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Quell 20

Date post: 25-Mar-2016
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Kundenzeitung für nachhaltiges Leben Meeres-Schutz Bedrohte Fischbestände
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Erde Reiseziele: Wodiesechs SinneErholung finden. Seite12 Luft Vinaigre deToilette: Naturkosmetik neuentdeckt. Seite11 Wasser BadWörishofen: Kneippen fürinnenund aussen. Seite5 Bezaubernde Unterwasserwelt: Die Fotos, die Aldebaran aufgroßeBildschirmeprojiziertsindatemberaubend.Fisch- schwärme vollführen eine spielerische Choreografie. Eine SeeanemonepackteinenFischundlähmtihnmitihremNes- selgift. Delfine vollführen voller Übermut ihre Sprünge. Es sindBildervongroßerSchönheit,dieunsbewusstmachen, wiewenigwirüberdieMeeresweltwissen.Zwartragendie Meeremitrund90MillionenTonnenFischerheblichzurEr- nährung der Bevölkerung bei, doch was unter der Wassero- berflächevorsichgeht,istunsfremd.„ÜberdieTiefseewis- senwirwenigeralsüberdenMond“,sagtdieMeeresbiologin Dr.IrisMenn.UndweilwirsowenigüberdieUnterwasser- weltwissen,zögernwirauchnicht,siemitbrachialenMetho- den auszubeuten. Schwere Grundschleppnetze pflügen auf derJagdnachTieren,dieimoderaufdemBodenLeben,den Meeresgrund gnadenlos durch. Kostbare Lebensräume wie KorallenriffewerdendemErdbodengleichgemacht.EineVor- stellungvonderZerstörungskraftdieserFangmethodenver- mittelt der so genannte „Beifang“, der bei der Jagd nach Scholle,SeezungeundKrabbenbiszu80Prozentdereigent- lichgewünschtenBeutebeträgt.Halbtotodertotwirddieser BeifangnachAussortierungdergewünschtenBeuteeinfach wiederinsMeergekippt,ohneihnwenigstensweiterzunut- zen–etwaalsFischfutterfürAquakulturen.Biszu30Millio- nenTonnenimJahrbeträgtlautWelternährungsorganisati- on(FAO)dieserBeifang. >>FortsetzungaufSeite2 Fotos:Feuer-Bio-Solar-HausGmbH|Erde-Marienschlössl|Wasser-AllgäuGmbH|Luft-Archiv|Cover-©SebastianoFancellu-dieter76-Fotolia.com Feuer Energieund Kostensparen: Bauenmit Plexiglas. Seite4 BedrohteFischbestände DieWelternährungsorganisation(FAO)schätzt,dassvondenwelt- weitkommerziellgenutztenFischbeständen52Prozentbisanihre Grenzegenutzt,19Prozentüberfischtund8Prozentbereits erschöpftsind.IndeneuropäischenMeerenistlautGreenpeacedie Situationebensodramatisch:88ProzentdereuropäischenSpeise- fischbeständesindüberfischtund30ProzentdieserBestände befindensichaußerhalbsichererbiologischerGrenzen,sodass möglicherweisekeineErholungmehrerfolgenkann. Meeres-SchutzmitdemGeldbeutel Fischgiltalsgesund,erschmecktleckerunderistfürMilliardenvonMenschen diewichtigsteNahrungsquelle.DochwennwirmitdemRaubbauderMeereso weitermachen,dannistdiemaritimeVorratskammerbalderschöpft. 20 DieKundenzeitungfürnachhaltigesLeben i QC20W11 Sommer2011 www.quell-online.de WasVerbrauchertun können,umdieVielfaltder Ozeanezubewahren.
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Page 1: Quell 20

Erde�Reiseziele:��Wo�die�sechs�Sinne�Erholung�finden.

Seite�12

Luft�Vinaigre�de�Toilette:�Naturkosmetik�neu�entdeckt.

Seite�11

WasserBad�Wörishofen:�Kneippen��für�innen�und��aussen.

Seite�5

Bezaubernde Unterwasserwelt: Die� Fotos,� die� Aldebaran�auf�große�Bildschirme�projiziert�sind�atemberaubend.�Fisch-schwärme� vollführen� eine� spielerische� Choreografie.� Eine�Seeanemone�packt�einen�Fisch�und�lähmt�ihn�mit�ihrem�Nes-selgift.� Delfine� vollführen� voller� Übermut� ihre� Sprünge.� Es�sind�Bilder�von�großer�Schönheit,�die�uns�bewusst�machen,�wie�wenig�wir�über�die�Meereswelt�wissen.�Zwar�tragen�die�Meere�mit� rund�90�Millionen�Tonnen�Fisch�erheblich�zur�Er-nährung� der� Bevölkerung� bei,� doch� was� unter� der� Wassero-berfläche�vor�sich�geht,�ist�uns�fremd.�„Über�die�Tiefsee�wis-sen�wir�weniger�als�über�den�Mond“,�sagt�die�Meeresbiologin��Dr.�Iris�Menn.�Und�weil�wir�so�wenig�über�die�Unterwasser-welt�wissen,�zögern�wir�auch�nicht,�sie�mit�brachialen�Metho-den� auszubeuten.� Schwere� Grundschleppnetze� pflügen� auf�

der�Jagd�nach�Tieren,�die�im�oder�auf�dem�Boden�Leben,�den�Meeresgrund� gnadenlos� durch.� Kostbare� Lebensräume� wie�Korallenriffe�werden�dem�Erdboden�gleich�gemacht.�Eine�Vor-stellung�von�der�Zerstörungskraft�dieser�Fangmethoden�ver-mittelt� der� so� genannte� „Beifang“,� der� bei� der� Jagd� nach�Scholle,�Seezunge�und�Krabben�bis�zu�80�Prozent�der�eigent-lich�gewünschten�Beute�beträgt.�Halbtot�oder�tot�wird�dieser�Beifang�nach�Aussortierung�der�gewünschten�Beute�einfach�wieder�ins�Meer�gekippt,�ohne�ihn�wenigstens�weiter�zu�nut-zen�–�etwa�als�Fischfutter�für�Aquakulturen.�Bis�zu�30�Millio-nen�Tonnen� im� Jahr�beträgt� laut�Welternährungsorganisati-on�(FAO)�dieser�Beifang.��

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Energie�und�Kosten�sparen:�Bauen�mit�Plexiglas.

Seite�4

Bedrohte�Fischbestände

Die�Welternährungsorganisation�(FAO)�schätzt,�dass�von�den�welt-weit�kommerziell�genutzten�Fischbeständen�52�Prozent�bis�an�ihre�Grenze�genutzt,�19�Prozent�überfischt�und�8�Prozent�bereits�erschöpft�sind.�In�den�europäischen�Meeren�ist�laut�Greenpeace�die�Situation�ebenso�dramatisch:�88�Prozent�der�europäischen�Speise-fischbestände�sind�überfischt�und�30�Prozent�dieser�Bestände��befinden�sich�außerhalb�sicherer�biologischer�Grenzen,�so�dass��möglicherweise�keine�Erholung�mehr�erfolgen�kann.��

Meeres-Schutz�mit�dem�GeldbeutelFisch�gilt�als�gesund,�er�schmeckt�lecker�und�er�ist�für�Milliarden�von�Menschen�die�wichtigste�Nahrungsquelle.�Doch�wenn�wir�mit�dem�Raubbau�der�Meere�so�weitermachen,�dann�ist�die�maritime�Vorratskammer�bald�erschöpft.�

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Die�Kundenzeitung�für�nachhaltiges�Leben

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Sommer�2011���

www.quell-online.de

Was�Verbraucher�tun�können,�um�die�Vielfalt�der�

Ozeane�zu�bewahren.

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Leuchtturm�für�mehr�Nachhaltigkeit

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Feuer erde Wasser LuFt02�Quell�19.2011

Liebe�Leserinnen�und�Leser,�dass�die�Beschäftigung�mit�

Erfahrungswissen�Leben�ret-

ten�kann,�belegt�der�nordja-

panische�Ort�Aneyoshi.�Dort�

lernen�schon�die�Kinder�in�

der�Schule�die�Bedeutung�

steinerner�Mahnmale,�die�

seit�Hunderten�von�Jahren�

auf�die�Gefahren�von�Tsuna-

mis�hinweisen.�„Erinnert�das�

Unheil�der�Tsunamis.�Baut�

nicht�unterhalb�dieses�

Punktes“,�ist�auf�derartigen�

Wegsteinen�früherer�Genera-

tionen�zu�lesen.�Diese�War-

nungen�haben�die�Einwohner�

von�Aneyoshi�beherzigt�und��

die�meisten�haben�ihr�Haus�

oberhalb�der�steinernen�

Mahnmale�gebaut.�Bevor�am�

11.�März�die�Tsunamis�

kamen,�ist�das�Dorf�geschlos-

sen�auf�Anhöhen�geflüchtet.

Normalerweise�verblasst�

Erfahrungswissen�nach�drei�

Generationen�–�dann,�wenn�

Eltern�und�Großeltern�nicht�

mehr�davon�erzählen.�

Altes�Erfahrungswissen�zu�

enthüllen,�ist�ein�Ziel,�das�

wir�mit�jeder�Ausgabe�von�

Quell�verfolgen.�Seien�Sie�

gespannt,�was�wir�dieses�Mal�

für�Sie�ausgegraben�haben.��

Herzlich

Andrea�Tichy

i Informationen��

im�InternetAn�vielen�Stellen�von�Quell�weist�das�Symbol�i�auf�wei-terführende�Informationen�im�Internet�hin.�Dahinter�fin-den�Sie�den�so�genannten�Quell-Code.�Geben�Sie�diesen�7stelligen�Code�auf�den�Sei-ten�von�www.quell-online.de�einfach�in�das�Quell-Code-Feld�ein.�Sie�werden�dann�sofort�zu�der�von�Ihnen�gewünsch-ten�Hintergrundinformation�weitergeleitet.� Fo

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Dinge, die uns begeistern: AquaSola für die sanfte Versorgung mit Jod.

Energie und Kosten sparen: Bauen mit Plexiglas.

Gewitter: Vom Götterzorn zur Hochspannung am Himmel.

Vinaigre de Toilette: Naturkosmetik neu entdeckt.

Test: Wie groß ist Ihr Schatten?

Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

Das erste diabetiker- freundliche Hotel Bayerns

Vegetarisch Kochen leicht gemacht.

Reiseziele: Wo die sechs Sinne Erholung finden.

„Nachhaltiges�Wirtschaften�ist�für�die�Meere�überlebenswichtig“,�sagt�Frank�Schweikert,�Ge-schäftsführer� des� Fördervereins� Aldebaran� in�Hamburg,� der� sich� die� Meeresforschung� und�den�Umweltjournalismus�auf�die�Segel�geschrie-ben� hat.� Um� ein� möglichst� großes� Publikum�vom�Ozean-Schutz�zu�überzeugen,�unterhält�Al-debaran�ein�Forschungsschiff,�das�Dokumentati-onen�vom�Meer�in�die�Medien�sendet.�Mit�hoch-auflösenden� Unterwasserkameras� können� Wis-senschafler,�Taucher�und�Journalisten�von�dort�aus�den�fantastischen�Mikrokosmos�der�Ozeane�mit�bewegenden�Bildern�darstellen.�

Weniger und bewusster Fisch essenDoch� was� kann� jeder� einzelne� Verbraucher�tun,� um� durch� seine� Kaufentscheidung� zur�Schonung� der� Meere� beizutragen?� Immerhin�isst� jeder� Deutsche� im� Jahr� durchschnittlich�15,7�Kilogramm�Fisch.�Für�Greenpeace� ist�die�Lösung� auf� einen� einfachen� Nenner� zu� brin-gen:�„Essen�Sie�weniger�Fisch,�und�wenn,�tref-fen� Sie� die� richtige� Wahl“,� rät� die� Umwelt-schutzorganisation�in�ihrer�Publikation�„Fisch�–� beliebt,� aber� bedroht“.� Und� Dr.� Iris� Menn�ergänzt:� „Wenn� wir� in� 15� Jahren� überhaupt�noch�Fisch�essen�wollen,�dann�müssen�wir�den�Bedarf�senken“.�So�wurden�beispielsweise�die�Bestände� der� großen� Raubfische� wie� Thun-fisch,� Schwertfisch� und� Kabeljau� innerhalb�von�50�Jahren�um�bis�zu�90�Prozent�dezimiert.�Greenpeace�rät�deshalb�dazu,�auf�die�vollstän-dige� Kennzeichnung� der� Produkte� zu� achten.�Folgende� Angaben� sollten� beim� Kauf� von�Fisch�berücksichtigt�werden:�Erstens�der�Han-delsname�und�der�lateinische�Name�der�Fisch-art,�der�diese�genau�definiert�(so�taucht�etwa�der� Dornhai� unter� elf� verschiedenen� Namen�auf),� zweitens�das�Fanggebiet�der�Welternäh-rungsorganisation� FAO� sowie� drittens� die�Fangmethode.� Als� Erfolg� der� Greenpeace-Ar-beit� kennzeichnen� mittlerweile� viele� Super-

märkte�ihre�Fischprodukte�besser.�Die�am�häu-figsten� verwendete� Zertifizierung� ist� das� so�genannte� MSC-Siegel� (siehe� Kasten:� Leucht-turm� für� mehr� Nachhaltigkeit),� dessen� Krite-rien�jedoch�von�Greenpeace�kritisiert�werden.�

Alternative Aquakultur?Rund� ein� Drittel� des� Angebots� an� Meeresfi-schen,� Süß-� und� Salzwasserfischen� wird� mitt-lerweile�über�Aquakultur�gedeckt.�Doch�auch�Aquakultur� schafft� Probleme.� Eine� große� He-rausforderung� ist,�dass�viele�Zuchtfische�wie-derum�Fisch�fressen�–�so�trägt�die�Aquakultur�zur�Überfischung�bei.�Für�die�Mast�von�einem�Kilo� Lachs� können� bis� zu� vier� Kilo� Fischmehl�oder�Fischöl�nötig�sein.�Weitere�Probleme�sind�der�massive�Einsatz�von�Antibiotika�und�Pesti-ziden,�die�sich�oft�als�Rückstände�in�Aquakul-tur-Ware�finden�lassen.�Mittlerweile�gibt�es�je-doch� weltweit� Anstrengungen,� Aquakultur�auf� eine� ökologische� Basis� zu� stellen.� Noch�beschränkt�sich�Bio-Aquakultur�auf�wenige�Ar-ten.� In� Europa� werden� vor� allem� Karpfen,�Lachsfische,� Dorsche,� Doraden� und� Wolfs-barsche�nach�Ökorichtlinien�gezüchtet.�In�tro-pischen� und� subtropischen� Regionen� werden�vor� allem� Garnelen� ökologisch� produziert.�Weltweit� gibt� es� inzwischen� fast� 250� zertifi-zierte� Bio-Aquakulturbetriebe,� die� beispiels-weise�für�die�Fütterung�ihrer�Fische�wertvolle�Abfälle�aus�der�Speisefischproduktion�verwen-den.� Noch� decken� Öko-Betriebe� jedoch� ledig-lich� einen� Promille-Bereich� der� Nachfrage� ab.�„Der� für� das� erfolgreiche� Wachstum� des� Sek-tors� wesentliche� Faktor� ist� der� Markt� –� und�damit�sind�es�bewusste�Konsumenten,�die�sich�für�die�qualitativ�hochwertigen�Produkte�aus�ökologischer�Aquakultur�entscheiden,“�so�Dr.�Andreas� Stamer� vom� Forschungsinstitut� für�biologischen�Anbau�(FILBL)�in�der�Schweiz.�Es�liegt�am�Verbraucher,�die�Ozeane�zu�schützen.

Bad Wörishofen: Kneippen für innen und aussen.

Problemlösung: Trinkwasser aus Eisbergen.

Lammsbräu: Geschmacks-fülle aus der Oberpfalz.

Quell Riesling: Purer Genuss.

