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Rezipienten Von Corporate Blogs Schneider Tanner 2008

Date post: 05-Dec-2014
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Dies ist eine Zusammenfassung der Lizentiatsarbeiten von Dominik Schneider und Mathias Tanner über die Rezipienten von Corporate Blogs.
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Soziodemographisches Profil, Nutzungsverhalten, Meinungsführerschaft, Nutzungsmotive und die Zuschreibung von Glaubwürdigkeit Eine quantitative Studie über die verfasst von Dominik Schneider Domunicator [at] gmail [dot] com Mathias Tanner mathias.tanner [at] gorillas [dot] ch © Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008
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Page 1: Rezipienten Von Corporate Blogs Schneider Tanner 2008

Soziodemographisches Profil, Nutzungsverhalten,

Meinungsführerschaft, Nutzungsmotive und die Zuschreibung

von Glaubwürdigkeit

Eine quantitative Studie über die

verfasst von

Dominik Schneider

Domunicator [at] gmail [dot] com

Mathias Tanner

mathias.tanner [at] gorillas [dot] ch

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

Page 2: Rezipienten Von Corporate Blogs Schneider Tanner 2008

Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

Inhalt:

1. Short Facts zur Studie

2. Soziodemographie

3. Nutzungsverhalten

4. Opinion Leadership

5. Nutzungsmotive

6. Glaubwürdigkeit

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

1. Short Facts zur Studie:

• Lizentiatsarbeit von Dominik Schneider und Mathias Tanner (2007) im Bereich Medien- und

Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg (Schweiz)

• Untersuchungsobjekt: Rezipienten von Corporate Blogs der deutschssprachigen Blogosphäre (n=191)

• Selbstselektiver Online-Fragebogen (nicht repräsentativ)

• 64 Fragen

• Untersuchungszeitraum: 17.06.2007 bis 31.07.2007

• Das vorliegende Dokument ist eine Zusammenfassung der Studienergebnisse der beiden

Lizentiatsarbeiten der beiden Autoren. Für weitere Details des theoretischen Rahmens und des

methodischen Vorgehens, wenden Sie sich bitte an uns.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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2. Soziodemographie:

Geschlecht

Alter

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2. Soziodemographie:

Berufliche Stellung

Bildungsgrad

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3. Nutzungsverhalten:Nutzungsfrequenz

Kommentarfrequenz

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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3. Nutzungsverhalten:

• Weitere Befunde

o Von 187 der Befragten gaben deren 28,3% an, Corporate Blogs überwiegend zu privaten Zwecken

zu lesen, 34,8% überwiegend zu beruflichen Zwecken und 36,9% beides etwa zu gleichen Teilen.

Die Nutzung für berufliche Zwecke dominiert folglich die private Nutzung.

o Die Rezipienten wurden ferner danach befragt, welcher Hilfsmittel sie sich beim Lesen von

Corporate Blogs bedienen. 22,5% der Befragten lesen neue Einträge mit einem fix auf dem

Computer installierten RSS-Feed Reader (z.B. Omea Reader oder FeedReader). 34% benutzen

für die Lektüre einen webbasierten RSS-Feed Reader wie beispielsweise Bloglines, das Sade

Plug-in für den Firefox Browser oder Google Reader. Die Mehrheit der Befragten (40,8%) steuern

den bevorzugten Corporate Blog direkt über den Internet-Browser an. Weitere 2,6% wählen

alternative Wege.

o Selber zu den Bloggern gehören 41,9% der Befragten. Die restlichen 58,1% besitzen kein eigenes

Weblog. Am beliebtesten sind private Weblogs mit 46,9% aller Weblogs der Blogger. An zweiter

Stelle folgen Fach- oder Themenblogs mit 31,6%. Die restlichen 21,5% entfallen zu ungefähr

gleichen Teilen auf journalistische und andere Weblogs.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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3. Nutzungsverhalten:

• Signifikante Zusammenhänge

o Vielnutzer von Corporate Blogs („mehrmals täglich“ und „täglich“) schreiben häufiger Kommentare

als Wenignutzer.

