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psp200901

Date post: 29-Mar-2016
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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009 PIC Deutschland GmbH · Ratsteich 31 · 24837 Schleswig Das Magazin für die professionelle Schweineproduktion 1/2009 Aus dem Inhalt: Investitionen in die Zuchtarbeit – für den langfristigen Erfolg einer wirtschaftlichen Schweineproduktion Moderne Sauenfütterung nach französischem Vorbild PI€onomiq © : hohe biologische Leistung gleich hoher Gewinn? Das perfekte Zusammen- spiel: Genetik, Gesundheit, Management
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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009

PIC-Spiegel

PIC Deutschland GmbH · Ratsteich 31 · 24837 Schleswig

Das Magazin für die professionelle Schweineproduktion 1/2009

Aus dem Inhalt:

Investitionen in die Zuchtarbeit – für den langfristigen Erfolg einer wirtschaftlichen

Schweineproduktion

Moderne Sauenfütterung nach französischem Vorbild

PI€onomiq©: hohe biologische Leistung gleich hoher Gewinn?

Das perfekte Zusammen-spiel: Genetik, Gesundheit, Management

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009

PIC-Spiegel

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Schweineproduzen­ten in Deutschland,

Europa und auch ande­ren Regionen der Welt erinnern sich noch gut an die zum Teil existenzbedrohenden Markt bedingungen in den vergangenen bei­

den Jahren. Inzwischen blicken wir auf ein weiteres Wirtschaftsjahr zurück. Leichter Optimismus scheint sich breitzumachen, wenn man die aktuellen Ergebnisse der Viehzählung liest. Der Schweinebestand in Deutschland ist nahezu gleich geblieben, der im vergangenen Jahr starke Rückgang an Schweine haltenden Betrieben hat sich nicht fortgesetzt. Allerdings zeigt sich in der Ferkelerzeugung ein gegenläufiger Trend. Im Zeitraum Mai 2007 bis Mai 2008 sind elf Prozent der Sauenhalter ausge­schieden. Der nahezu gleich gebliebene Sauenbestand in Deutschland bestätigt dagegen den weiter fortschreitenden Kon­zentrationsprozess.

Mehr denn je heißt es deshalb heute, die Wirtschaftlichkeit im Griff zu haben, um im immer stärker werdenden Wettbewerb bestehen zu können. Die weltweite Wirt­schaftskrise trägt durch Konsumverzicht und Liquiditätsprobleme ihr übriges dazu

bei, dass die Gewinnspannen nicht ins Un­ermessliche wachsen.

Die Wirtschaftlichkeit der Schweinepro­duktion wird durch viele Bedingungen be­stimmt: den Markt, die Umwelt, das Ma­nagement und nicht zuletzt das genetische Potential der Tiere.

Wie aktuelle Auswertungen von Erzeuger­ und Beratungsringen zeigen, hat die deut­sche Ferkelproduktion einen ordentlichen Schub in den biologischen Leistungen er­fahren. Gute biologische Leistungen sind ein Muss für jeden Sauenhalter, darin sind wir uns alle einig. Aber was ist eine „gute oder hohe biologische Leistung“? Sicherlich ist es eine hohe Ferkelzahl oder Wurfgröße, aber weitere Faktoren spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle: Totge­burtenrate, Ferkelverluste, Abferkelrate, Wurffolge, Sauenverluste, Remontierungs­rate, Futterverbrauch der Sauen usw. Für einen Kombibetrieb wird es darüber hinaus danach erst richtig interessant, denn hier bedeutet z. B. in der Mast die Verbesse­rung der Futterverwertung um 0,1 deutlich mehr als die Steigerung der Wurfgröße um ein Ferkel. Ein weiteres Beispiel: die Verbesserung der Tageszunahmen um nur 10 g bringt einen nahezu doppelt so hohen Grenzertrag wie die Erhöhung des Mager­

fleischanteils um einen Prozentpunkt. Noch deutlicher verhält es sich beim Vergleich der Grenzerträge für Magerfleischanteil und Futterverwertung.

Das Ziel der PIC ist die stetige Verbesse­rung der Wirtschaftlichkeit der Schweine­produktion über die gesamte Kette. Des­halb hat das Expertenteam der PIC ein Kalkulationsmodell entwickelt, mit dem sich auf einfache Weise die Leistung des eigenen Betriebes in Bezug zur Wirtschaft­lichkeit messen lässt, damit die Manage­mententscheidungen zielgerichteter getrof­fen werden können.

Lesen Sie mehr hierzu im Beitrag „Hohe bio logische Leistung gleich hoher Ge­winn?“ in dieser PIC­Spiegel­Ausgabe.

Darüber hinaus finden Sie viele weitere interessante Artikel aus der Welt der Schweineproduktion.

Eine spannende und informative Lektüre wünscht Ihnen

IhrJerry ThompsonGeschäftsführer PIC Europa

Biologie = Ökonomie - Die Formel des Erfolgs?

PIC-Tag 13852, oder auch 30. August 2009, der erste Wurf im neuen genetischen Nukleus ist geboren. Eine Large White Sau brachte insgesamt 17 Ferkel auf die Welt, 15 lebend geborene: 6 männliche und 9 weibliche Ferkel. Zusammen wogen sie 18,3 kg.

Erster Wurf im neuen Genetischen Nukleus APEX

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Testen, Messen, Erfassen

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen müssen wir mit höchstmöglicher Genauig­keit herausfinden, wer denn nun die Besten sind. Das heißt, dass wir ihre Leistung sehr genau erfassen müssen. So wie früher mit dem Bandmaß das Körpergewicht „ermit­telt“ wurde, was natürlich heute nicht mehr zeitgemäß ist, so sind heute modernste Tech­nologien in den Schweinestall eingezogen, die die Datenerfassung deutlich akkurater machen. Einige Beispiele: elektronische Tier­kennzeichnung, elektronische Waagen, bild­gebende Ultraschall­Geräte zur Messung der Muskel­ und Rückenspeckdicke, Fütterungs­systeme mit Aufzeichnungsfunktionen für Futteraufnahme und Fressverhalten u. v. m.

