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SCHWEIZER

ABDICHTUNGSFORUM

2019

Recycling-Beton – Möglichkeiten und Chancen beiWeissen Wannen

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Michael Strauss

Eberhard Bau AG

SCHWEIZER ABDICHTUNGSFORUM 2019

Inhalt

1. Warum Recycling

2. Normative Grundlagen

3. Ergebnisse / Erfahrungen

4. Zusammenfassung / Empfehlungen

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Inhalt

1. Warum Recycling




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Warum Recycling

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Warum Recycling

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In der Schweiz fallen jährlich ca. 10 bis 15 Mio. Tonnen mineralischer

Bauschutt an, inkl. Aushubmaterial sogar mehr als 40 Mio. Tonnen.

Ähnlich wie in Deutschland ist dies der bedeutendste Abfallstrom

überhaupt.


Warum Recycling

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Warum Recycling

7Parkaus 3 (C) Flughafen Zürich Kloten (2001 – 2003)

Der grösste Teil des mineralischen Bauschutts wird in neuen Baustoffen

wiederverwertet. So werden bereits heute ca. 10 bis 15% der neu zu

produzierenden mineralischen Baustoffe durch Recyclingbaustoffe

substituiert.


Warum Recycling

8Baufeld C, E, H - Europaallee Zürich (ca. 80’000m3 RC-Beton) (2010 – 2015)


Inhalt

1. Warum Recycling




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Normative Grundlagen

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Die Schweiz ist CEN Mitglied

Es gelten also grundsätzlich die EN Normen => SN EN = EN mit entsprechenden nationalen Vorworten und Anhängen

SN EN 206:2013 => Beton (SIA)

SN EN 12620:2002/2008 => Gesteinskörnung für Beton (VSS)

SIA Merkblatt 2030:2010 => Regelungen zu RC Beton (SIA)

VVEA – Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen



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Gesteinskörnung - SN EN 12620 / SN 670102b => Zusammensetzung



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SIA Merkblatt 2030:2010, Tabelle 2



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NPK C =

XC4/XF1

SIA Merkblatt 2030:2010, Tabelle 1



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SIA Merkblatt 2030:2010 => Besonderheiten Bezeichnung

SIA Merkblatt 2030:2010 => Weitere Anforderungen

Keine Begrenzungen / Anforderungen zum Sand

RC Beton M keine Spannbeton- oder ermüdungsbeanspruchten BauteileRC Beton C Spannbeton oder ermüdungsbeanspruchten Bauteile nur nach Voruntersuchungen

Prüfung des E-Moduls- RC-M jede dritte Druckfestigkeit- RC-C jede sechste Druckfestigkeit

RC-M bei Querkraft- und Durchstanznachweisen=> Dmax = 0 (Abminderung des Widerstands)


Förderungen / LabelMinergie©Eco

Viele Bauherren wünschen neben dem Minergie© Label auch die Zertifizierung nach der Erweiterung Minergie©Eco

Bei öffentlichen Bauten (Stadt Zürich, Empa, ETH, etc.) ist dies mittlerweile (meistens) Pflicht

Minergie©Eco regelt zusätzlich gesundheitliche Aspekte "Tageslicht", "Schallschutz", "Innenraumklima" sowie "nachhaltiges Gebäudekonzept", "Materialisierung und Prozesse" sowie "Graue Energie"

RC-Beton ist dabei ein so genanntes Ausschlusskriterium

wenn innerhalb von 25km um das Objekt ein Werk RC-Beton liefern kann, so muss RC-Beton verwendet werden (50% der möglichen Bauteile)


Inhalt

1. Warum Recycling




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Ergebnisse Erfahrungen



RC-Beton C hat sich grundsätzlich gut durchgesetzt, hier und da verspürt man wieder etwas mehr Unsicherheit dem gegenüber

Das SIA Merkblatt 2042 AAR hat die Unsicherheit vergrössert

RC Gehalte liegen bei ca. 40 – 50 M.% (bei Eberhard)Bis zu diesen Gehalten sind die Betone noch gut handelbar (Frisch- und Festbeton)

Festigkeiten beim RC-C Beton bis C35/45 problemlos möglich

RC-Beton M ist weniger akzeptiert, mögliche Gründe:- Einschränkung Dmax=0 bei Querkraftnachweisen=> grössere Deckenstärken erforderlich

- grössere Unebenheiten bei normal geglätteten Decken(ca. +1cm)

Grosser Diskussionspunkt ist immer wieder der E-Modul

Allgemein



ETH Lee – RC-C SCC (2015)



Die SIA 262 macht im Kapitel 3.1.2.3.3 Angaben zum E-Modul. Zur Abschätzung der Grössenordnung kann die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit fcm in der dritten Wurzel herangezogen und je nach Gesteinskörnung mit einem Faktor kE versehen werden.

