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Psychoedukation & Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter · ADHS Epidemiologie Transnationale...

Date post: 24-Aug-2019
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Psychoedukation & Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter Sa. 17.10.15 R. D’Amelio Neurozentrum Universitätsklinikum des Saarlandes
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Psychoedukation & Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter

Sa. 17.10.15

R. D’Amelio

Neurozentrum

Universitätsklinikum des Saarlandes

� Epidemiologie

� Kernsymptome der ADHS

� Therapeutische Optionen bei ADHS imErwachsenenalter

� Exkurs Selbstregulation

� Psychoedukation� Beispiele aus dem „Werkzeugkoffer“

� Coaching

Gliederung

ADHS Epidemiologie

Transnationale Prävalenz

Kindes- und Jugendalteralter Erwachsenenalter5,29 % 3,4%

102 Studien seit 1978 Deutschland 3,1 %

Kolumbien 1,9 %Frankreich 7,3 %Belgien 4,1 %Italien 2,8 %Libanon 1,8 %Mexiko 1,9 %Niederlande 5,0 %Spanien 1,2 %USA 5,2 %

Polanczyk et al. 2007 Fayyad et al. 2008

ADHSDiagnostische Kriterien nach DSM-IV

AufmerksamkeitsstörungenUnaufmerksam gegenüber Details, Sorgfaltsfehler bei der Arbeit, Schwierigkeiten konzentriert durchzuhalten, nicht zuhören können, Erklärungen nicht folgen können, Organisationsmängel, Vermeiden geistiger Anstrengungen, Gegenstände verlieren, leicht ablenkbar, Alltagsvergesslichkeit

HyperaktivitätHerumfuchteln, sich winden, nicht sitzen bleiben können, ständiges Unruhegefühl, immer laut,

exzessive motorische Aktivität durch soz. Kontext nicht beeinflussbar

ImpulsivitätMit Antwort herausplatzen, nicht abwarten können, andere unterbrechen und stören,

exzessives Reden ohne Reaktion auf soz. Beschränkungen

Die Symptomatik bestand bereits im Kindesalter

Die Symptomatik besteht in verschiedenen Lebenssituationen

Die Symptomatik ist deutlich ausgeprägt und führt erkennbar zu Beeinträchtigungen der sozialen und beruflichen Funktionsfähigkeit

A

B

C

DDEF

ADHS Kernsymptome und Dimensionalität

Aufmerksamkeit

Motorische Aktivität/

Hyperaktivität

Impulsivität

���� Symptomausprägung ����

Utah-Kriterien P. Wender, Oxford University Press, 1995

� 1. Aufmerksamkeitsstörung

� 2. Motorische Hyperaktivität

� 3. Affektlabilität

� 4. Desorganisiertes Verhalten

� 5. Affektkontrolle

� 6. Impulsivität

� 7. Emotionale Überreagibilität

obligatorisch

zusätzlich mind. zwei der Punkte 3 bis 7)

SelbsthilfegruppenAngehörigenarbeit

CoachingPsycho-therapie

Pharmako-therapie

Therapieoptionen bei ADHS im Erwachsenenalter

Psycho-edukation

Psychoedukation

� Kunstwort: Psychotherapy & Education

� Ziel: Adaption an & Management von chronischen Erkrankungen

� Setting: i.d.R. Gruppe

� Modus: „Dialog“; „Trialog“ (Betroffener ↔ Professionelle ↔ Angehöriger)

Psychoedukation =

Psychotherapeutische Basis-Versorgung

Inhalte von Psychoedukation

• Grundlagen zur jeweiligen Störung(Epidemiologie; Ätiologie; Verläufe;Komorbiditäten; Behandlungsoptionen)

• Selbstmanagement

• Rezidiv- bzw. Rückfall-Prophylaxe

• Krisen- bzw. Notfallplan

Psychoedukation

• Bildungsbezogener Anteil

• Psychotherapeutischer Anteil►Optimierung von Selbstmanagement-, Selbststrukturierungs- sowie Selbstregulations-

Fertigkeiten

Ziele von Psychoedukation bei ADHS

Information• Ätiologie, Symptomatik, Verlauf, Auswirkungen und Behandlungsoptionen• Komorbiditäten und Folgeerkrankungen

Coping & Adaptation• (RE-) Aktivierung von Selbstmanagement- und Selbstregulation• Erhöhung von Selbstwirksamkeit, Selbstachtung und Lebenszufriedenheit

Compliance• Therapie-Motivierung (ADHS & evtl. vorhandene Komorbiditäten)

