fse = 0 wegen F Fse cre<< lässt sich auch der Grenzdurchmesser oder die erforderliche Bewehrung ermitteln.

wd F F F

E f Ak

s cre s t cre

s ct,eff s

=⋅ ⋅ − ⋅

⋅ ⋅ ⋅( )

,

β3 6 2

(2.1)

Die Berücksichtigung von Einzelrissen (Fs < min(Fcre,Fcr)) erfolgt über Gl.1.1

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8 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Die Werte für den Stahldurchmesser ds und die zulässige Rissbreite wk werden je nach betrachteter Bauteilseite ggf. differenziert angesetzt. Die Rissbreite wird durch eine höhere Bewehrung reduziert und durch einen höheren Bewehrungsdurchmesser erhöht.

dw E f A

F F Fsk s ct,eff s

cre s t cre

=⋅ ⋅ ⋅ ⋅

⋅ − ⋅3 6 2,

( )β(2.2)

Die Berücksichtigung von Einzelrissen (Fs < min(Fcre,Fcr)) erfolgt über Gl.1.2

Die Werte für den Stahldurchmesser ds und die zulässige Rissbreite wk werden je nach betachteter Bauteilseite ggf. differenziert angesetzt. Ein höherer Grenzdurchmesser ergibt sich durch eine höhere Bewehrung.

Ad F F F

E w fss cre s t cre

s k ct,eff

=⋅ ⋅ − ⋅

⋅ ⋅ ⋅( )

,

β3 6

(2.3)

Für Fs wird, da die vorhandene Bewehrung noch unbekannt ist, zunächst eine Bewehrung angenommen und mit dieser der Dehnungszustand, daraus Fs und schließlich As ermittelt. Dieses Vorgehen wiederholt sich bis zu einer genügenden Übereinstimmung zwischen angenommener und ermittelter Bewehrung. Zu beachten ist, dass auch die Bewehrung auf der weniger gezogenen Seite den Dehnungszustand beeinflusst.

Die Berücksichtigung von Einzelrissen (Fs < min(Fcre,Fcr)) erfolgt über Gl.1.3

Bei zentrischer Beanspruchung werden die ungünstigsten Werte beider Seiten (minimale Rissbreite, maximaler Durchmesser) angesetzt, sonst die entsprechenden Werte der am meisten gezogenen Seite.

Eine geringere Bewehrung erhält man durch Wahl eines geringeren Bewehrungsdurchmessers.

1.3 Zulässige Rissbreite

Die zulässige Rissbreite wk ergibt sich nach Tabelle 18 entsprechend der Anforderungsklasse oder kann vom Anwender vorgegeben werden.

Zulässige Rissbreiten bei der Ausbildung wasserundurchlässiger Bauteile sind in Abhängigkeit vom Druckgefälle und Umweltbedingungen in /6/ Tafel 8.2 angegeben und liegen im Bereich 0,1 mm... 0,15 mm.

1.4 Nachweis der Rissbreite unter Lastbeanspruchung

Es sind Schnittkräfte der Schnittkraftkombination zu verwenden, die sich aus der Anforderungsklasse nach Tabelle 18 ergibt.

Der Nachweis wird gemäß Abschnitt 11.2.4 geführt, wenn sich nach Zustand I Betonrandzug-spannungen einstellen.

Zur Berücksichtigung einer andauernden Lastwirkung ist nach /1/ mit einem β t = 0 4, zu rechnen.

Es stehen folgende Berechnungsoptionen zur Verfügung:

- Für eine gegebene Bewehrungsfläche und gegebenen Bewehrungsdurchmesser wird die Rissbreite nach obigen Gleichungen (1.1) (Fs < Fcre) bzw. (2.1) (Fs > Fcre) ermittelt. Fs ergibt sich aus dem Dehnungszustand für die gegebene Bewehrung unter der Belastung im Zustand II.

- Für eine gegebene Bewehrungsfläche und eine zulässige Rissbreite wird der Grenzdurchmesser nach obigen Gleichungen (1.2) (Fs < Fcre) bzw. (2.2) (Fs > Fcre) ermittelt. Fs ergibt sich aus dem Dehnungszustand für die gegebene Bewehrung unter der Belastung im Zustand II.

- Für einen gegebenen Durchmesser und eine zulässige Rissbreite wird die erforderliche Bewehrung nach obigen Gleichungen (1.3) (Fs < Fcre) bzw. (2.3) (Fs > Fcre) ermittelt. Fs ergibt sich aus dem Dehnungszustand unter der Belastung im Zustand II. Der Dehnungszustand wird durch die gewählte Bewehrung beeinflusst, deshalb wird die Bewehrung iterativ ermittelt.

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B11 - Rissbreitennachweis 9

Ergeben sich über dem gesamten Querschnitt Zugdehnungen, dann wird der Nachweis des Grenzdurchmessers bzw. der Rissbreite für beide Seiten geführt, wobei u.U. auch die geringer beanspruchte, aber auch geringer bewehrte Seite maßgebend werden kann.

Falls die erforderliche Bewehrung ermittelt wird, ist in diesem Fall zu beachten, dass diese für die Seite mit der größten Zugdehnung ermittelt wird. Für die andere Seite ist die Einhaltung der Rissbreite dann gesondert nachzuweisen.

1.5 Mindestbewehrung

Mit dem Programm kann eine Mindestbewehrung nach DIN 1045-1 für Biegezwang oben und/oder unten bzw. zentrischen Zwang ermittelt werden. Bei Biegezwang kann für die Ermittlung des Rissmomentes eine Längskraft Ncr berücksichtigt werden.

Für Plattenbalken wird die Mindestbewehrung für Steg und Gurt gesondert ermittelt, wobei der Steg das über die Querschnittshöhe verlaufende Rechteck umfasst, der Gurt nur die abliegenden Teile der Platte (vgl. /2/ S.140 ff.).

