Date post: | 29-Mar-2016 |
Category: |
Documents |
Upload: | maenken-kommunikation-gmbh |
View: | 227 times |
Download: | 5 times |
Test >22
RADtouren 1 | 11
Nirgendwo am Rad war der Fortschritt in letzter Zeit so groß wie bei der Lichtanlage. Aktuelle LED-Scheinwerfer mit StVZO- Zulassung leben länger, leuchten heller und „denken“ sogar mit. Und nie war der Einstieg in die hohe Lux-Klasse günstiger.
Nacht- und Taglichter
Wer vor fünf Jahren nachts mit dem
Rad unterwegs war, erwartete von sei-
ner Lichtanlage wenig. Von vorne gesehen
werden und große Hindernisse auf dem
Weg erkennen - viel mehr war ohne teure
Zusatzscheinwerfer nicht drin. 15 Lux gal-
ten schon als sehr gut. Noch 2006 schrieb
der Gesetzgeber 10 Lux als Mindestmaß
für einen Fahradscheinwerfer fest, was bis
heute Bestand hat. In jenen dunklen Zeiten
war das Erscheinen des Fly IQ von Busch
und Müller 2007 eine Revolution. Mit 40
Lux überbot er den gerade etablierten Min-
destwert um mehr als das vierfache.
Viele über 40 Lux
Erst dieses Jahr tummeln sich erstmals
zahlreiche Serien-LED-Scheinwerfer mit
StVZO-Zulassung und versprochenen
Lux-Werten über 40 auf dem Markt. Der
Großteil davon befindet sich im RAD-
touren Test. Ausnahmen sind etwa der
SON Edelux, den wir 2008 schon prüften
oder der Axa Nano Plus, von dem zum
Testzeitpunkt noch kein Serienmuster
zu Verfügung stand. Erfreulich: Trelock
bietet mit dem Bird (LS 675) und b+m
mit dem Lyt Hochleistungs-LED-Technik
schon für unter 30 Euro an. Eine Neuheit
im Test ist das „Tagfahrlicht“, das b+m als
Option in den Modellen Fly IQ und CYO
anbietet (Kasten, S. 27).
Die meisten Hersteller geben die „Hellig-
keit“ ihrer Scheinwerfer auf den Produkt-
verpackungen an. Mit Werten von 15 Lux
für den Bird und 60 Lux für den Cyo T
von b+m reicht das Spektrum dabei von
der einstigen Bestleistung bei Halogen-
scheinwerfern wie dem Lumotec Oval bis
zum vierfachen dessen. Die unterstellte
Gleichung: Je mehr Lux desto besser.
Wie gut man sieht
Das stimmt jedoch nur bedingt. Denn die
Werte werden in der Regel am hellsten
Punkt des Lichtfeldes ermittelt. In der
Praxis entscheiden aber auch Form und
Gleichmäßigkeit des Lichtkegels darüber,
wie gut man sieht. Auf der Hand liegt,
dass ein möglichst großes Lichtfeld zu
wünschen ist. Doch schon wenn es um die
Form des Lichtfeldes geht, unterscheiden
sich die Ansprüche. Tempomacher auf der
Straße wünschen sich eher einen mög-
lichst weit reichenden Lichtstrahl. Wer
viel abseits befestigter Wege unterwegs ist,
sieht gerne, was sich weiter an der Seite tut,
etwa um Kurven frühzeitig zu erkennen
oder hineinragende Äste. Eher gemütlich
fahrende Touren- und Stadtradler wer-
den dagegen auf einen gut ausgeleuchte-
ten Nahbereich Wert legen. In jedem Fall
nachteilig sind große Helligkeits-Unter-
schiede innerhalb des Lichtfelds. Grund:
Das menschliche Auge passt sich immer
an den hellsten Punkt an und nimmt dann
die Umgebung dunkler wahr.
Wir haben deshalb neben den Lux-Werten
für den hellsten Punkt bei 20 und 30 km/h
auch eine Straßenprojektion vermessen.
