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Rettung Reanimation Paed Fragen

Date post: 09-Aug-2015
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Fragensammlung Reanimation bei Kindern Materialien Quellen: AINS (Kindereanimation) ERC (Kindereanimation) RDSS (Schulungsunterlagen) Autoren: Dr_t.h RA_k.b RA_p.s Freigabe: Schulleitung / stellv. Schulleitung Inhalt 1 Fragen ................................................................................................................. 2 2 Fragen mit Lösungen ........................................................................................... 4 3 Multiple Choice (ohne Antwortbogen) ................................................................13 4 Tabelle mit Richtwerten..................................................................................... 16
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Page 1: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragensammlung

Reanimation bei Kindern

Materialien

Quellen: AINS (Kindereanimation)

ERC (Kindereanimation)

RDSS (Schulungsunterlagen)

Autoren: Dr_t.h

RA_k.b

RA_p.s

Freigabe: Schulleitung / stellv. Schulleitung

Inhalt

1 Fragen ................................................................................................................. 2

2 Fragen mit Lösungen ........................................................................................... 4

3 Multiple Choice (ohne Antwortbogen) ................................................................13

4 Tabelle mit Richtwerten ..................................................................................... 16

Page 2: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

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1 Fragen

1.1 Neudefinition des Alters: Welche drei Altersgruppen werden

bei Kindern nach den neuen ERC Richtlinien unterschieden?

1.2 Die aktuellen Richtlinien für die Durchführung von

Basismaßnahmen dienen welchen Zielen?

1.3 Welchen Rhythmus wenden Laienhelfer bei Kindern an?

1.4 Beschreiben Sie die Durchführung des Freimachens der

Atemwege.

1.5 Beschreiben Sie die Durchführung der Atemkontrolle.

1.6 Schildern Sie den Algorithmus der Kinderreanimation durch

Laienhelfer.

1.7 Sie stellen keine rgelmäßige Atmung fest, bzw. die das

Ergebnis der Atemkontrolle ist unsicher. Was tun Sie?

(Details)

1.8 Beschreiben Sie die Durchführung der Kreislaufkontrolle

(Pulskontrolle). Wann beginnen Sie mit den

Thoraxkompressionen?

1.9 Schildern Sie den Algorithmus der Kinderreanimation durch

medizinisches Personal.

1.10 Schildern Sie den Algorithmus der Neugeborenen durch

medizinisches Personal.

1.11 Die Thoraxkompressionen: Äußern Sie sich zu Druckpunkt,

Drucktiefe, Druckfrequenz und Kompressions-

Ventilationsverhältnis.

1.12 Thoraxkompression bei Säuglingen (Arbeitsposition und

Methode)?

1.13 Thoraxkompression bei Kindern > 1 Jahr (Arbeitsposition

und Methode)?

1.14 Wie lautet die Faustregel für eine gute Herzdruckmassage?

1.15 Erläutern Sie die Notruf Strategie „Phone first“, „Phone

fast“ bei der Kinderreanimation (einschließlich Ausnahmen).

1.16 Äußern Sie sich kurz zu den pharyngealen Atemwegshilfen

(oropharyngeale und nasopharyngealeTuben (Guedel oder

Wendel). (Vorteile, Nachteile, Abmessung etc.)

1.17 Äußern Sie sich kurz zur Larynxmaske(Vorteile, Nachteile)

1.18 Ist ein Tubus mit oder ohne Cuff präklinisch zu bevorzugen?

1.19 Welche Tubusgröße wählen Sie (Formel)?

1.20 Welche Maßnahmen zur Kontrolle der Tubuslage empfehlen

die ERC Richtlinien?

Page 3: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

3

1.21 Schildern Sie die Beatmungsstrategie hinsichtlich der

Oxygenierung.

1.22 Schildern Sie die Beatmungsstrategie hinsichtlich der

Ventilation.

1.23 Was versteht man unter der Fehlersuche nach dem DOPES

Schema?

1.24 Schildern Sie das Management der Herstellung eines

intravenösen Zugangs (Wo, wie viele Versuche,

Alternativen).

1.25 Nennen sie die gängigen Dosierungen (pro kg KG) für

Adreanlin, Atropin, Adenosin und Amiodaron (Cordarex),

geglieder nach i.v. Zugang, intraossärem Zugang und

endotrachealer Applikation.

