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Quell 16

Date post: 30-Mar-2016
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Quell - Die Kundenzeitung fuer nachhaltiges Leben. Energiesparen zu Hause
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Feuer Begeisternd: Schmuck aus der Tagua-Nuss. Seite 3 Wasser Jungbrunnen für die Zeller- neuerung. Seite 5 Erde Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens. Seite 6 Luft Die Welt durch kreative Ideen verbessern. Seite 14 Wenn die Sonne lockt und das Einkuscheln zu Hause endlich vorbei ist, dann ist die beste Zeit, um über Energiespar-Maßnahmen nachzu- denken. Denn der warme Sommer ist schneller als uns lieb ist wieder vorüber. Dann gilt es Vorsorge getroffen zu haben, sowohl als Mieter als auch als Eigentümer seiner vier Wände. Die einfachsten und am schnellsten umzusetzenden Möglich- keiten, um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen, be- ginnen bei der Art und dem Gebrauch von elektrischen Haushaltsge- räten. Der Blick auf das Baujahr von Waschmaschine, Kühlschrank oder Geschirrspüler genügt oft schon, um Stromfresser zu entlarven. Denn die Technik elektrischer Geräte hat sich in den vergangenen Jah- ren rasant entwickelt, der Stromverbrauch drastisch reduziert. Laut der Verbraucherzeitschrift Ökotest lohnt es sich, schon zehn Jahre al- te Kühl- und Gefriergeräte aufs Altenteil zu schicken. Aktuelle Spitzen- modelle der sparsamsten Energieeffizienzklasse A++ benötigen nur noch halb so viel Energie wie ihre zehn Jahre alten Vorgänger. Auch Kleingeräte sind Meister im Energiesparen. Im Express-Wasserkocher beispielsweise lässt sich Wasser nicht nur deutlich schneller als auf der Kochstelle erhitzen, sondern auch mit wesentlich weniger Ener- gie. Für bewusste Verbraucher, die möglichst viel Energie und damit CO 2 einsparen möchten, hat der Ökostrom-Anbieter Entega Energie- spartipps zusammengetragen, die den gesamten Stromverbrauch im Haushalt abdecken. Es ist eine bunte Vielfalt von Tipps, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. "Weniger Energie verbrauchen – ohne Einschränkungen", so lautet die Devise des Darmstädter Ener- giedienstleisters. >>Fortsetzung auf Seite 2 Fotos: Feuer: Monika Frei-Herrmann; Erde: Rudolf Ullrich - fotolia.com; Wasser: Ortrud Stegner; Luft: Sekem; Cover: John Fedele - fotolia.com Beim Wäschetrocknen sollte jeder der kann, wieder die gute alte Wäscheleine nutzen. Damit lässt sich beim Waschen und Trocknen die höchste Stromersparnis erzielen. Öko-Zuschuss gegen Stromfresser Unter den Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern, Kühl- und Gefrier- schränken gibt es ein gewaltiges Potenzial an Stromfressern. Rund die Hälfte ihrer Verbrauchs- energie lässt sich durch neue Modelle der Effizienz- klasse A++ einsparen. Unter Quell-Lesern verlost der Ökostrom-Anbieter Entega fünf Gutscheine à 50 Euro zum Kauf von energieschonenden Haus- haltsgeräten. Mehr dazu auf Seite 16. Energiesparen zu Hause Für Mieter wie auch für Hauseigentümer gibt es viele Möglichkeiten, Umwelt und Geldbeutel zu entlasten. Jetzt ist die beste Zeit für Energiespar-Maßnahmen. Sommer 2010 www.quell-online.de 16 Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben
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Page 1: Quell 16

FeuerBegeisternd: Schmuck aus der Tagua-Nuss.

Seite 3

Wasser Jungbrunnen für die Zeller-neuerung.

Seite 5

Erde Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens.

Seite 6

Luft Die Welt durch kreative Ideen verbessern.

Seite 14

Wenn die Sonne lockt und das Einkuscheln zu Hause endlich vorbei ist, dann ist die beste Zeit, um über Energiespar-Maßnahmen nachzu-denken. Denn der warme Sommer ist schneller als uns lieb ist wieder vorüber. Dann gilt es Vorsorge getroffen zu haben, sowohl als Mieter als auch als Eigentümer seiner vier Wände.

Die einfachsten und am schnellsten umzusetzenden Möglich-keiten, um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen, be-ginnen bei der Art und dem Gebrauch von elektrischen Haushaltsge-räten. Der Blick auf das Baujahr von Waschmaschine, Kühlschrank oder Geschirrspüler genügt oft schon, um Stromfresser zu entlarven. Denn die Technik elektrischer Geräte hat sich in den vergangenen Jah-ren rasant entwickelt, der Stromverbrauch drastisch reduziert. Laut der Verbraucherzeitschrift Ökotest lohnt es sich, schon zehn Jahre al-te Kühl- und Gefriergeräte aufs Altenteil zu schicken. Aktuelle Spitzen-

modelle der sparsamsten Energieeffizienzklasse A++ benötigen nur noch halb so viel Energie wie ihre zehn Jahre alten Vorgänger. Auch Kleingeräte sind Meister im Energiesparen. Im Express-Wasserkocher beispielsweise lässt sich Wasser nicht nur deutlich schneller als auf der Kochstelle erhitzen, sondern auch mit wesentlich weniger Ener-gie. Für bewusste Verbraucher, die möglichst viel Energie und damit CO

2 einsparen möchten, hat der Ökostrom-Anbieter Entega Energie-

spartipps zusammengetragen, die den gesamten Stromverbrauch im Haushalt abdecken. Es ist eine bunte Vielfalt von Tipps, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. "Weniger Energie verbrauchen – ohne Einschränkungen", so lautet die Devise des Darmstädter Ener-giedienstleisters.

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Beim Wäschetrocknen sollte jeder der kann, wieder die gute alte Wäscheleine nutzen. Damit lässt sich beim Waschen und Trocknen die höchste Stromersparnis erzielen.

Öko-Zuschuss gegen Stromfresser

Unter den Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern, Kühl- und Gefrier-schränken gibt es ein gewaltiges Potenzial an Stromfressern. Rund die Hälfte ihrer Verbrauchs-energie lässt sich durch neue Modelle der Effizienz-klasse A++ einsparen. Unter Quell-Lesern verlost der Ökostrom-Anbieter Entega fünf Gutscheine à 50 Euro zum Kauf von energieschonenden Haus-haltsgeräten.

Mehr dazu auf Seite 16.

Energiesparen zu HauseFür Mieter wie auch für Hauseigentümer gibt es viele Möglichkeiten, Umwelt und Geldbeutel zu entlasten. Jetzt ist die beste Zeit für Energiespar-Maßnahmen.

Sommer 2010

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Feuer erde Wasser LuFt02 Quell 16.2010

Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 1993 stieß ich im Rah-men der ersten "world orga-nic cotton-Konferenz" erst-mals auf die Kraft, die Einzelkämpfer mit ihren Visi-onen entfalten können. Als Journalistin eines Wirtschafts-magazins bestaunte ich auf der Sekem-Farm biologisch angebaute Baumwolle und hörte mir ungläubig die erstaunliche Geschichte von Ibrahim Abouleish an, der als studierter Biologe seine öster-reichische Wahlheimat verlas-sen hatte, um mit Hilfe seiner Familie und anthroposo-phischen Weggefährten ein Stück Wüste in Ägypten urbar zu machen. Mittlerweile hat der Menschen- und Umwelt-freund Abouleish den alterna-tiven Nobelpreis erhalten und seine Sekem-Farm ist so arri-viert, dass sie in Ägypten Maßstäbe für den Bio-Anbau von Baumwolle setzt. Noch mehr: beim noblen World Eco-nomic Forum in Davos ist Sekem als "Outstanding Social Entrepreneur" seit eini-gen Jahren ständig vertreten und dient der Inspiration der weltweiten Wirtschafts-Elite. Die erstaunlichen Beispiele der "sozialen Unternehmer", die wir ab Seite 14 vorstellen, wurden in Davos von der "Schwab Foundation for Social Entrepreneurship" zusammengetragen. Ich finde: Ein Ideenaustausch über Vorurteile hinweg kann die Welt nur voranbringen.

Herzlich

Andrea Tichy

<< Fortsetzung von Seite 1

i Informationen

im InternetAn vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf wei-terführende Informationen im Internet hin. Dahinter fin-den Sie den so genannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Sei-ten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünsch-ten Hintergrundinformation weitergeleitet. Fo

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Dinge, die uns begeistern: Schmuck aus der Tagua-Nuss oder Tropföl.

Die Wüste blüht: Duft von Feuer und Wasser.

Schlankschlemmen mit schnellen Snacks.

Die heilende Kraft des Singens.

Social Entrepreneurs: Die Welt durch kreative Ideen verbessern.

Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens.

Die Lebensenergiezum „Strömen“bringen.

Reisen: Schloss-Träume undTraum-Gärten.

Stichwort Stand-by-Modus: Je nach Ausstattung verursacht der Stand-by-Modus von Fernsehern, Computern, Druckern oder Stereoanlagen Kosten von bis zu 130 Euro jährlich. Schaltbare Steckerleisten sorgen dafür, dass diese Geräte nach dem Abschalten tatsächlich vom Stromnetz getrennt werden. Um sicher zu gehen, dass das Ladegerät des Handys nach dem Aufladen keinen Strom mehr verbraucht, sollte es aus der Steckdose gezogen werden. Stichwort Kochen und Backen: Wer Kochge-schirr wählt, dessen Durchmesser zur Herdplatte passt, einen gut schließenden De-ckel darauf setzt und die Nachwärme nutzt, indem er fünf bis zehn Minuten vor En-de der Garzeit die Platte abschaltet, der kann tagtäglich Energie sparen. Kühlschrän-ke sollten keinesfalls direkt neben dem Herd platziert werden, da dessen Wärmeaus-strahlung zusätzlich Kühlenergie nötig macht. Der beste Ort für ein Gefriergerät ist ein unbeheizter Raum wie der Keller. Regelmäßiges Abtauen spart Strom, da der Energieverbrauch mit jedem Millimeter Reifschicht um sechs Prozent steigt. Beim Wäschetrocknen sollte jeder der kann, die gute alte Wäscheleine nutzen. Damit lässt sich beim Waschen und Trocknen die höchste Stromersparnis erzielen. Ganz abgese-hen davon fühlt sich die Wäsche nach dem Trocknen an der Sonne wunderbar frisch und angenehm an. Wer im Sommer eine Klimaanlage einsetzt, der sollte Dauerlüf-ten vermeiden und besser fünf Minuten lang Stoßlüften. Kurz aber gründlich gilt auch im Winter beim Heizen: Dabei sind jedoch vorher die Raumthermostate auf Frostsicherung zu stellen, sonst läuft die Heizung zu Hochtouren auf. Wer die Ne-benkostenabrechungen von Dauer- und Stoßlüftern miteinander vergleicht, der liest schwarz auf weiß, wie viel Geld das Stoßlüften sparen kann.

Beim Heizen und beim Warmwasser lässt sich am meisten sparenBewohner von Altbauten zucken oft zusammen, wenn sie ihre persönliche C0

2-Bilanz

ermitteln. Selbst wenn sie alle Zimmer mit Energiesparlampen beleuchten, den Weg zur Arbeit per Pedale zurücklegen und vegetarisch essen, zählen sie noch lange nicht zu den Klimaschützern. Der Grund: Sie wohnen unter schlecht isolierten Dä-chern sowie hinter ungedämmten Fassaden und heizen mit alter Technik. Da Hei-zung und Warmwasser aber hierzulande bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs eines Haushalts ausmachen, rächt es sich rasch, wenn die Wärme durch fehlende Isolie-rung oder ineffiziente Anlagentechnik verloren geht. Die Deutsche Energieagentur sieht für ein typisches altes Einfamilienhaus eine Einsparmöglichkeit von rund 75 Prozent bei Heizenergie und Heizkosten – durch Wärmedämmung (36 Prozent), neue Fenster (16 Prozent), neue Heizung (10 Prozent), optimiertes Heizungspum-pensystem (3 Prozent). Die energetische Sanierung von Häusern rechnet sich fast immer: Die entstehenden Kosten werden durch die eingesparten Energiekosten aus-geglichen. Mieter sollten sich deshalb vor der Entscheidung für eine neue Wohnung oder ein neues Haus vom Vermieter einen Energieausweis vorlegen lassen. Ein der-artiger Energiepass gibt Hinweise auf die zu erwartenden Heizkosten. Hausbesitzer können sich fachkundigen Rat zum Thema Energiesparen, Energieeffizienz oder Hei-zungsmodernisierung beispielsweise beim Energiedienstleister Entega holen. T 0800 - 062 55 67 oder unter www.entega.de/energiesparen. i QC16F01

Jungbrunnen für die Zellerneuerung.

Plastic Planet: Die dunkle Seite der Kunststoffe.

Die lebendigen Quellen von Wiesbaden.

Neumarkter Lammsbräu: Tue Gutes und trinke es.

Interview

Kein Ausstieg vom Ausstieg bei der Atomenergie

Quell: Die Bundesregierung will im Herbst entscheiden, ob Atom-kraftwerke länger am Netz bleiben können, um Zeit für den Ausbau erneuerbarer Energien zu gewinnen. Ist das eine geeignete Maß-nahme, um Ökostrom zu befördern?Albert Filbert: Nein. Mit dem Ausstieg vom Ausstieg wird das Oli-gopol der Großkonzerne weiter fortgeschrieben, es werden Einstiegs-möglichkeiten von Wettbewerbern im Erzeugungsmarkt wie auch umweltfreundlichere Technologien verhindert. Der Staat greift ein-seitig in den Wettbewerb ein, wenn er längere Laufzeiten ermöglicht. Seit zehn Jahren ist der Ausstieg aus der Atomenergie Gesetz. Alle Akteure in der Energiewirtschaft haben sich darauf eingerichtet und ihre Investitionen entsprechend geplant und getätigt – mit Aus-nahme der vier großen Energieunternehmen. Die Bundesregierung zementiert deren Marktmacht, weil mit Atomstrom der Um- und Aus-bau einer klimabewussteren Energieerzeugung verhindert wird. Die Laufzeitverlängerung ist ein wettbewerbswidriger Eingriff der Politik auch in die Investitionen unseres Konzerns.

Quell: Verbraucherschützer werfen dem Ökostrom vor, durch die Einspeiseverordnung die Energiekunden über Gebühr zu belasten. Werden die Strompreise ohne Atomstrom dann noch teurer?Albert Filbert: Billigen Atomstrom gab und gibt es nur für die Pro-duzenten, nicht aber für die Kunden, da der Strompreis durch die letzte produzierende Einheit und damit das teuerste Kraftwerk bestimmt wird.

Quell: In der Regierung wird nun darüber gestritten, wie viel länger die Meiler am Netz bleiben. Albert Filbert: Die beste Lösung ist es, wie bislang gesetzlich fest-gelegt, längstens bis 2022 aus der Atomenergie auszusteigen. Dar-auf haben sich die Unternehmen eingerichet. Wenn dies anders ent-schieden wird, sind die Mehrerlöse abzuschöpfen. Ich schlage hierfür ein Kernenergieeinspeisegesetz vor.

Quell: Was soll dies bringen?Albert Filbert: Mit einem Kernenergieeinspeisegesetz werden die Gewinne aus den Kernkraftwerken abgeschöpft und wettbewerbs-neutral nach dem Prinzip des Erneuerbare Energiegesetz behandelt – jedoch werden die Kunden nicht zusätzlich belastet, sondern ent-sprechend ihres Verbrauchs entlastet. Immerhin geht es um 6 Milli-arden Euro pro Jahr.

Quell: Gehen ohne Atomstrom die Lichter aus?Albert Filbert: Klare Antwort: Nein. Zahlreiche Gutachten belegen, dass wir bei Fortdauer des Ausstiegsgesetzes keine neuen konventio-nellen Kraftwerke brauchen. Erst bis 2030 ist der Zubau von neuen Kraftwerken notwendig und dies wohlgemerkt beim Ausstieg aus der Kernenergie. i QC16F02

Albert Filbert ist Vorstandsvorsitzender der

HSE in Darmstadt, deren Tochter Entega einer der

größten Ökostrom-Anbieter in Deutschland ist.