Eigenleistungsprüfung für ein kurzes Generationsintervall, aber …

Schon in den 40er­Jahren wurde bewiesen, dass im Vergleich zur Nachkommenprüfung ein höherer Zuchtfortschritt erreicht wird, wenn man für Merkmale mit mittleren bis hohen Erblichkeiten die Tiere individuell prüft. Dieser Vorteil lässt sich einfach be­gründen: weil wir viel früher als bei einer Nachkommenprüfung die Leistungsinfor­mationen vorliegen haben, verkürzt sich das Generationsintervall erheblich. Das gilt na­türlich nur für Merkmale, die direkt am po­tentiellen Vererber erfasst werden können.

Lernen von der Rinderzucht?

Das Schwesterunternehmen der PIC, ABS Global, arbeitet in der Rinderzucht in einem Markt, in dem seit Jahrzehnten Sperma von nachkommengeprüften Bullen verlangt wird. Dies macht man, obwohl der Bulle schon fünf Jahre alt ist, wenn er sich als Top­Vererber be­wiesen hat. Aber: ein Top­Bulle produziert in seinem Leben mehr als 1 Million Spermapor­tionen und mehr als 100 000 Töchter. Es über­rascht also nicht, wenn Milchproduzenten erst die Leistungen von etwa 100 Töchtern sehen wollen, bevor sie sich für einen Bullen entscheiden. Im Vergleich dazu produziert ein KB­Eber „nur“ 5 000 bis 6 000 Nachkommen in seinem kurzen Leben.

Allerdings kann man am Bullen nicht direkt die Milchproduktion messen und am Eber nicht die Wurfgröße, die zudem noch wie viele andere Fruchtbarkeitsmerkmale eine geringe Erblichkeit aufweist. Daher rückt für Merkmale, die nur in einem Geschlecht gemessen werden können, die eine ge­ringe Erblichkeit aufweisen und die stark von der jeweiligen Produktionsumwelt beeinflusst werden, die Nachkommenprü­fung in den Vordergrund.

Verbesserung der Reinzuchtlinien für den Fortschritt in der Kreuzungssau

Im Gegensatz zur Rinderzucht haben sich in der Schweinezucht Kreuzungssauen durch­gesetzt. Züchterisch bearbeitet werden müssen allerdings die Ausgangslinien, also die Reinzuchtlinien. Die Zuchtarbeit erfolgt teilweise unter ganz anderen Umwelt­ und Produktionsbedingungen als die kommerzi­elle Produktion. Aber in der kommerziellen Produktion müssen die Kreuzungstiere ihre Leistung erbringen. Leider sind die Bezie­hungen zwischen Reinzucht­ und Kreu­zungsleistungen für viele Merkmale nicht sehr eng, sodass es nicht möglich ist, auf Basis der Reinzuchtleistung die Leistungen der Produktionstiere vorauszusagen. Des­halb legt PIC schon seit Jahren gesteiger­ten Wert auf die gezielte Erfassung von Da­ten aus der kommerziellen Produktion und ihre Nutzung für die Zuchtwertschätzung.Das sogenannte PIC­Kreuzungszucht­Pro­

gramm ist ein signifikanter Meilenstein in der PIC­Zuchtarbeit, und das nicht nur auf der Kostenseite. Mit dem systematischen Ein­satz von Nukleus­Ebern auf kommerziellen Produktionsbetrieben und genauer Erfassung der Leistungen ihrer Nachkommen wird der Zuchtfortschritt um mehr als 20 % gesteigert.

Das sind Fortschritte, auf die ein Zuchtun­ternehmen seinen Erfolg gründen kann.

Ursprünglich hat die PIC vor über einem Jahrzehnt das Kreuzungszucht­Programm ent wickelt, um Mastleistung und Robust­heit unter Praxisbedingungen zu verbessern. Sechs Jahre nach den ersten Evaluierungen 1997 begann der erste Praxisbetrieb, Daten für das Vaterlinien­Programm zu liefern. Seit 2006 wird im Mutterlinien­Programm die Le­bensleistung von Kreuzungssauen erfasst. Heute macht jeder Eber, der im Nukleus aus­erwählt wurde, die nächste Generation zu beeinflussen, zunächst 25 Belegungen auf Praxis­ bzw. Kundenbetrieben, wenn er auf die Besamungsstation kommt. Diese kom­merziellen Daten werden in der Zuchtwert­schätzung genutzt für die Verbesserung von Zunahme, Fleischanteil, Defekten, Verlusten, Fleischqualität und Fruchtbarkeitsmerkmalen von Kreuzungstieren. Um die Genauigkeit dieser Daten noch weiter zu steigern, wer­den auf den Praxisbetrieben für das Vaterli­nien­Kreuzungszucht­Programm nun sogar elektronische Abruffütterungsstationen zur genauen Erfassung der Futteraufnahme von Mastschweinen installiert. Neue Praxisbe­triebe konnten für die Teilnahme am Kreu­zungszucht­Programm gewonnen werden.

Darüber hinaus dienen all diese Daten zur Identifikation von genetischen Markern, die wiederum die Genauigkeit der Zuchtwert­schätzung der Kreuzungszuchtwerte erhöhen.

