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Referat für Frauenarbeit und Brauchtumspflege · 2015. 3. 2. · te Professor Hermann Oberth,...

Date post: 06-Feb-2021
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DeTeofalt Nachrichten vom Referat für Frauenarbeit und Brauchtumspflege der Siebenbürger Sachsen in Österreich Ingrid Schuller, F. Schubert-Str. 11, 4813 Altmünster Tel. Nr. (+43) 0699 11 78 91 28 - Email: [email protected] Themen dieser Ausgabe: Mai 2014 32. Keramikmalkurs Serie: Siebenbürgisch- sächsische Frauengestalten Gedankensplitter Kulinarisches Rundbrief des Verbandes zu „70 Jahre Flucht“ Maifest in Sächsisch Regen 2014 Anekdoten aus Siebenbürgen Termine aus Nachbarschaften und Landesverband Wussten Sie, dass …. ? Seitenblicke + Kulturherbst 2014 Liebe Leser und liebe Leserinnen! Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus, wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.“ … Mit diesem spätromantischen Frühlings- und Wanderlied aus dem Jahre 1841 darf ich zu einer neuen Ausgabe des „De Te o- falt“ einladen. Ich hoffe, dass für den einen oder anderen etwas dabei ist. Das Jahr 2014 hat den Schwerpunkt „70 Jahre Flucht“. Zum Ge- denken an diese bewegende Zeit finden in den Nachbarschaften Gedenkfeiern statt. Ein wichtiger Termin für uns Siebenbürger Sachsen in OÖ. wird zu diesem Anlass der 27. September 2014 in Wels sein, ich bitte, dieses Datum jetzt schon vorzumerken. Eure/Ihre Bundesfrauenreferentin Ingrid Schuller
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  • „DeTeofalt “ Nachrichten vom Referat für Frauenarbeit und Brauchtumspflege

    der Siebenbürger Sachsen in Österreich Ingrid Schuller, F. Schubert-Str. 11, 4813 Altmünster

    Tel. Nr. (+43) 0699 11 78 91 28 - Email: [email protected]

    Themen dieser Ausgabe:

    Mai 2014

    ⃰ 32. Keramikmalkurs

    ⃰ Serie: Siebenbürgisch- sächsische

    Frauengestalten

    ⃰ Gedankensplitter

    ⃰ Kulinarisches

    ⃰ Rundbrief des Verbandes zu „70 Jahre Flucht“

    ⃰ Maifest in Sächsisch Regen 2014

    ⃰ Anekdoten aus Siebenbürgen

    ⃰ Termine aus Nachbarschaften und

    Landesverband

    ⃰ Wussten Sie, dass …. ?

    ⃰ Seitenblicke + Kulturherbst 2014

    Liebe Leser und liebe Leserinnen!

    „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer

    Lust hat, mit Sorgen zu Haus, wie die Wolken dort wandern am

    himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sinn in die weite, weite

    Welt.“ … Mit diesem spätromantischen Frühlings- und Wanderlied

    aus dem Jahre 1841 darf ich zu einer neuen Ausgabe des „De Teo-

    falt“ einladen. Ich hoffe, dass für den einen oder anderen etwas

    dabei ist.

    Das Jahr 2014 hat den Schwerpunkt „70 Jahre Flucht“. Zum Ge-

    denken an diese bewegende Zeit finden in den Nachbarschaften

    Gedenkfeiern statt. Ein wichtiger Termin für uns Siebenbürger

    Sachsen in OÖ. wird zu diesem Anlass der 27. September 2014 in

    Wels sein, ich bitte, dieses Datum jetzt schon vorzumerken. Eure/Ihre Bundesfrauenreferentin Ingrid Schuller

    mailto:[email protected]

  • KERAMIKMALKURS

    32. Siebenbürgischer Keramikmalkurs

    vom 28. bis 30. März 2014

    in Schloss Zell a.d.Pram

    Im Grunde ändert sich nur das Datum, der Ort und das Schlussfoto beim Stiegenaufgang im schönen Schloss Zell a.d.Pram

    sind das gleiche, so wie in den Jahren zuvor. Die Gruppe ist nach

    wie vor am Wachsen (heuer waren es 31 Teilnehmer, darunter zwei

    Herren), die Begeisterung der Kursteilnehmer wie immer unge-

    bremst, die Lust am Malen nicht weniger geworden und Rohware

    gibt es genug, die bemalt werden will.