Wenn für den Rissbreitennachweis keine nutzerdefinierte Zugfestigkeit des Betons vorgegeben wurde, wird mit fct,eff >= 3 N/mm² entsprechend 11.2.2 (5) gerechnet.

Bei innerem Zwang darf mit einem Beiwert k (k= 0,5 für h >= 800; k=0,8 für h <= 300) gerechnet werden, wobei h die jeweils kleinere Abmessung des Teilquerschnittes ist.

Der Beiwert kc ergibt sich entsprechend Gl. 128, für Zuggurte von Plattenbalken und Hohlkästen nach Gl.128a (/12/). c ist dabei die Spannung, die sich unter den Rissschnittgrößen auf den Gesamtquerschnitt im Schwerpunkt des Teilquerschnittes ergibt.

Nach /8/ muss eine Zwangsbeanspruchung in der Regel (Bauteile ohne großen Einfluss des Schwindens) nicht als lang andauernde Einwirkung behandelt werden, da die Zwangskraft durch Rissbildung und Betonkriechen abgebaut wird.

Mit F F k k f As cr c ct,eff ct= = ⋅ ⋅ ⋅ lässt sich mit Hilfe der oben hergeleiteten Formel (1.3)

(Fcr < Fcre = Ac,eff fct,eff) bzw. (2.3) (Fcr > Fcre) die erforderliche Bewehrung ermitteln.

Entsprechend 11.2.2 (5) wird, falls als Zugfestigkeit die 28-Tagefestigkeit eingestellt ist, eine Mindestzugfestigkeit von 3 N/mm² (Normalbeton) bzw. 2,5 N/mm² (Leichtbeton) berücksichtigt.

Haben Sie einen oben und unten unterschiedlichen Durchmesser eingegeben oder eine unterschiedliche zulässige Rissbreite, so werden für Biegezwang oben und/oder unten die Werte der entsprechenden Seite, für zentrischen Zwang die ungünstigsten Werte beider Seiten angenommen.

Die Mindestbewehrung für zentrischen Zwang darf alternativ nach den Gleichungen 130a und 130b (/12/) errechnet werden und braucht nicht größer als die nach Gl.127 ermittelte zu sein.

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10 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

2. Nachweis der Rissbreite nach Eurocode

Auf der Grundlage der Rissformel Gl. 7.8 wird für eine gewählte Bewehrung der Grenzdurchmesser ermittelt bzw. für einen vorhandenen Durchmesser die Rissbreite berechnet.

Aus ihr kann auch die zur Einhaltung der zulässigen Rissbreite erforderliche Bewehrung auf der Seite der Zugzone ermittelt werden.

k r,max sm cmw = s ( - )◊ e e

sm- cm: mittlere Dehnungsdifferenz zwischen Stahl und Beton (Gl.7.9)

ε εσ

ρα ρ

σsm cm

s tct,eff

p effe p eff

s

s

s

kf

E E− =

− +≥,

,

,

1

0 6

d i

kt : 0,6 kurzzeitige Lastwirkung

0,4 langfristige Lastwirkung

s : Stahlspannung im Zustand II

Ermittlung mit Eceff = Ecm/(1 + (t=))

e = Es / Eceff

eff : Bewehrungsgrad in der effektiven Zugzone

eff = (As+ Ap * 12) / Aceff

As: Betonstahlfläche innerhalb Aceff

Ap: Spannstahlfläche innerhalb Aceff

: Faktor für Verbundeigenschaften Spannstahl Aceff : Fläche der effektiven Zugzone

Aceff = heff beff

heff 2,5 D1 < (h-X0II)/3

X0II: Druckzonenhöhe im Zustand II

falls keine Bewehrung mit Abstand < heff

vorhanden gilt heff= (h-X0I)/2

beff wirksame Zugzonenbreite bei Plattenbalken

NA_D:

nach /5/ S.191 entsprechend der zulässigen Auslagerungsbreite der Zugbewehrung

beff <=( 0,5 beff,i(Z.I)) + bw <= bf (NCI zu 9.2.1.2 (2))

Eingabe: ->Dialog zur Steuerung des Rissbreitennachweises sr,max: maximaler Rissabstand (Gl.7.11)

s k ck k k

rp eff

,max,

= ⋅ +⋅ ⋅ ⋅

31 2 4 φ

ρ

k1: Beiwert Bewehrung Verbundeigenschaften

0,8 gute Verbundeigenschaften

1,6 schlechte Verbundeigenschaften

k2: Beiwert für Dehnungsverteilung

Biegung: 0,5

Zug 1,0

Biegung + Zug (1 + 2) / (2 1)

c: Betondeckung Längsbewehrung

: mittlerer Durchmesser der Zugbewehrung

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B11 - Rissbreitennachweis 11

NDP k3 k4

EN 3,4 0,425

NA_D 0 1/(3,6 k1 k2) < s/(3,6 fct,eff)

NA_GB =EN =EN

NA_A 0 1/(3,6 k1 k2) < s/(3.6 fct,eff)

NA_I =EN =EN

NA_B =EN =EN

NA_NL =EN =EN

NA_CZ =EN =EN

Der Grenzdurchmesser ergibt sich durch Umstellung der Rissformel nach .

Verglichen mit Tabelle 7.2 können sich günstigere (größere) Grenzdurchmesser ergeben, da die der Tabelle zu Grunde liegenden Vereinfachungen entfallen.

Bei der Rissbildung werden zwei Beanspruchungszustände unterschieden. Zunächst bilden sich an Schwachstellen Einzelrisse, die sich bei weiterer Laststeigerung zu einem abgeschlossenen Rissbild verdichten. Beim abgeschlossenen Rissbild erreicht die Betonspannung zwischen zwei Rissen an keiner Stelle mehr die Betonzugfestigkeit; weitere Risse können nicht entstehen.

