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Date post: 09-Jul-2015
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Foto: Matern Wien Kanal Die Wiener Abwasserprofis
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Wien Kanal

Die Wiener Abwasserprofis

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Wien Kanal

Mit Umsicht und Blick auf künftige

Generationen sind die Wiener Abwasser-Profis

täglich am Werk.

Die rund 500 MitarbeiterInnen von Wien Kanal arbeiten mit vollem Einsatz daran, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten und die Abwässer der Millionenstadt sicher & umweltgerecht zur Hauptkläranlage zu bringen.

Wien Kanal – im Einsatz Schwere Stiefel gehören zur

Grund aus stattung der Kanal ­

arbeiter, schließlich ver­

bringen sie einen Groß teil

der Ar beits zeit un ter ­

irdisch im Kanal netz

der Stadt. Sie sorgen

dafür, dass alles

fließt, sie säubern

öffentliche Straßen ­ kanäle und räumen

private Kanäle, Senk­

und Sicker gruben,

Haus klär anla gen und

Ab schei de an lagen. Sie

planen und bauen neue

Kanäle, warten und sanieren

das Kanalnetz und kontrollieren die

Abwässer der Gewerbe- und

Industriebetriebe. Ein wichtiger Beitrag für

den Schutz der Gewässer.

Kanalarbeiter Kanalarbeiter

So vielfältig die Aufgaben sind, so unter­

schiedlich sind auch die vertretenen Berufs ­

gruppen. Die Mitarbei terInnen sind zum

Beispiel Schlosser, Maschinen bauer, Maurer,

Schuhmacher und Chemiker. Trotz Fach ­

berufs ausbildung müssen sie zum Kanal ­

arbeiter ausgebildet wer den.

Dabei er fahren sie, wie

man mit den erforderli­

chen Ge räten umgeht,

was zu tun ist, wenn

lebensgefährliche

Gase, wie zum

Beispiel Me than,

im Kanal system

auftreten, und

wie man sich

sicher im Kanal

bewegt. Er leich tert

wird ihre Ar beit

durch zahl rei che

Spezial ma schi nen, die

teilweise eigens für

schwierige Bedingun gen in

einer Großstadt konzipiert wurden.

Service & Beratung Service & Beratung

r Interessierte über die Was auch imme

Wiener Kanalisation wissen wollen, bei Wien

Kanal sind sie richtig: Wer Anliegen oder

Fragen zum Kanalnetz, zu den

Dienstleistungen oder den Angeboten von

Wien Kanal hat, wird kompetent und rasch

beraten und informiert (alle Kontakte siehe

Seite 12).

Sie kennen Wiens Unterwelt wie niemand sonst – die Kanalarbeiter der Stadt.

Impressum: Wien Kanal, 1030 Wien, Modecenterstraße 14, Telefon 01/4000-8030. Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Josef Gottschall. Redaktion und grafische Gestaltung: wien.at Medien-Fullservice, Bohmann Verlag und Druck Ges. m. b. H. & Co. KG, 1110 Wien, Leberstraße 122. Reproduktion: Repromedia Druckgesellschaft m.b.H. & Co. KG, Wien. Gedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“. Oktober 2012

Kanalarbeiter

Service & Beratung

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Schutz der Gewässer In Wien wird der gesamte Wasserkreislauf – von der Badewanne über die Kanalisation

und die Kläranlage bis hin zu den Stadtflüssen – berücksichtigt.

Wiener Umweltpolitik

„Der Schutz unserer Gewässer für zukünftige

Gene rationen ist ein wesentlicher Schwerpunkt

der Wiener Umweltpolitik und ein wichtiger

Beitrag zur hohen Lebens qua lität in unserer

Stadt. Dazu trägt das innovative Abwasserma­

nagement entscheiden d bei.

Die Stadt investiert große Beträge in die Errich­

tung und den Ausbau modernster Ein ­

richtungen, wie etwa in die der Hauptklär ­

anlage Wien oder des Kanal netzes. Im wahrsten

Sinne des Wortes ,am Laufen‘ wird die umwelt­

verträgliche Ent sorgung des Ab wassers durch

die tägliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter von Wien Kanal gehalten. Sie sor­

gen da für, dass Wien auch für unsere Kinder le­

benswert bleibt“, betont Umweltstadträtin Ulli

Sima.

