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Reise iin ddie VVergangenheit - Schloss...

Date post: 01-Sep-2019
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BEBA V1 Seite 18 Schwarz Magenta Cyan Gelb SCHLOSSRUNDGANG DONNERSTAG, 23. AUGUST 2007 SEITE 18 berner bär Das Wappen der von Wattenwyl auf dem Kachelofen in der Stube (Parterre). Die Jahrzahl 1675 am Ofen ist möglicherweise der Abschluss einer ersten Ausbaustufe Aussicht vom Balkon im ersten Stock auf Allee und Gartenanlage Der Erbauer Albrecht von Wattenwyl (1617–1671), Oberst in französischen Diensten unter König Louis XIV.Als er aus- gestattet mit einer reichlichen «Pension» zurückkehrte, widmete er sich der Land- wirtschaft und einem geruhsamen Leben Das Porträt des Haupterben von Albrecht, Niclaus von Wattenwyl (1653–1691), genannt der reiche Wattenwyler zvg Die Agentin Catherina Franzisca Perregaux- von Wattenwyl (1645–1714) zvg SCHLOSS OBERDIESSBACH Als 25-Jähriger über- nahm Sigmund das Schlossgut Oberdiess- bach in Pacht und wur- de 1994 in der 11. Generation Eigen- tümer.Seit 1997 hat er zusammen mit seiner Frau Martine die schweren Tore für Be- suchergruppen geöffnet Text Georges Conus Wenn der Schlossherr Sigmund von Wattenwyl das Tor öffnet, tritt der Besucher ein in die Welt der Ge- schichte und Geschichten. Das neue Schloss Oberdiessbach ist eines der schönsten Wohnschlösser der Schweiz. Das Schloss befindet sich seit seiner Errichtung 1668 im Besitz derselben Familie. Seit der glorrei- chen Zeit des Ancien Régime hinter- liessen Hausherren, Besucher und Bewohner ihre Spuren in den Sand- steingemäuern. Hört man dem heuti- gen Schlossherrn bei seinen bildhaf- ten Ausführungen während eines Rundgangs zu und schliesst kurz die Augen, beginnen Wände, Möbel und Bilder lebendig zu werden. Richtet man den Blick in den neuerstellten französischen Garten, der nach his- torischen Plänen wiederhergestellt wurde, taucht man mit ein wenig Phantasie in eine Welt der feudalen Zeit, der Üppigkeit und der Erhaben- heit ein – eine Epoche, in der Bern ei- ne territoriale Macht von europäi- schem Rang war. vgl. Beizengespräch Seite 19 Gruppenführungen & Anlässe Eintritt und geführter Rundgang durch das Schloss Ab 18 Personen Fr. 25.– Grundtarif für Kleingruppen Fr. 450.– pro Gruppe Für Anlässe und Apéros Preis auf Anfrage Schloss Oberdiessbach Martine und Sigmund von Wattenwyl 3672 Oberdiessbach Tel. 031 771 09 28 Fax 031 772 01 85 www.schloss-oberdiessbach.ch [email protected] Buch der Agentin Catherina Franzisca Perregaux-von Wattenwyl (1645–1714), die sich nach Folterungen durch die neue Berner Re- gierung auf dem Schloss erholte und weiterbildete. Die aufgeschla- gene Seite zeigt die Lehre zur Abrichtung eines «Schiesspferdes» Zeitgemässe Beleuchtung neben Gobelin aus dem 18. Jahrhundert: Wie an kleinen Details zu erkennen ist, hält die Moderne unauffäl- lig Einzug in die Gemächer Der untere Saal ist reich verziert mit Gobelins. Decke und Parkett stammen aus der Erbauerzeit Die gemalte Stube wurde von Niklaus zum Andenken an den ver- storbenen Erblasser aufwändig ausgestattet. Das Deckengemälde zeigt Kriegsgott Mars, wie er zur Liebesgöttin Venus zurückkehrt Ledersaal oder Belle Etage im ersten Stock. Die bemalten Tapeten sind aus Ziegen und Schafsleder.Hausherr und Besucher blicken auf die Gartenanlage Persönlicher Brief von Louis XIV, der Albrecht mitteilte, dass er auf die Dienste seines Regimentes aus Kostengründen verzichten müs- se. Die damit verbundene «Pension» (Abfindung) machte den ers- ten Schlossherrn endgültig zum reichen Mann Reise in die Vergangenheit Sigmund von Wattenwyl (rechts) lud Georges Conus vor dem Bernerbär-Beizengespräch zu einem Rundgang durch die fantastische Geschichte des Schlosses ein Fotos Sacha Geiser
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BEBA V1 Seite 18 SchwarzMagentaCyanGelb