Zur Herleitung des Formelapparates der erforderlichen Bewehrung werden folgende Zwischenwerte verwendet:

Mit ss

s

F

As = und s

effceff

A

Ar = ergibt sich Gl. 7.9 in Abhängigkeit von As zu

s s

C ED

A ADe = - >= mit

s t cteff ceff

s

F ß f AC

E

- ◊ ◊=

ceff

ßt fcteffD

E

◊=

s t

s

F (1 ß )E

E

◊ -=

Gleichung 7.11 ergibt sich in Abhängigkeit von As zu r maxs

Bs A

A= + mit

3 vA k c= ◊

1 2 4 s cre

cteff

k k k D FB

f

◊ ◊ ◊ ◊=

Sonderfall NA_D, NA_A:

s ceff s sr max

s cteff s

D A F Ds

3.6 A 3.6 f A

◊ ◊= <=

◊ ◊ ◊

s ceff

s

D AB1

3.6

◊= s s

cteff

F DB2

3.6 f

◊=

◊ B= min(B1,B2)

A = 0

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12 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

2.1 Erforderliche Bewehrung zur Rissbreitenbegrenzung beim Einzelriss

Aus Gl. 7.9 rechte Seite und Gl. 7.11 ergibt sich folgende Bemessungsgleichung:

2

smax max max

E A E A E BA

2 w 2 w w

Ê ˆ◊ ◊ ◊= + +Á ˜◊ ◊Ë ¯

2.2 Abgschlossenes Rissbild

Aus Gl. 7.9 linke Seite und Gl. 7.11 ergibt sich folgende Bemessungsgleichung:

2

smax max max

A C B D A C B D B CA

w A D w A D w A D

Ê ˆ◊ - ◊ ◊ - ◊ ◊= + +Á ˜+ ◊ + ◊ + ◊Ë ¯

2.3 Maßgebende Einwirkungskombination und zulässige Rissbreite nach Tab. 7.1 (NDP)

Stahlbetonbauteile ab Expositionsklasse XC2 sind in fast allen betrachteten NA für eine zulässige Rissbreite von 0,3 mm nachzuweisen.

Der Nachweis für XC1 erfolgt aus ästhetischen Gründen für eine Rissbreite von 0,4 mm (Ausnahme GB: 0,3 mm)

Maßgebende Lastkombination ist die quasi- ständige Lastkombination (Qk).

Wesentlich davon abweichende Anforderungen gelten in Italien.

Anforderungen an Stahlbetonbauteile nach Tab.7.1

X0, XC1 XC2/XC3/XC4 XS1-3, XD1-3 Bemerkung

EN 0,4 + Qk 0,3 + Qk 0,3 + Qk

D =EN =EN =EN

GB 0,3 + Qk =EN =EN

A =EN =EN =EN

I AO

0,3 + Qk

0,4 + Hk

AA

0,2 + Qk

0,3 + Hk

AM

0,2 + Qk

0,2 + Hk

Gewöhnlich=AO

X0,XC1-3,XF1

Aggressiv==AA

XC4, XD1, XS1,

XF2-3, XA1-2

Sehr aggressiv=AM

XD2-3,XS2-3, XA3, XF4

NA_B EI

0,4 + Qk

EE1,EE2, EE3

0,3 + Qk

EE4, ES1, 2, 3, 4

0,3 + Qk

Zuordnung erfolgt über Milieuklassen nach NBN B 15-001

NA_NL =EN =EN =EN

NA_CZ =EN =EN =EN

NA_NL: Bei einem gewählten Bewehrungsabstand c > cnom besteht die Möglichkeit der Abminderung der zulässigen Rissbreite mit dem Faktor kx= c/cnom (1<= kx <= 2). Das kann zur Zeit im Programm nicht automatisch berücksichtigt werden. Eine Inanspruchnahme der günstigeren zulässigen Rissbreite ist aber mit Hilfe der nutzerdefinierten Eingabe von zul wk möglich.

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B11 - Rissbreitennachweis 13

2.4 Nachweis der Rissbreite unter Lastbeanspruchung Nachweis der Rissbreite unter Lastbeanspruchung

Der Nachweis wird gemäß Abschnitt 7.3.4 geführt, wenn sich nach Zustand I Betonrandzug-spannungen einstellen.

Zur Berücksichtigung einer andauernden Lastwirkung ist nach /1/ mit einem β t = 0 4, zu rechnen.

Es stehen folgende Berechnungsoptionen zur Verfügung:

- Für eine gegebene Bewehrungsfläche und gegebenen Bewehrungsdurchmesser wird die Rissbreite nach der Rissformel ermittelt.

- Für eine gegebene Bewehrungsfläche und eine zulässige Rissbreite wird der Grenzdurchmesser nach der entsprechend umgestellten Rissformel ermittelt.

- Für einen gegebenen Durchmesser und eine zulässige Rissbreite wird die erforderliche Bewehrung nach obigen Gleichungen für Erstriss bzw. abgeschlossene Rissbildung ermittelt. Fs ergibt sich aus dem Dehnungszustand unter der Belastung im Zustand II. Der Dehnungszustand wird durch die gewählte Bewehrung beeinflusst, deshalb wird die Bewehrung iterativ ermittelt.

Ergeben sich über dem gesamten Querschnitt Zugdehnungen, dann wird der Nachweis des Grenzdurchmessers bzw. der Rissbreite für beide Seiten geführt, wobei u.U. auch die geringer beanspruchte, aber auch geringer bewehrte Seite maßgebend werden kann.