    Wir zählen bereits ohne Unterbrechung den 32. Siebenbürgi-schen Keramikmalkurs, den von den Teilnehmern niemand missen

    möchte. Einmal im Kurs – immer im Kurs, es ist nicht nur die

    Freude am Malen, nein, es ist die Freude, inmitten einer Gemein-

    schaft zu sein, die an einem Wochenende im Jahr so eine Dynamik

    bekommt, dass es einem am Sonntag wirklich schwer fällt, ausei-

    nanderzugehen.

    Umsorgt und bestärkt von der Kursleiterin Kons. Monika Haas und Brigitte Harrer wird gemalt und bemalt, sodass bis Sonn-

    tagvormittag Schätze entstehen, welche nur noch auf das Glasieren

    und Brennen warten. Motive gibt es genug, die Qual der Wahl, was

    für ein Muster auf dies und jenes kommen soll, ist nicht immer

    leicht, jedes Stück ist ein Unikat und trägt die Handschrift der

    Künstlerin oder des Künstlers. Am Ende des Kurses zieren geomet-

    rische Formen, Rosen, Tulpen, Nelken, Sonnenblumen, Granatäp-

    fel, Lebensbäumen, Akazienblättern, Rosenranken und Blattwerk

    die Rohware. So trägt der Kurs bei, dass die Siebenbürgische Ke-

    ramikmalerei nicht in Vergessenheit gerät. Wie die Handarbeiten

    der Siebenbürgischen Textilkunst in ihrer Vielfalt einzigartig sind,

    ist auch die Sieb. Keramikmalerei mit ihrer Ornamentik eine Hand-

    werkskunst, die jedes Jahr im Keramikmalkurs neu auflebt.

  • Gruppenbild am Sonntagmittag

    Jedes Jahr schnuppern Neue in den Kurs, heuer waren es ne-ben anderen „Frischlingen“ zwei junge Damen aus Michelsberg und

    Hermannstadt in Siebenbürgen, die den Pinsel mit Begeisterung

    schwangen. Dass sie dem Kurs beiwohnen konnten, entstammt dem

    Projekt des „Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache

    Mediasch“. Durch die Unterstützung der „OÖ. Landlerhilfe – Eine

    Welt“ – der wir herzlich danken wollen – konnte dies ermöglich

    werden.

    Foto: v.li.n.re.:

    Geschäftsführer der OÖ. Land-

    lerhilfe, Helmut Atzlinger,

    Ingrid Schuller, LVB Obmann

    Kons. Manfred Schuller,

    Juliane Henning (Michelsberg),

    Elisabeth Binder

    (Hermannstadt), Kursleiterin

    Kons. Monika Haas

    Stammgäste siedeln sich auch aus Deutschland an. Heike Lehni kam nicht nur mit tollen Ideen zum Kurs, sie brachte auch

  • selbstgemachte Schokolade mit, die „leider“ so schlecht platziert

    war und sich doch so verlockend präsentierte, dass sie, wenn man

    sich bei der Kursleiterin zur Hilfe beim Malen anstellte, im Nu weg

    war. Das könnte auch der Grund für die langen Warteschlangen

    gewesen sein, wer weiß?

    Wie in den Jahren zuvor gilt ein großes Dankeschön Frau Kons. Monika Haas, Brigitte Harrer und Gretl Lang, die die Post

    ausschickt und die Anmeldungen entgegennimmt. Danken möchte

    ich auch den Damen, welche uns kulinarisch versorgten, ob mit

    Schokolade, mit Kuchen oder Hochprozentigem. Alles hat gemun-

    det.

    Da der jährliche Kurs im Aufrag der Stiftung der deutschsprachigen

    Heimatvertriebenen in Wien stattfindet, sei auch hier für die Unter-

    stützung ein Dank ausgesprochen.