Sie zeigt, wie die Beleuchtungsstärke im
Lichtfeld verteilt ist. Die höchste Beleuch-
tungsstärke erzielt der b+m Cyo T mit
83 Lux bei 30 km/h. Damit liegt er in der
>
8 neue LED-Scheinwerfer für Dynamos im Test
Lux bezeichnet die Beleuch-tungsstärke einer Lichtquelle an einem Punkt, wobei die Entfer-nung zur Quelle eine Rolle spielt. Bei Fahrradscheinwerfern wird der Lux-Wert entsprechend der gesetzlichen Vorgaben für eine Entfernung von zehn Metern angegeben.
Lumen bezeichnet den Lichtstrom, die sichtbare Strahlung, die von einer Lichtquelle in den umgeben-den Raum abgegeben wird.
Lexikon
Text: Jan Gathmann / Fotos: Frank Gleitsmann
Lichttest 23
RADtouren 1 | 11
Nacht- und Taglichter8 neue LED-Scheinwerfer für Dynamos im Test
getesteten Version mit Tagfahrlicht über
den Werten aus dem Test in RADtouren
5/2008 und auf dem Niveau des damali-
gen Top-Produkts Son Edelux – der SON
wäre also auch im aktuellen Test ganz
vorne dabei. Mit 64 Lux folgt der Philips
auf Platz zwei und der Trelock Bike-i Trio
(LS 875) mit 58 Lux knapp dahinter. Der
Vergleich ihrer Lichtbilder liefert dabei ein
gutes Beispiel dafür, was man aus annä-
hernd gleichen Lux-Werten herausholen
kann. Der Philips legt mit zwei LED und
einem besonders breiten Spiegel ein brei-
tes, gleichmäßig helles Lichtband auf die
Straße. Dagegen erzeugt der Trelock ein
schmales, weiter reichendes Lichtbün-
del mit einem besonders hellen Fleck in
der Mitte. Ein weiteres Beispiel geben die
Einstiegsmodelle. Lyt und Bird lieferten
in unserem Test mit 18 und 19 Lux bei 20
km/h etwa gleichwertige Beleuchtungs-
stärken, womit sie im Bereich guter Halo-
gen-Scheinwerfer liegen. In der Projektion
sind deutlich die Unterschiede zu erken-
nen. Der Lyt leuchtet heller im Nahbereich
und macht die Seiten besser sichtbar, hat
aber auch dunklere Flecken im Kegel. Das
Bild des Bird ist gleichmäßiger, dafür aber
auch deutlich schmaler. Überraschung:
Der Bike i-Trio von Trelock lieferte mit 36
Lux deutlich mehr Licht als die vom Her-
steller versprochenen 25 Lux. Etwas unter
der angebebenen Leistung blieben der Lyt
und Herrmans H-One.
Straßenbeleuchtung
Beim praktischen Test auf der Straße zeigt
sich noch deutlicher, dass Lux-Werte nur
1
3
2
4
1 | Edel und funktional: Das Alu-Gehäuse des H-One verhindert
Funktacho-Störungen (auch Philips) und kühlt sehr gut.
2 | Sauberer geführt: Bei Philips ver-laufen die Lichtkabel abgedeckt durch den Halter (auch bei Trelock), der auch den Reflektor beherbergt.
3 | Leicht zu bedienen: Der griffige Drehschalter mit klarer Rasterung und großen Symbolen am Trelock Bike-i Duo.
4 | Sicherer gemacht: Torx-Schraub-köpfe verbessern serienmäßig den Diebstahlschutz am b+m Cyo.
>
Foto
: Ja
cobs
RADtouren 1 | 11
Test >24
ein Apsekt sind. Erfreulich aus Radlersicht: Schon der recht günsti-
ge Bike-i Duo bringt ein Lichtbündel auf die Fahrbahn, das für die meis-
ten Fahrsituationen, selbst schnelleres Tempo, ausreicht. Als Allrounder
gibt der Klassiker Fly IQ T nach wie vor ein sehr gutes Bild ab, viel Licht
direkt vor dem Rad, Gleichmäßigkeit und Leuchtweite überzeugen.