o Weblog-Besitzer nutzen Corporate Blogs häufiger als nicht Nicht-Blogger.

o Blogger schreiben häufiger Kommentare als Nicht-Blogger. Es erstaunt nicht, dass Blogger aktiver

in anderen Weblogs tätig sind als Nicht-Blogger. Es ist Teil der Philosophie des Bloggens, mittels

Kommentaren und guten Inputs in anderen Weblogs, für die nötige Aufmerksamkeit des eigenen

Weblogs zu sorgen. Häufiges Kommentieren gehört sozusagen zum ABC eines jeden

ambitionierten Bloggers.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

4. Nutzungsmotive:

um etwas Neues und Unbekanntes zu erfahren,

was ich aus anderen Medien nicht erfahre.

um Hintergründe zu aktuellen Themen (Trends) zu

erfahren.

um Empfehlungen, Tipps und Tricks zu erfahren.

weil es mir Spass macht und unterhaltsam ist.

um mich über eine Branche zu informieren.

Weil ich einfach, schnell und bequem relevante

Informationen finde.

um Informationen über Produkte und

Dienstleistungen zu erhalten.

weil es mich Wunder nimmt, was andere

Menschen sagen.

um mich über ein Unternehmen zu informieren.

als Zeitvertreib.

um mich mit anderen Menschen auszutauschen.

um mich frei auszudrücken.

um Ärger und Kritik loszuwerden.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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4. Nutzungsmotive:

• Hauptnutzungsmotive (Motiv-Faktoren)

o Im Rahmen einer Faktorenanalyse wurden die einzelnen Items (der vorigen Grafik) zu Motiv-

Kategorien zusammengefügt. Die folgenden sechs Hauptnutzungsmotive haben sich daraus

ergeben (wobei sich die Mittelwerte auf die fünfstufige Antwort-Skala von „trifft vollständig zu“

(Wert 5) bis „trifft gar nicht zu“ (Wert 1) beziehen):

o An erster Stelle liegt die Informations-Motivation mit einem gerundeten Mittelwert von 4,08.

o An zweiter Stelle folgt die Branchenbeobachtungs-Motivation. Der Mittelwert beläuft sich auf 3,77.

o Der drittwichtigste Faktor ist die Convenience-Motivation mit einem Mittelwert von 3,49.

o An vierter Stelle liegt die Unterhaltungs-Motivation. Sie besitzt einen Mittelwert von 3,32.

o Knapp darunter – an fünfter Stelle – liegt der Mittelwert der Unternehmensbeobachtungs-

Motivation mit einem Wert von 3,28.

o Schliesslich folgt an sechster Stelle die soziale Interaktions-Motivation mit einem Mittelwert von

2,17.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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4. Nutzungsmotive:

• Hauptnutzungsmotive – Interpretation (I)

o Der Vergleich der Mittelwerte der einzelnen Nutzungsmotive hat gezeigt, dass die gesuchten

Gratifikationen der Rezipienten in hohem Masse durch das Informationsangebot von Corporate

Blogs befriedigt werden. An erster Stelle liegt die generelle Informations-Motivation.

Branchenbeobachtungs- und Convenience-Motivation folgen an zweiter und dritter Stelle. Bereits

an vierter Stelle liegt die Unterhaltungs-Motivation.

o Überraschenderweise wurde der Unternehmensbeobachtungs-Motivation ein verhältnismässig

geringer Stellenwert beigemessen. Betrachtet man jedoch die Struktur der deutschsprachigen

Corporate Blogosphäre, so fällt auf, dass vorwiegend kleinere Unternehmen in Form von Themen-

oder Fach-Blogs ihren Expertenstatus manifestieren. Dabei werden aktuelle Informationen über

neue Themen und Trends sowie über branchenspezifische Entwicklungen häufig in Verbindung mit

unterhaltsamen Elementen angeboten. Dieses Informationsangebot scheint den Nutzern wichtiger

zu sein als Berichte über das Unternehmen.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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4. Nutzungsmotive:

