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ratgeber bauen 2/2012

Date post: 13-Mar-2016
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ratgeber bauen wendet sich an Bauherren und Renovierer. Diese finden neben Reportagen über Neu- und Altbauten zahlreiche Informationen aus der Baupraxis. Zusätzlich zu dem großen Titelthema und einem Special bringt jede Ausgabe weitere Berichte rund ums Haus, etwa über Baustoffe, Konstruktionsweisen, Innenausbau und über Bad- und Küchenausstattung. Beiträge zu Geld und Recht sowie zu Wohnen und Garten runden das Informationsangebot ab.
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ratgeber bauen ratgeber bauen ENERGIE SPAREND bauen und renovieren Wohlfühlklima von Anfang an Gesunde Baustoffe Auf die Dämmung kommt es an Dachausbau Ein schicker Unterstand fürs Auto Garage & Carport 18. Jahrgang Deutschland 2,50 Österreich: 2,85 Benelux: 2,95 Schweiz: SFr 5,20 WWW.RATGEBERBAUEN24.DE NEUBAU • UMBAU • RENOVIEREN AUSGABE 2/2012 TOLLE GEWINN- SPIELE
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ENERGIE SPAREND bauen und renovieren

Wohlfühlklima von Anfang anGesunde Baustoffe

Auf die Dämmung kommt es anDachausbau

Ein schicker Unterstand fürs AutoGarage & Carport

18. JahrgangDeutschland 2,50 Österreich: 2,85Benelux: 2,95Schweiz: SFr 5,20

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M ehr als 85 Prozent aller Deut-schen glauben laut einer Um-frage, dass die Wohnbedin-gungen die eigene Gesundheit

beeinflussen. Damit liegen sie durchaus richtig. Behandelte Beschichtungen und

Beläge an Wänden, Decken und Fußbö-den geben kontinu-ierlich für den Men-schen unsichtbare Substanzen an die Raumluft ab. Um diese Situation zu vermeiden, sollte man gezielt auf Bau-stoffe setzen, die

ein natürliches Wohnklima erzeugen. Wer eine eigene Wohnung besitzt und an eine Sanierung denkt oder gerade neu baut, kann so direkt einen Grundstein für gesünderes Wohnen legen (mehr ab Seite 10).Eine gute und fachgerechte Wärmedämmung gehört zu einer Sanierung oder einem Neu-bau unbedingt dazu. So vermeidet man im Sommer zuverlässig, dass sich die Hitze von der Außenseite bis zur Wandinnenseite ausbreitet. Generell gilt: Je leistungsfähiger die Dämmung, je niedriger der Wärmedurch-gangskoeffizient (U-Wert) der Wand oder des Dachs, desto weniger Wärme dringt an heißen Sommertagen nach innen. Oder anders gesagt: Materialien, die im Winter gut dämmen, sind auch im Sommer besonders wirksam (mehr ab Seite 18).Mit einer perfekten Wärmedämmung in dem nun luftdichten Gebäude lässt sich der Mindestluftwechsel, der nötig wäre, um ein

gesundes Raumklima zu erreichen, durch Fensterlüften kaum noch verwirklichen. Alle zwei Stunden müsste man hierzu von Hand Luft hereinlassen. Stellt sich die Fra-ge: Wie aufwendig gestaltet sich die Mon-tage einer Lüftungsanlage? Wichtig ist vor allem eine frühzeitige Berücksichtigung der Anlage in der Gebäudeplanung. Gut abge-stimmte moderne Systeme und Komponen-ten machen dann eine schnelle Installation der Lüftungsanlage möglich (mehr ab S.13).Eine Alternative zur Klimatisierung – zu-mindest unter dem Dach – stellen automa-tische Rollläden dar, am besten mit Solar-antrieb. Sie sorgen für Beschattung und Tageslicht ganz nach Bedarf. Für den not-wendigen Strom sorgt die Sonne. So einen Rollladen können Sie bei uns gewinnen. Die Redaktion von ratgeber bauen und Velux verlosen einen Solarrollladen im Wert von bis zu 900 Euro (mehr S. 39).Noch mehr Sonnen-Ertrag verspricht eine kleine Solaranlage, das sogenannte miniJoule, die uns der Hersteller zur Verlosung zur Verfügung gestellt hat. Mit dieser können Sie einen Teil des Strom-Eigenverbrauchs selbst decken. Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel und probieren Sie es aus (S. 68)!

Viel Erfolg beim Bauen und Renovieren und viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team:Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 KölnTel.: 02203/3584-192 | Fax: 02203/3584-186E-Mail: [email protected] | Internet: www.ratgeberbauen24.de

Gesund wohnen – Baustoffe für gutes Klima

Besuchen Sie uns auch auf facebook.com/ratgeberbauen

Dr. Wieland Mänken

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10 Gesunde Baustoffe in Beschich-tungen und Belägen beispielsweise geben weniger oder keine Schadstoffe ab.