SCHLOSSRUNDGANGDONNERSTAG, 23. AUGUST 2007SEITE

18 bernerbär

Das Wappen der von Wattenwyl auf demKachelofen in der Stube (Parterre). DieJahrzahl 1675 am Ofen ist möglicherweiseder Abschluss einer ersten Ausbaustufe Aussicht vom Balkon im ersten Stock auf Allee und Gartenanlage

Der Erbauer Albrecht von Wattenwyl(1617–1671), Oberst in französischenDiensten unter König Louis XIV.Als er aus-gestattet mit einer reichlichen «Pension»zurückkehrte, widmete er sich der Land-wirtschaft und einem geruhsamen Leben

Das Porträt des Haupterben von Albrecht,Niclaus von Wattenwyl (1653–1691),genannt der reiche Wattenwyler zvg

Die Agentin Catherina Franzisca Perregaux-von Wattenwyl (1645–1714) zvg

S C H L O S S O B E R D I E S S B A C H

Als 25-Jähriger über-nahm Sigmund dasSchlossgut Oberdiess-bach in Pacht und wur-de 1994 in der 11. Generation Eigen-tümer. Seit 1997 hat erzusammen mit seinerFrau Martine dieschweren Tore für Be-suchergruppen geöffnet

Text Georges Conus

Wenn der Schlossherr Sigmund vonWattenwyl das Tor öffnet, tritt derBesucher ein in die Welt der Ge-schichte und Geschichten. Das neueSchloss Oberdiessbach ist eines derschönsten Wohnschlösser derSchweiz. Das Schloss befindet sichseit seiner Errichtung 1668 im Besitzderselben Familie. Seit der glorrei-chen Zeit des Ancien Régime hinter-liessen Hausherren, Besucher undBewohner ihre Spuren in den Sand-steingemäuern. Hört man dem heuti-gen Schlossherrn bei seinen bildhaf-ten Ausführungen während einesRundgangs zu und schliesst kurz dieAugen, beginnen Wände, Möbel undBilder lebendig zu werden. Richtetman den Blick in den neuerstelltenfranzösischen Garten, der nach his-torischen Plänen wiederhergestelltwurde, taucht man mit ein wenigPhantasie in eine Welt der feudalenZeit, der Üppigkeit und der Erhaben-heit ein – eine Epoche, in der Bern ei-ne territoriale Macht von europäi-schem Rang war. vgl. Beizengespräch Seite 19

Gruppenführungen & AnlässeEintritt und geführter Rundgangdurch das Schloss

Ab 18 Personen Fr. 25.–Grundtarif für Kleingruppen

Fr. 450.– pro Gruppe

Für Anlässe und Apéros Preis aufAnfrage

Schloss OberdiessbachMartine und Sigmund von Wattenwyl3672 OberdiessbachTel. 031 771 09 28Fax 031 772 01 [email protected]

Buch der Agentin Catherina Franzisca Perregaux-von Wattenwyl(1645–1714), die sich nach Folterungen durch die neue Berner Re-gierung auf dem Schloss erholte und weiterbildete. Die aufgeschla-gene Seite zeigt die Lehre zur Abrichtung eines «Schiesspferdes»

Zeitgemässe Beleuchtung neben Gobelin aus dem 18. Jahrhundert:Wie an kleinen Details zu erkennen ist, hält die Moderne unauffäl-lig Einzug in die Gemächer

Der untere Saal ist reich verziert mit Gobelins. Decke und Parkettstammen aus der Erbauerzeit