Der wesentliche Beitrag des Kreuzungs­zucht­Programms besteht darin, sicherzu­stellen, dass jeder Nukleus­Vater eine signi­fikante Anzahl von Kreuzungsnachkommen mit Daten exakt zum Zeitpunkt der Zucht­wertschätzung hat – nicht später, also eine züchterische enorme Herausforderung an die Datenlogistik und Organisation.

Investitionen in die Zuchtarbeit – für den lang-fristigen Erfolg einer wirtschaftlichen Schweine-produktion

Zuchtarbeit? Naja, wird da mancher denken, so schwer kann das ja nicht sein. Wir nehmen die besten Tiere und arbeiten mit ihnen weiter … Und Investitionen? So teuer kann das nicht sein. Ferkel zählen, Muskeldicke und Rückenspeck messen, Le-bendmasse wiegen und aufschreiben etc., das ist ja nun wirklich nicht aufwändig. Eigentlich richtig: die Besten für die nächste Generation müssen herausgefunden werden. Aber leider nicht ganz: all das kostet erheblichen Aufwand, will man langfristig erfolgreich züchten und immer den „berühmten“ Schritt voraus sein.

Leistungsprüfung von Mastschweinen an elek­tronischen Futterabrufstationen mit Datenrück­fluss in die Nukleus­Reinzucht: NEU im PIC­Kreuzungszucht­Programm, STANDARD in der Eber­Eigenleistungsprüfung im Nukleus seit 1992

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Höhere Genauigkeit bedeutet höheren Zuchtfortschritt

Dass dieses Kreuzungszucht­Programm mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist, liegt auf der Hand. Somit sind wir wie­der bei der Ausgangsfrage: was bringen Investitionen in Forschung und Entwick­lung und damit in die Weiterentwicklung der Zuchtarbeit dem PIC­Kunden in seinem Praxisbetrieb?

Die Berücksichtigung von Kreuzungstier­informationen erhöht die Genauigkeit der Zuchtwerte und damit gleichzeitig die Ge­nauigkeit der Selektion auf Kreuzungsleis­tung. Eine höhere Genauigkeit bedeutet eine höhere Erblichkeit und damit schnel­leren Zuchtfortschritt. Und das ist entschei­dend für Ferkelerzeuger und Mäster, da sie letztendlich mit Kreuzungstieren ­ also Hy­bridsauen und Kreuzungsmastschweinen ­ und nicht mit Reinzuchttieren arbeiten.

Schauen wir uns ein aktuelles Beispiel an:von Januar bis März dieses Jahres erhöhte sich die Genauigkeit des Merkmals gebo­rene Ferkel/Hybridsauen­Wurf durch die zu­sätzliche Berücksichtigung von Kreuzungs­daten um sage und schreibe 64 %!

Diese höhere Genauigkeit hat zwei Gründe:zum einen ist die Beziehung von Reinzucht­ und Kreuzungsleistung für dieses Merkmal nicht gleich 1. Somit steigt natürlich durch die Einbeziehung von Kreuzungsdaten die Genauigkeit. Zum anderen erhöht das Kreuzungszucht­Programm die Anzahl der Tiere mit Datensätzen für die Zuchtwert­schätzung enorm. Aktuell sind in der Da­tenbank rund 154 000 Kreuzungstiere aus Praxisbetrieben mit einem Vater aus dem Nukleus enthalten. Etwa 18 400 Hybrid­

sauen in Ferkelerzeugerbetrieben liefern kontinuierlich Daten zur Verbesserung der Lebensleistung.

Die Rolle der EDV

Was wäre das Zuchtprogramm ohne die Informationstechnologie? Kontinuierliche Investitionen in die EDV als „Back office“­Funktion erlauben es der PIC heute, eine Datenbasis mit 11,7 Millionen Tieren zu ma­nagen, Zuchtwerte von 3,9 Millionen Tieren täglich zu aktualisieren und wöchentlich zwischen 80 Millionen verschiedenen An­paarungsszenarien auszuwählen. Entwick­lungen in der EDV machen heute riesige, komplexere und genauere genetische Aus­wertungen aufgrund von Zuchtwerten in dem kleinen Zeitfenster zwischen Selekti­on und Selektionsentscheidung möglich.

Das ist weit mehr als das, was im Jahre 1991 möglich war, als die BLUP­Zuchtwertschät­zung erstmalig Einzug in die Schweinezucht hielt. Ohne die Entwicklung in der Hard­ und Softwaretechnologie jedoch könnte das PIC­Kreuzungszucht­Programm sicher nicht die heutige tragende Rolle spielen.

Neue PICBLUP-Version online

Enorme Datenmengen mit weitreichenden Verknüpfungen, verschiedene Anforde­rungen an die Zuchtwertschätzung und Indexstruktur – dies sind Herausforde­rungen, der sich die PIC­Zuchtabteilung täglich gegenüber sieht. Inzwischen ist die PIC­Datenbank PICTraq™ auf 11,7 Millio­nen Tiere mit einem kompletten Datensatz angewachsen. Genauso, wie auch die be­kannten Software­Unternehmen für Büro­Programme Upgrades und neue Versionen herausgeben, die gewachsene Ansprüche

der Nutzer berücksichtigen, so durchläuft auch die Software für die BLUP­Zuchtwert­schätzung einen Aktualisierungsprozess.Für das speziell für PIC entwickelte PICBLUP ist die PIC GLOBAL BLUP Version 4.3 zu Be­ginn des Jahres ausgelaufen. Seit März 2009 wird mit der Version 5.1 gearbeitet. Wesent­lichste Neuerung in dieser neuen Version ist die aktualisierte Schätzung der genetischen Beziehungen zwischen den Merkmalen aller PIC­Linien. Insbesondere die gewachsene Datenstruktur machte dies notwendig. Be­deutende Änderungen sind vor allem ge­schätzte höhere Erblichkeiten bei den Pro­duktionsmerkmalen für Futteraufnahme und Zuwachs, aber auch bei den Reproduktions­merkmalen für geborene Ferkel, tot geborene Ferkel und Ferkelüberlebensrate. Die Bezie­hungen zwischen Produktions­ und Repro­duktionsmerkmalen, die bisher ignoriert wer­den mussten, konnten jetzt genau berechnet und entsprechend berücksichtigt werden.

