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Rendite und Werterhalt - zbi-ag.de · als eine Billion Euro zusätzlich – bekommen nun Sach- ......

Date post: 17-Sep-2018
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19Fotos: Emporium-Merkator (1), S. Ugurlu/FOCUS-MONEY

Experten aus den verschiedensten Sachwerte-Sektoren diskutieren über Immobilien,

deren Preise und weitere Möglichkeiten, Vermögen abzusichern und zu vermehren

Rendite und Werterhalt

(V. l.:) Marcus Kraft, ZBI; Andreas Viebrock, Viebrockhaus; Axel Stiehler, Aquila Capital; Gabriele Volz, WealthCap; Heiko Szczo-drowski, Commerz Real; Robert Hartmann, Pro Aurum; Thomas Kuhlmann, Hahn Immobilien; Uwe Fraust, Emporium Hamburg; Gordon Grundler, Primus Valor

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FOCUS-MONEY: Die Europäische Zentralbank druckt mehr als eine Billion Euro zusätzlich – bekommen nun Sach-werte bei Anlegern einen höheren Stellenwert? Robert Hartmann: Wenn Geldmengen steigen, ist das per definitionem Inflation. Im Moment sehen wir Preis-anstiege nur an den Bond- und Aktienmärkten, irgend-wann dann auch an der Supermarktkasse. Sachwerte sollten von dieser Gemengelage langfristig immer pro-fitieren. Zudem sehen wir, dass einzelne Wirtschaftsräu-me ihre Währungen drücken wollen, um den Export an- zuschieben. Diese Tendenz zum Währungskrieg dürfte wei-tergehen. Europäische Goldbesitzer profitieren also nicht nur von der Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen und den damit verbundenen geringeren Opportunitätskosten, son-dern auch von währungsbedingten Goldpreissteigerungen.

Axel Stiehler: Die Kapitalmärkte stellen Investoren aktu-ell vor große Herausforderungen. Bonds und besonders Staatsanleihen bieten kaum Rendite, und Aktien befin-den sich inzwischen auf extrem hohen Bewertungsniveaus. Anleger sind also zunehmend auf der Suche nach Inves-titionsmöglichkeiten. Denn auf der anderen Seite verfü-gen private Haushalte über fünf Billionen Euro, Geld, das größtenteils unverzinst auf den Konten liegt. Institutionel-le Investoren haben sich schon vor zwei, drei Jahren um- orientiert und ihre Nachfrage nach Sachwerten erheblich erhöht. Die Veränderungen bei der Allokation weg von Festzinspapieren und Aktien hin zu Sachwerten ist prä-gnant. Grund für diese Neuorientierung sind neben dem attraktiven Rendite-Risiko-Profil von Sachwerten beson-ders die fixen Auszahlungsverpflichtungen der insti-

(V. l.:) Marcus Kraft, ZBI; Andreas

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tutionellen Investoren. Die haben dafür gesorgt, dass sie sich frühzeitig den geänderten Rahmenbedingungen an-passen mussten. Bei Privatinvestoren ist diese Entwick-lung noch verhaltener. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie künftig verstärkt in Sachwerte investieren werden. Andreas Viebrock: Naturgemäß möchten die Leute ihr Ver-mögen bzw. ihr Erspartes sichern und eher vermehren. Sie wissen, dass das derzeit nicht funktioniert, wenn sie es zur Bank bringen. Der Kunde, der mit uns ein Mehr-familienhaus zur Vermietung baut, bildet ja einen ech-ten Sachwert. Bei anderen Anlageformen muss er direkt schon etwas mitbringen.

