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QM-Ordner 03 Bundesrahmenhandbuch content · 2018-08-27 · Einführung Das Bundesrahmenhandbuch...

Date post: 04-May-2020
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Einführung Das Bundesrahmenhandbuch ist ein Erfolgsmodell. Mehr als die Hälfte der BETA-Mitgliedseinrichtungen nutzt seit Juni 2009 den Leitfaden zum Aufbau eines einrichtungsbezogenen Qualitätsmanagementsystems. In diesem Zeitraum sind fachliche, gesetzliche und gesellschaftspolitische Entwicklungen eingetreten. Die Anfor- derungen an die Träger und ihre Mitarbeitenden sowie auch die Erwartungshaltungen der Familien an die Einrich- tungen sind gestiegen. Um diesen fortschreitenden Entwicklungen Rechnung zu tragen, hat die BETA eine Arbeits- gruppe von QM-Expertinnen und -Experten aus den Landesverbänden/Landeskirchen beauftragt, das Bundes- rahmenhandbuch im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (siehe Glossar) zu überarbeiten. Das Bundesrahmenhandbuch wurde an einigen Stellen ergänzt und an anderen überarbeitet, um den aktuellen Anforderungen weiterhin zu entsprechen. Neben der Aktualisierung der Namensgebung – das Diakonischen Werk der EKD e. V. heißt: Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. – und des BETA-Logos wurden die Hinweise zum Verleihungs- bzw. Zertifizierungsverfahren für das Evangelische Gütesiegel BETA zusätzlich integriert. Bei einer möglichen Neuauflage wird eine umfassende Überarbeitung des Bundesrahmenhandbuchs erfolgen. Bei dieser 5., erweiterten Auflage handelt es sich um eine Aktualisierung. Für das Evangelische Gütesiegel BETA gibt es einen zusätzlichen blauen Prozess: K 2.14 Beziehungsvolle Pflege drei überarbeitete blaue Prozesse: K 1.1 Konzeption K 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern K 2.11 Übergänge Für das Diakonie-Siegel KiTa gibt es zwei neue schwarze Prozesse: F 2.3.0 Alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und Gesundheitsförderung F 3.0 Ergänzende Anforderungen aus der ISO 9001:2015 Zusätzlich erschien es der Expertengruppe hilfreich, häufig gestellte Fragen aus der Praxis zusammenzustellen und an dieser Stelle zu beantworten. Bevor mit der Bearbeitung der Prozesse begonnen wird, sollten die Benutzerhinweise und Leitsätze gelesen werden, um Systematik, Aufbau und Philosophie des Bundesrahmenhandbuchs zu verstehen.
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EinführungDas Bundesrahmenhandbuch ist ein Erfolgsmodell. Mehr als die Hälfte der BETA-Mitgliedseinrichtungen nutzt seit Juni 2009 den Leitfaden zum Aufbau eines einrichtungsbezogenen Qualitätsmanagementsystems.

In diesem Zeitraum sind fachliche, gesetzliche und gesellschaftspolitische Entwicklungen eingetreten. Die Anfor- derungen an die Träger und ihre Mitarbeitenden sowie auch die Erwartungshaltungen der Familien an die Einrich-tungen sind gestiegen. Um diesen fortschreitenden Entwicklungen Rechnung zu tragen, hat die BETA eine Arbeits-gruppe von QM-Expertinnen und -Experten aus den Landesverbänden/Landeskirchen beauftragt, das Bundes- rahmenhandbuch im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (siehe Glossar) zu überarbeiten.

Das Bundesrahmenhandbuch wurde an einigen Stellen ergänzt und an anderen überarbeitet, um den aktuellen Anforderungen weiterhin zu entsprechen. Neben der Aktualisierung der Namensgebung – das Diakonischen Werk der EKD e. V. heißt: Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. – und des BETA-Logos wurden die Hinweise zum Verleihungs- bzw. Zertifizierungsverfahren für das Evangelische Gütesiegel BETA zusätzlich integriert.

Bei einer möglichen Neuauflage wird eine umfassende Überarbeitung des Bundesrahmenhandbuchs erfolgen. Bei dieser 5., erweiterten Auflage handelt es sich um eine Aktualisierung.

Für das Evangelische Gütesiegel BETA gibt es einen zusätzlichen blauen Prozess: K 2.14 Beziehungsvolle Pflege

drei überarbeitete blaue Prozesse: K 1.1 Konzeption K 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern K 2.11 Übergänge

Für das Diakonie-Siegel KiTa gibt es zwei neue schwarze Prozesse: F 2.3.0 Alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und Gesundheitsförderung F 3.0 Ergänzende Anforderungen aus der ISO 9001:2015

Zusätzlich erschien es der Expertengruppe hilfreich, häufig gestellte Fragen aus der Praxis zusammenzustellen und an dieser Stelle zu beantworten.

Bevor mit der Bearbeitung der Prozesse begonnen wird, sollten die Benutzerhinweise und Leitsätze gelesen werden, um Systematik, Aufbau und Philosophie des Bundesrahmenhandbuchs zu verstehen.