Die gemalte Stube wurde von Niklaus zum Andenken an den ver-storbenen Erblasser aufwändig ausgestattet. Das Deckengemäldezeigt Kriegsgott Mars, wie er zur Liebesgöttin Venus zurückkehrt

Ledersaal oder Belle Etage im ersten Stock. Die bemalten Tapetensind aus Ziegen und Schafsleder. Hausherr und Besucher blickenauf die Gartenanlage

Persönlicher Brief von Louis XIV, der Albrecht mitteilte, dass er aufdie Dienste seines Regimentes aus Kostengründen verzichten müs-se. Die damit verbundene «Pension» (Abfindung) machte den ers-ten Schlossherrn endgültig zum reichen Mann

RReeiissee iinn ddiiee VVeerrggaannggeennhheeiittSigmund von Wattenwyl (rechts) lud Georges Conus vor dem Bernerbär-Beizengespräch zu einem Rundgang durch die fantastische Geschichte des Schlosses ein Fotos Sacha Geiser

BEBA V1 Seite 19 SchwarzMagentaCyanGelb

BEIZENGESPRÄCH. . .DONNERSTAG, 23. AUGUST 2007 SEITE

19bernerbär

Noch halb benommenvon den Eindrückenund Schilderungen desprivaten Schlossrund-ganges (vgl. S. 18)wechseln wir in denLandgasthof Löwen inKiesen. Sigmund vonWattenwyl wählte dasLokal ausserhalb vonOberdiessbach aus,damit wir uns unge-stört unterhalten kön-nen. Das Personal unddie Wirtsleute Ernstund Rahel Fuhrer ken-nen ihn. So bodenstän-dig und gepflegt dasLokal ist, so präsen-tiert sich auch dieSpeisekarte; währ-schaft und gut. UnserGast hat gut gewähltund das Gespräch wirdzeigen, dass das Lokaldie unprätentiöse Artdes Schlossherrn vonOberdiessbach rechtgut wiederspiegelt

Text Georges ConusFotos Sacha Geiser

BernerbAer: Herr von Wattenwyl sindSie nun ein umtriebiger Schlossherrder bauert, oder ein Landwirt, der einSchloss besitzt?Schon eher ein umtriebiger Schloss-herr, der bauert.

Von Beruf sind Sie doch Landwirt?Ja, mit einem Meisterdiplom undBauernlehrjahr. Glücklicherweisehaben mich meine Eltern noch eineHandelsschule besuchen lassen, wasmir heute sehr zugute kommt. Ich binstolz auf mein Zehnfingersystem.

Sie haben die Milchwirtschaft ver-pachtet und auch die Stallungen ver-mietet.Wieso?Das hängt nicht zuletzt mit derAgrarpolitik zusammen, da die Di-rektzahlungen ja abhängig von derBetriebsgrösse sind. Je grösser derBetrieb, umso weniger Geld gibt derStaat im Verhältnis zur landwirt-schaftlichen Nutzfläche.

Dies alleine dürfte ja nicht ausschlag-gebend gewesen sein?Gut, da sind einmal die Aktivitätenrund um das Schloss, die es zeitlichnicht mehr zulassen, dass ich michnoch um Stall und Vieh kümmere;weiter stieg die Lebensqualität. Ichkann mit meiner Familie Ferien ma-chen oder auch so einige Tage wegbleiben.

Kurz tritt das Thema Schloss in denHintergrund. Von Wattenwyl wirdzum engagierten Bauer, der die aktu-elle Landwirtschaftspolitik hart kriti-siert.

Ein Bauer als Unternehmer, wiegross propagiert wird, das geht ja garnicht mehr. Die Landwirtschaftspoli-tik bestimmt, was man zu produzie-ren hat. Die Direktzahlungen habenheute einen unverhältnismässig ho-hen Anteil am landwirtschaftlichenEinkommen. Heute ist es wichtiger,Formulare korrekt auszufüllen, alsschöne Kartoffeln zu machen.Der Schlossherr «chunnt richtigi itsZüg» würde man Berndeutsch sagen.

Der Bauer kommt mir manchmalvor wie ein kranker Hampelmann imSpitalbett. Über ihm thront die Hel-vetia, als Krankenschwester verklei-

det, und speist nach Lust und Launedie Direktzahlungsinfusionen.