Interaktion• emotionale Entlastung• Austausch über Möglichkeiten der Alltags- oder Krankheitsbewältigung

ExkursADHS & Selbstregulation

Selbstregulation umfasst die Fähigkeit

� Gefühle und Stimmungen zu regulieren

� Absichten durch zielgerichtetes undrealitätsgerechtes Handeln zu verwirklichen

� längerfristige Ziele mit hin zu einem gutenAbschluss verfolgen zu können

� kurzfristige Befriedigungswünsche zukontrollieren

� Aufmerksamkeit: (manchmal) ganz schönzerstreut, unaufmerksam oder leichtablenkbar

� Emotionen: (manchmal) schnellunausgeglichen, gestresst, bis hin zu explosiv

� Impulse: (manchmal) ganz schön unbedacht,bis hin zu leichtsinnig

� Planungen/ Handlungen: (manchmal) nichtzielgerichtet, desorganisiert bis hin zuchaotisch

“Problem” Selbstregulation bei ADHS?

„Chaos ist, wenn ADHS mit mir macht, was es will.

Kontrolle ist, wenn ich mit ADHS mache, was Ich will.“[Hesslinger B, Philipsen A, Richter H (2004)]

Selbstregulation bei ADHS

Pluspunkte SammelnErfolgreiche Selbstregulation

Wann haben Sie zuletzt erfolgreich

� Ihre Gefühle und Stimmungen reguliert?

� Ihre Absichten durch zielgerichtetes undrealitätsgerechtes Handeln verwirklicht?

� Ein Ziel längerfristig verfolgt und zu einemguten Abschluss gebracht?

Selbst-Regulation benötigt

� „Werkzeug-Koffer“

� Selbst-Disziplin

� Selbstwirksamkeit

�Problem-Löse-Kompetenz

� Handlungs-Kompetenz

� Strategische-Kompetenz

Zurück zum Thema…

Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter

1. Kennenlernen und Organisatorisches

� Vorstellung der Teilnehmer� Organisatorisches und Terminabsprache�„Regeln für eine gute Zusammenarbeit“� Individuelle Therapieziele� ADHS-Wissenfragebogen

2. Was ist ADHS und wie entsteht ADHS � Symptome der ADHS� Neurobiologichen Grundlagen der ADHS� ADHS assoziierten Comorbiditäten

3. Wie kann man ADHS behandeln? � Pharmakologische und psychologische Behandlungsmöglichkeiten bei ADHS� Pharmakologische und psychologische Behandlungsmöglichkeiten bei ADHSassoziierten Comorbiditäten

4. Mein (soziales) Leben mit ADHS � Besonderes Potential von Menschen mit ADHS� Problematische und Positive Anteile meiner ADHS� ADHS in sozialen Interaktionen� Besprechung der Anteile der ADHS, die sozial als problematisch erachtet werden

5. Selbstbild und Selbstwert � Wie gehe ich mit mir um? Der innere Trainer� Diskussion: Optimist oder Pessimist?� Individuelle Stärken und Kompetenzen

6. Selbstorganisation im Alltag � Chaosstifter & Ordnungshalter� Strategien und Techniken zur Alltagsstrukturierung

7. Stressmanagement � psycho-somatische Grundlagen von Stress und Stressreaktion� Externe und Interne Stressoren� Methoden zur Stress-Prophylaxe, -Management und -Regeneration

8. Stimmungsregulation und Impulskontrolle � Der Stimmungsbarometer� (Mehr) Selbstkontrolle bei Wut und Ärger� Stimmungsregulierende Maßnahmen

9. Selbstmodifikation von problematischen Verhalten

� Grundlagen der Selbstmodifikation� Schema zur Analyse und zur Veränderung von problematischem Verhalten� Subjektive Akzeptanz der ADHS spezifischen Medikation

10. Ausklang und Verabschiedung � Rückblick und Würdigung� Vereinbarung des 1. Nachtreffens� Evtl. Überführung in eine Selbsthilfegruppe� ADHS-Wissensfragebogen� Verabschiedung der Teilnehmer

Psychoedukative Gruppe für Patienten mit ADHS D’Amelio R, Retz W, Philipsen A, Rösler M [2008]

Bildungs-bezogener Anteil

Psychotherapeutischer Anteil:

� Achtsamkeit & Aufmerksamkeitslenkung

� Reduktion von Impulsivität & Explosivität

� Alltags-Organisation & -Strukturierung

Bildungs-bezogener Anteil

Was ist ADHS? Wie entsteht ADHS? Wie kann man ADHS behandeln? Was können Sie selbst tun?

Colour up your life with AD(H)D!