Inhaltsverzeichnis

AllgemeinesEinführung InhaltsverzeichnisVorworteLeitsätze zur evangelischen BildungsqualitätHinweise für BenutzendeHinweise zum Verleihungs- bzw. ZertifizierungsverfahrenGlossar

P Prozesslandkarte

F Führungsprozesse F 1 Führung, Politik & Strategie F 1.1 Leitbild F 1.2 Qualitätspolitik und Qualitätsziele F 1.3 Organigramm F 1.4 Übersicht über Art und Umfang des Angebots F 1.5 Managementbewertung F 1.6 Kooperationen F 1.7 Entwicklung neuer Leistungsangebote F 1.8 Zusammenarbeit zwischen Träger und Leitung

F 2 Personal F 2.1 Personalbeschaffung F 2.1.1 Stellenplan F 2.1.2 Personalgewinnung F 2.2 Personaleinsatz F 2.2.1 Dienstplanung F 2.2.2 Urlaubsplanung, Vertretungsregelungen und Abwesenheitszeiten F 2.2.3 Interne Kommunikation F 2.3 Personalentwicklung F 2.3.0 Alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und Gesundheitsförderung F 2.3.1 Stellenbeschreibung F 2.3.2 Einarbeitung neuer Mitarbeitender F 2.3.3 Mitarbeitendengespräche F 2.3.4 Fort- und Weiterbildung/religionspädagogische Fort- und Weiterbildung F 2.3.5 Religiöse (Bildungs-)Angebote für Mitarbeitende F 2.3.6 Teamentwicklung F 2.3.7 Begleitung Ehrenamtlicher/Freiwilliger

F 3 Qualitätsmanagementsystem F 3.0 Ergänzende Anforderungen aus der ISO 9001:2015 F 3.1 Aufbau des Qualitätsmanagementsystems F 3.2 Lenkung von Dokumenten und Aufzeichnungen F 3.3 Umgang mit Fehlern F 3.4 Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen

Allgemeines

Inhalts- verzeichnis

F 3.5 Umgang mit Beschwerden F 3.6 Ermittlung der Zufriedenheit F 3.7 Interne Audits

F 4 Sicherheit F 4.1 Umgang mit Fremdeigentum F 4.2 Arbeitsschutz F 4.3 Brandschutz F 4.4 Wartungs- und Kontrollsystem F 4.5 Hygiene F 4.6 Gebäude- und Geländesicherheit

K Kernprozesse K 1 Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag K 1.1 Konzeption der evangelischen Tageseinrichtung für Kinder K 1.2 Räumliche Gestaltung K 1.3 Zeitliche Gestaltung

K 2 Kinder und Eltern K 2.1 Information und Erstkontakt K 2.2 Erstgespräch K 2.3 Aufnahme K 2.4 Eingewöhnung K 2.5 Bildungsangebote K 2.6 Inklusion – Pädagogik der Vielfalt K 2.7 Beobachtung und Dokumentation K 2.8 Planung der pädagogischen Arbeit K 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern K 2.10 Verpflegung und Mahlzeiten K 2.11 Übergänge K 2.12 Kinderschutz K 2.13 Verhalten in Notfallsituationen K 2.14 Beziehungsvolle Pflege

K 3 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft K 3.1 Partizipation der Eltern K 3.2 Beratung, Begleitung und Unterstützung der Eltern

K 4 Vernetzung in Kirchengemeinde und Gemeinwesen

U Unterstützungsprozesse U 1 Öffentlichkeitsarbeit

U 2 Management der Ressourcen U 2.1 Bereitstellung der Ressourcen U 2.2 Beschaffung und Lagerung

U 3 Hauswirtschaftskonzept

A Anlage A 1 Cross-Referenz-Liste

AC Auditcheckliste

Hinweise zum Verleihungs- bzw. Zertifizierungsverfahren■ Hinweise zum Zertifizierungs- bzw. Verleihungsverfahren

Das Bundesrahmenhandbuch Diakonie-Siegel KiTa/Evangelisches Gütesiegel BETA legt die jeweiligen An-forderungen dar, die für die Verleihung des Evangelischen Gütesiegels BETA sowie für die Zertifizierung nach dem Diakonie-Siegel KiTa zu erfüllen sind.

1. Grundlagen für die Zertifizierung bzw. VerleihungStrebt eine Tageseinrichtung eine Zertifizierung nach Diakonie-Siegel KiTa bzw. eine Verleihung des Evangeli-schen Gütesiegels BETA an, muss sie bereits im Vorfeld einige Voraussetzungen berücksichtigen:

Grundlage für die Verleihung des Evangelischen Gütesigels BETA sind die blauen Kriterien, für die Zertifi- zierung nach dem Diakonie-Siegel KiTa vollumfänglich alle Kriterien der Auditcheckliste dieses Bundes- rahmenhandbuchs.

Das Qualitätsmanagementsystem ist seit mindestens drei Monaten wirksam in der Praxis verwirklicht.

Ein internes Systemaudit vor der Verleihung bzw. Zertifizierung stellt sicher, dass das Qualitätsmanagement-system in der Tageseinrichtung für Kinder umfassend gelebt wird, funktioniert und wirksam ist. Durch ein Systemaudit beziehungsweise die internen Audits werden die Mitarbeitenden mit dem Verfahren und der Methodik des Audits vertraut gemacht und sind auf die Verleihungs- bzw. Zertifizierungs situation vorbereitet.

Die vollumfängliche Erfüllung der Anforderungen nach Abschnitt „F 2.3.3 Mitarbeitendengespräche“ sind spätestens im Rahmen der Rezertifizierung für das Evangelische Gütesiegel BETA nach fünf Jahren und das Diakonie-Siegel KiTa nach drei Jahren nachzuweisen.