Darum auch die vermehrten Aktivitä-ten im Schloss?Nein, nicht nur. Das Schloss ist mei-ne Leidenschaft, der Erhalt des Kul-turgutes meine Lebensaufgabe. Aberals Schlossherr kann ich auch Unter-nehmer sein.

Sie klingen sehr politisch.Sie sind abernicht aktiv engagiert.Meine Vorfahren waren 300 Jahre po-litisch aktiv. Klar bin ich bürgerlichgeprägt. Aber die Politik ist mir zuträge, ich sehe mich eher als Macher.

Ihr Jugendidol soll Jo Siffert gewesensein. Wieso nicht Toulon de Graffen-ried, der ebenfalls Formel 1-Rennenfuhr?Erstens kannte ich den Toulon garnicht, obwohl meine Grossmutter ei-ne von Graffenried war. Und an Sif-fert hat mich begeistert, dass er jedenFranken zuerst selber verdienenmusste, um seiner Leidenschaftnachzugehen. Ich wollte als Knabeübrigens unterhalb der Allee eine Ga-rage eröffnen. Dies begeisterte dafürmeinen Vater weniger.Begeisterung und Leidenschaft sindzwei Begriffe, die immer wieder auf-tauchen, die auch für den Gesprächs-partner oder Zuhörer fühlbar sind.

Sie geben sich nicht zurückhaltendadelig.Obwohl die von Wattenwyl zu densechs adeligsten Patriziergeschlech-tern Berns («Die Wohledelfesten»)zählten, fliesst höchstens durch dieAdern meiner Mutter wirklich adli-ges Blut – durch meine eher hell-blaues. Ich mag Menschen und gehegerne offen auf sie zu.

Sie sind alleiniger Besitzer des Schlos-ses.Ich sage immer «unser Schloss». Ichsehe meine Aufgabe auch darin, un-seren Familiensitz zu erhalten. Ichbin Denkmalpfleger in eigener Sacheund Schlossbesitzer auf Zeit. Nurdurch den Verzicht meiner Geschwi-ster war und ist es möglich, den Be-sitz zu erhalten.

Aber bei diesem Stammbaum denktdoch jedermann an Reichtum.Meine Ahnen, zwei, drei Jahrhunder-te zurück, waren steinreich.Wie auchAlbrecht von Wattenwyl, der dasneue Schloss bauen liess (1666-1668),und seine Erben äusserst wohlha-bend waren. Gerade sein Neffe undHaupterbe Niklaus von Wattenwyl,«der reiche Wattenwyler», vollendete

das Werk so, wie es in den wichtigs-ten Grundzügen noch heute steht.Dies obwohl er sein kurzes Leben(1653 – 1691) hauptsächlich in Parisverbrachte. Wir haben wohl Landund Wald, aber kein Barvermögen.Ich muss mir mein Geld verdienen,jeden Tag, jeden Stutz.

Sie haben aber eben umfangreiche Um-bauten und Renovationen der Garten-anlage hinter sich.Dies war nur möglich dank der Hilfeder Denkmalpflege und dem Geld,das wir mit Anlässen und Führungenverdienen. Diese Einnahmen fliessenin den Erhalt des Hauses und desGartens. Und dies ist nur mit vielpersönlichem Einsatz möglich. Ohnedie Mithilfe meiner Frau wären dieganzen Schlossaktivitäten schlichtunmöglich. Manchmal saugen wirmorgens um drei Uhr die Räumlich-keiten, um das Schloss schon wiederum zehn Uhr zeigen zu können.

Der Rückbau vom englischen in denfranzösischen Garten war für Sie wohleine wichtige und entscheidende Etap-pe als Bewahrer des eigenen Kultur-gutes.Unbedingt. Es war eine glückliche Fü-gung, dass die alten Pläne, die wir ha-ben, damals auch tatsächlich umge-setzt wurden. Dies wurde durch ar-chäologische Grabungen bestätigt.Noch ist nicht ganz alles abgeschlos-sen.