Der Weg des Wassers

Schmutz- und Regenwasser, das in die Kanali ­

sation gelangt, wird in fünf Haupt sammel ­

kanälen Richtung Hauptkläranlage Simmering

abgeleitet. Zusätzlich kontrolliert eine moder­

ne Kanalnetz steuerung die Spei cherung des

Wassers bei starken Regenfällen. Diese sinn­

volle Doppelnutzung des Kanals ermöglicht

die gleichmäßige Ableitung zur Klär anlage,

Überlas tungen werden vermieden. Die Klär ­

anlage ist das Herzstück der Wiener Abwas­

serstrategie. Dank modernster Technologie

werden die Ab wässer mechanisch und biolo­

gisch gereinigt. Das geklärte Wasser fließt in

den Donaukanal, und deshalb verlässt die Do­

nau Wien in der gleichen guten Qualität, wie

sie die Stadt erreicht.

Natürlicher Kreislauf

Doch Wien Kanal denkt noch weiter. Nach dem

Motto „Vermeiden statt Entsorgen“ wird etwa

versucht, mehr Regen wasser im natürlichen

Kreislauf zu belassen und, wenn möglich, vor

Ort zu speichern und zu nutzen – etwa durch

Dachbegrünungen oder Ent siegelung, also

Pflaster mit Rasen fugen statt Asphalt. Das Re­

genwasser kann besser versi ckern, das erhöht

die Luft feuch tigkeit. Vorteile: Das Mikroklima

wird besser, das Grundwasser wird ergänzt

und die Kanäle werden entlastet.

Zahlen – Daten – Fakten

• Rund 99 % der Wiener Haushalte sind an

das Kanalnetz angeschlossen – ein internatio­

naler Spitzenwert.

• Täglich fließen ca. 500 Millionen Liter Ab ­

wasser (rund 200 Milliarden Liter pro Jahr)

allein bei Tro ckenwetter durch das Kanalnetz.

• Bei starkem Niederschlag oder bei Schnee ­

schmelze muss die Kanali sation mit bis

zu 1,6 Milliarden Liter Abwasser pro

Tag fertig werden.

• Die Reinigungs leis tung der Haupt ­

klär an lage in Wien-Simmering beträgt

mehr als 95 % (bezogen auf BSB5).

• 65.000 Tonnen Klärschlamm und

Feststoffe aus den Abwässern werden

pro Jahr thermisch entsorgt.

Umweltstadträtin Ulli Sima & Wien

Kanal Direktor Andreas Ilmer

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Harter Job für ganz Wien Das Räumen der Kanäle erfordert großen Einsatz. Unterschiedliche Geräte und spezielle Verfahren erleichtern diese anstrengende Arbeit.

Wien Kanal

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Aufwändige Reinigung. Die Rei­

nigung erfolgt in der Regel in

Fließ richtung, während der

Kanal in Betrieb ist. Und

auch der Straßenverkehr

wird kaum beeinträch­

tigt, da nahezu alle Räu ­

mungs arbeiten unterir­

disch erledigt werden –

noch dazu mit schall ge ­

dämm ten Ma schinen. Im

Durchschnitt wird jeder Ka­

nal alle zwei Jahre gesäubert.

Die Reini gungs intervalle sind un­

ter anderem von der geografischen Lage

abhängig: Die Wiener Abwässer aus Haus ­

halten, Gewerbe und In dus trie fließen groß-

teils im freien Gefälle zu den großen Haupt ­

sammel kanä len, die sie zur ebswien­

hauptklär anlage bringen. Dadurch ergibt

sich, dass im Westen der Stadt, aufgrund des

höheren Gefälles, seltener und auf der linken

Donau seite im Osten öfter geräumt werden

muss.

Röhren aus Steinzeug, Kunststoff und Beton

Für Wiens Straßenkanäle werden entspre­

chend der benötigten Abflussleistung ver­

schiedene Querschnitte verwendet. Am

häufigsten kommen Rohr - oder Ei-Profile

zum Einsatz. Ei-Profile sind zwar größer als

Rohrkanäle, gewährleisten durch ihre beson­

dere Form aber geringste Ablagerungen auch

bei stark schwankenden Abwasser mengen.

Rohr- und Ei-Profile leiten das Abwasser zu

den Sammelkanälen – den „Hauptschlag­

adern“ von Wien –, welche in Form von Ka­

sten- oder Sonder profilen aus Stahlbeton

oder Ziegel mauer werk bestehen.