Dazu ein Beispiel: Eine entsprechende Bonität vo- rausgesetzt, erreicht ein Investor mit 700 Euro monat-lich – ohne Einsatz von Eigenkapital – über 30 Jahre ei-nen Vermögenswert von rund 1,4 Millionen Euro. Und das inflationsgeschützt! Rechnen Sie selbst, wie lange Sie brauchen, um diesen Wert zu erzielen, wenn Sie mo-natlich 700 Euro zur Bank tragen. MONEY: Sie setzen einen sehr langen Atem voraus.Viebrock: Wichtig ist, dass man in Generationen denkt – und so sind die Häuser mit i. d. R. vier bis sechs Wohnun-gen auch gebaut. Unser Kunde erhält eine Zehnjahres-garantie. Und zwar auf alles, auch auf die Heizung usw.Die Häuser sind nicht für eine Anfangsrendite, sondern über 30 Jahre und mehr gerechnet, und so sollte auch der Investor denken. Mancher sagt übrigens: Ich möch-te später lieber eine Wohnung an jedes meiner Kinder weitergeben als Bargeld oder Wertpapiere – liquide An-lagen sind manchmal schnell weg. Heiko Szczodrowski: Aus Portfoliogesichtspunkten führt an Sachwerten, sei es ein Geschlossener oder Offener Fonds und je nach Anlagemotiv, kein Weg vorbei. Wir versuchen sicherzustellen, dass das Konzept passt. Ein Generalrezept für alle Privatanleger gibt es nicht. Je-der ist in einer individuellen Lebenssituation, die Ver-mögensstruktur ist fast immer eine andere. Steht zum Beispiel eine Erbschaft an, oder ist schon Vermögen vor-handen? Sachwerte gehören auf jeden Fall ins Gesamt-portfolio, und es muss einfach auf den einzelnen Anle-ger passen. Hat jemand nur ein Gesamtvermögen von z. B. 50 000 Euro und absehbar keine Reserven, dann ist er in einem Geschlossenen Fonds falsch, da seine Liqui-dität dann zu gering ist, wenn unvorhergesehene Situatio- nen eintreten. MONEY: Wächst die Nachfrage nach Immobilien?Gabriele Volz: Derzeit ist die Problematik rund um Grie-chenland und die EZB in jeder Abend-Talkshow. Da wacht auch der Letzte auf und ist interessiert. Man hört die Problematik. Doch was hat das mit dem Einzelnen zu tun? Wenn Sie einmal das Geldvermögen in Deutschland ansehen, dann liegen 90 Prozent auf sogenannten Zins-anlagen. Da haben wir ein riesiges Potenzial. Von daher ist eher die Frage: Wie bekommen wir ins Bewusstsein,