• Hauptnutzungsmotive – Interpretation (II)

o Der schwächste Grund Corporate Blogs zu nutzen ist die soziale Interaktions-Motivation. Das

Potenzial einer gemeinschaftlich organisierten Nutzergruppe, die sich an einem aktiven Dialog

beteiligt, ist demzufolge entweder seitens der Unternehmen nur mässig ausgeschöpft oder von

den Rezipienten grösstenteils gar nicht erwünscht. Einerseits ist das Bedürfnis etwas darüber zu

erfahren, was andere Menschen sagen, relativ stark ausgeprägt. Auf der anderen Seite gibt nur ein

geringfügiger Teil der Nutzer an, sich selbst frei ausdrücken zu wollen. Dieser Tatbestand

widerspiegelt sich ebenfalls in der tiefen mittleren Kommentarfrequenz der Rezipienten.

o Das vielzitierte Risiko, die Rezipienten von Corporate Blogs könnten einem Unternehmen mit

negativer Kritik Schaden zufügen, scheint sich durch die vorliegende Datenlage nicht zu erhärten.

Nur 4,4% der befragten Nutzer stimmen der Aussage vollständig zu, Ärger und Kritik loswerden zu

wollen.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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4. Nutzungsmotive:

• Signifikante Zusammenhänge (I)

o Diejenigen Nutzer von Corporate Blogs mit einer höheren Informations-Motivation haben auch eine

höhere Nutzungsfrequenz.

o Es hat sich gezeigt, dass die soziale Interaktions-Motivation in positivem Zusammenhang zur

Kommentarfrequenz steht. Für bloggende Unternehmen, die eine offene und reziproke

Kommunikationskultur mit ihren Kunden schätzen, gilt demnach in besonderem Masse, den

Kontakt zu dieser Nutzergruppe zu pflegen.

o Diejenigen, die in Corporate Blogs stärker Unterhaltung oder einen Zeitvertreib suchen, beteiligen

sich weniger aktiv am Dialog mit der bloggenden Firma und anderen Nutzern, als solche mit einer

tieferen Unterhaltungs-Motivation.

o Der positive Zusammenhang – Blogger haben eine höhere soziale Interaktions-Motivation als

Nicht-Blogger – ist signifikant. Dies erstaunt nicht sonderlich, da im sozialen Austausch mit

anderen Rezipienten und Bloggern neue Ideen aufgespürt und Meinungen gesammelt werden

können. Die aktive Beteiligung am Dialog in anderen Weblogs hat ausserdem den positiven Effekt,

dass man auf sein eigenes Weblog und seine eigene Fachkompetenz aufmerksam machen kann.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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4. Nutzungsmotive:

• Signifikante Zusammenhänge (II)

o Diejenigen, die Corporate Blogs vorwiegend zu privaten Zwecken nutzen, haben eine höhere

Unterhaltungs-Motivation als berufliche Nutzer. Dies impliziert, dass für diejenigen, die Corporate

Blogs als Freizeitaktivität nutzen, der Unterhaltungsaspekt wichtiger ist, als für diejenigen, die

Firmen-Weblogs zu geschäftlichen Zwecken nutzen.

o Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Unternehmensbeobachtungs-Motivation

und der überwiegend privaten Nutzung von Corporate Blogs. Anscheinend ist beim privaten Nutzer

die Kundenperspektive vorherrschend.

o Die beruflichen Nutzer von Corporate Blogs besitzen eine höhere Branchenbeobachtungs-

Motivation als die privaten Nutzer.

o Schliesslich ist die Beziehung zwischen der Convenience-Motivation und der beruflichen

Nutzungsart signifikant. Die Einschätzung der praktischen Nutzbarkeit von Corporate Blogs ist

unter den geschäftlichen Nutzern überdurchschnittlich höher als unter den privaten Nutzern. Die

Vermutung liegt nahe, dass Corporate Blogs eine praktisch zu nutzende Informationsquelle

darstellen, um sich für berufliche Zwecke einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und