24 Dämmung Wer die Räume unter dem Dach erschließen will, sollte in eine gute Wärmedämmung investieren.

30 Fassadensanierung 81 Bauherren sanieren 117 Häuser in einer denkmalge-schützten Bergmanns-Siedlung.

40 Dacheindeckung Ein neues Dach sieht nicht nur gut aus. Auch der Immobili-enwert des Hauses steigt.

72 Küchenplanung Die heute übliche offene Wohnraumgestaltung hat auch Auswirkungen auf die moderne Küche.

4 ratgeber bauen 02/12

P R A X I S

56 Sicherheit Moderne Schließsysteme

58 Garage & Carport Platz da für Mazda & Co.

62 Terrasse Das naturnahe Wohnzimmer

66 Treppen Moderne Akzente setzen

68 Photovoltaik Mini-Modul zu gewinnen

G A R T E N 70 Rasenpflege Tipps vom Profi

T R E N D 72 Küchenplanung Standards von morgen

74 Dunstabzug Hauben im Top-Design

75 Holzherde Kohle für die Küche

76 Grünes Licht LED-Beleuchtung

S E R V I C E 77 Finanzierung Eigenheim günstiger als Miete

78 Rechtstipps Aktuelle Urteile in Kürze

79 ratgeberbauen24.de Bauwissen im Netz

S O N S T I G E S 14, 18, 24, 70, 76 Expertenwissen

39, 68, 76 Gewinnspiel

38 Katalogservice

80 Hersteller, Impressum

82 Vorschau

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Inhalt

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N E U H E I T E N

6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

T I T E L T H E M A

10 Gesund wohnen Auf die Baustoffe achten

13 Lüften mit Filter Allergiker atmen auf

14 Interview Lüftungsanlage in Neu- und Altbau

16 Effizienzhäuser Energie sparen lohnt sich

18 Wärmedämmung Qualität macht sicher

20 Verbund Innovative Dämmung mit System

22 Wand und Decke Tragfähig und dekorativ

24 Dachausbau Wohlfühlen im Obergeschoss

26 Saniert Decken im Altbau

S P E C I A L

27 Thermoflies Wohlfühlen und Energie sparen

28 Fassade Allwetterkleidung für das Haus

30 Saniert Neue Fassade für die ganze Siedlung

32 Wintergarten Mehr Licht im Haus

34 Fenster Multitalente schließen Wärmelecks

39 Solarrollladen Von der Sonne angetrieben

40 Eindeckung Mehr Wert mit neuem Dach

44 Pracht in Hameln Schieferdach saniert

R E P O R TA G E

46 Ganz in Holz Hoch oben auf der Alp

48 Stein auf Stein Variabel geplant

50 Sonne und Wind Sieht so die Zukunft aus?

51 Angebaut Platzprobleme gelöst

52 Verdichtet Architektur für die Stadt

54 Verputzt Holzhaus ohne Holzoptik

55 Nordisch Ein Traum in Holz

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Auf dem Titel angekündigte Themen

MITMACHEN UND GEWINNEN:S. 39, 68, 76

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Immer mehr Menschen leiden mittlerwei-le unter Heuschnupfen. Für immerhin 15 Prozent der Bevölkerung beginnt bereits im Frühjahr eine alljährlich wie-

derkehrende Leidenszeit mit Kopfschmerzen, Niesen, Atemnot sowie tränenden und bren-nenden Augen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich durch den Klimawandel die Blüte-phasen konsequent ausweiten. So fanden Wissenschaftler der Freien Universität Berlin heraus, dass die Blüte der Birke im Februar durchschnittlich zehn Tage früher einsetzt und insgesamt acht Tage länger vorhält als noch vor 25 Jahren. Im Frühjahr werden also nicht nur die Tage länger – sondern auch die Dauer der Heuschnupfenbeschwerden.Allergiker sollten versuchen, neben medizi-nischen Vorsorgemaßnahmen, den Pollen generell so weit wie möglich aus dem Wege zu gehen. Deshalb sollte man auch darauf achten, die eigene Wohnung möglichst aller-genfrei zu halten. „Allergien haben sich zu einer regelrechten Zivilisationskrankheit ausgewachsen. Da wir uns zu 80 Prozent

unseres Lebens in geschlossenen Räumen aufhalten, sollte man für eine unbelastete Umwelt im Haus sorgen und sich somit für eine kontrollierte Wohnungslüftung entschei-den“, weiß etwa Experte Dr. Lothar Breiden-bach, technischer Geschäftsführer des Bun-desindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH). Denn viele moderne Lüftungssysteme verfügen heutzutage über einen Feinstpollenfilter. Damit lässt sich die Pollenkonzentration im Gebäude auf ein Minimum reduzieren und ein befreites Durchatmen zuhause sicherstel-len (mehr zum Thema Wohnungslüftung unter www.wohnungs-lueftung.de). l

Allergiker atmen aufModerne Wohnungslüftungsgeräte mit Pollenfilter geben leidgeprüften

Allergikern neue Hoffnung, denn sie vertreiben die Beschwerden zu-

mindest aus dem häuslichen Alltag.