dass man an Sachwertanlagen nicht vorbeikommt? Die Immobilie ist den Leuten immer am nächsten. Da denkt jeder zuerst einmal an sein eigenes Häuschen. Die grö-ßere Hürde ist, an Fonds zu denken. MONEY: Ist der Absicherungsgedanke im Bereich der Wohnimmobilie bereits angekommen? Gordon Grundler: Der Megatrend Sachwerte wird derzeit noch von dem Megatrend Angst vor alternativen Anlagen überlagert. Das sieht man zum Beispiel gut am Aktien-markt. Wenn Sie die Anzahl der Privatanleger sehen, die in Aktien investiert sind, im Vergleich zu vor 20 Jahren, haben wir heute weniger Aktionäre. Eigentlich nicht ra-tional. Denn die Börsen sind deutlich gestiegen. Doch wir sehen, dass sich etwas ändert. Die Leute waren bezüglich schwach verzinster Anlagen leidensfähig, zwei, drei Jah-re. Sie haben auf steigende Zinsen gewartet. Manche hat-ten noch Papiere mit höherem Zinskupon. Der Leidens-druck nimmt jetzt zu. Da nicht abzuschätzen ist, wann sich das niedrige Zinsniveau ändert, merken wir schon, dass sich viele wieder dem Thema Immobilien öffnen. Aber einen Run sehe ich nicht. Die Angst sitzt noch tief.MONEY: Bei Gold könnten die Kunden schnell reagieren. Treibt da die Angst so manchen in Edelmetalle?Hartmann: Also, Angst ist in der Regel nicht das Motiv unserer Kunden. Natürlich gibt es emotionale Momente, wie wir das in den Jahren 2008 und – vor allem – 2010 ge-sehen haben. Da war ansatzweise die Angst der Kunden zu spüren. Aber in der Regel sind es schon Menschen, die einen mittel- bis langfristigen Ansatz haben. Es geht um Kaufkraftschutz. Was nach der guten Preisentwicklung interessant war: Etwa ein Viertel unserer Kunden verkau-fen Edelmetalle. Das widerspricht etwas der Angstthese. Auch das Handelsvolumen insgesamt hat stark angezo-gen. Die Zahl der Transaktionen pro Tag hat sich in den vergangenen drei Monaten etwa verdoppelt, und auch die durchschnittliche Höhe der Transaktionen ist von etwa 10 000 bis 15 000 Euro auf das Doppelte geklettert.Uwe Fraust: Die Informationsflut zu den Problemen der Finanz- und Staatsschuldenkrisen lässt sicherlich mehr Menschen an eine Absicherung durch Edelmetalle nach-denken. Bereits seit 2008 kann ich einen steigenden Um-satz beobachten. Dabei gehen die Kundenzahlen wie auch die durchschnittliche Anlagehöhe nach oben.MONEY: Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um in Gold zu investieren? Hartmann: Jeder Markt ist schwierig zu timen. Das ist bei Gold nicht anders. Die Frage ist aber eher, was das Mo-tiv der Anlage ist. Will ich Wertsteigerungen sehen, oder will ich eine Versicherung für mein gespartes Kapital? Viele unserer Kunden wollen auf Grund der Ereignisse der vergangenen Jahre eine Versicherung, die eine Histo-rie vorweisen kann, die sie nachvollziehen können. Gold ist die älteste Währung der Welt – nicht beliebig vermehr-bar, kein Zahlungsversprechen eines Dritten. Das sind

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alles Qualitäten, die die Menschen im Moment suchen. Deswegen sollte man einen Teil des liquiden Anlagever-mögens in physischem Edelmetall in den Tresor packen. Derzeit scheinen 15 bis 20 Prozent adäquat. In Deutsch-land ist dieser Anteil immer noch viel niedriger. Gold ist auch ein Gradmesser des Vertrauens in die politische Führung und die Notenbanken. Wenn da ein Unfall pas-siert, dann kann das dramatische Auswirkungen haben. Fraust: Investoren sollten aber immer bedenken, sich für die klassische Anlage beim Kaufkurs der Münzen und Barren nahe dem Metallwert zu bewegen. Zudem sollten nur bekannte Münzen und Barren von anerkannten Prä-gestätten geordert werden. MONEY: Welche Stücke bevorzugen Anleger? Fraust: Kunden, die ausschließlich der Inflation oder der Euro-Unsicherheit entgegenwirken möchten, kaufen den Klassiker Nummer eins, den Krügerrand zu einer Unze in Gold. Diese Goldmünze ist weltweit bekannt und kann daher als besonders liquide gelten. Bei Silber ist der 5-Kanadische-Dollar-Maple-Leaf derzeit sehr be-liebt. Wichtig ist zudem, die Stücke über renommierte Händler zu beziehen. MONEY: In München sind die Immobilienpreise stark an-gestiegen. Woran erkennt man einen überhitzten Markt?Marcus Kraft: Für einen überhitzten Wohnimmobilien-markt gibt es nicht nur ein Anzeichen. Ein Faktor ist eine starke Nachfrage nach Wohnungen. Diese liegt absolut vor. Nächster Punkt ist ein sehr schnell und stetig wach-sendes Immobilienangebot. Davon kann hier nicht die Rede sein. Dies war z. B. in Spanien der Fall. Dort wurde eine erhebliche Anzahl von Neubauten erstellt. Ein wei-terer Punkt ist das Kreditvolumen, um die Käufe zu finan-zieren. Doch obwohl in Deutschland die Immobilienkäufe steigen, bleibt das Kreditvolumen annähernd gleich. Das legt die Schlussfolgerung nahe, dass mit einem immer hö-heren Anteil an Eigenkapital finanziert wird. Zudem finan-zieren die Deutschen grundsätzlich seltener zu 100 Pro-zent – im Gegensatz zu US-Bürgern, die teilweise sogar auch noch die Nebenkosten mitfinanzieren. Bei uns sind 20 bis 30 Prozent Eigenkapital keine Besonderheit. Teil-weise sieht man aktuell noch höhere Eigenkapitalquoten.Thomas Kuhlmann: Eine Blase kommt zu Stande, wenn nicht mehr ausreichend auf die Qualität geachtet und al-les zu jedem Preis gehandelt wird. Das ist ein Unterschied gegenüber den Jahren 2006 und 2007. Heute steht die Qualität viel mehr im Vordergrund. Wir sehen deshalb heute durchaus Objekte, die auf Grund einer geringen Güte gar nicht mehr handelbar sind. Das gilt für jede Immobiliengattung. Andererseits gilt auch: Wer nicht zu teuer kaufen will, muss sich die Objekte sehr genau an-schauen und bewerten. Viebrock: Der Anleger, der sich für den Bau eines unse-rer massiven Mehrfamilienhäuser entscheidet, muss sich schon überlegen, welches Grundstück er erwirbt. Ein