1.26 Treffen Sie Aussagen zum Volumenmangement.

1.27 Nennen Sie die potentiell reversiblen Ursachen des Herz-

Kreislaufstillstandes (4 H – 4 Hits).

1.28 Welches sind abweichende Grundsätze bei der Reanimation

von Neugeborenen?

1.29 In Kürze: Algorithmen zur Kinderreanimation - was ist

anders (5 Punkte)?

1.30 Nennen Sie die Indikationen zur Defibrillation

1.31 Treffen Sie Aussagen zur Elektrodengröße und zur

Platzierung der Elektroden.

1.32 Was ist von dem Einsatz eines AED bei Kindereanimationen

zu halten?

1.33 Welche Empfehlungen gelten für die Elektrotherapie bei

Kindern?

1.34 Nennen Sie anatomische und physiologische Unterschiede

zwischen Kindern und Erwachsenen, die unmittelbar

Auswirkungen auf das Airway Management haben.

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Fragen: Kinderreanimation

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2 Fragen mit Lösungen

2.1 Neudefinition des Alters: Welche drei Altersgruppen werden

bei Kindern nach den neuen ERC Richtlinien unterschieden?

Im Notfall sind Alter und Gewicht des Kindes oft nicht genau bestimmbar. So wurde

die Alterseinteilung stark vereinfacht:

1. Neugeborene: bis zum Alter von 4 Wochen

2. Säuglinge: 4 Wochen bis 1 Jahr; Kinder: 1 Jahr bis zur Pubertät

3. Jugendliche: ab der Pubertät (diese werden nach dem

Erwachsenenalgorithmus behandelt)

Die alte Einteilung in Kinder vor bzw. nach dem 8. Lebensjahr entfällt. Die

Empfehlungen zum Kompressions-Ventilations-Verhältnis sind nun für Kinder jeden

Alters angeglichen, die untere Altersgrenze für automatische externe Defibrillatoren

wurde auf 1 Jahr herabgesetzt. Nur für Neugeborene gelten gesonderte

Empfehlungen. Patienten ab der Pubertät werden nach dem

Erwachsenenalgorithmus behandelt.

2.2 Die aktuellen Richtlinien für die Durchführung von

Basismaßnahmen dienen welchen Zielen?

Die aktuellen Richtlinien für lebensrettende Basismaßnahmen dienen dem Ziel,

1. frühzeitig eine Notfallsituation zu erkennen,

2. frühzeitig kardiopulmonal zu reanimieren

3. frühzeitig zu defibrillieren.

2.3 Welchen Rhythmus wenden Laienhelfer bei Kindern an?

Laienhelfer, die nur den Basic Life Support für Erwachsene erlernt haben, wenden

bei Kindern den Erwachsenenalgorithmus an. Bevor weitere Hilfe geholt wird, sollen

allerdings 5 Initialbeatmungen gefolgt von 1 Minute CPR erfolgen.

2.4 Beschreiben Sie die Durchführung des Freimachens der

Atemwege.

Mit den Fingerspitzen das Patientenkinn anheben, ohne die Halsweichteile zu

komprimieren. Bei Patienten ohne Hinweis auf HWS-Verletzung den Kopf vorsichtig

leicht überstrecken, das Kinn weiterhin nach vorn ziehen. GGF. Esmarch-Handgriff.

Atemkontrolle in Schnüffelstellung.

2.5 Beschreiben Sie die Durchführung der Atemkontrolle.

Atemwege offen halten, das Ohr nahe über Mund und Nase des Patienten bringen

und auf regelmäßige Atmung prüfen. Nicht länger als 10 Sekunden für die

Atemprüfung verwenden:

1. Sehen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt

2. Hören, ob Atemgeräusche über Mund und Nase vorhanden sind

3. Fühlen, ob ein Luftstrom aus Mund und Nase austritt

Nicht durch ineffektive Schnappatmung täuschen lassen!

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Fragen: Kinderreanimation

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2.6 Schildern Sie den Algorithmus der Kinderreanimation durch

Laienhelfer.

2.7 Sie stellen keine rgelmäßige Atmung fest, bzw. die das

Ergebnis der Atemkontrolle ist unsicher. Was tun Sie?