L Ü F T U N G T I T E L

Da sich im Zuge der Klimaerwärmung die Blütephasen verlängern, ist es für Allergiker

wichtiger denn je, den Pollen aus dem Weg zu gehen. Lüftungsgeräte mit Pollenfilter

schaffen laut Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelt-

technik e.V. (BDH) Abhilfe.

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T I T E L D A C H D Ä M M U N G

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D achzimmer üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus: Dem Himmel nah, und dennoch ge­schützt wie in einer Höhle unter der Dachschräge. Mit einer Wärmedämmung, die das ganze Jahr über für

angenehmes Klima und niedrige Heizkosten sorgt. Je nachdem, wie die baulichen Voraussetzungen sind, gibt es zwei Möglichkeiten, das Dach wirkungsvoll und gemäß den Vorgaben der Energieein­sparverordnung (EnEV) zu dämmen.

DÄMMUNG VON AUSSEN

Bei der Dämmung auf den Sparren können Holzschalung und Sparren sichtbar bleiben. Von außen auf die Sparren verlegt, hüllt sie die Dachkonstruktion lückenlos ein. Der Hochleistungsdämmstoff Poly-urethan mit der Wärmeleitfähigkeitsstufe WLS 024 erzielt beste Dämmleistung bei geringster Dicke. Er ist druckfest, dauerhaft und die Dämmung hält mindestens so lange wie das neue Dach. Ebenfalls interessant bei dieser Variante: der natürliche Holzeindruck der Spar-ren – naturbelassen oder koloriert – sorgt für eine angenehme, behag-liche Atmosphäre.

DÄMMUNG VON INNEN

Wenn die Dacheindeckung noch funktionsfähig ist, bietet sich eine Dämmung von innen, also unter die Sparren an. Anders als bei einer

Zwischensparrendämmung entstehen bei dieser Dämmvariante keine Kältebrücken, über die kostbare Wärme entweichen kann. Aufgrund der hohen Dämmleistung, werden häufig schlanke Polyurethan-Elemente eingesetzt und der Raumverlust ist im Vergleich zu anderen Dämm-stoffen erheblich geringer. Besonders interessant für die Innendämmung mit Polyurethan sind Elemente, die raumseitig bereits mit Gipsfaser oder Gipskarton verbunden sind. Damit wird in einem Arbeitsgang gedämmt und auf der Raumseite ohne weiteren Zwischenschritt ge-strichen oder tapeziert.

WÄRME DÄMMEN ODER WÄRME SPEICHERN?

Dachflächen können sich an heißen Sommertagen auf über 80 Grad Celsius aufheizen. Damit die Temperaturen im Dachgeschoss ange-nehm bleiben, ist der sommerliche Hitzeschutz ebenso wichtig wie die Wärmedämmung im Winter. Wärmedämmstoffe sind aufgrund ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und geringen Masse keine guten Wärmespeicher. Sie solle ja schließlich dämmen und nicht Wärme speichern. Eine gute und fachgerechte Wärmedämmung vermeidet zuverlässig, dass sich die Hitze von der Außenseite bis zur Wandin-nenseite ausbreitet. Besser dämmen bedeutet aber nicht automatisch dickere Dämmschichten. Besonders wirkungsvoll sind Hochleistungs-dämmstoffe wie beispielsweise Polyurethan. Wegen seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit ist seine Dämmwirkung bei gleicher Material-dicke um zwei Drittel besser als bei anderen Dämmstoffen. Generell

Mehr Komfort und geringere Kosten

Voraussetzung für eine unbeschwerte Nutzung der Raumreserven unter

dem Dach ist eine gute und leistungsfähige Wärmedämmung. gilt: Je leistungsfähiger die Dämmung, je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) des Daches, desto weniger Wärme dringt an heißen Sommertagen nach innen. Materialien, die im Winter gut dämmen, sind auch im Sommer beson-ders wirksam (weitere Infos auf www.daemmt-besser.de, Link „Kühl im Sommer“).Im Dachinnenraum sind Speichermassen in Form von massiven Wänden, Decken bzw. Fußböden von Vorteil. Dr. Martin H. Spitzner vom Forschungsin-

stitut für Wärmeschutz e. V. München (FIW) sieht die direkte Sonneneinstrahlung als wichtige Ein-flussgröße auf die Raumtemperatur: „Sie wird von der Größe der Fensterflächen, der Nutzung von Sonnenschutzvorrichtungen und zu einem gewissen Grad auch von der Ausrichtung und Konzeption des Gebäudes beeinflusst. Um im Sommer behagliche Raumtemperaturen sicherzustellen, sollten die Fensterflächen nicht zu groß und die Sonnenschutz-vorrichtungen möglichst außenliegend sein.“ l

COOLE TIPPS ZUR KLIMATISIERUNG Was sollten Sie beachten, damit die Raumtemperaturen im Dachgeschoss auch im Sommer angenehm bleiben:• Außen liegende Sonnenschutzvorrichtungen an Dachfenstern und Dachgauben wie beispielsweise

Rollläden, Markisen oder Jalousien schützen vor direkter Sonneneinstrahlung.• Schwere Innenbauteile wie massive Wände und Decken speichern tagsüber die Sonnenwärme • Durch Lüften während der Nacht, insbesondere in den frühen Morgenstunden, wird die in den Bauteilen

gespeicherte Wärme wieder abgeführt.• Hochleistungsdämmstoffe mit sehr niedriger Wärmeleitfähigkeit und damit hoher Dämmleistung begren-

zen den Wärmedurchgang in den heißen Mittagsstunden und verringern die Aufheizung der Dachräume.