Hightech und Handarbeit

Je nach Profil-Typ des Kanals wird mit Hoch-

druckwagen, Kanal-Radlader, Groß sauger

oder händisch gereinigt. In Wien sind in er­

ster Linie lärmarme und schallgedämmte

Hochdruckwagen im Einsatz. Dabei spülen

spezielle Düsen am Schlauchkopf das Wasser

mit hohem Druck in die Kanäle (siehe großes

Foto links). Gleichzeitig wird der Spülkopf

durch den Kanal gezogen. So lo ckern sich

Abla gerun gen, die dann händisch oder mit

dem Super sauger entfernt werden.

Kanal-Radlader

Zusätzlich werden in großen Kanälen Mini-

Radlader eingesetzt. Mit Hilfe eines Räum-

schildes werden die Fest stoffe

zum nächsten Schacht ge­

bracht und dort abgesaugt.

Bei dieser speziellen Tech­

nik wird der Kanal

während der Reinigung

nicht durchflossen,

sondern muss über an­

dere Kanäle umgeleitet

werden.

Sauber mit dem Supersauger

Welche Reinigungs me tho de

auch angewendet wird, am Ende

befindet sich das Material unterhalb ei­

nes Schachtes oder in einem Sand- und Schotter-

fang und muss an die Oberfläche gefördert wer­

den. Die Feststoffe – wie etwa Kies und Schotter –

werden vor allem von den Wienerwald-Bächen

und speziell im Winter durch Streusplit auf den

Straßen in das Kanalnetz eingetragen.

Um diese Ablagerungen im Kanal zu Tage zu för­

dern, steht zum Beispiel der so genannte Super­

sauger (siehe Foto rechts oben) zur Verfügung.

Das vierachsige Spezia lfahr zeug mit einem

Gesamtgewic ht von 32 Tonnen ermöglicht das

Aufsaugen von Feststoffen in großen Mengen und

aus großen Tiefen.

Räumung mit Kübeln

In den begehbaren Kanälen, in denen die ma­

schinelle Räumung verkehrstechnisch er­

schwert oder gar nicht möglich ist, müssen

die Kanalarbeiter die gesamte Arbeit von

Hand erledigen.

Dabei kommt der sogenannte Schimmel zum

Einsatz: ein Werkzeug, das aus einem Holz­

brett mit Stiel besteht und ähnlich einem

Schnee schuber verwendet wird. Das abgela­

gerte Material wird so von einem Kanalarbei­

ter bis zum nächsten Einstiegschacht weiter­

geschoben. Bei den Schächten muss das Ma­

terial mit hilfe von Kübeln aus dem Kanal ge­

schafft werden. Trotz Maschineneinsatz

werden hunderte Kilometer Kanal so gerei­

nigt. Auf diese Art und Weise fördern die Ka­

nalarbeiter täglich 15 Tonnen Ablagerung aus

dem Kanal.

Private Senk- und Sickergruben

In den Wohngebieten am äußeren Wiener

Stadtrand gibt es noch einige wenige Senk ­

gruben. Wien Kanal bietet natürlich auch für

deren Räumung sowie für die Reinigung der

Hausklär- und Ab scheide anlagen seine

Dienstleistungen an.

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Von oben: 1. Spezial-Tankfahrzeug im schwierigen Gelände 2. Der Supersauger im Einsatz 3. Ablagerungen werden beim Einstiegschacht mit Kübeln aus dem Kanal gefördert.

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Wien Kanal

Schlechter Geruch aus Kanälen hat in Wien

keine Chance. Abwässer von

Betrieben werden streng

kontrolliert.

Als Vorreiter in Sachen Geruchsbekämpfung geht Wien Kanal mit Umbauten und Chemie gegen Geruchs ­belästigungen vor. Kontrolle: Den ChemikerInnen im Laborwagen entgeht kein noch so trübes Abwässerchen.

Der richtige Riecher

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MitarbeiterInnen machen dem Geruch den Garaus. Sie kontrollieren Abwässer aus Industrie- und Gewerbebetrieben.

In Wien werden die Kanäle natürlich belüf­

tet. Trotz dieses sehr guten Systems kam es

vor allem in den Flachgebieten des 21. und

22. Bezirks immer wieder zu Ge ruchsbeläs ­

tigungen. In diesen Bereichen nördlich der

Donau flossen die Abwässer bei geringem

Gefälle langsam durch den Kanal. Das führte

dazu, dass das Wasser zu faulen und zu

stinken begann.