Was heißt das konkret für den Ferkel-erzeuger bzw. Mäster?

Diese Veränderungen und Aktualisierungen führen über genauere Zuchtwerte letztlich zu höherem Zuchtfortschritt in den ein­zelnen Merkmalen sowohl für die Frucht­barkeit als auch für die Mast. Bei den Re­produktionsmerkmalen wird nun deutlich mehr Druck in Richtung Fruchtbarkeit aus­geübt werden können, ohne dass Mast­ und Schlachtleistung darunter leiden. In den meisten Fällen erhöhen sich die öko­nomischen Auswirkungen erfreulicherwei­se um ca. 10 %.

Genetische Marker bleiben bedeutend

Auch das Markerset wurde jüngst neu überprüft. Bislang wurden 140 genetische Marker im Zuchtprogramm genutzt. Von diesen haben inzwischen etwa 30 bis 40 durch Fixierung ihre Bedeutung verloren. Im Gegenzug sind allerdings neue Mar­ker identifiziert worden, sodass nun aktu­ell 135 Marker bzw. deren Effekte in die Zuchtwertschätzung eingehen. Effekte von genetischen Markern machen momentan ca. 20 % in der PIC­Zuchtwertschätzung aus, eine zunehmende Bedeutung wird er­wartet. Allerdings ist es insbesondere für „schwierige“ bzw. komplexe Merkmale wie Mortalität, Verluste etc. aufgrund der Notwendigkeit einer entsprechenden Da­tenstruktur nicht einfach, neue Marker zu identifizieren. Denn der Aufbau einer ver­lässlichen Datengrundlage kostet einen im­mensen Aufwand an Zeit und finanziellen Mitteln. Aktuell wird gerade ein Markerpa­ket analysiert, bei dem es ausschließlich um positive Effekte auf die Erhöhung der Wurfgröße geht.

PIC-Kreuzungszucht-ProgrammVaterlinien Mutterlinien

Lieferung von Nukleuseber­Sperma an kom­merzielle Betriebe

Lieferung von Nukleuseber­Sperma an Vermeh­rungsbetriebe

Erfassung der Leistungen der Söhne und Töchter von Geburt bis zum Tod (Verlust, Remontierung bzw. Schlachtung)

Erfassung der Leistungen der Hybridsauen­Töchter in Praxisbetrieben während ihres gesamten Lebens

Kreuzungstiere liefern genaue Daten über Schlachtkörper, Verluste, De­fekte, Abgangsgründe

Hybridsauen liefern genaue Daten zur Fruchtbarkeitsleistung

Jeder Vater hat eine ausreichende Anzahl von Nachkommen für die Zuchtwert­schätzung

Zur Erforschung und Entwicklung von genetischen Markern werden Gewebeproben von diesen Tieren im PIC­Labor in DeForest, Wisconsin, USA, eingefroren

Parallele Nutzung der Kreuzungstierdaten und der Daten aus der Reinzucht für die Zuchtwert­schätzung

Verbesserung von Schlachtkörperwert und ZuwachsVerringerung von Defekten und Verlustenin der PRAXIS

Verbesserung von Fruchtbarkeitsmerkmalen

Verringerung von Verlustenin der PRAXIS

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Robustheit, Vitalität, Umweltsensibili-tät – verschiedene Begriffe für ein Ziel: einfache und sichere Produktion!

Robustheit ist sehr schnell zu einem we­sentlichen Merkmal in der modernen Schweinezucht geworden. Nachhaltige Zuchtziele kombinieren heute Robustheits­merkmale mit Produktions­ und Repro­duktionsmerkmalen, um das genetische Fruchtbarkeitspotential mit genetisch be­dingten Veränderungen in der Umweltsen­sibilität zu balancieren. Oder einfacher, das Schwein muss in der Lage sein, sich auf sich ändernde Fütterungs­, Gesundheits­, Klima­, Haltungs­ und Managementbedin­gungen einzustellen und dabei trotzdem das Maximum an Leistung zu zeigen.

Biologische Gegenspieler, wie z. B. hohe Wurfgröße und geringe Ferkelüberlebens­rate, hoher Fleischanteil und schlechte Fleischqualität, werden in zunehmendem Maße genetisch neutralisiert, da die Merk­malskomplexe, die die Wirtschaftlichkeit bestimmen, wesentlich besser erfasst werden und in genetischen Mehrmerk­malsmodellen berücksichtigt werden kön­nen. Die Verbesserungen in der Genauig­keit erlauben es uns heute, signifikante Verbesserungen in der Robustheit gleich­zeitig mit Verbesserungen z. B. in den tra­ditionell „einfachen“ Merkmalen Zuwachs und Fleischanteil zu erzielen.

Immer im Blick: nachhaltige Verbesse-rung der Wirtschaftlichkeit

Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Sauenhaltung darf nicht allein auf eini­ge wenige Merkmale wie z. B. lebend ge­borene Ferkel ausgerichtet sein. Vielmehr muss eine sinnvolle Kombination von Ro­bustheits­ und Vitalitätsmerkmalen auf der einen mit einer Fülle von Reproduktions­ und Produktionsmerkmalen auf der an­deren Seite gefunden werden. Nur wenn es den Züchtern gelingt, diese Balance zu halten, wird es möglich sein, langfristig und nachhaltig wirtschaftliche Erfolge in der Schweineproduktion zu erzielen.