Ein Dachausbau erschließt zusätzlichen Wohnraum mit warmer, behaglicher Atmosphäre.

1 Sonneneinstrahlung/ Klimazone

2 Fenstergröße, -neigung, -orientie-rung, Glasart

3 Bauart (leicht, schwer)

4 Wärmedämmung der Konstruktion

5 Speicherfähigkeit von Wänden, Fußböden, und Innenbauteilen

6 Verschattung (Bäume, Häuser)

7 Sonnenschutz (außen angebracht)

8 Lüftung (vor allem nachts)

FAKTOREN ZUM SOMMERLICHEN WÄRMESCHUTZ

Bei modernen Polyurethan-Dämmsystemen auf den Sparren gilt: bessere Dämmwirkung bei geringerer Dicke.

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T I T E L D A C H D Ä M M U N G / D E C K E N

DECKEN IM ALTBAU SANIEREN

Für Altbausanierer hat die HOWI Ingenieurgesellschaft mbH ein De-ckenbausystem entwickelt, das ideal für die Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern ist. Die Komponenten bestehen aus Einzelträgern und Polystyrol-Füllkörpern. Das System ist unterstützungsfrei. Das zeit- und kos tenintensive Einschalen und Abstützen der Decken entfällt. Die darunter liegenden Geschosse werden statisch nicht belastet und kön-nen während der Bauphase genutzt werden.

In gerade einmal fünf Arbeitsschritten werden die Decken eingebaut: Nach dem Auflegen der Deckenträ-ger (1), die ohne teuren Kraneinsatz verlegt werden können, folgt der Einbau der Deckenfüllkörper (2). Anschließend wird, sofern erforderlich, die Randscha-lung (3) angebracht und die Betonstahlmatte (4)direkt auf die Deckenträger aufgelegt. Im Anschluss daran nur noch den Beton (5) aufbringen.

Teure und zeitaufwendige Abstützungen sind nicht erforderlich.

E ntscheidender Faktor bei der energetischen Modernisierung von Steildächern sind die Sparrenhöhen: Nicht wenige Bestandsdächer verfügen über Sparren von nur 120 oder 140 Millimeter Höhe, was die Möglichkeiten der Dämm­

dicken zwischen den Sparren und dem Erreichen eines zeitgemäßen Dämmstandards stark einschränkt. Abhilfe verspricht hier die Untersparrendämmung „Aerorock UD“ von Rockwool (Wärmeleit­fähigkeit 019). In Kombination mit einer neuwertigen Zwischen­sparrendämmung und einer feuchtevariablen Dampfbremse ergibt sich ein bauphysikalisch sicheres und platzsparendes Dämmsystem, das die Anforderungen der Energieeinsparverordnung bei gleichzei­tig geringem Raumverlust erfüllt. Ihre Dämmwirkung und Verarbeitungseigenschaften empfehlen die Platten besonders für die Dämmung von Gaubenbereichen. Vor allem in Altbauten sind die vorhandenen Abstände zwischen Fens­terrahmen und Gaubenwange häufig sehr schmal und lassen nur geringe Dämmdicken zu. Die Verbundplatten – bestehend aus einer 20 oder 40 Millimeter dicken Lage Aerowolle und einer 10 Milli­meter dünnen Gipskartonplatte – nutzen diesen Platz besonders effizient. Sie erhöhen zum einen die Oberflächentemperaturen der Wandinnenflächen in diesen Bereichen, sorgen also für ein deutlich

verbessertes Raumklima, und verhindern andererseits das Entste­hen von kritischen Wärmebrücken und den damit einhergehenden Feuchtigkeitsproblematiken Die Platten werden in den Abmessungen 1.200 x 600 Millimeter mit umlaufend abgeflachter Kante geliefert, was die Fugenverspachtelung erleichtert. Nach der Montage können sie ohne weitere Behandlung direkt gestrichen werden. l

Top gedämmt, wenn’s eng wirdDie energetische Ertüchtigung von Schrägdächern gehört zu den häufigsten Modernisierungs-

maßnahmen. Eine effiziente Dämmlösung für problematische Bereiche im Dach wie etwa rund

um die Gauben verspricht ein neues Dämmsystem.

Mit der „Aerorock UD“ lassen sich auch bei nur wenig Platz, zum Beispiel zwischen Fensterrahmen und Gaubenwange, gute Dämmergebnisse erzielen (Rockwool).