    Gemütliches Beisammensein

    gehört dazu!

    Der nächste Termin des Siebenbürgischen Keramikmalkurses

    steht schon fest:

    27. bis 29. März 2015 – bitte vormerken!

  • SIEBENBÜRGISCH

    SÄCHSISCHE FRAUENGESTALTEN

    Helene Schlandt geb. Wachner

    Geb. 26.10.1874 in Sächsisch Regen

    Gest. 13.02.1967 in Bulkesch

    Lehrerin, Publizistin, Sammlerin

    Anlässlich des 90. Geburtstages von Helene Schlandt-Wachner

    verfasste Frau Elfriede Csallner,

    die ehemalige Direktorin des

    Deutschen Mädchengymasiums

    in Bistritz, folgende biographi-

    sche Würdigung:

    „Die Siebenbürger Sachsen ha-

    ben Anlass, in Dankbarkeit und

    Ehrerbietung vor eine stille, be-

    scheidene Frau hinzutreten, die

    am 26. Oktober d.J. in Bulkesch

    bei Mediasch das 90. Lebensjahr

    vollendet: Helene Schlandt-

    Wachner.

    Als Tochter des Josef Wachner

    und der Maria, geb. Schuller,

    1874 in Sächsisch Regen gebo-

    ren, von wo die Familie später

    nach Bistritz übersiedelte, wuchs

    Helene in großem Geschwister-

    kreis heran und fühlte sich schon

    frühzeitig zum Lehrberuf hinge-

    zogen. Da es damals noch keine

    landeskirchliche Lehrerbildungs-

    anstalt gab, musste das lernbe-

    gierige Mädchen seine Ausbil-

    dung am staatlichen Mädchen-

    seminar in Klausenburg machen

    und erwarb später als eine der

    ersten, wenn nicht gar als erste

    Frau überhaupt, am Pädagogium

    in Budapest die Lehrbefähigung

    für Bürgerschulen. Dienstzeug-

    nisse aus Mettersdorf, Bistritz,

    Großau und Hermannstadt zei-

    gen, welcher Wertschätzung die

    begabte und pflichtbewusste

    junge Lehrerin sich bei ihren

    Vorgesetzten erfreute. Ihre spä-

    tere Wirksamkeit an der Krons-

    tädter evangelischen Mädchen-

    schule und an der Kindergärtne-

    rinnen-Bildungsanstalt ließ ihre

    Lehrerpersönlichkeit sich voll

    entfalten und schenkte ihren

    Schülerinnen so viel an geistigen

    und sittlichen Werten, dass diese

    ihrer geliebten Lehrerin noch

  • über Jahrzehnte hinaus die

    Dankbarkeit bewahrten.

    Neben ihrer Berufsarbeit hat He-

    lene Wachner – sie trat erst 1925

    mit Otto Schlandt in die Ehe –

    ihr Leben lang ehrenamtlich

    auch soziale Arbeit geleistet.

    Schon 1904 schloss sie sich der

    von Dr. Heinrich Siegmund,

    dem sicherlich bedeutendsten

    Enkel Stephan Ludwig Roths,

    geleiteten Bewegung gegen den

    Alkoholmissbrauch an. Aus die-

    ser Bewegung ist die siebenbür-

    gische Loge des internationalen

    Guttemplerordens erwachsen.

    Helene Schlandt-Wachner hat

    bis zum Ausbruch des Zweiten

    Weltkrieges verschiedene Ämter

    innerhalb des Guttemplerordens

    bekleidet, zu dessen namhaftes-

    ten Mitgliedern neben dem Me-

    diascher Stadtphysikus und Lan-

    deskonsisstorialrat Dr. Sieg-

    mund auch der jetzt weltberühm-

    te Professor Hermann Oberth,

    Schriftsteller Emil Neugeboren,

    Dr. Bacon, Schularzt Dr. Ri-

    chard Frank, Direktor Johann

    Rehner, die Lehrerin und Frau-

    enführerin Lotte Binder und die

    Schriftstellerin Luise Helfenbein

    gehörten.