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MSC-Siegel:

Wenn�es�um�ökologisch�korrekten�Fischeinkauf�geht,�dann�fühlen�sich�viele�Verbraucher�im�undurchsich-tigen�Markt�verloren.�Welchen�Fisch�sollen�sie�kaufen�und�auf�welche�Herkunfts-Informationen�sollen�sie�achten?�Die�Orientierungs-Marke,�die�sich�auf�dem�deutschen�Markt�bislang�am�stärksten�durchgesetzt�hat�ist�das�so�genannte�MSC-Siegel.�Der�Marine�Ste-wardship�Council�(MSC)�vergibt�dieses�Siegel�an�Unternehmen,�die�nachhaltige�Fischerei�betreiben�oder�Fische�aus�nachhaltiger�Fischerei�vertreiben.�Derzeit�gibt�es�mehr�als�2.300�Produkte�mit�MSC-Sie-gel�in�Deutschland;�ein�Drittel�der�weltweit�herge-stellten�MSC-Produkte�werden�hierzulande�verkauft.��Der�MSC�kann�auf�eine�beeindruckende�Entwicklung�zurückblicken.�Mehr�als�150�Fischereien�rund�um�den�Globus�sind�derzeit�Teil�des�MSC-Programms.�Gemein-sam�landen�sie�mehr�als�7�Millionen�Tonnen�Fisch�und�Meeresfrüchte�an�–�rund�12�Prozent�des�weltwei-ten�Fangs�für�den�menschlichen�Verzehr.�Seinen�Anfang�machte�der�MSC�im�Jahr�1999,�als�der�Lebensmittelkonzern�Unilever�(damals�Iglo-Fischstäb-chen)�und�der�WWF�(Worldwide�Fund�for�Nature)�nach�dem�Zusammenbruch�der�Kabeljau-Fischerei�in�Neufundland�zusammen�kamen,�um�mit�vereinten�Kräften�ein�im�Markt�verankertes�Programm�zur�För-derung�nachhaltiger�Fischerei�zu�gründen.�Zwei�Jahre�nach�ihrer�Gründung�wurde�die�Organisation�unabhän-gig.�Sie�finanziert�sich�seither�vor�allem�durch�Spen-den�und�Lizenzerträge.�Mittlerweile�hat�die�Initiative�eine�Reihe�von�messbaren�Erfolgen�aufzuweisen.�Beispiel Hoki-Fischerei in Neuseeland. Dort�haben�sich�die�historisch�niedrigen�Bestände�des�Blauen�Seehechts�dank�einer�Fülle�von�Maßnahmen�wieder�erholt.�Die�Zertifizierung�durch�MSC�im�Jahr�2007�war�an�die�Bedingung�geknüpft,�dass�die�Fischereiindu-strie�einen�Erholungsplan�einführt,�der�den�Wieder-aufbau�der�Fischbestände�möglich�macht.In Südafrika�konnte�die�Seehecht-Fischerei�die�Sterb-lichkeitsrate�bei�Meeresvögeln,�die�sich�in�den�Schleppseilen�verfingen,�deutlich�verringern.�Die�Zahl�der�verendeten�Vögel�sank�dort�von�rund�18.000�auf�rund�200�pro�Jahr.�In Südgeorgien�drängte�die�Zertifizierung�der�Liefer-kette�die�illegale�Fischerei�von�Schwarzem�Seehecht�deutlich�zurück.�Durch�die�lückenlose�Rückverfolgbarkeit�von�Fisch�und�Meeresfrüchten�wird�sichergestellt,�dass�zertifi-zierte�Ware�nicht�von�Fangschiffen�stammt,�die�ille-gal�operieren.�„Wir�sprechen�Unternehmen�der�gesamten�Lieferkette�an�und�erzeugen�so�Druck�auf�die�Fischereien“,�erklärt�Country�Manager�Marnie�Bammert�von�der�Berliner�MSC-Niederlassung.�Durch�konsequenten�Fischkauf�mit�Hilfe�das�MSC-Siegels�können�die�Verbraucher�dazu�beitragen,�den�Druck�auf�die�Fischereien�weiter�zu�erhöhen.�Daneben�gibt�es�die�Siegel�„Friends�of�the�Sea“�(FOTS)�sowie�„GlobalG.A.P“,�das�Ware�aus�ökolo-gischer�Aquakultur�zertifiziert.�

Mit gutem Gewissen essen

Der�Genuss�dieser�Fische�ist�laut�Einkaufsführer�von�Greenpeace�grundsätzlich�vertretbar:MakreleRegenbogenforelle�und�BachforelleKarpfenHeringZander

<<�Fortsetzung�von�Seite�1

Page 3: Quell 20

Quell�20.2011�03

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Natürliches�Jod�zum�TrinkenIn�Zeiten�der�Reaktorkatastrophe�von�Fukushima�machen�sich�viele�Menschen�Sorgen�bezüglich�ihres�Jod-Haushalts:�Sind�die�Jod-Depots�der�Schilddrüse�nicht�gefüllt,�besteht�die�Gefahr,�dass�die�Schilddrüse�radioaktives�Jod-131�durch�den�Fallout�des�japanischen�Atomkraftwerks�aufnimmt.�Auch�wenn�die�Experten�davon�abraten,�vorbeugend�hochdosierte�Jodtabletten�zu�schlucken,�kann�es�nicht�schaden,�die�Schilddrüse�auf�sanfte�Weise�mit�Jod�zu�versorgen.�Natürliches�Jod,�das�vom�menschlichen�Körper�besonders�gut�aufge-nommen�und�verwertet�werden�kann,�enthält�AquaSola�aus�dem�Hause�St.�Leonhards.�Es�ist�eine�stark�jodhal-tige,�zehnprozentige�Natursole,�die�hoch�verdünnt�mit�natürlichem�Mineralwasser�trinkfertig�angeboten�wird.�Die�verwendete�Jodsole�ist�ein�Überrest�des�Urmeers,�

das�vor�Jahrmillionen�den�Chiemgau�in�Oberbayern�bedeckte.�Noch�heute�ist�das�Solebecken�in�Ruhpolding�unter�einer�200�Meter�dicken�Marmorschicht�erhalten.�Die�zehnprozentige�Sole�ist�reich�an�natürlichem�Salz�und�verschie-denen�Mineralien�wie�natürlichem�Fluorid.�Zudem�enthält�die�Sole�natürliches�Jod,�wie�es�heutzutage�außerhalb�des�Meeres�nur�noch�sehr�selten�vorkommt.�100�ml�AquaSola�decken�bereits�etwa�40�Prozent�des�von�der�WHO�empfohle-nen�Tagesbedafs�eines�Erwachsenen�an�Jod.� i QC20F09

Briefmarken�nach�den��vier�ElementenFeuer,�Erde,�Wasser,�Luft�–�der�grafische�Aufbau�nach�den�vier�Elementen�begleitet�uns�nun�schon�seit� fast�fünf�Jahren,�seit�wir�mit�Quell�an�den�Start�gingen.�Nun�hat�die�Post�eine�attraktive�Serie�an�55�Cent-Briefmarken�den�vier�Elementen�gewidmet.�Obwohl�es�nassklebende�Briefmarken�sind,�die�in�der�Verwendung�tendenziell�mehr�Arbeit�machen�als�selbstklebende�Marken,�werden�wir�künftig�unsere�Post�mit�dem�Motiv�der�vier�Elemente�verschicken.�

Bio-Sonnencreme�mit�Lichtschutzfaktor�30Als�einem�der�ersten�Biokosmetik-Hersteller� ist�es�eubiona�gelungen,�die�Empfeh-lungen�der�europäischen�Kommission�zum�Schutz�vor�UVA-�und�UVB-Strahlen�umzu-setzen.�Diese�Empfehlungen�besagen,�dass�Sonnenschutzmittel�nachweislich�einen�Schutz�vor�den�langwelligen�UVA-Strahlen�leisten�müssen,�der�mindestens�ein�Drit-tel�des�UVB-Schutzes�beträgt.�Denn�durch�hohe�Lichtschutzfaktoren�werden�die�Ver-braucher�dazu�animiert,�besonders� lange�in�der�Sonne�zu�bleiben,�was�die�aufge-nommene� Dosis� an� risikoreicher� UVA-Strahlung� deutlich� erhöht.� Zwar� verursacht�UVA-Strahlung�keinen�Sonnenbrand�auf�der�Haut,�sie�begünstigt�aber�Prozesse�vor-zeitiger�Hautalterung.�Während�konventionelle�Hersteller�mit�synthetischen�Filtern�das�Schutzverhältnis�1:3�relativ�einfach�herstellen�konnten,�mussten�Naturkosmetik-Unternehmen�hingegen�zum�Teil�neue�Rezepturen�entwickeln,�um�den�neuen�Emp-fehlungen� bei� gleichzeitig� guter� Verteilbarkeit� und� Tragbarkeit� zu� entsprechen.�Denn�die�Naturkosmetik-Unternehmen�setzen�als�UVA-�und�UVB-Schutz�nur�minera-lische�Filter�ein.�Die�eubiona�Sun�Creme�mit�Lichtschutzfaktor�(LSV)�30�beziehungs-weise�20�basiert�auf�dem�mineralischen�Filter�Titandioxid�und�bietet�sofort�zuver-lässigen�und�wasserfesten�Schutz�vor�Sonnenstrahlen.�Die�Creme�zieht�schnell�ein�und� fettet� nicht.� Bio-Sheabutter� und� Bio-Granatapfel� pflegen� die� Haut� intensiv,�schützen�vor�Feuchtigkeitsverlust�und�beugen�der�Hautalterung�vor.�

Malereien�mit�MehrfachnutzenGemalt�hat�Claudia�Schwarzmaier�schon�immer�gerne�und�während�ihrer�beruflichen�Tätigkeit�bei�einer�Großbank�war�es�ihr�zum�wichtigen�Ausgleich�geworden,�großfor-matige,�farbenfrohe�Bilder�zu�schaffen.�Mit�ihrer�Ausstiegsfeier�von�der�Bank�trennte�sie�sich�auf�einen�Schlag�von�ihrem�mittlerweile�beachtlich�großen�Bilderbestand�und�ließ�im�Kreis�von�Kollegen�und�Freunden�25�Acryl-Gemälde�zugunsten�der�Aktion�Stern-stunden�versteigern.�Die�Aktion�wurde�ein�voller�Erfolg:�Die�Gäste�hatten�ihren�Spaß�und� konnten� ihr� Glück� zu� geringen� Ausgangspreisen� versuchen.� Vor� allem� beim�„Strandkorb“�wollten�viele�Kollegen�genießerisch�Platz�nehmen�und�lieferten�sich�ein�Bietergefecht.� Ausgehend� von� einem� Mindestgebot� von� 80,-� Euro� fiel� der� Hammer�dann�schließlich�bei�600,-�Euro.�Insgesamt�kam�für�die�Aktion�Sternstunden�eine�Spen-densumme�von�4.000,-�Euro�zusammen.�Nach�diesem�gelungenen�Abschluss�ihrer�Tä-tigkeit�bei�der�Bank�wird�die�sozial�aktive�Münchnerin�nun�ihrem�Interessensschwer-punkt� Nachhaltigkeit� auch� beruflich� nachkommen:� als� Bayern-Korrespondentin� für�Quell.�Herzlich�willkommen�im�Team,�liebe�Claudia�Schwarzmaier.��

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Buch-Tipp

WELL-Label:�Verkaufshilfe�für�den�Armaturenkauf

Der� verantwortungsvolle� Umgang� mit�Wasser� wird� in� immer� mehr� Bereichen�ein� Thema.� Nun� gibt� es� ein� Label,� das�bei� Duschköpfen,� Wasserhähnen� oder�Toiletten� Auskunft� über� deren� Wasser-Effizienz�gibt.�Das�„WELL�–�Water�Effici-ency�Label“�der�europäischen�Sanitärar-maturenindustrie� formuliert� sechs� Effi-zienzklassen,� die� beispielsweise� vom��Wasserdurchfluss,� von� der� Temperatur-begrenzung� oder� Sensor-Steuerung� be-stimmt� werden.� Durch� das� WELL-Label�erkennt�der�Verbraucher�auf�einen�Blick�wie�es�bei�dem�ins�Auge�gefassten�Pro-dukt�mit�der�Nachhaltigkeit�bestellt�ist.�www.well-online.eu

Die�Isar�–�ein�Lebensgefühl

Die�Isar,�die�von�den�Kelten�„die�Wilde“�genannt�wurde,�erstaunt�von�ihrer�Quelle�bis�zur�Mündung�immer�wieder�durch�faszinierende�Perspektiven.�Das�Buch�„Die�Isar�–�Stadt,�Mensch,�Fluss“�aus�dem�Süd-deutschen�Verlag�eröffnet�durch�seine�historischen,�hydrologischen�und�hautna-hen�Beiträge�neue�Einblicke�entlang�der�oberbayerischen�Lebensader.�Der�Leser�erfährt�von�Flößern,�die�in�halsbre-cherischen�Fahrten�Holz�nach�München�und�feines�Tuch�bis�nach�Wien�und�Budapest�brachten,�er�liest�von�gefähr-lichen�Hochwassern,�die�immer�wieder�Brücken�weg-schwemmten�und�er�wird�Zeuge�einer�Domestizierung,�die�aus�dem�ehemaligen�Wild-fang�ein�dünnes,�vor�sich�hin-vegetierendes�Rinnsal�machte.�Doch�das�Buch�hat�ein�Happy-End,�denn�auch�die�Renaturie-rung�der�Isar�in�den�letzten�zehn�Jahren�wird�beschrie-ben,�die�beispielhaft�ist�und�den�Münchnern�eine�Koopera-tion�mit�Los�Angeles�beschert�hat.�Es�ist�ein�Buch�für�alle,�die�den�Fluss�ganz�neu�entde-cken�wollen.�

Die Isar Stadt, Mensch, FlussHrsg.�Von�Michael�RuhlandSüddeutscher�VerlagHardcover�mit��Schutzumschlag,�242�SeitenISBN�978-386615-776-7Preis:�24,90�Euro

Quell-Tipp

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Konventionelles Passivhaus

Um die Wärme im Haus zu halten, werden Passivhäuser vollkommen luftdicht abge-schlossen. Wasserdampf, der durch die Bewohner entsteht, kann so nicht nach außen gelangen. Kondensat bildet sich an den Wänden und es kann zu Schimmel kommen. Um diesen Vorgang zu ver-hindern, bedarf es einer Lüf-tungsanlage.

Im Nordpfälzer Bergland, umgeben von malerischen Weinbergen, liegt das 300-Seelen Dorf St. Alban. Von Mönchen schon vor über eintausend Jahren gegrün-det, hat es heute eine Attraktion der besonderen Art zu bieten: Bio-Solar-Häuser aus Plexiglas und Holz. Die Geschichte der ungewöhnlichen Bio-Häuser erzählt sich fol-gendermaßen: Im Jahr 1993 fasste Klaus Becher, ein alteingesessener St. Albaner, den Entschluss, ein Passivhaus für seinen Ruhestand zu bauen – ein Haus also, das ohne Heizsystem auskommt und sehr gut wärmegedämmt ist. Seine einzige Bedin-gung: es sollte ohne aufwendige Lüftungs- oder Solartechnik auskommen. Zu hoch empfand Becher den nötigen Wartungsaufwand für derartige Systeme und die mit der Lüftungsanlage einhergehenden gesundheitlichen Risiken. Trotz langer Suche fand der Maschinenbauingenieur keine Baufirma, die ihm ein passendes Haus anbie-ten konnte. Becher fasste daraufhin einen Entschluss, der weitreichende Folgen ha-ben sollte. Er fertigte sein Wunsch-Heim selbst an. Heute, 17 Jahre später, steht sein Neffe Hubert Becher an der Spitze der Bio-Solar-Haus GmbH in St. Alban und ver-kauft das von Klaus Becher erdachte Bio-Solar-Haus in die ganze Welt.

Bio-Solar-Haus aus Kunststoff – ein Widerspruch?Dabei besteht einer der wichtigsten Rohstoffe des Bio-Solar-Hauses nicht aus natür-lichem Material, sondern aus dem Kunststoff Plexiglas. Das vom Chemieunterneh-men Evonik Röhm schon seit 1933 produzierte Acryl mit dem Markennamen Plexi-glas wird im Bio-Solar-Haus großflächig für die Außenwand und das Dach benutzt. „Mit Plexiglas ist es uns tatsächlich möglich, Warmwasser und Heizung fast ohne technische Hilfsmittel bereitzustellen“, erklärt Hubert Becher. Das funktioniert auf zwei Arten. Zum einen dient die transparente Plexiglas-Außenwand dazu, Licht-strahlen in das Haus zu lassen und die Räume aufzuwärmen. Da Plexiglas eine hohe Wärmedämmung aufweist, können die Wärmestrahlen nicht durch das Plexiglas hindurch und die Innenräume bleiben warm. Zum anderen benutzt Becher das Ple-xiglas-Dach auch für Solarthermie. Auf dem gut isolierten Dachboden befinden sich schwarze Wasserschläuche, die durch das Sonnenlicht erwärmt werden. Eine Pumpe führt das erhitzte Heizwasser in einen Wärmespeicher. Von dort aus wird es entwe-der für die Wandstrahlungsheizung eingesetzt oder es erwärmt durch Wärmeaus-tausch das Brauchwasser. Diese Methode ist in der Anschaffung erheblich billiger als konventionelle solarthermische Anlagen und benötigt keine Wartung. So amor-tisiert sich die Solaranlage des Bio-Solar-Hauses schon in wenigen Jahren. In son-nenarmen Zeiten sorgt ein Kaminofen für warmes Wasser und Heizung. Mit dem Prinzip des technikarmen Bauens verursacht das Bio-Solar-Haus 80 Prozent weniger Betriebskosten als vergleichbare Passivhäuser und kann damit als Energiesparhaus der nächsten Generation bezeichnet werden. Mit Glas hätte Hubert Becher dieses Haus nicht bauen können, wie er sagt. Denn Plexiglas kann durch thermoplastische Methoden beliebig verformt werden, was es Becher möglich macht, Häuser in einer energetisch günstigen Zwiebelform zu bauen. Es ist elfmal bruchfester als Glas, aber nur etwa halb so schwer. Durch dieses geringe Gewicht benötigt Plexiglas weniger aufwändige Unterkonstruktionen als Glas. In energetischer Hinsicht hätte Becher auch dreifach verglaste Fenster verwenden können. Doch sind die Kosten einer Dreifachverglasung erheblich höher als bei Plexiglas. Dazu kommt: Plexiglas muss nicht gesäubert werden, denn durch eine spezielle Haftbeschichtung können sich weder Moose oder Algen an das Material heften, noch kann es vergilben.