großer Vorteil bei uns: Wenn er weiß, was sein Grund-stück kostet, kann er genau kalkulieren, denn seine Im-mobilie bekommt er bei uns zum Festpreis!Wir haben die Häuser zudem auf langfristige Entwick-lungen wie den demografischen Wandel und den spar-samen Umgang mit Energie entwickelt. Darum gestalten wir die Wohnungen altersgerecht, z. B. mit Fahrstühlen, berücksichtigen aber auch den Trend zu Elektroautos und Elektrobikes. Bereits seit 2007 bauen wir kein Haus mehr, das mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas be-heizt wird. Unsere Mehrfamilienhäuser erfüllen mindes-tens den KfW 55 Effizienzhaus-Standard, was ja auch ein Qualitäts-Testat ist, da es extern überprüft und abgenom-men wird. Jede Wohnung hat ihre eigene Wärmepumpe, und es gibt Fotovoltaik-Gemeinschaftsanlagen, die ei-nen Teil des benötigten Stroms produzieren. Szczodrowski: Der Zwang zur genauen Prüfung des In-vestitionsobjekts gilt für alle Sachwertklassen. Das be-schränkt sich nicht nur auf Immobilien. Wir sehen das beispielsweise auch auf dem Flugzeugmarkt. Wenn Sie durch die Leasing-Verträge durchschauen, schauen Sie sich genauso wie bei einer Immobilie jeden einzelnen Aspekt an. Auch hier gilt, dass für Premiumprodukte die Nachfrage extrem hoch ist. Sobald Sie aber von den Spit-zenqualitäten wegkommen, haben Sie niedrigere Preise. Volz: Die Kunst ist, die richtigen Objekte in der richtigen Lage zum richtigen Preis in diesem sehr umworbenen Um-feld zu bekommen. So haben die Preise, sowohl bei Wohn- wie auch Gewerbeimmobilien, beispielsweise in München eine Entwicklung genommen, dass die Frage aufkommt, ob dies teuer oder noch günstig ist. Hier kann man im in-ternationalen Vergleich sagen, dass deutsche Immobili-en noch nicht überpreist sind. Wir investieren daher nach dem ABBA-Prinzip. Das bedeutet in der A-Stadt auch mal eine B-Lage, also in München kann eine Stadtrandlage eine ganz gute Rendite bringen. Oder wenn Sie in eine B-Stadt gehen, dann muss es halt die A-Lage in der Innen-stadt sein. Dass auch in Deutschland noch Chancen bei Immobilien bestehen, muss erst noch in die Bevölkerung gebracht werden. Das ist eine Aufgabe, die dauern kann.MONEY: Wird es in den Großstädten bei Wohnimmobi-lien schwieriger, hohe Renditen zu erzielen?Szczodrowski: Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage auf dem hohen Niveau bleiben wird. Denn die institu-tionellen Anleger stehen vor riesigen Herausforderun-gen. Versicherungen können ihre Garantiezinsen mit ihren herkömmlichen Anlagen wie zum Beispiel Staats-anleihen nicht mehr leisten. Wenn die deutsche Versi-cherungswirtschaft ihre Immobilienquote nur um durch-schnittlich zwei Prozent erhöhen würde, dann würde immenses Geld in den Markt kommen. Und die Versi-cherer kaufen in der Regel nur in den Core-Lagen. Da-her gehe ich nochmals von einem leichten Anstieg des Preisniveaus in den Spitzenlagen aus.