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deH at am geliebten Heim Jahrzehnte lang der Zahn der Zeit genagt, ist der Moment gekommen über eine Sanierung der Fassade nach-

zudenken. Markus Zwerger, Bauphysiker beim Dämmsystem-Spezialisten Sto: „Mit einer Sanierung wird das Eigenheim wieder vorteilhaft eingekleidet. Statt der alten dünnen Hülle bekommt es zudem eine funktionale Allwetter-Kleidung, die das Haus warm hält.“ Viele Eigenheime, vor allem aus den 1950er bis 1970er Jahren, verfügen zwar über eine gesunde Bausubstanz, genügen aber nicht mehr den heutigen Ansprüchen an Komfort. Vor allem der hohe Energieverbrauch, den eine alternde Fassade mit sich bringt, und eine nicht mehr ganz zeitgemäße Optik sind vielen Besitzern ein Dorn im Auge. Um diesen Wünschen nach mehr Komfort gerecht zu

werden, muss ein modernes Fassadendämm-system her. Fachhandwerker, Architekten und Gebäude-Energieberater sind in diesem Fall die richtigen Ansprechpartner, da sie verschiedene Komponenten wie Fenster, Dach und Heizung aufeinander abstimmen. Was viele Hausbesitzer nicht wissen: Viele Sanierungsmaßnahmen, die zur Einsparung von Öl und Gas beitragen, werden vom Bund gefördert.

SO FUNKTIONIERT EIN DÄMMSYSTEM

Der Kern eines Fassadendämmsystems ist ein Material mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit und dient dazu, den Wärmetransport zwischen Innenraum und Außenbereich auf ein Mini-mum zu senken: Ist es draußen kalt, bleibt die Wärme in den Wohnräumen erhalten,

herrscht draußen Hitze, erwärmen sich die Räume nur langsam. Die Wärmedämmung allein reicht aber nicht aus, denn schließlich

Allwetter-Kleidung für das Eigenheim

Jedes Haus braucht eine Allwetter-Kleidung, damit die Bausubstanz wirkungsvoll geschützt

bleibt. Wind und Regen dürfen den Wärmeschutz des Hauses nicht so einfach durchdringen.

muss auch die Bausubstanz vor Witterungsspuren geschützt werden, zum Beispiel durch Putz, Klin-kerriemchen oder Naturstein. Erst durch die Kom-bination aus Wärme- und Witterungsschutz bleibt das Eigenheim heimelig – und schön.Bei einer kompletten Außenwanddämmung wird oft ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ein-gesetzt. Ein solches System hilft, Heizkosten zu senken, und genügt den steigenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Ein WDVS empfiehlt sich meist dann, wenn die Fassade ohnehin saniert werden muss. Denn in diesem Fall entstehen sowieso Kosten für die Baustelleneinrichtung und das Gerüst. Eine Alternative zu einem WDVS ist die hinterlüf-tete Vorhangfassade. Sie bietet den Vorteil, dass man alle Möglichkeiten der Fassadengestaltung ausschöp-fen kann – von Holz über Schiefer und Glas bis hin zu Marmor. Eine hinterlüftete Vorhangfassade ist in der Regel teurer als andere Außenwandkonstruk-tionen. Zudem beansprucht sie durch die größere Tiefe mehr Platz. Häuser mit zweischaligem Außenmauerwerk (Vor- und Hintermauerschale) oder Hohlwänden lassen sich dagegen recht unkompliziert und relativ kosten-günstig mit einer Kerndämmung (auch Hohlwand-

dämmung genannt) versehen. Diese Kerndämmung bewirkt, dass sich die Oberflächentemperaturen der Außenwände raumseitig erhöhen. Die gesamte In-nenschale der Außenwand erwärmt sich und wird zu einem Wärmespeicher, der die gespeicherte Wär-me in der Nacht wieder abgibt. Die Wohnbehaglich-keit steigt, die Heizkosten sinken.Neben den bekannten Fassadendämmsystemen gibt es auch neuere Verfahren wie die Hybrid-Beschich-tung. Diese Beschichtungen basieren auf Siliconharz- und Silikat-Produkten kombiniert mit Erkenntnissen aus der Nano-Keramik-Technologie. Die stark was-serabweisenden Beschichtungen sind besonders re-sistent gegen Umwelteinflüsse wie Schlagregen, Algen, Pilze, UV-Licht und wirken Verschmutzungen entgegen. Jede Fassade kann ein Unikat sein und nach den individuellen Wünschen des Eigentümers gestaltet werden. Doch auch bei der Fassadengestaltung muss immer die raumbildende Umgebung mit einbezogen werden. Denn im Prinzip ist die Gestaltung einer Fassade nichts anders als die Gestaltung eines Innen-raums. Während dort die vier Wände den Raum bilden, ist es bei den Fassaden die Umgebung, mit der jedes Bauwerk in Beziehung steht (siehe Check-listen). l

Auch wenn bei der Objektplanung noch keine Verblendung der Fassade vorgesehen war, ist das nachträgliche Verkleiden – hier Leichtbetonver-blender aus mineralischem Granulat – kein Problem (DominArt).