Plexiglas plus Leuchtdioden: erheblich höhere LichtausbeuteDoch auch in der Innengestaltung kann Plexiglas erstaunliche Effekte bringen. Darmstädter Studenten wurde 2008 die schier unlösbare Aufgabe gestellt, ein Haus zu bauen, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Ende 2009 stellte das Team um Architekturprofessor Manfred Hegger der Weltöffentlichkeit das „surPlushome“ vor und konnte damit in Amerika den für die Architektur bedeutenden Solar Decathlon Wettbewerb gewinnen. „Eines der Hauptziele des Projekts war, eine

Auf den ersten Blick scheint Plexiglas ein unter Umweltgesichtspunkten fragwürdiger Baustoff zu sein. Doch bei genauerem Hinsehen glänzt Plexiglas durch überzeugende Vorteile. Von Antonia Bäzol.

Bauen mit Plexiglas

Plexiglas –

ein Kunststoff mit frappierenden VorteilenAuf den ersten Blick wirkt Plexiglas wie ein umweltschädlicher Kunststoff. Und das nicht ohne Grund, immerhin besteht Plexiglas aus dem fossilen Brennstoff Erdöl. So muss man einen zweiten Blick riskieren, um hinter den ökologischen Vorteil von Plexiglas zu gelan-gen. Denn „ein Baustoff ist nicht unbedingt nachhaltig, nur weil er aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Vielmehr müssen auch das Einsparpotenzial und die möglichst lange Verwendung betrachtet werden, und diese sind bei Plexiglas gegeben“, erklärt Anette Grass von der Deutschen Umwelthilfe. Auch unter Gesundheitsgesichts-punkten soll Plexiglas unbedenklich sein. Die in Kunststoffen gefürchteten Weichmacher und Schwermetalle sind in Plexiglas nicht vorhanden. Es erfüllt im Gegenteil die Vorgaben für den Einsatz in Spielzeugen und Verpackungen. Im Falle eines Brandes entstehen keine akut giftigen Gase und es brennt nahezu ohne Qualm ab. „Da es UV- und witterungsbeständig ist, kann Plexiglas ein Leben lang halten“, erklärt Ulrich Kläres, Kommunikationsleiter von Evonik Röhm. „Ausgetauscht wird es meist nur aufgrund des sich verän-dernden Geschmacks.“ Und Plexiglas kann wieder verwertet werden. Eine Recyclingfirma stellt auf Anfrage für das alte Plexiglas einen Container bereit. Diese holt das Plexiglas ab, sortiert und zerkleinert es und liefert es zu Evonik Röhm. Hier wird das Recycling-Granulat zu 100 Prozent in die Produktion neuer Platten eingebracht und kein Tropfen des wertvollen Erdöls geht verloren.

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wohnliche, aber individuell veränderbare Raumatmosphäre zu schaffen. Hierfür war die stimmungsvolle Beleuchtung des Innenraumes wichtig“, erklärt Martin Zeumer, im Projekt verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Um Strom zu sparen, wurden hierzu Leuchtdioden eingesetzt, die wenig Leistung benötigen. Allerdings wären die Studenten gezwungen gewesen, massenhaft Dioden zu verarbeiten, um eine gleichmäßige Beleuchtung zu erzielen. „Dieses Problem konnten wir mit Plexi-glas sehr gut lösen“, so Zeumer weiter. Die Dioden wurden an die Kanten von Plexi-glasplatten befestigt und die Platten selbst an den Schrankoberflächen im Innen-raum montiert. Da Plexiglas das Licht sehr gut streut, reichen etwa 30 Dioden pro Platte, um die gesamte Oberfläche gleichmäßig zu beleuchten. „Ohne Plexiglas hät-ten wir wahrscheinlich doppelt so viele Leuchten gebraucht, um den gleichen Effekt zu erzielen.“ Insgesamt kann das Haus durch Photovoltaikmodule an der Fassade bis zu 14.000 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren und verbraucht selbst – unter anderem auch wegen der energiesparenden Beleuchtung – lediglich 4.000 Ki-lowattstunden. i QC20F12

Plexiglasplatten mit LED-Lampen helfen Energie sparen: das preisgekrönte „surPlushome" von der Technischen Universität Darmstadt.

Plexiglas ermöglicht es, Häuser in energetisch günstiger Zwiebelform zu bauen.

Hausdach mit Plexiglas für solarthermische Anlage

Funktionsskizze Bio-Solar-Haus

Haus-im-Glashaus-Prinzip

Statt der Plastiktüten-Version mit elektrisch betriebener Lüftung setzt die Becher GmbH das Haus-im-Glashaus-Prinzip ein: auf die transpa-rente Plexiglas-Außenhülle trifft Tageslicht und erwärmt den Luftspalt zwischen Innen- und Außenhülle. Als Wärmespeicher in der Nacht dient die Innenhaushülle. Tagsüber wird die Wärme an den Luftspalt wieder abgege-ben. So ist das Innenhaus immer von einer warmen Luftschicht umgeben. In den Wohnräumen dringt der von den Menschen erzeugte, Wasserdampf durch die diffu-sionsoffene Innenwand und trifft auf den warmen Luft-spalt. Da der Wasserdampf leichter als Luft ist, steigt er nach oben und gelangt über eine Dachöffnung ins Freie. Die Außenhülle schützt das Haus zusätzlich vor allen Witterungseinflüssen.

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Das ganzheitliche Heilverfahren von Pfarrer Kneipp fußt auf fünf Säulen:

1. Wasser: „Ich glaube, dass ich kein Heilmittel anführen kann, das sicherer heilt als das Wasser." (Kneipp)

2. Bewegung: „...haben viele nicht Gelegenheit zur Erhaltung und Vermehrung ihrer Kräfte, so ist es notwendig, dass wenigstens zeitweilig alle Teile des Körpers geübt und in Bewegung gesetzt werden".

3. Ernährung: „Mörder bekommen lebenslänglich; Nahrungsmittel-fälscher sollten die gleiche Strafe bekommen – sie sind indirekte Mörder. Mancher stirbt darum, ohne dass man die eigentliche Ursache kennt."

4. Heilpflanzen: „Die Natur ist die beste Apotheke". 5. Innere Balance: „Vergesst mir die Seele nicht... Ich konnte

den Menschen erst helfen, als ich Ordnung in ihre Seele gebracht habe."

Mit viel Einfühlungsvermögen führt die Wellness-Crew des Kneippianums ihre Gäste an das neue Angebot der Trink-Kur mit lebendigem Wasser heran. Spa-Chef Jochen Reisberger: „Wichtig ist, dass sich der Gast ganz genau darauf konzentriert, wie sich der Schluck Wasser, den man gerade trinkt, anfühlt." Zur Auswahl stehen acht lebendige Wässer von St. Leonhards: Quelle St. Leonhard, Quelle St. Leonhard medium, Mondquelle, Vollmondabfüllung, Lichtquelle, Sonnenquelle, Quelle St. Georg sowie Aqua Sola. Zur Orientierung behält man einfach die Farbe des jewei-ligen Flaschendeckels in Erinnerung.

„Wenn das Wasser kratzt oder trocken schmeckt, ist es nicht das Wasser, das in der momentanen Verfassung zu einem passt. Wenn das Wasser sich aber weich an-fühlt, sich leicht trinkt oder andere positive Gefühle und Assoziationen auslöst, dann sollte man es in seine engere Wahl nehmen", so Reisberger. In einer zweiten Trinkrunde werden die persönlichen Wasserfavoriten noch einmal verglichen. Christiane Marie Rapp, Geschäftsführerin des Kneippianums: „Dieses Wasser bekom-men unsere Gäste dann zu ihren Mahlzeiten während ihres Aufenthalts gereicht und es ist nicht selten für sie der Beginn eines neuen Trinkbewusstseins."

70 Prozent unseres Körpers sollten aus hochwertigem Wasser bestehen, durch falsches Leben und falsches Trinken kann diese gesunde Ordnungsstruktur schnell ins Wanken geraten. „Durch das natürliche Wasser wird der Mensch gereinigt von Krankheiten des Leibes", formulierte Sebastian Kneipp. Es tut gut, sich dies immer wieder ins Bewusstsein zu rufen.

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Kneippianum: Wasser hoch zweiDer Durst nach Rund-um-Gesundheit macht Kneipps ganzheitliches Heilverfahren heute wieder so beliebt. Im Kneippianum in Bad Wörishofen wird die äußere Anwendung von Wasser nun durch individuelle Trink-Kuren kom-plettiert. Die Kneipp'schen Stiftungen verstärken die Zusammenarbeit mit St. Leonhards: Aus allen acht leben-digen Wässern des Unternehmens kann der Gast nun sein persönliches Wasser wählen. Welche zusätzlichen Ge-sundheitseffekte das bringt, hat sich Quell-Autorin Martina Guthmann vor Ort erklären lassen.

Das Kneippianum in Bad Wörishofen ist das führende Kurhotel für Kneipp-Natur-heilverfahren. Im Kneippianum ist die Lehre des "Wasserpfarrers" überall präsent. Als einziges Gesundheitszentrum bietet es alle fünf Elemente der Kneipp'schen Leh-re an: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen sowie die Balance von Körper, Geist und Seele. Mehr als 100 Mitarbeiter kümmern sich im Kneippianum um das Wohlbefinden der Gäste – darunter ein bestens ausgebildetes Ärzte-Team.

Sebastian Kneipp persönlich gründete das Haus im Jahr 1896; heute präsentiert sich die Kurklinik als modernes Gesundheitszentrum für ganzheitliche Naturheilver-fahren. Das Vier-Sterne Wellvital-Hotel führt die ganzheitliche Tradition seines visi-onären Stifters konsequent fort und verbindet diese mit zeitgemäßem Komfort. Die mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteten 125 Zimmer und Appartements über-zeugen durch natürliche Schlichtheit. Dunkle, gewachste Parkettböden erden die Gäste, die Linien bei der Möblierung sind klar. Die Materialien Wolle und Baumwolle holen die Natur ins Haus – ebenso wie die großen, zum Boden gezogenen Fenster, die in vielen Zimmern Ausblick zum Kurpark bieten.

Sebastian Kneipp erkannte sehr früh, dass psychische Balance die Voraussetzung für ein gesundes und glückliches Leben ist. Deswegen finden in den von den Barm-herzigen Brüdern getragenen Kneipp'schen Stiftungen Meditation, Aromamassagen oder das spirituelle Angebot von Schwester Waldefried auf Wunsch Eingang in die individuelle Kneipp-Therapie. Das Kneippianum ist der ideale Ausgangsort für Frei-zeitaktivitäten, die den Körper leistungs- und widerstandsfähiger machen. Ob ge-mütliche Spaziergänge im Kurpark oder ausgiebige Nordic Walking-Touren im All-gäu – das Freizeitangebot in Bad Wörishofen ist umfangreich. Und weil Bewegung hungrig macht, kommen im Kneippianum abwechslungsreiche und vollwertige Köstlichkeiten auf den Tisch, die mit Heilkräutern aus dem hauseigenen Kräutergar-ten verfeinert werden. In den Zimmern liegen Kräuterkissen bereit, die Kräutertee-küche steht den Gästen rund um die Uhr offen, und die wohltuende Kräuterbehand-lung im Kneipp Spa verschafft den Gästen tiefes Wohlbefinden. Das 2.000 Quadrat-meter große Kneipp Spa bietet viel mehr als Wassergüsse. Dort finden die Gäste ein Hallenbad, Sprudelbecken, einen Außenwhirlpool und eine großzügige Saunaland-schaft. Bei Waschungen, Güssen, Wickeln, Bädern und Wassertreten werden der Kreislauf der Gäste angeregt, das Immunsystem gestärkt und Beschwerden wie Bluthochdruck oder Schmerzen gelindert.

In der neu eingerichteten Wasserbar im Spa-Bereich schließlich können die Gäste das für sie individuell passende Wasser für die Trink-Kur mit lebendigem Wasser finden, wie sie im Kneippianum in Zusammenarbeit mit St. Leonhards nun verstärkt durchgeführt wird.

Kneippen für innen und außenDie Kneipp'sche Lehre hat immer die Individualität des Einzelnen im Blick. So wie die Hydrotherapie, die äußere Anwendung von Wasser, im Kneippianum auf jeden Gast individuell abgestimmt wird, so geschieht dies jetzt auch beim Trinken: Beim Sensorik-Test mit St. Leonhards Wasser findet jeder Gast sein persönliches Lebense-lixier in Form von „lebendigem Wasser". Derartiges Wasser zeichnet sich durch eine Reihe von Qualitätsmerkmalen aus. Als „reifes" Wasser sprudelt es aus eigener Kraft aus dem Boden, steigt zum Teil aus großen Tiefen von selbst aus dem Erdreich. Man nennt dieses Phänomen „artesisch". Aufgrund seiner ursprünglichen Cluster-Struk-turen kann lebendiges Wasser vom Körper besser aufgenommen werden und för-dert die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften. Lebendiges Wasser beinhaltet für den Menschen lebenswichtige Informationen sowie eine erhöhte Konzentration an Elektronen, die bei der Aktivierung und Entsäuerung des Körpers eine wichtige Rolle spielen. In der heutigen Zeit hat das Wasser, das die Verbraucher normalerwei-se geliefert bekommen, oftmals viel von seiner Lebendigkeit eingebüßt.

Die richtige innere und äußere Wasser-anwendung kann den Menschen ganzheitlich in Harmonie bringen.

Gewinnen Sie: „Abtauchen & Genießen" im Kneippianummit fünf Übernachtungen für eine Person inkl. Vitalpension, einer Natur-Kosmetik-Behand-lung, Maniküre, Pediküre, Sanddorn-Ganzkörper-packung, Kopf-Lymph- drainage, Kräuterfußbad, zwei Gesundheitsgüssen, Teil-nahme am Aktivprogramm.

Kneippianum**** Gesundheit & Medical WellnessAlfred-Baumgarten-Straße 686825 Bad WörishofenT 08247 - 351-0 www.kneippianum.de

Preisfrage: "Wer hat das Kneippianum gegründet?"

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns:Redaktion QuellSaalgasse 1260311 FrankfurtKennwort: KneippianumEinsendeschluss ist der 15. Juli 2011.

Das Kneipp'sche 5-Säulen-Konzept

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Der SensoriktestDem eigenen Gespür trauenÜber seine eigene Geschmacks- wahrnehmung kann jeder Mensch – ob Kind oder Erwachsener – erfahren, welches Wasser den individu-ellen Zustand des Körpers am Besten unterstützt. Das geschieht durch den so genannten Sensoriktest. Wich-tig dabei ist, die Wässer bei Zimmertemperatur zu probie-ren, denn Kälte beeinträchtigt die Geschmacksnerven. Das Wasser sollte dann – ähnlich wie bei Wein – mit Aufmerk-samkeit im ganzen Mund geschmeckt werden. Das Was-ser, das weich schmeckt, im Mund quasi aufquillt und sich so gut wie von alleine trinkt, ist das für den Verkoster rich-tige Wasser.

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Die Eiskappe Grönlands ist bis zu drei Kilometer dick und die zweit-größte Eisfläche nach der Antarktis. Diese gigantische Eismenge bedeckt heute 95 Prozent der Insel und ein großer Teil dieses gefrorenen Süßwas-sers gleitet langsam als Gletscher hinab zum Meer. Dort brechen die Eis-berge an der Küste ab, schwimmen in den Atlantik und schmelzen. Mehre-re hundert Milliarden Tonnen Eis und damit riesige Mengen an kostbarem Trinkwasser fließen so jährlich ungenutzt ins Meer. Einen einzigen Eisberg zu nutzen würde Millionen Kubikmeter Frischwasser für eine ganze Region verfügbar machen.