Allen Einrichtungen wird empfohlen, sich frühzeitig mit dem Landesverband zur konkreten Abstimmung des Ablaufs für das Evangelische Gütesiegel BETA bzw. mit den Zertifizierungsgesellschaften für die Vergabe des Diakonie-Siegels KiTa in Verbindung zu setzen.

2. Varianten der Zertifizierung bzw. VerleihungEine Zertifizierung bzw. Verleihung ist möglich nach:Variante 1: Evangelisches Gütesiegel BETAVariante 2: Diakonie-Siegel KiTaVariante 3: Diakonie-Siegel KiTa und DIN EN ISO 9001 (Tandemzertifizierung)

Die Zertifizierung nach Variante 2 schließt alle Anforderungen der DIN EN ISO 9001 ein, es wird aber kein separates Zertifikat nach DIN EN ISO 9001 erteilt. Bei der Tandemzertifizierung in der Variante 3 werden beide Zertifikate erteilt. Dafür fallen geringfügig höhere Gebühren an.

Gruppen-/Matrixverfahren: Mehrere Einrichtungen eines Trägers können eine sogenannte Gruppen-/Matrix-zertifizierung durchführen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sie alle auf Basis eines vereinheitlichten Qualitäts-managementhandbuchs arbeiten. Die Zertifizierungsgesellschaften bzw. der jeweilige Landesverband geben hierzu entsprechende Informationen. Eine Gruppenzertifizierung können Einrichtungen, die nicht in der gleichen Trägerschaft organisiert sind, das Qualitätmanagementsystem aber zusammen erarbeitet haben und ein ge-meinsames Qualitätsmanagementhandbuch nutzen, gemeinsam durchführen. Voraussetzung aber ist, dass alle Einrichtungen separat auditiert werden. Beide Verfahren sind für alle drei Varianten möglich.

3. Sinn und Hintergrund der Anforderungen

Ein internes Systemaudit vor der Erstzertifizierung stellt sicher, dass das Qualitätsmanagementsystem in der Einrichtung umfassend gelebt wird, funktioniert und wirksam ist.

Durch das Systemaudit bzw. die internen Audits werden die Mitarbeitenden mit dem Verfahren und der Methodik des Audits vertraut gemacht und sind auf die Zertifizierungssituation besser vorbereitet.

Das Systemaudit hat die Funktion eines Selbstschutzes, um keine „bösen Überraschungen“ bei der Zertifi-zierung zu erleben, wie z. B. sogenannte „kritische Abweichungen“ 2, die ein Nachaudit erfordern würden. Dabei ist die Möglichkeit, Stichproben durchzuführen, zu berücksichtigen.

2 Jegliche Abweichung, die zur fehlerhaften Erbringung einer Dienstleistung führen bzw. gesetzliche Vorgaben verletzen kann, wobei der daraus resultierende Fehler wesentliche Auswirkungen nach sich ziehen kann. Eine Abweichung, die nach vorliegenden Kenntnissen und Erfahrungen wahrscheinlich zu einem Versagen des Systems oder zu einer wesentlichen Einschränkung seiner Fähigkeit führt.

Werden im Systemaudit Ungereimtheiten oder gravierende Fehler aufgedeckt, hat die Einrichtung Kor-rekturmaßnahmen einzuleiten. So zeigt sie, dass ihr Qualitätsmanagementsystem im Alltag funktioniert.

Diese Vorgehensweise gilt gleichermaßen für das Diakonie-Siegel KiTa und das Evangelische Gütesiegel BETA. Der Unterschied besteht im Umfang der Kriterien.

4. Vorbereitung und Ablauf der Verleihung bzw. Zertifizierung

Zur Verleihung des Evangelischen Gütesiegels BETA geben die Bundesvereinigung Evangelischer Tages-einrichtungen für Kinder e.V (BETA), ihre Landesverbände bzw. das Diakonische Institut für Qualitätsent-wicklung im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. gerne Auskunft.

Verleihung des Evangelischen Gütesiegels BETA

Nach Selbstevaluation in der Kita auf Grundlage der Auditcheckliste: Mel-dung durch den Träger/die Kita an den zuständigen Landesverband/Landes-kirche. Die Benennung von Verantwortlichen für das QM-System bei Träger und Kita liegt vor.

Schritt 1:Schriftliche Mitteilung des Trägers der Kita an den Landesverband/

die Landeskirche

Landesverband/Landeskirche schließt eine Leistungsvereinbarung mit dem Träger der Kita ab und koordiniert den Besuch einer Auditorin in der Einrich-tung. (Anforderungen: Feldkompetenz und entsprechende Qualifizierung zur Auditorin.) Das Auswahlverfahren für kompetente Auditoren liegt in der Verantwortung des/der jeweiligen Landesverbandes/Landeskirche.

Schritt 2:Landesverband/Landeskirche

koordiniert den Besuch der Auditorin in der Kita

Audit in der Kita nach vorheriger Dokumentensichtung. Das Vorgespräch mit Träger und Leitung sowie das Abschlussgespräch und der Auditbericht sind Teil des Audits. Das gesamte Verfahren sollte mit mindestens 12 Zeitstun-den kalkuliert werden.