Falls die erforderliche Bewehrung ermittelt wird, ist in diesem Fall zu beachten, dass diese für die Seite mit der größten Zugdehnung ermittelt wird. Für die andere Seite ist die Einhaltung der Rissbreite dann gesondert nachzuweisen.

2.5 Mindestbewehrung

Mit dem Programm kann eine Mindestbewehrung für Biegezwang oben (obere Beton-spannung entspricht fcteff), Biegezwang unten (untere Betonspannung entspricht fcteff) bzw. zentrischen Zwang (untere und obere Betonspannung entspricht fcteff) ermittelt werden. Bei Biegezwang kann für die Ermittlung des Rissmomentes eine Längskraft Ncr berücksichtigt werden. In diesem Fall ist die Betonspannung im Schwerpunkt des Querschnittes nicht Null.

As,min s = kc k fct,eff Act (Gl.7.1)

k Beiwert bei nichtlinear verteilten Eigenspannungen

1,0 (h <= 300 mm)... 0,65 (h >= 800 mm)

h: Steghöhe bzw. Gurtbreite

NA_D: kleinerer Wert des Teilquerschnittes

bei inneren Zwang gilt k*0.8

fct,eff Zugfestigkeit, fctm (t <= 28d)

NA_D: >= 2,9 N/mm2 wenn t >= 28 d

kc Beiwert zur Spannungsverteilung

kc = 0,4 (1 - c / (k1 fct,eff h/h’))

c: Betonspannung (Zustand I) unter Rissschnittkräften

im Schwerpunkt des Teilquerschnittes

Gurte Hohlkasten, T-Querschnitte, für Rissschnittkräfte vollst. unter Zug

kc = 0,9 Fcr / (Act fct,eff) >= 0,5

Fcr: Zugkraft im Gurt unter Rissschnittkräften (Zustand I)

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14 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

s: Tab. 7.2N mit Ds1, Herleitung siehe /17/ S.7-6

Biegezwang entspr. Gl. 7.6N: Ds1 = Ds fct0 / fct,eff 2 (h-d)/ (kc hcr)

Zentr. Zwang entspr. Gl. 7.7N: Ds1 = Ds fct0 / fct,eff 8 (h-d)/ hcr

NA_D: MitFs Fcr k kc fcteff Act= = ◊ ◊ ◊ lässt sich mit Hilfe der im Kapitel „Nachweis der Rissbreite nach DIN 1045-1“ behandelten Formeln (1.3: wenn Fcr < Fcre=Aceff * fcteff bzw. 2.3: wenn Fcr > Fcre) die erforderliche Mindestbewehrung ermitteln.

Wenn für den Rissbreitennachweis keine nutzerdefinierte Zugfestigkeit des Betons vorgegeben wurde, wird mit fct,eff >= 2.9 N/mm² entsprechend NCI zu 7.3.2.(2) (5) gerechnet.

Die Mindestbewehrung für zentrischen Zwang darf alternativ nach Gleichung 7.5.1DE errechnet werden und braucht nicht größer als die nach Gl.7.1 ermittelte zu sein.

Haben Sie einen oben und unten unterschiedlichen Durchmesser eingegeben oder eine unterschiedliche zulässige Rissbreite, so werden für Biegezwang oben und/oder unten die Werte der entsprechenden Seite, für zentrischen Zwang die ungünstigsten Werte beider Seiten angenommen.

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B11 - Rissbreitennachweis 15

3. Zwang

Vorbemerkungen

Wenn die Zwangsbeanspruchung die Rissschnittgröße nicht erreicht, darf die Mindestbe-wehrung für die Zwangsschnittgröße bestimmt werden. (DIN: 11.2.2 (2), EN2: 7.3.2 (2))

Für die Ermittlung der Zwangskräfte ist eine genauere Berücksichtigung des zum Zeitpunkt wirksamen E- Moduls von Bedeutung.

E k t Ec,t E Ec cm= ⋅ ⋅α ( ) :

Ecm: mittlerer E- Modul

αE: Beiwert zur Berücksichtigung der Zuschlagstoffe nach /8/:

Basalt 1,05 ... 1,45

Quarz, Quarzite 0,80 ... 1,20

Kalkstein 0,70 ... 1,10

Sandstein 0,55 ... 0,85

Das Programm bietet neben der nutzerdefinierten Vorgabe die Möglichkeit, den Zeitfaktor des E-Moduls zur Berücksichtigung des Betonalters zu einem gegebenen Zeitpunkt nach MC 90 zu berechnen:

k tEc( ) : Zeitfaktor

DIN 1045-1

nach MC 90 (siehe /7/)

5,0

t

281*s

Ec

5.0

e)t(k

t: Betonalter

s: Beiwert Zement

0,2 schnell erhärtend

0,25 normal erhärtend

0,38 langsam erhärtend

alternativ : Zeitfaktor nach /4/ Tafel 3.20 (Eingabe nutzerdefiniert)

1 Tag: 0,65

2 Tage: 0,85

EN 1992-1-1: nach Gl.3.1, Gl.3.2 und Gl.3.5

0.5 0,328

s* 1t

Eck (t) e

È ˘Ê ˆÍ ˙-Á ˜Ë ¯Í ˙Î ˚

Ï ¸Ô Ô

= Ì ˝Ô ÔÓ ˛

t: Betonalter

s: Beiwert Zement

0,2 schnell erhärtend

0,25 normal erhärtend

0,38 langsam erhärtend

alternativ : Zeitfaktor nach /16/ Tafel 3.24 (Eingabe nutzerdefiniert)

1 Tag: 0,65

2 Tage: 0,85

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16 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Weiterhin muss die Zugfestigkeit des Betons zum Zeitpunkt der Rissbildung berücksichtigt werden.