Es lohnt sich, alle elektrischen Geräte, die nicht genutzt werden, ganz abzuschalten. Auch der Stand-by-Modus frisst Strom.

Das EnergielabelSeit 1998 müssen viele Haushaltsgeräte mit einem Energie- label gekennzeichnet werden. Es gibt Auskunft über den Energieverbrauch und andere Eigenschaften des Geräts.

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Quell Wein-Tipp

Die Geschichte des Weinguts Graf von Kanitz ist lang, schließlich reichen seine Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert. Die neu-este Erfolgsgeschichte dagegen ist kurz und knackig: Seitdem Kurt Gabelmann die Verantwortung für Weinberge und Keller

übernommen hat, ist die Qualitätssteigerung auf allen Ebenen spürbar. Seit 2004 beweist der VDP-Betrieb, der schon Ende der 1960er Jahre auf ökologischen Anbau setzte und 1992 Mit-glied bei ECOVIN wurde, dass auch im äußersten Westen des Rheingaus Rieslinge von exzel-lenter Qualität produziert werden können. Der 2008er Lorcher Pfaffenwies Kabinett hat völ-lig zurecht das Finale des Riesling Cups der Zeitschrift „Feinschmecker“ erreicht – unter 348 Konkurrenten, zumeist Spätlesen und „Großen Gewächsen“. Tatsächlich ist dieser Riesling nicht nur ein hocheleganter Wein mit allen Qualitäten, die man sich von einem Rheingauer wünschen kann, er ist für mich ein Phänomen: Ein – so seltsam das klingen mag – „Farbwein“. Beim Verkosten lösen seine Aromen bei mir starke Farbeindrücke aus. „Synästhesie“ heißt dieses Phänomen in der Psychologie. Fangen wir bei der Nase an: Die wunderbar citrischen Töne erzeugen in mir das Bild „Grün“ – was nichts mit Unreife zu tun hat, sondern mit Leichtig-keit und Jugend. Sobald ich den Wein auf der Zunge habe, wandelt sich der Farbeindruck ins Gelbe: Da ist zum einen der klassische Rheingauer Honigton, umspielt von Quitte und reiner, heller Beerigkeit. Mein ganzer Gaumen atmet intensiv „Goldgelb“. Im Mittelspiel taucht eine zarte Lavendelnote auf, bevor der Abgang mit einem erneuten Aufblühen der Citruskompo-nente eingeleitet wird. Der Riesling besticht durch feines Säurespiel (S: 7,4, RZ: 6,3, A: 12,0), bleibt lebhaft auf der Zunge und ist nachhaltig ohne „satt“ zu machen. Ein bestechend schö-ner Wein, der mit 7,80 Euro auch einen erfreulichen Preis hat. Das Weingut – www.weingut-graf-von-kanitz.de – beliefert gerne Bioläden. Christian Schneider i QC16F04

Bodega-Tumbler: Das Glas für viele GelegenheitenSchon Genießer und Dichter-fürst Goethe wusste, dass Was-ser aus bestimmten Gläsern ganz besonders gut schmeckt. Auch die Franzosen sind sich der besonderen Wirkung von Glasformen auf Wein oder Was-ser bewusst. Aus Frankreich stammt denn auch dieses deko-rative verre à eau mit weißen Ornamenten, das sich aber nicht nur als Wasserglas einset-zen lässt: In diesem Glas lässt sich wunderbar ein Süppchen an einem Dinner-Abend aus der Küche servieren. Auch ein Nach-tisch macht sich im „Bodega Tumbler“ sehr gut. Ursprünglich in den spanischen Bodegas benutzt, mundet daraus auch der süffige Quell-Wein hervorra-gend.

Die Bodegagläser gibt es in zwei Größen.Niedrig: Breite (oben): 80 mm; Höhe: 58 mm. Der Preis: sechs Französische Trinkgläser zu 29,40 Euro plus Versandkosten. Hoch: Die großen Gläser sind mit einer französischen Gravur verziert: Amour und Bonheur, das bedeutet Liebe und Glück. Breite (oben): 85 mm, Höhe: 120 mm. Der Preis: sechs große französische Trinkgläser zu 35,40 Euro plus Versandkosten.Verpackt sind die sechs Gläser in einem Karton. Zu bestellen im Quell-Shop oder unter 0221 - 21 29 14.

Schmuck aus der Tagua-Nuss, dem Öko-ElfenbeinCrèmeweiß und zart gemasert schmeichelt Tagua leicht gebräunter Haut und passt wun-derbar zur Sommergarderobe. Die Tagua oder Steinnuss ist der Samen der in Ecuador behei-mateten Elfenbeinpflanze. Diese besondere Palme bildet jährlich etwa 20 Früchte mit bis zu 50 Zentimeter Durchmesser. Im Inneren dieser Früchte sitzen dicht gepackt die hühner-eigroßen Samen. Durch einen aufwändigen Ernte- und Trocknungsprozess werden diese Samen steinhart. Seit Jahrhunderten stel-len die Ecuadorianer Zierkämme, Knöpfe und Schmuckstücke aus Tagua her. In der Blüte des Seehandels war Tagua weltweit ein beliebter Ersatz für teures Elfenbein. Durch das lang erkämpfte internationale Handelsverbot für Elfenbein und eine Rückbe-sinnung auf natürliche Materialien wurde die Tagua-Nuss wiederentdeckt und ihr Anbau wird heute von Umweltorganisationen gefördert: In den Feuchtsavannen Ecua-dors gedeiht die Elfenbein-Pflanze prächtig und schafft Schatten für Weidetiere. Die Weiter-Verarbeitung der Nuss erfordert aufwändige Handarbeit und will erlernt sein, so entstehen neue und traditionelle Arbeitsplätze in Ecuador.

Die Schmuckmanufaktur Martin Guthmann kooperiert schon seit Mitte der 1990er Jahre mit ecuadoriansichen Handwerksbetrieben. Die Tagua-Tropfen mit den Riefen werden in Ecuador geschnitzt, in der Pforzheimer Schmuckmanufaktur wird mit alten Werkzeugen die Filigran-Tülpchen-Aufhängung für den Ohrring geformt, 89 Euro. Preis für den Tagua-Anhänger: 54 Euro, zusammen mit der Kette aus Oxyd veredeltem Silber 99 Euro. Zu bestellen unter 069 - 21 99 40 40 oder www.quell-online.de

Sonnenpflege für sensible HautSonnenschutz ist Vertrauenssache. Naturkosmetik-Marke Eubiona ist nun mit einem wasserfesten Sonnenschutz auf den Markt gekommen, der zu 100 Prozent aus mineralischen UVA/UVB-Filtern besteht und völlig ohne Nanotechnologie, synthetische Lichtschutzfilter oder Farb-, Duft- und Konservierungsmittel auskommt. Die Eubiona Sonnencremes mit den Lichtschutzfaktoren 20 beziehungsweise 30 ziehen schnell ein und fetten kaum. Bio-Sheabutter und Bio-Granatapfel pflegen die Haut intensiv, schützen vor Feuchtigkeitsverlust und beugen der Hautalterung vor. In Kombination mit der kühlenden und Haut beruhigenden Bio-Aloe Vera der After Sun Lotion sorgt Eubiona Sonnenschutz für eine gesunde und zauberhafte Bräune auf gepflegter Haut. Als einer der ersten Hersteller entwickelte Eubiona den 30er Lichtschutzfaktor nach den neuen Empfehlungen der Europäischen Kommission. i QC16F05

Alte Rosen

Den edlen Charakter alter Rosensorten spiegelt der prächtige Bildband „Alte Rosen“ in künstlerischem Anspruch und Druckqualität wider. Die Fotos stammen von dem renommierten Pflan-zenfotografen Josh Westrich und die Texte von dem fran-zösischen Rosenpapst Fran-cois Joyaux. Für den 256 Sei-ten zählenden Pracht-Band wurden die Autoren kürzlich mit dem Deutschen Garten-buchpreis 2010 ausgezeich-net. Es fehlt beim Blättern und sich in die Schönheit der Blumen Versenken nur noch der betörende Duft alter Rosen.

Unser Sommer-Schmuck-Tipp:

Josh Westrich, Francois JoyauxAlte RosenLeinenband im Schmuckschuber256 Seiten, 36 x 30 cm 120 farbige AbbildungenFackelträger Verlag GmbHISBN: 978-3-7716-4426-0Preis: 148 Euro

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Duft von Feuer und WasserEs ist heiß, so heiß und steinig, so steinig. Das Leben flieht, nur der Sand lebt im Wind. Und doch: Ein kurzer Regen und die Wüste blüht, sie duftet verführerisch und die Farben explodieren.

Es ist so eine Art Bratpfanne mit Steinen, durch die wir uns bewe-gen – der Joshua-Nationalpark in Kalifornien. Er gilt als einer der hei-ßesten Orte der Welt; Sand, Staub, Steine, Felsen; und dann wieder Sand, Staub, Steine, Felsen. Freunde hatten uns gewarnt vor der Mond-landschaft; Park-Ranger die Mitnahme von Wasser angeraten, mindes-tens acht Liter pro Tag sollen wir trinken, um der Luft entgegenzuwir-ken, die uns entgegenschlägt, als stünde hinter dem nächsten Hügel-kamm Gottes größter Heißluftfön. Und doch – wir betreten eine Wüste der Wunder, der Farben, der Düfte und der Blumen und Blüten.

Es hat, sagen die Chroniken, zum erstenmal seit wohl zwei Jahr-zehnten geregnet. Regen, ach was, ein dünner, kaum spürbarer Dunst war es gewesen. Und doch: Wenn Wasser auf Feuer trifft, dann blühen die Steine. Es ist, als ob das gemächliche Leben der Pflanzen sich be-schleunigt hätte, ein ganzes Jahr ist wie ein Tag, es gilt in Stunden nachzuholen, wozu andernorts Monate zu verfügung stehen: Wachsen, blühen, bestäuben, vermehren, aufsaugen, Schößlinge verbreiten, die wenigen Insekten und Vögel anlocken mit Farben, die so grell und bunt sind, als ob die große Kitschfabrik zum Pinsel gegriffen hätte. Was wie totes, längst vertrocknetes Holz wirkt, fast versteinert – setzt helles

Der Duft der Wüste: totes Gehölz beginnt zu leben, der Sand scheint zu blühen. Jeder Schritt zerstört ein lebensgieriges Universum aus Farben und Blüten.

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Grün an, legt ein frisches Stachelkleid an, treibt zwischen den Widerha-ken der Stacheln lockende gelbe Blüten hervor – eine ganze Welt toter Kakteen, der Cholla-Kaktus, beginnt zu blühen und zu leben. Ein stren-ger, harziger Duft liegt in der Luft, die Ureinwohner, wenige Indianer in der leblosen Welt, haben aus diesem Gedörr Dutzende von Medika-menten destilliert, sogar gegen Krebs sollen sie wirken, sagen moderne Pharmazeuten. Rauchbusch heißt ein dürrer Strauch, der so dünn wirkt wie weißer Rauch und explosiv ist, weil sein Gehölz mit Wachs gegen das Austrocknen überzogen ist: Wir erleben ihn elastisch, grün, das To-te lebt und wie. Wir wagen kaum aufzutreten, winzige Blüten bedecken den Boden, sie sind nur wenige Millimeter im Durchmesser, aber die Wüste ist gelb und es duftet, es duftet. Jeder Schritt zerstört ein lebens-gieriges Miniuniversum.

Einst zogen die Mormonen auf ihrem Weg nach Westen durch diese Wüstenei und es war so heiß und es fehlte an Wasser und die Pferde starben. Sie trafen auf einen noch nie gesehenen Baum, bis zu 18 Meter streckt er seine Arme in den wolkenlosen, immer trockenen Himmel und am Ende seiner Arme ein Büschel lanzenartiger Blätter. Sie nannten ihn Joushua-Baum, weil er wie Joushua, der Diener Mose, seinem Volk den Weg zu weisen schien in das gelobte Land. Was sie nicht sahen, waren die Blütenstände des harten, knarzigen Baumes und seiner weni-gen Arme – 40 Zentimeter lange fleischige Blütenstände, üppig, wie das Frucht gewordene Versprechen, dass das gelobte Land schon hinter dem nächsten silbern funkelnden Granitfelsen läge. Später retteten sich Goldsucher in den Fächerschatten majestätischer Palmen, sie nahmen den Sand in den Mund, denn wo die Palmen ihre breiten Wurzeln ver-breiten ist er wenige Zentimeter unter der Oberfläche feucht. Feucht? Wir hören ein Brünnlein plätschern, ein kleiner Bach fließt über den Sand, sammelt sich in einem natürlichen Becken aus härtestem Granit, ein Kolibri flattert und schießt pfeilschnell davon zur nächsten Blüte.

In wenigen Tagen wird es schon wieder anders sein, das Leben ver-steckt sich wieder, zieht sich zurück, verschwindet hinter brechender Trockenheit und knarrender Dürre, vielleicht wieder für Jahrzehnte. Das Leben in der Wüste hat Warten gelernt, geduldiges Warten auf den nächsten Regen. Dann wird es wieder leben, schnell, bunt hektisch.

Der Brunnen in der Wüste, der Mensch und Tier Leben schenkt.

Fächerpalmen, Rückzugsorte des Lebens.

Das Veilchen der kurzen Nacht kann nur Tage leben.

Farbe ist das Leben und lockt die wenigen Insekten.

Der Cholla-Kaktus galt den Indianern als Apotheke.

Fasskakteen auf Granit, als ob der härteste Stein blüht.

Felsspalten entpuppen sich als Blumentröge der Natur.

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Buchtipp

Diethard StelzlÜber die Lichtkraft der Farben in unserer NahrungDr. Diethard Stelzl ist Heiler und Huna-Lehrer sowie ganz-heitlicher Kreativberater und Dozent in der Erwachsenenbil-dung. In seinen Vorträgen und Seminaren beschäftigt er sich insbesondere mit Fragen der Bioresonanz und mit den energetischen Auswirkungen von Licht und Farben auf den menschlichen Organismus. 224 SeitenVerlag: Via NovaISBN 978-3-936486-55-1Preis: 24,50 Euro

Das zerstörerische Rad der Zeit aufzuhalten oder vielleicht sogar zurückzudre-hen, um unserem Körper und unserem Aussehen möglichst lang andauernde Ju-gendlichkeit zu bescheren, ist ein menschliches Bedürfnis, das der Kosmetikindus-trie Jahr für Jahr Milliarden von Euros an Umsatz beschert. Nicht erst heutzutage, auch schon in früheren Zeiten waren ewige Jugend und Schutz vor dem Alter Vor-stellungen, die auf die Menschen große Anziehungskraft ausübten. Der Renaissance-Maler Lucas Cranach hat im Jahr 1546 seine Vorstellung eines Jungbrunnens festge-halten: Von der einen Seite steigen alte Frauen ins Wasser und verlassen es auf der anderen Seite verjüngt.

Jungbrunnen „lebendiges Wasser“Wenn man den Jungbrunnen mit der Fähigkeit der Zellerneuerung gleichsetzt, dann könnte man auch die Quellen St. Leonhard, die Lichtquelle, die Quelle St. Georg so-wie Aqua Sola als Jungbrunnen bezeichnen. Denn diese Quellen der Stephanskir-chener St. Leonhardsquelle GmbH & Co KG beinhalten besonders viele Frequenzen, die für die Zellerneuerung des Körpers eine wichtige Rolle spielen. (Wie das funktio-niert, beziehungsweise gemessen wird, können Sie auf Seite 6 in der Randspalte unter „Bioresonanz nach Paul Schmidt" nachlesen). Im Grazer Institut für Biosenso-rik und Bioenergetische Umweltforschung (IBBU) analysierte die Biophysikerin Dr. Noemi Kempe diese Wässer nach der Bioresonanz-Methode und wies für die oben genannten Wässer die für die Zellerneuerung besonders wichtigen Schwin-gungsfrequenzen nach.

Der Bioresonanz-Forscher Dr. Diethard Stelzl erklärt das Phänomen der Zellerneu-erung so: In unserem Gehirn gibt es einen „inneren Heiler“, ein Gehirnareal, das mit der Epiphyse (Zirbeldrüse) verbunden ist. Die Epiphyse ist für die Produktion des Anti-Aging-Hormons Melatonin zuständig. Wenn Melatonin fehlt, kann sich Schlaf-mangel einstellen und der Körper findet nicht mehr die Ruhe, um im Schlaf die nö-tigen Reparaturmechanismen durchzuführen. Der „innere Heiler“ und damit auch die Epiphyse wird über die Frequenzen 12,5; 22,5; 69; 79,5; 93; 93,5 sowie 97,5 aktiv angeregt.