Trends in einer Branche verschaffen zu können.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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5. Meinungsführerschaft:

• Grad an Meinungsführerschaft unter den Corporate Blog-Rezipienten

o Der Meinungsführerschafts-Index aller Befragten (welcher nach einer Faktorenanalyse aus fünf der

sechs Meinungsführerschafts-Fragen gebildet wurde) hat einen gerundeten Mittelwert von 3,69

und liegt damit zwischen „teils-teils“ und „trifft eher zu“.

o Rundet man den Mittelwertindex auf ganze Zahlen, so ergeben sich die aus der Grafik ersichtlichen

Abstufungen der Meinungsführerschaft unter den befragten Rezipienten von Corporate Blogs. 8,8%

der Befragten haben im gerundeten Schnitt den fünf Meinungsführerschafts-Variablen vollkommen

zugestimmt, 56,6% haben eher zugestimmt, 29,6% haben teils-teils zugestimmt, 4,4% haben eher

nicht zugestimmt und lediglich 0,6% haben überhaupt nicht zugestimmt.

Anmerkung:

Die Meinungsführerschaft bezieht sich

auf „neue Kommunikationstrends im

Internet“ (z.B. Social Software, Weblogs

und Corporate Blogs).

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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5. Meinungsführerschaft:

• 6 Meinungsführerschafts-Fragen

Ich erzähle häufig jemandem etwas über neue

Kommunikations-Trends im Internet (z.B. Web 2.0,

Social Software, Weblogs, Corporate Blogs, etc.).

Ich erzähle häufig jemandem etwas über einen

Inhalt/Thema eines Corporate Blogs, den ich lese.

Ich werde, im Vergleich zu meinen Freunden,

weniger häufig über neue Kommunikations-

Trends im Internet um Rat gefragt.

Bei Diskussionen über neue Kommunikations-

Trends im Internet werde ich eher um meine

Meinung gefragt, als dass ich jemanden anderen

um seine Meinung bitte.

Wenn ich mit Freunden über neue

Kommunikations-Trends im Internet diskutiere,

höre ich eher zu, als dass ich versuche andere

von meiner Meinung zu überzeugen.

Ich erzähle meinem Umfeld eher etwas über neue

Kommunikations-Trends im Internet, als dass

mein Umfeld mir etwas darüber erzählt.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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5. Meinungsführerschaft:

• Mundpropaganda (WOM)

o Von besonderem Interesse sind die beiden Fragen der Mundpropaganda-Aktivität der befragten

Rezipienten (siehe Grafik vorheriger Seite).

o Unterteilt man die Antworten in eine Gruppe mit starker Zustimmung (≥ „trifft eher zu“) und in eine

Gruppe mit schwacher Zustimmung (< „trifft eher zu“), ergeben sich folgende Ergebnisse: 67,2%

der Befragten erzählen häufig jemandem etwas über neue Kommunikations-Trends im Internet

(z.B. Social Software, Weblogs, Corporate Blogs etc.). 32,8% tun dies nur zum Teil oder nicht

häufig. Genau 60,0% der Rezipienten erzählen häufig jemandem etwas über einen Inhalt oder ein

Thema eines Corporate Blogs, den sie lesen. Die restlichen 40,0% tun dies hingegen eher selten.

o Es zeigt sich das grosse Potenzial, durch einen Corporate Blog von Mundpropaganda-Effekten

profitieren zu können. Die Diffusion der Inhalte und der Nutzung von Corporate Blogs wird durch

seine Rezipienten vorangetrieben.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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5. Meinungsführerschaft:

• Signifikante Zusammenhänge

o Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen dem Besitz eines eignen Weblogs und dem

Grad an Meinungsführerschaft. Blogger tendieren also eher dazu, ausgeprägte Meinungsführer für

neue Kommunikationstrends im Internet zu sein.

o Der Grad an Meinungsführerschaft ist positiv mit der Nutzungsfrequenz korreliert. Meinungsführer

sind also auch Heavy Users.

o Die Meinungsführerschaft ist positiv mit der Kommentarfrequenz korreliert. Meinungsführer

beteiligen sich demnach überdurchschnittlich häufig am Dialog.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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5. Meinungsführerschaft:

• Interpretation

o Da die starken Opinion Leaders eine signifikant höhere Nutzungsfrequenz haben, wird diese

Zielgruppe besonders gut erreicht. Ausserdem schreiben die starken Opinion Leaders der

untersuchten Stichprobe häufiger Kommentare als die schwächeren Opinion Leaders.