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Kraft: Wir haben schon eine starke Preisentwicklung hin-ter uns. Von daher stellt sich die Frage, wie lange diese Steigerung noch anhält. Die Chancen hängen sicherlich sehr von den Objektstandorten ab. In den großen Metro- polen haben wir im Wohnungssektor eine Sondersitua-tion. Das ist Berlin. Berlin hat lange nicht die Entwick-lung nachvollzogen wie andere vergleichbare Großstädte. Erst seit fünf, sechs Jahren sieht man in Berlin steigen-de Preise. Die Leerstände sind nun weitgehend abgebaut. Somit ist Berlin weiterhin in einem sehr aufstrebenden Zyklus. Daher gibt es in Berlin noch deutliche Chancen. Alleine schon das Bevölkerungswachstum ist in Berlin in den vergangenen Jahren enorm. Und der Zuzug junger Leute ist in Berlin unter den Metropolen besonders hoch. MONEY: Sind kleinere Städte noch lukrativer? Kraft: Auch hier ist eine pauschale Bewertung schwie-rig. Besonders einige Mittelzentren, also Städte der so-genannten zweiten Reihe, entwickeln sich sehr gut. Hier sind die Kennzahlen wie z. B. das Bevölkerungswachs-tum oder die Kaufkraftentwicklung seit Jahren positiv. Dort gibt es Potenzial für Wertsteigerungsmöglichkeiten. Im Osten haben wir in Leipzig, Erfurt, Weimar und Dres-den schon sehr frühzeitig eingekauft. Im Westen sind wir auch in Augsburg, Nürnberg und Hannover stark aktiv geworden. Grundsätzlich gilt für die Immobilie, dass sie nicht als spekulatives Element zu sehen ist. Grundler: Solange wir denken, dass wir bei Wohnimmo-bilien eine auskömmliche Rendite verdienen können, werden wir da bleiben. Deutschlands typische Metropo-len waren nie unser Markt. Wir haben 2007 mit Städten im Osten angefangen. Antizyklischer ging es nicht. Wir bieten Substanz in kleineren Standorten, also bezahlba-res Wohnen in deutschen Mittelzentren. Natürlich versu-chen auch wir möglichst günstig einzukaufen. Aber un-sere Wertschöpfung ist die Substanzverbesserung und die Bewirtschaftung. Wir entwickeln Bestandsgebäude, die in den vergangenen zehn oder 20 Jahren nicht gut be-treut wurden. Wenn wir schnell wieder verkaufen kön-nen, ist das gut. Wenn wir sechs, sieben oder acht Jahre brauchen, ist das auch in Ordnung. Man muss dem An-leger erklären, dass nicht in Aktien investiert wird, son-dern in eine infugible Anlage. Ob die deutschen Immobi-lienmärkte sich um drei oder vier oder acht Prozent nach oben bewegen, ist für uns nicht so sehr relevant. Mittler-weile kommen auch schon Großinvestoren, die langsam B- und C-Standorte auch interessant finden. MONEY: Funktioniert Ihr Modell auch in Großstädten?Viebrock: Besonders geeignet für unsere Mehrfamilien-häuser sind Gemeinden ab 10 000 Einwohnern in den so-genannten Speckgürteln der Metropolen. Also die Vor-städte! Grundlage der Kalkulation sind die Mieten von acht, neun Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, die dort auch sehr gut erzielbar sind. Grundsätzlich gilt: Je teurer die Lage und damit der Grundstückspreis ist, desto höher