Einen hohen Stellenwert für die Zellerneuerung hat allerdings auch die Energie eines Wassers, die sich in Bovis-Einheiten audrücken lässt. Hat ein Wasser weniger als 7.000 Bovis Energie – das ist der Energie-Level, den ein gesunder Körper mindes-tens aufweist – dann können diese Frequenzen nach Aussage von Dr. Stelzl zu kör-perlichen Störungen führen. Hat ein Wasser mehr als 7.000 Bovis Energie – und das ist bei allen der hier vorgestellten Wässern der Fall – dann aktivieren sie die Zeller-neuerung. Die Zellerneuerung spielt eine wichtige Rolle in der Krebsvorsorge und für den Heilungsprozess nach einer Krebserkrankung.

StuZi Molke: Immunschutz aus dem KühlregalEs gibt aber auch noch ein anderes Lebensmittel, das außergewöhnliche Effekte für die Zellerneuerung zeigen kann: die aus Stuten- und Ziegenmilch gemischte StuZi-Molke der St. Leonhardsbetriebe. Aus historischen Überlieferungen und den Er-kenntnissen der modernen Wissenschaft ist bekannt, dass Stutenmilch aufgrund ihres hohen Gehalts an Immunglobulinen (Antikörpern), Glykoproteinen und Vita-min C das natürliche Abwehrsystem stärkt. Darüber hinaus wirkt die fettarme Milch

Jungbrunnen für die Zellerneuerung

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Aqua Sola enthält natürliches Jod und kann die Selbstheilungs-kräfte des Körpers stimulieren.

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Den Jungbrunnen zu finden, das ist ein Traum, der die Menschen seit jeher bewegt. Molke aus Stuten- und Ziegenmilch sowie bestimmte „lebendige Wässer“ können die Zellerneuerung des Organismus anregen und damit in der Krebsvorsorge eine wichtige Rolle spielen.

verdauungsfördernd und wird bei Neurodermitis, Schuppenflechte und sogar bei der Krebsnachsorge eingesetzt. Aus diesem Grund gilt die rare Stutenmilch bei den Bauern schon immer als Geheimtipp in Sachen Gesundheit. Auch die Ziegenmilch glänzt durch eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften. Sie ist leicht verdau-lich und zeigt besonders positive Effekte bei Magen- und Darmproblemen, aber auch bei Leber- und Nierenleiden oder Problemen mit Haut und Haar.

In einer Kurz-Studie über das Bioresonanzverhalten der StuZi-Molke fand Dr. Diethard Stelzl kürzlich heraus: Nach dem Trinken der Molke zeigte sich in der Reso-nanzanalyse mit dem Rayometer PS 10 bei der Mehrheit von 20 untersuchten Per-sonen „sehr starke Resonanz oder starke Resonanz“ bei den Frequenzen der Zeller-neuerung. „Von den bekannten Antikrebs = Zellerneuerungsfrequenzen sind in der der Molke alle in eindrucksvollem Maße enthalten“, so interpretiert Dr. Stelzl das Untersuchungsergebnis. Und er fügt erläuternd hinzu: „Krebszellen leben in der Dunkelheit und durch Eigengärung, abgeschnitten vom normalen Zellstoffwechsel. Stuten- und Ziegenmilchprodukte ändern diese Situation, stellen das Licht in den Zellen wieder her und schwächen die Funktion der Krebszellen."

In ihrer Zusammensetzung ist StuZi-Molke eine Innovation, die es in dieser Form weltweit noch nicht gab. Bislang ist nämlich noch niemand darauf gekom-men, Stutenmilch und Ziegenmilch zu „StuZi“ zu mischen und daraus Molke, Frisch-käse oder Weichkäse zu produzieren. Vater der ungewöhnlichen Milchprodukte ist Johann Abfalter, Inhaber der Stephanskirchener St. Leonhardsquelle GmbH & Co. KG. Seine Idee: Rare Stutenmilch mit der gesundheitlich ebenfalls sehr zuträg-lichen, aber in größeren Mengen verfügbaren Ziegenmilch zu mischen. „Dadurch werden die Produkte für jedermann bezahlbar“, so Abfalter. Die Zellerneuerung zu unterstützen, bleibt damit kein Privileg der Eliten.

Schon in früheren Zeiten waren ewige Jugend und Schutz vor dem Alter Vorstel-lungen, die auf die Menschen große Anziehungskraft aus-übten. Der Renaissance-Maler Lucas Cranach hat im Jahr 1546 seine Vorstellung eines Jungbrunnens festgehalten.

Die Frequenzen der Zellerneuerung

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Für die Zellerneuerung des Körpers spielen sieben Frequenzen eine besondere Rolle.

Es sind dies die Frequenzen

Die Quelle St. Leonhard, die Lichtquelle, die Quelle St. Georg, Aqua Sola sowie die aus Stuten- und Ziegenmilch hergestellte StuZi-Molke beinhalten besonders viele dieser Frequenzen.

Andrea TichyLebendiges Wasser – Quell der GesundheitDieses Buch handelt von der Heilkraft lebendigen Wassers und den vielfältigen Einsatz-bereichen der Wasserapo-theke. Mit journalistischem Spürsinn und professioneller Recherche sind wir jeder sich uns bietenden Quelle nachge-gangen und haben Experten befragt. Unser Ergebnis: Im lebendigen Wasser liegt der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. 200 Seiten, Quell Edition ISBN 978-3-9812667-0-2Preis: 19,90 Euro

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Der Darm – Mittelpunkt des Wohlbefindens"Der Tod sitzt im Darm", so weiß der Volksmund. Für unsere Gesundheit ist viel gewonnen, wenn wir diesem sensiblen Mittelpunkt unseres Immunsystems Gutes tun. Von Dipl. Oecotrophologin Eva Deppe.

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Bioresonanz nach Paul Schmidt

Die älteste Art von Resonanz ist das Sonnenlicht. Trifft Licht als elektromagnetische Welle auf unsere Haut, wer-den Regulationen wie etwa die Pigmentbildung ausge-löst. Im medizinischen Bereich bedeutet Bioresonanz die Suche und die Gabe all jener Frequenzen, die für die Regulation des Organismus notwendig sind. Neben dem schmalen Frequenzband des Sonnenlichts existieren auch andere Frequenzen, die andere Regulationen auslö-sen. Paul Schmidt war es, der bereits 1976 diese Zusammen-hänge erkannte. Er beschäf-tigte sich intensiv mit der Frage, wie Frequenzen regula-tiv auf den gesamten Körper einwirken können. Mit den Bioresonanzgeräten kann unter anderem getestet wer-den, ob eine Belastung durch Elektrosmog, eine geolo-gische Störzone, Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen vorliegt oder wie es um den Säure-Basen-Haushalt steht. Auch kann getestet werden, ob Wasser die Qualität hat, die unser Körper benötigt. Zur therapeutischen Anwen-dung dieses bioenergetischen Verfahrens gehört etwa der Ausgleich von Energiedefizi-ten, die Harmonisierung von Organsystemen, die Harmoni-sierung von Allergenen oder die Unterstützung bei kom-plexem Krankheitsgeschen.

Seit 1982 beschäftigt sich die Rayonex Schwingungstechnik in Lennestadt sehr erfolgreich mit dem Verfahren der Biore-sonanz nach Paul Schmidt. Auf Basis dieses Verfahrens entwickelte Rayonex energe-tisch optimierte Nahrungser-gänzungsmittel, portable wie stationäre Bioresonanzgeräte, betreibt ein Therapiezentrum sowie eine Heilpraktiker-schule mit Parallelausbildung zur Bioresonanz nach Paul Schmidt. Überregional be-kannt sind die Gebäude der Rayonex, die in Pyramiden-form und nach den Prinzipien der Bioresonanz nach Paul Schmidt errichtet wurden. Hierfür gewann Rayonex im April 2009 den "Energie-Oscar" unter 5136 Bewerbern. www.rayonex.de; www.paul-schmidt-akademie.de

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Unser Darm ist schlauer als wir denken: Er arbeitet wie ein zweites Gehirn, indem er uns Signale gibt, was für uns gut oder schlecht ist. Er ist ein Domizil für Gefühle; Er wirkt wie ein Türwächter, indem er unerwünschte Eindringlinge identifiziert und verhindert, dass schädliche Stoffe in die Blutbahn gelangen. Er verwandelt Essen und Trinken in Nährstoffe und versorgt unseren Körper mit Energie. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, ist der Darm wie ein Wunderwerk aufgebaut. Rund 100 Millionen Nervenzellen – mehr als im Rückenmark – überwa-chen das Geschehen im Verdauungstrakt. Würde man den Darm aufklappen und ausbreiten, käme man auf eine Fläche von 300 - 500 m2. Der Darm ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die bei den körpereigenen Abwehrkräften eine entschei-dende Rolle spielt und die durch eine komplexe Darmflora besiedelt ist. Diese Darm-flora gilt es besonders zu schützen.

Die Darmflora: mehr als nur Bakterien Die Darmflora kann aus bis zu 400 verschiedenen Bakterienstämmen bestehen –aus Milchsäurebakterien wie Lactobacillen, Bifodobakterin, Enterokokken, aber auch aus gesunden Coli-Bakterien. Bakterien leben mit den Menschen in einer Sym-biose mit gegenseitigem Nutzen. Babys kommen steril auf die Welt. Erst während der Geburt und durch das Stillen werden sie mit Darmbakterien ausgestattet, die ihren Darm wie einen Rasenteppich besiedeln. Aufgrund zahlreicher Einflüsse wird dieser Prozess jedoch frühzeitig gestört. Umweltbelastungen, Fehlernährung, Me-dikamente, besonders Antibiotika, Konservierungsstoffe, aber auch die Reizüber-flutung, physischer und psychischer Stress machen schon in der Kindheit der Darmflora den Garaus. Die Folge: Die Tür steht offen für Fremdkeime wie Pilze und Fäulnisbakterien. Sie breiten sich übermäßig im Darm aus. Sind sie einmal in un-serem Organismus, beginnen sie, fortlaufend gärende und saure Stoffe aus unver-dauten Nahrungsresten zu produzieren – nichts anderes als „saure Gifte“, die un-seren Stoffwechsel ungünstig beeinflussen und zur Übersäuerung führen.

Vergleichbar mit dem RegenwaldNormalerweise ist die Darmschleimhaut ein dichtes Maschennetz, das große Mole-küle nicht passieren lässt. Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung jedoch werden die Maschen infolge der ständigen Schleimhautbelastungen immer größer, so dass im-mer mehr und vor allem auch große Moleküle das Netz durchdringen können. So gelangen unverdaute Eiweißbestandteile und unerwünschte Abbauprodukte der Bakterien über die Darmschleimhaut in die Blutbahn und zu anderen Regionen des Organismus. Unverträglichkeiten und Allergien (zum Beispiel Zöliakie oder Lakto-seintoleranz) und Entzündungen („Reizdarm“) können die Folge sein. Der Darm hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Leck. Die Medizin bezeichnet dieses Phänomen daher als „Leaky-Gut-Syndrom“. Hinzu kommt, dass ein leckender Darm nicht mehr ausreichend Immunzellen produzieren kann. Die Folge ist eine Schwächung des Im-munsystems. Mit dem Darm verhält es sich wie mit dem Regenwald. Fehlen der Humusschicht wichtige, der Vegetation förderliche Mikroorganismen, kommt es zur Erosion. Genau dieses Phänomen tritt bei einer fehlbesiedelten Darmflora ein. Feh-len der Darmschleimhaut die Mikroorganismen, die für ein gesundes Milieu sorgen, wird sie abgetragen. Sie dünnt aus und kann ihre Funktionen nicht mehr erfüllen. Um die natürliche Barrierefunktion des Darms wiederherzustellen, sollten dem Or-

ganismus gesunde, lebende Bakterien in Form von Probiotika zugeführt werden, wie beispielsweise Rayoflora von Rayonex. Probiotika sind Präparate, die lebensfä-hige, gesunde Bakterien enthalten („probiotische Mikroorganismen“). Probiotische Mikroorganismen können das Gleichgewicht in unserer Darmflora beeinflussen. Da-durch verändert sich das Milieu im Darm positiv, so dass krankmachende Bakterien, Fäulnisbakterien, Pilze und Krankheitserreger auf natürliche Weise verdrängt wer-den. Ein gutes Probiotikum zeichnet sich durch eine Mischung vieler verschiedener Bakterienstämme aus. Denn ein Bakterienstamm allein kann eine fehlbesiedelte Darmflora nicht regenerieren. Auch ist die Konzentration an Bakterien ausschlagge-bend. Sie sollte 109 Keime pro Gramm betragen. Zucker, Aromen und Konservie-rungsstoffe haben in einem Probiotikum nichts zu suchen. Im Gegenteil, sie verhin-dern die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Der Grund: Zucker ist für Gärungs-bakterien und Pilze der Hauptenergielieferant und einer der stärksten Säurebildner. Deshalb sollte der Zuckerkonsum auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Kon-servierungsstoffe hemmen das Wachstum von Bakterien. Folglich ist es nicht mög-lich, eine gesunde Bakterienflora aufzubauen, wenn diese gleichzeitig immer wie-der durch Konservierungsstoffe geschädigt wird.

Die Bedeutung einer angepassten ErnährungUm den Aufbau einer gesunden Darmflora nicht zu behindern, sollten Sie gärungs-fördernde Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen, besonders zu Beginn einer Darmflora aufbauenden Therapie. Gärungsprozesse führen zu Blähungen und zur Bildung von Säuren und behindern darüber hinaus die Vermehrung gesunder Bak-terien. Zu den Lebensmitteln, die Gärungsprozesse fördern, zählen: Milch, Hefe (frisches Brot, Gebäck), rohes Getreide (z.B. Müsli), Kohl, Hülsenfrüchte oder Blatt-salate. Die Verträglichkeit von Lebensmitteln, Getränken und Speisen ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Jeder muss selbst ausprobieren, was ihm bekommt und welche Lebensmittel besonders zu Gärungsprozessen, sprich Blähungen, führen. Wünschenswert ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Denn Ballaststoffe sind die Leb-ensgrundlage der Darmbakterien. Bei Menschen, deren Darmflora fehlbesiedelt ist, lösen Ballaststoffe jedoch Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl aus. Zu Be-ginn einer Darmflora aufbauenden Therapie sollte der Ballaststoffgehalt der Nahrung daher gering sein. Da aber Ballaststoffe den Nährboden für die gesunden Bakterien bilden, sollte die Ernährung zunehmend ballaststoffreicher werden.

Die gesunde Darm-schleimhaut ist ein dichtes Maschen-netz. Bei einer bakteriellen Fehlbe-siedlung bilden sich Lücken; die Barriere gegen unerwünschte Stoffe beginnt zu lecken.

Firmengebäude der Rayonex in Pyramidenform

RayofloraZum Aufbau einer gesunden Darmschleimhaut eignen sich Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Rayoflora von Rayonex. Rayoflora enthält eine aus- gewogene Kombination rein pflanzlicher Ballaststoffe und probiotischer Mikroorganismen (elf Bakterienkulturen). Die Bakterienkonzentration beträgt mindestens 1x109 pro Gramm.Rayoflora basiert auf den Prinzipien der Bioresonanz nach Paul Schmidt. www.rayoflora.de

Besonders ballaststoffreiche Lebensmittel sind Vollkornbrot

und Vollkorn-Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Kohl, Trockenobst,

Nüsse, Beeren oder Blattsalat.

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Die Lebensenergie zum Strömen bringenIm Wasser-Kurhotel Falkenhof in Bad Füssing wird erstmals ein gesamtheitliches Konzept praktiziert, das Energieblockaden wirkungsvoll beseitigen kann: Durch die Kombination der asiatischen Selbstheilungstechnik Jin Shin Jyutsu mit Bad Füssinger Thermalwasser für die äußere und „lebendigem Wasser“ für die innere Anwendung lässt sich der aus der Balance geratene Organismus wieder ins Gleichgewicht bringen.