Ähnlich homogen, nur noch deutlich heller und besser in der Weite ist
der Philips Saferide LED. Der Cyo T empfiehlt sich mit großer „Reich-
weite“ seines hellen Lichtkegels besonders für sportliches Fahren. Trotz
des großen Preisspektrums sind die Unterschiede bei der Ausstattung
gering. Alle Scheinwerfer lassen sich einfach bedienen, wobei uns die
Drehschalter am Cyo und Trelock Bike-i Duo am besten gefielen, weil
sie auch mit Handschuhen noch definiert funktionieren. Standlicht ist
selbstverständlich. Außer dem Philips bieten alle eine Lichtautomatik,
die den Scheinwerfer einschaltet, wenn die Umgebung zu dunkel wird
b+m Lyt senso plus Tel. (02354) 9156 Busch + Müller, www.bumm.de Preis 29,90 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 53 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Niro-HalterBesonderheiten seitliche Abstrahlung
TestdatenLux bei 20 km/h 18 LuxLux bei 30 km/h 19 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 3,9 Watt Leuchtwinkel 12,5 / 16,0 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer Lyt als Einstieg in die hohen „Lux“-Klassen ist vor allem für Fahrten in der Stadt interessant. Als einziger Schein werfer macht er auch zu Seite auf sich aufmerksam, die Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Der ausreichend helle Lichtkegel hat wegen der „Linse“ im mittleren Bereich einige Flecken, ist aber im Nahbereich der beste unter den günstigen.
Testurteil: Gut
Trelock Bird (LS 675) Tel. (0251) 919990 Trelock, www.trelock.de Preis 27,90 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 64 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Stahl-HalterBesonderheiten
TestdatenLux bei 20 km/h 19 LuxLux bei 30 km/h 20 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 3,9 Watt Leuchtwinkel 7,5 / 9,8 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer günstigste Scheinwerfer im Test über-zeugt mit einem gleichmäßigen, wenn auch etwas schmalen Lichtbild, das für Fahrten in der City und gemütliche Touren auf be-festigten Wegen völlig ausreicht. Gut: das elegante Design, einfache Bedienung und die Ausstattung.
Testurteil: Gut
Trelock Bike-i Duo (LS 865) Tel. (0251) 919990 Trelock, www.trelock.de Preis 39,90 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 112 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Stahlblech- Kunststoff-HalterBesonderheiten TestdatenLux bei 20 km/h 36 LuxLux bei 30 km/h 39 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 4,1 Watt Leuchtwinkel 8,4 / 12,8 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer Trelock LS 865 erzeugt trotz geringe-rer Gesamt-Lichtleistung auf der Sraße ein gleichmäßiges Lichtbild, mit dem man auch bei zügigem Tempo auf Landstraßen prima klarkommt. Für unbefestigte Wege ist der Ke-gel etwas zu schmal. Sehr gut sind Bedienung und Ausstattung. Zu dem niedrigen Preis ein klarer Kauftipp. Wer richtig sparen will, greift zur Basisversion ohne Standlicht für 30 Euro.
Testurteil: Gut +
schlecht sehr gut schlecht sehr gut schlecht sehr gut
>
Kauftipp
Kauftipp
Test
1|11
* * *
* Projektionsbilder bei 0,4 A für alle Scheinwerfer aufgenommen.
RADtouren 1 | 11
Lichttest 25
– praktisch etwa bei Tunneldurchfahrten. Ein klares Sicherheitsplus ist
das Tagfahrlicht, das b+m in den Modellen Fly IQ T und Cyo T anbietet.
Wer einen Radcomputer mit Funksignalübertragung nutzt, für den sind
Modelle mit Alugehäuse wie Herrmans und Philips interessant. Das Me-
tallgehäuse schirmt die Störungen durch die Scheinwerferelektronik ab.