Schritt 3:Audit in der Kita

Auditorin schreibt einen Auditbericht. Der Landesverband/die Landeskir-che prüft in Absprache mit der Auditorin den Bericht und schickt ihn so-wohl an den Träger als auch an die Kita. Die zentrale Datenverwaltung obliegt dem Landesverband/der Landeskirche. Der Landesverband/die Landeskirche überprüft den Auditbericht und gibt eine Empfehlung zur Verleihung des BETA-Gütesiegels an die Geschäftsstelle der BETA mittels eines Formblattes weiter. Die Adressen der erfolgreich auditierten Einrich-tungen werden von der Geschäftsstelle der BETA registriert.

Schritt 4: Auditorin schickt Auditbericht zu

Sind die Voraussetzungen zum Erhalt des Evangelischen Gütesiegels im Au-ditbericht nicht nachgewiesen, hat derTräger/die Kita innerhalb eines be-stimmten Zeitraumes die Nachbesserung vorzunehmen.

Schritt 5: Anforderungen

nicht erfüllt/kritische Abweichungen

Verleihung des Evangelischen Gütesiegels BETA durch den Landesverband/die Landeskirche an die Kita. Der Landesverband/die Landeskirche bean-tragt bei der BETA die Verleihungsurkunde

Schritt 6:Verleihung durch

den Landesverband/ die Landeskirche

Schritt 7:Bestätigungsaudit

in der Kita

Jährliche interne Audits in der Kita. Nach spätestens fünf Jahren Bestäti-gungsaudit gemäß des hier beschriebenen Verfahrens.

Zurzeit führen die nachfolgenden Gesellschaften eine Zertifizierung nach Diakonie-Siegel KiTa beziehungs-weise in Kombination mit der DIN EN ISO 9001 durch:

EQ ZERT, Karlstraße 3, 89073 Ulm

proCum Cert GmbH, Düsseldorfer Straße 9, 60329 Frankfurt

TÜV Rheinland Cert GmbH , Am Grauen Stein, 51105 Köln

ZERTPUNKT, Kurparkallee 1, 23843 Bad Oldesloe

Es wird eine frühzeitige Kontaktaufnahme zur Einholung von Vorabinformationen empfohlen. Eine Voranfrage kann jederzeit gestellt werden.

5. Kosten für das Zertifizierungsverfahren

Allgemeine Angaben zu den Kosten für das Zertifizierungsverfahren können hier nicht gemacht werden. Sie unterscheiden sich von Einrichtung zu Einrichtung, da in die Berechnung die Anzahl der Vollzeitkräfte, die Anzahl der Standorte, das Leistungsspektrum und der Umfang ausgelagerter Leistungen einfließen. Mit folgenden Posten ist zu rechnen:

Prüfung und Bewertung der Dokumentation vor Ort sowie Erstellung eines Berichts mit Empfehlungen Zertifizierungsaudit in der Einrichtung sowie Vorbereitung und Berichterstellung Zertifikatserteilung und Registrierungsgebühr Erstes Überwachungsaudit Zweites Überwachungsaudit

VorinformationInteressierte Tageseinrichtungen für Kinder können sich unver-bindlich über die Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen informieren. Durch Einsenden der Daten der Tageseinrichtung kön-nen die Kosten für die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsys-tems erfragt werden.

Vorgespräch/VorauditUm den Stand des Qualitätsmanagementsystems bezüglich der Zertifizierung abzuschätzen, kann auf Wunsch ein individuelles Vorgespräch oder ein Voraudit in der Tageseinrichtung durchge-führt werden.

Prüfung der DokumentationNach Einreichung des Qualitätsmanagementhandbuchs und ggf. weiterführender Regelungen erfolgt die Prüfung der Qualitätsma-nagementdokumentation. Das Ergebnis dieser Prüfung ist ein Be-richt mit einer Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise vor Ort.

ZertifizierungsauditDurch Begehungen, Interviews und Beobachtungen sowie die Einsichtnahme in Dokumente und Aufzeichnungen in der Tageseinrichtung erfolgt die Begutachtung hinsichtlich der wirk-samen Umsetzung des Beschriebenen in der Praxis. Bei positivem Ergebnis wird die Zertifikatserteilung vom Auditteam empfohlen.

ZertifikatserteilungDie Gültigkeitsdauer des Zertifikats beträgt drei Jahre. Die zertifizierten Tageseinrichtungen werden veröffentlicht und sind berechtigt, das erteilte Zertifikat z. B. für Werbezwecke zu verwenden. Das Zertifikat wird einmal jährlich im Rahmen eines Überwachungsaudits bestätigt. Nach drei Jahren erfolgt ein Wiederholaudit zur Verlängerung des Zertifikats um weitere drei Jahre.

Vorinformation

Antragstellung der Organisation

Vorgespräch (auf Wunsch)

Voraudit (auf Wunsch)

Prüfung der Dokumentation

Zertifizierungsaudit vor Ort

Zertifikatserteilung

Überwachungsverfahren

In dem Handbuch wird der einfacheren Lesbarkeit wegen der Begriff Eltern gewählt; selbstverständlich sind damit auch alleinerziehende Mütter oder Väter gemeint.