(Details)

5 Initialbeatmungen

Offensichtliche Atemwegshindernisse (Fremd körper) entfernen – kein „blindes“

Auswischen des Rachens mit dem Finger!

Atemwege durch leichte Kopfreklination und Anheben des Kinns offen halten. Bei

Säuglingen den Kopf in Neutralposition lagern und das Kinn anheben.

Ein Atemhub dauert 1–1,5 Sekunden. Dabei Inspiration und Exspiration durch

„Sehen, Hören, Fühlen“ überprüfen.

Falls vorhanden, kann auch eine Masken-Beutel-Beatmung durchgeführt werden. Der

Kopf des Kindes befindet sich in Neutralposition. Dies kann z. B. durch

Unterpolsterung der Schultern erreicht werden.

Es werden maximal 5 Versuche der Atemspende unternommen. Bei Erfolg

losigkeit wird sofort zu den Thoraxkompressionen übergegangen.

(Im Bild ist die rechte Darstellung richtig!)

Page 6: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

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2.8 Beschreiben Sie die Durchführung der Kreislaufkontrolle

(Pulskontrolle). Wann beginnen Sie mit den

Thoraxkompressionen?

Nach Kreislaufzeichen suchen (z. B. spontane Bewegungen, Husten, normale

Atmung) und den Puls kontrollieren. Cave Überprüfen des Pulses nur durch

medizinisches Personal – bei Säuglingen an der A. brachialis (Neugeborene auch

Arteria umbilicalis), bei Kindern über 1 Jahr an der A. carotis. Die Pulskontrolle

sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern (andere Empfehlung: beidseitig 5

Sekunden).

Kreislaufzeichen/Puls vorhanden: Beatmung nach Bedarf fortsetzen, Kreislauf

engmaschig kontrollieren. Bei einsetzender Spontanatmung ggf. Seitenlagerung bei

engmaschiger Überwachung von Atmung und Kreislauf.

Keine Kreislaufzeichen/kein Puls nach 10 Sekunden feststellbar: Sofort mit

Thoraxkompressionen beginnen – dies gilt auch für Bradykardien mit weniger als

60 Schlägen pro Minute.

2.9 Schildern Sie den Algorithmus der Kinderreanimation durch

medizinisches Personal.

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Fragen: Kinderreanimation

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2.10 Schildern Sie den Algorithmus der Neugeborenen durch

medizinisches Personal.

2.11 Die Thoraxkompressionen: Äußern Sie sich zu Druckpunkt,

Drucktiefe, Druckfrequenz und Kompressions-

Ventilationsverhältnis.

Druckpunkt: Der Druckpunkt liegt bei Kindern jeden Alters über dem unteren

Sternumdrittel – eine Fingerbreite kranial des Punktes, wo die beiden kaudalen

Rippen am Sternum inserieren. Cave: Keine Kompression des Oberbauchs!

Drucktiefe: Das Sternum um 1/3 des Thoraxdurchmesser herunterdrücken.

Druckfrequenz: 100 Kompressionen pro Minute. Auf vollständige Entlastung nach

jeder Kompression achten. Kompression und Dekompression im Verhältnis 1 : 1.

Kompressions-Ventilations-Verhältnis: Medizinische Helfer wählen ein Verhältnis von

15 : 2. Falls dem Einzelhelfer dieser Wechsel zu schwierig ist, sollte er ein

Verhältnis von 30 : 2 anwenden. Laienhelfer reanimieren wie beim

Erwachsenenalgorithmus mit einem Verhältnis vom 30 : 2.

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Fragen: Kinderreanimation

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2.12 Thoraxkompression bei Säuglingen (Arbeitsposition und

Methode)?

Als einzelner Helfer: Arbeitsposition an der Seite des Kindes, Thoraxkompression

mittels „2-Finger-Methode“ (Zeige- und Mittelfinger)

2-Helfer-Methode: Ein Helfer beatmet von der Seite, der andere komprimiert den

Thorax (15 : 2) mit der zirkulär umgreifenden „Zwei-Daumen-Methode“

2.13 Thoraxkompression bei Kindern > 1 Jahr (Arbeitsposition

und Methode)?