Ein Fahrradscheinwerfer sollte nicht blenden, weder andere Verkehrs-
teilnehmer noch den Radler selbst. Leider leitet die Kunststoffscheibe
des Phillips Licht zu den Seiten hin aus, es entsteht ein „Lichtkranz“, der
auch den Radler blendet. Auch der Fly IQ T hat eine leichte Eigenblen-
dung. Einfache Abhilfe schafft ein Streifen schwarzes Isolierband. Dass
anderen nicht die Sicht genommen wird, bescheinigt das StVZO-Prüf-
zeichen, erkennbar an einem „K“, gefolgt von einer Zahlenkombination.
Allerdings gilt das nur bei gesetzestreuer Einstellung. Exakt lässt sich die
nur an einer weißen Wand ermitteln. Bei fünf Meter Abstand soll die
Herrmans H-One Tel. (02377) 78 73 15, www.bherrmans.fi Preis ca. 40,00 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 95 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Niro-HalterBesonderheiten Alu-Gehäuse, optional mit Standlicht und Lichtautomatik
TestdatenLux bei 20 km/h 15 LuxLux bei 30 km/h 16 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 5,8 Watt Leuchtwinkel > 17,2 / > 20,8 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer H-One erzeugt das breiteste Lichtbild aller Testkandidaten – gut für Fahrten abseits be-festigter Wege. In der Weite und in Radnähe ist er dafür schwächer. Sein Alu-Gehäuse sieht edel aus und verhindert Funktacho-Störungen. Die sonstige Ausstattung ist für den Preis etwas mager.
Testurteil: Gut
Trelock Bike-i Trio (LS 875) Tel. (0251) 919990 www.trelock.de Preis 64,99 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 103 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Stahlblech- Kunststoff-HalterBesonderheiten Lichtleiste neben Reflektor
TestdatenLux bei 20 km/h 53 LuxLux bei 30 km/h 58 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 4,0 Watt Leuchtwinkel 9,0 / 13,4 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer Preis-Tipp für Schnellfahrer. Trelocks LS 875 wirft einen langen, sehr hellen Lichtkegel vors Rad, in dem man Scherben oder Schlag-löcher frühzeitig erkennt. An den Rändern bleibt er deutlich dunkler als der in Lux-Wer-ten ähnlich gute Philips. Sehr gut: die üppige Ausstattung – die „Lichtleiste“ unterhalb des Spiegels hat aber im Vergleich zu „Licht24“ eher eine magere Leistung.
Testurteil: Gut +
b+m Fly IQ T senso plus Tel. (02354) 9156 Busch + Müller, www.bumm.de Preis 74,90 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 77,6 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Niro-HalterBesonderheiten Tagfahrlicht, Nahfeldausleuchtung
TestdatenLux bei 20 km/h 46 Lux (Sensor)Lux bei 30 km/h 50 Lux (Sensor)am SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 3,8 Watt (Sensor) Leuchtwinkel 11,6 / 19,4 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDer beste Allrounder. Ein klar definierter, homogener Lichtkegel, der zu allen Seiten und besonders vor dem Rad mehr als ausreichend hell ist, machen den Fly IQ nach wie vor zur Emp-fehlung für einen breiten Einsatzbereich. Licht24 ist am Tag ein echter Gewinn, auch die gerasterte Höhenverstellung des Reflektors sucht ihresglei-chen. In der Basis-Ausstattung ohne Lichtauto-matik und Tagfahrlicht noch erschwinglich.
Testurteil: Sehr gut
schlecht sehr gut schlecht sehr gut schlecht sehr gut
>
* * *
RADtouren 1 | 11
Mitte des Lichtkegels an der Wand auf
halber Bauhöhe des Scheinwerfers enden. Un-
terwegs kann man provisorisch an einer roten
Ampel über das Standlicht kontrollieren: Bei
einer Autolänge Abstand sollte das Licht etwa
auf Höhe des Nummernschildes am voraus-
fahrenden Pkw seine Mitte haben.
Sicher halten
Bleibt die Einstellung auch auf Dauer erhalten?