    Im Jahre 1909 gründete Helene Wachner in Bistritz zusammen

    mit sechs anderen berufstätigen

    Frauen – dass eine Frau einen

    Beruf ausübte, war damals in

    Siebenbürgen noch eine Selten-

    heit – den „Verein zur Förde-

    rung des Frauenerwerbs“, der

    unter der Leitung von Frau Pau-

    line Schuller auf mehr als 400

    Mitglieder anwuchs und durch

    Verleihung von Lernbeihilfen,

    die Beistellung von Arbeitsgerät

    und –material und durch Ar-

    beitsvermittlung Jahrzehnte hin-

    durch viel Segen gestiftet hat.

    Eine Zeitlang leitete Helene Wachner das von Erika Schuller-

    Paulus und Luise Schiel gegrün-

    dete Säuglingsheim in Her-

    mannstadt. Als sie 1914 nach

    Kronstadt übersiedelte, eröffnete

    sich ihr ein neues Arbeitsfeld in

    der Mitarbeit an der von Adolf

    Meschendörfer herausgegebenen

    Zeitschrift „Die Karpathen“ und

    an der „Kronstädter Zeitung“,

    die damals von Emil Neugebor-

    gen geleitet wurde. Auch die von

    Dr. Siegmund herausgegebene

    „Volksgesundheit“ hatte ihrer

    Feder schon damals wertvolle

    Aufsätze zu verdanken.

    Aber nicht nur in der Schule und

    am Schreibtisch, sondern auch

    im Vortragssaal forderte Helene

    Schlandt-Wachner zu sozialen

  • Fortschritten und zu geistiger

    Erneuerung auf. Es waren z. T.

    Einzelvorträge, häufiger aber

    Vortragsreihen und Schulungen,

    in denen sie über soziale Aufga-

    ben der Frau und über die

    Volksgesundheit und Volkswirt-

    schaft sprach.

    Dass der Kronstädter Magistrat ihr während des Ersten Welt-

    krieges die ehrenamtliche Lei-

    tung der städtischen Fürsorge-

    stelle anvertraute und dass die

    „Kronstädter Zeitung“ sie 1921

    als Berichterstatterin zum II.

    Kongress der Welt-Frauen-Liga

    für Frieden und Freiheit nach

    Wien entsandte, stellte ihr neue

    Aufgaben, erweiterte zugleich

    auch ihr Blickfeld und gab ihr

    Anregungen zu neuer Arbeit.

    Nach ihrer Verheiratung mit dem für volkswirtschaftliche Re-

    formen einsatzbereite Otto

    Schlandt, dessen Mitarbeiterin

    sie schon seit Jahren gewesen

    war, übersiedelte sie nach Mühl-

    bach, von wo aus sie Wort und

    Schrift gegen das Umsichgreifen

    einer kapitalistischen Weltan-

    schauung ankämpfte und auch

    im Rahmen des Freien Deutsch-

    sächsischen Frauenbundes arbei-

    tete. Immer mehr wandte sie sich

    nun auch der Volkskunstfor-

    schung und Volkstumspflege zu.

    Nach dem Tode ihres Mannes

    durchwanderte Frau Schlandt-

    Wachner, auch als Siebzigerin

    noch von Wissensdurst, Tatkraft

    und Opferwillen erfüllt, 75 säch-

    sische Gemeinden und legte eine

    etwa 1000 Muster umfassende

    Sammlung von Handzeichnun-

    gen an. Sie hob besonders in al-

    ten Kirchenstickereien manchen

    verborgenden Schatz. Ihr wert-

    vollster Fund war ein aus dem

    XIV. Jahrhundert stammendes

    Antependium in der Sakristei der

    Bistritzer Stadtpfarrkirche. Über

    die Ergebnisse ihrer Forschun-

    gen verfasste sie zwei umfang-

    reiche Werke, zu denen rund

    800 Federzeichnungen, Lichtbil-

    der und Schwarzdrucke gehören,

    die siebenbürgisch-sächsische

    Volkstrachtenkunde „Sprechen-

    de Kleider“ und „Die bäuerliche

    Textilkunst der Siebenbürger

    Sachsen“. Die Drucklegung die-

    ser vom damaligen Kustos des

    Brukenthalmuseums, Dr. Julius

    Bielz, anerkannten Werke ver-

    hinderte die Ungunst der äuße-

    ren Verhältnisse. So schenkte

    Helene Schlandt-Wachner beide

    Werke dem Brukenthal-Museum

    und wurde von dessen Leitung

    zu seiner ständigen Mitarbeiterin

    ernannt.