Heute wird aufgrund baulicher Ver ände run ­

gen zur Erhöhung der Fließ geschwindig keit

der Geruch im wahrsten Sinne des Wortes

einfach weggeschwemmt. Darüber hinaus

werden seit einigen Jahren an diesen einzel­

nen Problemgebieten chemische Lösungen,

vor allem Calcium-Nitrat als Sauerstoff ­

träger, eingeleitet. Das Kanalwasser reagiert

mit der eingebrachten Lösung: Faul prozesse

und der damit einhergehende störende Ge ­

ruch entstehen erst gar nicht.

Bessere Luft durch Kamineffekt

Im dicht bevölkerten und hoch verbauten

Bereic h der Innenstadt funktioniert die natür ­

liche Kanalentlüftung. Frischluft, die durch

die Kanalgitter nach unten gelangt, wird als

Abluft durch die Toiletten-Ent lüf tung über die

Hausdächer entsorgt.

Dieser Kamineffekt wird bei der Alten Donau

künstlich erzeugt. Da es dort keine hohen Ge­

bäude gibt, wurden an der Uferpromenade

Straßen laternen als Kamine errichtet. Als

Unter stüt zung bläst ein Venti lator die Abluft

in den Kamin. Durch diesen permanenten

Luftaus tausch können sich erst gar keine

Faulgerüche ansammeln.

Mobiles Labor entdeckt Schadstoffe

Einfach den Kanal hinunterspülen gibt’s in

Wien nicht. Mobile Laborwagen – das sind

Fahrzeuge mit spezieller Ausstattung, die

eingeleitetes Ab wasser kontrollieren – sind

seit mehr als 25 Jahren täglich unterwegs.

In den fünf modernst ausgerüsteten, fahren­

den Chemie labors wird regel mäßig die Qua­

lität der Ab wässer der Indus trie- sowie Ge ­

werbe betriebe ge prüft. Mehr als 3.000 Betrie­

be werden so laufend auf Einhaltung der Ab­

wasser-Grenzwerte kontrolliert.

Regelmäßige Planquadrate

Die ExpertInnen erfassen und bestimmen

in den Laborfahrzeugen vor Ort eine ganze

Band breite von Abwasserinhalts stoffen. Ana­

lysiert werden dabei im Wasser enthaltene

Schad stoffe wie Schwer metalle, Cyanide,

organische Lösungs mittel, chlorierte Kohlen ­

wasser stoffe und mineralische sowie natür ­

liche Öle und Fette. Zusätzlich zu den Ab ­

wasser kontrollen werden regelmäßig Kon t ­

roll prüfungen (Planquadrate) durchgeführt.

Die ChemikerInnen von Wien Kanal sind

weiters als Sachverständige bei gewerbe-

rechtlichen Verhandlungen tätig und auch bei

Chemie unfällen oder BürgerInnenbeschwer­

den werden sie auf den Plan gerufen.

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Service und Beratung Informationen über Gebrechen, Abwasserkontrollen und Daten wie Lage, Profil und Gefälle

des Wiener Kanalsystems können rasch und unbürokratisch abgefragt werden.

­

Dienstleistungen

Wer den Zustand des eigenen

Hauskanals kontrollieren,

eine Ver stopfung beheben

oder ein Gebrechen fest­

stellen lassen will, kann

online oder telefonisch eine

Kanal- und Senk gru ben ­

unter suchung bestellen oder

den Stör ungsdienst kontaktie­

ren. Darüber hinaus stehen die

MitarbeiterInnen von Wien Kanal mit

Rat und Tat für Auskünfte zur Verfügung (al

le Kontakte siehe Seite 12).

Transparenz im Internet

Selbstverständlich kann man sich auch ganz

einfach im Internet informieren: Als moder­

ner Infrastruktur-Betreiber stellt Wien Kanal

das Kanalnetz digital im Internet als Down ­

load zur Verfügung: Unter der Adresse

www.kanis.at können alle Interessierten je­

derzeit die Daten zum Kanal vor der eigenen

Haustür abrufen.