Eisberg im SchlepptauSchon vor 40 Jahren kam der französische Ingenieur Georges Mougin auf die Idee, man könnte die Eisberge als Trinkwasserreserve nutzen. Er beobachtete per Schiff und Heißluftballon wie Eisberge in Grönland aus Gletschern geboren werden und nach Süden driften. Der Ingenieur hatte eine kühne Vision: Er möchte einen Eisberg dorthin schleppen, wo Men-schen Trinkwasser dringend benötigen. Einen Eisberg ins Schlepptau zu nehmen, bedeutet letztlich nichts anderes als den Ort zu verändern, an dem er schmelzen wird.

1977 fand in den USA die erste Internationale Konferenz zur Ausbeu-tung von Eisbergen statt. Man war damals fest davon überzeugt, dass in-nerhalb der nächsten drei bis vier Jahre Eisberge in alle Regionen der Welt verschifft werden können. Doch das Projekt scheiterte aus technischen und finanziellen Gründen.

Von Neufundland zu den Kanarischen InselnIm Jahr 2002 startete Georges Mougin wieder mit einem neuen Konzept. Mit Unterstützung eines erfahrenen Teams aus Gletscherforschern, Meteo-rologen und Meeresforschern begann er exakt zu analysieren, wie realis-tisch die Idee ist, Trinkwasser aus Eisbergen zu gewinnen. Mougin testete die Möglichkeit eines Eisberg-Transports von Neufundland zu den Kana-rischen Inseln im Computermodell.

Auf den Kanarischen Inseln ist Trinkwasser sehr knapp oder von nicht sehr guter Qualität. Ein Großteil des Trinkwassers dort kommt aus Meer-wasser-Entsalzungsanlagen. Leider führen der enorme Energieverbrauch und die entstehenden Abwässer zu immer größer werdenden Umweltpro-blemen. In der Computersimulation konnte der Eisberg nach vier Monaten sein Ziel, die Kanarischen Inseln erreichen.

Um das Abschmelzen auf dem Weg nach Süden so gering wie möglich zu halten, müsste der Eisberg in einem wasserdichten Textilmantel ver-packt werden. Dieser isolierende Schutz soll sich um den unteren Teil des Eisbergs schmiegen, wo der Wasserverlust durch das Schmelzen am größ-

Trinkwasser aus Eisbergen

ten ist. Zum Abschleppen eignet sich vor allem ein Tafeleisberg, benannt nach seiner flachen Oberfläche.

Kontrolliertes Treiben mit der NaturDoch das Abschleppen eines sieben Millionen Tonnen schweren Eisbergs ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen nicht sinnvoll. Es ist be-kannt, dass jedes Jahr vor der Küste Neufundlands Millionen Dollar ausge-geben werden, um Ölplattformen vor Eisbergen zu schützen. Dafür werden starke Schlepper eingesetzt, um die Richtung von Eisbergen um ein paar Grad zu verändern und so die Gefahr einer Kollision abzuwenden. Man weiß dadurch, dass mehr als fünf Schlepper nötig wären, um sieben Milli-onen Tonnen Eis abzuschleppen. Und das hätte verheerende Auswirkungen auf die Energiebilanz und damit die Kosten der gesamten Unternehmung. Aber ein direktes Abschleppen ist auch gar nicht nötig. Ein Schlepper könnte den Eisberg lediglich lenken. Die Natur wird einen großen Teil der Arbeit machen. Kontrolliertes Treiben nutzt die Strömungen, den Wind und die Wellen soweit als möglich aus, statt gegen sie anzukämpfen.

Noch sind es Simulationen, aber nach diesen Berechnungen sollte so eine Reise mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 1,5 Stundenkilome-tern zwischen Neufundland und den Kanaren rund 140 Tage dauern und von den sieben Millionen Tonnen Eis würden immerhin noch vier Millionen Ton-nen übrig bleiben. Damit wäre eine Versorgung von rund 70.000 Menschen für ein ganzes Jahr gewährleistet. Der Transport würde rund 4.000 Tonnen Treibstoff verbrauchen, also einen Liter auf 1.000 Liter Trinkwasser.

Der theoretische Beweis ist erbracht. Was fehlt sind Investoren, die eine solche Reise ermöglichen. Die Prognosen, dass 2025 schon mehr als 50 Länder Trinkwasserprobleme haben werden, sind auf jeden Fall ein ge-wichtiger Grund weiter zu forschen. Schon heute sind 1,2 Milliarden Men-schen davon betroffen und täglich sterben zehntausende Menschen an Wassermangel.

Ilulissat-EisfjordEiner der aktivsten Gletscher der Erde in der Nähe von Ilulissat an der Westküste Grönlands eilt mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern pro Tag zur Küste. Dieses gewaltige Süßwasser-De-pot bringt pro Jahr 35 Milliarden Tonnen Eis hervor.

Der steigende Wasserverbrauch führt weltweit immer mehr zu einer Verknappung der globalen Süßwasservorräte. Konflikte um knappe Wasserressourcen sind vorprogrammiert, denn Wasser ist Voraussetzung für jegliche menschliche Entwicklung. Mit dem zunehmenden Wassermangel in vielen Ländern der Welt wird das Eis Grönlands zu einer alternativen Wasserressource. Von Dr. Jürgen Kern.

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TafeleisbergEisberge driften zwi-schen Kanada und Grönland mehr als 3.000 Kilometer weit, getragen erst vom Baffinstrom und dann vom Labradorstrom bis vor die Küste Neu-fundlands.

Salzwasser (Ozeane)

Süßwasser

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Andere

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Süßwasser

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Flüsse

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Sümpfe

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Wasserverteilung auf der Erde

Der größte Teil der Erdober-fläche (ca. 71 Prozent) ist von Wasser bedeckt. Das Wasser-vorkommen der Erde beläuft sich auf rund 1,4 Milliarden Kubikkilometer, wovon der allergrößte Teil (97 Prozent) auf das Salzwasser der Meere entfällt.

Der Anteil des Oberflächen-wassers der Flüsse, Sümpfe und Seen ist mit 0,3 Prozent des Süßwassers rein mengen-mäßig recht unbedeutend.

Nur 40 Millionen Kubikkilome-ter (ca. 3 Prozent) des irdischen Wassers liegen als Süßwasser vor. Das meiste Süßwasser (rund 69 Prozent) ist dabei als Eis in Eiskappen und Gletschern gebunden und somit nicht der direkten Nut-zung zugänglich.

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Eine Spezialität der Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu sind die fünf verschiedenen Weißbiere, die mit ihrem fruchtig-spritzigen Geschmack besonders im Sommer sehr beliebt sind. Das Besondere an den Bieren der überzeugten Bio-Brauerei sind die ausge-wählten Zutaten aus ökologischem Landbau, die von über einhundert Bauern der Region frisch geerntet an-geliefert werden. Aus Bio-Gerste und Bio-Weizen ent-steht in der eigenen Mälzerei, der einzigen hundertpro-zentigen Bio-Mälzerei in Deutschland, das sortenspezi-fische Malz, das den späteren Geschmack und die Farbe des Bieres schon maßgeblich mitbestimmt. Zusammen mit dem reinen Quellwasser der Neumarkter Lammsbräu entsteht im Sudkessel die Bierwürze, die mit Natur belas-senem Bio-Naturdoldenhopfen abgeschmeckt wird.

Die selbst gezüchtete obergärige Bierhefe, die nur mit eigener Bierwürze kultiviert wird, setzt im Gärkel-ler den Gärungsprozess in Gang. Dafür benötigt die obergärige Hefe eine Temperatur zwischen 15 und 20 Grad. Ein Grund dafür, warum früher, als es noch keine Kühltechnik gab, im Sommer fast ausschließlich obergärige Biere, wie zum Beispiel die Weißbiere, ge-braut wurden. Wenn der Braumeister das vollendete

Bier freigegeben hat, wird es ausschließlich in Glas-Mehrwegflaschen oder in Fässer abgefüllt.

Die Weißbier-Varianten erfrischen durch eine Fülle fruchtiger Aromanoten, die an Banane und Aprikose sowie einen Hauch von Zitrone erinnern. Diese feinen Geschmacksnuancen, wie fruchtig, samtig-malzig, spritzig, feinherb, hopfig oder mit dem sonnengereif-ten Aroma eines Gerstenfeldes, zeichnen die Biere der Neumarkter Lammsbräu aus. Um tief in diese Ge-schmacksfülle einzutauchen, hat die Neumarkter Lammsbräu eine innovative Veranstaltung der ganz besonderen Art ins Leben gerufen.

Beim BierCulinarium erlebt man gemeinsam mit dem Bier-Sommelier Heinz Kühnlein, der seine Leiden-schaft für Bier in beschreibende Worte fasst, die ver-schiedensten Biere in Geruch, Aroma, Mundgefühl und perfekter Harmonie mit den begleitenden Speisen. Ein renommierter Bio-Koch bereitet für die Gäste ein delikates Fünf-Gänge-Menü zu und vom Aperitif bis zum Dessert wird jeder Gang von einem darauf ab-gestimmten Bier präsentiert und abgerundet. Dabei geht die Faszination weit über den reinen Geschmack hinaus – die Rohstoffe, die Herstellung und die daraus

resultierende Vielfalt machen das Lammsbräu Bier so einzigartig. Da sich die Lammsbräu Biere auch hervor-ragend als Kochzutat eignen, fließt der eine oder an-dere Tropfen schon in die Zubereitung der Speisen ein.

Das köstliche Essen, das schöne Ambiente und die persönliche Betreuung machen jedes BierCulinarium zu einem individuellen Erlebnis, bei dem man die Liebe und Hingabe der Bio-Brauer zu ihrem Unterneh-men, ihren Getränke-Spezialitäten und ihren Kunden spürt. Mehr Infos unter www.lammsbraeu.de.

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Bio-Bierhefe als natürliche Nahrungsergänzung

Die reine Bio-Bierhefe, die die Neumarkter Lammsbräu selbst kultiviert, sorgt mit ihren wertvollen Inhalts-stoffen und dem milden Geschmack mit Fruchtnote für natürliches Wohlbefinden. Die Vitamine der B-Gruppe unterstützen Stoffwechsel, Muskelaufbau und Nerven. Biotin, Kupfer, Eisen und Vita-min A dienen zusätzlich als „Schönheits-Nahrung“ für Haut und Haare. Mineralstoffe und Spurenelemente unter-stützen Fitness, Knochenbau uns Zähne. Die aktiven Hefe-zellen wirken probiotisch und unterstützen so das Gleichge-wicht der Darmflora. Mit den sechs verschiedenen Primär-hefe-Varianten wird die täg-liche Dosis Kraft zum Genuss. www.bioverum.de.

Geschmacks-fülle aus der OberpfalzOb klassisch, leicht oder alkoholfrei – die Weißbier-Spezialitäten der Neumarkter Lammsbräu entfalten ihren vollen Geschmack aus besten Zutaten der Region.

Die nächsten Veranstaltungen:

30. Mai 2011 im r.i.z, Nürnberg

7. November 2011 bei Herrler Gourmet, Beilngries

Riesling: Purer GenussEigentlich sollte man es nicht glauben, aber die Produktion von Wein ist ebenso der Mode unterworfen wie die von Damenschuhen, Sportwagen, Brillengestellen oder Kinofilmen. Und doch ist es logisch, denn Wein ist in letzter Konsequenz eben kein Natur-, sondern ein Kulturprodukt. Und damit auch den wechselnden Konjunkturen der Mode unterworfen. Nichtsdestotrotz gibt es das Ideal des „Naturweins“. Von Dr. Christian Schneider.

Das alte deutsche Weingesetz von 1930 kannte diese Kategorie noch als „Wein, dem irgendwelche andere Stoffe, als sie zur Kellerbehandlung notwendig sind, nicht zugesetzt worden sind.” Die Problematik dieser Definition liegt auf der Hand: Was ist „notwendig“? Nach der Gesetzesreform von 1971 wurde der Begriff „Naturwein“ durch den seltsam konturlosen des „Prädikatsweins“ ersetzt.

Was könnte „Naturwein“ heute, im Zeitalter der hochtechnisierten Kellertechnik, der gigantischen Vollernter und computergesteuerten Abfüllanlagen heißen? Philipp Wittmann, der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Prädikatsweingüter Rheinhessen, hat eine Antwort versucht: „Naturwein“, so sagt er, „ist für mich heu-te unter kontrolliert biologischen oder biodynamischen Gesichtspunkten erzeugt, natürlicher Anbau im Weinberg und natürlicher Ausbau im Keller sind hierfür die Grundlage, Verzicht auf jegliche chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger gehört genauso dazu, wie der Verzicht auf die Chaptalisierung und den Zusatz synthetischer Schönungsmittel.”

Dem ist zuzustimmen. Aber wieder stellen sich Fragen, etwa: Was ist „natürlicher Ausbau im Keller“? Für mich ist es bei hochklassigen Weinen wie dem Riesling in allererster Linie die Spontangärung. D.h. der Verzicht darauf, die Gärung durch künstliche Reinzuchthefen zu erzeugen, und sich ganz auf die Kraft der Hefen zu verlassen, die der Most selbst hervorbringt. Gewiss, das Verfahren ist aufwändig und riskant, denn die allein durch die Mikroorganismen der Traubenflora eingeleite-te Gärung verstoffwechselt den Zucker des Mostes nicht nur zu Alkohol, sondern auch zu den verschiedenartigsten Säuren, Estern und anderen sensorisch wahr-nehmbaren Komponenten. Sprich: Es kann schiefgehen. Anders gesagt: Es erfordert erheblich mehr Arbeit und dauernde Kontrollen beim Prozess der Vinifizierung. Aber das Ergebnis lohnt. So gewonnener „Naturwein“ hat von der Stunde seiner Geburt an besonderen Charakter und unverwechselbare Individualität. Die Voraus-setzungen für das Gelingen einer Spontangärung sind vollreifes, gesundes Lesegut, später Lesetermin und schönungsfreie Mostbehandlung. Viel Aufwand also. Und das mitten im umkämpften Gebiet der Moden.

Sie ahnen es: Der Riesling des Jahrgangs 2010, den wir für Sie produziert haben, ist eine Spontangärung. Er erfüllt alle Kriterien eines wahrhaften Naturweins. Und man spürt, man erlebt es tatsächlich schon im ersten Kontakt mit ihm: Die Nase verrät dem Kenner sofort die Präsenz von autochthonen Hefen, umspielt von citri-schen Tönen und – ganz zu Beginn – einem flüchtigen Hauch von Lavendel. Dies ist

kein Wein für Anfänger. So wie die Mikroklimate für die Entstehungsgeschichte eines solchen Tropfens wesentlich sind, so ist hier auch das Geschmacksbild mikro-logisch zu erschließen. Der neue Quell-Wein ist ein Erkundungswein in den feinen Nuancen, die eben nur ein Riesling hervorbringen kann. Der Gaumen spürt das Ter-roir: den schweren Boden (Letten), die mehr als ein Vierteljahrhundert alten Reben der idealen Südlage und dazu wieder das fruchtig Citrische: Quitte und Apfel.

Es ist immer ein guter Qualitätstest, Weine zu verkosten, die nicht mehr Keller- oder gar Kühlschranktemperatur haben. Denn oft werden erst dann die Fehler im Geschmack deutlich, wird der vermeintlich feine Tropfen manchmal urplötzlich breit und plump. Unsere Elsheimer Blume legt indes gerade bei höherer Trinktempe-ratur geschmacklich zu: ein kristalliner Honigton mischt sich in die filigrane Minera-lität und die frische Frucht. Frisch und jugendlich will er getrunken werden. Deshalb fiel die Wahl auf einen Kapselverschluss, der ihn die nächsten 2 bis 3 Jahre jung halten wird. Der Alkoholgehalt liegt bei 12 Grad, der natürliche Restzucker bei 2,4 Gramm. Und die Säure? Lesen Sie mehr dazu in der Randspalte. i QC20W04

Exklusiv bei QuellSichern Sie sich von unserer exklusiven und limitierten Wein-Edition Christian Schnei-der ein Probierpaket von: 6 Flaschen Riesling zum Preis von 47,40 Euro zuzüglich Versandkosten von 6,90 Euro.

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Die Säure. Sie ist eine der größten Überraschungen und Geheimnisse dieses unge-wöhnlichen Quell-Rieslings. Wir verraten den Wert nicht. Sondern wir machen ein Spiel daraus: Wer sie am präzisesten schätzen kann, bekommt einen 6er-Karton als Gewinn. Vorweggeschickt: Es ist nicht leicht.Senden Sie uns eine Postkarte mit dem von Ihnen geschätz-ten Säurewert an oben ange-gebene Adresse.