Das Programm bietet neben der nutzerdefinierten Vorgabe die Möglichkeit, die Zugfestigkeit zu einem gegebenen Zeitpunkt nach MC 90 zu berechnen:

k tFct ( ): Zeitbeiwert

DIN 1045-1

nach MC 90 (siehe /7/)

3

2

t

281*s

Fct

5.0

e)t(k

t: Betonalter

s: Beiwert Zement

0,2 schnell erhärtend

0,25 normal erhärtend

0,38 langsam erhärtend

alternativ : Zeitfaktor nach /4/ Tafel 3.13 (Eingabe nutzerdefiniert)

1 Tag: 0,40

2 Tage: 0,45

3 Tage: 0,50

EN 1992-1-1: nach Gl.3.2 und 3.4

0.528

s* 1t

Fctk (t) e

aÈ ˘Ê ˆÍ ˙-Á ˜Ë ¯Í ˙Î ˚

Ï ¸Ô Ô

= Ì ˝Ô ÔÓ ˛

t: Betonalter =1 für t < 28d

=2/3 für t >=28d

s: Beiwert Zement

0,2 schnell erhärtend

0,25 normal erhärtend

0,38 langsam erhärtend

alternativ : Zeitfaktor nach /4/ Tafel 3.13 (Eingabe nutzerdefiniert)

1 Tag: 0,40

2 Tage: 0,45

3 Tage: 0,50

Im Programm sind zwei häufig vorkommende Fälle für Zwangsbeanspruchung infolge abfließender Hydratationswärme realisiert.

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B11 - Rissbreitennachweis 17

3.1 Zwang infolge abfließender Hydratationswärme von Bodenplatten

Für Bodenplatten wird die Zwangsbeanspruchung für den Lastfall abfließende Hydratationswärme durch eine Abschätzung der Reibungskraft zwischen Boden und Fundament ermittelt.

Nach /6/ kann die Reibungskraft über die vom Boden aufnehmbaren Scherspannungen ermittelt werden.

N B LZW B, / max /= ⋅ ⋅ ⋅7 8 2τ

Mit dem inneren Bodenreibungswinkel cal φ und max C ergibt sich

N cal H B LZW B B, / tan( ) /= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅7 8 2φ γ (5.1.1 a)

γ B Wichte des Betons

H,B,L Abmessungen der Platte

Die Zwangskraft wird in /3/ Gl. 92 auch wie folgt angegeben:

N H B LZW B b, /= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅μ γ 2 (5.1.1 b)

μ : Reibungsbeiwert, z.B. nach /4/ Tafel 4.6

Vorteil dieses Verfahrens ist die Berücksichtigung der wesentlich kleineren Reibungsbeiwerte bei Ausbildung von Gleitschichten.

Durch die Verformbarkeit des Baugrundes wird jedoch nach einem in /5/ beschriebenen Verfahren diese Kraft insbesondere bei dickeren Fundamenten deutlich abgebaut (siehe /3/ Bild 7.4). In diesem Verfahren lässt sich auch die Steifigkeitserhöhung infolge eines Unterbetons berücksichtigen, was zu höheren Zwangskräften führt. Die Schwindverkürzung des Unterbetons wirkt der Erhöhung der Zwangskraft entgegen.

Unter der Annahme gleicher Dehnungen im Erdreich (Fuge), Unterbeton und Bodenplatte wird die Zwangskraft nach /5/ Gleichung 6 ermittelt:

NC B C

C

C

C

C B

ZW Hu b uo e b

u

b

e

b

,( )

=− ⋅ ⋅ − − ⋅

+ +⋅

ε ε ε0 0

1 (5.1.2)

C H Eu u u= ⋅

Hu: Dicke Unterbetonschicht

EU: E-Modul Unterbeton

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18 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

C H E tb cm= ⋅ ( )

H: Dicke der Bodenplatte

E tcm( ) : E-Modul des Betons zur Zeit des Abkühlens, siehe 5.1.

C E H B He e e e= ⋅ ⋅ ⋅ + ⋅( , )0 56

He : mitwirkende Baugrundtiefe, nach /5/ ca. L/3

Ee: Steifemodul des Baugrunds

εu0 : Verkürzung des Unterbetons infolge Schwindens

b T T0 : unbehinderte Verkürzung der Bodenplatte infolge abfließender Hydratationswärme

αT: Temperaturdehnzahl des Betons, nach /4/ Tafel 3.23 in Abhängigkeit der Zuschläge und des Zementleimgehaltes: von 5 10 6⋅ − / K (dichter Kalkstein) bis 12 10 6⋅ − / K(Quarzgestein)

T: Temperaturabfall infolge abfließender Hydratationswärme

nach /3/ kann man auf der sicheren Seite annehmen:

H < 0,3 m: -10 ... -15 K

0,3 m < H < 0,6 m: -15 ... -25 K

H > 0,6 m: -20 ... -40 K

Im Programm wird die Zwangskraft nach den Gleichungen 5.1.1 und 5.1.2 ermittelt, wobei der kleinere Wert maßgebend ist. Optional ist auch eine Ermittlung ausschließlich nach Gleichung 5.1.1 (Bodenreibung) möglich. Die ausgewiesene Zwangskraft Nzw ist immer auf die als Breite B definierte Seite bezogen.

Der Rissbreitennachweis erfolgt für diese Zwangskraft i.d.R. über die Ermittlung einer erforderlichen Bewehrung nach den in Kapitel 1 und 2 erläuterten Bemessungsgleichungen.

Dabei kann der Nachweis entweder für zentrischen Zwang oder für Biegezwang geführt werden.

Beim Nachweis für Biegezwang wird außer der Längskraft infolge Zwang ein Rissmoment berücksichtigt, für das die Rissschnittgröße mit fct,eff gerade erreicht wird.