Prozesslandkarte

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U 1Öffentlichkeitsarbeit

U 2.1Bereitstellung der

Ressourcen

U 3Hauswirtschaftskonzept

Bedürfnisse der Kinder und Eltern

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U 2.1Beschaffung und

Lagerung

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F 1.1Leitbild

F 1.2Qualitätspolitik und

Qualitätsziele

F 1.3Organigramm

F 1.4Übersicht über Art und Umfang des Angebots

F 1.5Managementbewertung

F 1.6Kooperationen

F 1.7Entwicklung neuerLeistungsangebote

F 2.1Personalbeschaffung

F 2.2Personaleinsatz

F 2.3Personalentwicklung

F 3.1Aufbau des

QM-Systems

F 3.2Lenkung von Dokumenten

und Aufzeichnungen

F 3.3Umgang mit Fehlern

F 3.4Korrektur - und

Vorbeugungsmaßnahmen

F 3.5Umgang mit Beschwerden

F 3.6Ermittlung derZufriedenheit

F 3.7Interne Audits

F 4.1Umgang mit

Fremdeigentum

F 4.2Arbeitsschutz

F 4.3Brandschutz

F 4.4Wartungs- undKontrollsystem

F 4.5Hygiene

F 1.8Zusammenarbeitmit dem Träger

F 3.0Ergänzende Anforderungen aus der ISO 9001:2015

F 4.6Gebäude- und

Geländesicherheit

F 2.3.0 Alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und Gesundheitsförderung

1. EinführungDie alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und die Gesundheitsförderung in Tageseinrichtungen für Kinder sind wichtige Bestandteile der strategischen Personalentwicklung und Personalbindung des Trägers als Arbeitgeber. Es gehört zu seiner Fürsorgepflicht, die Arbeitsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden vom Einstieg in den Beruf bis zum Eintritt in das Rentenalter zu erhalten und zu fördern. Gesundheit, Motivation und Qualifi- kation der Mitarbeitenden sowie die Organisation der Arbeit sind dafür wesentliche Ansatzpunkte.

2. Ziele Der Träger schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Mitarbeitenden auf Angebote der

Gesundheitsprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung zurückgreifen können. Die Trägervertretenden und alle Mitarbeitenden tragen durch ihr Verhalten zu einem motivierenden

Betriebsklima und zu einer Kultur des wertschätzenden Miteinanders bei. Der Nutzen und die Notwendigkeit einer generationenübergreifenden Zusammenarbeit sind den

Mitarbeitenden bekannt. Die strukturellen Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass die Potenziale der Mitarbeitenden

berücksichtigt und entsprechende Perspektiven geboten werden.

3. Qualitätskriterien■ Die Mitarbeitenden kennen die körperlichen und psychischen Belastungen ihres Arbeitsumfelds sowie

individuelle Strategien zur Entlastung und Stressbewältigung.■ Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sind bekannt und werden angeboten.■ Angebote des Trägers erhöhen die Arbeitszufriedenheit und unterstützen die Mitarbeitenden.■ In belasteten Lebensphasen erfolgt eine Entlastung der Mitarbeitenden durch individuelle Unterstützung

des Trägers.■ Das Thema „Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen im Team“ ist bearbeitet.■ Persönliche Stärken und (Zusatz-)Qualifikationen der Mitarbeitenden werden berücksichtigt.■ Mitarbeitende sind an der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes und ihrer Arbeitsbedingungen beteiligt.■ Mitarbeitende nutzen Pausenzeiten zur Regeneration.

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

F 1.1 LeitbildF 2.1 PersonalbeschaffungF 2.2 PersonaleinsatzF 2.3 Personalentwicklung

U 1 ÖffentlichkeitsarbeitU 2.1 Bereitstellung der Ressourcen

PersonalF 2.3

Personal- entwicklung

F 3.0 Ergänzende Anforderungen aus der ISO 9001:2015

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

alle Prozesse

Führungs- prozesseF 3

Qualitäts- management- system

Dieser Prozess wird mit Veröffentlichung der

ISO 9001:2015 nachgeliefert.

K 1.1 Konzeption der evangelischen Tageseinrichtung für Kinder

1. EinführungDie Konzeption der evangelischen Tageseinrichtung für Kinder beschreibt die Leitlinien für die Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrags. Sie veranschaulicht fachlich begründet die Strukturen und Inhalte der Arbeit in der Tageseinrichtung für Kinder und stellt dar, welchen Beitrag an der Umsetzung dieses Auftrags alle Beteiligten leisten.

2. Ziele Die Mitarbeitenden sind an der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der Konzeption der evangelischen

Tageseinrichtung für Kinder beteiligt und nutzen deren Leitlinien als Grundlage für ihre Arbeit.

Die Konzeption beschreibt die Ziele des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrags und macht die zielkonforme Gestaltung und Organisation der Arbeit transparent.

Die Angebotsstruktur orientiert sich an den Bedarfen der Kinder und Eltern.

Die religiöse Dimension ist im pädagogischen Praxisalltag der Tageseinrichtung für Kinder fest eingebunden. Somit sind die Religionspädagogik und das evangelische Profil durchgängige und integrale Bestandteile aller Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote.