CHECKLISTE GEBÄUDEUMFELD • Wo steht das zu gestaltende Objekt? In

ländlicher oder städtischer Umgebung, freistehend oder in eine Straßenzeile in-tegriert?

• Welche Farben prägen die Umgebung?• Wie sehen die Nachbargebäude aus?• Gibt es bereits feststehende Materialien

wie Klinkerflächen, Naturstein, Schin-deln, die in das Farbkonzept zu integrie-ren sind?

Quelle: Carparol

CHECKLISTE GEBÄUDEARCHITEKTUR • Wann und in welchem Stil wurde das Haus

erbaut?• Wie und von wem wird das Gebäude genutzt?

Wohnhaus oder Geschäftsgebäude?• Wie sind die Gebäudeproportionen?• In welcher Himmelsrichtung befindet sich

die Fassade? Nordseiten verlangen eine andere Farbgebung als Südseiten.

• Wie ist die Gliederung des Gebäudes: Gibt es Vor- und Rücksprünge, Balkonbrüstungen, Profile, Treppenhäuser?

• Wie ist das Dach ausgeformt, als Satteldach, Pultdach, Walmdach, Flachdach, Sheddach, Zeltdach?

• Sind vorgegebene Farbtöne und/oder Materialien vorhanden wie zum Beispiel Dach, Fensterrahmen, Klinker, Türen?

Quelle: Carparol

Leichte Verblender, hier sind sie mit einem Armierungsgewebe vergossen, lassen sich auch auf einem WDVS anbringen (Delport).

Diese vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden-systeme sind als Paneele und als Fassadenplatten in Klinkerstruktur erhältlich (Baukulit).

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S P E C I A LS P E C I A L D A C H E I N D E C K U N G

D as bemerkenswerte Bauwerk wurde 1897 im Stil des ausge-henden Historismus und des beginnenden Jugendstils erbaut.

Die liebevoll gestaltete Fassade erstreckt sich über den stuckgeschmückten Giebel, die Gauben und ein Türmchen bis in das seidig glänzende Schieferdach hinein und schafft eine Einheit von Fassade und krönendem Dach. Heute bleiben hier viele Passanten stehen und erfreuen sich an den ästhetischen Details.Die schöne Villa von Hameln wurde 2008 mit einem Sonderpreis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet. Die Eleganz des Gebäudes basiert nach der Sanierung wieder auf den schmückenden Elementen der Fassade, eben-so wie auf der besonderen Ausdruckskraft der Dachdeckung mit Rathscheck Schiefer. Dabei gebührt der Spitzwinkel-Deckung besondere Aufmerksamkeit. Diese Deckung, eine auf die Spitze gestellte Raute, zierte bereits die Dächer der Römer und dürfte

damit der Ursprung aller Dekorativen Deckarten sein. Rathscheck bietet zehn ver-schiedene Steingrößen der Spitzwinkel an. Die Spannweite des Angebotes reicht von 21 x 13 bis 47 x 31 Zentimeter.

SCHMÜCKENDE SPITZWINKEL

Die Villa trägt ein 410 Quadratmeter großes Dach und bietet auf dreieinhalb Geschossen rund 700 Quadratmeter² Wohn- und Nutz-fläche. Das Mansarddach der Villa ist 70 Grad geneigt, der Aufschiebling 35 Grad und das obere Dach über dem Mansardknick ca. 30 Grad. Darüber befindet sich ein mit einer Kunststoffbahn abgedichtetes Flachdach mit Oberlicht. Die geneigten Dachflächen sind mit Spitzwinkeln der Größe 38 x 25 Zenti-meter gedeckt. Die Größe entspricht dem ursprünglich gedeckten Schieferformat.Beginnend an der Traufe mit Ansetzern ver-läuft die neue Spitzwinkel-Deckung auf dem Aufschiebling bis zur Mansardfläche, wo sie

mit einem 1,25 Millimeter dicken Walzblei-streifen zehn Zentimeter überdeckt wird und in die Mansarddeckung übergeht. Die Man-sarddeckung endet unter dem Mansardknick mit einem Firstgebinde. Dieses Firstgebinde und die aufgelegten Grate (Strackorte) wurden mit 40 x 25 Zentimer Rechteckern ausgeführt. Bevor die Schieferdeckung zum Einsatz kom-men konnte, mussten Teile der 24er Vollscha-lung erneuert, das Dach vorgedeckt und vor allem viele der Verblechungen erneuert wer-den. Mit dem Bauherrn einigte man sich darauf, alle schadhaften Zinkverwahrungen zu erneuern. Dazu gehörten u.a. die kleinen Dreieckgauben und die Hauptkehlen. Andere Verblechungen, vor allem die kunstvoll ge-triebenen Abdeckungen der stuckgeschmück-ten Giebel, wurden soweit wie möglich erhal-ten, überprüft, gereinigt und mit Flüssig-kunststoff beschichtet bzw. abgedichtet.