Kompression mit einem Handballen auf dem Druckpunkt. Finger abspreizen und mit

einem senkrecht ausgestreckten Arm unter Einsatz des Körpergewichtes den Thorax

komprimieren Bei größeren Kindern oder kleinen Helfern können auch beide Arme

wie bei der Erwachsenenreanimation verwendet werden.

2.14 Wie lautet die Faustregel für eine gute Herzdruckmassage?

Hohe Frequenz (!00 / Min), kräftige Kompression, vollständige Dekompression, keine

Pausen.

2.15 Erläutern Sie die Notruf Strategie „Phone first“, „Phone

fast“ bei der Kinderreanimation (einschließlich Ausnahmen).

„Phone fast“ Ist der Helfer allein, führt er zunächst 1 Minute lang Atemspende und

Thoraxkompressionen nach dem BLS-Algorithmus durch, bevor er die Hilfe für einen

Notruf unterbricht. Kleine Kinder können auch an einen anderen Ort getragen

werden, sodass die Basismaßnahmen während des Notrufs fortgeführt werden

können.

„Phone first“ Damit ist der sofortige Notruf parallel zur CPR gemeint: Sind 2 oder

mehr Helfer anwesend, startet einer die Reanimation, ein anderer setzt den Notruf

ab.

Ausnahme: Ein „Phone first“ vor der CPR ist nur sinnvoll, wenn ein Einzelhelfer den

plötzlichen Kollaps beobachtet. In diesem Fall hat der Kreislaufstillstand am

ehesten eine rhythmogene Ursache und bedarf erweiterter Maßnahmen (frühzeitige

Defibrillation). Der Einzelhelfer muss also sofort Hilfe holen.

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Fragen: Kinderreanimation

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2.16 Äußern Sie sich kurz zu den pharyngealen Atemwegshilfen

(oropharyngeale und nasopharyngealeTuben (Guedel oder

Wendel). (Vorteile, Nachteile, Abmessung etc.)

Oropharyngeale Tuben (Guedel) sollen nur bei tief bewusstlosen Kindern eingesetzt

werden. Der Tubus darf nicht länger als der Mundwinkel-Ohrläppchen-Abstand sein,

um ein Zurückschieben der Zunge sowie Manipulationen an der Epiglottis zu

vermeiden.

Nasopharyngeale Tuben (Wendel) öffnen den physiologischen Atemweg über die

Nase und werden meist auch von bewusstseinsklaren Kindern toleriert. Sie sind

jedoch bei Verdacht auf Schädelbasisfraktur kontraindiziert.

Die richtige Länge wird nach dem Nasenloch-Ohrläppchen-Abstand bestimmt.

Cave Oro- wie nasopharyngeale Atemwegs hilfen müssen mit Vorsicht eingesetzt

werden, um Verletzungen des weichen Gaumens bzw. der Nasenschleimhaut zu

vermeiden.

2.17 Äußern Sie sich kurz zur Larynxmaske(Vorteile, Nachteile)

Eine Larynxmaske ist zu Beginn der Reanimation geeignet, sofern sie von einem

erfahrenen Anwender eingesetzt wird.

Sie wird in konventioneller oder in Rotationstechnik eingebracht, kann insbesondere

bei oberen Atemwegsobstruktionen hilfreich sein, schützt aber nicht vor Aspiration

und ist bei kleinen Kindern mit einer höheren Komplikationsrate assoziiert als bei

Erwachsenen.

Die Anwendung des sog. Larynxtubus während der Reanimation von Kindern wird

derzeit nicht empfohlen.

2.18 Ist ein Tubus mit oder ohne Cuff präklinisch zu bevorzugen?

Präklinisch sind in der Regel bis zur Größe von 6,0 mm ID bzw. bis zum 6.– 8.

Lebensjahr Tuben ohne Cuff zu bevorzugen.

2.19 Welche Tubusgröße wählen Sie (Formel)?

Siehe Tabelle am Ende des Skriptes oder Tabelle im Anhang (falls vorhanden)

2.20 Welche Maßnahmen zur Kontrolle der Tubuslage empfehlen

die ERC Richtlinien?