Dieses Kanalinformationssystem (KANIS) ermöglicht die gezielte Auswahl einzelner Kanalbereiche. Die systematische, elektroni­

sche Sammlung und Verwaltung aller Daten

des Kanalnetzes ermöglicht eine rasche und

aktuelle Auskunft.

Im Internet sind digitale Pläne des Kanal ­

netzes herunterzuladen. Informa tionen über

Lage, Sohl- und Gelände höhe, Profil, Länge

und Gefälle des Wiener Kanal ­

systems können auf diese

Weise rasch und unbürokra­

tisch übermittelt werden.

Kostenlose Information

Kostenlose Auskünfte er ­

hält man außerdem über

den frei zugänglichen Info-

Terminal. Somit ist es möglich,

auch außerhalb der Büro zeiten

Infor mationen über das Kanal netz

einzuholen. Achtung: Detaillierte Daten in

digitaler Form sind kostenpflichtig.

Zahlen – Daten – Fakten

Wien Kanal, Gruppe Chemie:

Regelmäßige Analyse und Kontrolle der

Abwässer

• 3.000 Firmen mit

detaillierten Abwasser daten

sind erfasst.

• 1.000 Firmen werden

laufend überwacht.

• 3.000 Abwasserproben

werden pro Jahr gezogen.

• 4.000 Einzelanalysen werden pro Jahr

durch geführt.

Die ChemikerInnen werfen stets einen strengen Blick auf die Wiener Abwässer.

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Wartung undSanierung Regelmäßige Kontrollen und

Wartungen erhöhen die Lebensdauer des Kanalnetzes und schonen so das Stadtbudget. Die Arbeiten erfolgen fast ausschließlich unterirdisch, um den Straßenverkehr nicht zu behindern.

Wien Kanal

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Schon jetzt sind mehr als

99 % der Wiener Haushalte

an das Kanalnetz ange­

schlossen, das zu fünf

Hauptsammelkanälen zu ­

sam mengefasst ist: Rechter

und Linker Haupt sam mel ­

kanal entlang des Donau kanals,

Rechter und Linker Wienfluss-

Sammel kanal, die als gemeinsame

Ader zählen, sowie der Linke Do nau-Sam ­

melkanal und der Liesingtal-Sammelkanal.

Um neue Wohn gebiete in den Randzonen und

Kleingarten-Anlagen anzubinden, werden jedes

Jahr mehrere Kilo meter Ab wasser kanäle neu

gebaut. So gibt es in Wien nur noch Senk gruben

in exponierten Lagen.

Unterirdische Sanierung entlastet

Bereits in den 1830er-Jahren entstanden die

ersten Wiener Kanäle, die bis heute in Betrieb

sind. Nur sorgfältige Wartung, Inspektion

bzw. Schadens erkennung und professionelle

Sanierung sorgen für ein langlebiges System.

Da durch wird auch das Grundw asser ge ­

schont, da undichte Kanäle rasch erkannt und

saniert werden. Die Wartung und Instand ­

setzung der Rohr kanäle erfolgt heute fast zur

Gänze unterirdisch. Mit Know-how und mo­

dernster Technik werden sowohl begehbare

Kanäle – größer als einen Meter – als auch

Rohr kanäle inspiziert und, wo es nötig ist,

saniert. Aufgra bungs arbeiten sind daher

weitgehend vermeidbar. Konsequenz: Stra ­

ßenv erkehr und Wohnbev ölkerung werden

kaum belastet und das Stadt budget wird

deutlich entlastet.

Fernseh-Wagen und Kanalroboter

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Rund 1.700 Kilometer der Kanäle sind be geh bar.

Alle fünf bis sieben Jahre werden sie auf ihren

Bau zustand hin untersucht und gegebenenfalls

saniert. Häufige Schäden sind beispielsweise

Risse. Die Auf nahme der Schäden erfolgt im Zu­

ge von Be gehungen, bei denen der Zustand EDV-

unterstützt erfasst und ausgewertet wird. Diese

computergestützte Zustands bewertung der Ka­

näle ist für Wien Kanal nicht mehr weg­

zudenken. Wenn die Schäden nicht von den

Mitarbei terInnen selbst beseitigt werden kön­

nen, werden externe Fachfirmen herangezogen.