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Die Urkraft der Gewitter mit Blitz und Donner übte seit ewigen Zeiten auf die Menschen eine Mischung aus Angst und Faszination aus. Früher wurde in einem tobenden Unwetter der Zorn der Götter sicht-bar. Heute wissen wir, dass der Blitz eine gigantische elektrische Entladung ist – die auch heute noch für uns gefährlich ist. Von Dr. Andreas Walker.

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Kaltfront Eine Gewitterfront überquert den Bodensee.

GewitterwolkeAm späten Nachmittag eines heißen Sommertages entsteht eine mächtige Schauer- und Gewitterwolke, die wie ein gigantischer Pilz aussieht.

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Buchtipp

Wer sich noch tiefer mit dem Thema Wetter und Himmels-phänomenen befassen will, erhält ausführliche Informa-tionen im neuen Buch von Andreas Walker und Thomas Bucheli, das im AT-Verlag erschienen ist:

Wetterzeichen am Himmel:

Meteorologische Erscheinungen verstehen und richtig deuten

Der Meteorologe Andreas Walker, leidenschaftlicher Naturbeobachter und Foto-graf, vermittelt anschaulich das Wissen, um Wetterzeichen am Himmel zu verstehen und zu deuten. Klar und für den Laien einfach verständlich erklärt er die wichtigsten Grundbegriffe der Meteorolo-gie. Auch interessante, mit dem Wetter vernetzte Wis-sensgebiete werden beleuch-tet, wie etwa die Wetterfüh-ligkeit und die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung. Ebenso werden spektakuläre Licht- und Farbphänomene in der Atmosphäre erklärt.Neben der Beschreibung der Wetterphänomene gewährt das Buch Einblick in die Entstehung einer TV-Wetter- prognose. Der vom Schweizer Fernsehen bestbekannte und beliebte Thomas Bucheli gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Das Buch ist mit mehr als 200 eindrücklichen Farbfotos von Wetterphänomenen illustriert.ISBN 978-3-03800-464-6 Preis in D: 26,90 Euro, Preis in A: 27,70 Euro,Preis in CH: 38,00 CHF

Vom Götterzorn zur Hochspannung am Himmel

BlitzeGewitterwolken bringen nicht nur starke Regenschauer und Hagel, sondern auch heftige Entladungen, welche sich in hellen Blitzen und lauten Donnerschlägen manifestieren.

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Kurz vor dem GewitterEinige Minuten vor dem Gewitter erscheint die dunkle Wolkenbasis als bizarres Muster am Himmel. Dann bricht das Gewitter los mit Blitz, Donner, Wind und Regen.

BöenfrontVor dem Gewitter hat sich eine riesige Böenwalze gebildet.

Gewitterfront RückseiteDie Rückseite einer Gewitterfront wird von der Abendsonne beschienen.

Schutz vor Blitz

Das Baden oder Surfen in Gewitternähe ist besonders gefährlich. Die Wasseroberflä-che und die Unterseite der Gewitterwolke verhalten sich wie ein Kondensator. Jeder Gegenstand (Segelmast oder herausragender Kopf eines Schwimmers), der vom Wasser in die Höhe ragt, verringert den Widerstand und erhöht das Risiko, dass dort der Ladungsausgleich zwischen Wolke und Erde erfolgt. Am besten sucht man Schutz in Gebäuden, Mulden oder Autos.

Die Metallkarosserie eines Wagens bildet einen so genannten Faraday-Käfig, der den Blitz aussenherum ableitet und in dessen Innern man selbst während eines Blitzschlages geschützt bleibt. Das Innere eines Waldes mit gleich hohem Baumbestand kann Schutz bieten. Dabei sollte man trockene Plätze bevorzugen. Im Gebirge sollte man sich keineswegs auf Gipfel, Kuppen oder Graten aufhalten oder an Felswände anlehnen.

Bietet sich nirgends Schutz und man ist gezwungen im Freien zu verharren, sollte man eine Kauerstellung ein-nehmen und sich auf keinen Fall flach hinlegen. Je grösser der Körperkontakt mit dem Boden ist, desto gefährlicher kann sich das in der Nähe eines Blitzes auswirken.

In der altbabylonischen und altgriechischen Zeit führte man die zerstörerische Wirkung des Blitzes auf einen zündenden Feuerstrahl und einen zerschmetternden Donnerkeil zurück, die von den Göttern zur Erde geschleudert wurden.

Zeus, oberster Herrscher der griechischen Götter, war der Wettergott, der beson-ders für Regen, Schnee, Hagel und Gewitter verantwortlich war. Seine Donnerkeile waren gefürchtete und unfehlbare Waffen. Zeus war auch der Geber von Zeichen: seine heilige Eiche in Dodona in Epirus kündete Sterblichen die Zukunft, und auch Blitz und Donner wurden als Vorzeichen von Glück oder Unglück betrachtet. Bei den Römern war Jupiter der Hauptgott und ebenfalls für das Wetter verantwortlich.

Blitz und Sonne: die himmlischen FeuerDie Kelten hielten die Sonne für das himmlische Feuer, das einerseits lebensspen-dend, lebenserhaltend und heilend, andererseits aber auch zerstörerisch war. Sie unterschieden dabei zwischen der Frühjahrssonne (junge Sonne), die die erstarrte Erde erwärmte, gegen den Schnee kämpfte und Pflanzen, Farben und Düfte hervor-lockte, und Hochsommersonne (die alte Sonne), die zwar Früchte und Korn reifen ließ, durch ihre sengende Hitze jedoch die Ernte vernichten und dadurch die bäuer-liche Arbeit eines ganzen Jahres zunichte machen konnte. Die Folge davon war oft-mals eine Hungersnot. Zudem entlud sich diese an sich schon „böse“ Sonne häufig in einem Gewitter. Je nach der gerade herrschenden Situation war dies eine Wohltat oder eine Katastrophe. Einerseits löste der Blitz lebensspendenden Regen aus, ande-rerseits gefährdete er das Leben von Menschen, Tieren und Bäumen. Die Kelten hielten den Blitz für die Waffe des Himmelsgottes Taranis. Er besaß, im Gegensatz zum römischen Jupiter oder zum germanischen Thor, auch eine Sonnenkomponen-te. Blitz und Sonne waren somit himmlische Feuer, die eine wohltätige, zugleich aber auch eine zerstörerische Kraft hatten.

Hochspannung am HimmelDer Blitz blieb für lange Zeit ein ungelöstes Rätsel. Erst mit der Entdeckung der Elektrizität konnte man dieses seltsame Himmelsfeuer erklären. So gelang es schließlich Benjamin Franklin (1706-1790) durch ein Experiment zu beweisen, dass der Blitz elektrischer Natur ist. Durch die Aufwinde und die ungleiche Eis-Wasser-Verteilung in der Gewitterwolke entstehen Gebiete mit verschiedenen elektrischen Ladungen. Der obere, eisige Teil der Wolke ist meistens positiv geladen, der untere Teil meistens negativ. Zwischen den verschiedenen Ladungen entsteht eine Span-nung. Wird ein gewisser Wert überschritten, erfolgt ein Ladungsausgleich zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Gebieten (Wolke-Wolke, Wolke-Boden oder umge-kehrt) – es blitzt. In einem Blitz treten während Sekundenbruchteilen Stromstärken auf, die im Durchschnitt 20-30 Millionen Volt und 20.000 Ampère betragen (normale Steckdose: 230 Volt, 10 Ampère!).

Durch diese gewaltige Energie wird die den Blitz umgebende Luft schlagartig auf ca. 30.000 Grad Celsius erhitzt (deshalb auch seine bläuliche Farbe). Die Luft dehnt sich bei dieser Erwärmung explosionsartig mit einem lauten Donnerschlag aus.

Sonnenenergie generiert die GewitterSobald sich im Laufe des Tages der Boden erwärmt, steigt die darüber erhitzte Luft auf, kühlt sich ab und es entstehen weiße blumenkohlähnliche Cumuluswolken, die

sich zu riesigen Gewitterwolken entwickeln können. Sie sind dazu in der Lage, kleinste Bäche in Schlamm- und Sturzfluten zu verwandeln, wenn sie an Ort und Stelle ihre gesamte Fracht an Hagel und Wasser entladen. Wenn eine Kaltfront auf feuchtwarme Luftmassen trifft, wird die Brisanz der Gewittertätigkeit nochmals dra-stisch gesteigert. Die hereinbrechende Kaltluft stammt aus nördlichen zum Teil so-gar aus polaren Breiten. Die kalte und damit spezifisch schwerere Luft stößt vor und verdrängt die warme, leichtere Luft. Im Grenzbereich dieser beiden so unterschied-lichen Luftmassen ist die Wetteraktivität sehr groß. Die hohen Temperaturunter-schiede führen dazu, dass die im Wasserdampf gespeicherte Wärmeenergie in me-chanische Energie umgewandelt wird. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtig-keit und Energie kann sie enthalten, welche beim Abkühlen frei werden.

Sturmböen, Aufwinde und damit ein Transport von fallenden Regentropfen in große Höhen führen zur Bildung von Hagel. Hagelkörner werden von starken Auf-winden (im Extremfall bis zu 100 Meter pro Sekunde!) mehrmals in große Höhen getragen. Sind die Hagelkörner klein, können sie auf dem Weg zur Erde in der som-merlich warmen Luft auftauen und als Gewitterregen mit meistens überdurch-schnittlich dicken und fühlbar kalten Tropfen auftreffen. Sehr große Hagelkörner schmelzen nur teilweise und gelangen als schadenstiftende Eisklumpen auf die Erd-oberfläche, wo sie meistens erhebliche Schäden an der Ernte und an Gegenständen verursachen.

Auch vor den Eichen sollst du weichenAuch wenn Blitze heute genauestens gemessen werden können und ihre Entste-hung gut erforscht ist, bleiben sie immer noch sehr gefährlich und unberechenbar.

In Florida heißt es, dass man eher vom Blitz getroffen wird, als in der Lotterie zu gewinnen. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Unglücks ist relativ klein, doch die-jenigen, die es trifft, werden entweder getötet oder leiden oft sehr lange an den üblen Folgen des Blitzschlages. Die Wirkung eines Blitzschlages auf den menschli-chen Körper ist verheerend, denn häufig folgt darauf ein Atem- und Herzstillstand. Trotzdem ist es erstaunlich, dass viele Menschen einen Blitzschlag überleben.

Der Blitz geht immer den Weg des geringsten elektrischen Widerstandes. Da Luft ein ausgezeichneter Isolator ist, schlägt er in gut leitende, hoch aufragende Gegen-stände ein (Metallmasten oder Bäume). Der Spruch „Vor den Eichen sollst du wei-chen, die Buchen sollst du suchen“ ist ein lebensgefährlicher Irrtum! Bei der Eiche dringt der Blitz ins Saftgewebe ein und sprengt spektakulär sichtbar die Baumrinde oder gar Teile des Stammes weg. Die Buche hingegen kann einen Blitzschlag unbe-schadet überstehen, weil sie den Blitz direkt in die Erde leitet. Deshalb hat man den Eindruck, dass die Buchen von Blitzen verschont bleiben. Es empfiehlt sich, während eines Gewitters einzelne, hoch aufragende Gegenstände grundsätzlich zu meiden.

Da der Schall „nur“ 330 Meter pro Sekunde zurücklegt, das Licht des Blitzes hin-gegen 300.000 Kilometer pro Sekunde schafft, kann aus der Zeit, die zwischen Blitz und Donner verstreicht, die Entfernung des Blitzes vom eigenen Standort bestimmt werden. Teilt man die Anzahl Sekunden zwischen Blitz- und Donnerschlag durch drei, erhält man die Entfernung in Kilometern. Der Blitz kann einige Kilometer lang sein. Deshalb erreicht der Schall aus entfernteren (oberen) Teilen des Blitzes einen bestimmten Punkt später, als aus dem nahen (unteren) Teil. Dies bewirkt ein ausge-dehntes Rollen des Donners.

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Vom Götterzorn zur Hochspannung am Himmel

Nach dem GewitterNach dem Gewitter fällt Kaltluft aus der Wolke und formiert sich zu „Wolkenhügeln nach unten“.

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Vegetarisch leicht gemacht

Zutaten: Rote Zwiebel, grüner Spargel, rote Paprika, Zucchini, Rapsöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Rosmarinzweige

Zubereitung: Alle Gemüse in ungefähr gleichgroße Stücke schneiden und in einer Schüssel mit Salz, Öl, Knoblauch und Ros-marinnadeln marinieren. Nun das Gemüse in eine feuerfeste Form

geben und ca. 15 - 20 Minuten bei ca. 160°C im Ofen backen.

Beilage: Ein Hochgenuss wird das Gemüse, wenn Sie Peccorino mit einem Sparschäler darüber hobeln. Reste von diesem Gericht lassen sich am nächsten Tag gut als Salat mit Couscous oder Gerstengrütze verarbeiten.

Karotten-Apfelsalat

Zutaten: 1 Karotte, 1 Apfel, Salz, etwas Apfelessig, Kürbiskernöl, Kürbiskerne und Sonnenblumen-kerne, etwas Kerbel

Zubereitung: Apfel und Karotte fein raspeln und mit Essig und etwas Salz abschmecken. Träufeln Sie etwas Kürbiskernöl über den angerichteten Salat. Wenn Sie das Öl gleich in die Marinade mischen wird der Salat unansehnlich grün. Streuen Sie nun noch Kürbis- und Sonnenblumenkerne darüber. Mit etwas Kerbel garnieren.

Beilage: Der Salat schmeckt sehr gut zu Ziegenfrischkäse oder geräuchertem, gebratenem Tofu.

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Der Trend in Richtung vegetarische Küche ist nicht mehr zu stoppen: Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen, um das alltägliche Schnitzel oder die Curry-Wurst durch fleischlose Gerichte ersetzen zu können.Vollwertig ist eine vegetarische Mahlzeit dann, wenn sie neben Kohlehydraten und Fett auch Eiweiß enthält.

Obwohl Reisen Vergnügen sein sollte be-deutet Wegfahren für Diabetes-Patienten oft-mals besonderen Stress: Wie sollen sie sich angemessen ernähren und was ist, wenn es Probleme mit der Unterzuckerung gibt? Im idyllisch gelegenen Hotel-Gasthof Mauthäusl hat die Wirtin Maria Abfalter nun für alle Even-tualitäten in Sachen Diabetes vorgesorgt. Un-terstützt von zertifizierten Diabetesberatern hat sie ihr Haus so ausgestattet und ihr Ser-vice-Team so schulen lassen, dass es auf alle Bedürfnisse vorbereitet ist: Das beginnt be-reits in der Küche. Mit einer diabetikerge-rechten Zubereitung der Malzeiten, die sich am Konzept basischer Ernährung orientiert, können die Gäste ohne Reue genießen. Auf der Speisekarte werden die Broteinheiten ausge-wiesen und wer am Frühstücks- und Abendbuf-fet keinen Fehler machen möchte, der kann sich seinen Tellerinhalt mit Hilfe einer Waage genau abwiegen.

Auf den Zimmern stehen kleine Kühlschrän-ke bereit, um Insulin kühlen zu können. Wenn das eigene Blutzuckermessgerät oder der per-sönliche Pen nicht funktionieren, dann kann das nötige Equipment vom Hotel ausgeliehen werden. Aber auch für eine schnelle Blutzu-ckerkontrolle zwischendurch ist das Hotelper- i QC20E13

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Das erste diabetiker-freundliche Hotel Bayerns

Gewinnen Sie: Eine Woche im Mauthäuslfür zwei Personen mit fünf Übernachtungen inkl. Vital-pension, einer Hot-Stone-Behandlung, Solebad und Salzölmassage sowie der Ver-kostung von Aqua Sola.

T 08665 - 98 60-0www.hotel-mauthaeusl.dewww.diabetikerurlaub.de

Preisfrage: Über welcher Schlucht liegt das Mauthäusl?

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns:Redaktion QuellSaalgasse 1260311 FrankfurtKennwort: MauthäuslEinsendeschluss ist der 15. Juli 2011.

sonal gerüstet. Und wenn es ernsthaftere Pro-bleme geben sollte, dann stehen Ärzte und Apotheker aus der Umgebung bereit, um kom-petente Hilfestellung zu leisten.

Erholung durch BewegungAllerdings bietet der Hotel-Gasthof Mauthäusl die besten Voraussetzungen, damit der Gast von der ersten Minute an Erholung findet. Die Lage des Hauses hoch über der wildroman-tischen Weißbachschlucht bietet eine Ruhe, wie man sie im gestressten Alltag ansonsten kaum noch kennt. Spazierwege unterschied-licher Schwierigkeitsgrade laden dazu ein, sich ausgiebig zu bewegen und sich dabei der in-takten Natur in Oberbayern zu erfreuen. Auch wer kein Auto hat oder dieses nicht bewegen möchte, ist im Mauthäusl mobil, denn der Lini-enbus der Strecke Traunstein-Bad Reichenhall hält direkt vor dem Hotel-Gasthof.