3. Qualitätskriterien■ Die Konzeption der Tageseinrichtung für Kinder beinhaltet mindestens Aussagen zu folgenden

Aspekten:

■ Pädagogische Grundsätze

Berücksichtigung von alters-, geschlechts- und entwicklungsspezifischen Unterschieden

Prinzipien zur Raumgestaltung und Materialausstattung

Grund- und Zusatzqualifikationen des Personals

professionelles Verständnis der eigenen Rolle

evangelisches Selbstverständnis und Wertvorstellungen

interkulturelle und interreligiöse Öffnung, Kultursensibilität

Qualitätssicherung und -entwicklung

Einbindung in das Gemeinwesen und Vernetzung

Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern

Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern

Ausgestaltung der internen Kommunikation

KernprozesseK 1

Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungs- auftrag

Tagesablauf in der Tageseinrichtung für Kinder

Eingewöhnungsphase

Beziehungsvolle Pflege

Beobachtung und Dokumentation

Übergänge

■ Leistungen

bedarfsgerechte Angebote zu Bildung, Erziehung und Betreuung

pädagogische/religionspädagogische Angebote

bedarfsgerechte Öffnungs- und Schließungszeiten

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

Alle Prozesse insbesondere F 1.1 Leitbild

K 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbe- stimmung und Beschwerde von Kindern

1. EinführungJedes Kind hat das Recht, seine Bedürfnisse zu äußern und aktiv Einfluss auf die Gestaltung seiner Umgebung zu nehmen. Partizipation zieht sich als grundlegendes pädagogisches Prinzip und gelebte Kultur durch den Alltag der gesamten Einrichtung. Das Erlebnis der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung versetzt Kinder in die Lage, Eigenver-antwortung zu übernehmen und sich als wichtigen Teil der Gemeinschaft zu erfahren. Auf diese Weise werden de-mokratisches Verhalten und Zusammenleben im Alltag der Tageseinrichtung gelebt.

Dafür brauchen die Kinder Erwachsene, die ihnen die Bewältigung dieser Aufgaben zutrauen und kindgerechte Formen der Mitbestimmung gewährleisten.

Die Möglichkeit, Beschwerden zu äußern, ist präventiver Kinderschutz und ein wesentliches Element von Partizipation.

2. Ziele Die Bedürfnisse, Wünsche und Beschwerden der Kinder werden ernst genommen.

Die Kinder erleben sich im Alltag der Einrichtung als selbstwirksam.

Sie lernen, ihre Interessen selbst zu vertreten und die Meinungen anderer zu respektieren.

Die Kinder kennen ihre Rechte und nutzen ihre Möglichkeiten zur Mitgestaltung, Mitbestimmung und Beschwerde.

Die verbalen und nonverbalen Signale der Kinder werden in jeder Situation beachtet.

Die Mitarbeitenden gehen verantwortungsvoll mit Macht und Einflussmöglichkeiten um.

3. Qualitätskriterien■ Bei der Planung und Gestaltung des pädagogischen Alltags sowie der Räumlichkeiten ist die

entwicklungsspezifische Partizipation der Kinder berücksichtigt.

■ Die pädagogischen Fachkräfte entwickeln gemeinsam mit den Kindern Regelungen für das Zusammenleben in der Gruppe.

■ Die Rückmeldemöglichkeiten sind alters- und entwicklungsorientiert gestaltet und im Alltag präsent.

■ Es gibt Beschwerdeverfahren für Kinder, die allen Beteiligten bekannt sind.

■ Die Mitarbeitenden sind für verbale und nonverbale Äußerungen kindlicher Beschwerden sensibilisiert.

■ Übergriffe und Grenzverletzungen werden sofort abgestellt.

■ Das Miteinander in der Einrichtung ist durch einen partizipatorischen Umgang geprägt.

■ Die Mitarbeitenden reflektieren ihre Rolle im Hinblick auf ihre partizipatorische Haltung.

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

F 1.1 LeitbildF 1.4 Übersicht über Art und Umfang

des AngebotsF 3.3 Umgang mit FehlernF 3.4 Korrektur- und Vorbeugungsmaß-

nahmen

F 3.5 Umgang mit BeschwerdenK 1.1 Konzeption der evangelischen

Tageseinrichtung für KinderK 2.7 Beobachtung und DokumentationK 2.8 Planung der pädagogischen

Arbeit

K 2.12 KinderschutzK 3.1 Partizipation der ElternK 3.2 Beratung, Begleitung und Unter-

stützung der Eltern

KernprozesseK 2

Kinder und Eltern

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

F 1.1 LeitbildF 1.4 Übersicht über Art und Umfang

des AngebotsF 1.6 KooperationenK 1.1 Konzeption der evangelischen

Tageseinrichtung für Kinder

K 1.2 Räumliche GestaltungK 1.3 Zeitliche GestaltungK 2.4 EingewöhnungK 2.5 BildungsangeboteK 2.6 Inklusion – Pädagogik der VielfaltK 2.7 Beobachtung und Dokumentation

K 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern

K 2.14 Beziehungsvolle PflegeK 3.1 Partizipation der ElternK 3.2 Beratung, Begleitung und Unter-

stützung der Eltern

KernprozesseK 2

Kinder und Eltern

K 2.11 Übergänge

1. EinführungDas Leben ist von Übergängen geprägt. Es gehört zu den Herausforderungen des Alltags, sich immer wieder von vertrauten Situationen zu verabschieden und auf neue zuzugehen.

Die Bewältigung von Übergängen muss unterstützt und begleitet werden. Eine Grundlage ist die Berücksichtigung der individuellen Entwicklungsvoraussetzungen und Lebenslagen des Kindes. Die Zusammenarbeit zwischen El-ternhaus und Tageseinrichtung für Kinder sowie anderen Kooperationspartnern und Institutionen erleichtert dem Kind und seiner Familie die Orientierung in Übergangssituationen. Neue Anforderungen durch Unbekanntes bieten dem Kind die Chance, seine Kompetenzen zu erweitern. Gelungene Übergänge stärken das Vertrauen des Kindes in die eigenen Kräfte und damit seine Resilienz.