Das PIC­Zuchtprogramm ist darauf aus­gerichtet, einen Komplex mehrerer mitei­nander in Beziehung stehender Merkmale simultan zu verbessern: gesamt geborene Ferkel, Anteil tot geborener Ferkel, Wurfab­setzgewicht, Verluste in der Säugephase – einerseits als Merkmal der Ferkelvitalität, aber auch andererseits als Merkmal der Mutter in punkto Mütterlichkeit z. B. durch die Milchleistung, Güstzeit, Fundament und Sauenlanglebigkeit – alles Merkmale, die zur Wirtschaftlichkeit der Sauenhaltung ihren signifikanten Beitrag leisten.

Aber das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht.

An einem weiteren neuen Merkmal, dem inzwischen 41., „Futteraufnahme der Sau während der Laktation“, die die Ferkel­überlebensrate beeinflusst, wird zurzeit ge­arbeitet. Im neuen Nukleus APEX werden diese Merkmale erstmalig erfasst und noch in diesem Wirtschaftsjahr in die Zuchtwert­schätzung eingebaut.

Die Zuchtwerte des Merkmalskomplexes Fruchtbarkeit werden mit Robustheit, Zu­wachs, Schlachtkörper und Fleischquali­tätsmerkmalen kombiniert. Das macht man mit Hilfe der geschätzten genetischen Be­ziehungen zwischen und innerhalb dieser Merkmale der PIC­Linien.

Fazit

Effektive Zuchtarbeit für eine wirtschaftliche Schweineproduktion erfordert erheblichen Aufwand, sei es zeitlichen, logistischen oder technischen. Diese verschiedenen Projekte, Maßnahmen, Änderungen, Pro­

gramme, Verbesserungen usw. laufen alle hinter den Kulissen ab und PIC­Kunden pro­fitieren tagtäglich von den Ergebnissen.

Im Wirtschaftjahr 2008 hat Genus, die Mut­tergesellschaft von PIC und ABS Global, 14 % des Unternehmensumsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Die Hälfte dieses Budgets diente der Weiterentwicklung des genetischen Programms der PIC, wobei 2,23 Millionen Euro in die Forschung und 7,42 Millionen Euro in die Nukleusbetriebe und das Zuchtprogramm investiert wurden.

Kontinuierliche Forschungs­ und Entwick­lungs­Investitionen in züchterische In­strumente bzw. neue Technologien, die effektiv die PIC­Reinzuchtlinien voranbrin­gen, gepaart mit effizientem Zuchttier­Produktionsketten ma nagement sowie technischem Beratungs­ Service für Kun­den werden die Wirtschaft lich keit und Wettbewerbsfähigkeit der kom mer ziellen Schweineproduktion auch zu künftig in sich verändernden Märkten sicherstellen.

HLO

Investitionen in Forschung und Entwicklung

Forschung22 %

>0

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Erforschung des Schweinegenoms 75 %

Sperma 14 %

Erforschung des Rindergenoms 4 %

Gesundheit/Reproduktion 7%

WeiterentwicklungZuchtprogramm Schwein39 %

WeiterentwicklungZuchtprogramm Rind

39 %

Verbesserung der Gesamtwirtschaftlichkeit je Schlachtschwein

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1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010

Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung 0,60 €/Jahr

0,30 €/Jahr

1,00 €/Jahr

1,50 €/Jahr

Verstärkte Anwendung von Markern und anderen modernen Technologien

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Weiter steigende Frucht-barkeit der PIC-Genetik

Seit nahezu drei Jahrzehnten beschäftigen sich Schweinezüch­ter mit der genetischen Verbesserung der Sauenfruchtbarkeit.

In den letzten 10 Jahren hat es einen deutlichen Leis tungsschub gegeben. So erreichten beispielsweise PIC­Kundenbetriebe mit insgesamt 54.000 Sauen, die den Sauenplaner PICTraq™ nutzen, erreichten in dieser Periode bedeutende Steigerungen. Insbeson­dere in den letzten fünf Jahren stieg die Leistung nochmals stark an (siehe Grafiken). Spitzenleistungen von 28 und mehr abgesetz­ten Ferkeln erreichen die Top­Betriebe nicht nur über eine weitere Steigerung der Wurfgröße, sondern auch über die Optimierung verschiedener Kennzahlen wie geringe Umrauschquoten, hohe Abferkelraten, geringe Ferkelverluste und hohe Wurffolgen.

23,9

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2004 2005 2006 2007 2008 2009

+ 5,5 abgesetzte Ferkelje Sau und Jahr

in 5 Jahren

Entwicklung abgesetzte Ferkel je Sau u. JahrPIC-Zuchtbetrieb mit 200 Large White Sauen L03

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2004 2005 2006 2007 2008 2009

+ 4,3 abgesetzte Ferkelje Sau und Jahr

in 5 Jahren

Entwicklung abgesetzte Ferkel je Sau u. JahrPIC-Zuchtbetrieb mit 550 Vermehrungssauen

23,3

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25,0

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27,0

28,0

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2006 2007 2008 2009

+ 4,1 abgesetzte Ferkelje Sau und Jahr

in 3 Jahren

Entwicklung abgesetzte Ferkel je Sau u. JahrPIC-Kundenbetrieb mit 1700 Hybridsauen (Closed Herd)

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2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

665 000 ausgewertete Würfetop 25 % top 10 %

Seit

2001:Jedes Jahr + 0,6 lebend geborene Ferkel je Sau und Jahr

Seit 2004:Jedes Jahr+ 0,7 lebend geborene Ferkelje Sau und Jahr

PIC-HybridsauenEntwicklung im Merkmal lebend geborene Ferkel je Wurf

11,0

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2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

665 000 ausgewertete WürfeTop 25 % Top 10 %

Seit

2001:Jedes Jahr + 0,3 abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr

Seit 2004:Jedes Jahr+ 0,7 abgesetzte Ferkelje Sau und Jahr

PIC-HybridsauenEntwicklung im Merkmal abgesetzte Ferkel je Wurf

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PIC-Spiegel

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*“Rüm hart - klaar kiming“Der friesische Wahlspruch be­

deutet übersetzt „weites Herz ­ klarer Horizont“ und wird den

inselfriesischen Kapitänen zuge­schrieben, die damit ihre Welt­läufigkeit ausdrücken wollten.