Jiro Murai war nach exzessivem Lebensstil physisch und psychisch am Ende. Aufgegeben von seinen Freunden, von seiner Familie und von sei-nen Ärzten zog sich der Seidenraupenzüchter in die Einsamkeit einer Berg-hütte zurück. Acht Tage lang fastete und meditierte der 26jährige Japaner. Er probierte verschiedene Fingerpositionen aus, so genannte Mudras, die er in Büchern großer Heilkundiger gefunden hatte. Und er staunte, was dadurch mit seinem Körper geschah. Er verlor immer wieder das Bewusst-sein, es wurde ihm von Tag zu Tag kälter, bis es ihm auf einmal so heiß wurde, als würde er in einem lodernden Ofen stecken. Nach der Hitze – so berichtete er später – empfand er plötzlich große innere Ruhe. Als seine Familie wieder zu ihm kam, war er gesund.

Das war vor etwas mehr als hundert Jahren. Mittlerweile wird die von Jiro Murai entwickelte Kunst des Jin Shin Jyutsu auch hierzulande immer häufiger praktiziert. Jin Shin Jyutsu ist eine Methode, durch Auflegen der Hände auf bestimmte Energiepunkte Blockaden zu lösen. Weil das japa-nische Wort kompliziert ist, wird die Methode oft „Strömen“ genannt. „Strömen fördert auf sanfteste Weise die körperliche, geistige und seeli-sche Gesundheit“, so weiß Kordula Wider aus Erfahrung. Die ausgebildete Jin Shin Jyutsu-Praktikerin wendet im Biohotel Falkenhof diese Methode des Handauflegens an und kann damit überzeugende Erfolge verzeichnen. „Jahrelang habe ich mit Beschwerden an der Milz laboriert, nach nur weni-gen Jin Shin Jyutsu-Sitzungen im Falkenhof ist alles wie verflogen“, so berichtet beispielsweise Thomas H. von seinen Erfahrungen.

Harmonisierendes ThermalwasserDer Falkenhof bietet ein ganz besonderes Umfeld, um die Effekte des Strö-mens zu unterstützen. Denn auch das Bad Füssinger Thermalwasser, das im Falkenhof in der hauseigenen Therme sprudelt, kann dem Organismus dabei helfen, Blockaden zu beseitigen und die körpereigenen Abwehrkräf-te wieder herzustellen. Konkret kann das Thermalwasser zu Stoffwechsel-anregung und Entsäuerung des Körpers führen, es regeneriert bei ernäh-rungs- und umweltbedingtem Stress, ist hilfreich bei Erschöpfungszustän-den und beugt Zivilisationskrankheiten vor. Es hat seinen Grund im Ther-malwasser, warum die niederbayerische Stadt Bad Füssing Deutschlands erfolgreichster Kurort mit den meisten Übernachtungen ist – und im Fal-kenhof sind die äußeren Anwendungen mit dem Thermalwasser ein be-sonderer Genuss: In der Panoramatherme im 3. Stock des Gebäudes finden alle Sinne gleichermaßen Erholung. Das beruhigende Plätschern erfreut lärmgeschädigte Ohren. Die frische Luft lässt frei durchatmen. Das Grün und der alte Baumbestand des Gartens schmeicheln den Augen.

Quellwasser mit homöopathischer Wirkung„Alles fließt“: der Grundsatz der antiken Griechen, der sich im Sinne der Informationsmedizin auch mit „alles schwingt“ interpretieren lässt, fin-

„Strömen“ kann man an den meisten Energie-punkten selbst, man kann aber auch „strömen“ lassen. Effekt: Der Körper harmonisiert sich selbst.

Gewinnen Sie ein Buch übers StrömenFür Quell-Leser hat der Süd-west Verlag fünf Exemplare des Buches „ Jin Shin Jyutsu“ bereitgestellt.

Preisfrage: Wie heißt der japanische Meister, der diese Kunst der Selbstheilung neu belebt hat?Füllen Sie das Gewinnspiel-formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: StrömenEinsendeschluss ist der 15. August 2010.

det im Falkenhof auch beim Trinken Anwendung. In unbegrenzter Men-ge können sich die Gäste des Falkenhofs nämlich auch an „lebendigem Wasser“ satt trinken. Das Sortiment der St. Leonhardsbetriebe – von der Leonhardsquelle bis zur Mondquelle, von Aqua Sola bis zur Licht-quelle – trägt nämlich auch Informationen in sich, die sich harmonisie-rend auf den Körper auswirken können. Im Prinzip wirken diese Wässer wie homöopathische Mittel. Sie enthalten bestimmte Schwingungsfre-quenzen, die auf verschiedene Körperbereiche ausstrahlen und vorhan-dene Blockaden beseitigen können. Diese Schwingungsfrequenzen des Wassers treten in Harmonie mit genau den Körperbereichen, die über die gleichen Schwingungsfrequenzen verfügen. Es ist wie bei Stimmga-beln, bei denen ebenfalls Gleiches von Gleichem zum Schwingen ange-regt wird. Auf diese Weise lassen sich „verstimmte“ oder zu schwach schwingende Körperbereiche wieder vitalisieren.

Daumen-Halten als Anti-Stress-MittelIn diesem Ambiente des Fließens wird das Strömen zum besonderen Genuss: Kordula Wider und Ingrid Kohlpaintner praktizieren es nicht als Technik, sondern als eine Kunst, die viel mit Intuition und Inspiration, mit Mitgefühl und Erfahrung zu tun hat. Im Lauf der Jahre haben sie ihre Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Beschwerden ihrer Gäste und den dahinter stehenden Themen zu erkennen, immer mehr verfeinert. Dennoch ist Jin Shin Jyutsu kein elitäres Geheimwissen. Die Technik selbst ist leicht und einfach anzuwenden, deshalb gibt Kordula Wider ihr Jin Shin Jyutsu-Wissen auch gerne an andere weiter. Die Gäste des Falkenhofs können im Rahmen ihres Aufenthalts die Griffe erlernen, die ihnen besonders gut tun; wer will, kann auch Prinzipielles über die 26 „Energieschlösser“ erfahren. Das alte Erfahrungswissen solch heil-samer Griffe hat sich übrigens auch im europäischen Kulturraum erhal-ten. So vertreibt das sprichwörtliche „Daumen-Halten“ Sorgen und stoppt unnötiges Grübeln. Versuchen Sie es doch mal bei passender Gelegenheit!

Das gleichzeitige Berühren und Halten von zwei Energieschlössern wird „Strömen“ genannt.

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Waltraud Riegger-KrauseJin Shin JyutsuDie Kunst der Selbstheilung praktisch nutzen.Set aus Buch und 48 Karten im Faltetui96 Seiten, Südwest VerlagISBN: 978-3-517-08479-4Preis: 16,95 Euro

Strömen im FalkenhofDer Bad Füssinger Falkenhof ist das europaweit einzige Biohotel mit eigener Heil-therme. Begleitet von einer Trinkkur mit den lebendigen Wässern der St. Leonhards-quelle bietet der Falkenhof alle Möglichkeiten ausgiebig zu entspannen. Im Falkenhof steht die individuelle Gäste-betreuung im Vordergrund: Sie können gemäß ihrer Wün-sche und Bedürfnisse aus einer großen Bandbreite an Möglichkeiten wählen: vom Seele-Baumeln-Lassen in der Panoramatherme bis hin zu Anwendungen wie dem "Strö-men". Unterstützt wird der Regenerations-Effekt von einer Genussküche, die ausschließ-lich ökologisch erzeugte Lebensmittel verwendet.

Bio-Vitalhotel FalkenhofParacelsusstrasse 4D-94072 Bad FüssingT +49 - 8531 - 97 [email protected]

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Schloss-Träume und Traum-Gärten

Nachhaltig reisen heißt auch, die Zinsen unserer europäischen Kultur wertzuschätzen. Lassen Sie sich dazu anregen, in Schlössern Urlaub machen oder für einen Tag die Seele baumeln zu lassen und ein Gespür dafür zu bekommen, dass Nachhaltigkeit weit über Generationen hinauswirkt. Von Martina Guthmann.

Es war ein Adliger, der den Begriff der „Nachhaltigkeit“ das erste Mal prägte. Vor dem Hin-tergrund einer Holznot formulierte der kursächsische Oberberg-Hauptmann Hans Carl von Car-lowitz (1645 - 1714) Regeln, nach denen die Forstwirtschaft künftig zu betreiben sei: „Wird der-halben die größte Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holzes anzustellen / daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse (im Sinne von Wesen, Dasein) nicht bleiben mag.“ Was für den heutigen Leser fast unverständlich erscheint, ist nichts anderes als die Forderung, in einem Jahr nur so viel Holz zu schlagen, wie im selben Zeitraum nachwachsen kann.

Sein große Popularität erreichte der Begriff durch die von den Vereinten Nationen eingerich-tete Brundlandt-Kommission. Sie verwendete den Ausdruck „Nachhaltigkeit“ im Sinne einer Be-standssicherung für nachfolgende Generationen, als sie 1987 von einer Entwicklung sprach, „welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generati-onen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

Auch wenn der feudale Lebensstil im ersten Moment in einer Zeitung für nachhaltigen Le-bensstil deplaziert wirkt, gibt es doch erstaunliche Parallelen zwischen dem Gedankengut, das die heutigen Schlossbesitzer und nachhaltig motivierte Konsumenten bewegt. Prinz Charles ist in England ein Trendsetter im Anbau und in der Verarbeitung von ökologischen Lebensmitteln. Ernst Schrempf, der Eigentümer von Schloss Thanegg zu Moosheim, hat sein mehr als 850 Jahre altes herrschaftliches Gemäuer durch Energiespar-Know-How zu einem „Niedrigenergie-Schloss“ umgewandelt, von dem zu erwarten ist, dass es ohne ein Loch in das Heizkosten-Budget seiner Besitzer zu brennen, die nächsten Jahrhunderte übersteht. Kurzfristiges Denken und der Unter-halt eines Schlosses schließen sich aus und so lassen sich in den hier vorgestellten Schlössern nachhaltige Anregungen sammeln. Beispielsweise saisonal und regional zu speisen, wie das Schlossherrenpaar Forytta dies in Mecklenburg seinen Gästen anbietet. Oder einen Musterhof für biologische Landwirtschaft zu besichtigen, wie ihn das Ehepaar von Küster im ehemals schle-sischen Schloss Lomnitz aufgebaut haben. Auch wenn Nachhaltigkeit im Sinne des Unterhalts von Schlössern eine mühsame Aufgabe ist – es wirkt immer inspirierend zu sehen, dass Werte und Visionen die Generationen überdauern können. i QC16E13

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Tipp 1Kennen Sie Schloss Neuschwanstein, Schloss Nymphenburg oder die Würzburger Residenz?Die bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen sind einzigartige Stätten der Kunst, Kultur und Geschichte. Einige genießen Weltruf und sind von der UNESCO als Welt-kulturerbe anerkannt. Ruhe und Erholung bieten die weit-läufigen historischen Parkan-lagen – im Sommer mit reicher Blütenpracht.

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Deutschland

Schloss Marihn – ein kleines Paradies in Mecklenburg Das sensibel sanierte Schloss aus dem 19. Jahrhundert und sein über 30 ha großer Park verleihen dem winzigen Dorf Marihn eine wahrhaft herrschaftliche Wirkung. Nicht ohne Grund wurde Marihn – unweit der Mecklenburgischen Seenplatte und des Müritz-Nationalparks – als erster Gemeinde Ostdeutschlands 2007 das Prädikat „citta-slow“– lebenswerte Stadt verliehen: Der Gast logiert im historischen Gemäuer. Die zwei Doppelzimmer und vier Suiten des Schlosses sind mit einem perfekten Mix aus Antiquitäten und moderner Kunst eingerichtet. Wenn in Deutschlands größtem David-Austin-Rosengarten die weltberühmten englischen Rosen blühen, wirkt der Duft geradezu betörend. Die in die weitläufige Parklandschaft eingebetteten The-mengärten verzaubern aber auch zu jeder anderen Jahreszeit. Abends sind die Gäste an der Tafel des Schlossherrenpaares Forytta herzlich willkommen. Sonja Fo-rytta kümmert sich persönlich um ihre Gäste, gibt Tipps für den Tag und gestaltet das abendliche Menü. Gespeist wird saisonal und regional nach der Philosophie von Slow Food, bereichert durch Produkte der im Park lebenden Bresse-Hühner und durch Kräuter und Blüten aus dem Schloss-Garten. i QC16E11

Schloss Thanegg mit „grünem“ SchlossgeistIdyllisch prunkt dieses Traumschlösschen in den Alpen und ist beispielhaft für die nachhaltige Rekonstruktion geschichtsträchtiger Bausubstanz. Und die klingt wie ein modernes Märchen: Als kleiner Bauernbub hatte Ernst Schrempf in den verfal-lenden Teilen des Schlosses Thanegg gespielt. Dessen Schlossherren, die Grafen zu Moosheim, waren von 1495 an die Lehnsherren seiner Vorfahren gewesen. Viele Jahre später zog es den mittlerweile erfolgreichen Elektrotechniker in sein Dorf zu-rück. Zusammen mit seiner Frau Gerlinde kaufte er 1984 das desolate Schloss. Aus einem aussichtslos erscheinenden Projekt wurde in über einem Vierteljahrhundert harter Arbeit ein familienfreundliches Schlosshotel, mit einem ganz besonderen Schloss-„Geist“. Der trägt nämlich grün: Für das umweltschonende Energie-Konzept von Schloss Thanegg bekam Ernst Schrempf einen Umweltpreis, den „Energy Globe Award“, verliehen. Daneben gibt es aber noch andere Schlossgeister: Einer heißt Sportsgeist und auch diesen teilt die sympathische Hoteliersfamilie gerne mit ihren Gästen. Aufgrund seiner ausgezeichneten Küche erlangte das Haus 4-Sterne-Niveau und es gehört zu den historic hotels of Europe. i QC16E12

Buchtipp:Wunderschöne „Schloss- hotels und Herrenhäuser in Österreich und den ehema-ligen Kronländern“ gibt es kostenlos zu bestellen unter: Schlosshotels & Herrenhäuser, A-5020 Salzburg, Moosstraße 60, T +43 (0) 662/83 06 81 41, [email protected], www.schlosshotels.co.at

Tipp 2: Schloss Burgscheidungen: Lust auf eine Zeitreise ins Barock? Über dem sächsischen Un-struttal erhebt sich majestä-tisch die 1722 in ein Barock-schloss umgestaltete Burg, die jährlich zum „Sonnenball – les arts du baroque“ ein-lädt. Wer keine Karte mehr für dieses faszinierende Gesamt-kunstwerk von Musik, Thea-ter, Malerei, Kostüm und Tanz ergattert, kann einfach zur „Generalprobe“ am Vortag kommen oder sich von den sympathischen Schlossbesit-zern in einer ruhigeren Stunde das Schloss zeigen lassen.