Überproportionales Feedback dieser besonders stark involvierten Nutzergruppe ist demnach

gegeben. Betrachtet man Opinion Leaders als guten Indikator für Zukunftstrends und als

repräsentative Vertreter einer anvisierten Zielgruppe, so können sie als ideales Barometer für das

Image eines Unternehmens, neue Geschäftsideen, Strategien, Produkte, Dienstleistungen oder

Kundenbedürfnisse fungieren.

o Weiter hat sich gezeigt, dass unter den Weblog-Besitzern ein signifikant höherer Anteil an starken

Opinion Leaders besteht, beziehungsweise der durchschnittliche Grad an Meinungsführerschaft

unter den Bloggern signifikant höher ist als unter den Nicht-Bloggern. Führt man sich die enorme

Wirkungsfähigkeit der Online-Mundpropaganda in der Blogosphäre vor Augen, so liegt die

Vermutung nahe, dass diese „neuen Meinungsmacher“ Artikel, Einträge und Themen aus

Corporate Blogs in ihre eigenen Weblogs übernehmen. Indem sie sich auf den Corporate Blog

referenzieren, sorgen sie aus reiner Eigendynamik für eine weitere Verbreitung des

Gedankengutes und somit für die Steigerung des Bekanntheitsgrades der bloggenden Firma.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Definition von Glaubwürdigkeit (Wirth 1999: 55)

o „Glaubwürdigkeit kann als prinzipielle Bereitschaft verstanden werden, Botschaften eines

bestimmten Objektes als zutreffend zu akzeptieren und bis zu einem gewissen Grad in das eigene

Meinungs- und Einstellungsspektrum zu übernehmen. Dabei kann die Bereitschaft auf konkreten

Evaluationsprozessen oder auf Images beruhen, die sich beim Subjekt herausgebildet haben, von

ihm jedoch als Objekteigenschaft wahrgenommen werden. Die Botschaften können konkret

inhaltlich oder abstrakt generalisiert sein.“

• Corporate Blogs und Glaubwürdigkeit

o Corporate Blogs können als Instrument der Organisationskommunikation eine wichtige Rolle

einnehmen. Dies, weil sie eine authentische Kommunikation ermöglichen, welche letzten Endes

zum Aufbau von Vertrauen beitragen kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Corporate Blogs von

den Rezipienten als glaubwürdig empfunden werden. Aber was macht einen Corporate Blog aus

der Perspektive der Rezipienten glaubwürdig? Diese Frage diente als Leitlinie der vorliegenden

Studie.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

Ich suche im Internet mit einem

gewissen System nach Informationen.

Durch eine effiziente Suchstrategie

finde ich leicht gute Informationen.

Im Internet besteht die Gefahr

unwahre Informationen zu finden.

Ich habe im Internet gute Erfahrungen

bei der Informationssuche gemacht.

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Systemvertrauen von Corporate Blog Rezipienten

o Corporate Blog Rezipienten zeichnen sich durch ein allgemein hohes Systemvertrauen ins Internet

als Informationsmedium aus und besitzen eine hohe Suchkompetenz. Sie sind geübte Nutzer des

Internets:

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Systemvertrauen von Corporate Blog Rezipienten

o 85.2% der Teilnehmer der Studie suchen mit einem gewissen System nach Informationen

(Verfolgen also mehrheitlich routinierte Suchstrategien).

o 94.2% finden leicht gute und hilfreiche Informationen im Internet.

o 48.1 % sind der Meinung, dass im Internet die Gefahr besteht, unwahre Informationen zu finden.

o 95.3 % der befragten Rezipienten geben an, dass sie gute Erfahrungen bei der Informationssuche

im Internet gemacht haben.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

Werbung (Bannerwerbung/ Google Ad-Links)

beeinflussen die Glaubwürdigkeit des Corporate

Blogs.