Rüm hart, klaar kiming*Kooperative Sauenhaltung auf PellwormPellworm. Es ist windig, hier ist es eigentlich immer windig. Aber hier gehört der Wind genauso dazu wie die Schafe und der Pharisäer. Ich betrete auf der nordfriesischen Halbinsel Nordstrand die Fähre nach Pellworm und wie immer geht es erst einmal ab nach unten in den Bauch der Fäh-re, denn hier gibt’s Kaffee. Ich lasse mich nieder, um mich herum Zimmerleute auf dem Weg zur Arbeit – alle sprechen platt. Wie angenehm, ich fühle mich wie zu Hause. Und wie sollte es anders sein, 10 Minuten vor der Ankunft kommt diese hier untypische Hektik auf. Die Touristen packen ihre Sachen und warten an Deck, sie warten immer. Schließlich kommt auch Bewegung in die Gruppen der Insulaner und Handwerker. Wir sind nun auf der Insel angekommen.

Torsten Frener holt mich ab. Wieder nur Schafe, dann Rinder. Aber es kommt

anders: wir fahren ein paar Minuten und halten plötzlich vor einem Schweinestall, da gibt es keine Zweifel. Marc Lucht ist schon dort. Im Vorraum ist alles da: Overalls, Stie­fel, Mützen etc., auch eine Dusche. Wir sind im Flatdeckstall der Kooperationsge­meinschaft der Ehepaare Torsten und Ulrike Frener sowie Marc und Monika Lucht.

1997 fing alles an. Der gemeinsame Wil­le zur Kooperation, der Wunsch der Ver­markter und letztlich die Vernunft und Logik führten dazu, dass Marc Lucht und Torsten Frener sich zusammensetzten, um einen gemeinsamen Ferkelaufzuchtstall zu pla­nen. 1998 war der Stall mit 1 200 Plätzen fertig. Letztes Jahr wurde der Anbau auf die heutige Größe von 2 600 Plätzen reali­siert. Der Stall beeindruckt durch viel Tages­licht, die Tiere werden in Großraumbuchten mit Trockenautomaten gehalten. Zur Ener­gieeinsparung ist eine Teilabdeckung mit Zonenheizung eingebaut worden.

Der Stall funktioniert, denn die Ferkel ma­chen bei sehr gleichmäßigem Wachstum einen topgesunden Eindruck und mit zehn Wochen sind sie in der Regel alle bereits auf dem Festland oder bei Sven Frener im Stall.

Wir fahren weiter, aber Weite ist hier auf der Insel ein räumlich sehr begrenzter Be­griff. Auf dem Hof von Torsten und Ulrike

Frener steigen wir aus. Sie haben drei Kin­der, der Älteste ist bereits in der landwirt­schaftlichen Ausbildung auf dem Festland. Aber die Großeltern, Anneliese und Stefan Frener, sind ja auch noch da. Stefan hilft vorwiegend auf dem Feld zur Abdeckung der Arbeitsspitzen, denn die 50 ha Acker­land müssen auch bearbeitet werden. Hier werden vorwiegend Weizen, aber auch Mais, Raps und Gerste angebaut.

Der Hauptbetriebszweig bei den Freners ist jedoch die Sauenhaltung. Hier stehen heu­te 330 PIC­Sauen, nachdem der Stallbau

und die Aufstockung parallel mit der Erwei­terung des Ferkelaufzuchtstalls in Angriff genommen worden war.

Schließlich fahren wir zum Betrieb der Fa­milie Lucht mit ihren vier kleinen Kindern. Auch hier werden knapp 50 ha in der glei­chen Fruchtfolge angebaut. Die Luchts konzentrieren sich ebenfalls schwerpunkt­mäßig auf die Sauenhaltung. Mit 320 Sau­en bildet diese den Hauptbetriebszweig. Tatkräftig unterstützt werden sie von den Eltern Peter­Carl und Gretel Lucht.

Die Sauenbetriebe unterscheiden sich nicht wesentlich von ähnlich großen Be­trieben auf dem Festland oder auch in anderen Bundesländern. Doch gibt es Un­terschiede: die Anlieferung von Fertigfut­ter vom Festland würde zu teuer werden. Demzufolge wird das Getreide bei Torsten Freners Bruder Sven eingelagert und im Lohnmischverfahren wieder den Betrieben zur Verfügung gestellt. Die fehlende Gerste ist leicht zu kriegen; auf der Insel wird sehr viel Sommergerste angebaut, da das Win­tergetreide durch die gefräßigen Pfeifen­enten über die Wintermonate hinweg arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Frühjahr tun die Ringelgänse auf der Durchreise in die Brutgebiete Sibiriens ihr Übriges.

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Marc Lucht Torsten Frener

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Dann gibt es noch die Ferienwohnungen. Ferienwohnungen sind für viele der ca. 650 Haushalte auf der Insel selbstverständlich, so auch für die Familien Lucht und Frener.