1. Messung des endexspiratorischen CO2 (bei Spontankreislauf bzw. unter

effektiver CPR)

2. Direkte Laryngoskopie zur Identifikation einer intubierten Trachea

3. Beobachtung symmetrischer, beatmungssynchroner Thoraxbewegungen

4. Beobachtung des exspiratorischen Beschlagens der Tubuswand

5. Ausschluss einer Mageninsufflation durch Beobachtung und Auskultation

6. Verbesserung der pulsoxymetrischen Sättigung (bei Spontankreislauf bzw.

unter effektiver CPR)

7. Auskultation eines seitengleichen Atemgeräusches (apikal und axillär)

2.21 Schildern Sie die Beatmungsstrategie hinsichtlich der

Oxygenierung.

Bei der Reanimation müssen die Kinder mit Sauerstoff versorgt werden, was in der

Regel mit einfacher Maskenventilation oder Larynxmaske gelingt. Intubiert wird in

begründeten Fällen, z. B. bei unzureichender Maskenventilation, mangelnder

Atemwegsabdichtung oder prolongierter Beatmungspflichtigkeit. Oxygenierung: Bei

der Reanimation ist mit maximaler Sauerstoff-Konzentration zu beatmen.

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Fragen: Kinderreanimation

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2.22 Schildern Sie die Beatmungsstrategie hinsichtlich der

Ventilation.

Unter CPR ist die Lungenperfusion gering. Relativ hierzu wird bei Reanimation

meistens zu aggressiv beatmet. Die resultierende Hyperventilation steigert den

intrathorakalen Druck, reduziert zerebrale und koronare Perfusion und führt zu

schlechteren Überlebensraten.

Eine Hyperventilation ist bei strikter Beachtung des Kompressions-Ventilations-

Verhältnisses von 15 : 2 vermeidbar. Bei intubierten Patienten wird unabhängig von

den Thoraxkompressionen mit 12–20 Atemhüben pro Minute beatmet – auch nach

Wiederherstellung des Spontankreislaufs. Das Tidalvolumen ist ausreichend, wenn es

zur moderaten Thoraxexkursion führt.

Bei der Reanimation wird mit größtmöglicher Sauerstoffkonzentration beatmet.

Eine Hyperventilation ist zu vermeiden: Sie steigert den intrathorakalen Druck,

senkt zerebrale wie koronare Perfusion und führt zu schlechteren Überlebensraten.

Zu den Werten: Siehe auch Tabelle am Ende des Skriptes oder Tabelle im Anhang

(falls vorhanden)

2.23 Was versteht man unter der Fehlersuche nach dem DOPES

Schema?

Fehlersuche: DOPES Verschlechtert sich die Beatmung des intubierten Kindes

plötzlich, kann die Fehlersuche nach DOPES-Schema erfolgen:

D: Dislokation des Tubus

O: Obstruktion des Tubus

P: Pneumothorax

E: Equipment-Fehler (Frischgasmangel, Ambubeutel, Ventile, Ventilatoren,

etc.)

S: Stomach: Magenüberblähung mit veränderter Zwerchfellmechanik

2.24 Schildern Sie das Management der Herstellung eines

intravenösen Zugangs (Wo, wie viele Versuche,

Alternativen).

Bei Kindern punktiert der erfahrenste Helfer im Team. Je nach Kindesalter und

praktischer Erfahrung können prinzipiell alle venösen Gefäße punktiert werden:

Handrücken, Fußrücken, Skalpvenen, V. cubitalis, V. saphena magna, V. jugularis

externa. Eine zentrale Venenpunktion bietet während der Reanimation keine

Vorteile gegenüber anderen Zugangswegen. Nach 3 erfolglosen periphervenösen

Punktionsversuchen (60–90 Sekunden) wird ein intraossärer Zugang gelegt.

2.25 Nennen sie die gängigen Dosierungen (pro kg KG) für

Adreanlin, Atropin, Adenosin und Amiodaron (Cordarex),

geglieder nach i.v. Zugang, intraossärem Zugang und

endotrachealer Applikation.