Entscheidend dafür ist die Halterung. Alle Mo-
delle im Test machen einen soliden Eindruck
und geben dauerhaften Halt. Eher kurz fällt
der Halter bei den b+m Modellen Lyt und Cyo
ab Werk aus. Allgemeingültiger Tipp: Gleich
beim Kauf prüfen, ob Platz-Konflikte mit den
Bremsen entstehen und notfalls eine passende
Alternativ-Halterung erstehen.
Stecker oder Kabel?
Wer einen Dynamoscheinwerfer mit einer
Lenkerhalterung nachrüsten will, für den ist
ein langes Anschlusskabel vorteilhaft. Die
Scheinwerfer von b+m sowie Philips bieten die
größten Längenreserven, bei den anderen heißt
es eventuell „anstückeln“. Die Verbindung zum
Rücklicht ist ebenfalls unterschiedlich gelöst.
Steckkontakte direkt im Scheinwerfergehäuse
(Herrmans, Bird, LS 875 und Fly IQ T) sehen
„sauberer“ aus und erleichtern die Selbstmon-
tage. Aus dem Scheinwerfer geführte Kabel
bieten jedoch ebenfalls einen Vorteil: Die Kon-
takte lassen sich mittels Schrumpfschlauch-
Ummantelung besser schützen.
Fazit
Ein erhellendes Testergebnis. Heller als die
Testsieger vor zwei Jahren, SON Edelux und
b+m Cyo R strahlen die LED-Scheinwerfer
im Test nicht. Doch die beiden aktuellen Top-
Produkte können noch etwas mehr: Mehr pas-
sive Sicherheit durch Tagfahrlich im Falle des
Cyo T von b+m und ein sehr harmonisches,
breiteres Lichtbild beim Philips. Der größte
Gewinn für die meisten Radler dürfte aber
die sehr gute Lichtleistung in der Mittelklasse
sein – exemplarisch dafür ist unser Kauftipp
Trelock Bike-i Duo, aber auch der Fly IQ ist in
der Basisversion ein attraktives Angebot. Wer
umrüsten will, sollte gleich in dieser Klasse
einsteigen. Wegen der Lichtausbeute lohnt
sich bei den Einstiegsmodellen von b+m und
Trelock das Umrüsten von einem guten Ha-
logenscheinwerfer nicht. Sie bieten nur mehr
Komfort und längere Lebensdauer. <
Test >26
Philips SafeRide LED Tel. (0800) 66 48 300 wwww.bikelight.philips.de Preis 89,00 EuroTyp / Zulassung LED / 2 Dioden / StVZOGewicht 171 Gramm (inkl. Kabel u. Halter)Ausstattung Ein/Aus, StandlichtBefestigung Gabel, Niro-Halter mit ReflektorBesonderheiten störfreier Betrieb mit Funktachos möglich
TestdatenLux bei 20 km/h 60 LuxLux bei 30 km/h 64 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 3,3 Watt Leuchtwinkel 9,7 / 19,0 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDank zwei LED und einem breiten Spiegel erzeugt der Philips ein hervorragendes Lichtbild: ein gleichmäßig sehr heller Streifen in der Mitte, angemessene Weite und viel Licht an den Seiten. Was die Lux-Werte nicht zeigen: Die Gesamt-Lichtleistung ist am höchsten. Top: die Verarbeitung mit sehr gut gedichtetem, störfreiem Alugehäuse, auf Lichtautomatik muss man verzichten. Die Scheinwerfer-Scheibe blendet den Fahrer etwas. Insgesamt dennoch ein Top-Produkt.