LEISTUNGSFÄHIGE SCHUPPE

Der Treppenturm der Villa zeigt mit seinen gewölbten Formen die Grenzen einer Spitz-winkel-Deckung auf. Spitzwinkel würden an einer so gewölbten Fläche sperren. Hier bewährt sich nach altem Vorbild eine Schuppen-Deckung im Format 22 x 17 Zentimeter. Die Deckung des Turmes besteht aus acht gewölbten, steilen Flächen und wurde wie einst ohne Gebin-desteigung verlegt. Sie beginnt mit einem Anfangort als Stichort und endet mit einem Endort als Doppelort. Mit einem Firstgebinde endet die Schuppen-Deckung unter der Later-ne des Turmes. Die vielseitige, leicht an die Gegebenheiten der Architektur anpassbare Schuppen-Deckung, wurde auch für die schmale und kleine Steil-dachfläche des Wintergartens und für einige kleine Gauben auf der rückseitigen Dachfläche eingesetzt. l

Kunstvoll gestaltete Fassaden und ein prächtiges Schieferdach mit Spitzwinkel-Deckung

prägen die Villa Silberschmidt in Hameln. Die seidig glänzende Schieferdeckung ist nicht

nur edel, sondern auch vielseitig bis ins Detail.

Dach-Pracht in Hameln

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Ästhetik im Detail: Spitzwinkel-Deckung

für das Hauptdach, Schuppen-Deckung für

den Turm.

Die Schöne von Hameln: Villa Silberschmidt erhielt im Zuge der Sanierung ein neues Schieferdach aus Spitzwinkeln und Schuppen. Fo

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E I N B R U C H S C H U T Z P R A X I S

Wohnungseinbrüche gehören zu den häufigsten Kriminal-delikten in Deutschland. Alle vier Minuten wird

deutschlandweit in eine Wohnung eingebro-chen – und die bundesweite Aufklärungsquo-te liegt bei gerade einmal 16 Prozent. Zu jedem Urlaubstermin steigen die Fallzahlen noch einmal deutlich an. Deswegen geben die Si-cherheits-Experten des Instituts VdS (Ver-trauen durch Sicherheit) allen, die vor Reise-antritt wissen möchten, wie sie ihr Haus oder ihre Wohnung mit geringem Aufwand schüt-zen können, spezielle Tipps. „Unsere Aufgabe ist es, Einbrechern das Leben schwer zu ma-chen“, so Sebastian Brose, Konzeptentwickler bei VdS. VdS prüft die Widerstandsfähigkeit von zum Beispiel Schlössern, Fenstern und

Türen gegen alle Techniken und Methoden der Übeltäter.

VORSICHT BEI ABWESENHEITS-MELDUNGEN IM SOCIAL WEB

Der Einbrecher-Klassiker, die Urlaubsabwe-senheit von Hausbewohnern anhand über-füllter Briefkästen zu bestimmen, ist heute kaum noch anwendbar. Dank intensiver Aufklärung lassen viele Urlauber ihre Brief-kästen durch Nachbarn leeren. Aber eine neue Gefahr sind Statusmeldungen in sozi-alen Netzwerken wie Facebook. Wer postet, dass er gleich in den Urlaub fliegt oder auch nur übers Wochenende ein Frühlings-Festi-val besucht, kann Einbrecher anlocken. Im Netz sind mittlerweile sogar Programme

verfügbar, die solche Abwesenheitsmeldun-gen oder die in vielen Bilddateien unsichtbar hinterlegten GPS-Informationen des Handys oder der Kamera auswerten. Ist die räumliche Distanz zur registrierten Wohnanschrift groß genug, wird die Wohnung in speziellen Karten sofort als potenzielles Einbruchsobjekt gekennzeichnet.

SCHWACHSTELLE FENSTER

Polizeistatistiken belegen: Acht von zehn Einbrüchen in Einfamilienhäuser und etwa die Hälfte der Einbrüche in Mehrfamilien-häuser erfolgen durch Fenster (auch die be-sonders großen Fenster wie Terrassen- oder Balkontüren). Brose kennt den Grund: „Auf der Rückseite des Hauses liegende Fenster

Urlaubszeit ist EinbrecherzeitDie von Ganoven genutzten Schwachstellen liegen bei Einfamilienhäusern überwiegend an

Fenstern und Fenstertüren: Etwa 80 Prozent der Einbrüche werden darüber verübt.

bieten den Verbre-chern oft Schutz vor Entdeckung. Übri-gens werden Fenster selten zerschlagen, wie es so häufig im Fernsehen zu sehen ist. Glas einzuschla-gen ist viel zu laut und birgt ein hohes Verletzungsrisiko. Einbrecher hebeln meist den Fenster-rahmen auf. Unsere Prüf-Ingenieure in den VdS-Laboratori-en knacken die übli-chen Fenstermodelle mit einem ganz norma-len Schraubenzieher in unter fünf Sekunden.“ Fenster in höher gelegenen Stockwerken sind ebenso gefährdet, wenn Einbrecher sie durch Steighilfen wie Garagen, Mülltonnen, Leitern oder Gartenmöbel erreichen können. „Gelangt ein Täter auf einen Balkon, so ist er für Pas-santen meist nicht mehr zu sehen und kann in aller Ruhe an sein `Werk´ gehen“, weiß der VdS-Experte. Deswegen sollten beispielswei-se Hausgaragen oder Gartenhäuser, in denen potenzielle Steighilfen lagern, immer abge-schlossen sein.In Mehrfamilienhäusern dagegen sind Türen ab dem ersten Obergeschoss besonders gefähr-

det. „Um die Standard-Türen, die in 80 Prozent aller Wohnungen verwendet werden, aufzu-brechen, braucht unser interner Rekordhalter unter den VdS-Prüfern nicht mal eine einzi-ge Sekunde. Auch das wieder mit einem handelsüblichen Schraubenzieher“, so Brose.