M W fN

Ay b ct,effzw

b

= ⋅ −( )

Die ermittelte Bewehrung verläuft parallel zu der mit Länge L definierten Seite und ist über die Breite B zu verteilen.

3.2 Zwang infolge abfließender Hydratationswärme nachträglich betonierter

Wände

Die Zwangsbeanspruchung durch abfließende Hydratationswärme bei Wänden, die nicht gleichzeitig mit dem Fundament hergestellt werden, wird nach /16/ ermittelt.

ct b,W F T cmk T E (t) Gl.4.24 -s = ◊ D ◊ a ◊

cts : Zwangsspannung infolge abfließender Hydratationswärme

k: Beiwert Verbund zwischen Wand und Bodenplatte, nach /16/ k=1.0

αT: Temperaturdehnzahl des Betons, nach /4/ Tafel 3.23 in Abhängigkeit der Zuschläge und des Zementleimgehaltes:

von 5 10 6⋅ − / K (dichter Kalkstein)

bis 12 10 6⋅ − / K(Quarzgestein)

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B11 - Rissbreitennachweis 19

E tcm( ) :E-Modul des Betons zur Zeit des Abkühlens, siehe 5.1.

b,W FT -D : Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Bauteiltemperatur der Wand Tb,m und der

Temperatur der Fundamentplatte TF

b,W F b,m FT T T-D = - Gl.4.25

b,m Tv c0 b,HT k * T T= + D Gl.4.26

Tc0 : Frischbetontemperatur

kTv : Verteilungsbeiwert (B ist die Wanddicke):

B< 0,5 m: kTv = 0 5,

0,5 m < B < 3,0 m: kTv = 2 3/

B > 3,0 m: kTv = 10,

b,hTD : Temperatur infolge Hydratationswärme Qh

b,h b h c0T z Q / CD = a ◊ ◊ Gl.4.4

Cc0: Wärmekapazität des Betons, CC0 ~ 2500 kJ/m3*K

b: Beiwert Bauteildicke nach Tafel 4.4

z: Zementgehalt des Betons in kg/m3

Qh: Hydratationswärme nach Bild 3.11 in Abhängigkeit vom Zement und dem Zeitpunkt der maximalen Temperatur tmaxT

tmaxT = 0.8 · B + 1 in Tagen mit B in m, Gl. 4.2

Da jedoch genauere Informationen zu den verwendeten Zementsorten fehlen, wurden die zu jeder Zementsorte gehörenden oberen Kurven implementiert. Zementsorten mit niedrigerer Hydratationswärmeentwicklung können zurzeit nicht berücksichtigt werden. Für die in Bild 3.11 fehlenden schnellerhärtenden Zementsorten wurde die durchgezogene Kurve von CEM I 32.5 verwendet. Die Werte liegen verglichen mit den nach /18/ 3.2.2 für CEM I 52.5N_42.5R ermittelten auf der sicheren Seite.

Sind die Angaben zur Ermittlung von b,hTD nicht bekannt, so kann nach /3/ auf der

sicheren Seite liegend angenommen werden (Option nutzerdefiniert):

B < 0,3 m: -10 ... -15 K

0,3 m < B < 0,6 m: -15 ... -25 K

B > 0,6 m: -20 ... -40 K

Nach /16/ muss die Zwangskraft nicht für ihr am Wandfuß auftretendes rechnerisches Maximum nachgewiesen werden, sondern mit ihrem Wert bei ¼ der Wandhöhe.

Die im unteren Wandviertel entstehenden Risse sind sehr fein und kurz und ohne Gefahr der Durchfeuchtung.

Der Bemessungswert der Zwangsspannung ergibt sich nach Gleichung 4.27 zu

ct ,d ct ,d ctk mit kct,d nach Tafel 4.11 entsprechend dem L/H Verhältnis der Wand.

Ergibt sich ct ,d > fcteff(t) erfolgt der Nachweis zur Begrenzung der Rissbreite mit einer auf der

Rissschnittkraft mit fcteff(t) ermittelten Zwangskraft, andernfalls ergibt sich die maßgebende

Zwangskraft aus ct ,d

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20 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Eingabe

Bei der Neueingabe einer Position werden Sie zunächst nach der Nachweisart gefragt.

Lastbeanspruchung/MinAs

- Rechteckquerschnitt

- Plattenbalken

Zwang infolge

- Bodenplatte

- Wand auf Fundament

Bemerkungen zur Position können Sie über den Punkt Bemerkungen in der Hauptauswahl eingeben.

Materialeingabe

Betonauswahl nach DIN 1045-1

C12/15....C100/115 Normal- und hochfester Beton nach Tab. 9

LC12/13...LC60/66 Leichtbeton nach Tabelle 10

Betonauswahl nach EN 1992 1-1C12/15....C100/115 Normalbeton entsprechend 3.1.3 und NA

LC12/13...LC60/66 Leichtbeton nach 11.3.1 und NA,

Stahlauswahl nach DIN 1045-1

BSt 420 SB Stabstahl nach DIN 488 alt, normalduktil

BSt 500 SA Stabstahl mit normaler Duktilität nach Tab. 11

BSt 500 MA Mattenstahl mit normaler Duktilität nach Tab. 11

Bst 500 SB Stabstahl mit hoher Duktilität nach Tab. 11

Bst 500 MB Mattenstahl mit hoher Duktilität nach Tab. 11

Bst 450 SE Erdbebenstahl nach /5/ S.176 Tab.2.4

Stahlauswahl nach EN1992-1-1

NA_D: BSt 500 SA ...Bst 500 MB

NA_GB: B 500 A, B 500 B, B 500 C

NA_A: Bst 500 (A), Bst 550 (A), Bst 600 (A), Bst 550 (B)

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B11 - Rissbreitennachweis 21

Erweiterter Betondialog

Einen erweiterten Dialog zur Betonauswahl erhalten Sie über den Button .