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Österreich

Fürstlich schlafen im Schloss Mahrin

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Schloss Schadau am Thuner See – Traumschloss für RomantikerKitschig, ja fast surreal wirkt Schloss Schadau, wenn man sich ihm mit dem Schiff vom Thuner See her nähert. Und genau deswegen ist das zu den bedeutend-sten Gebäuden des Historismus zählende Schloss ein Ort, um dem Alltag zu entfliehen und über den Realitäten zu schweben. Im Gourmet-Restaurant etwa kann man sich mit einem fürstlichen Frühstück oder Abendessen verwöhnen lassen. Der englische Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert, der das Schloss umgibt, lockt mit botanischen Sensationen und einem atemberaubenden Blick auf die Kulisse der Berner Alpen. Er gehört zu den schönsten Gärten der Alpenregion. An Ar-chitekturzitaten aus verschiedensten Stil-Epochen wurde auf Schloss Schadau nicht gespart und jeder Gast darf das verrückte, liebenswerte Schlösschen mit den 78 Räumen, der Bibliothek, den Balkönchen, Türmchen, Treppen oder der Veranda für sich persönlich entdecken. Zum Glück: Schicksalsgebeutelt stand das Schloss 1925 „herrenlos“ vor dem Verfall und kurz vor dem Abriss. Die schweizerischen Denkmalpflege befand, das Schloss passe nicht in die Schweizer Schlösser-Architek-tur. Da rang sich in letzter Sekunde die Stadt Thun zum Kauf durch und investiert seither in den Erhalt von Landschaftspark, Schloss und der kleinen Kirche Scherzlingen – einem schon seit den Karolingern urkundlich nachgewiesenen Sakral-, Kraft- und Wallfahrtsort. Rund um den Thuner See liegen noch unzählige andere Sehenswürdigkeiten, darunter fünf Schlösser, viele Kirchen – und immer wieder der phantastische Blick auf „Eiger, Mönch und Jungfrau“. i QC16E17

Château de La Canière in der AuvergneEs gibt Orte und Momente von fast unwirklicher Ausstrahlung. Und das sind Mo-mente, in denen ein Journalist beinahe geneigt ist, Orte wie das Château de la Ca-nière für sich zu behalten. Ganz in der Nähe von Vichy und der Vulkankette des Puy de Dôme – in einer der authentischsten und ursprünglichsten Region Frankreichs – liegt dieses Kleinod eines Schlosses. Wer hier herkommt, schätzt die Ruhe und Zu-rückgezogenheit, auch wenn die nächste Oper oder die nächste Rennbahn gar nicht weit entfernt wären. Bezaubernd sind die natürliche Vielfalt des intakten Natur-raums, die in voller Kraft stehenden Misch- und Nadelwälder, die saftigen Wiesen, die vulkanischen und die kalten Quellen, die ungezähmten natürlichen Flussläufe. Mitten in dieser ursprünglichen Landschaft steht ein in Perfektion gestaltetes Schloss mit insgesamt nur 26 Zimmern und Suiten, alle so sehr verschieden, dass sich hinter jeder Türe ein ganz besonderer Charme entfaltet. In der Auvergne wird die französische Küche in ihrer Raffinesse gepflegt. Das Essen im Schloss ist ein Traum wie das Schloss selbst. Mit Worten schwer zu beschreiben – hier lässt sich leben wie Gott in Frankreich. i QC16E15

Schloss Lomnitz – Erhalt eines KulturschatzesWenn die Schlossherrin Frau von Küster erzählt, wie sie vor knapp 20 Jahren auf das verfallene Gutshaus der Vorfahren ihres heutigen Mannes gestoßen ist, wird Geschichte lebendig. Die Wende und die Öffnung Polens nach Westen kamen ge-rade noch rechtzeitig für den Erhalt des schlesischen Kulturschatzes. Mit einer klaren Vision startete das junge Paar das Projekt. Von Küster: „Unser erstes Ziel war die Rettung des Schlosses, doch wir merkten schnell, dass dies nur mit der Rettung der umliegenden Natur- und Kulturlandschaft und der Unterstützung der Landbevölkerung einhergehen kann.“ Die von Küsters trugen nachhaltiges Gedankengut in die verödeten Strukturen, bauten das Gut in seiner ursprüng-lichen Bedeutung als Lebensmittelpunkt für eine ganze Region wieder auf. Heute wartet das am Fuße der Schneekoppe im Riesengebirge liegende Schloss mit einem familiär geführten Hotel und einem gemütlichen Restaurant auf; die Gäste können von hier aus direkt zu Besichtigungen in einer der schlösserreichsten Regionen Europas starten. Der Gutshof mit Werkstätten, Hofladen und Schauküche steht kurz vor der Eröffnung. i QC16E16

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Sieben Gewinne für Quell-Leser

• A Schloss Schadau2 mal für 2 Personen eine ganztägige Schifffahrt auf dem Thuner See mit Gourmet-Frühstück in Schloss Schadau. www.schloss-schadau.ch roder• B Schloss Marihn2 Übernachtungen inklusive Frühstück für 2 Personen, ein Abendmenü mit den Schloss-herren Forytta sowie eine Führung durch den Garten von Marihn.www.schlossmarihn.com oder • C Schloss Thannegg2 Übernachtungen für 2 Per-sonen mit Frühstück und Dachstein-Sommercard. www.schloss-thannegg.atoder• D Schloss Lomnitz 2 Übernachtungen für 2 Per-sonen und ein romantische3-Gänge-Candle-Ligtht-Dinner in Schloss Lomnitz. www.palac-lomnica.ploder• E Château de la Canière2 Übernachtungen für 2 Per-sonen mit Diner am 1. Abend, ein geschichtlicher Überblick durch den Schlossherrn Marc Monier in der Bibliothek so-wie ein gemeinsamer Spazier-gang durch den Schlosswald.www.chateau-la-caniere.comoder• F Bayerische SchlösserFünf mal ein 14-Tagesticket der Bayerischen Schlösserver-waltung für 2 Personen, freier Eintritt in alle 45 staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen in Bayern. www.schloesser.bayern.deoder• G Schloss

Burgscheidungen 10 Schloss-Führungen mit anschließender Einladung ins Schlosscafé.www.schloss-burgschei-dungen.de

Preisfrage Wer prägte erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit?

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Traumschloss. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten.Einsendeschluss ist der 15. August 2010.

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Alternative zum Plastik

Die „Emil-Flaschen“ aus Glas bieten Eltern die Gewissheit, ihre Kinder beim Trinken von unerwünschten Stoffen fernzuhalten – und zugleich die Umwelt zu schützen. Und auch die Verletzungsgefahr ist kein Problem, da die Fla-schen durch einen Isolierbe-cher und einen Stoffbeutel vor Bruch wirkungsvoll geschützt werden. Die Emil Vertriebs GmbH in Watzen-berg bietet die Trinkflaschen, die auch von Erwachsenen gerne genutzt werden, in Grö-ßen von 400 ml und 500 ml an. Preis: 13,99 EuroBestellung an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt oder Fax 069 - 21 99 49 42 oder Tel 069 - 21 99 49 40 oderdirekt im Internet-Shopwww.quell-online.de

Buchtipp:

Wer sich für die Folgen unserer Konsum-Gesellschaft interessiert, dem seien sowohl der Film als auch das Buch „Plastic Planet“ drin-gend empfohlen. Angesichts der weit reichenden Auswir-kungen unseres Kunststoff-Konsums kommt dem Zuschauer/dem Leser das kalte Grauen. Der rechts stehende Beitrag ist (in gekürzter Form) dem Kapitel „Plastik ersetzt Plankton“ entnommen.

Gerhard Pretting, Werner BootePlastic Planet222 Seitenorange-press 2010ISBN 978-3-936086-47-8Preis: 20,- Euro

www.orange-press.com

Die dunkle Seite der KunststoffeDer Film und das Buch „Plastic Planet“ führen uns drastisch vor Augen, welch hohen Preis wir für den Komfortgewinn durch Kunststoffe zahlen.

Plastik statt Plankton: Begonnen hatte alles im Jahr 1997. Der Schiffska-pitän Charles Moore und sein Team nahmen am Transpec Rennen teil, einem Segelwettbewerb, der von Los Angeles nach Hawaii führt. Der Wett-kampf war spannend, Moores Schiff schaffte knapp 20 Knoten, und die Mannschaft erreichte am Ende den dritten Platz. Zufrieden machten sie sich auf den Heimweg, und da sie Zeit und Treibstoff genug hatten, be-schlossen sie, durch den Nordpazifikwirbel zurück zu ihrem Heimathafen Long Beach in Kalifornien zu schippern. Dieser riesige Wirbel im Pazi-fischen Ozean liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Hawaii und dem Festland. Normalerweise meiden Schiffe diese Route, denn im Wirbel gibt es für die Fischer wenig zu fangen und für die Segler zu wenig Wind, um ordentlich voranzukommen. Aber so einsam sie auch sein mochten und so weit weg sie sich von der Zivilisation auch befanden, Teile dieser Zivilisati-on waren stets präsent. Immer, wenn Moore ins Wasser blickte, sah er nicht traumhafte, unberührte Natur, sondern Zahnbürsten, Plastikflaschen, Windeln, Plastiktüten, Baseballkappen und anderen Müll an sich vorbei-treiben.

Pazifischer Müllstrudel: So groß wie MitteleuropaDer subtropische Wirbel des nordpazifischen Ozeans durchmisst eine wei-te Strecke des Pazifiks. Das Wasser fließt dort in einer langsamen Schleife im Uhrzeigersinn. Die Winde sind hier schwach und die Strömung treibt alle schwimmenden Stoffe in das energiearme Zentrum des Wirbels. Hier gibt es nur wenige Inseln, wo das Treibgut angespült werden kann. Folg-lich bleibt es im Wirbel – und das in erstaunlichen Mengen. Wieder an Land, beginnt Moore seine Erfahrungen mit dem Ozeanografen Curtis Eb-besmeyer auszutauschen, einem der führenden Experten auf diesem Ge-biet. Basierend auf den Berechnungen von Ebbesmeyer versucht Charles Moore die Tragweite seiner Beobachtugen einzuschätzen. Aus Wasserpro-

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ben errechnete Moore ein anzunehmendes Gewicht von ungefähr 3 Millio-nen Tonnen Plastik, das tausende Kilometer abseits der Zivilisation herum schwamm. Weitere Expeditionen zum Pazifischen Müllstrudel, etwa durch das Greenpeace-Schiff Esperanza folgten. Anfang 2008 war der riesige Müllstrudel, bekannt als "Great Pacific Garbage Patch" laut Schätzungen etwa so groß wie Texas oder Mitteleuropa.

60 mal so viel Plastik wie PlanktonDas an der Oberfläche schwimmende Plastik ist zwar am leichtesten auszu-machen und stört das ästhetische Empfinden der Menschen am nachhal-tigsten, es stellt aber nur die Spitze des Müllberges dar. Dabei ist die Vor-stellung, dass da ein Müllgebirge im Wasser treibe nicht wirklich passend, meint Kapitän Charles Moore. Die wahre Katastrophe spiele sich unter der Oberfläche ab. Etwa siebzig Prozent des gesamten Plastikabfalls sinken auf den Meeresgrund ab, wie holländische Wissenschaftler errechnet ha-ben. Nach ihren Analysen kommen auf einen Quadratmeter Meeresboden jeweils 110 einzelne Plastikteile. Allein für die Nordsee ergibt das einen Bodenbelag von enormen 600.000 Tonnen Kunststoff. Durch die Einwir-kung von Sonne, Wasser, Steinen und Wellenbewegungen wird der Plastik-müll in immer kleinere Teilchen zermahlen, bis nur noch eine Art Pulver übrig ist. Auch jene Gebiete, die bislang noch als unberührt galten, wie zum Beispiel die Antarktis, werden erreicht und verschmutzt von der gi-gantischen Müllschleuder, so Charles Moore.

Am Ende landet das Plastik auf unseren TellernDer subtropische Wirbel ist nun ein Ort, an dem es kaum Nahrung für Le-bewesen gibt, weswegen die Gegend von kommerziell verwertbaren Tie-ren wie dem Thunfisch gemieden wird. Und aus dem gleichen Grund mei-den auch die Fischer diese Gegend. Was es dort aber gibt, sind so genann-te Filtrierer. Das sind winzige Tierchen, die ihre Nahrung, das Phytoplank-ton, aus vorbeiströmendem Wasser herausfiltern. Dieses Plankton entsteht jeden Tag durch das Sonnenlicht an der Oberfläche des Wassers und wird jeden Tag von den kleinen Tierchen aufgenommen. Wenn aber das Plastik vom Plankton nicht mehr unterscheidbar ist, ja mehr noch, wenn es mitt-lerweile in diesem Gebiet mehr Plastik als Plankton gibt, dann passiert Folgendes: Die Filtrierer ziehen aus dem Wasser statt dem Plankton die winzigen Plastikmoleküle und so gelangt das Plastik in die Nahrungskette. Moore hat ausgerechnet, dass dort 1998 mehr als sechsmal so viel Plastik im Meer trieb wie Plankton. Das war vor gut zehn Jahren. Heute, so Charles Moore, betrage das Verhältnis bereits schätzungsweise 60:1. Erschwerend kommt hinzu, dass sich in diesen Plastikteilchen die verschiedensten gif-tigen Substanzen anreichern. Charles Moore zieht das Fazit: "Unser Müll mutierte zu kleinen Giftpillen, die in das maritime System eindringen. Ein Tier frisst das andere, und am Schluss landet unser Abfall, angereichert mit den verschiedensten Industriegiften, wieder auf unseren Tellern."

Charles Moore, der Entdecker des pazifischen Müllstrudels

... und beim Plastik-Fischen. Die Probe bringt erschreckende Ergebnisse. Das Plastik wandert die Nahrungskette hinauf.

Das Forschungsschiff Alguita unterwegs im Pazifik...

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Der Kochbrunnen am Kranzplatz ist nicht nur Wiesbadens Wahrzeichen, sondern auch ein oft frequentierter Ort von Gesundheitsbewussten. Denn aus der ergiebigen Quelle sprudelt Thermalwasser, dem man eine ganze Reihe von Gesundheitseffek-ten zuschreibt: So soll das salzhaltige Wasser bei Erkältungen und Halsschmerzen wohltuende Wirkung zeigen, die Verdauungsorgane anregen und aufgrund seines Calciumsgehalts gegen Osteoporose vorbeugen.

So mancher Wiesbadener schwört auf das Hausrezept, jeden Tag prophylaktisch 200 ml Kochbrunnen-Wasser zu trinken. Denn dieses Wasser ist eine Rarität, wie man sie selten findet: Das Wasser steigt aus eigener Kraft aus der Tiefe, beinhaltet viele Mineralstoffe, wird nicht aufbereitet und bringt somit Qualitäten mit, die es als „lebendiges Wasser“ auszeichnen. Und „lebendiges Wasser“ kann für die Ge-sundheit besondere Effekte bieten: es kann vom Körper besser als industriell aufbe-reitetes Wasser aufgenommen werden und kann die Ausscheidung von Schadstof-fen und Giften fördern. Bei solch stark mineralhaltigen Wässern wie dem Kochbrun-nen kann dessen Lebendigkeit dafür sorgen, dass überschüssige Mineralstoffe direkt aus dem Körper abtransportiert werden, so dass diese nicht abgelagert werden und Probleme verursachen.

In der Vergangenheit waren Trinkkuren mit Wässern wie dem Kochbrunnenwas-ser eine häufig angewendete Heilmethode. Historische Abbildungen geben noch

Ausflugstipp: Wasserverkostung am Schläferskopf-Brunnen

Weil der Stadtkern von Wies-baden auf einem Geflecht von heißen Mineralquellen sitzt, wurde die Versorgung mit Trinkwasser mit dem Wachs-tum der Stadt immer mehr zum Problem. Um die florie-rende Kurstadt mit genügend Trinkwasser versorgen zu kön-nen, starteten die Stadtväter von Wiesbaden im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein aufwändiges und kost-spieliges Abenteuer: In die Felsschichten des Taunusab-hangs nahe Wiesbaden ließen sie kilometerlange Stollen trei-

Kochbrunnen Über den Geschmack des Kochbrunnen-wassers meinte einst Sir Francis Head, ein pensionierter Major der englischen Armee, es schmecke wie Hühner-brühe. Er frage sich ernstlich, warum das gemeine Volk sich der Mühe unterziehen sollte, eine schlechte Suppe zu bereiten, „wo ihm doch der große Vorratstopf von Mutter Natur Besseres liefert.“ Die chemische Analyse

des Wassers ist nachzulesen unter i QC16W07

Kochbrunnenspringer Hier lassen sich die Sinterablage-rungen deutlich erkennen, für die Wiesbaden in der Römer-zeit bekannt war und die als „Mattiakische Kugeln“ zum Färben von Haaren benutzt wurden. Der rötlich-gelbe Belag

wächst jährlich um sieben Zentimeter. Er muss oft entfernt werden, damit er den muschelförmigen Brunnen nicht erdrückt.

Hotel Schwarzer Bock Nur der „Schwarze Bock“, das „Hotel Rose“ und das ehemalige „Palasthotel“ erinnern noch an die Hochzeiten der Wiesbadener Badekultur. Im Hotel Schwarzer Bock zeugt ein historischer Trinkbrunnen, der mit Kochbrunnenwasser gespeist wird, vom hohen Stellenwert, den die Hotelgäste Trinkkuren zuschrieben.

Bäckerbrunnen Bäcker holten sich hier warmes Brauch-wasser und gaben dem Brunnen seinen Namen. Das 1906 fertig gestellte Gebäude wurde so angelegt, dass drei Fuhrleute ihre Fässer gleichzeitig füllen konnten – das kostbare Thermalwasser wurde anschließend an die Besitzer kleiner Hotels und Pensionen geliefert. Doch auch die Bewohner und Handwerker des ganzen Viertels

schöpften hier warmes Wasser für ihren Haushalt.