Testurteil: Sehr gut
b+m CYO T senso plus Tel. (02354) 9156 Busch + Müller, www.bumm.de Preis 94,90 EuroTyp / Zulassung LED / 1 Diode / StVZOGewicht 76,1 Gramm (inkl. Kabel und Halter)Ausstattung Ein/Aus, integr. Reflektor, Standlicht, LichtautomatikBefestigung Gabel, Niro-Halter plus ReflektorBesonderheiten Tagfahrlicht
TestdatenLux bei 20 km/h 75 LuxLux bei 30 km/h 83 Luxam SON-Nabendynamo Leistungsaufnahme 30 Km/h 3,9 Watt Leuchtwinkel 9,6 / 17,7 Grad
BewertungLichtleistung (70%) Ausstattung (15%) Bedienung (5%) Verarbeitung (10%) Preis/Leistung
FazitDie böchsten Lux-Werte und ein homogenes, besonders in der Ferne starkes Lichtbild. Auch der neue CYO mit Licht24 bleibt die Referenz für schnelles Radfahren und Touren abseits befestigter Wege unter den Dynamo-Scheinwerfern – allerdings etwas schmaleres Lichtbild als bei Philips. Die Ausstattung lässt nichts zu wünschen übrig, die Bedienung ist einfach. Licht24 ist am Tag ein echter Gewinn. Das teuerste Produkt ist hier auch das beste.
Testurteil: Sehr gut
schlecht sehr gut schlecht sehr gut
> Top
-Produkt
Top-Produkt
Test
1|11
Top-Produkt
Top-Produkt
Test
1|11
* *
* Projektionsbilder bei 0,4 A für alle Scheinwerfer aufgenommen.
RADtouren 1 | 11
Lichttest 27
So haben wir getestet
Alle Scheinwerfer wurden gewogen und zehn
Minuten Dauerberegnung ausgesetzt. Die
technischen Daten und Lichtbilder erstellten
wir im Lichtlabor. Dabei wurde ausgehend
vom hellsten Punkt in einer Wandprojek-
tion jeweils die Lichtstärke an seitlichen
und oberen Punken im immer identischen
Abstand ermittelt. Die Angabe der Beleuch-
tungsstärke in Lux bezieht sich auf den
hellsten Punkt, wobei für den Wert bei 30
km/h ein entsprechend schnell drehender
SON-Nabendynamo als Energiequelle dien-
te. Neben dem hellsten Punkt wurde auch
der gesamte Lichtstrom (Lumen) gemessen.
Das detaillierte Testverfahren ist zu sehen
bei http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/
Goniometer/Gegenueberstellung_neu.html.
Dort lassen sich die neuen Scheinwerfer ab
1. Februar 2011 auch direkt mit anderen Mo-
dellen auf dem Markt vergleichen, etwa dem
Top-Produkt aus dem letzten RADtouren
Test, dem SON Edelux. Für die Straßenpro-
jektion wurden die Scheinwerfer in Radhöhe
montiert, anhand des hellsten Punktes aus-
gerichtet und das Lichtbild aus Radfahrer-
perspektive fotografiert. Als Energiequelle
diente in diesem Fall Gleichstrom. Die Bilder
sind etwa vergleichbar mit denen aus dem
letzten Test in RADtouren 5/2008, zu sehen
auf www.radtouren-magazin.com
BUMM CYO T Licht 24
20 m
10 m
4 m
2 m
PHILIPS SAFERIDE LED
20 m
10 m
4 m
2 m
TRELOCK LS 865
20 m
10 m
4 m
2 m
BUMM FLY IQ Licht 24
20 m
10 m
4 m
2 m
TRELOCK LS 875
20 m
10 m
4 m
2 m
HERRMANS H-ONE
20 m
10 m
4 m
2 m
20 m
10 m
4 m
2 m
b+m LYT
20 m
10 m
4 m
2 m
TRELOCK BIRD
Die Aufnahmen sind etwas dunkler als das Lichtbild in der Realität erscheint. Gut zu sehen sind aber die großen Unterschiede im Bereich zwischen zwei und vier Metern, der bei niedrigen Ge-schwindigkeiten eine große Rolle spielt. Auch das Stofftier am Straßenrand in 20 Meter Entfernung machen nur wenige Modelle perfekt sichtbar. Das Warndreieck steht 50 Meter entfernt.