„mein ADHS“

Welche GUTE Fähigkeiten & Eigenschaften weisen Menschen mit

ADHS auf?

Achtsamkeit und Aufmerksamkeitslenkung

„Meine Aufmerksamkeits-Halter“• Ich kann meine Aufmerksamkeit am besten halten/ Ich kann mit meiner

Aufmerksamkeit am besten bei der Aufgabe bleiben:

• wenn ich Störungen ausschließe (Telefon ausstöpseln, Schild „Bitte nicht

stören“ an die Tür hängen)

• wenn ich von meinem Arbeitsplatz nicht direkt nach draußen schauen

kann, d.h. der Schreibtisch steht jetzt nicht mehr am Fenster, sondern an

der Wand

• wenn ich zum Essen oder trinken nicht aufstehen muss, d.h. gefüllte

Teekanne und Obstkorb „griffbereit“ auf den Tisch stellen

• wenn Musik im Hintergrund läuft

• wenn ich ausgeschlafen bin

• wenn ich zuvor etwas Sport gemacht habe (20 Minuten Fahrrad fahren)

„Bin ich noch bei der Sache Check“

„Mein Gedächtnis Protokoll“

Stimmungsregulation und Impulskontrolle

Affektkontrolle� Andauernde Reizbarkeit, auch aus geringem Anlass

� verminderte Frustrationstoleranz

� kurzfristige Wutausbrüche häufig mit nachteiliger Wirkung auf die Beziehung zu Mitmenschen

Impulsivität� Dazwischenreden, Unterbrechen anderer in Gespräch, Ungeduld, impulsive Geldausgaben

� Unvermögen, Handlungen im Verlauf zu protrahieren, ohne dabei Unbehagen zu empfinden

Emotionale Überreagibilität� Überschießende emotionale Reaktionen auf alltägliche Stressoren

� Die Patienten beschreiben sich selbst häufig als schnell "belästigt" oder gestresst

Probleme

Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 8. Sitzung/ Folie 8.3

Kontrollverlust

Mein Stimmungs-Thermometer

Von Chaos und Kontrolle: Selbst-Organisation im Alltag

► Meine OrdnungHalter:

� Tages-, Wochen und Monatspläne aufstellen

� „to do“ Listen schreiben (Was? Bis wann? Wie? Mit wem?) und diese abarbeiten

� Nur 1 Terminkalender führen

� Sich an wichtige Termine erinnern lassen (z.B. Erinnerungsfunktion im Handy)

� Für wiederkehrende Tätigkeiten (z.B. Wohnzimmer aufräumen) feste Zeiten undAbläufe einführen

� Gedächtnisstützen sichtbar anbringen

� Sachen immer gleich wegräumen und immer am gleichen Platz ablegen

� Zu erledigende Arbeiten in überschaubare und zu bewältigende Teil-Schrittezerlegen und diese nacheinander abarbeiten

� Immer Wichtiges oder Dringliches zuerst erledigen

Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 6. Sitzung/ Folie 6.2

Psychoedukation bei ADHS

ChaosStifter & OrdungHalter

„Bring Abwechslung in deine Routine“ - Strategie

– Notieren Sie alle Aufgaben, die 1x pro Woche gemacht werden sollten/müssen (z.B.: Wohnzimmer staubsaugen; Wäsche Bügeln) auf einzelne Zettel

– Legen Sie all diese verschiedenen Zettel in einen passenden Behälter, so dassman nicht sofort erkennen kann, was darauf steht und mischen Sie diesen gutdurch

– Lassen Sie sich dann jeden Tag aufs Neue überraschen, indem Sie zu einerfestgelegten Uhrzeit einen Zettel aus der Dose ziehen, um dann die daraufaufgeführte Tätigkeit durchzuführen

– Sie können auch einen Behälter mit Belohnungs-Zettel (z.B. Entspannungs-Bad; eine Folge der TV-Lieblings-Serie anschauen) vorbereiten, um sich nachErledigung der Aufgabe mit einer angenehmen Aktivität zu verwöhnen

Coaching

Definition Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter

• „Coaching assists clients with AD/ HD tostay focused on their goals, faceobstacles, address core ADD-relatedissues like time management,organization, and self-esteem, gainclarity and function more effectively”

(Ratey et al. 2002, http://www.add.org/articles/coachingguide.html)

Ein (Problem) – Löse-Prozess in 8 Stufen

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Stufe 1: Orientierungsphase

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von

Problembereichen und Auswahl des zu bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

�Problem = IST-Zustand, der sich prinzipiell in einenSOLL-Zustand transformieren lässt

◙ Tatsache = IST-Zustand der sich nicht in einen SOLL-Zustand überführen lässt

◙ Utopie = SOLL-Zustand, der sich nicht in einen IST-Zustand transformieren lässt

(nach Kanfer et al. 2000, S.56 - 57)

Problem –Tatsache - Utopie

Veränderungs-Projekt

Problem

Stufe 2: Identifikation von Ressourcen

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes: Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Fragen zur Identifikation von Ressourcen

☺ Was können Sie gut? Wo liegen Ihre Stärken? Was zeichnet Sie aus? Was sindihre (verborgene) Talente? Was mögen Sie an sich?