Siehe Tabelle am Ende des Skriptes oder Tabelle im Anhang (falls vorhanden)

2.26 Treffen Sie Aussagen zum Volumenmangement.

Bei Zeichen von Volumenmangel mit inadäquater systemischer Perfusion ist

Volumen zu substituieren. Ein Bolus von 20 ml/kg einer kristallinen, isotonen

Vollelektrolytlösung wird auch dann gegeben, wenn der Blutdruck noch normal ist

Nach jedem Bolus ist der klinische Zustand des Kindes neu zu evaluieren, um über

die weitere Volumentherapie zu entscheiden.

Für die Kinderreanimation kann aufgrund der Datenlage noch keine Empfehlung zu

folgenden Vorgehensweisen ausgesprochen werden: Therapie mit hypertonen

Infusionslösungen, Konzepte zur Small-Volume-Resuscitation sowie der permissiven

Hypotension aus der Erwachsenenmedizin.

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Fragen: Kinderreanimation

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2.27 Nennen Sie die potentiell reversiblen Ursachen des Herz-

Kreislaufstillstandes (4 H – 4 Hits).

1. Hypoxie

2. Hypovolämie

3. Hypothermie

4. Hyper-/Hypokaliämie, Hypoglykämie

a) Herzbeuteltamponade

b) Pneumothoax

c) Intoxikation

d) Thromboembolie

2.28 Welches sind abweichende Grundsätze bei der Reanimation

von Neugeborenen?

Das Neugeborene muss vor Wärmeverlust geschützt werden. Frühgeborene sollen in

Plastikfolie eingewickelt werden (Kopf und Körper außer dem Gesicht), ohne es

vorher abzutrocknen. So abgedeckt sollte das Neugeborene unter einen Heizstrahler

gelegt werden.

Beatmung: Damit die Lunge optimal gebläht wird müssen die ersten Beatmungen 2-3

Sekunden dauern.

Die endotracheale Adrenalingabe wird nicht empfohlen. Wenn der endotracheale

Weg benutzt werden muss, muss eine Dosis von 100 µg/kg KG gegeben werden.

Das Absaugen von Mekonium über Nase und Mund vor der Entwicklung des kindlichen

Brustkorbs (intrapartales Absaugen) ist nicht sinnvoll und wird nicht mehr

empfohlen.

Die Standard Reanimation im Kreissaal soll mit 100% Sauerstoff durchgeführt

werden. Allerdings werden auch geringere Konzentrationen akzeptiert.

Angestrebte Herzfequenz: 120 / Minute

2.29 In Kürze: Algorithmen zur Kinderreanimation - was ist

anders (5 Punkte)?

1. Berücksichtigung der häufig respiratorischen Ätiologie des Atem-Kreislauf-

Stillstandes (Erst 5 initiale Atemspenden)

2. modifizierte Arbeitstechniken (Pulstastung, Herzdruckmassage, Beatmung,

Gefäßzugang etc.)

3. Verhältnis von Herzdruckmassagen und Beatmungen (15:2)

4. gewichtsadaptierte Dosierungen (Medikamente, Defibrillationsenergie)

5. Zeitpunkt des Hilfeholens bei einem Helfer (zunächst 1 min CPR)

2.30 Nennen Sie die Indikationen zur Defibrillation

Für die Elektrotherapie bestehen exakt zwei Indikationen: Kammerflimmern oder

pulslose ventrikuläre Tachykardie. Ventrikuläre Tachykardie mit Puls

(„synchronisierte Defibrillation“ = Kardioversion). Bei bradykarden

Rhythmusstörungen, Asystolie, pulsloser elektrischer Aktivität oder bei Zweifeln, ob

ein defibrillierbarer Rhythmus vorliegt, wird grundsätzlich nicht defibrilliert.

Kammerflimmern oder pulslose ventrikuläre Tachykardien bei Kindern sind selten!

Page 12: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

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2.31 Treffen Sie Aussagen zur Elektrodengröße und zur

Platzierung der Elektroden.

Eine ideale Elektrodengröße ist nicht bekannt. Empfohlen werden für Säuglinge und

Kinder < 10 kg: 4,5 cm Durchmesser. Kinder > 10 kg: 8–12 cm Durchmesser. Die

Elektroden sollten in ausreichendem Abstand voneinander platziert werden.

Antero-laterale Platzierung: Eine Elektrode wird rechts thorakal, direkt unterhalb

der Clavicula, die andere links axillär angebracht. Antero-posteriore Platzierung:

Sind die Elektroden für das Kind zu groß, kann eine Elektrode am Rücken mittig

zwischen den Schulterblättern, die andere präkordial auf dem Sternum platziert

werden.