αE: Beiwert E-Modul zur Berücksichtigung der Zuschlagstoffe

nach /8/: Basalt 1,05...1,45

Quarz, Quarzite 0,80...1,20

Kalkstein 0,70...1,10

Sandstein 0,55...0,85

αT: Temperaturdehnzahl des Betons, nach /4/ Tafel 3.23 in Abhängigkeit der Zuschläge und des Zementleimgehaltes von 5 10 6⋅ − / K (dichter Kalkstein) bis 12 10 6⋅ − / K(Quarzgestein)

Weiterhin können Sie hier das Betonalter und den Zement wählen.

kFct Beiwert für die zeitliche Entwicklung der Betonzugfestigkeit.

kEc Beiwert für die zeitliche Entwicklung des E-Moduls.

t Kriechzahl für jungen Beton 0,12 - 1,0

Diese Eingabefelder sind nur aktiv, wenn in der Auswahlliste „Betonalter“ der Eintrag „nutzerdefiniert“ gewählt wird, sonst werden diese Werte automatisch ermittelt siehe Berechnungsgrundlagen, Kapitel „Zwang“.

Querschnitt-Lastbeanspruchung

Hinweis: Sie können über die Punkte der Hauptauswahl die Querschnittsform wählen/ändern.

- Rechteck

- Plattenbalken

Maßbezeichnungen (entsprechend DIN 1045-1)

beffo Plattenbreite oben beffo > bw oder 0

hfo Plattendicke oben wenn beffo > 0 dann hfo < h – hfu sonst 0

bw Stegbreite > 0

h Gesamthöhe > 0

beffu Plattenbreite unten beffu > bw oder 0

hfu Plattendicke unten wenn beffu > 0 dann hfu < h – hfo sonst 0

Durch Belegen der entsprechenden Werte mit Null ist es möglich, neben zweiseitigen auch einseitige Plattenbalken (Platte oben oder unten) und Rechteckquerschnitte einzugeben.

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22 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Wirkungszone AsZug

Hier geben Sie die Wirkungszone für die Zugbewehrung (oben/unten) ein.

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B11 - Rissbreitennachweis 23

Lastbeanspruchung-Mindestbewehrung

Äußere Belastung

Die Schnittkräfte müssen der Einwirkungskombination entsprechen, die der Anforderungsklasse nach Tabelle 18 zugeordnet ist.

Nx: auf den Schwerpunkt bezogene Längskraft

My: Moment

Mindestbewehrung

- Biegezwang oben

- Biegezwang unten

- Biegezwang oben und unten

- zentrischer Zwang

innerer Zwang Schalter für inneren Zwang (siehe Berechnungsgrundlagen Kap.4)

kurzzeitige Einwirkung Schalter für Kurzzeitlast (siehe Berechnungsgrundlagen Kap.4)

Ncr ständig wirkende Längskraft [kN], die bei der Ermittlung des Rissmomentes (Beiwert kc) berücksichtigt wird

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24 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Querschnitt Bodenplatte - Zwang Hydratation

Bodenplatte

L Plattenlänge (Länge eines Bauabschnittes)

B Plattenbreite

H Plattendicke

Unterbeton

Hu Dicke Unterbeton

wenn Hu= 0 wird Unterbeton nicht berücksichtigt

Eu E- Modul Unterbeton

s Schwindverkürzung des Unterbetons

Baugrund

Ee Steifezahl des Baugrundes

cal innerer Reibungswinkel des Baugrundes

oder alternativ

vorgegebener Reibungsbeiwert z:B. nach /4/ Tafel 4.6

Querschnitt Wand - Zwang Hydratation

L Länge der Wand

B Wanddicke

H Höhe der Wand

kV Verbundbeiwert Wand Fundament.

Nach /16/ S. 149 für Verbindung mit Fundament aus Stahlbeton 0,8.

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B11 - Rissbreitennachweis 25

Zwang aus Hydratation - Bodenreibung einer Bodenplatte

Bodenreibung

Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu erstellen. Wichte des Betons

Bei markierter Option "nur Bodenreibung" wird die Zwangskraft ausschließlich aus Bodenreibung ermittelt bzw. mit Bodenreibung als oberem Grenzwert.

Hydratation

αT Temperaturdehnzahl des Betons, nach /4/ Tafel 3.23 in Abhängigkeit

der Zuschläge und des Zementleimgehaltes von 5 10 6⋅ − / K (dichter Kalkstein) bis 12 10 6⋅ − / K (Quarzgestein).

T Temperaturabfall infolge abfließender Hydratationswärme.

Nach /3/ kann man auf der sicheren Seite annehmen:

H < 0,3 m: -10...-15 K

0,3 m < H < 0,6 m: -15...-25 K

H > 0,6 m: -20...-40 K

Beim Nachweis für Biegezwang wird außer der Längskraft infolge Zwang ein Rissmoment berücksichtigt, für das die Rissschnittgröße mit fct,eff gerade erreicht wird.

Zwang aus Hydratation einer Wand

Verfahren der Temperaturermittlung:

Nach Lohmeyer /16/ S.149, optional nutzerdefiniert

Tco Frischbetontemperatur

ZG Zementgehalt (nach /16/ S.119 270 … 350 kg/m3)

TF Fundamenttemperatur

Tm mittlere Bauteiltemperatur

αT Temperaturdehnzahl des Betons. Nach /4/ Tafel 3.23 in Abhängigkeit der Zuschläge

und des Zementleimgehaltes liegt der Wert zwischen 5 10 6⋅ − / K (dichter Kalkstein) und 12 10 6⋅ − / K (Quarzgestein).

