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Psychotherapie und Seelsorge

Date post: 15-Jan-2016
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Dr. med. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen. Psychotherapie und Seelsorge. Workshop. Wo begegnet uns Religion in der Psychiatrie?. Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag Tragen Sie zusammen!. Beispiel – Brief einer Patientin. - PowerPoint PPT Presentation
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www.seminare-ps.net Dr. med. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen Workshop Psychotherapie und Seelsorge
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Dr. med. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen

Workshop

PsychotherapieundSeelsorge

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Wo begegnet uns Religion in der Psychiatrie?

Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag Tragen Sie zusammen!

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Beispiel – Brief einer Patientin

Eigentlich ist es nicht Zeit zum Briefe schreiben am Morgen um 2 Uhr. Ich bin unruhig und habe Angst. So drängt es mich und ich versuche aufzuschreiben, was mir Mühe macht. Seit Tagen versuchte ich dies und das Blatt blieb immer leer.

1. Bin ich trotzdem ein Gotteskind, auch wenn ich alles in Frage stelle? 2. Habe ich wirklich geglaubt oder bildete ich mir dies nur ein? 3. Ihr habt mir so vieles erklärt gestern und doch kann ich nicht glauben, dass Gott einen Menschen wie

mich lieben kann. Mit so viel schlechten Gedanken. Oft denke ich, wie wohl andere "gesunde" Christen denken.

Allein schon das Wort Vater erweckt in mir die negativsten Gefühle und bezieht sich dann auch auf den himmlischen Vater, strafend und fordernd. Mein Vaterbild ist so schlecht, je mehr ich mir Mühe gebe um so weniger geht es. Ich will und kann doch einfach nicht mehr rückwärts blicken und es bringt mich fast zum Wahnsinn.

Ich schäme mich, diese Gedanken hier niederzuschreiben vor Euch, aber ich kann nicht mehr. Ist es die Krankheit oder sind es die Gedanken, die gestörte Beziehung, die ziel und wertlos machen. Es gibt Leute, die sagen, wenn man will, dann kann man. Ich will und kann trotzdem nicht. Versteht Ihr mich und glaubt Ihr mir dies?

Ich bin so dankbar, dass Ihr für mich hofft und glaubt, aber ich muss doch auch etwas dazutun. Warum kommen die schlechten Erinnerungen und Sünden immer wieder wie eine Lawine über mich, wenn ich sonst schon Mühe habe und im Loch bin?

Fehler die ich begangen habe, muss ich jetzt mit einem hohen Preis bezahlen. Und das soll sich immer wieder wiederholen? Ich weiss von wenigen glücklichen Tagen in der Kindheit und auch sonst im Leben, bin ich vielleicht belastet?

Diskussi

on

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Bedeutung des Glaubens für die Person

P e r s o nP e r s o n

Inhalte

Glaube

Werte

Ideale Halt

Umfeld

Freunde

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Münchner Motivationspsychologisches Religionsinventar MMRI (nach B. Grom)

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Münchner Motivationspsychologisches Religionsinventar MMRI (nach B. Grom) Lebensgestaltung: „Ich fühle mich von meinem religiösen

Glauben her dazu verpflichtet, Gutes zu tun und Böses zu unterlassen.“

Gebet: „Wenn ich mich in einem wichtigen Anliegen an Gott bzw. eine höhere Wirklichkeit wende, finde ich dadurch die innere Kraft, meine Probleme selbst zu lösen.“

Vertrauen: „In meinem Leben verlasse ich mich vor allem auf das Handeln Gottes bzw. einer höheren Wirklichkeit.“

Gerechtigkeit: „Wenn ich mich um das Gute bemühe, wird mich Gott bzw. eine höhere Wirklichkeit durch Erfolg im Leben belohnen.“

Selbstwert: „Auch wenn Menschen mich nicht verstehen; vor Gott bzw. einer höheren Wirklichkeit habe ich einen hohen Wert.“

Dank und Verehrung: „Es macht mich froh, Gott bzw. einer höheren Wirklichkeit zu danken.“

Prosoziales Handeln: „Mein religiöser Glaube bestärkt mich darin, anderen gegenüber hilfsbereit zu sein.“

Intellektuelle Verarbeitung: „Mit Einwänden gegen meinen religiösen Glauben setze ich mich auseinander.“

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Einfluss der Depression

Normales Erleben Depression

Freude, gute Gefühle Unfähigkeit sich zu freuen

Selbstwert Vermindert, Selbstvorwürfe

Innerer Friede Unruhe, Angst

Dank / Verehrung Zweifel - Kraftlosigkeit

Vertrauen – Schutz Böse Einflüsse?