2.32 Was ist von dem Einsatz eines AED bei Kindereanimationen

zu halten?

Auch die Anwendung halbautomatischer, externer Defibrillatoren (AED) wird

inzwischen für Kinder über einem Jahr empfohlen. Für oder gegen den Einsatz von

AEDs bei Säuglingen gibt es hingegen weiterhin keine Empfehlung. Generell wird

abgeraten.

2.33 Welche Empfehlungen gelten für die Elektrotherapie bei

Kindern?

Folgende Empfehlungen gelten für die Elektrotherapie bei Kindern:

Bei mono- oder biphasischer manueller Defibrillation wird für den ersten und

alle weiteren Schocks eine Energiedosis von 4 J/kg Körpergewicht gewählt.

Ist kein manueller Defibrillator vorhanden, sollte ein AED angewendet

werden, der sich speziell für die Rhythmusanalyse bei Kindern eignet, und

bei dem die Energiedosis für 1- bis 8-jährige Kinder auf 50–75 J reduziert

werden kann.

Ist kein Kinder-AED vorhanden, kann ein Standard-AED verwendet werden.

Für Kinder < 1 Jahr ist gegenwärtig die Anwendung von AED nicht zu

empfehlen.

Für Kinder über 25 kg Körpergewicht kann ein Standard-AED mit

Erwachsenenelektroden verwendet werden.

Anmerkung: In einigen Veröffentlichungen (z.B. Universitätsklinik Jena) wrden für

Neugeborene, Säuglinge und Kinder Energiedosen von 2, 3 und 4 Joule empfohlen.

2.34 Nennen Sie anatomische und physiologische Unterschiede

zwischen Kindern und Erwachsenen, die unmittelbar

Auswirkungen auf das Airway Management haben.

Großer Kopf / Hinterhaupt

Epiglottis lang und weich

Kleiner Mund, große Zunge

Kurzer Hals

Enge Atemwege

Larynx höher stehend

Kompressible obere Luftwege

Horizontale Rippenführung

Erhöhte Brustkorbcompliance

Vorwiegend Zwerchfellatmung

Niedrige Lungencompliance

Hohes Closing Volume

Häufige Atelektasenbildung Niedrige Apnoetoleranz Schnelle Hypoxie

Bradykardie

Page 13: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

13

3 Multiple Choice (ohne Antwortbogen)

3.1 Welche Aussage ist richtig? Zu den Basismaßnahmen des

Paediatric Life Support gehört es,

a) den Patienten bei der Bewusstseinsprüfung kräftig zu rütteln.

b) einleitend mindestens 15 Sekunden für die Atmungskontrolle zu verwenden.

c) das Patientenkinn mit den Fingerspitzen vorsichtig anzuheben, ohne die

Halsweichteile zu komprimieren.

d) den Rachenraum blind mit den Fingern auszuwischen, um unentdeckte

Fremdkörper auf jeden Fall zu entfernen.

e) bei erfolglosen Beatmungsversuchen die Thoraxkompressionen auszusetzen.

3.2 Ein wesentlicher Grund für die geringe Überlebensrate von

Kindern nach einem plötzlichen Kreislaufstillstand ist

a) die fehlende Interventionsbereitschaft von Notfallzeugen.

b) die kindgerechte Reanimation durch die Eltern.

c) die Durchführung von Thoraxkompressionen bei intaktem Kreislauf.

d) die Beatmung mit reinem Sauerstoff.

e) die Beatmung mit Umgebungsluft.

3.3 Welche Aussage zur neuen Alterseinteilung ist nicht richtig?

a) Ein Arzt würde nach den aktuellen Leitlinien „Neugeborene“ bis zum Alter

von 4 Wochen erkennen.

b) die Gruppe der Säuglinge und Kinder erkennen.

c) Jugendliche (ab der Pubertät) wie Erwachsene behandeln.

d) Kinder vor dem 8. Lebensjahr nach einen anderen Algorithmus behandeln als

Kinder nach dem 8. Lebensjahr.

e) einen automatischen externen Defi brillator bei Kindern ab dem 1.