Sie teilen sich die Arbeiten ohne bef-lissene Bedienstete?Ja, und ich bin froh darüber. Ich habedas Privileg, mich am Sonntagmor-gen in den Unterhosen in die Küchebegeben zu können, um mir ein StückZopf abzuschneiden, ohne Angst ha-ben zu müssen, dass irgendeine Gou-vernante auftaucht.

Wie sieht denn die Aufgabenteilungaus?Meine Frau ist quasi der Innenmini-ster. Sie sorgt dafür, dass die Räumeim Schloss sauber sind und alles ge-pflegt ist. So wie der Besitz heute da-steht und lebt, das haben wir ge-meinsam erarbeitet.

Ich bin fasziniert, wie leicht und dochleidenschaftlich Sie die Zusammen-hänge und die Geschichte des Hauseswährend der Führung erzählt haben.Sehen Sie, ich lebe täglich mit meinenAhnen, ihren Briefen, ihren Verträ-gen und all den Dokumenten. Mirliegt daran, die Geschichte lebendigzu halten und glücklicherweise fälltes mir nicht schwer, vor Leuten zusprechen.

Mit diesem Talent wären Sie doch ge-schaffen für Ehrenämter und reprä-sentative Aufgaben.Dazu fehlt mir die Zeit. Ich bin wohlMitglied beim Historischen Verein,Präsident der Eigentümer histori-scher Wohnbauten des KantonsBern, Mitglied im Stiftungsrat desTannenhof ’s (ehemals Seuchenhausund heute Wiedereingliederungs-stätte im Seeland) und Stiftungsratin der General Guisan Stiftung. DerGeneral war übrigens häufig zu Gastin unserem Haus und hier wurdeauch am 23. März 1943 angestossenauf die Nachricht, dass Hitler dieSchweiz nicht mehr angreifen wolle.Zudem bin ich Sekretär der Famili-enkiste.

Die Familienkiste? Das Familienvermö-gen?Diese Familienkiste wurde 1715/17durch Einlagen der männlichen Mit-glieder ins Leben gerufen. Somit ver-fügte die Familie über Mittel, diefrüher eingesetzt wurden, um Wit-wen und Waisen und andere in Notgeratene Familienmitglieder zu un-terstützen. Oder man bezahlteSchmiergelder, um gut besoldeteDienste in französischen Regimentenübernehmen zu können. Heute gibtes noch ein symbolisches Kindergeld,die Finanzierung des jährlichen Tref-fens der männlichen Familienmit-glieder, die über die ganze Welt ver-streut sind und nach wie vor, fallsmöglich, wenn ein Mitglied unver-schuldet in Not gerät. Heute kannvon einem wirklichen Vermögennicht mehr die Rede sein.

Sie repräsentieren die 11. GenerationIhres Zweiges der von Wattenwyl.Wer-den Ihre Kinder diesen Geist weiter tra-gen?

Das ist schwer abzusehen. Wer aberdas Schloss auch führen sollte, kanndies nur durch Verzicht der anderentun. Ich habe diesen Frühling meinenKindern das Schloss Versailles ge-zeigt. Es war schon ein besonderesGefühl zu wissen, dass ein persönli-cher Brief des Erbauers, Louis XIV,bei uns zu Hause liegt.

Es ist kurz vor Mitternacht, als wirden Löwen verliessen. EindrücklicheGeschichtsstunden, geprägt von einerPersönlichkeit, die absolut nichts Be-sonderes sein will und doch adeligbeinahe zurückhaltend zugibt, ein we-nig eitel in der Sache zu sein.

… M I T S I G M U N D V O N W A T T E N W Y L

Sigmund von Wattenwyl beim Bernerbär-Beizengespräch im Landgasthof «Löwen» in Kiesen: «Ich wollte als Knabe übrigens unterhalb der Allee eine Garage eröffnen.»«Der Denkmalpfleger»

«Das Schloss ist meine Leidenschaft, der Erhalt des Kulturgutes meine Lebensaufgabe»:Sigmund von Wattenwyl im Gespräch mit Beizengespräch-Autor Georges Conus

Sigmund von WattenwylSigmund von WattenwylGeb. 30. Juni 1960Verheiratet mit Martine4 Kinder


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