Schützenhofquelle Das Wasser der Schützenhofquelle ist deutlich kälter und ärmer an Mineralien als das der anderen Wiesbadener Thermalquellen. Es wird durch kaltes Süßwasser verdünnt und auf 49° C abgekühlt. Die badefreudigen Römer gründeten dort die erste Ther-menanlage. Später errichteten Kelten der Quellgöttin Sirona ein Heiligtum. Im Mittelalter schätzten die dama-

ligen Badeärzte das als mild und heilkräftig beschriebene Wasser.

Faulbrunnen Der Faulbrunnen verdankt seinen Namen dem darin gelösten Schwefelwasserstoff. Diesem Wasser wird eine positive Wirkung auf Leber, Galle und Darm zugeschrieben. Deshalb eignet es sich für Trinkkuren. Die chemische Analyse des Faulbrunnenwassers ist nachzulesen unter i QC16W08

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ben und stießen dabei tat-sächlich auf bestes, weiches Trinkwasser. Dieses Trinkwas-ser ist so rein, dass es keiner Behandlung durch die Wasser-werke bedarf und speist noch immer ein Drittel der Wasser-hähne der hessischen Landes-hauptstadt. Im Prinzip kann aber jeder Wiesbadener in den Genuss des kostbaren Nass kommen: Beim Schlä-ferskopf-Brunnen nahe der Fasanerie lässt sich das unbe-handelte Trinkwasser aus den Stollen von jedermann kos-tenlos abzapfen.

Auf dem rund 300 Meter lan-gen Fußweg vom Parkplatz Fasanerie bis zum Brunnen herrscht häufig reger Verkehr mit Handkarren und Fahrrä-dern, die mit großen Wasser-kanistern beladen sind. Kein Wunder: schmeckt doch das Wasser vom Schläferskopf-Brunnen frisch und appetit-lich und lässt sich auch bes-tens zum Teekochen einsetzen. Auch ohne große Ausrüstung fürs Wasserholen ist der Schläferskopf-Brunnen ein lohnendes Ziel: Hier lässt sich an Ort und Stelle Wasser verkosten.

Mit ihren 26 heißen Thermalquellen hütet die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden einen wertvollen Schatz, von dem sich Gesundheitsbewusste kostenlos bedienen können.

Wiesbadens lebendige Quellenheute einen Eindruck wieder, wie dieses Kurwesen früher praktiziert wurde: So ge-nannte Brunnenmädchen schöpften das Heilwasser aus der Quelle und reichten es den Gästen, die es anschließend in kleinen Schlucken beim Flanieren um den Kranz-platz tranken. Der Dichterfürst Goethe zählte zu den Nutznießern des Wiesbadener Wassers ebenso wie der Schriftsteller Fjodor Dostojewski oder der Komponist Richard Wagner. Heute können sich Gesundheitsbewusste an dem achteckigen Quelltempel selber bedienen.

Bewusstsein für das historische Quellen-ErbeWiesbaden ist eine Stadt, die sich des Wertes ihrer historischen Quellen durchaus bewusst ist. Während Städte wie Frankfurt am Main ihre Jahrhunderte lang ge-nutzten Heilquellen wie etwa das Wasser des Grindbrunnens unbeachtet im Erd-reich versickern lassen, setzt sich die hessische Landeshauptstadt aktiv dafür ein, ihren Bürgern und Besuchern den Zugang zu den Quellenschätzen möglich zu ma-chen. Ein Beispiel für dieses Engagement ist die so genannte Drei-Lilien-Quelle. Ihre Fassung gilt als Zeugnis des reinen Jugendstils in Wiesbaden. Im früher verwahrlos-ten Quellraum haben Renovierungsarbeiten begonnen und demnächst soll die his-torische Quellen-Anlage an der Hinterseite des Hotels Schwarzer Bock in neuer Pracht für die Bürger offen stehen.

Wer heute einen Rundgang zu den Bunnnen unternimmt, der kann den alten Glanz von Wiesbaden noch erahnen: Das ehemalige Palasthotel am Kranzplatz zeugt vom Boom des Kurwesens, das Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt er-lebte. Die Bevölkerung wuchs damals rasant und im Jahr 1905 zählte die „Weltkur-stadt“ mehr als 100.000 Einwohner. Noch 200 Jahre früher lebten in der im Grunde ungünstig gelegenen Stadt – kein Zugang zu einem Fluss, kein leichter Zugriff auf Trinkwasser – weniger als 1.000 Menschen. Was Wiesbaden damals wie heute den-noch so attraktiv macht, sind seine Thermalquellen, die zu den heißesten in Europa zählen und von ihrem Mengenaufkommen nur noch mit Kurstädten wie Karlsbad zu vergleichen sind. Schon von den Römern und Kelten wurden die Quellen geschätzt und sie sprudeln nach wie vor in ungebrochener Kraft mit einem Volumen von täg-lich zwei Millionen Litern.

25.000 Jahre altes WasserBesondere geologische Gegebenheiten lassen das aus 2.000 Metern Tiefe aufstei-gende Thermalwasser entlang einer Linie parallel zur Lang- und Saalgasse an die Oberfläche treten. Wie Perlen auf einer Schnur sind dort die fünf Hauptquellen – Salmquelle, Kochbrunnen, Große und Kleine Adlerquelle, Schützenhofquelle – auf-gereiht. Rund 25.000 Jahre braucht das Thermalwasser des Kochbrunnens, um nach dem Abregnen aus der Erde wieder nach oben zu steigen. Seine hohe Temperatur resultiert aus unterirdischen Magma-Herden. Auf seinem Weg durch die Spaltenzo-ne des Oberrheingrabens reichert sich das Wasser mit Calcium, Magnesium, Stronti-um, Eisen, Mangan und Kohlensäure an. In jedem Liter sind bis zu 8,6 Gramm Salze gelöst, deswegen werden die Wiesbadener Quellen auch Natrium-Chlorid-Thermen genannt. Früher wurden aus den Salzen Lutsch-Pastillen gepresst. Heute gibt es Sei-fen zu kaufen, in denen eine kleine Menge des täglich anfallenden Salzes verarbeitet wird. Doch die Schätze Wiesbadens lassen sich auch ohne Geldbeutel nutzen. Ein Trinkbecher oder eine Trinkflasche genügt, um die gesundheitlichen Wirkungen des Wiesbadener Thermalwassers für sich zu erschließen.

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Wie ein Sternekoch, so bereitet die Neumarkter Lamms-bräu ihre Bio-Biere nur aus feinsten Zutaten, nach eigener Rezeptur und streng nach den zehn ökologischen Brau-Ge-boten zu, die der Bio-Pionier als eigenen Anspruch definiert hat. Neben den Bio-Rohstoffen machen das gute Quellwas-ser der Lammsbräu und der traditionelle Brauprozess, mit dem Verzicht auf jegliche Hilfsmittel zur Färbung oder Stei-gerung der Haltbarkeit, die besondere, reine Qualität und den vollen Geschmack der Lammsbräu Bio-Biere aus.

Besonders stolz sind die Oberpfälzer darauf, dank ihrer eigenen Bio-Mälzerei – und das ist einmalig in Deutschland – von der Malzerzeugung bis hin zur Abfüllung den Entste-hungsprozess ihrer Produkte 100%ig in den eigenen Hän-den zu halten. Denn schon in der Malzerzeugung, wenn das gekeimte Getreide auf der Darre schonend getrocknet wird, liegt das Geheimnis von unterschiedlichen Geschmacksnu-ancen und Färbungen. Malz und Quellwasser ergeben die Würze, die im Läuterbottich von den Malztrebern getrennt wird. Der Malztreber ist übrigens bei den Bio-Bauern als natürliches Futter- und Düngemittel sehr beliebt. Auch die Bierwürze ist wichtiger Bestandteil für ein weiteres, inno-vatives Produkt aus dem Hause Lammsbräu. Kombiniert mit einer Stammlösung aus Effektiven Mikroorganismen werden daraus natürliche, regenerative EM-Produkte für Haushalt, Garten, Körperpflege, Landwirtschaft und Tier-pflege. Die geläuterte Bierwürze kommt jetzt in den tradi-tionellen Kupferkessel, dem Wahrzeichen jeder Brauerei. Während sie hier unter Aufsicht der Braumeister circa ein-einhalb Stunden köchelt, wird je nach Rezeptur die ge-

wünschte Menge Hopfen zugegeben. Der frische, natur-belassene Doldenhopfen, der von umliegenden fränkischen Bio-Hopfenbauern geerntet wird, verleiht dem Bier seine herbe Note. Bei Lammsbräu wird dieser kostbare Rohstoff als ganze Dolde verwendet und nicht in Form von Hopfen-extrakt oder Hopfenpulver beigefügt. Mit dem Hopfen hat die Bierwürze nach einer sanften Abkühlungsphase ihre Vollendung erreicht. Um den Malzzucker zu Alkohol zu ver-gären, fügen die Braumeister nun die selbst gezüchtete Bierhefe hinzu. Die Lammsbräu setzt die Hefe ohne jegli-che Zusätze oder gentechnisch veränderte Kulturen an und nährt sie ausschließlich mit der eigenen Bio-Bierwürze. So entsteht eine ökologische Frischhefe, die wie auch der Malztreber als Basis für innovative, gesundheitsfördernde Produkte aus dem Hause Lammsbräu dient.

Ohne künstliche Beschleunigung gärt und reift das Bio-Bier nun im Gärkeller, je nach Sorte bis zu 90 Tage. Wann der beliebte Urstoff, das EdelPils, die Weisse, das Dunkel, das Din-kel oder jede andere der 18 Bier-Spezialitäten zur Abfüllung bereit ist, entscheiden die Braumeister, die das Bier auf sei-nem Gärprozess begleiten und regelmäßig verkosten.

Hier im Gärkeller entstehen auch die nachweislich ge-sunden alkoholfreien Biere der Neumarkter Lammsbräu. Durch einen selbst entwickelten Prozess wird die Bierwür-ze fermentiert, ohne dabei Alkohol entstehen zu lassen. Das garantiert den typischen, würzigen Geschmack und hat den Vorteil, dass – im Unterschied zu den meisten an-deren alkoholfreien Bieren in Deutschland – der Alkohol nicht nachträglich künstlich entzogen werden muss. i QC16W10

Effektive Mikroorganismen Mikroorganismen begleiten unser Leben überall. In dege-nerativer Form, wie zum Bei-spiel als als Schimmel oder in aufbauender Form, wie zum Beispiel als Milchsäurebakte-rien in der Joghurtherstel-lung. Der Japaner Prof. Teruo Higa entdeckte mit den Effek-tiven Mikroorganismen (EM) eine Symbiose aus 80 aufbau-enden, also regenerativ wir-kenden Mikroorganismen, die alle aus der Lebensmittelher-stellung stammen. Die Neumarkter Lammsbräu hat diese EM-Stammlösung mit ihrer wertvollen und 100% ökologischen Biobier-Würze und weiteren natür-lichen Rohstoffen verfeinert und so EM-Produkte für die unterschiedlichsten Anwen-dungsbereiche entwickelt. Erfahren Sie, wie Sie durch EM die Kraft der Natur nutzen können. Mehr Infos unter www.bioverum.de.

Tue Gutes und trinke es!Nur die besten Rohstoffe aus ökologischem Landbau werden von über 100 Bauern aus der Region bei der Neumarkter Lammsbräu angeliefert. Mit Brautradition und Leidenschaft entstehen daraus 18 verschiedene köstliche Bio-Biere – und so einiges mehr.

Ob naturtrüb oder gefiltert – in den Lamms-bräu Bio-Bieren bleiben alle gesunden pflanz-lichen Wirkstoffe enthalten und garantieren so vollen Geschmack und beste Qualität.

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Bernd Meyer, Rezepte Monika Frei-Herrmann, FotosJeder Mensch isst andersKochkurs: Schnell und gesund schlank schlemmen.64 Seiten mit vielen Bildern und Rezepten, in praktischer Spiralbindung mit Schutzfo-lie, also küchentauglich. ISBN 978-3-9812667-2-6Quell Edition Preis: 14,90 Euro

Bestellungen anRedaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069 - 21 99 49 40 oder online im Quell-Shop

Buch-Tipp

Schlankschlemmen mit schnellen SnacksWenn nach dem Abnehmen der Alltag eingekehrt ist, dann gilt es vor allem, das Erreichte zu halten. Quell-Gestalterin Monika Frei-Herrmann hat mit der schnellen Schlank-Küche vor einem Jahr mehr als zehn Kilo abgenommen und hat es sich zum Ziel gesetzt, nie mehr in die alten Gewohnheitsmuster zu verfallen. Mit den leckeren Cremes und Pürees bleibt sie ihren neuen Ernährungsprinzipien treu – auch dann, wenn es superschnell gehen soll oder wenn sie keine Gelegenheit zum Kochen hat. Denn die Snacks lassen sich überall mit hinnehmen.

Thunfisch-CremeZutaten: 100 g Thunfisch, 3 TL Kapern, 3 TL Zwiebel, 5 Oliven, 1 Avocado, 1 EL Essig, 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer.Thunfisch mit den anderen Zutaten im Mixer pürieren und abschmecken. Auf Salat oder Roggenvollkornbrot sevieren.

Avocado-Apfel-Püree Zutaten: 6 TL Körnermischung (Kürbis- und Sonnenblumenkerne), 1 Avocado, 1 Apfel.Alles im Mixer pürieren, würzen mit Natursalz, Pfeffer aus der Mühle, anrichten auf einer Scheibe Roggen-vollkornbrot. Mit Kresse oder Kräutern garnieren.

Kichererbsen-PüreeZutaten: 140 g Kichererbsen aus dem Glas, 100 g Kräuter (Petersilie, Koriandergrün, Pfefferminze), 2 Knoblauchzehen, Kreuzkümmel, Pfeffer, Chili, heller Essig, 2 EL Öl, Salz.Kichererbsen und Knoblauch in etwas Öl anschwitzen. Kräuter dazugeben und pürieren. Abschmecken mit Salz, Kreuzküm-mel, getrocknetem Chili und Pfeffer. Ein paar Tropfen Essig. Mit Rosenblättern oder Kapuzinerkresse servieren. Beilage: Salat und (geröstetes) Roggenbrot. i QC16F10

Lesen SieMonika Frei-Herrmanns Tage-buch: Nie mehr Übergewichtunter www.quell-online.de

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Büchertipp

Wolfgang BossingerDie heilende Kraft des Singens Von den Ursprüngen bis zu modernen Erkenntnissen über die soziale, gesundheitsför-dernde Wirkung von Gesang.335 SeitenTraumzeit-Verlag 2006ISBN 978-3933825612 Preis: 26,90 Euro

Links:

Jedem Kind seine Stimme(JEKISS)Bericht über die Aktivitäten der Stadt Münster :www.muenster.de/stadt/musikschule/

Filmbeitrag über die musikalischen Grund-schulen der Stadt Neuss:www.youtube.com/watch?v=RBnS1fB0ufk

Dr. Karl AdamekAls Pionier der Stimmfor-schung und der heilsamen Kraft des Singens versteht sich Dr. Karl Adamek als Weg-bereiter einer neuen Kultur des Singens.

Die Webseiten bieten Infor-mationen zu den Inhalten seiner Kursangebote, der Aus-bildung „Psychoresonanztrai-ning mit der Stimme“, so wie zu den eigenen wissenschaf-lichen Forschungen, Projekten und Initiativen zum gemein-samen Singen.www.karladamek.de/

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Schon seit Beginn der Menschheit war die Stimme das Instrument, um sich in Ritualen und Zeremonien seiner selbst zu vergewissern, ein Gemeinschaftsge-fühl herzustellen und um Einfluss auf die Natur und ihre Gezeiten zu nehmen. Noch heute wird in schamanischen Traditionen der Gesang des Schamanen zum Heilen von Krankheiten eingesetzt. Die in Indien gesungenen, jahrtausende al-ten Sanskrit Mantren sollen vor allem durch die Klangstruktur der Worte eine heilende Wirkung haben. Deswegen ist heute das „chanten“ von Mantras auch in westlichen Kulturen ein neuer Trend in spirituellen Kreisen. Nach hinduisti-scher Vorstellung haben die Klangmuster immer wiederkehrender Verse und deren Melodien eine befreiende Wirkung auf Körper und Geist. Sie sollen dabei helfen, Ängste und Verspannungen aufzulösen, das beruhigende Urvertrauen und die Verbindung zum universellen Göttlichen wiederherstellen.