2. Ziele Die Mitarbeitenden sind sich der verschiedenen Übergänge im Alltag einer Tageseinrichtung für Kinder bewusst.

Die Mitarbeitenden gestalten die Austausch- und Koordinationsprozesse zwischen Kind, Eltern und Kooperationspartnern, um die Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses zu fördern.

Übergänge in andere Gruppen und Institutionen sind gemeinsam mit den Kooperationspartnern und den Familien gestaltet.

Das Kind ist in der Lage, Strategien für den Umgang mit neuen Lebens- und Alltagssituationen zu entwickeln.

3. Qualitätskriterien■ In der Tageseinrichtung für Kinder ist die Gestaltung von Übergängen schriftlich geregelt.

■ Übergänge in andere Gruppen und weiterführende Institutionen sind beschrieben.

■ Mitarbeitende gestalten Übergänge orientiert an den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand des Kindes.

■ Die pädagogischen Fachkräfte reflektieren mit dem Kind und seinen Eltern die Übergangssituationen.

■ Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen und begleiten den Austausch mit Eltern, Kooperationspartnern und anderen Institutionen.

■ Die pädagogischen Fachkräfte begleiten und unterstützen das Kind, Übergänge im eigenen Tempo zu bewältigen.

... mit dem Thema im Zusammen-hang stehend:

K 2.14 Beziehungsvolle Pflege

1. EinführungBeziehungsvolle Pflege ist eine pädagogische Kernaufgabe. Situationen wie An- und Ausziehen, Essen und Trinken, Körperpflege, Schlafen oder Wickeln sind wertvolle soziale, kommunikative Interaktionen und damit wichtige Bildungs- und Lernsituationen im pädagogischen Alltag. Beziehungsvolle Pflege basiert auf Respekt und Achtung vor der Persönlichkeit des Kindes. Zentrales Anliegen ist die Befriedigung der Grundbedürfnisse aller Kinder nach körperlichem Wohlbefinden, Sicherheit, liebevoller Zuwendung, Assistenz und Explorations-unterstützung. Beziehungsvolle Pflegesituationen unterstützen das Kind in der Entwicklung von Selbstständigkeit und in der Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit. Sie stärken das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl des Kindes.

2. Ziele Für die Mitarbeitenden sind alle Pflegesituationen integraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit.

In Pflegesituationen begegnen Mitarbeitende dem Kind mit Respekt, Achtsamkeit, Sensibilität und Wertschätzung.

Das Kind erlebt sich durch die behutsame Begegnung und die Freude am Kontakt mit den pädagogischen Fachkräften als liebenswerter Kommunikationspartner, als willkommen und kompetent.

Das Kind erfährt die Pflegesituationen als sinnliches, angenehmes Erlebnis. Es hat ein positives Bild seines Körpers und seiner Bedürfnisse und entwickelt einen selbstständigen Umgang damit.

3. Qualitätskriterien■ Die Gestaltung beziehungsvoller Pflege ist schriftlich festgelegt.

■ Bezugspersonen des Kindes aus der Tageseinrichtung übernehmen die intimen Pflegesituationen.

■ Die Mitarbeitenden kennen und berücksichtigen die Pflegegewohnheiten und individuellen Eigenheiten des Kindes.

■ Die Mitarbeitenden befriedigen zeitnah die elementaren Bedürfnisse des Kindes.

■ Die pädagogischen Fachkräfte gestalten die Pflegesituationen gemeinsam mit dem Kind, orientiert an seinem Tempo und seinen Fähigkeiten.

■ Die Fachkräfte gestalten die Eins-zu-eins-Situationen mit dem Kind in einer angemessenen Atmosphäre und begleiten ihre Handlungen sprachlich.

KernprozesseK 2

Kinder und Eltern

F1.1 LeitbildF 2.2.1 DienstplanungF 2.2.3 Interne KommunikationF 2.3.4 Fort- und WeiterbildungF 4.5 HygieneK 1.1 Konzeption

K 1.2 Räumliche GestaltungK 1.3 Zeitliche GestaltungK 2.3 AufnahmeK 2.4 EingewöhnungK 2.5 BildungsangeboteK 2.6 Inklusion

K 2.7 Beobachtung und DokumentationK 2.9 Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung

und Beschwerde von KindernK 2.10 Verpflegung und MahlzeitenK 2.12 KinderschutzK 3.1 Partizipation der Eltern

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Personalentwicklung F 2.3

Fragen – o +

F 2.3.0 Alternsgerechte Gestaltung von Arbeit und Gesundheitsförderung

a) Kennen die Mitarbeitenden die körperlichen und psychischen Belastungen ihres Arbeitsumfelds?

b) Kennen die Mitarbeitenden Strategien zur Entlastung und Stressbewältigung?

c) Sind Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung bekannt?

d) Werden Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten?

e) Gibt es Angebote des Trägers, die die Arbeitszufriedenheit erhöhen?

f) Werden die Angebote des Trägers zur Förderung der Arbeitszufriedenheit von den Mitarbeitenden als unterstützend wahrgenommen?

g) Erfolgt in belasteten Lebensphasen individuelle Unterstützung der Mitarbeitenden durch den Träger?