Anwendungen rund um das Thema SalzVielen Gästen ist es zunächst aber genug, sich im Mauthäusl rundum verwöhnen zu lassen. Vielfältig sind die Wellness-Angebote in der hauseigenen Entspannungsoase: sie reichen von der Fußreflexzonenmassage bis hin zur Hotstone-Anwendung, von der Lymphdraina-ge bis hin zu Kneipp'schen Anwendungen. Aufgrund seiner Tradition als Einkehrstation für die Salz-Säumer trifft man im Mauthäusl immer wieder auf das Thema Salz: Solebäder und Salzölmassagen helfen dem Körper dabei, zu entschlacken. Das so genannte Aqua Sola, das im Haus ausgeschenkt wird – eine trinkfer-tige Jodsole – entgiftet und harmonisiert den Körper und kann gerade bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse erstaunliche Effekte zei-gen. Doch nicht nur Diabetiker sind im Maut-häusl gut aufgehoben. Der Hotel-Gasthof ist für alle Ruhesuchenden ein Geheimtipp.

Die Speisen werden im Mauthäusl nach dem Konzept der basischen Ernährung bereitet, was nicht nur für Diabetiker wohltuend wirkt.

Und die vielfältigen Wellness-Angebote komplettieren die Gesundheitsformel von Ernährung, Bewegung und Entspannung.

Im Hotel-Gasthof Mauthäusl, dem anerkannten Jentschura Kurbetrieb, wird Gästen mit Zuckerkrankheit ein besonderer Service geboten, der in seiner Form bislang bayernweit einzigartig ist.

Ofengemüse

Für viele Verbraucher bedeutet vegetarische Küche eine Umstel-lung in ihren Koch- und Essensge-wohnheiten. Wichtig dabei ist, auf den Eiweißanteil zu achten, denn er sorgt für lange Sättigung. Zu den vegetarischen Eiweißen zäh-len Hülsenfrüchte, Kokos- und So-japrodukte, Tofu, viele Pilzarten, Kürbis- und Sonnenblumenkerne.

Dass fleischlose Küche delikat schmecken kann und dazu ein leichtes Lebensgefühl schenkt, be-legt Küchenmeister Bernd Meyer in seinen Kochkursen. Quell-Ge-stalterin Monika Frei-Herrmann hat Meyers Kochkurse (Seite 13)mit der Kamera festgehalten. Spe-ziell für den Frühsommer hat sie diese Rezepte der schnellen Schlank-Küche ausgewählt.

Ein Lob der Kokosmilch

Wer es bislang gewohnt war, seine Gerichte mit Sahne zu verfeinern, der sollte mal zur Kokosmilch greifen: Damit kann er auf vegetarische Weise seine Speisen veredeln und zugleich seinem Körper Gutes tun. Genauso wie die Banane oder die Avocado zählt die Kokosnuss zu den vollständigen Lebensmitteln, von denen sich der Mensch wochenlang allein ernähren könnte, ohne Mangel zu leiden. In Tropenländern wird sie als Muttermilch-Ersatz verwendet.

Schon lange wurden die ein-zigartigen Eigenschaften der Laurinsäure (der Hauptfett-säure im Fettanteil der Kokos-nuss) erkannt. Neuere veröffentlichte Forschungs- ergebnisse zeigen, dass natürliches Kokosfett zu einer Normalisierung der Körper-fettwerte führt, die Leber vor Alkoholschäden schützt und die entzündungshemmende Reaktion des Immunsystems verbessert. In Kokosmilch, die aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss unter Zusatz von Wasser gewonnen wird, sind – je nach Herstellungs- prozess – zwischen 6 und 20 Prozent Kokosfett enthalten.

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Traditionelle NaturkosmetikVinaigre de Toilette ist eine traditionelle Kosmetik zur schonenden Haut- und Haar-pflege, die ganz ohne Tenside, Konservierungsmittel oder sonstige Zusatzstoffe aus-kommt. Vinaigre de Toilette ist aus biologisch gewon-nenem Apfelessig unter Zusatz von wertvollen äthe-rischen Ölen hergestellt und hat natürliche desinfizierende und reinigende Eigenschaften.

Eigentlich hatte sich die Apothekerin Dr. Ursula Lang in ihrem Aufbaustudium der Pharmaziegeschichte vor allem mit Pflanzen beschäftigt, die gegen die Pest helfen sollten. Was sie aber bei ihren Recherchen herausfand, machte sie neugierig und motivierte sie dazu, weiter zu forschen: Essig wurde in früheren Zeiten nicht nur gegen die Ansteckung mit Krankheiten eingesetzt, sondern auch für die Körper- und Schönheitspflege verwendet. Im Paris des 19. Jahrhunderts entwickelte der Parfümeur Jean Vincent Bully wunderbar duftenden „Vinaigre de Toilette“, der schon bald zu einem von Männern und Frauen sehr geschätzten Kosmetikartikel wurde und über die Grenzen Frankreichs hinaus Ruhm und Anerkennung erreichte. Denn neben der infektionsabwehrenden Wirkung wurde die erstaunliche Wirkung von Vinaigre de Toilette auf einen klaren, sanften Teint entdeckt.

Ursula Lang begann, mit den historischen Rezepturen zu experimentieren. Sie startete Versuche mit ökologisch erzeugtem Apfelessig und testete, wie viel äthe-risches Öl sich darin lösen lässt. Sie verteilte Proben in ihrem Freundeskreis und animierte dazu, ihren Vinaigre de Toilette auszuprobieren. Die ersten Reaktionen waren gemischt. Wer eine Abneigung gegen Essiggeruch hatte, der war anfangs von dem Duft des Konzentrats irritiert. In der Verdünnung mit Wasser im Verhältnis 1/10 bis 1/20 konnten sich allerdings auch die skeptischen Testpersonen dazu durchringen, die historische Kosmetik auszuprobieren und stellten erstaunt fest, welch vielseitige und überzeugende Wirkungen Vinaigre de Toilette entfaltete.

Vinaigre de Toilette: traditionelle Haut- und Haarpflege

Haarpflege: seidiger GlanzRückstände von Haarpflege- und Haarstyling-Produkten machen das Haar stumpf. Kalkreste aus dem Leitungswasser überziehen das Haar mit einem regelrechten Grauschleier. Hier schafft Vinaigre de Toilette Abhilfe. Nach der Haarwäsche verwen-det, profitieren Haar und Kopfhaut von einer abschließenden klärenden und tonisie-renden Haarspülung. Dadurch werden alkalische Seifenreste besser ausgespült, die Kopfhaut juckt nicht mehr, das Haar lässt sich leichter kämmen und fühlt sich sanft und weich an. Der enthaltene Essig glättet die Oberfläche der Haare und verleiht ihnen seidigen Glanz. Verdünnter Vinaigre de Toilette lässt sich übrigens auch auf trockenes Haar aufsprühen und damit Haar und Kopfhaut wunderbar erfrischen.

Gesichtspflege: hautstraffende und glättende Wirkung Vinaigre de Toilette hat aufgrund der enthaltenen natürlichen Säure eine porentief reinigende, adstringierende, tonisierende und hautstraffende Wirkung. Im Gegen-satz zu Gesichtswässern auf alkoholischer Basis, die die Haut sehr stark entfetten, enthält Vinaigre de Toilette nur einen sehr geringen Anteil an Alkohol, was vor allem bei trockener, spannender und juckender Haut als sehr wohltuend empfunden wird. Nach der Anwendung von Vinaigre de Toilette fühlt man sich wunderbar er-frischt und belebt, die Gesichtshaut wird erstaunlich weich und glatt.

Körperpflege: Abwehr gegen KrankheitserregerVinaigre de Toilette stärkt den Säureschutzmantel und unterstützt als natürliches Hygieneprodukt die Abwehrkräfte der Haut gegen Krankheitserreger. Warmes Was-ser ins Waschbecken einlaufen lassen und einen kräftigen Spritzer Vinaigre de Toi-lette hinzu geben. Einen Schwamm oder Waschhandschuh ins Waschwasser eintau-chen, ausdrücken und damit wiederholt Arme, Achselhöhlen, Brust, Bauch, Rücken und Beine waschen. Diese Anwendung von Vinaigre de Toilette empfiehlt sich übri-gens auch für die Krankenpflege. Wer sich regelmäßig Achselhöhlen oder Beine nass rasiert, sprühe nach dem Trocknen der Haut gebrauchsfertiges Vinaigre de Toilette auf die frisch rasierten Hautpartien auf: Die gereizte Haut beruhigt sich und kleine Kratzer werden auf natürliche Weise desinfiziert. „Reines Wasser mit Vinaigre de Toilette-Zusatz ist schwach sauer und damit eine ideale Voraussetzung, um den empfindlichen Säureschutzmantel der Haut auf völlig natürliche Art zu erhalten oder nach Seifenanwendungen schneller wieder zu regenerieren“, so erklärt Dr. Lang diese Effekte. Der große Nachteil vieler Seifen besteht in der alkalischen Reak-tion. Schäumt man die Haut mit Seife ein, liegen pH-Werte zwischen 9 und 11 vor. Der durchschnittliche pH-Wert der Haut liegt jedoch im leicht sauren Milieu, bei einem pH-Wert von etwa 5 bis 6. Das bedeutet, Seifen setzen den für die Bakterien-abwehr wichtigen Säureschutzmantel der Haut vorübergehend außer Kraft. Das na-türliche Gleichgewicht der Haut wird gestört und muss sich erst wieder regenerie-ren. Dazu kommt: In vielen herkömmlichen Körperpflegeprodukten finden sich chemische Zusätze als waschaktive Substanzen, so genannte Tenside, künstliche Farbstoffe, Duftstoffe, Komplexbildner, Desinfektionsmittel und Konservierungsmit-tel, die unsere Haut wie auch die Umwelt belasten.

Vinaigre de Toilette hingegen ist eine reine Naturkosmetik, die außer biologisch gewonnenem Apfelessig sowie wertvollen ätherischen Ölen keinerlei Zusatzstoffe enthält. Verdünnt mit gutem, reinem Wasser ergibt sich eine Naturkosmetik der besonderen Art, bei der der Nutzer den Verdünnungsgrad individuell herstellen kann. Bei manchen Anwendungen, wie der Bekämpfung von Pickeln, Sommerspros-sen oder Pigmentflecken kann es sich auch empfehlen, den Vinaigre de Toilette un-verdünnt aufzutupfen. Es macht Spaß, mit Vinaigre de Toilette zu experimentieren. Abgefüllt im praktischen Quell-Glasflakon lässt sich damit die Haut nach einem lan-gen Arbeitstag wunderbar kühlen oder die Haare nach der anstrengenden Compu-terarbeit wieder auffrischen. Auch bei leichten Sonnenbränden, kleinen Entzün-dungen und Insektenstichen bietet sich Vinaigre de Toilette als Sofortmaßnahme an. Was ist Ihre Erfahrung mit Vinaigre de Toilette? Schreiben Sie uns und gewin-nen Sie eines (von zehn) Büchern Ihrer Wahl aus der Quell-Edition .

Sie galt als die schönste Frau ihrer Zeit: Kaiserin Sisi von Österreich. Sie verabscheute Schminke und bediente sich zu ihrer Pflege nur aus dem Gar-ten der Natur. Für die Pflege ihres makellosen Teints und ihrer ungewöhn-lichen Haarpracht verwendete sie Vinaigre de Toilette, den sie sich von der Wiener Hofapotheke herstellen ließ.

Quell natürlicher Schönheit

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Dr. Ursula J. Lang

Vinaigre De ToiLeTTe

Vinaigre de Toilette – Quell natürlicher SchönheitBooklet: Auf 32 Seiten erfahren Sie Wissenswertes über die Geschichte und die Anwendungen dieser in Vergessenheit geratenen Naturkosmetik, die es ver-dient, wiederentdeckt zu werden. Preis: 2,95 Euro.

Schönheits-SetBeim Kauf von einer Flasche Vinaigre de Toilette plus Glas-flakon erhalten Sie das Book-let gratis. Fragen Sie Ihren Naturkosthändler oder bestel-len Sie im Quell-Shop unter T 069 - 69 86 68 05 oder www.quell-online.de

Rose und Orangenblüte:Vinaigre de Toilette gibt es derzeit in den Duftrichtungen Rose und Orangenblüte. Eine Flasche mit 50 ml Inhalt (ergibt verdünnt einen halben bis ganzen Liter Pflege- produkt) kostet 9,90 Euro.

Glasflakon mit SprühkopfDer Glasflakon ist das ideale Behältnis für Ihre individuell hergestellte Kosmetik auf Basis von Vinaigre de Toilette. Er bringt wunderbare Erfri-schung für den ganzen Kör-per. Preis: 9,90 Euro (100 ml).

Kosmetik-Essig ist ein bewährtes Schönheitsmittel, das im 19. Jahrhundert sehr beliebt war, mit dem Siegeszug der synthetischen Körperpflegeprodukte jedoch aus den Badezimmern verschwand. Die Apothekerin Dr. Ursula Lang hat die erstaunlichen Wirkungen von Vinaigre de Toilette nun wiederentdeckt und ihr Wissen in zeitgemäße Naturkosmetik-Produkte einfließen lassen.

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Vom Luxus der Ruhe in den Best Wellness Hotels AustriaDass Alltagslärm nachweislich Stressreaktionen verursachen kann, ist hinreichend bekannt. Vergessen wird oft, dass Lärm unabhängig von großer Lautstärke und hohen Schalldruckwellen ist. Zum Lärm zählen jegliche unangenehmen, unerwünschten und als störend empfundenen, unnatürlichen Geräusche, so das Umweltbundesamt. Die „Musik der Natur“ – Vogelgezwitscher, raschelndes Laub oder ein plätschernder Bach – wirkt dagegen ausgleichend und harmonisierend. Die 25 inmitten traumhafter Natur „abgelegenen“ Best Wellness Hotels Austria haben sich diesen gemeinsamen Qualitätsgaranten auf ihre Fahne geschrieben. Im „Nature Watch Programm“, das in Lermoos das Alpine Luxury Hotel Post und in Tannheim das Alpine Lifestyle Hotel Jungbrunn anbieten, gehört es beispielsweise dazu, die Natur aktiv mit allen Sinnen erleben zu dürfen. Beste Bedingungen für einen ruhigen und erholsamen Schlaf in einem störungsfreien Umfeld finden Gestresste in Tirol im Wellnesshotel Engel und im ...liebes Rot-Flüh (beide in Grän), in Vorarlberg im Hotel Post (Bezau) und im Warther Hof (Warth), im Salzburger Land im Wellnesshotel Der Krallerhof (Leogang). In den elektrosmogfreien Power-Sleeping-Rooms bettet man sich in hochwertigen bioenergetischen Holzbetten. Und ein Entspannungserlebnis der ganz besonderen Art ist es, im Alpenresort Schwarz in Mieming oder im Hotel Salzburger Hof im Outdoor-Sole-Pool zu floaten. Das ist sinnlicher Urlaub nicht nur für die Ohren! www.bestwellnesshotels.at i QC20E08

Hören

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Den Sinnen nach reisenPermanent werden wir mit Sinneseindrücken überflutet: Allein über den Gesichtssinn nehmen wir pro Sekunde über 10 Millionen Shannon – so heißt die Maßeinheit für Information – auf. Eine bewusste Selektionsmöglichkeit dessen, was wir sehen, hören, riechen, schmecken oder berühren wollen, bleibt uns aber kaum im Alltag und Geschäftsleben. Quell-Autorin Martina Guthmann gibt Impulse, wie wir in freien Stunden unseren Sinnen Erholung schenken und bewusst wohltuende sinnvolle Akzente in der Informationsflut setzen können.

Tipp für zuhause:„Fasten“ Sie phasenweise durch den Verzicht zum Beispiel auf Süßes, Alkohol, TV etc..Dadurch werden die Sinne wieder empfindsamer. Man lebt intensiver und geht wieder bewusster mit Sinnesreizen um.