Das Netz der rund 600 Kilometer langen nicht

begehbaren Rohrkanäle und kleinere Kanalpro­

file werden mittels spezieller Fernseh-Inspekti­

onsfahrzeuge untersucht. Dazu wurden mehre­

re Klein-Lkw zu rollenden

High tech-Arbeits plätzen

umgebaut. Aus ge stat tet

sind sie mit einem langen

Kabel, an dessen Ende sich

ein elekt risch angetriebener

Ro boter mit vollschwenkba­

rem Kamera kopf befindet. Die­

ser ferngesteuerte Kanal roboter

liefert hoch wertigste Videobilder. Auf

diese Weise sind die Instand haltungs ­

arbeiten und auch die Kosten gut einzuschätzen,

denn anhand der Bilder wird entschieden, ob

repariert oder neu saniert werden muss.

Modernste Bautechnik

Zeigt die Schadensbegutachtung, dass ein Ka­

nal erneuerungsbedürftig ist, so wird die Bau ­

abteilung von Wien Kanal aktiv. Auch dabei

wird auf unterirdische Verfahren gesetzt. Ein

aufwändiges Umpumpen des Abwassers er­

möglicht, dass der Kanal während dieser Bau ­

arbeiten voll in Betrieb bleibt. Bonus: Der ent­

standene Kanal entspricht den modernen An­

forderungen jeder Neuer richtung. Ebenso un­

terirdisch erfolgen Ver putz arbeiten an den

Kanalwänden, örtliche Beton sanie rungen, der

Austausch von Sohl schalen, der Einbau neuer

Steig eisen und Schacht -Erneu erungen.

Zigtausende Kanaldeckel

Rund 47.500 Kanaldeckel und Kanalgitter wer­

den regelmäßig repariert bzw. ausgewechselt.

Spezielle Gummipuffer zwischen Deckel und

Rahmen verhindern das Klappern.

Zahlen – Daten – Fakten

2.400 km öffentliche Straßenkanäle

47.500 Einstiegsschächte für öffentliche Kanäle

85 Pumpwerke

120 Fahrzeuge im Fuhrpark

Personal:

380 MitarbeiterInnen im Kanalbetrieb,

120 TechnikerInnen und Angestellte in der

Verwaltung.

24-Stunden-Service sieben Tage pro Woche,

365 Tage im Jahr

Neubau und Sanierung (von oben): 1. Professionelles Baumanagement bei Wien Kanal garantiert höchste Qualität 2. Moderne Kanalsanierung mittels Inliner-Technik 3. Regieraum des TV-Wagens zur Kanalinspektion 4. Umweltstadträtin Ulli Sima und Direktor Andreas Ilmer mit dem ÖGL Award. Die Österreichische Vereinigung für grabenloses Bauen (ÖGL) hat 2012 den Asperner Sammelkanal Entlaster (sh. rundes Bild) im 22. Bezirk zur besten Baustelle Österreichs gewählt.

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Kindgerechte Erklärungen

bringen Licht indie Kanalröhren:Wohin Schmutz-

und Regenwasserkommen, was

Kanalräumer tunund mehr.

Wien Kanal

Umweltbildung fängtbereits bei den

Was passiert im Abfluss? Wir waschen uns

die Hände, drücken die WC-Spülung und

lassen das Wasser in der Wanne

aus. Was dann mit dem Schmutz­

wasser passiert, er fahren Kin­

der spielerisch. An schaulich

wird Ihnen zum Beispiel er­

klärt, dass unser modernes

Kanal system ständig auf den

neuesten Stand der Technik

gebracht wird oder dass ver­

schmutztes Abwasser in den

Kanälen zur Kläranlage gelenkt

und dort um weltfreundlich gereinigt

wird, um es anschließend wieder in den

natür lichen Wasser kreislauf zu bringen.

Bewusstsein schaffen

Unter dem Motto „Schau, was da reinkommt!“

werden die Kinder in Kindergärten und

Schulen darauf aufmerksam gemacht, dass

Katzenstreu und Speiseabfälle nichts im Ab ­

fluss zu suchen haben, genauso wenig wie

Alu dosen oder Plastik flaschen in der Donau

oder in jedem anderen Gewässer. Sie erfahren,

dass Wasch mittel, Abflussreiniger und Putz­

mittel möglichst sparsam verwendet werden

sollen und vieles mehr. Im Rahmen des Um­

weltbildungsprogramms EULE der Stadt

Wien, wird den Kleinen der Um welt gedanke

kindgerecht und spielerisch nahegebracht

und ihr Bewusstsein für die Arbeit der Wiener

Kanalarbeiter geweckt bzw. geschärft.