  • Was Helene Schlandt-Wachner gegenüber noch zu besonderer

    Bewunderung auffordert, ist die

    Tatsache, dass ihr unermüdlich

    vorwärtsstrebender Geist alle

    Leistung einem zarten und ge-

    brechlichen Körper abringen

    musste – ein Beweis für zähe

    Selbstzucht und eiserne Wil-

    lenskraft. Das Bild dieser bedeu-

    tenden sächsischen Frau wäre

    aber allzu lückenhaft, wenn es

    nicht auch ihre große Hilfsbe-

    reitschaft dem Nächsten gegen-

    über und ihren ausgeprägten

    Familiensinn aufzeigen wollte.

    Helene Schlandt-Wachner hat

    jahrelang ein elternloses Kind

    wie ein eigenes bereut und oft

    wochenlang Kinder aus der

    engeren oder weiteren Ver-

    wandtschaft zu Gast gehabt.

    Nun der Tag vergangen ist, wollen wir in Dankbarkeit und

    Ehrerbietung vor die Neunzig-

    jährige hintreten mit dem

    Wunsch, dass über dem stillen

    Haus in Bulkesch ein freundli-

    cher Abendstern leuchten mö-

    ge.“

    Dieser Wunsch ging in Erfül-

    lung, Helene Schlandt-Wachner

    wurde bis zu ihrem Tode am

    13.2.1967 von ihrer Nichte Ida

    Wendel liebevoll gepflegt und in

    Bulkesch beigesetzt.

    Literatur:

    Ortrun Scola-Annemarie Schiel

    „Siebenbürgisch-sächs. Frauenge-

    stalten“ - Ihr Leben und Wirken.

    In der nächsten Ausgabe des

    „De Teofalt“ geht es um das Leben

    und Wirken von Apollonia Hirscher,

    Kaufmannsfrau

    GEDANKENSPLITTER

    Die Sehnsucht des Dichters

    Immer auf der Suche der Dichter

    nach Worten, die aus seiner Hand

    zu allererst geschrieben,

    doch stets sie waren die gleichen,

    neu war nur das Gewand.

    (Petruta Ritter)

  • Altmünster, Mai 2014

    KULINARISCHES

    Wassertorte Zutaten:

    300 g Mehl, 100 g gemahlene Nüsse, 6 Eier, 1 KL Speisesoda

    Creme:

    250 g Butter, 200g Zucker, 500 ml Milch, 2 Löffel Mehl,

    200 g gemahlene Nüsse, 100 ml Rum

    Zubereitung:

    6 Eier, 12 Eierschalen Wasser rührt man, bis die Masse ganz dick

    ist. Dann kommen 100 g Nüsse, 1 KL Speisesoda, 300 g Mehl hin-

    zu.

    Daraus wird ein Teig geknetet, in zwei Blättern ausgewellt und

    gebacken. Anschließend wird der Boden mit Creme bestrichen und

    abgedeckt.

    Gutes Gelingen!

    Rezept entstammt dem Buch „Bewährte Backrezepte aus Sieben-

    bürgen“ von Sara Maria Baumgärtner.

    Preis € 9,90 (bei Postversand zuzügl. Versandspesen)

  • R U N D B R I E F

    An alle Landsmannschaften, Nachbarschaften, Tanzgruppen und Ver-

    bände

    der Siebenbürger Sachsen in Österreich

    Betrifft: Gedenktag 2014 in Wels am 27. September 2014

    Lieber Landesobmann – Frau, Liebe Vereinsobleute !