Schon Aristoteles unterscheidet diese fünf Sinne – Sehen, Hören, Rie-chen, Schmecken und Tasten, die moderne Physiologie beschreibt aber noch vier weitere: den Temperatursinn, die Schmerzempfindung, den Gleichge-wichtssinn und die Körperempfindung oder Tiefensensibilität. Gerne wird für diese Tiefensensibilität auch der Begriff „6. Sinn“ verwendet: Es geht darum, etwas zu erspüren, ohne es (bewusst) mit den bekannten fünf Sinnesorganen wahrzunehmen. Experten wie Dr. Noemi Kempe vom Institut für Biosensorik und bioenergetische Umweltforschung in Graz sind davon überzeugt, dass für diesen sechsten Sinn das Körperwasser ein wichtiger Sensor ist. Und dieser Sensor lässt sich durch das Trinken von lebendigem Wasser noch empfind-samer machen, was die Körperintelligenz spürbar erhöht (siehe „Die Sensorik schulen im Falkenhof".) Unsere bewusste Wahrnehmung wird hingegen durch die Augen geprägt: „Fast 80 Prozent unserer bewussten Wahrnehmung laufen über den Sehsinn", weiß Dr. Christian Schneider, Entwickler des so genannten „Blindspace", einem Seminarangebot, bei dem im völligen Dunklen der Seh-sinn ausgeschaltet wird, um die anderen Sinne zu schärfen. Im Alltag wird der Sehsinn durch einseitige Beanspruchung ohnehin abgestumpft. Wer stän-dig in den Computer hineinstarrt, verliert mit der Zeit das Auge für die Schönheit der Umgebung. Als „Trainingsprogramm" für alltagsmüde Augen bietet sich ein Aufenthalt in malerischer Landschaft, wie dem Chiemgau an. Dort vereint sich eine Bilderbuchlandschaft mit deren künstlerischen Inter-pretationen. Im Julius-Exter-Haus beispielsweise verschmelzen Kunst und Wirklichkeit der Landschaft auf faszinierende Weise vor den Augen.

„Urlaub für die Ohren“ lässt sich am besten abseits der großen Touristen-zentren genießen, dort, wo die „Musik der Natur“ noch zu hören ist. Die 25 inmitten traumhafter Natur gelegenen Best Wellness Hotels Austria bringen dafür die besten Voraussetzungen mit. Am Anfang wird es oft als irritierend empfunden, wenn der permanente Hintergrundlärm der Großstadt fehlt, doch schon bald gewöhnen sich die Ohren an den veränderten Lärmpegel und er-freuen sich an Einzel-Geräuschen.

Freude und Glücksgefühle sind aber auch über den Geruchssinn zu aktivie-ren. Düfte üben deshalb auf die Menschen eine so starke Kraft aus, weil sie in der gleichen Region des Gehirns abgespeichert werden wie unsere Gefühle und Erinnerungen. Ein wunderbarer Ort für nuancenreiches Riechen ist das Marienschlössl Wiedendorf, in dem sich alles um die Rose dreht.

Riechen hängt eng mit Schmecken zusammen: Für viele Menschen bedeu-tet Essen eines der höchsten Glücksgefühle und das lässt sich im Balance-Re-sort Ifenblick in Balderschwang auf wohltuende Weise verfeinern. Chefkoch Bernd Meyer verwöhnt seine Gäste mit geschmacklichen Höhepunkten und verrät in seinen Kochkursen gleichzeitig die Geheimnisse für eine genussvolle und gesunde Schlank-Küche.

Der Barfußpfad in Bad Sobernheim schließlich offenbart unseren meisten-teils durch Schuhwerk sinnlich vernachlässigten Füßen eine „Fußreflexzonen-massage“ der ganz besonderen Art beim Ertasten der natürlichen Untergrün-de des Bodens. Beim Gehen über Gras, Lehm, Sand, Steine und Rindenschrot wird auch das Tasten mit den Füßen ein Fest für die Sinne.

„Niemand kann die Sinne verstehen, der nicht weiß, dass es eine Möglichkeit gibt, sich als ein Ganzes innerlich zu fühlen, sich als einer innerlich geschlossenen, körperlichen Gesamtheit bewusst zu werden.“

Rudolf Steiner

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Jeder Mensch isst andersKochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen

Bernd Meyer Monika Frei-Herrmann

Bernd Meyer, Rezepte Monika Frei-Herrmann, FotosJeder Mensch isst anders

Kochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen.64 Seiten mit vielen Bildern und Rezepten, in praktischer Spiralbindung mit Schutz-folie, also küchentauglich. ISBN 978-3-9812667-2-6Quell Edition Preis: 14,90 Euro

Bestellungen anRedaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069 - 69 86 68 05 oder online im Quell-Shopwww.quell-online.de

Buch-Tipp

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Sieben Gewinne für Quell-Leser

A. Hören:zwei Übernachtungen für zwei Personen in einem Haus von Best Wellness Hotels Austria www.bestwellnesshotels.at

B. Riechen:zwei Übernachtungen mit Frühstück im Marienschlössl Wiedendorf, eine individuelle Führung durch den Rosengar-ten und ein kleines Präsent www.marienschloessl.at www.diegaerten.at

C. 6.Sinn: zwei Übernachtungen für zwei Personen, mit Halbpen-sion, Thermen-Benutzung und Wasserverkostung im BioVital-Hotel Falkenhof. www.hotel-falkenhof.de

D. Sehen:zwei Übernachtungen für zwei Personen im Unterwirt in Chieming.www.unterwirt-chieming.de www.uebersee.com www.chiemgau-tourismus.de

E. Schmecken: Kochkurs-Wochenende für zwei Personen im Balance-Resort Ifenblick, Essen gemäß individuellem Metabolic Balance Plan, Teilnahme am Aktivprogramm.www.balance-resort.dewww.metabolic-balance.de

F. Tasten:zwei Verwöhntage für zwei Personen (im DZ) in Menschels Vitalresort mit Ganzkörperlehmeinreibung im Serailbad.www.menschel.comwww.bad-sobernheim.de/feri-enregion/sehenswuerdig-keiten/barfusspfad

G. BuchEines von fünf Büchern „Jeder Mensch isst anders“.

Barfußpfad und heilender Lehm in Bad Sobernheim Der Bad Sobernheimer Barfuß-Pfad stimuliert auf einer rund zwei Stunden dauernden Wanderung beim Gehen über Gras, Lehm, Sand, Steine und Rindenschrot den ganzen Organismus. Balancier-Übungen wechseln mit Wasser-Waten durch die Furt des Flusses Nahe ab. Manch „zivilisierter“ Mensch kommt da ins Grübeln, welche Erlebnisse uns das Schuhwerk genommen hat und beginnt am Ende des Parcours noch mal von vorn mit dem Lehmtreten. Im nahegelegenen „Menschels Vitalresort" kann man das wohlige Gefühl auf den ganzen Körper ausdehnen und sich mit dem heilsamen Lehm der Region von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen. Im ökologischen Spa runden spezielle Reflexzonenmassagen und fachkundige Behandlungen das Wohlfühl-Erlebnis ab. Das Bio-Hotel hat den 1. Preis des „GREEN SPA AWARD 2011“ vom Deutschen Wellness-Verband mehr als verdient: Nicht nur bezüglich der nachhaltigen Verwendung von Ressourcen und der Bau-weise ist der Bio-Spa im Menschels Vitalresort einmalig und unge-schlagen. i QC20E07

Landschaft, Licht und Farbe im Chiemgau Und immer wieder der Chiemgau: Aufgrund seines einzigartigen Lichts verlegt der Darmstädter Fotograf René Antonoff seine Außenaufnah-men mehr und mehr in die Voralpenlandschaft, die vom Chiemsee – dem größten bayerischen Gewässer – geprägt ist. Die Vorliebe des Ka-mera-Künstlers ist nichts Neues. Die facettenreiche Landschaft der Regi-on mit ihren verschiedenen Lichtsituationen der Tages- und Jahreszeiten hat seit Anfang des 19. Jahrhunderts Maler in diese Gegend gezogen. Mehr als 60 Namen sind auf wikipedia unter dem Begriff "Chiemseema-ler" aufgelistet, darunter Julius Exter, dessen ehemaliges Wohn- und Atelierhaus in Übersee-Feldwies noch heute zu besichtigen ist. Der Bau-erngarten wurde nach den Gemälden des Künstlers restauriert. Den Tag am Chiemsee sollte man in einem „gestandenen" bayrischen Wirtshaus ausklingen lassen. Wir empfehlen den Unterwirt in Chieming mit seiner über 500 Jahre langen Tradition und dem kastanienbestan-denen Biergarten. Ein Spaziergang vom Unterwirt in Richtung Seebruck eröffnet zu jeder Jahreszeit atemberaubende Ausblicke auf den See und die Voralpen-Kette. i QC20E05

Preisfrage Mit welcher Maßeinheit werden Sinneseindrücke gemessen?Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Sinn-ReisenBitte geben Sie zugleich den Buchstaben des Preises an, den Sie gewinnen möchten.Einsendeschluss ist der 15. Juli 2011

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Sinnlicher Genuss und Körper-Balance im Ifenblick Wenn unser Geschmackssinn aus der Balance kommt, merken wir recht schnell die Konsequenzen: Essen und Trinken, das unserer Körperchemie schadet, macht schlapp, krank und dick. Weil jeder Mensch anders ist und isst, gibt es nur ein Re-zept, aus dem Teufelskreis wieder in sein körperliches Gleichgewicht zurück zu kommen: ein auf die Körper-Chemie zugeschnittener individueller Ernährungs-plan. Nirgendwo lässt sich dieses in Balance-Kommen genussreicher und ganz-heitlicher starten als im Balance-Resort Ifenblick im Allgäu. In gesunder Luft, in einer Landschaft, die zur Bewegung einlädt, in üppiger Natur lernt man wie von selbst zu erspüren, was der Körper braucht, um den Stoffwechsel wieder auf Tou-ren zu bringen. Während des entspannenden Aufenthaltes kann man in der offe-nen Küche des Hotels nicht nur nach seinen individuellen Bedürfnissen schlem-men, sondern auch nach der wirkungsvollen Metabolic Balance-Methode kochen lernen. Küchenmeister Bernd Meyer und seine Tochter Christina haben Gerichte entwickelt, die sie gerne mit ihren Gästen teilen: „Jeder Mensch isst anders - Kochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen“ ist der Titel des Buches, das der Chefkoch des Ifenblick gemeinsam mit der Quell-Grafikerin Monika Frei-Herrmann veröffentlicht hat. i QC20E06

Die Sensorik schulen im Falkenhof„In der Schule hat man gelernt, dass es fünf Sinne gibt. In Wirklichkeit ist einer unserer Hauptsensoren unser Körperwasser“, sagt die Wasserexpertin Dr. Noemi Kempe vom Institut für Biosensorik und bioenergetische Umweltforschung in Graz. Und dieser Sinn lässt sich auf wunderbare Weise im Bio-Vitalhotel Falken-hof in Bad Füssing schulen. In speziellen Wasserverkostungen können die Gäste dort lernen, das für sie passende, lebendige Wasser zu erschmecken und ihren sechsten Sinn damit zu schärfen. Der Sensor „Körperwasser“ ist mit einer Reihe erstaunlicher Fähigkeiten ausgestattet: Seine Moleküle wirken beispielsweise wie biologische Antennen, die Informationen abstrahlen und aufnehmen können. Das macht uns Menschen, die wir zu zwei Dritteln aus Wasser bestehen, für In-formationen aller Art auch so empfänglich. Und die Informationen, die vom Fal-kenhof ausgestrahlt werden, sind heilsam und angenehm: das lebendige Wasser versorgt den Körper mit Energie, das heilkräftige Themalwasser kann den ge-stressten Organismus wieder in Balance bringen. Vom Essen bis hin zur Zim-merausstattung ist alles nach biologischen Aspekten ausgerichtet. Das Biohotel Falkenhof ist europaweit das einzige Haus, das äußerliche Thermalbadekur, in-nerliche Trinkkur und biologische Ernährung unter einem Dach bietet.

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Der Duft der Rose im Marienschlössl WiedendorfIm hinteren Strassertal in Österreichs Weinviertel versteckt sich zwi-schen Weingärten, Wiesen und Wäldern ein kleines Schlösschen – das Anwesen der Rosengräfin Catherine Matuschka. In engagierter jahr-zehntelanger Arbeit hat sie hier ein besonderes Kleinod rund um die Rose geschaffen. Mehr als 300 verschiedene, vor allem historische Rosenvarietäten beranken Schlösschen, Mauern und Arkaden und ver-strömen einen betörenden Duft. So taucht man bei einem Aufenthalt im Marienschlössl in eine Wohlfühl-Wolke ein, genießt im Rosengarten Rosenbowle und Rosenkuchen, verwöhnt die Haut mit Rosenöl und sinkt in den romantischen Rosenzimmern in süße Träume.Ihre Leidenschaft zur Rose gibt die Gräfin gerne weiter und verrät wert-volle Geheimtipps zu Schnitt, Pflege, Düngung, Topfen, Sorten und Gartengestaltung. Nach dem Motto „Learning by Doing” darf der Gast auch selbst Hand im Rosenparadies anlegen oder sich zu Rosen, dafür geeigneten Werkzeugen bis hin zur Rosenverarbeitung direkt von der Fachfrau beraten lassen. i QC20E03

Tasten

Schmecken

Riechen

Der sechste Sinn

Sehen

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PunktzahlMarkieren Sie bei jeder Frage den Punktwert der von Ihnen gewählten Antwort.

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Was bringt Menschen dazu, sich auf ihrem Lebensweg immer wieder selber ein Bein zu stellen? „Der Schatten“, so argumentieren Autoren wie Deepak Chopra, Debbie Ford oder Marianne Williamson hält Menschen davon ab, ihre Ziele zu erreichen. Nur wer seinem Schatten mutig begegnet, dem kann es gelingen, seine zerstörerischen Seelen-Abgründe zu überwinden. Der Schatteneffekt-Test zeigt Ihnen, wie sehr Sie das Opfer Ihres Schattens sind.

1. Wie lange mühen Sie sich schon mit den gleichen Themen in den Bereichen Beruf, Gesundheit, intime Beziehungen oder Geld ab?

a. Weniger als ein Jahrb. Ein bis drei Jahrec. Über fünf Jahred. Über zehn Jahre

2. Wie oft haben Sie im Verlauf der letzten zwölf Monate etwas Wich-tiges verlegt, ein Strafmandat bekommen, einen Unfall gehabt oder etwas Wertvolles zerstört?

a. Gar nichtb. Ein- bis zweimalc. Mehr als fünfmald. Mehr als zehnmal

3. Wie oft erleben Sie sich als gekün-stelt oder unecht, wie oft betrei-ben Sie großen Aufwand, um den Leuten ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln?

a. Ständigb. Gelegentlichc. Fast nied. Nie

4. Wenn man Ihre Freunde, Kollegen oder Familienmitglieder intervie-wen würde, was würden sie sagen, wie oft Sie sich beklagen?

a. Selten oder nieb. Vielleicht einmal am Tagc. Häufigd. Ständig

5. Wie oft haben Sie in den vergange-nen zwölf Monaten etwas gesagt oder getan, das Sie dann – entwe-der sofort oder später – bedau-erten?

a. Nieb. Ein- oder zweimalc. Mehr als fünfmald. Mehr als zehnmal

6. Welches der nachfolgend genann-ten Gefühle tritt bei Ihnen am ehesten ein, wenn Sie ein ange-strebtes Ziel erreicht haben – Ihr Wunschgewicht oder Schuldenfrei-heit oder endlich einmal Ordnung im heimischen Büro?

a. Froh, dass Sie es geschafft haben, aber nicht ohne Bedenken, dass der alte Schlendrian wieder einkehren könnte.

b. Anspruchsberechtigt – Ihr Einsatz

verdient Belohnungc. Begeistert vom Erfolg und ent-

schlossen, den Stand zu haltend. Verärgert, dass Sie überhaupt den

ganzen Aufwand auf sich nehmen mussten.

7. Wie oft fühlen Sie sich unzuläng-lich, nicht gut genug, ungeliebt, wertlos?

a. Ständigb. Gelegentlichc. Fast nied. Nie

8. Sind Sie bereit, Ihre Wahrheit offen auszusprechen, auch wenn Sie der Meinung anderer wider-spricht. Stufen Sie sich auf einer Skala von 1 bis 10 ein.

a. 8 – 10: Ich bin äußerst bereit, meine Wahrheit auszusprechen.

b. 6 – 7: Ich bin meistens bereit, meine Wahrheit auszusprechen.

c. 3 – 5: Ich bin manchmal bereit, meine Wahrheit auszusprechen.

d. 1 – 2: Ich bin fast nie bereit, meine Wahrheit auszusprechen.

9. Worum geht es gerade vorwiegend in Ihrem Leben?

a. Im Beruf vorankommen, die Gesundheit verbessern, Vermögen bilden oder Beziehungen vertiefen.

b. Angespannte Beziehungen in den Griff bekommen, bei der Arbeit und zu Hause „Brände löschen“.

c. In einem überschaubaren Zeitrah-men messbare Fortschritte in Rich-tung von Zielsetzungen zu machen.

d. Drohende Katastrophen auf den Gebieten Finanzen, Beziehungen, Gesundheit oder Karriere abwen-den.

