Date post: | 06-Apr-2015 |
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REISEN MIT CROHN UND COLITIS – WAS MUSS ICH BEACHTEN?
Arzt – Patienten – Seminar 06.09.2014
Dr. med. Thomas Krause
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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Vortragsinhalte
1. Urlaubsplanung 2. Hygiene – Tipps 3. Medikamentöse Therapie 4. Reiseapotheke 5. Reiseimpfungen 6. Weitere Informationen und Checkliste
für die Urlaubsplanung
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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1. Urlaubsplanung
Wie lauten Ziel und Art des geplanten Urlaubs?
Wie sind die Hygienestandards am Reiseziel?
Wie gut ist die medizinische Versorgung im Urlaubsland?
Wie und wo werde ich mich im Urlaub ernähren?
Wie werde ich anreisen? Bin ich ausreichend versichert?
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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1. Urlaubsplanung
Grundsätzlich ist eine chronisch – entzündliche Darmerkrankung (CED) kein Hindernis für eine Traumreise
Aber: Sind die Beschwerden der CED zurzeit unter Kontrolle?
Bei aktiver CED sollte auf ferne Ziele verzichtet oder die Reise eventuell verschoben werden
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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1. Urlaubsplanung
Wenn doch: Bietet das Reiseziel die gewohnten hygienischen Voraussetzungen und die optimale ärztliche Versorgung im Falle einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes?
Was hält Ihr Arzt von Ihren Reiseplänen? Planen Sie also vor und nach Ihrem
Urlaub einen Arztbesuch ein (s.u.)
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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2. Hygiene - Tipps
Grundregel für das Essen: „Koche es ab, gare es, schäle es oder vergiss es!“
Milch und Milchprodukte sollten abgekocht sein
Speiseeis und Eiswürfel sollten vermieden werden
Auf rohes Obst, Gemüse und Salat sollte verzichtet werden
Arzt – Patienten – Seminar Kassel – 06.09.2014 – Dr. Krause
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2. Hygiene - Tipps
Ausreichend trinken! Niemals Leitungswasser (auch zum Zähneputzen nicht benutzen)!
Vorsicht vor anderen Infektionen (z. B. der Atemwege durch vollklimatisierte Hotelzimmer)
Waschen Sie sich regelmäßig die Hände!
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3. Medikamentöse Therapie
Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über Ihre Reisepläne!
Eine medikamentöse Umstellung oder gar Neueinstellung sollte kurz vor der Reise vermieden werden
Kontrolluntersuchungen müssen ggf. vorgezogen werden
Eine ausreichende Menge an Medikamenten sollte verschrieben worden sein
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3. Medikamentöse Therapie
Es muss eine klare Strategie für eine etwaige Schubbehandlung geben (Dosisänderung? Medikamentenkombination? Cortisontherapie?)!
Medikamente zur richtigen Zeit nehmen (bei Zeitverschiebung den Zeitraum anfangs eher verkürzen = vor dem Zubettgehen, dann wieder alle 12 oder 24 Stunden, Kortison grundsätzlich frühmorgens = bei einer Reise in den Westen zur Überbrückung ein Drittel der Dosis am Abend der Ankunft einnehmen)
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3. Medikamentöse Therapie
Im Zweifel den behandelnden Arzt vom Urlaubsort aus kontaktieren (Email, telefonische Hotline)
Vorsicht vor erhöhter Lichtempfindlichkeit durch Medikamente (Sulfasalazin, Azathiopin, Methotrexat): Tipps zum Sonnenschutz beachten!
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3. Medikamentöse Therapie
Bei Flugreisen sollten die Medikamente im Handgepäck mitgeführt werden
Ratsam – ein Ärztliches Attest: Zweisprachig, Notwendigkeit des Mitführens von Medikamenten und Zubehör + ggf. deren Kühlung
Z. B. Attestvorlage für das Mitführen von Spritzen und PENs bei AbbVie Care (s.u.)
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3. Medikamentöse Therapie
Besonderheiten bei Biologika: 1. Als Infusion: Wenn möglich, Reise zwischen
die Infusionstermine legen 2. Als PEN oder Fertigspritze: Wenn
Injektionszeitpunkt im Urlaub liegt, Präparat gekühlt mitnehmen: Temperatur + 2 °C bis + 8 °C
Für Transport über kurze Strecken Kühltasche verwenden (AbbVie Care s.u.)
Ansonsten: Transportable Kühlboxen, Hotelkühlschrank verwenden
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4. Reiseapotheke
1. Desinfektionsmittel für Wunden 2. Fieberthermometer 3. Salbe oder Gel gegen Allergien, Insektenstiche
und Sonnenbrand 4. Verträgliche Medikamente gegen Schmerzen
und Fieber 5. Medikamente gegen Durchfall und Erbrechen 5. Breitbandantibiotika (nach vorheriger
Absprache mit dem Arzt) bei infektiösem Durchfall (Ciprofloxazin)
6. Dauer- und Schubmedikamente (s.o.)
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5. Reiseimpfungen
Rechtzeitige Information über den für das Reiseland empfohlenen Impfschutz! (www.auswaertiges-amt.de)
Muss der Standardimpfschutz aufgefrischt werden (z.B. Tetanus, Diphterie, Keuchhusten)? - (s. Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch – Institut (STIKO) unter www.rki.de)
Für CED – Patienten: Werden Medikamente mit Auswirkungen auf das Immunsystem eingenommen (Immunsuppressiva oder Biologika)?
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5. Reiseimpfungen
Welcher Impfstoff ist erforderlich? Totimpfstoffe (z.B. Tetanus, Pneumokokken,
Grippe, Hepatitis A und B) sind für CED – Patienten in der Regel unbedenklich
Lebendimpfstoffe (z.B. Gelbfieber, Windpocken, Masern) dürfen keinesfalls während einer schon laufenden immunsuppressiven Therapie oder kurz davor oder danach durchgeführt werden!
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6. Weitere Informationen
Patientenorganisation / AbbVie Care:1. www.dccv.de2. www.abbvie-care.de
Reisemedizin und Impfungen:1. Auswärtiges Amt (www.auswaertiges-amt.de)2. Robert Koch – Institut (www.rki.de)3. Centrum für Reisemedizin (www.crm.de)4. Reisemedizinisches Zentrum am Tropeninstitut Hamburg (www.gesundes-reisen.de)
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Reisen Sie stressarm!
Lassen Sie sich Zeit!
Gehen Sie mit ungewöhnlichen Belastungenvorsichtig um!
Gönnen Sie sich immerwieder kleine Pausen!
Akzeptieren Sie IhreGrenzen!
Nutzen Sie die positivenWirkungen einer Reise und genießen Sie IhrenUrlaub!
Sie haben ihn sich verdient!