☺ Wo lagen früher Ihre Stärken? …

☺ Was schätzen andere an Ihnen?

☺ Auf welche gute Erfahrungen können Sie zurück greifen?

☺ Welche Probleme bzw. Anforderungen in ihrem Leben haben Sie bereits(WIE) gelöst?

☺ Haben Sie in der Vergangenheit bereits ähnliche Probleme gelöst? Mitwelchen Mitteln? Auf welche Art und Weise? Wer hat Sie dabei unterstützt?

☺ Was sind Ihre Kraftquellen?

Stegemann C, D‘Amelio R, Retz W, Rösler M:

Das Mental-Haus.

Ein Lösungs- und Ressourcenorientiertes Psychotherapiemanual bei ADHS im

Erwachsenenalter. Göttingen: Hogrefe, in Press

Stufe 3:Klärung des IST-Zustandes

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase:

Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes: Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des

Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Erweiterte“ Problem-Klärung

� [Frage:] Wozu ist es gut, dass Sie eine Arbeit erst auf dem letztenDrücker machen? Was bringt Ihnen das, für wen mag das gut sein?“

� [Antwort:] „Dann schaffe ich es mich voll auf die Arbeit zukonzentrieren, was mir sonst sehr schwer fällt, und verspüre dabeikeine Müdigkeit. Hat bislang auch immer irgendwie funktioniert. Dasgibt mir ein gutes Gefühl. Und es gibt auch Freunde, die gerade das anmir toll finden. Außerdem liebe ich die Sachen unkonventionell zumachen, anders langweilt mich das immer so schnell.“

� [Frage:] „Wer außer Ihnen hat noch Vorteile davon?“

� [Antwort:] „Eigentlich mein Chef, denn er kann auch auf den letztenDrücker zu mir kommen und ich mach ihm diese Terminarbeit ohne zumurren.“

D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 139

Stufe 4: Klärung des SOLL-Zustandes

Strukturierung & Planung:

Erarbeitung von Maßnahmen zur Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes:

Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des

Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Fragen zur Ziel-Identifikation und -Klärung

Ziel-Bestimmung:� Was ist ihr Ziel? Was möchten Sie verändern bzw. erreichen?

Effekte:� Wofür ist das wichtig? Was würden Sie damit für sich gewinnen? Was erreichen Sie

damit?� Welche Auswirkungen hätte die Ziel-Erreichung auf bedeutende Menschen in

Ihrem Umfeld?

Ressourcen:� Welche ihrer Fähigkeiten und Stärken könnten Sie einsetzen, um ihr Ziel zu

erreichen?� Wer kann Sie dabei unterstützen, ihr Ziel zu erreichen?

Kosten:� Was alles müssten Sie aufgeben/ verändern, um ihr Ziel zu erreichen?� Was müssten Sie geben bzw. einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen?

D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 140

„Glaube- & Hoffnungs-Check“ von ausformulierten Zielen

► Mein Ziel ist realistisch JA NEIN

► Es ist mir wichtig, dass ich mein Ziel erreiche JA NEIN

► Ich habe die notwendigen Fähigkeiten, um mein Ziel zuerreichen

JA NEIN

► Ich glaube daran, dass ich mein Ziel erreichen werde JA NEIN

► Ich habe es verdient, mein Ziel zu erreichen JA NEIN

D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 141

Ambivalenz-Konflikte sind

manchmal schwer zu lösen

Eine Entscheidung ist getroffen

► Ich WILL eine Veränderung (Change)

►Ich BIN zuversichtlich, diese Veränderungenvollziehen zu können (Confidence )

Stufe 5 – Maßnahmen zur Zielerreichung

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase:

Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes:

Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des

Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Stufe 6 – Umsetzung

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes:

Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Von der Planung Zur Handlung

Stufe 7: Ziel-Erreichung

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes:

Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

„Yes I can!“

Meine Erfolgsgeschichte…

Nach der Ziel-ErreichungWürdigung & Reflektion

☺ Was habe ich erreicht? Was habe ich verändert?