Arbeit gibt es daher genug, aber das Haupt­augenmerk gilt den Sauen, insbesondere nach der letztjährigen Bestandsverdoppe­lung in beiden Betrieben: die Aufstockung ist problemlos verlaufen, die Umrauscher liegen in beiden Betrieben unter 10 %, es werden bei ca. 12,5 lebend geborenen Ferkeln über 11 Ferkel pro Wurf abgesetzt. Die Tiergesundheit stimmt, beide Betriebe bekommen PRRS­freie Jungsauen aus demselben PIC­Vermehrungsbetrieb. Eine Selbstverständlichkeit, denn die Tierge­sundheit ist wichtig: “Wir haben hier einen klaren Vorteil. Auf der Insel gibt es nur vier Schweinehalter, drei Sauenhalter ­ zwei da­von sind Marc und ich, und einen Mäster, mein Bruder Sven. Er bekommt von uns die Ferkel“, erläutert Torsten Frener die hy­gienischen Vorteile auf Pellworm.

Genauso wie auch viele andere Manage­mentfaktoren aufeinander abgestimmt sind, so liegt die tierärztliche Betreuung in einer Hand und das Impfprogramm wird 100­prozentig identisch und zeitgleich durchgeführt. Schließlich läuft in beiden Be­trieben der 14­Tage­Rhythmus taktgleich.

Beide Familien verstehen sich gut und ar­beiten gerne zusammen. Der Ferkelaufzucht­stall wird wochenweise im Wechsel von Marc Lucht und Ulrike Frener betreut. Der Erfolg in den Betrieben und im gemeinsamen Ferkelaufzuchtstall ist nicht zuletzt durch den regelmäßigen Gedankenaustausch geprägt: „Diese Zusammenarbeit hat viele positive Seiten. Wir sind uns als Familien näherge­kommen und sie hat gleichzeitig einen Schub an Innovationskraft für den eigenen Betrieb gebracht“, fasst Marc Lucht zusammen.

Letztlich profitieren alle von dieser erfolg­reichen Flatdeckkooperation. Es können größere Ferkelpartien angeboten werden, sodass sich auch für die Erzeugergemein­schaft, die SVG in Rendsburg, die etwas

teurere Fracht durch den Transport über die Fähre auf das Festland besser rechnet.

Gegen Abend bringt mich Marc Lucht wie­der zur Fähre und wie immer verlasse ich

diese kleine Insel mit ihren überaus gast­freundlichen Bewohnern und deren inselty­pischer Besonnenheit mit der Gewissheit wiederkommen zu wollen.UPE

Ulrike und Torsten Frener, Marc und Monika Lucht (v.l.)

Für die Zukunft gebaut23. September 2009, Wilsum, Grafschaft Bentheim: Weit mehr als 2 500 Besucher mach-ten sich ein Bild, wohin die Reise in Sachen Ferkelerzeugung in Zukunft gehen kann. Die Familie Tyman, langjährig erfolgreiche PIC-Ferkelerzeuger, hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen und zeigte ihren Stallneubau für rund 900 Sauen und dazugehöriger Fer-kelaufzucht dem interessierten Publikum. Auch wenn die Tendenz zu größeren Stallein-heiten und Bestandsgrößen allgemein zu beobachten ist, weckt ein derartiges Projekt doch großes Interesse, zumal nach einer Bestückung mit hochgesunden Zuchttieren die Gelegenheit einer Besichtigung für ein breites Publikum nicht mehr gegeben sein wird.

Bisher haben Tymans in Ortslage mit rund 300 Sauen Ferkel produziert.

300 Sauen sind ja nun auch nicht gerade als „Hobbyhaltung“ zu bezeichnen, aber Guido und Inge Tyman wollten ihren Be­trieb für die Zukunft ausrichten ­ mit dem klaren Ziel auch langfristig in der Ferkel­produktion den spezialisierten Betriebs­zweig zu sehen, der das Einkommen er­wirtschaften soll. Wo soll die Entwicklung hingehen? Entscheidende Faktoren, um im internationalen Vergleich bestehen zu können, sind Größe und Einheitlichkeit der Ferkelpartien sowie ihr Gesundheitsstatus.

Zusammen mit den kurzen Kommunika­tions­ und Transportwegen durch die re­gionale Produktion schaffen diese Punkte eine wettbewerbsfähige Position. Umbau oder Neubau ­ lautete also die Frage, die Familie Tyman sicher stellen musste. Ein Umbau der bestehenden Ställe wäre zu aufwändig gewesen, eine Erweiterung war zudem nicht genehmigungsfähig. So entschloss sich Familie Tyman zum groß­en Schritt, und es wurde im Außenbereich eine Sauenanlage mit 894 Plätzen und eine Ferkelaufzucht mit 3 468 Plätzen komplett neu gebaut.

Am Tag der offenen Tür kamen die Besucher zum letzten Mal in die neue Anlage. Künftig werden Türen und das elektrische Zauntor für betriebsfremde Personen geschlossen bleiben, um den hohen Gesundheitsstatus der Zuchttiere im Betrieb Tyman zu sichern. Hier bei der Übergabe des neuen Hofschildes v. l. n. r.: Kerstin Reiners (Technical Service, PIC), Werner Gilster (Produktionsberatung, VION), Guido und Inge Tyman und Ulrich Peschel (Außendienstberater, VION)

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Moderne Sauen­fütterung – was

sollen wir darunter ver stehen? "Modern" können wir auch gleich setzen mit "fort­schrittlich" oder "zeit­gemäß". Denn einer­seits müssen wir uns der genetischen Ent­

wicklungen, also des Fortschritts, auf dem Gebiet der Sauenzucht bewusst sein, an­dererseits dürfen wir aber auch nicht unser Basiswissen der Physiologie außer Acht lassen.

Warum spielt die Fütterung der Sauen eine so große Rolle?