Und das ist, wie neueste medizinische Forschungen zeigen, wissenschaftlich nachvollziehbar – für fast alle Arten von Gesang. Mit hoch sensiblen Mes-sungen des Herzschlags wies der Schweizer Mediziner Prof. Maximilian Moser nach, wie sich durch Singen und Musizieren der Herz-Rhythmus reguliert und sich auf das gesamte rhythmische System des Körpers harmonisierend aus-wirkt. Der Musiktherapeut Wolfgang Bossinger, Autor des bemerkenswerten Buches über „Die heilende Kraft des Singens“, beschreibt im Zusammenhang mit Mosers Forschung den körperlichen Rhythmus als regelrechtes Netzwerk fein aufeinander abgestimmter Schwingungsvorgänge.

Durch Gesang und Musik die Körper-Rhythmen harmonisieren In uns schwingen Nervenimpulse im Rhythmus von Millisekunden. Atmung, Herzschlag und Blutdruck vollziehen sich im Sekundenbereich, andere Körper-funktionen vollziehen sich in viel längeren Intervallen. Körperliche und seeli-sche Gesundheit hat viel zu tun mit dem harmonischen Zusammenspiel dieser Körper-Rhythmen. Wenn dieses durcheinander gerät, werden wir krank. Phan-tastischerweise ist es nach diesen Studien möglich, mit Gesang und Musik da-zu beizutragen, diese körperlichen Rhythmen zu harmonisieren.

Kinder im Vorschulalter zeigten in einer Untersuchung („Singen in der Kind-heit“, von Adamek und Blank), dass regelmäßiges Singen sowohl die Koordina-tion, als auch eine bessere Sprachentwicklung ermöglicht. Es fördert die Intel-ligenz, die soziale Kompetenz und wirkt präventiv gegen Gewalt. Leider ist es allerdings so, dass Musik heute eines der Unterrichtsfächer ist, die am häufigs-ten ausfallen. Doch ein Bundesland, Nordrhein-Westfalen, hat sich mit seiner

Initiative in Münster mit dem Projekt "Jedem Kind seine Stimme (JEKISS)" zu einem Vorreiter für eine Entwicklung gemacht, die bundesweit beispielhaft sein sollte: Ziel dieses Projekts ist es, jedes Grundschulkind unabhängig von Bildung, Kultur oder sozialem Stand mit Gesang zu erreichen. Zentraler Ansatz-punkt von JEKISS ist eine Kombination von Förderung des Kinderchors und Lehrerfortbildung. Die Kinder, die bereits im Schulchor sind, erfahren die inten-sivste Förderung. Sie lernen über aktives Singen, Bewegen, Spielen und Spre-chen, wie sie die eigene Stimme einsetzen können. Und sie sind dann in ihren Klassen quasi die Keimzellen der singenden Klasse. Sie sind die Fixpunkte, an denen sich die anderen Mitschüler orientieren können. Alle Lehrer der Schule – egal ob sie normalerweise Mathematik, Sprachen oder Sport unterrichten – werden über Fortbildungen einer Musikschule musikalisch so geschult, dass sie täglich zusammen mit ihren Schülern Sing- und Bewegungsspiele einüben kön-nen. Den Schülern bringt das so viel Spaß, dass sie das Singen einklagen, wenn ein Lehrer das inzwischen tägliche Ritual vergisst. Sie sind konzentrierter und ruhiger im Unterricht. Auch Lehrer berichten, dass sie durch das tägliche Sin-gen insgesamt zufriedener und weniger gestresst sind.

Schlüsselrolle AtmungEine Schlüsselrolle für die gesundheitsfördernde Wirkung des Singens scheint hierbei in der Veränderung des Atemrhythmus zu liegen. Viele Menschen at-men zu flach und nutzen nur einen Teil ihres Lungenvolumens. Singen unter-stützt die richtige Atmung. Denn beim Singen atmen wir unwillkürlich tiefer. So wird der Organismus mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Außerdem wer-den die Gehirnchemie und die hormonellen Kreisläufe beeinflusst. So kommt es bereits nach rund 15 Minuten Singen zu einer Reduktion des Stresshormons Adrenalin und zur Produktion eines regelrechten Glückscocktails aus Botenstof-fen wie Serotonin und Noradrenalin. Der Musikforscher Karl Adamek behauptet sogar: „Die volle Entfaltung unserer Singfähigkeit hat mit unserer Zukunftsfä-higkeit als Menschen zu tun, mit unserer Fähigkeit zu Mitgefühl, Freundlich-keit, Empathie, Selbstverantwortung und Selbstgenügsamkeit, also entschei-denden Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben".

Also – frei nach Wolfgang Bossinger: singen, chanten oder rappen Sie bei allen sich bietenden Gelegenheiten – im Chor, in der Badewanne, beim Auto-fahren oder einem Karaoke-Wettbewerb. Es tut Ihnen und auch Ihrer Umge-bung gut.

Wer kennt es nicht, das alte Sprichwort: „Der Ton macht die Musik“. Und tatsächlich, im Laufe der Zeit stellt man fest, dass es wirklich nicht nur auf Worte ankommt, ob man innerlich berührt, in den Bann geschlagen oder verletzt wird. Es ist vor allem auch der Klang der Stimme, auf die es ankommt. Klänge bewegen sowohl Herz und Verstand und beeinflussen damit unser Bewusstsein und Unterbewusstsein zugleich. Von Eva von Hase-Mihalik.

Die Welt ist Klang oder – der Ton macht die Musik

Über die heilende Kraft des Singens

Vorreiter Initiative in Münster mit dem Projekt „Jedem Kind seine Stimme (JEKISS)“.

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Die Wüste zum Blühen bringen Es war ein ödes Stück Wüste, auf dem sich Ibrahim Abou-leish im Jahr 1977 ansiedelte, um seinen ägyptischen Lands-leuten ein Stück Hoffnung zu bringen. Kaum jemand hätte darauf gewettet, dass der stu-dierte Pharmakologe es schafft, dieses Ödland zum Gedeihen zu bringen. Er war der erste, der versuchte, bio-dynamische Anbaumethoden auf Wüstenland zum Einsatz zu bringen. Eine Methode, die davon ausgeht, dass orga-nischer Anbau fruchtbare Bodenstrukturen schafft, die Biodiversität verbessert und nur wieder verwertbaren Abfall erzeugt. Anfang der 1990er Jahre war Ibrahim Abouleish wieder der erste, als es darum ging, Bio-Baum-wolle in Demeter-Qualität anzubauen. Aus diesem Expe-riment entwickelte er zusam-men mit dem ägyptischen Landwirtschaftsministerium eine neue Methode des Pflan-zenschutzes, die den Pestizi-deinsatz beim Baumwoll-Anbau auf weniger als 10 Prozent reduziert. Im letzten Jahrzehnt ist Sekem exponen-tiell gewachsen und in Ägyp-ten zum Marktführer in Sachen Öko-Produkte gewor-den. Mehr als die Hälfte sei-nes Umsatzes macht das international agierende Unter-nehmen mittlerweile auf dem ägyptischen Markt – einem Markt, in dem sich das Öko-Bewusstsein erst noch entwi-ckeln musste. In Sachen Nach-haltigkeit in der Ökologie und im Sozialen hat Ibrahim Abouleish mit seiner Sekem-Farm viele Samenkörner gepflanzt. www.sekem.com

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Zugang zu sauberem Wasser eröffnenEigentlich hatte die Gründerin Gemma Bulos beruflich mit Wasser nichts am Hut. Weil die ehemalige Musikerin und Lehrerin per Zufall dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 entging, beschloss sie aus Dankbarkeit ihr Leben fortan einer Sache zu widmen, die sie als friedensstiftend ansah: Dem Zugang zu sauberem Wasser. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 1,2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugriff auf sauberes Trinkwasser haben; 80 Prozent der Krankheiten in der Dritten Welt werden durch unsauberes Wasser ausgelöst. Inspi-riert von ihrer Mission, den Menschen zu sauberem Trinkwasser zu verhelfen, kom-ponierte Gemma Bulos das Lied „We Rise“ und mobilisierte mit ihrer Überzeugung, dass es nur einen Tropfen braucht, um eine Welle zu erzeugen, mehr als 100 Städte in 60 Ländern, am 21. September 2004 ihr Lied zu singen. Das Preisgeld, das sie als Ehrung für diese Aktion des „Millionen-Stimmen-Chors“ bekam, setzte Gemma Bulos als Startkapital für „A Single Drop for Safe Water“ (ASDSW) ein. Die Organisa-tion hilft Kommunen dabei, ihre eigene Trinkwasserversorgung aufzubauen und diese zu betreiben. Beraten werden sie dabei von unabhängigen, lokal-agierenden Experten, die sich in Sachen einfacher, bezahlbarer Wasserbehandlungs-Technolo-gien auskennen. Seit seinem Start im Jahr 2006 hat ASDSW auf den Philippinen mehr als 40 Wasser-Projekte ins Leben gerufen. Das Entscheidende dabei: Die gesamte Wertschöpfungskette bleibt in der Hand der Kommunen. Gewinne werden dafür verwendet, Löhne zu bezahlen und das System zu warten und auszubauen. www.asdforsafewater.org i QC16L12

A Single Drop for Safe Water

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Gump & Drahtesel

Fahrräder für Afrika: Die Welt durch kreative Ideen verbessernVor zehn Jahren noch wurde der Begriff „Social Entrepreneurs“ nur an wenigen Universitäten benutzt. Heute sprießen weltweit Unternehmen aus dem Boden, denen es auf kreative Weise gelingt, einen scheinbaren Widerspruch miteinander zu versöhnen: einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Welt zu leisten und damit Geld zu verdienen.

Fahrräder für Afrika sammeln Der Schweizer Paolo Richter hat mit „Gump & Drahtesel“ sein Hobby, alte Fahrräder zu sammeln und wieder fahrtüchtig zu machen, zum Wohl arbeits-loser Menschen in der Schweiz und Mobilität suchenden Afrikanern zu einem sehr erfolgreichen Geschäftsmodell weiterentwickelt.Jährlich nehmen 750 Erwerbslose an seinen Workshops teil und lernen dort, unter anderem Fahrräder, die in der ganzen Schweiz gesammelt werden, auf-zubereiten und zu verkaufen: Rare Modelle oder Fahrräder in besonders gutem Zustand werden zu höheren Preisen in der Schweiz verkauft; der Groß-teil der Räder geht jedoch nach Afrika, wo sie zu sehr günstigen Preisen ange-boten werden und dort billige und CO

2-freie Mobilität ermöglichen. Darüber

hinaus hat „Gump- & Drahtesel” so genannte „Voiturettes” entwickelt, drei-rädrige Gefährte, die sich zum Transport von Lasten und den in Afrika so häu-figen Minenopfern einsetzen lassen. Mit seinem Geschäftsmodell erzielt Paolo Richter sowohl in der Schweiz als auch in Afrika positive Effekte. So beträgt die Arbeitslosigkeit in der Schweiz derzeit vier Prozent und Langzeitarbeitslo-sigkeit führt dort – wie auch in allen anderen Industrieländern oft zu sozialer Ausgrenzung. In Afrika sind die Arbeitslosenzahlen höher. Durch verbesserte Mobilität wird es den Menschen in ländlichen Gebieten eher möglich, einen Job zu bekommen. Für seine soziale Innovation wurde Paolo Richter im Jahr 2009 in der Schweiz mit dem Titel „Social Entrepreneur of the Year“ geehrt. www.gump-drahtesel.ch i QC16L13

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Nicht-Leser zum Lesen bringenIndien ist noch immer ein Land der Analphabeten, obwohl es in den vergan-genen Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat: Während im Jahr 1991 lediglich 52 Prozent der über sieben Jahre alten Bevölkerung des Lesens mächtig war, stieg der Anteil bis 2001 auf 65 Prozent. Für Brig Kothari jedoch geht diese Entwicklung zu langsam und so entwarf der Ingenieur ein System, mit dessen Hilfe es schwachen Lesern gelingt, ihre Lesefähigkeit zu erhöhen. Die Schlüsselinnovation von Planet Read ist einfach und wirkungsvoll: Die Organisation lässt populäre Sendungen des indischen Staatsfernsehens mit Untertiteln versehen und konfrontiert so die Zuschauer mit gesprochener Schrift. Die Untertitel sind so perfekt mit dem Audio-Trak synchronisiert, dass der Zuschauer genau das lesen kann, was er gerade hört. „Same Language Subtitling“ (SLS) ist ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, fügt sich in die Alltagskultur ein und ist zudem sehr effektiv. Studien haben herausgefunden, dass die Lesefähigkeit von Schülern von 25 Prozent auf 56 Prozent anstieg, wenn sie pro Woche 30 Minuten lang SLS lasen. Aufgrund dieser überzeu-genden Erfolge plant Planet Read die Einführung von SLS auch in anderen Ländern. www.planetread.org i QC16L04

Planet Read

Mit Energiesparlampen den Klimawandel bekämpfenExperten sind sich einig: Das wirkungsvollste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist Energiesparen. Auch wenn dabei das Augenmerk vor allem auf die Industrienationen gelegt wird, gibt es ein erstaunlich großes Sparpotenzial auch bei den armen Menschen in der Dritten Welt. Fürs Kochen und für die Beleuchtung werden in den Entwicklungsländern häufig beson-ders uneffiziente Methoden eingesetzt. Dies ist ein Feld, bei dem die austra-lische Firma cool nrg International ansetzt. Das von Nic Frances gegründete Unternehmen entwickelt innovative Energiespar-Aktionen, die weltweit Millio-nen von Menschen erreichen. Im so genannten „Luz Verde“-Projekt beispiels-weise werden 30 Millionen Energiesparlampen kostenlos in Mexiko verteilt. Finanziert wird diese Aktion durch die Schaffung von Emissionszertifikaten, die dann an CO

2-Erzeuger verkauft werden; rund sieben Millionen t C0

2-Emissi-

onen sollen durch die Energiesparlampen-Aktion vermieden werden. Für den ehemaligen Börsenmakler Nic Frances liegt es nahe, kreative Finanzinstru-mente einzusetzen. Doch statt die Welt an den Abgrund zu treiben wie einige seiner ehemaligen Kollegen, setzt er sein Finanz-Know-How nutzbringend für die Umwelt und die Menschen ein. www.coolnrg.com i QC16L08

cool nrg International

Müll zu Geld machenAlbina Ruiz ist eine bemerkenswerte Frau. Als Tochter armer Eltern im perua-nischen Dschungel aufgewachsen, hat sie sich in den vergangenen 20 Jahren zur gefeierten Legionsfigur der peruanischen Slums entwickelt. Ihr Anliegen ist es, die Slums lebenswerter zu gestalten und sie setzt dabei beim scheinbar Wertlosesten an: beim Müll. Denn Müll und der Umgang mit ihm ist ein schwerwiegendes Problem in dem südamerikanischen Andenstaat. Als die studierte Umweltingenieurin ihre Arbeit in Cono Norte, einem der größten Slums von Lima startete, wurden dort täglich einige tausend Tonnen Abfall produziert, von denen aber nur rund die Hälfte von der kommunalen Müllab-fuhr entsorgt wurden. Der Rest verwandelte sich in stinkende Müllhalden, wurde entlang der Straßen oder sogar in Flüssen verstreut, aus denen arme Leute ihr Trinkwasser holten. Eine Situation, wie sie in vielen Ländern zu fin-den ist. Albina Ruiz’s Geschäftsmodell ist es, das Müllsammeln zu einem loh-nenden Geschäft zu verwandeln. Heute hat die mittlerweile hochdekorierte Müllsammlerin rund 1.500 Mitstreiter mobilisiert, die durch ihre Arbeit die Lebensbedingungen von mehr als sechs Millionen Menschen deutlich verbes-sern. Dafür sind die Slumbewohner sogar bereit, im Rahmen ihrer Möglich-keiten zu zahlen. Für den Gegenwert von einer Flasche Bier monatlich bekom-men sie den Müll-Service von Ciudad Saludable; wer pünktlich zahlt bekommt – für jedermann sichtbar – einen Baum vor seinem Haus gepflanzt. www.ciudadsaludable.org/en i QC16L09