DREI MINUTEN SCHUTZ KÖNNEN REICHEN

Die gute Nachricht: Die Täter stehen unter enormem Zeitdruck. Jede Sekunde erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie entdeckt werden. „Unsere Kollegen bei der Polizei gehen davon aus, dass die meisten Verbrecher bereits nach drei erfolglosen Minuten an Fenster oder Tür aufgeben – und dafür können Hausbesitzer und Mieter ganz einfach sorgen“, freut sich Brose. Diese wichtigen drei Minuten Schutz erreichen Hausbesitzer und Mieter bereits mit kostengünstigen Nachrüstungen. Einbrecher geben schnell auf, wenn Sie auf mechanischen Widerstand stoßen und unerwartet lange für das Aufbrechen von Türen oder Fenstern benötigen. Auch die deutlich höhere Lautstär-

ke beim „Bearbeiten“ von Zusatzsicherungen trägt ihren Teil dazu bei.Wirksamen Schutz bieten VdS-anerkannte Zusatzschlösser für den Fensterrahmen, die schon für kleines Geld zu haben sind. Für die Tür reichen oft ein Querriegelschloss und eine ordentliche Beleuchtung im Eingangsbereich, um Einbrecher abzuschrecken oder ihnen den Weg in Ihr Haus zu versperren. „Die Polizei berät Sie unentgeltlich und kompetent, sie kommt zur Vor-Ort-Analyse auch gern in Ihre Wohnung“, empfiehlt Brose. Weitere Infos unter www.vds-home.de l

Das neue Beschlagssystem I-tec Verriegelung benötigt keine sichtbaren Schließteile am Rahmen – anstelle von vorstehenden Verriegelungszapfen über-nehmen integrierte Klappen die sichere Verriegelung des Flügels (Internorm).

Bauteile wie die Sicherheitseck-umlenkungen mit speziellen pilzförmigen Verriegelungsteilen und im Stahlkern des Rahmens verschraubte Schließstücke sorgen für erhöhte Einbruchhemmung (Weru).

Das Fenstersicherungssystem FKS 208 schützt das Fensterelement nicht nur im geschlossenen, sondern auch im gekippten Zustand. Dank mehreren Verriegelungspunk-ten am System wird das Fenster oder die Terrassentür komplett abgesichert (Abus).

Dieser Drehkipp-Beschlag bietet auch im Lüftungsmodus einen hohen Einbruchschutz, denn er erlaubt die abgesicherte Parallelab-stellung als zusätzliche Fensterstellung (Winkhaus).

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Page 10: ratgeber bauen 2/2012

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Das lesen Sie im nächsten Heft:

2 Effiziente Fertighäuser: Wer sich darunter dick gedämmte Würfel mit schießschartenartigen Fenstern vorstellt, irrt. Sogar schicke Plus-Energie-Häuser sind in Fertigbauweise möglich.

1 Bauen mit Holz Möglich wäre auch ein von einem Montagebetrieb aufge-bautes Haus gewesen – doch das Erlebnis „Lego für Er-wachsene“ beim Blockhaus-bau wollten sich die Hausher-ren nicht entgehen lassen.

3 Vernetztes Haus Sind die Fenster geschlossen? Habe ich die Roll-läden heruntergelassen? Ab sofort reicht ein Blick auf das Smartphone aus, um sich Gewissheit über den Status der Haustechnik zu verschaffen.

5 Ökologische DämmungRuhe ist in vielen Be-reichen fast Luxus. Mit einer Holzfaser-dämmung kann die Lärmbelastung deut-lich reduziert werden. Die offenporige Fa-serstruktur nimmt die Schallwellen auf und verhindert deren Weitergabe.

4 PassivhäuserWie bringt man eine energetisch unsanier-te Immobilie auf Pas-sivhausniveau? Wir haben einen Experten gefragt. Soviel vorab: Es geht, und es ist günstiger als die meisten denken.

WEITERE THEMENGarten: Kindgerechte Gärten

Heizen mit Holz: Was bei Pellets & Co. zu beachten ist

Homeoffice: Wohnen und Arbeiten unter einem Dach

Baufinanzierung: Tipps und Tricks von Experten

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4

5Nicht versäumen – die nächste Ausgabe

erscheint am 14. August 2012

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€ nderungen bei der Themenauswahl vorbehalten

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