    Im September 2014 werde es 70 Jahre, dass die Siebenbürger Sachsen ihre

    Heimat verlassen mussten. Aus Nordsiebenbürgen und aus den südsieben-

    bürgischen Grenzgemeinden sind sie in langen Wagentrecks oder mit der

    Bahn wochenlang nach Westen unterwegs gewesen, bis sie in Oberöster-

    reich und Salzburg in Quartiere eingewiesen wurden.

    Dies geschichtliche Geschehen war der Beginn unseres Gemeinschaftsle-

    bens in der neuen Heimat, in welcher unsere Brauchtumstreue und unsere

    Trachten inzwischen zu einem organischen Teil der österreichischen Volks-

    kultur geworden sind.

    Zum Auszug der Sachsen aus dem Nösnerland werden v. 12.-14. September

    in Bistritz vom dortigen Magistrat und der Heimatortsgemeinschaft Bi-

    stritz/Nösen Gedenkfeierlichkeiten veranstaltet.

    Wir in Österreich fühlen uns aufgerufen und verpflichtet, die Ankunft der

    siebenbürgischen Flüchtlingstrecks und den Neubeginn in Österreich eben-

    falls feierlich zu begehen und werden daher diesen Gedenktag ausrichten. Er

    wird am Samstag, den 27. September 2014 in unserer Patenstadt Wels

    stattfinden.

    Wir bitten Sie unserer Einladung mit Ihren Mitgliedern am Gedenktag

    2014 in Wels zu folgen. Es ist gewiss sinnvoll, unserer Jugend diesen

    Teil der Geschichte aufzuzeigen.

    Landes- und Bundesverband sowie die HOG Bistritz/Nösen werden in Zu-

    sammenarbeit mit dem Magistrat Wels den Gedenktag vorbereiten.

    Ich bitte Euch um die Teilnahme an diesem wichtigen Gedenktag.

    Mit Dank für die Zusammenarbeit und besten Grüßen

    LO. Kons. Manfred Schuller

  • Geplantes Programm

    (Ein genaues Programm folgt mit der Einladung)

    Nachmittag: 14.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung

    „Evakuierung und Flucht der Siebenbürger Sachsen im Herbst

    1944“

    Veranstalter: Heimatortsgemeinschaft Nösen e.V. Dr. Franchy

    und OSTR. Horst Göbbel sowie Bundesfrauenreferat der Sie-

    benbürger Sachsen in Österreich Ingrid Schuller

    15.00 Uhr Festvortrag über den Beitrag der Siebenbürger

    Sachsen in der Evangelischen Kirche in Österreich

    (Dr. Bünker)

    Nach der Eröffnung bis zur Erinnerungsveranstaltung gleich-

    zeitig Brauchtumsveranstaltungen in der Stadthalle (ausge-

    nommen während des Festvortrages) Auftritte der Tanzgrup-

    pen.

    ca. ab 16.30 Uhr Erinnerungsveranstaltung in der Stadthalle

    Begrüßung – Andacht – Ansprache Bürgermeister – Ansprache

    Landeshauptmann –

    Projektion mit Erinnerungswert – Ausklang.

    anschließend Abendessen

    Abend:

    ca. 19.00 Uhr Musik und Tanz mit der Siebenbürger Blaska-

    pelle aus Munderfing.

    Ende ca. 22.00 Uhr

    Sonntag, 28. Sept. 2014

    9.30 Uhr Festgottesdienst(Bischof Guib und Bischof Bünker)

    in der Evang. Gnadenkirche Rosenau(Seewalchen a.A.).

  • MAIFEST IN SÄCHSISCH REGEN 2014

    Bei strahlendem Sonnenschein fand am 12. Mai

    in Sächsisch Regen das Maifest statt.

    Da gleichzeitig Muttertag war, wurde im vorange-

    gangenen Festgottesdienst, bei der auch die Bür-

    germeisterin von Sächsisch Regen anwesend war,

    an alle Mütter mit einem Ständchen des Schulcho-

    res unter der

    Leitung von

    Mag. Martina

    Zey gedacht.