Durch Ratten Landminen entschärfenDurch eine ungewöhnliche Methode hat der Belgier Bart Weetjens in Mosam-bik und Tansania viel menschliches Leid vermieden. In beiden Ländern sind Landminen ein großes Problem. Sie mit modernen Technologien aufzuspüren ist teurer und oftmals mit dem Einsatz ausländischer Experten verbunden. Dabei arbeiten die in den Ländern verbreiteten afrikanischen Riesenratten mit ihren feinen Nasen viel effektiver. Mit seiner Organisation namens APOPO hat Bart Weetjens eine Methode entwickelt, Ratten so zu trainieren, dass sie mit ihrer empfindlichen Nase Landminen durch den Geruch ihrer Sprengstoffe erkennen. Mit einem Gewicht von bis zu 1,5 kg sind die afrikanischen Riesen-ratten zu leicht, um bei ihrer Arbeit selbst in die Luft zu fliegen. Innerhalb von 20 Minuten schafft es eine Minensuch-Ratte, ein Areal von 100 Quadrat-metern nach Landminen abzusuchen – das ist doppelt so viel wie ein mensch-licher Minensucher in einem ganzen Tag bewältigen kann. Da die von APOPO trainierten Ratten mit ihrer Effizienz schon viele Menschenleben gerettet haben, hat man ihnen den Namen „HeroRATs “ gegeben. Noch mehr: Seit neuerem werden die heldenhaften Ratten auch daraufhin trainiert, Tuberku-lose zu erkennen. Studien in Tansania zeigten, dass die HeroRATs die Erken-nungs-Raten in vier Kliniken in Dar Es Salaam um 31 Prozent steigern konn-ten. Auf die Ratten warten noch weitere Aufgaben. www.herorat.org i QC16L07

Ciudad Saludable

Medikamente für die Dritte Welt entwickelnDie Versorgung mit Arzneimitteln ist weltweit höchst ungerecht verteilt. Schätzungen gehen davon aus, dass in die Bekämpfung von Krankheiten, die weltweit 90 Prozent des Krankheitsgeschehens ausmachen, nur 10 Prozent der Gesundheitsausgaben fließen. Die Ärmsten der Armen sind für die Pharmain-dustrie keine lohnende Zielgruppe. In der Dritten Welt weit verbreitete Infek-tionskrankheiten wie die Afrikanische Schlafkrankheit sind in den Industri-eländern weitgehend unbekannt. Das Institute for OneWorld Health ist das erste phamazeutische Non-Profit-Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Seine Mission: Sichere, wirkungsvolle und kostengünstige Medikamente für Menschen mit Infektionskrankeiten in der Dritten Welt zu entwickeln. Beispiel Malaria: Während die herkömmliche Artemisinin-Kombinationstherapie, die von der WHO als Mittel der ersten Wahl für die Akutbehandlung der Malaria empfohlen wird, noch vor kurzem mehr als 25 Dollar teuer war, gelang es dem Institute for OneWorld Health die Kosten des Wirkstoffs um das 10-fache zu sen-ken. Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation von Dr. Victoria Hale, einer studierten Pharmakologin, die es versteht, Universitäten und Unternehmen dazu zu motivieren, geistiges Eigentum sowie Geldspenden in das Institute for OneWorld Health einzubringen. Die Bill und Melinda Gates Foundation gehört ebenfalls zu den Spendern. www.oneworldhealth.org i QC16L06

Institute for OneWorld Health

Blinden die Sehkraft zurückgebenGerade in Entwicklungsländern ist Blindheit eine weit verbreitete Krankheit. 90 Prozent der weltweit rund 45 Millionen Blinden leben dort und sind in ihrem Alltag auf fremde Hilfe angewiesen. Dabei wäre es in vielen Fällen ein-fach, eine Augenkrankheit zu heilen: Rund 20 US-Dollar kostet die Operation des Grauen Stars in Entwicklungsländern. Die indische Organisation Aravind hat ein Modell entwickelt, von dem mittlerweile Millionen blinder Menschen profitiert haben. Das Konzept: Nur Personen, die es sich leisten können, zah-len für die Behandlung; alle anderen werden kostenlos therapiert und von den zahlenden Patienten mitfinanziert. Rund 270 Augenkliniken arbeiten der-zeit weltweit nach diesem Modell. Gegründet wurde das Aravind Augenhospi-tal im Jahr 1976 von dem Augenchi-rurgen Dr. G. Venkataswamy. Er selbst führte aus kleinsten Anfängen bis zu seinem Tod im Jahr 2006 mehr als 100.000 erfolgreiche Augenoperationen durch. Heute wird Aravind von einem Team um Thularisiraj Ravilla geführt, das die Organisation zum weltweit größten Anbieter für Augengesundheit entwickelt hat. www.aravind.org i QC16L05

Aravind

Eye

Hospital

Effektvolle Stiftungsarbeit:

Es war Hilde Schwabs Gefühl, dass dem Geist von Davos (nämlich Konzernchefs, Wis-senschaftler, Regierungsver-treter und Vertreter der Religi-onen an einem Ort zusammenzubringen), etwas fehlt, wenn nicht auch Inno-vatoren, die an der Basis daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, daran teilnehmen können. Mit der Unterstüt-zung ihres Mannes gründete sie die „Schwab Foundation for Social Entrepreneurship”, die sich als die „Stimme für soziale Innovationen” betrachtet. Seither veröffent-licht die Stiftung jedes Jahr ein Kompendium, das die Idee und die Erfolge im sozi-alen Bereich tätiger Unterneh-mer der ganzen Welt beschreibt: In diesem Jahr sind es 171. Je nach geogra-fischer Herkunft zielen diese Sozial-Innovatoren auf ver-schiedene Problemkreise. „In den Entwicklungsländern sind es vor allem existenzielle Fragen, wie sauberes Wasser, Schulbildung für Mädchen, Zugang zu Medikamenten, landwirtschaftlichen Geräten oder solarbetriebenen Lam-pen, die die Innovatoren antreiben”, resümiert Hilde Schwab. In den Industrielän-dern sind hingegen Heraus-forderungen wie Kinder- oder Altenbetreuung sowie die Beschäftigung jugendlicher Arbeitslose die treibende Kraft für soziale Innovati-onen. „Die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit, die wir sozialen Innovatoren ver-schaffen, hilft ihnen sehr”, beschreibt Hilde Schwab den Erfolg ihrer Stiftungsarbeit.Jedes Jahr werden die „Social Entrepreneurs of the Year” durch einen Festakt in ihrem Land ausgezeichnet, der den Geehrten große Beachtung durch Fernsehen und Presse verschafft.

Dieses Jahr fand die Ehrung allerdings nur im kleinen Kreis statt und ging an einen Deutschen, der bereits große Bekanntheit genießt: Auf-grund seiner Gründung von „Foodwatch”, einer Organisa-tion, die auf die Stärkung der Konsumentenrechte im Nah-rungsmittelmarkt zielt, wurde Thilo Bode als „Social Entre-preneur of the Year 2009” geehrt.www.schwabfound.org

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Was in der Luft Liegt

LösungsworteDie Lösungen und Gewinner der Preisrätsel in Quell 15:• Flow-Erlebnis: Spiekeroog. A: Veronika S., Straelen; B: Wolfgang P., München; C: Elke F., Graal-Müritz; D: Herbert M., Oberhaindfing; E: Erwin W., Weichering; F: Winfried S., Passau; G: Marjaleena N.-B., Bremen; H: Renate V., Peters-berg; I: Silvia K. Berlin• Lebendiges Wasser: Claudia B., Essen;• Eggensberger: AllgäuRegina G., Meddersheim;

Impressum Quell Kundenzeitung für nachhaltige Produkte, Unternehmen und LebensweiseAusgabe 16 Sommer 2010 Quell Verlag GmbH

Ich traf Karin beim Kaffee im allerneuesten Edel-Bio-Supermarkt der Stadt, inmitten eines entstehenden Stadtteils: Ganze Häuserzeilen von neugebauten Eigentums- und Mietwohnungen, hübsch bunt, alles prima geplant, inklusive der notwendigen Infrastruktur. Apotheke, Büroraumangebot, spezielle Lofts für Arztpraxen, Tankstellen und, natürlich, Einkaufsmöglichkeiten. Das Ganze hat gehobenes Niveau. Hierher ziehen junge Familien mit überdurchschnittlichem Einkommen und aufstiegsorientierte Singles: Leute, die Ansprüche ans Leben haben, ans Essen und Trinken zumal. Die Gegend ist ein natürliches Habitat für „Lohas“, jene Besserverdienenden, die dem „lifestile of health and sustainability“ anhängen.

Der Bio-Supermarkt mit dem dazugehörenden netten Cafe ist nicht zufällig das heimliche Herz des Quartiers. Karin fiel mir auf, weil sie ein sehr hübsches Leinenkostüm trug, mit einem netten Lä-cheln charmant an ihrem Caffe Latte nippte – und, mitten im Bio-Paradies, ihren ökologisch korrekten Einkauf in den Plastiktüten einer Ladenkette ver-staut hatte, die mein alter 68er-Freund Hans schlicht als „Schweinediscounter“ bezeichnet: ei-ner der berüchtigten four letter-Märkte, in denen man eher eine Multikulti-Kundschaft aus dem er-weiterten Prekariat als Lohas erwartet. Ob sie denn auch da kaufe, frage ich, nachdem sie auf meine schüchterne Gesprächsanknüpfung freundlich ein-gegangen war. „Klar“, sagt Karin. „Mein Mann ist Lehrer und ich hab derzeit Auszeit für das Kind. Man muss das schließlich auch bezahlen können.“ Und – mit Verschwörerblick – sie hasse Papiertüten. Aber das Angebot hier im Bio-Markt sei „schon super“, speziell für Leo, ihren Kleinen. Was sie denn beim Discounter kaufe? Karin überlegt nicht lange: italie-nisches Olivenöl (von einem Markenanbieter, „total günstig“), Parmaschinken („der beste, den man noch bezahlen kann“), Süßstoff, Gurkenkonserven, Klopa-

pier, Reinigungsmittel, manchmal Weine und Son-derangebote. Von den Bio-Angeboten bei Obst und Gemüse, die es auch hier gibt, lässt sie jedoch die Finger. Ihre Einkaufsroutine (mit dem Auto) ist: erst der zwei Kilometer entfernte Discounter, dann der Bio-Markt. Hier kauft sie, was ihr fürs Leben wirklich wichtig erscheint: Paprika, Tomaten, Ananas, Äpfel, Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Brot… Karin nippt lächelnd am Kaffee. Ob sie das nicht als inkonsequent empfin-de, schließlich sei sie doch in ihrer Einstellung ein-deutig öko? „Nö, wieso denn? Klar bin ich öko.“ Na-ja, was man über den Discounter so höre, sei doch alles andere als sympathisch. Karin zuckt mit den Achseln. „Das ist wie mit dem Hybrid-Auto, das wir fahren: die Technologie der Zukunft. Für den Über-gang. Klar, Benzin – fossiler Brennstoff – ist im Prin-zip daneben. Aber man braucht eben beides, bis-lang. Ich bin eine Hybrid-Konsumentin. Mein Bio funktioniert nur zusammen mit dem Billigheimer.“ Karin lacht, rafft ihre Billigheimer-Tüten mit den Bio-waren zusammen und geht.

Ich bleibe vor meinem Kaffee sitzen und überlege, was ich eben erlebt habe: Die vollendete Schizophrenie oder den ultimativen Trend? Wohl Letzteres. Wer „Öko“ sagt, muss sich in diesen Tagen fragen, wie sich die Nachsilben reimen: Ökologie und Ökonomie können die Allerwenigsten so peinlich genau trennen wie den Müll vor der Haustür. Selbst manche Besserverdienende nicht.

Grünwald an der Isar ist ein perfekter Ausgangs-ort, um sowohl die Bayerische Landeshauptstadt als auch das zauberhafte Voralpenland zu erkunden – und im Alten Wirt finden Gäste ein traditions-reiches und zugleich modernes Haus, das Urlauben, Tagen oder Essen zum Erlebnis macht. Der enga-giert geführte Familienbetrieb setzt kompromiss-

los auf "Bio": Die nach baubiologischen Kriterien renovierten Zimmer sorgen für Wohlfühlklima durch Böden aus geölter Kastanie, Möbel aus heimischen Hölzern und metallfreie Naturbetten. Die Küche überzeugt Traditionalisten wie Experimen-tierfreudige. Appetit auf einen echt bayerischen Schweinsbraten, mit Dunkelbier glasiert? Oder vielleicht Risotto mit Bärlauch und Zucchini aus dem Hartkäselaib geschöpft? Beim Alten Wirt kommen nur Zutaten aus kontrolliert biologischem An-bau in den Topf: Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Mehl, ja sogar Öl und Gewürze. Bei der Auswahl richtet sich Chefkoch Karsten Bessai auch nach der Jahreszeit.

Zwei unterschiedliche Gasträume stehen fürs Genießen zur Wahl und bei schönem Wetter locken der urige Biergarten oder die lauschige Terrasse. Geschlossene Gesell-schaften können sich im idyllischen Apfelgarten verwöhnen lassen. Für Eilige bietet der Alte Wirt "Bio-Fastfood": Werktags gibt es hier mittags außergewöhnliche Im-bisse, auch zum Mitnehmen. Biohotel Alter Wirt GmbH, Marktplatz 1, 82031 Grün-wald, T 089 - 64 19 34 0, F 089 - 64 19 34 99, www.alterwirt.de, [email protected]: In welchem Flusstal liegt Grünwald? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Alter Wirt. Einsendeschluss ist der 15. August 2010.

Das Biohotel Alter Wirt ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 60 Häusern in fünf Ländern ge-nießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info i QC16L17

Gewinnen Sie ein Wochenende im Biohotel Alter Wirt

Besiege die InflationSchon vor drei Jahren hat unser Finanz-Experte Man-fred Gburek das leidige Thema Inflation aufgenom-men. Die Insider Tipps, die er in unserem Booklet zu-sammengestellt hat, sind aktueller denn je: Denn die Milliarden an Bürgschaften, die aller Wahrscheinlich-keit nach für Griechenland gezahlt werden und später womöglich auch für Portugal, Italien, Spanien oder Irland müssen ja irgendwo herkommen.

In der Vergangenheit hat es für den Staat immer noch ein Allheilmittel gegeben, um trotz leerer Kassen seinen monetären Verpflichtungen nachzukommen: die Notenpresse anzuwerfen. Auch wenn die wunder-bare Geldvermehrung im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft eleganter als früher erfolgt, zieht diese Notmaßnahme unweigerlich eine Folge nach sich: In-flation, sprich Geldentwertung.

Aufgrund ihrer leidvollen Erfahrung mit mehreren Inflationen, die sie ihrer Vermögen beraubt haben, reagieren die Deutschen bei diesem Thema immer noch höchst sensibel. Auch wenn die Politik zu be-schwichtigen versucht, gibt es im Grunde nur ein Mit-tel: Selbst aktiv werden und Vorsorge vor der Geldent-wertung zu treffen. Die Tipps von Manfred Gburek helfen dabei.

Seismograph – Was Deutschland bewegt

Hybridkonsumenten

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Dr. Christian Schneider ist

Soziologe und Psychologe

in Frankfurt am Main. Für

Quell beobachtet er die

Trends in der Gesellschaft.

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Gewinnen Sie einen Öko-ZuschussUnter Quell-Lesern verlost der Ökostrom-Anbieter Entega fünf Öko-Zuschüsse im Wert von jeweils 50,- Euro. Voraussetzung ist der Kauf eines energiesparenden Haushaltsgerätes mit folgenden Einstufungen: Waschmaschine: A-A-A; A-A-BTrockner: AGeschirrspüler: A-A-AKühl- oder Gefriergerät: A++Tipps zur Gerätewahl finden Sie unter www.entega.de/foerderpaket. So geht's: Senden Sie eine Kopie der Rechnung und des EU-Energielabels per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 FrankfurtKennwort: Öko-ZuschussEinsendeschluss ist der 31. Juli 2010.

Edition Quell: Besiege die Inflation. Die 84 besten Insider-Tipps des Finanzexper-ten Manfred Gburek.

Zu bestellen für eine Schutzgebühr von 5,90 Euro bei der Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, T 069-21994040 oder im Shop von www.quell-online.de

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