Lichtvergleich
Größere Bilder: www. radtouren-magazin.com
Die Erfahrungen der Redaktionsmit-glieder sowie Tests mit Fahrradkurie-ren und Alltagsradlern sind eindeutig: Mit einem lichtstarken Scheinwerfer im „Dauerbetrieb“ nehmen andere Verkehrsteilnehmer Radler viel besser wahr. Noch weiter geht das neue Tagfahrlicht von b+m. Hier dimmt ein Sensor bei Tag das Hauptlicht ab und schaltet weitere LED darunter zu. Das Tagfahrlicht erreichte im Labor Lux-Werte von 44 (Cyo) und 25 (Fly), sorgt aber trotzdem für noch besseres Gesehenwerden, wie der Praxistest zeigte. Denn die Zusatz-LED erzeugen ungerichtetes Licht, das aus allen Richtungen intensiver als das „Nacht-licht“ wahrgenommen wird.
Sicherheitsplus Tagfahrlicht
•••Besser sichtbar: b+m Fly IQ mit Tagfahrlicht (links) im Vergleich zu einem b+m Cyo Schein-werfer ohne die Option.
Foto
: pd
-f
Test >28
Zuverlässige Funktion bei Regen
und Schnee, wenig Kraftverluste
und die Option auf Tagfahr-
licht und Lichtautomatik
– am Nabendynamo
als Energielieferant
führt kein Weg vor-
bei. Wer nachrüsten
will, greift am besten
gleich zum fertigen
Laufrad. Ein mit 97
Euro günstiger Leichtläufer
ist etwa das ATB-Vorderrad mit
Shimano DH-3N80-Nabendyna-
mo und Mavic A319-Trekking-
felge des Rose Versands (Best. Nr.
780681).
Umspeichen von Felgen
zahlt sich finanziell
so gut wie nie aus.
Nur wer Spezial-
Laufräder benötigt,
etwa mit Keramik-
felgen, kleinen Lauf-
radgrößen oder Leicht-
bauteilen, für den lohnt
sich der individuelle Aufbau
(Tipp: www.whizz-wheels.de).
RADtouren 1 | 11
•••Mehr geht nicht: Alles was leuchten kann an Rad und Fahrer.
•••Was nicht geht: Rad ohne Licht.
Um die Wette leuchten
Mehr Licht!Günstig gespeist
Aufzufallen ist unter den vielen
Lichtquellen im Verkehr schwer.
Radfahrer sollten leuchten wie
ein Weihnachtsbaum. Zuviel geht
nicht. Wir haben es ausprobiert.
Ganz wichtig: Eine Signalweste,
hier die gleichzeitig windschüt-
zende und sportliche Mavic Visi-
on Vest (90 Euro). Ebenfalls am
Radler: ein Helm mit Reflexstrei-
fen (Abus Urban-I Signal Red, 60
Euro), reflektierende Klettbän-
der als Hosenklammern und eine
Helmleuchte. Neben dem obli-
gatorischen Licht laut StVZO ist
außerdem eine erlaubte Zusatz-
leuchte am Lenker montiert – auf
die „K“-Nummer achten! Noch
keine solche Nummer haben die
leuchtenden Lenkergriffe von
light@bike (40 Euro, für 22-mm-
Lenker, www.light-at-bike.de).
Der Hersteller arbeitet dran.
Schnell aufgesetztLichtstarke Helmleuchten sind
vor allem abseits befestigter Wege
und für gute Kurvensicht erste
Wahl. Größter Vorteil: Der Licht-
kegel folgt der Blickrichtung. Ein
System für fest verankerte Helm-
lampen haben Uvex und Lupine
entwickelt. Die LED-Leuchte Piko
U3 kann auf dem Uvex Superso-
nic Helm (130 Euro) fest fixiert
werden. Auch der Akku lässt sich
per Adapter direkt am Helm an-
bringen. Die Lupine Pio U3 (265
Euro inkl. Akku) leistet laut Lu-
pine bis zu 550 Lumen Leucht-
kraft und leuchtet bis zu 2,5
Stunden in der hellsten
Stufe. Dabei unterstützt
der Spoiler des Uvex Hel-
mes auch die Belüftung.