Kurzzeitige Einwirkung:

aktiviert beim Rissbreitennachweis die Verwendung des günstigeren Beiwertes ßt = 0.6

Nutzerdefinierte Eingabe:

Tm Nach /3/ kann man auf der sicheren Seite annehmen:

H < 0,3 m: -10...-15 K

0,3 m < H < 0,6 m: -15...-25 K

H > 0,6 m: -20...-40 K

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26 Frilo - Statik und Tragwerksplanung

Bewehrung

Lastbeanspruchter Querschnitt, Bodenplatte

dob Abstand obere Lage (bzgl. OK)

dun Abstand untere Lage (bzgl. UK)

Wand

dli Abstand linke Lage (bzgl. Kante links)

dre Abstand rechte Lage (bzgl. Kante rechts)

Dauerhaftigkeit

Um zum Dialog für die Sicherstellung der Dauerhaftigkeit und Ermittlung der Kriechzahl zu

gelangen, klicken Sie auf den Button .

Die ggf. für die Bauteilseiten differenzierten Werte für Bewehrungsdurchmesser und zulässige Rissbreite werden beim Rissbreitennachweis entsprechend berücksichtigt.

Lediglich bei Ermittlung der erforderlichen Bewehrung unter zentrischer Zugbeanspruchung (z.B. Wand, u.U. Bodenplatte) und bei Ermittlung der Mindestbewehrung unter zentrischem Zwang werden Durchmesser und zulässige Rissbreite ungünstigst angenommen.

Nachweis - Steuerung

Das Nachweisformat wählen Sie aus der Auswahlliste:

- Ermittlung Grenzdurchmesser

- Ermittlung der Rissbreite

- Ermittlung der erforderlichen Bewehrung

Entsprechend dem gewählten Nachweisformat sind unterschiedliche Eingabefelder aktiv:

Die Ermittlung der erforderlichen Bewehrung erfolgt für Biegung mit Längskraft für die am meisten gezogene Seite und unter Berücksichtigung einer gewählten Bewehrung auf der gegenüber liegenden Seite. Ergibt sich auf dieser Seite ebenfalls eine Zugdehnung, erfolgt ein Hinweis, auch für diese Seite mit der dort gewählten Bewehrung die Einhaltung der Rissbreite nachzuweisen (Umschalten in "Ermittlung der Rissbreite").

Für zentrischen Zug ergibt sich bei oben und unten gleichen Parametern (Durchmesser, zul.Wk, Abstand der Bewehrung) Asu = Aso. Bei unterschiedlichen Parametern werden die jeweils ungünstigsten Werte (größter Durchmesser, geringste Rissbreite, größter Bewehrungsabstand) angenommen. Eine Optimierung kann dann über den Modus „Ermittlung der Rissbreite erfolgen“.

Page 27: Rissbreitennachweis B11 - frilo.eu · εε βε εsm sr t sr sr1=−⋅ −22() Der parabolische Verlauf der Dehnungen bei Beton und Stahl wird über einen Völligkeitsfaktor β t

B11 - Rissbreitennachweis 27

Ausgabe

Ausgabe der Systemdaten, Ergebnisse und Grafik auf Bildschirm oder Drucker. Über den Punkt Ausgabe in der Hauptauswahl starten Sie den Ausdruck bzw. die Anzeige auf Bildschirm. Ausgabeprofil Durch Markieren der Optionen für das Ausgabeprofil (Hauptauswahl -

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Bildschirm Anzeige der Werte in einem Textfenster

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Literatur

/ 1 / Tue, Pierson: "Ermittlung der Rissbreite und Nachweiskonzept nach DIN 1045-1", Beton- und Stahlbeton 5/2001, S.365 ff.

/ 2 / Curbach/Zilch, "Einführung in DIN 1045-1" Ernst und Sohn 2001

/ 3 / König/Tue:“Grundlagen und Bemessungshilfen für die Rissbreitenbeschränkung im Stahlbeton und Spannbeton“, Deutscher Ausschuss für Stahlbeton Heft 466, Beuth 1996

/ 4 / Lohmeyer:“weiße Wannen einfach und sicher“, 5. Auflage, Verlag Bau und Technik 2000

/ 5 / Simons:“einige Hinweise zum Entwurf weißer Wannen“,Beton- und Stahlbetonbau 8/1993, S.205 ff.

/ 6 / Beispiele zur Bemessung nach DIN 1045-1, Band 1 Hochbau, Deutscher Betonverein, Ernst & Sohn

/ 7 / Paas:„Mindestbewehrung für verformungsbehinderte Betonbauteile im jungen Alter“, Deutscher Ausschuss für Stahlbeton Heft 489, Beuth 1998

/ 8 / Deutscher Ausschuss für Stahlbeton Heft 525, Beuth 2003

/ 9 / Meyer: „Rissbreitenbeschränkung nach DIN 1045 , Diagramme zur direkten Bemessung“, Verlag Bau und Technik 1994

/10/ Kommentierte Kurzfassung DIN 1045, 2. überarbeitete Auflage, Beuth 2005

/11/ 2. Berichtigung DIN 1045-1 (2005-06)

/12/ Neufassung DIN 1045-1 (2008)

/13/ Deutscher Beton- und Bautechnikverein, Heft 14 (2008)

/14/ EN 1992-1-1:2004/AC2010

/15/ DIN EN 1992-1-1/NA:2010-08

/16/ Lohmeyer, Ebeling: “Weiße Wannen einfach und sicher”, 9. Auflage Verlag Bau + Technik 2009

/17/ Eurocode 2 Commentary , European Concrete Platform 2008

/18/ Röhling: “Zwangsspannungen infolge Hydratationswäreme”, 2. Auflage Verlag Bau + Technik 2009

/19/ Ziems: „Experiences with the implamentation of EUROCODE 2”, International Workshop „Design of concrete structures using EN 1992-1-1“ at CTU Prague 2010


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