Anonyme Artikel finde ich glaubwürdig.

Hyperlinks und Verlinkungen zu anderen Blogs

(Bloggrolls) erhöhen die Glaubwürdigkeit von

Corporate Blogs.

Ich lese Corporate Blogs kritisch, wenn ich merke,

dass sie nur selten aktualisiert werden.

Die Kommentarfunktion hat einen Einfluss auf die

Qualität und Zuverlässigkeit der Informationen.

Es ist wichtig, dass die Kommentarfunktion frei und

anonym benutzt werden kann.

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss der formalen Aspekte auf die Glaubwürdigkeit

o Corporate Blogs und Weblogs im Allgemeinen zeichnen sich formal durch einige Merkmale aus,

die herkömmliche Medien nicht beinhalten. Die formalen Aspekte haben einen Einfluss auf die

Glaubwürdigkeitszuschreibung durch die Rezipienten:

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss der formalen Aspekte auf die Glaubwürdigkeit

o 44.2% der Rezipienten sind der Meinung, dass Werbung die Glaubwürdigkeit eines Corporate

Blogs beeinflusst.

o 60.8% der Rezipienten finden anonyme Artikel unglaubwürdig.

o 53.1% sind der Meinung, dass Hyperlinks die Glaubwürdigkeit eines Corporate Blogs erhöhen.

o 71% der Rezipienten lesen Blog-Postings besonders kritisch wenn sie merken, dass der Corporate

Blog nur selten aktualisiert wird.

o 66.1% finden, dass die Kommentarfunktion einen Einfluss auf die Qualität und Zuverlässigkeit der

Informationen im Corporate Blog hat.

o 61.6% der Rezipienten sind der Meinung, dass ein Corporate Blog ohne offene und anonymisierte

Kommentarfunktion unglaubwürdig ist.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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Ich lese Corporate Blogs, weil ich darin aktuelle

Informationen finde.

Zu viele Produktinformationen machen einen Corporate

Blog unglaubwürdig.

Informationen aus Corporate Blogs verifiziere ich stets

durch andere Quellen.

Quellenhinweise erhöhen die Glaubwürdigkeit eines

Corporate Blogs.

Ein Blog ohne Archiv ist unglaubwürdig.

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss der inhaltlichen Aspekte auf die Glaubwürdigkeit

o Der Inhalt macht einen Corporate Blog erst lesenswert. Die inhaltlichen Aspekte beeinflussen die

Glaubwürdigkeitszuschreibung durch die Rezipienten:

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss der inhaltlichen Aspekte auf die Glaubwürdigkeit

o 63.3% der Befragten stimmen der Aussage zu, dass zu viele Produktinformationen einen

Corporate Blog unglaubwürdig machen.

o 83% geben an Corporate Blogs zu lesen, weil sie darin höchst aktuelle Informationen finden.

o 33.6% vertrauen den Inhalten von Corporate Blogs nicht und verifizieren die Inhalte durch weitere

Quellen.

o 93.6% finden Inhalte ohne Quellenhinweise unglaubwürdig.

o 62.8% der Rezipienten erwarten, dass alte Beiträge im Archiv auffindbar sind.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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Ein Blog-Eintrag der in der Ich Formverfasst wurde, finde ich

glaubwürdiger als einer in unpersonaler Form. .

Sind Hintergrundinformationen über die Kompetenz des Autors

ersichtlich, ist der Blog für mich glaubwürdig.

Die Autoren von Corporate Blogs verfügen über ein grosses

Wissen.

Ist ein Blogeintrag verständlich geschrieben, prüfe ich die

Information nicht durch weitere Informationen nach.

Ein Corporate Blog ohne Autorenbild finde ich glaubwürdiger als

ein Corporate Blog ohne Autorenbild.