h) Ist das Thema „Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen“ im Team bearbeitet?

i) Werden die persönlichen Stärken der Mitarbeitenden berücksichtigt?

j) Werden die (Zusatz-)Qualifikationen der Mitarbeitenden berücksichtigt?

k) Sind die Mitarbeitenden an der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes beteiligt?

l) Sind die Mitarbeitenden an der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen beteiligt?

m) Nutzen Mitarbeitende ihre Pausenzeiten zur Regeneration?

n) …

Regelungen/Referenzen in der Qualitätsmanagementdokumentation

Feststellungen/eingesehene Nachweise Empfehlungen/Hinweise/Abweichungen

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Konzeption der evangelischen Tageseinrichtung für Kinder K 1.1

Fragen – o +

a) Sind die Mitarbeitenden an der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der Konzeption der Tages- einrichtung für Kinder beteiligt und nutzen sie deren Leitlinien als Grundlage für ihre Arbeit?

b) Sind die pädagogischen Grundsätze in der Konzeption der Tageseinrichtung für Kinder dargelegt?

c) Sind die Angebote der Tageseinrichtung zielkonform gestaltet und in der Konzeption transparent beschrieben?

d) Orientiert sich die in der Konzeption beschriebene Angebotsstruktur an den Bedarfen der Kinder und Eltern?

e) Sind in der Konzeption die pädagogischen Grundsätze, Leistungen und Prozesse analog der im Bundesrahmenhandbuch aufgeführten Anforderungen hinreichend beschrieben?

f) Wird die Konzeption fortlaufend aktualisiert?

g) …

Regelungen/Referenzen in der Qualitätsmanagementdokumentation

Feststellungen/eingesehene Nachweise Stärken Empfehlungen/Hinweise/Abweichungen

43© Diakonie-Siegel KiTA/Evangelisches Gütesiegel BETA Auditcheckliste. Alle Rechte vorbehalten. DQE/BETA.

Partizipation – Beteiligung, Mitbestimmung und Beschwerde von Kindern K 2.9

Fragen – o +

a) Wird den Kindern die Möglichkeit geboten, sich entsprechend ihrem Alter und ihrer Entwicklung an der Planung und Gestaltung des pädagogischen Alltags und der Räumlichkeiten der Tagesein-richtung zu beteiligen?

b) Entwickeln die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit den Kindern Regelungen für das Zusammenleben in der Gruppe?

c) Sind die Rückmeldemöglichkeiten alters- und entwicklungsorientiert gestaltet und im Alltag präsent?

d) Gibt es Beschwerdeverfahren für Kinder? Sind diese allen Beteiligten bekannt?

e) Sind die Mitarbeitenden für verbale und nonverbale Äußerungen kindlicher Beschwerden sensibilisiert?

f) Gibt es ein gemeinsames Verständnis darüber, was Übergriffe und Grenzverletzungen sind?

g) Werden Übergriffe und Grenzverletzungen sofort abgestellt?

h) Ist das Miteinander in der Einrichtung durch einen partizipatorischen Umgang geprägt?

i) Reflektieren die Mitarbeitenden ihre Rolle im Hinblick auf ihre partizipatorische Haltung?

j) …

Regelungen/Referenzen in der Qualitätsmanagementdokumentation

Feststellungen/eingesehene Nachweise Stärken Empfehlungen/Hinweise/Abweichungen

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Übergänge K 2.11

Fragen – o +

a) Ist die Gestaltung von Übergängen schriftlich geregelt?

b) Gestalten Mitarbeitende die Übergänge orientiert an den Bedürfnissen und dem Entwicklungs-stand des Kindes?

c) Ist der Übergang zu weiterführenden Institutionen beschrieben?

d) Reflektieren die pädagogischen Fachkräfte mit dem Kind und seinen Eltern die Übergangs- situationen?

e) Unterstützen und begleiten die pädagogischen Fachkräfte den Austausch mit Eltern, Kooperationspartnern und anderen Institutionen?

f) Begleiten und unterstützen die pädagogischen Fachkräfte das Kind, Übergänge im eigenen Tempo zu bewältigen?

g) …

Regelungen/Referenzen in der Qualitätsmanagementdokumentation

Feststellungen/eingesehene Nachweise Stärken Empfehlungen/Hinweise/Abweichungen

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BeziehungsvollePflege K 2.14

Fragen – o +

a) Ist die Gestaltung der beziehungsvollen Pflege schriftlich festgelegt?

b) Übernehmen Bezugspersonen aus der Tageseinrichtung die intimen Pflegesituationen des Kindes?

c) Kennen und berücksichtigen die Mitarbeitenden die Pflegegewohnheiten und individuellen Eigenheiten des Kindes?

d) Befriedigen die Mitarbeitenden zeitnah die elementaren Bedürfnisse des Kindes?

e) Gestalten die pädagogischen Fachkräfte die Pflegesituationen gemeinsam mit dem Kind, orientiert an seinem Tempo und seinen Fähigkeiten?

f) Gestalten die Fachkräfte die Eins-zu-eins-Situationen mit dem Kind in einer angemessenen Atmosphäre und begleiten sie ihre Handlungen sprachlich?

g) …

Regelungen/Referenzen in der Qualitätsmanagementdokumentation

Feststellungen/eingesehene Nachweise Stärken Empfehlungen/Hinweise/Abweichungen


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