Der Kanal-Kasperl und andere lustige Handpuppen erklären

ganz einfach das Kanalsystem.

Das Umweltbildungsprogramm der Stadt Wien unter

www.eule-wien.at

Dem Filmklassiker auf der Spur

Die „3. Mann Tour“: Mit Helm und Stirnlam­

pe ausgerüstet steigen die Besuche­

rInnen in die unterirdische Welt

der Wiener Kanalarbeiter hin­

ab – auf den Spuren des Film­

helden „Harry Lime“ aus „Der

3. Mann“. Dank modernster

Projektions- und Lichttechnik

ein authentisches Erlebnis!

„3. Mann Tour“,

1., Karlsplatz – Girardipark,

Mai–Okt., Do–So 10–20 Uhr, ab

12 Jahren, Preise: siehe Internet, Tel:

(01) 40 00-30 33, www.drittemanntour.at

Die Kläranlage hautnah erleben

Die Wassertropfen Tim & Trixi Tropf veran­

schaulichen bei der Besichtigung der Kläran­

lage den Wasserkreislauf in Wien. Die Kinder

lernen den Prozess der Abwasserklärung an­

hand eines Modells spielerisch kennen. Mit

Filmvortrag, Kanalquiz und einem Rundgang

über das Gelände.

ebswien hauptkläranlage, 11., Haidequer­

straße 7, Mitte April bis Oktober, für Schul­

klassen (ab 12 Jahren, nach Terminvereinba­

rung), Mo–Fr, Teilnahme gratis, Telefon: (01)

760 99, www.ebswien.at

Selber Kanalarbeiter sein: Kinderstadt „Minopolis“

Für 6- bis 12-Jährige ist die Kanal-Station in

„Minopolis – Die Stadt der Kinder“ genau

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Es gibt viele Wege, um dem Abwasser auf die Spur zu kommen. Kostenlos, aber nicht umsonst ist das Angebot: z. B. Karl, der Kanalarbeiter in der Volksschule, im Kindergarten der Kanal-Kasperl oder an der KinderuniWien.

Kleinsten an richtig. Die Kinder werden stilgerecht einge­

kleidet, bekommen Werkzeug-Nachbildungen

aus Kunststoff und können der Kanalarbeit

nach Her zens lust frönen – unter fachkundi­

ger Anleitung versteht sich. Dabei lernen die

Jüngsten viel über Arbeitsabläufe im Kanal

und die Teamarbeit der Kanalarbeiter.

Minopolis, 22., Cineplexx Reichsbrücke, Wag­

ramer Straße 2, Fr, Sa, So und Ftg, 13–19 Uhr,,

ab 4 Jahren, Preise: siehe Internet, Telefon:

(0810) 970 270, www.minopolis.at

Puppentheater: Umweltbildung für Kindergärten

Das Interesse vom Kasperl an der Kanalisation

ist nicht verwunderlich: Ihm ist sein Haus­

schlüssel ins Klo gefallen! Die zwei Wasser­

tropfen Tim und Trixi erzählen ihm bei der Ge­

legenheit vom richtigen Umgang mit Sanitär­

anlagen. Kasperl hat Glück: Ein Kanalarbeiter

hilft ihm, seinen Schlüssel wiederzufinden.

Wiener Kinderfreunde – Puppenbühne, 8., Al­

bertgasse 23, ab 4 Jahren, Teilnahme gratis,

Tel: (01) 401 25-24, www.kinderfreunde.at

Karl, der Kanalarbeiter, kommt in Volksschulen

Karl, der Kanalarbeiter, tourt mit seinem mobi­

len Klo durch die Schulen und erklärt den Was­

serkreislauf und die Wiener Kanalisation.

Die Kinder erfahren, dass Katzenstreu, Kau­

gummi und Plastiksackerln nichts im Klo ver­

loren haben, da diese unsachgemäße Entsor­

gung zu verstopften Rohren und schließlich zu

einer kostspieligen Behebung führen kann. Die

Botschaft lautet: „Das Klo ist kein Mistkübel!