muss auch die Miete sein können. Auf jeden Fall kom-men dem Investor die langfristigen Trends sehr entgegen.Kraft: Gerade bei der Wohnimmobilie geht es um eine hohe Stabilität. Somit kann ein ZBI-Wohnimmobilien-fonds mit sechs bis acht Jahren Laufzeit eine hohe Kon-tinuität bei Ausschüttungen bieten. Die Ausschüttung an den Anleger bleibt über viele Jahre stabil auf einem Ni-veau von vier bis fünf Prozent. Zusätzlich besteht noch die Chance auf einen erfolgreichen Verkauf. Viebrock: Die derzeitigen und perspektivischen Zuwachs-zahlen aus dem Ausland nach Deutschland sind auf Re-kordniveau und werden mittel- und langfristig für weitere Nachfrage sorgen. Außerdem ziehen in der Bundesre-publik nach den Prognosen bis 2050 rund 16 Millionen Menschen in die Städte – das ist, als wenn ganz NRW umziehen würde. MONEY: Wie sieht es bei Gewerbeimmobilien aus? Kuhlmann: Es hat eine Verlagerung gegeben. Ausländi-sche Investoren und auch deutsche Versicherer wollten früher nur in den fünf großen deutschen Metropolen in-vestieren. Heute sind auch die Mittelzentren interessante Ausweichmöglichkeiten, die darüber hinaus die attrak-tiveren Renditen bringen. Das gilt für Wohnen wie auch für verschiedene Gewerbearten. Früher konnte man sich Einzelhandel als Investment nicht vorstellen. Da gab es nur Büro und im privaten Bereich Wohnen. Das sieht heu-te ganz anders aus, wie die Transaktionszahlen am In-vestmentmarkt belegen. MONEY: Nimmt die Zahl der ausländischen Investoren zu? Volz: Die Deutschland-Begeisterung sehen Sie an den Transaktionsvolumen. Im Gewerbeimmobiliensektor in München gingen 2014 die Käufe ausländischer Hände stark nach oben. Historisch waren wir bei 20 bis maximal 30 Prozent. Vor allem Chinesen, internationale Staats-fonds und große institutionelle Kunden kommen. Die kaufen nicht vorrangig mit einem Renditeanspruch, son-dern um Geld in regulatorisch sicherem Umfeld anzule-gen. Daher wird es für uns auch immer schwieriger, an gute Objekte zu günstigen Preisen zu kommen. MONEY: Doch es funktioniert? Volz: Wir müssen unsere Wettbewerbsvorteile ausspielen. Dadurch kommen wir dann auch an Themen, die nicht im preisintensiven Wettkampf sind. So kann man auch in München noch ganz gut Renditen erwirtschaften.MONEY: Haben Sie ein Beispiel für uns? Volz: Der Omnibus-Bahnhof in München. Der hatte Anlauf-schwierigkeiten. Daher hat sich der erste Käufer verrech-net. Nun gibt es die Chance, das Objekt neu auszurichten. Das ist eine große Aufgabe für das Asset-Management. Um solche Themen zu finden, muss man entsprechende Netzwerke haben. Da reicht es nicht, mit dem Geldkoffer durch die Straßen zu gehen. MONEY: Gibt es eigentlich einen funktionierenden Zweitmarkt für die Immobilienfonds?