Gebet „Gott hört nicht“

Gemeinschaft Sozialer Rückzug

Gute Taten Keine Kraft

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Angststörungen / Neurotische Störungen Konflikthaftes Erleben besonders ausgeprägt Konflikte zwischen Ich, Es und Über-Ich Über-Ich (Ich-Ideal) kann durch Religion

negativ (mit)geprägt werden. Angst als treibende Kraft.

Konflikt mit Autoritätspersonen (Eltern, Lehrer, Priester, Rabbiner)

Moralische Konflikte durch Religion Zwänge und Rituale religiös überlagert.

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Spannungsfelder

Bedürfnisse, GefühleStrebungen, TriebeEigeninteresse

„Ich möchte es gut und richtig machen“ (Liebe, Gerechtigkeit, Ordnung, Ehre etc.)

I D E A L E

Schwierige MitmenschenEnttäuschte HoffnungenKonstitution – Stress

R E A L I T Ä T

ÄussererRahmen

InneresErleben

(Sub)kulturelleRegeln und

GrenzenErwartungen

„Abwehr“

Bewältigung

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Umgang mit religiösen Fragestellungen

1. Diagnostik / Assessment

"Nur was wir würdigend ansehen, öffnet sich uns"

Was gibt der Glaube der Person in guten Zeiten?Psychodynamik: Bewältigung oder Abwehr? Welche therapeutischen Konsequenzen ergeben sich aus

der religiösen Deutung?

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2. Evaluation

In Zusammenarbeit mit dem RatsuchendenUnterschiedliche Frömmigkeits-Stile!Persönliche Integrität des Therapeuten theologische Gewichtung: wichtig, aber nicht primärer

Teil der Therapie

WESENTLICH:Welchen Einfluss hat die religiöse Deutung auf

Symptomlinderung, persönliche Entwicklung und die Lebensbewältigung des Ratsuchenden (soziale Aufgaben, Beziehungen)?

Umgang mit religiösen Fragestellungen -- 2

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Frömmigkeitsstile

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Sym

pto

mlin

de

rung

Persönliche Freiheit -- Beziehungsfähigkeit -- Lebensbewältigung

Outcomenegativ

Outcome positiv

Auswirkungen der relig. Deutung

IDEAL

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3. Procedere

Einfühlung in das Leiden des Patienten und Offenheit für seine religiöse Welt zeigen

Zusammenarbeit mit dem Seelsorger (falls möglich)

Psychoedukation: Das spirituelle Leben kann durch psychische Krankheit (z.B. Depression) eingeschränkt werden. Bild: verstimmtes Klavier

Reframing: Spiritualität als Teil eines umfassenderen Krankheits- und Bewältigungsmodells

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3. Procedere --- Fortsetzung

Spirituelle Deutung als Hilfe oder als Last? Unterstützung oder Gruppendruck? Umgang mit enttäuschtem Glauben, übersensiblem Gewissen, überhöhten Zielen etc.

Manchmal: „Agree to disagree“ und dennoch zur Verfügung stehen, wenn Not da ist.

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Der Arzt als Übersetzer

Der Arzt hat in seiner heilenden Tätigkeit oft die Funktion eines Übersetzers (Eisenberg)

Wertschätzung Brücke zwischen den persönlichen Erklärungsmodellen

und den Erkenntnissen und Erfahrungen der Medizin. Hilfe geben zum Verstehen schwerer psychischer

Krisen im Rahmen des Glaubens und der Erkenntnisse wissenschaftlicher Psychiatrie

Aufgabe auch an den Angehörigen zur Verbesserung des psychosozialen Verständnisses und Tragens.

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Der Arzt als Übersetzer

Gemeinsamen Grund finden, einen Überlappungsbereich der Bedeutung und der Bewältigung, der diejenigen Aspekte der Religiosität unterstützt, die sich als hilfreich für das Zustandsbild des Patienten erweisen.

Verbesserung der Compliance und damit Verbesserung des Krankheitsverlaufes.

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Positive Auswirkung des Glaubens

P e r s o nP e r s o n

Gute Gefühle

Zuversicht

Sinn

Trost

Selbstwert

Ideale Umfeld

Unterstützung

Freundschaft

GemeinsameInteressen

Zuspruch

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PowerPoint-Präsentationen zum Thema

www.seminare-ps.net oder www.samuelpfeifer.com


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