„Wien Kanal“-Schulaktion, Teilnahme gratis,

Reservierungen: Telefon: (01) 40 00-8030,

E-Mail: [email protected]

Schwarzmarkt, Schmuggler & Spione

In einem fächerübergreifenden Schulprojekt

unternehmen die SchülerInnen eine Zeitreise:

Einmal eingetaucht in die Filmhandlung von

„Der dritte Mann“ wandern sie auf den Spuren

der Alliierten im Nachkriegswien und besu­

chen den Naschmarkt – bevor sie am Karls-

platz in die Kanalisation hinabsteigen.

Dritte Mann Museum, 4., Pressgasse 25,

Mai–Oktober, Do–So 10–20 Uhr, ab 12 Jahren,

Eintritt: siehe Internet, Telefon: (01) 586 48 72,

www.3mpc.net

Kinder-Uni: So wird schmutziges Wasser sauber

Abwasserreinigung ist faszinierend – das er-

fahren die kleinen Gäste bei der Kinderuni-

Technik hautnah.

Jedes Jahr im Sommer pritscheln die sieben­

bis zwölfjährigen StudentInnen auf einem Ab­

wasserspielplatz im Hof der Technischen Uni­

versität Wien. Veranschaulicht werden Was­

serkreislauf und -reinigung mithilfe eines Ka­

nal- und Kläranlagenmodells. Danach tourt

die Kinderuni eine Woche lang durch die Wie­

ner Bezirke.

Kinderbüro Universität Wien, 8., Lammgasse

8/4, Teilnahme gratis, Hotline: 0800 664 540,

www.kinderuni.at

Von oben: 1. Tom Turbo auf Spuren-suche im Kanal 2. Wien Kanal als Partner am Wiener Töchtertag 3. Spiel, Spaß und Informationen auf zahlreichen Veranstaltungen

Puppentheater: Umweltbildung für Kindergärten

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Wien Kanal

Fragen zum Thema Kanal

und Abwasser­entsorgung?

Hier finden Sie alle Servicestellen.

Alle Infos auf einen Blick „Für die Gesundheit der Bevölkerung einer Stadt ist die Kanalisation von entscheidender Bedeutung. Dass sie funktioniert, dafür sorgen wir“, sagt Andreas Ilmer, Leiter von Wien Kanal. „Unter den Straßen und Gassen arbei­ten unsere Leute, kaum beachtet von den Wiener­innen und Wienern, jeden Tag dafür, dass dies auch so bleibt. Sie können sich auf uns verlassen.“

Kontakt zu Wien Kanal

3., Modecenterstraße 14/Block C

Telefon: (+43/1) 4000-8030

Fax: (+43/1) 4000 99-30030

E-Mail: [email protected]

Internet: www.wienkanal.at

Mo–Fr 7.30–16.30 Uhr

Informationen zum öffentlichen Straßenkanal

im Internet unter www.kanis.at

oder am Infoterminal von Wien Kanal

3., Modecenterstraße 14/C, 5. Stock, Foyer

Telefon: (01) 40 00-30130

Zugänglich: Mo–Fr 8–20 Uhr

Technische Unterstützung: Mo–Fr 8–12.30 Uhr

24h-Notruf

Wir sind immer für

Sie da!

• Egal, ob Ihr

Autoschlussel in den Kanal gefallen ist,

• ob Sie Ihre Senkgrube, Ol- oder

Fettabscheider raumen wollen,

• ob Sie betriebliche Abwa sser in den Kanal

leiten wollen,

• oder ob Sie Probleme mit Ihrem Hauskanal

haben.

Wir helfen zuverla ssig und schnell!

Senkgruben-Service

Die jeweilige Telefonnummer zur Bestellung

Ihrer Senkgrubenräumung oder

Senkgrubenuntersuchung erhalten Sie

unter der Service-Hotline (01) 4000-8030

oder entnehmen Sie bitte der Homepage

www.wienkanal.at.

Informationen

• Aktion „Billigere Senkgrube“

Telefon: (01) 4000-8030

E-Mail: [email protected]

Mo–Fr 7.30–15.30 Uhr

• Kanalanschluss in Kleingärten

Telefon: (01) 4000-30111

E-Mail: [email protected]

Mo–Fr 7.30–15.30 Uhr

• Einleitung gewerblicher Abwässer

Telefon: (01) 4000-30600

E-Mail: [email protected]

Mo–Fr 7.30–15.30 Uhr

• Umweltbildungsmaßnahmen für Schulen

Telefon: (01) 4000-30023

E-Mail: [email protected]

Fo

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