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Kuhlmann: Anleger, die eine gute Beteiligung haben, wol-len aktuell in der Regel auf keinen Fall verkaufen. Die we-nigen, die verkaufen möchten, können dies ohne Schwie-rigkeiten tun. Es gibt aber tatsächlich nur wenige, die daran Interesse haben. Die Alternativen, wie etwa Festgeld oder Bundesanleihen, sind einfach nicht attraktiv genug. Der Trend wird weiterhin sein, indirekte Anlagen beim Spezialisten zu tätigen, der den Zugang in den Markt hat.MONEY: Haben sich in der Fondsbranche auch die ge-setzlichen Rahmenbedingungen verändert? Kuhlmann: Durch die Einführung des KAGB gibt es heute mit Sicherheit nicht mehr so viele Möglichkeiten für Un-regelmäßigkeiten. Denn es gibt Verwahrstellen und ähn-liche Mechanismen, die die Vermögensgegenstände kon-trollieren. Auch Wertgutachten sind eine sehr hilfreiche Sache. In Bezug auf das Anlagerisiko gilt aber immer die alte Börsenregel: Rendite sagt nichts anderes aus als das Verhältnis von Risiko zu Chance. Wenn also jemand von vornherein acht oder neun Prozent als Ausschüttung pro-gnostiziert, dann muss man sich im Klaren darüber sein, dass damit ein höheres Risiko verbunden ist.MONEY: Wie passen Flugzeugfonds für Privatanleger in diese Betrachtung? Szczodrowski: Der Flugverkehr ist ein beeindruckender Wachstumsmarkt: In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der jährlich beförderten Passagiere um 55 Prozent erhöht. Branchenschätzungen zufolge ist in den kommen-den 15 Jahren sogar mit einer Verdoppelung der Passa-gierzahlen zu rechnen. Das sind gute Ausgangsvoraus-setzungen für ein attraktives Langfristinvestment. Bei der Produktkonzeption waren für uns neben dem langfristigen Leasingvertrag mit einer renommierten Fluggesellschaft vor allem die Marktgängigkeit und die damit verbunde-nen Weitervermarktungsmöglichkeiten ein wichtiges Kri-terium. Das Modell Boeing 777-300ER ist seit zehn Jahren ein Bestseller und aktuell das am stärksten nachgefragte Langstreckenflugzeug der Welt. 35 Airlines fliegen diesen Typ weltweit in allen Regionen. MONEY: Gilt Ähnliches auch bei Energiefonds? Stiehler: Im Bereich der erneuerbaren Energien waren wir in Deutschland in den vergangenen Jahren sehr erfolg-reich, weil wir bestehende Opportunitätsfenster nutzen konnten. Da der Markt schon sehr entwickelt ist, wird es zunehmend schwerer, aussichtsreiche Investments zu fin-den. Die Ankaufsrenditen von Solar- und Windparks lie-gen aktuell meist zwischen fünf und 6,5 Prozent. Natürlich werden wir aber auch weiterhin in Deutschland investie-ren, wenn wir ein passendes Investitionsobjekt identifizie-ren. Aus unserer Sicht bieten hier beispielsweise Investiti-onen in die Projektentwicklung von Windparks attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Für klassische Investments in be-stehende Windparks bieten sich derzeit auch im Ausland Opportunitäten. Mit unserem aktuellen Produkt inves-tieren wir beispielsweise in Großbritannien. Wir haben