Eine universelle und
lichtstarke neu Helm-
leuchte ist die neue Sigma
Power Led Evo (185 Euro).
Ihr Lichtkegel hat laut Sigma bis
zu 900 Lumen in der stärksten
von ingesamt drei Stufen. Im Set
enthalten ist ein neuer, besonders
großer Lithium-Ionen-Akku, den
es auch einzeln zum Nachrüsten
gibt (XL / 95 Euro). Die Leucht-
dauer mit dem dicken Energie-
paket soll bei Höchstleistung
drei Stunden betragen.
www.lupine.de, www.uvex.de,
www.sigmasport.com
Foto
: G
leits
man
n
Lichttest 29
Dass gute Scheinwerfer wertvoll sind, hat sich
rumgesprochen. Diebstahlsicherer machen
kann man die Leuchten mit einem Schrau-
benset von Pitlock für Gabelbefestigung und
Halterung. Die Schrauben lassen sich nur mit
einem codierten Spezialschlüssel öffnen. Von
den Scheinwerfern im Test passte der Schutz
an Lyt, Fly IQ, Cyo und Trelock Bike-i Duo.
Das „Set 13“ ist zu haben für 39,90 Euro unter:
www.pitlock.de
Bei Rennrädern oder Falträdern ist oft der
Lenker der einzige Platz, an dem sich ein
Scheinwerfer montieren lässt. Dabei ist
die verdrehsichere Be-
festigung das größte
Problem, schließlich
will man die optima-
le Einstellung nicht stän-
dig neu suchen. Taugliche Halter
für gebräuchliche Oversize-Lenker
(31,8 mm Durchmesser) haben Sel-
tenheitswert. Der neue Lenkerhalter Schmidt
Delux schließt diese Lücke, passt aber auch
an dünnere Lenkerformen. Preis: 23,50 Euro.
Auch andere Spezialhalter etwa für Federga-
beln sind über Schmidt zu beziehen.
www.nabendynamo.de
Wilfried Schmidt, Inhaber von Schmidt Maschinenbau, über neue, selbstkon-taktierende Systeme
R: Sie bieten mit dem SON Delux SL einen
steckerlosen Nabendynamo an. Wie geht das?
S: Die linke und rechte Kontaktfläche zwi-
schen Nabendynamo und Gabel sind die
elektrischen Kontakte. Im rechten Ausfallen-
de der Gabel ist eine isolierte Kontaktplatte;
der Strom wird über ein innenverlegtes
Kabel geleitet. Durch die hohe Anpresskaraft
des Schnellspanners hat man eine perfekte,
extrem betriebssichere Kontaktierung.
R: Unter allen Umständen?
S: Wir haben das System zusammen mit
mehreren Pilotkunden im vergangenen
schnee- und salzreichen Winter ausgiebig
getestet und keine Probleme gehabt.
R: Welche Vorteile hat es?
S: Natürlich geht das Ein- und Ausbauen des
Rades leichter. Das Bedienen eines mehr
oder weniger unhandlichen Steckers entfällt
völlig. Was vielen außerdem wichtig ist: Das
Lichtkabel kann direkt vom Kontakt in den
Gabelholm geführt werden, ist also nicht
mehr zu sehen.
R: Wo kann man den SON Delux SL kaufen?
S: Der SONdelux SL ist nicht für die Nach-
rüstung gedacht. Einige kleine, besonders
innovative Radhersteller wie Velotraum (mit
Alugabel, Anm. d. Red.) und Norwid bieten
das System bereits in Custommade-Rädern
an. Tout Terrain hat einen selbstkontaktie-
renden Nabendynamo auf Basis des SON
28 für Maverick-Federgabeln mit
vergrößertem Achsdurchmes-
ser im Programm. Wir erwarten,
dass im Herbst 2011 einige Se-
rienmodelle größerer Hersteller
mit Selbstkontaktierung auf den
Markt kommen.
RADtouren 1 | 11
Nabendynamo ohne Stecker
Vor Dieben schützen
Am Lenker befestigen
•••Wilfried Schmidt beim Gabelumbau.