Die Beiträge mehrerer Autoren machen einen Corporate Blog

glaubwürdiger.

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss des Autors auf die Glaubwürdigkeit

o Hinter Corporate Blogs stehen Menschen. Die Autoren prägen durch Selektion, Redaktion und

Publikation der Themen und Inhalte den Corporate Blog. Diese Autoren, die häufig in der Rolle von

Experten auftreten, beeinflussen die Glaubwürdigkeitszuschreibung durch die Rezipienten:

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Der Einfluss des Autors auf die Glaubwürdigkeit

o 32.1% der Rezipienten finden einen Blog-Eintrag der in der Ich-Form verfasst wurde glaubwürdig.

o 79.1% finden einen Corporate Blog ohne Hintergrundinformationen zum Autor unglaubwürdig.

o 55% finden einen Corporate Blog besonders glaubwürdig, wenn er von mehreren Autoren

betrieben wird.

o 49.5% finden, dass ein Autorenbild die Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs erhöht.

o 38.9% prüfen die Informationen nicht nach, wenn der Blog-Eintrag verständlich geschrieben ist.

o 32.9% der Rezipienten sind der Meinung, dass die Autoren von Corporate Blogs über ein grosses

Wissen verfügen.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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Aktuelle Information

Überprüfbarkeit der Information

Dialogizität

Personalisierung/ soziale Hinweisreize

Kompetenz der Autoren

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Rangfolge der Glaubwürdigkeits-Faktoren

o Um Aussagen zum Einfluss der verschiedenen Bezugsebenen der Glaubwürdigkeitszuschreibung

machen zu können, wurde aus den Mittelwerten der Faktoren der einzelnen Bezugsebenen der

Bezugsebenen-Mittelwert gebildet. Anhand dieses Mittelwert-Index lässt sich aufzeigen, welche der

verschiedenen Bezugsebenen den grössten Einfluss hat.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

Inhaltliche Aspekte

formale Aspekte

Autor

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Rangfolge der Glaubwürdigkeits-Faktoren

o Um Aussagen zum Einfluss der verschiedenen Bezugsebenen der Glaubwürdigkeitszuschreibung

machen zu können, wurde aus den Mittelwerten der Faktoren der einzelnen Bezugsebenen der

Bezugsebenen-Mittelwert gebildet. Anhand dieses Mittelwert-Index lässt sich aufzeigen, welche der

verschiedenen Bezugsebenen den grössten Einfluss hat.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

© Dominik Schneider & Mathias Tanner 2008

6. Glaubwürdigkeit von Corporate Blogs:

• Interpretation

o Es hat sich gezeigt, dass seitens der Rezipienten die Anforderungen an Corporate Blogs von

denjenigen an herkömmliche Weblogs nur wenig abweichen. So bleibt ein Corporate Blog, in

Bezug zur Glaubwürdigkeitszuschreibung, von der Charakteristik her ein Weblog. Ein

glaubwürdiger Corporate Blog zeichnet sich vor allen durch die Beachtung der Regeln von

herkömmlichem Weblogs aus. Dies bedeutet, dass die Regeln der Blogosphäre grösstenteils auch

in der Corporate Blogosphäre gelten.

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Studie: Rezipienten von Corporate Blogs

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Danke an alle Corporate Blogs und anderen Weblogs, die sich mit einem Hinweis

auf den Fragebogen an der Studie beteiligt haben:

• Basic Thinking

• Corporate Blogging Weblog

• Crossmediale Kommunikation

• Datenschmutz

• Directories-Blog (Swisscom)

• Fon-Blog

• INJELEA

• Jurabilis

• Karge

• Kulturmanagement

• Kreisrot

• Namics

• Marketingblogger

• Mediacoffee

• M-Blog

• Michael Beglinger

• Paperholic

• Pixelgangster

• Recherchenblog

• Slanted

• Styropor

• T-H-L

• Wir am Theater

• Work-Innovation

Liste auf: http://sinnmacherblog.supersized.org/archives/18-Fragebogen-ist-online.html


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