dort einen Windpark mit einer Bruttorendite von knapp 13 Prozent angebunden. Dadurch konnten wir die Inves-tition ausschließlich aus Eigenkapital finanzieren. Hier-von wiederum profitieren unsere Investoren, da dadurch das Finanzierungsrisiko entfällt. Die hohe Anfangsren-dite ermöglicht zudem die Auszahlung von acht Prozent. MONEY: Welche Rolle spielen heute steuerliche Vorteile? Viebrock: Natürlich spielt auch die Steuer als zusätzlicher Vorteil eine Rolle. Nach zehn Jahren ist der Vermögens-zuwachs steuerfrei, und die Immobilie hat später einen Vermögenswert im siebenstelligen Bereich. Und dabei kann der Investor auch schon in der Aufbauzeit steuer-liche Vorteile durch den Ansatz der Zinsen und der Ab-schreibungen nutzen. Volz: Es kann sicherlich einen kleinen Vorteil geben. Aber wir stellen nicht auf die steuerliche Seite ab. Früher wa-ren die Geschlossenen Fonds ja besetzt mit dem Thema Steuersparmodell. Dadurch kamen viele Probleme. Da hat der ein oder andere in der Branche gar nicht mehr auf das Objekt geschaut. Stiehler: Die steuerliche Seite ist für den Investor auch ent-scheidend, etwa wenn er im Ausland Freibeträge in An-spruch nehmen kann. Bis zu einer Zeichnungssumme von 80 000 britischen Pfund können unsere Investoren beispiels-weise quasi steuerfrei investieren. Das kann ein positiver Zusatzeffekt bei der Währungsdiversifikation sein. MONEY: Schauen Anleger verstärkt auf Währungen?Stiehler: Insgesamt wird die Diversifikation über verschie-dene Währungen von deutschen Anlegern durchaus po-sitiv bewertet. Besonders vor dem Hintergrund der an-dauernden Schwierigkeiten des Euro schätzen Anleger Investitionen in das britische Pfund. Investoren sollten je-doch darauf achten, dass die Finanzierungsstrukturen der jeweiligen Assets währungskongruent sind. Wenn zum Beispiel in Franken finanziert wurde, sollte auch der Er-trag in Franken ausgezahlt werden. MONEY: Zum Abschluss: Wie kann die Fondsbranche ihre Kunden am besten binden? Grundler: Wichtig ist vor allem, auch denjenigen Kun-den die neuen Gesetze zu erklären, die schon mal mit Geschlossenen Fonds Geld verloren haben. Die gesetz-lichen Voraussetzungen haben sich verbessert. Leider gibt es dadurch auch von Jahr zu Jahr weniger Bera-ter, die überhaupt noch verkaufen dürften, was wir an Fonds anbieten. Kuhlmann: Wir müssen etwas besser können als der Kun-de für sich allein. Können wir ihm Zugänge zu Themen schaffen, die er alleine nicht abdecken kann? Oder kön-nen wir im laufenden Management Risiken von ihm fern-halten? Das ist auch ein wesentlicher Punkt dafür, dass der Erfolg eintritt. Da müssen wir so gut sein, dass der Kunde den Mehrwert erkennt. Dann haben wir auch langfristig Reputation aufgebaut, und die Kunden tä-tigen gerne Wiederanlagen. Was gibt es Schöneres?

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1) Die „ZBI Zentral Boden Immobilien GmbH & Co. Neunte Professional Immobilien Holding KG geschlossene Investmentkommanditgesellschaft“ wird durch die ZBI Fondmanagement AG als externe Kapitalverwaltungsgesellschaft verwaltet.2) Weitere Informationen, insbesondere zu den rechtlichen und steuerlichen Grundlagen und zur Erwerbbarkeit der Beteiligung, enthalten der Verkaufsprospekt und die wesentlichen Anlegerinformationen (gemeinsam „Verkaufsunterlagen“), die in deutscher Sprache unter vorstehenden Kontaktdaten verfügbar sind. Die ausführlichen Risikohinweise zu dem Investmentvermögen finden Sie im Verkaufsprospekt im Kapitel 6; sie sind unbedingt zu beachten. Für den Beitritt zum ZBI Professional 9 sind ausschließlich die Verkaufsunterlagen inklusive der Angabe aller Risiken sowie die Zeichnungsunterlagen maßgeblich.

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