𝐸𝑐𝑚 = 𝑘𝐸 × 3 𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 fcm,cyl und Ecm in N/mm2

Zur Umrechnung der Würfeldruckfestigkeit in die Zylinderdruckfestigkeit kann der Faktor 0.8 verwendet werden.

𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 = 𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑢𝑏𝑒 × 0.8

Betontyp Gesteinskörnung w/zeq kE rcm [kg/m3]

RC-Euro Beton C Rc 25 – 70 M.% ≥ 0.55 9000 - 9500 2300 - 2350

< 0.55 9500 - 9800 2330 - 2380

RC-Euro Beton M Rb 5 – 25 M.% alle ≈ 8000 ≈ 2200

Primärbeton Primär ≥ 75 M.% ≥ 0.55 ≈ 10000 2360 - 2400

< 0.55 ≈ 10500 2380 - 2450

E-Modul



Wasserleitfähigkeit / Wassereindringtiefe

Mit RC-Beton C und w/z Werten < 0.60 können die Grenzwerte problemlos eingehalten werden

Doppel Beprobung Wasserleitfähigkeit und Wassereindringtiefe führen wir nicht mehr durch, oder nur auf Anfrage

Die Überwachungsverbände fordern klar ausschliesslich die Wasserleitfähigkeit



Max Bill Platz Zürich Oerlikon – RC-C (2004)



Wenn bei uns erhöhte Sichtbetonanforderungen gefragt sind, empfehlen wir immer RC-Beton C

Am Besten eignen sich dabei die Sorten C (XC4, w/z ≤ 0.5, CEM ≥ 300kg/m3)

Vor allem ein kleiner Anteil Betongranulatsand (5 bis 10M.% der Gesamtsieblinie, d.h. 10 bis 25M.% vom Sandanteil) haben sich als positiv heraus gestellt

=> keine Angst vor BG Sand haben … in kleinen Mengen hilft der die Stabilität des Betons zu verbessern

=> das gilt auch für wd-Betone bzw. weisse Wannen

Sichtbeton



Radisson Hotel Zürich Flughafen - RC-C (2006 – 2008)


Inhalt

1. Warum Recycling




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Zusammenfassung / Empfehlungen RC-Beton C bis zu einem Rc Gehalt von 50% eignet sich im allgemeinen

Hochbau sehr gut als Ersatz für Primärbeton, darüber hinaus muss der E-Modul stärker beachtet werden und es gibt mehr Schwierigkeiten im Frischbeton

RC-Beton M kann bei Hochbauten auch verwendet werden, die Einschränkungen bei Querkraftnachweisen / Durchstanzen müssen beachtet werden

Die Erfahrungen im Frisch- und Festbeton sind mittlerweile positiv(Betonhersteller muss lernen mit den GK umzugehen)

Bei Ausschreibung Zusatzeigenschaften mit angeben- RC Gehalt (Kategorien gem. EN 12620)- E-Modul- aber Achtung, Rc > 50M.% in Verbindung mit E-Modul > 32000 N/mm2

ist kaum möglichDie Anforderungen müssen zusammen passen.


Zusammenfassung / Empfehlungen

Mittim Wallisellen – RC-C (2007 – 2009)


Zusammenfassung / EmpfehlungenRisse

Unserer Erfahrung nach treten bei Gebäuden mit RC-Beton C deutlich weniger Risse auf als bei Gebäuden mit Primärbeton

Mögliche Erklärung dafür => der etwas niedrigere E-Modul hilft bei Kraftumlagerungen innerhalb der Konstruktion

Dies in Verbindung mit der etwas langsameren Festigkeitsentwicklung

Nachbehandlung

Achtung aber bei der Nachbehandlung, die aktuell und zukünftig zur Verfügung stehenden Zemente sind sehr fein / werden immer feiner

Kein Bluten mehr beim Beton (eingebaute Nachbehandlung), der Beton muss DIREKT nach dem abziehen ausreichend nachbehandelt werden, Monobetone sollten zwischen nachbehandelt werden


Zusammenfassung / Empfehlungen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Fragen die sich Jeder stellen MUSS:

Wachsen unsere Kiesvorkommen nach?

Können wir es uns weiter leisten, den natürlichen Kiesfilter für unser Grundwasser täglich abzubauen?

Können wir es verantworten, unseren beschränkten Deponieraum mit wertvollen, wieder verwendbaren Rückbaustoffen zu verfüllen?

Können wir es wirklich zulassen, einmal gebrauchte Rohstoffe einfach fortzuwerfen?

Sind neue Kiesabbau- und Deponiebewilligungen noch zu bekommen?

Date post:	28-Sep-2020
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