10. Wie oft können Sie sich darauf ver-lassen, dass Sie sich selbst oder anderen gegenüber Wort halten und Ihre Versprechen einlösen?

a. In weniger als 10 Prozent der Fälleb. In weniger als 25 Prozent der Fällec. In ungefähr 50 Prozent der Fälled. Meistens

11. Wie viel Zeit verbringen Sie pro Tag mit unnützem Geschwätz, sei es, dass Sie selbst über Bekannte tratschen oder Boulevardblätter lesen oder sich Klatschsendungen im Fernsehen anschauen?

a. Gar keineb. Weniger als eine Stunde pro Tagc. Mehr als eine Stunde pro Tagd. Mehr als drei Stunden pro Tag

12. Welche der folgenden Aussagen würde Ihr Leben treffend beschrei-ben?

a. Meistens laufen die Dinge ziemlich gut für mich.

b. Ich habe viele Begabungen, nutze sie aber nicht in vollem Umfang.

c. Ich bin vom Pech verfolgt und gerate laufend in Schwierigkeiten.

d. Ich muss mich sehr anstrengen, um auch nur den momentanen Zustand aufrechtzuerhalten.

13. Wie lange verbringen sie jeden Tag damit, auf Ihre langfristigen Ziele hinzuarbeiten?

a. Gar nichtb. Weniger als zwanzig Minuten am

Tagc. Eine Stunde oder mehr pro Tagd. Ich habe keine langfristigen Ziele.

14. Wie oft fühlen Sie sich im persön-lichen wie im beruflichen Umfeld schlecht behandelt, falsch verstan-den oder ausgenutzt?

a. Jeden Tagb. Häufigc. Gelegentlichd. Selten oder nie

15. Wie reagieren Sie am ehesten, wenn Sie um etwas gebeten wer-den, wozu Sie keine Lust haben?

a. Sie sagen mit gutem Gewissen Nein.

b. Sie sagen Nein, bekommen aber Gewissensbisse.

c. Sie sagen Ja, aber tun es dann nicht.

d. Sie sagen ja und tun es, aber sehr unwillig.

16. Stellen Sie sich Ihr Leben als ein Haus mit vielen Zimmern vor. Man-che gefallen Ihnen, für manche schämen Sie sich. Wie viele Men-schen lassen Sie alle Ihre Zimmer sehen?

a. Keinenb. Nur einen Menschen, der mir

besonders viel bedeutet – zum Bei-spiel den Ehepartner, die Geliebte, den besten Freund, ein Elternteil.

c. Eine Handvoll Leute, die ich gut

kenne.d. In meinem Leben gibt es viele

Menschen, die mich gut genug ken-nen.

17. Was tun Sie am ehesten, wenn jemand oder etwas Sie kränkt?

a. Sie behalten es für sich.b. Sie denken darüber nach, verzeihen

und gehen weiter.c. Sie bringen die Sache ganz direkt

zur Sprache.d. Sie reden mit jedermann darüber,

nur nicht mit dem, den es betrifft.

18. Wenn Sie den Impuls verspüren, etwas in Ihrem Leben zu verbes-sern, oder sogar eine Idee dazu haben, was tun Sie dann?

a. Sie gehen gar nicht erst darauf ein. b. Sie tun ein paar Schritte in diese

Richtung, aber bringen selten etwas zum Abschluss.

c. Sie sagen sich: „Irgendwann werde ich mich damit befassen.“

d. Sie errichten umgehend ein stüt-zendes Gerüst, um sicherzustellen, dass Sie auch wirklich tätig wer-den.

19. Was haben Sie gemacht, als Sie das letzte Mal überraschend etwas mehr Freizeit für sich zur Verfü-gung hatten?

a. Die haben sie mit Katalogshop-ping, Fernsehen oder Internetsur-fen vergeudet.

b. Sie haben die Zeit genutzt, um ein wichtiges Projekt voranzubringen.

c. Sie haben sich entspannt und erholt – ein Schläfchen gemacht, meditiert, ein gutes Buch gelesen.

d. Ihr Leben ist so hektisch. Sie wis-sen schon gar nicht mehr, wann Sie einmal länger frei hatten.

20. Wie reagieren Sie, wenn Sie einen Fehler machen?

a. Sie sind nachsichtig mit sich und nehmen sich vor, in Zukunft anders vorzugehen.

b. Sie rücken die Dinge ins rechte Licht und erkennen an, dass Sie doch einiges richtig gemacht haben.

c. Ihre Selbstkritik zieht Sie immer weiter nach unten.

d. Sie deuten Ihren Patzer als Beweis für Ihre Inkompetenz – und versu-chen es nicht noch einmal.

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Dem Schatten auf der Spur

BuchtippEntnommen ist dieser Test mit freundlicher Erlaubnis des Kamphausen-Verlags dem empfehlenswerten Buch:

The Shadow Effect: Echter!Freier!Glücklicher!

Wie Sie Ihr verborgenes Potenzial ans Licht bringen. Die renommierten Autoren Deepak Chopra, Debbie Ford und Marianne Williamson beschreiben darin das Entste-hen, die Erscheinungsformen und die Wirkungsformen des menschlichen Schattens sowie Strategien, seinen seelischen Abgründen zu begegnen und diese zu überwinden. Kamphausen-Verlag264 Seiten, ISBN 978-3899013764, Preis: 19,95 Euro.

3bis37Punkte: Sie befinden sich in einer neu-tralen Zone, und das bedeutet, dass Sie (derzeit) nicht von Überzeugungen und Verletzungen bedrängt werden, die Anlass zu destruktiven Schat-tenverhaltensweisen geben. Sie besitzen ein hohes Maß an Selbstachtung. Sie handeln Ihren Wertvor-stellungen entsprechend und alles spricht dafür, dass Sie große Fortschritte in Richtung Ihrer lang-fristigen Ziele machen. Setzen Sie auch in Zukunft auf die Liebe, hören Sie weiterhin auf sich.

38bis75Punkte: Auch wenn Sie zurzeit vielleicht nicht die volle Last des Schattens spüren, so trei-ben Sie wahrscheinlich eine Menge Aufwand, um

all das zu verdrängen und unsichtbar zu machen, was Ihnen an sich selbst und Ihrem Leben nicht gefällt. Sie könnten die Energie, mit der Sie sich dagegen stemmen, dass die Dinge außer Kontrolle geraten – bei der Arbeit, zu Hause oder in Bezug auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden – besser nutzen, wenn Sie damit auf Ihre Ziele und die Erfüllung Ihrer Wünsche hinarbeiten.

76bis112Punkte:Entweder wenden Sie viel Zeit und Energie auf, um dafür zu sorgen, dass andere eine gute Meinung von Ihnen haben, oder Sie haben, was Ihre Lebensumstände angeht, resig-

niert. Das ist die Handschrift des Schattens. Er wirkt lähmend und hält Sie davon ab, konkrete Schritte in Richtung Besserung zu unternehmen. Wenn Ihr inneres Chaos sich selbst überlassen bleibt, könnten Sie auf einen Kollisionskurs gera-ten, auf dem großer Schaden droht. Das Gute an jedem Akt der Selbstsabotage ist aller-dings darin zu sehen, dass Ihnen die Chance gebo-ten wird, sich auf das für Sie wirklich Wesentliche zu besinnen. Öffnen Sie Ihr Herz und erkunden Sie den Schatten, dann werden Sie sehen, dass Ihr tiefster Schmerz, sobald er verstanden und integriert ist, Sie zu Ihrer höchsten Bestimmung führen möchte.

Auswertung

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Wer macht eigentlich Sonnenenergie zur Energie der nächsten Generation?

Wir machen so was.

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Die Sonne ist die wichtigste Energiequelle unseres Planeten. Evonik sorgt dafür, dass sie effizienter genutzt wird: Wir machen Sonnenkollektoren wirkungsvoller und Speichertechniken leistungsfähiger. Wir sind der kreative Industriekonzern aus Deutschland.

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Was in der Luft Liegt

GewinnerDie Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 19:• Drei Generationen: Bayern

A: Diana P.-R., Ginsheim; B: R.S., Zwickau; C: Familie A., Oberrieden; D: Erwin B., Gebsattel; E: Marianne B., Salz; F: Jan K., Ringelai; G: Roberta K., Berlin;

Stefanie H., Radolfzell.• Rügen: Bio-Gustenese

Bernd G., Hof.

Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und Lebensweise

Ausgabe 20 Sommer 2011

Quell Verlag GmbH

Seit der Romantik gilt Deutschland als das Land der Dichter und Denker. Später dann wurde es das der Richter und Henker. Für unsere aktuelle deut-sche Heimat, die Bundesrepublik, fand der Philo-soph Ulrich Sonnemann eine neue, überraschende Formel: sie sei, so der Titel seines in den sechziger Jahren vielverkauften Buchs, „Das Land der unbe-grenzten Zumutbarkeiten“. Nimmt man diese drei Charakterisierungen zusammen, so ergibt sich ein einzigartiges Bild: Eine Melange von geistiger Hochkultur, destruktiver Autoritätsanfälligkeit und kollektivem Masochismus. Denn Zumutbar-keit bedeutet ja genau dies: alles, was uns aufge-bürdet wird, klaglos zu ertragen. Wie einseitig sol-che Formeln auch sein mögen, sie berühren in ih-rer Zuspitzung treffsicher die Wunden unserer Kol-lektivseele. Was, wäre zu fragen, sind die aktuellen deutschen Zumutungen? Für mich eindeutig: Lüge und Opportunismus. Hier hat uns das erste Halb-jahr 2011 Einiges zu bieten gehabt. So kann ich es immer noch nicht fassen, dass ein Volksvertreter und Bundesminister erstens Parlament und Volk belügt – und zweitens trotz seines dreisten Be-trugs in der Beliebtheitsskala immer noch ganz oben rangiert. Was läuft da falsch? Warum warten Viele auf die Rückkehr des adeligen „Hoffnungsträ-gers“, dessen hervorstechende Leistung darin be-stand, Werte öffentlich zu predigen, die er privat mit Füßen tritt? Sind wir tatsächlich so autoritäts-hörige Masochisten, dass wir uns beinahe lustvoll täuschen und betrügen lassen? Und, apropos Op-portunismus: Meine Erinnerung ist noch extrem frisch, wie unsere konservativ-liberale Regierung, deren Vertreter gerne von „Prinzipienfestigkeit“ sprechen, erst den gesetzlich verankerten Ausstieg aus der Atomenergie zurücknahm – um ihn sofort hastig auszusetzen, als sich Volkes Stimmung in Wahlzeiten drehte. Die mörderische Trias von Erd-beben, Tsunami und atomarem GAU in Japan war

zweifellos ein heftiger Schlag ins Gesicht jedes mitfühlenden Menschen; aber auch, so makaber es klingen mag, lehrreich. Die schreckliche Katastro-phe hat gezeigt, dass den Versprechungen der Atomlobby nicht zu trauen ist – und damit ihre strukturelle Lüge offenbart. Die betrügerische In-formationspolitik der japanischen AKW-Betreiber hat auch hierzulande Vielen die Augen dafür geöff-net, dass Skepsis gegenüber vollmundigen Sicher-heitsgarantien angebracht ist. Und das klägliche Verhalten der Bundesregierung schließlich hat den inneren Zusammenhang von Opportunismus und Lüge kenntlich gemacht: War die Verlängerung der Laufzeiten denn nicht mit der angeblich absoluten Sicherheit der Technik begründet worden?

Was, fragen wir uns, wird die nächste Lüge sein? Welche neuen Zumutungen warten auf uns? Und – werden wir sie einmal mehr passiv und unter-würfig hinnehmen? Das Buch, das Sonnemann nach dem „Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten“ schrieb, trug übrigens den Titel „Die Einübung des Ungehorsams in Deutschland“. Ungehorsam, o ja, ist eine unterschätzte Tugend der Zivilgesellschaft: Als Widerpart des schrecklichen Gehorsams, der uns einmal zum Land der Richter und Henker werden ließ, essentieller Teil dessen, für das die Amerikaner ein so schönes Wort gefunden haben: civil courage. Sie ist die Bereitschaft, gegen den Opportunismus anzugehen. Gegen den auf der großen politischen Bühne ebenso wie gegen den eigenen.

Die Familie Theiner gehört in Südtirol zu den Bio-Pionieren. Senior-Chef Walter Theiner begann be-reits in den frühen 1980er Jahren, seine Obstplan-tage auf biodynamischen Anbau nach der Deme-ter-Methode umzustellen. Es folgte die Gründung der ersten Bio-Obstgenossenschaft und der Einstieg in den Bio-Detail- und Großhandel. Im Jahr 2009 schließ-

lich eröffnet Walter Theiner zusammen mit seiner Familie ein ambitioniertes Biohotel in Garganzon bei Meran. „theiner's garten" ist nach konsequenten baubiologischen Grundsätzen errichtet. Die Bauelemente aus Massivholz wurden durch eine uralte handwerkliche Baukunst miteinander verzahnt, ohne dabei metallische Nägel, Schrauben oder Leim zu verwenden. Mondgeschlagenes, heimisches Holz, Lehmwän-de, metallfreie Betten, Naturmatratzen und Bettwäsche aus Bio-Baumwolle sorgen für ein angenehmes Raumklima. Die Stromleitungen sind abgeschirmt, statt eines funkbe-triebenen W-LAN gibt es in den Zimmern kabelbetriebene Netzwerkanschlüsse.

In der 100prozentigen Bio-Küche kommen viele Zutaten aus der eigenen Bio-Land-wirtschaft. Am Morgen erwartet die Gäste ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, mittags ein kleiner Imbiss. Am Abend serviert das Küchenteam ein Fünf-Gänge-Menü. Für ab-wechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten sorgt die Südtiroler Bergwelt: Wandern, Radfahren, Nordic Walking, Golfen und Tennis. theiner's garten, Andreas-Hofer-Str. 1, I - 39010 Gargazon, www.theinersgarten.it, T +39 (0)4 73 490 880, [email protected]: Wie heißt die von „theiner's garten" aus nächstgelegene größere Stadt? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: theiner's garten. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2011.

theiner's garten ist Mitglied im Verein der Bio Ho-tels. In über 65 Häusern in fünf Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info

Gewinnen Sie ein Wochenende im theiner's garten Bio Vitalhotel

Klimaneutraler Druck Der Druck von Quell erzeugt einen Fußabdruck an kli-maschädlichem Kohlendioxid (CO

2): Insgesamt ent-

stehen durch die Produktion und Transport des einge-setzten Papiers, durch Druckmaterialien sowie durch den Energieverbrauch der Druckmaschine Emissionen von rund 14.000 kg CO

2 – damit könnte ein Auto the-

oretisch zweimal am Äquator die Erde umrunden. Weil wir mit Quell zum Schutz der Erde beitragen möchten statt sie zu belasten, haben wir mit dieser Ausgabe auf klimaneutralen Druck umgestellt. Das bedeutet konkret: Die Treibhausgasemissionen der Printpro-duktion wurden berechnet und durch den Ankauf von Emissions-Zertifikaten ausgeglichen. Damit unterstüt-zen wir den Waldschutz im Kibale Nationalpark in Uganda. Der Nationalpark ist berühmt für seine Pri-maten, denn er besitzt die weltweit größte Dichte an freilebenden Schimpansen. Trotzdem findet seit Jahr-zehnten eine Zerstörung des ursprünglichen Regen-waldes durch Brandrodung statt. Durch das Klima-schutzprojekt werden Walderhaltungs- und Wiederauf-forstungsmaßnahmen finanziert, was einer Freiset-zung von CO

2 entgegen wirkt, da die Bäume

Kohlenstoff binden und speichern. Außerdem entste-hen durch die nachhaltige Forstwirtschaft Beschäfti-gungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung. Die Berechnung und das Emissions-Zertifikat sind auf www.quell-online nachzulesen.

Seismograph – Was Deutschland bewegt

Unbegrenzte Zumutbarkeiten

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Dr. Christian Schneider ist

Soziologe und Psychologe

in Frankfurt am Main. Für

Quell beobachtet er die

Trends in der Gesellschaft.

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Zahlenspiele rund ums Jahr 2011

Dieses Jahr erleben wir vier Tage mit einem außerge-wöhnlichen Datum:1.1.11, 11.1.11, 1.11.11, 11.11.11, und das ist nicht alles.

Nehmen wir die beiden letz-ten Ziffern des Jahres, in dem wir geboren wurden, dann unser Alter in diesem Jahr, und das Ergebnis wird 111 für alle diejenigen sein, die im letzten Jahrhundert geboren wurden.Zum Beispiel: Susi wurde im Jahr 1957 geboren und in die-sem Jahr wird sie 54 Jahre alt: 57 + 54 = 111. Olga wurde 1974 geboren und in diesem Jahr wird sie 37 Jahre alt: 74 + 37 = 111. Dieses Jahr gibt es im Monat Oktober 5 Sonntage, 5 Montage und 5 Samstage.Dies geschieht einmal alle 823 Jahre.

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Quell: Von der Sommerausgabe 2011 an klimaneutral


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