    Beim Auszug aus der Kirche be-

    kamen alle Frauen und Mütter ein

    kleines Blumenstöckerl als Ge-

    schenk von den in Spalier stehenden Mädchen und Burschen in den

    schönen Siebenbürger Trachten überreicht.

    Anschließend ging es zu Fuß zum Ziegenwald, etwas außerhalb des

    Ortes, bei dem die Eröffnung des

    Maifestes nach den Grußworten der

    Ehrengäste stattfand.

    Die siebenbürgi-

    sche Tanzgruppen

    aus den umlie-

    genden Ortschaf-

    ten waren beim

    Maifest dabei und

    zeigten ihr

    Können.

  • ANEKDOTEN AUS SIEBENBÜRGEN aus „des Kantors elftes Gebot“

    Als der jung verheiratete Mediascher Hans Lehrer, ein großer Ze-

    cher, Sänger und Spaßvogel, einmal erst in den frühen Morgenstun-

    den nach Hause kam, öffnete seine Schwiegermutter, die das Auf-

    schließen des Tores gehört hatte, ihr Fenster und rief auf die Straße

    hinunter: „Me Gott, Hans, kist te ändlich himen? Ech hun de ganz

    Nuecht näst geschlofen!“, worauf er weinselig zu ihr hinauflächelte:

    „Na, dinkste villecht ech?“

    (Mein Gott, Hans, kommst du endlich heim, ich habe die ganze

    Nacht nicht geschlafen!“ – „Ja, glaubst du vielleicht ich?“)

    TERMINE AUS

    NACHBARSCHAFTEN

    UND LANDESVERBAND

    Mittwoch, 18. Juni 2014, 18.30

    Obleute Stammtisch/Landesverband

    Besichtigung der Heimatstube im Siebenbürgerheim in Dürnau,

    Vöcklabruck, anschließend Stammtisch

    Sonntag, 29. Juni 2014, 11.00 – 17.00 Uhr

    Kronenfest der Nachbarschaft Wels im BZ Wels

    Sonntag 6. Juli 2014, 10.00 – 17.00 Uhr

    Sommerfest der Nachbarschaft Traun

    Evangelischer Pfarrgarten Traun

    Dienstag, 15. Juli 2014, 20.00 – 21.00 Uhr

    Volkstanz im Welser Burggarten

    Volkstanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Wels

    Auftritt der Siebenbürger Tanzgruppe Wels zusammen mit der

    Ungarndeutschen Folkloregruppe Ifjú Szív / Junge Herzen

    Szekszárd

  • Sonntag, 27. Juli 2014, 9.30 – 13.00 Uhr

    Brauchtumssonntag der Nachbarschaft Rosenau, Gottesdienst in

    der Evang. Gnadenkirche Rosenau, anschließend Beisammensein

    im Pfarrgarten.

    „WUSSTEN SIE, DASS ….“

    1609 Heuschreckenschwärme für drei Stunden die Sonne in

    Hermannstadt verfinsterten. In Kronstadt zwei Hexen

    verbrannt wurden und der Hexenwahn Stadt und Land

    erfasste (Letzte Hexenprozesse 1760 – 1766),

    1885 die Gründungen der ersten Raiffeisengenossenschaften

    durch Karl Wolff stattfanden, die in den meisten

    sächsischen Gemeinden Ortsvereine erhielten,

    1889 die Eröffnung einer Telefonzentrale in Kronstadt mit 22

    Anschlüssen erfolgte, dasselbe 1895 in Hermannstadt und

    1901 in Schäßburg.

    1880-

    1914 die erste Auswanderungswelle von etwa 20.000 Sachsen in

    die USA stattfand und dass

    1914-

    1918 im Ersten Weltkrieg sächsischerseits 35.533 Männer

    einberufen wurden, von denen etwa 4800 fielen oder

    vermisst blieben, 4779 verwundet sowie 1565 Kriegswitwen

    und Kriegswaisen zurückblieben.

    Vielen Dank für die eingegangenen Druckbeiträge!