Lebensjahr einsetzen.

3.4 Welche Aussage(n) zu den Empfehlungen der

Elektrotherapie ist (sind) richtig?

1. Der initiale und alle weiteren Schocks haben eine Energie von J/kg KG.

2. Die Energie wird sukzessive gesteigert: 1, 2, dann 4 J/kg KG.

3. Nach erfolgtem Schock wird sofort zur gründlichen Puls kontrolle

übergegangen.

4. AED können bei Kindern ab 1 Jahr angewendet werden.

5. Biphasische Energie ist mindestens genauso effektiv wie monophasische.

a) Keine Aussage ist richtig.

b) Nur Aussage 2 ist richtig.

c) Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig.

d) Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.

e) Nur die Aussagen 2, 3, 4, und 5 sind richtig.

Page 14: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

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3.5 Welche Angabe über das empfohlene Kompressions-

Ventilations-Verhältnis bei einer Säuglingsreanimation ist

falsch?

a) Ein Laienhelfer: 30 Kompressionen : 2 Beatmungen

b) Zwei Laienhelfer: 5 Kompressionen : 2 Beatmungen

c) Ein medizinischer Helfer: 15 Kompressionen : 2 Beatmungen

d) Zwei medizinische Helfer: 15 Kompressionen : 2 Beatmungen

e) Ein medizinischer Helfer (schwieriger Wechsel): 30 Kompressionen : 2

Beatmungen

3.6 Welche Aussagen zur Notrufstrategie sind richtig?

1. Nach einem unbeobachteten Kollaps (1 Helfer) wird zunächst für 1 min CPR

durchgeführt und anschließend der Notruf getätigt („phone fast“).

2. Bei einem beobachteten plötzlichen Kollaps (1 Helfer) wird sofort der Notruf

durchgeführt („phone first“).

3. Bei einem beobachteten plötzlichen Kollaps (1 Helfer) wird sofort mit CPR

begonnen und das Kind unter keinen Umstän den verlassen („phone later“).

4. Nach einem unbeobachteten Kollaps (2 Helfer) beginnt ein Helfer mit der

CPR, der andere tätigt den Notruf („phone first“).

a) Alle Aussagen sind richtig.

b) Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig.

c) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

d) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

e) Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

3.7 Welches Hilfsmittel zur Etablierung eines Atemweges bei

einer Kinderreanimation wird derzeit nicht empfohlen?

a) Maske-Beutel-Beatmung

b) Larynxmaske

c) Larynxtubus

d) Orale Intubation mit Cuff

e) Orale Intubation ohne Cuff

3.8 Welcher Zugangsweg für Adrenalin ist bei der Reanimation

eine gute Alternative zur intravenösen Injektion und

garantiert ein schnelles Anfluten im zentralen

Gefäßkompartiment?

1. Intraossäre Applikation

2. Sublinguale Applikation

3. Nasale Applikation

4. Intramuskuläre Applikation

5. Rektale Applikation

a) Nur Aussage 1 ist richtig.

b) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

c) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

d) Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig.

e) Keine Aussage ist richtig.

Page 15: Rettung Reanimation Paed Fragen

Fragen: Kinderreanimation

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3.9 Die Reanimationsdosis von Adrenalin i. v. beträgt 10 μg/kg

KG. Welche Dosierung sollte bei fehlendem intravenösem

Zugang endobronchial appliziert werden?

a) 5 μg/kg KG

b) 10 μg/kg KG

c) 30 μg/kg KG

d) 50 μg/kg KG

e) 100 μg/kg KG

3.10 Durch welche Methode kann bei einem 2 Jahre alten Kind

die korrekte Tubusposition in der Trachea immer eindeutig

und zweifelsfrei verifiziert werden?

1. Anstieg oder Konstanz der Pulsoxymetrie

2. Beschlagen des Tubus an der Innenseite, zusätzlich Auskultation über dem

Magen

3. Positive Kapnometrie

4. Beschlagen des Tubus an der Innenseite, zusätzlich positive Kapnometrie

a) Nur Aussage 3 ist richtig.

b) Nur Aussage 4 ist richtig.

c) Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

d) Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

e) Keine Aussage trifft zu.

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Fragen: Kinderreanimation

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4 Tabelle mit Richtwerten


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