☺ Wie habe ich es erreicht? Wie habe ich es verändert?

☺ Worauf bin ich (besonders) stolz?

☺ Welche Vorteile ergeben sich durch diese Veränderungen?

☺ Welche Auswirkungen hat diese positive Veränderung fürmein Leben – für mein Umfeld – für meine Zukunft?

D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 147

Stufe 8: Stabilisierung des Erfolges

Strukturierung & Planung: Erarbeitung von Maßnahmen zur

Zielerreichung

Orientierungsphase: Klärung des Anliegens, Identifikation von Problembereichen und Auswahl des zu

bearbeitenden Problems

Klärung des IST-Zustandes=

Problem-Beschreibung und -Analyse

Klärung des SOLL-Zustandes:

Ziel-Bestimmung

Umsetzung

Ziel-Erreichung

Stabilisierung des Erfolges

Identifikation von Ressourcen

Stabilisierung des Erfolges

Nach welchen Prinzipien möchten Sie zukünftig ihr Handeln ausrichten?

� Prioritäten setzen

� Auf das Wesentliche konzentrieren

� Weniger Aktivitäten pro Tag planen

� Puffer-Zeiten für Unvorhergesehenes einplanen

� Erst „unangenehme“ Aktivitäten abhaken, mich danach dafür belohnen

� Tagesablauf soweit es geht im Vorfeld festlegen (abends einen Plan schreiben!)

� Mein Anspruchsniveau (d.h. dass, was ich von mir erwarte und auch leisten kann)

realistisch gestalten

� Mich nicht allzu lange mit dem Problem aufhalten, sondern nach Lösungen schauen

� [Mich unterstützen und es mir zutrauen!]

HandlungPlanung

ReflektionRegel-Extraktion

GeneralisierungÜbertragung auf andere Bereiche

Ziel-Erreichung

„P-H-R-G“

(Problem) - LÖSUNG - Kreislauf

D‘Amelio R (2008) Coaching bei ADHS im Erwachsenenalter. München: Elsevier, S. 147

Ein Beispiel

� Durchgeführte Aktivitäten:

– Küche aufgeräumt

� Was hat mir geholfen, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren? Was hatmir geholfen bei der Aufgabe/ Tätigkeit zu bleiben?

– Habe mir im Vorfeld eine Erinnerungsfunktion ins Handy eingerichtet

mit Motivationstext [„Los Jetzt: Räum die Küche auf – Du schaffst es!

Danach fühlst du dich besser!“]

– Habe im Vorfeld eine Check-Liste geschrieben, mit einer Auflistung der

notwendigen Arbeitsschritte (von Spülmaschine ausräumen bis hin zu

Müllentsorgen)

– Habe mir vorgestellt wie schön es ist, am Sonntag in einer sauberen

Küche zu Frühstücken ☺

� War die Durchführung dieser Aufgabe/ Tätigkeit von mir geplant?

− Ja! Hatte mir anfangs der Woche eine „to do Liste“ mit den

anfallenden (Haus-) Arbeiten für diese Woche geschrieben.

Fast geschafft…

Selbst-Regulation benötigt

� Selbstdisziplin

Stichwort: Selbstdisziplin

Stetiges & eigenkontrolliertes Verhalten, das einenerwünschten Zustand aufrechterhält oder herbeiführt,

indem es Anstrengungen aufwendet, die denAblenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.

• Übung: „Kniebeugen“

- Überlegen Sie sich, wie sich Ihr „Innerer Coach“ verhält -

◙ Macht er Ihnen keinerlei Hoffnung?

◙ Schimpft er in schwierigen Momenten mit Ihnen?

◙ Traut er Ihnen nichts zu?

◙ Befürchtet er immer das Schlimmste?

◙ Erwartet er Misserfolg?

◙ Bewertet er Erfolge als „Zufall“ oder „Glück“?

◙ Duldet er keine Ausnahmen?

◙ Gönnt er Ihnen keine „Auszeit”?

Glaubt er an Sie?

Ermutigt er Sie? Gerade und besonders auch in schwierigen Momenten?

Macht Ihnen Hoffnung?

Gönnt Ihnen Ruhepausen und Entspannung?

Bewertet Erfolg als persönliche Leistung und „verdient“?

Lässt auch mal Fünfe gerade sein?

Legt Wert auf Ablenkung und Geselligkeit?

Psychoedukation bei ADHS im Erwachsenenalter: 5. Sitzung/ Folie 5.2

nicht

nur..

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

“Colour Up Your Life With ADHD”


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