  • Brautpaar aus Windau im

    Nösnerland/Nordsiebenbürgen

    Der schwarze Samtborten der Braut, der

    „Birten“, den die konfirmierten Mädchen

    bis zur Hochzeit zur Kirche tragen, entwi-

    ckelte sich aus dem Haarband (mdh „bor-

    te“), das junge Mädchen im Mittelalter in

    deutschen Gebieten trugen.

    Der „Borten“ gehört zur Kirchentracht der

    konfirmierten Mädchen und wird am

    Hochzeitstag zum letzten Mal

    getragen. Er ist das Zeichen ihrer Unschuld und ihrer Unbeschol-

    tenheit. Die Braut behält den „Borten“ auch nach der Trauung auf

    und tanzt bis Mitternacht damit. Dann wird er ihr unter feierlichem

    Gesang der unverheirateten Freundinnen, aus deren Kreis sie sich

    nun löst, abgenommen. Das feierliche Abnehmen des Brautkranzes

    in der Hochzeitsnacht ist ein seit dem Mittelalter geübter Brauch.

    Der „Borten“ besteht aus einer schwarzen Samtröhre, er ist in den

    einzelnen Trachtengegenden Siebenbürgens verschieden hoch und

    breit (ca. 15 cm hoch, Durchmesser 17 bis 20 cm). Hinten ist der

    Borten nicht ganz geschlossen. Diese Öffnung, das sogenannte

    „Türchen“, wird von den zwei Bortenbändern bedeckt, die über den

    Rücken bis zum Rocksaum herabfallen. Die Bortenbänder weisen je

    nach Dorf verschiedene Arten auf.

    SEITENBLICKE Nun kennt „fast“ ganz Oberösterreich die

    „Siebenbürgische Krensuppe“

    Die Siebenbürger Nach-

    barschaft Rosenau war

    am Samstag, 5. April, zu

    Gast bei "Radio

    Arcimboldo – Treffpunkt

  • Markt" vom Radio Oberösterreich auf dem Südbahnhof-Markt in

    Linz. Nachbarmutter Sonja Lehner kochte mit ihrer Gruppe auf, der

    Andrang war riesengroß und mehr als 300 Portionen wurden ver-

    teilt.

    Das Brot zur Suppe war eine Spende von Dietmar Hofmann, Bä-

    cker- und Konditormeister aus Traun und Mitglied der Siebenbürger

    Nachbarschaft Traun, der in der Linzer Landstraße eine Bäckerei

    betreibt – vielen Dank dafür.

    (Fotos: Markus Kaltenbrunner)

    VORSCHAU SIEBENBÜGISCHER KULTURHERBST 2014

    Mit der Gedenkveranstaltung am 27. Septem-

    ber 2014 in Wels, der die Partnerschaftsunter-

    zeichnung mit der Stadt Bistritz vorausgeht,

    möchte ich schon jetzt für die im Anschluss da-

    ran stattfindenden Veranstaltungen in den sie-

    benbürgischen Nachbarschaften sowie Verei-

    nen im Herbst einladen.

    Bitte nehmen Sie das Angebot des kommenden Kulturherbstes an

    und besuchen Sie mit Ihrer Familie, Freunden und Bekannten die

    Veranstaltungen, auch heuer wird ein übersichtiger Flyer erstellt,

    welcher bei den Vereinen sowie bei den örtlichen Gemeinden auf-

    liegen wird.

    Informieren Sie sich bitte auch über sämtliche Veranstaltungen in

    der Homepage des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Oberös-

    terreich (www.siebenbuergen.at).

    Für Inhalt und Gestaltung dieser Ausgabe verantwortlich:

    Ingrid Schuller, Franz Schubert-Str. 11, 4813 Altmünster

    Email: [email protected]

    Tel. Nr. (+43) 0699 11789128 - Fax Nr. (+43) 07612 89010

    Druckfehler vorbehalten – Termine ohne Gewähr

    Bankverbindung: Oberbank Gmunden

    IBAN = AT271506000931034037, BIC = OBKLAT2L

    http://www.siebenbuergen.at/mailto:[email protected]

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