Eine angepasste Fütterung der Sauen ist Grundvoraussetzung, um die Körperkon­dition der Tiere zu erhalten. Die Kondition wiederum ist überaus wichtig, um das mögliche Leistungspotential auszuschöp­fen. In den ersten Wurfnummern soll Kon­ditionsfütterung, also die tierindividuelle Fütterung, ein gewisses Wachstum sicher­stellen, denn eine Zuchtsau ist erst im drit­ten oder gar vierten Wurf ausgewachsen. Bei Altsauen wird nach dem Absetzen die Körperkondition durch die Fütterung wieder hergestellt ­ Abbildung 1a.

Neben der Abdeckung des Erhaltungsbe­darfs der Sauen wird durch die Fütterung auch das Wachstum der Föten, vor allem am Ende der Trächtigkeit, sichergestellt.

Darüber hinaus kann ohne eine angemes­sene Fütterung die für die Aufzucht großer Würfe notwendige hohe Milchproduktion der Sauen während der Laktation nicht ge­währleistet werden ­ Abbildung 1b.

An diesem Punkt werden Sie sich nun wahrscheinlich fragen: „Ja, und was brin­gen nun diese Informationen? – Das ist doch alles nichts Neues…“ Im Grunde ha­ben Sie vollkommen Recht! Was wir jedoch im Hinterkopf behalten müssen und was die PIC­Sauen von unseren bisherigen Er­

fahrungen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie eine sehr gute Futterverwertung und ein ausgeprägtes Futteraufnahmever­halten haben. Wir müssen uns die gute Futterverwertung und die enorme Futter­aufnahme der Sauen zunutze machen, um die bei Altsauen üblichen starken Schwan­kungen in der Körperkondition ­ von dünn bis sehr mastig ­ zu verhindern.

Anhand des allgemein bekannten Body Condition Score (BCS) ­ Abbildung 2 ­ müs­sen wir versuchen, die Sauen zur Abferke­lung in einem BCS zwischen 4 und 5 zu halten (18 ­ 20 mm Rückenspeck). Zum Zeitpunkt des Absetzens sollte der BCS nicht unter 3 liegen (16 mm Rückenspeck).

Moderne Sauenfütterung nach französischem VorbildGastautorin: Mireille Mausservey, Tierärztin und Beraterin, Frankreich

Abb. 1a: Erhaltungs- und Leistungsbedarf der Sauen während der Trächtigkeit

Wachstum und Fettdeposition 25 %

Reproduktionsleistung 5 %

Erhaltungsbedarf70 %

Die langjährige und fruchtbare Zusammen­arbeit mit VION und PIC legte die Basis da­für, dass die Experten von VION und PIC schon in der Planungsphase zum Neubau aktiv eingebunden waren. Ideale Voraus­setzungen, um diesen großen Schritt auch produktionstechnisch gemeinsam vorzu­bereiten. Bei einem Besuch des künftigen PIC­Lieferbetriebs Stresow überzeugten sich Tymans nicht nur von der sehr guten Tiergesundheit, sondern auch vom hohen Leistungsstand der PIC­Genetik – einen ausführlichen Bericht über den PIC­Vermeh­rungsbetrieb Stresow finden Sie im PIC­Spie­gel 1/2008. Zudem absolvierte Guido Tyman ein Praktikum im PIC­Vermehrungsbetrieb Osterwohle (1 000 Sauen) und machte sich dort mit den Abläufen in einem Großbetrieb vertraut. Nach eigenem Bekunden konnte er sich dort – auch als gestandener Profi ­ noch Einiges an Know­how „abholen“.

Gerade bei einer derartigen Bestandgrö­ße ist es wichtig, dass alle Arbeitsabläufe

optimal gestaltet werden – Mensch und Tier sollen sich wohl fühlen, damit sie ihre bestmöglichen Leistungen abrufen können. Effizient, aber auch einfach soll es sein, da­mit der Blick auf das Wesentliche gerichtet bleiben kann, nämlich hohe Leistungen. Ein Vorteil, den gerade ein Neubau bieten kann.

Wenn Sie nicht vor Ort waren, hier einige Informationen zur Organisation im Stall.

Im Deckzentrum werden die Sauen in Ka­stenständen (220) gehalten und belegt, für die Jungsauen stehen fünf Gruppen­buchten zur Verfügung. Der Wartebereich umfasst insgesamt 416 Plätze mit Selbst­fangbuchten für die Gruppenhaltung. In den beiden Abferkelabteilen mit je 114 Buchten bietet die Warmwasserheizung in den Bo­denelementen zusammen mit den Infrarot­lampen über den Ferkelnestabdeckungen den neugeborenen Ferkeln wohlige Wär­me. Die Multiphasen­Flüssigfütterungsan­

lage sorgt mit modernster Technik für die sichere Futterhygiene. Damit Mensch und Tier sich im Stall jederzeit wohl fühlen, sind auch das Güllesystem und die Lüftungsan­lage besonders durchdacht. Durch eine Re­duzierung der Gülleoberfläche entstehen deutlich weniger Emissionen. Zudem wird „combi­diffus“ ein zugfreies Lüftungssy­stem realisiert, welches im Sommer durch eine Kühlanlage Temperaturen von maximal 23° C Grad gewährleisten soll.

Nachdem nun die Spuren der Besucher beseitigt sind und der Stall abschließend desinfiziert ist, gehen in der 40. Woche die ersten PIC­Zuchtsauen auf ihre Reise in die Grafschaft. Mit der Lieferung gesunder und hochwertiger Genetik ist allerdings die Ar­beit der Produktionsmitarbeiter von VION und PIC nicht abgeschlossen. Sie werden Familie Tyman selbstverständlich auch wei­ter begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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Der erste (und wichtigste!) Schritt: die Jungsauen

Es spielt keine Rolle, ob Sie Ihre eigenen Jungsauen im Closed­Herd­System produ­zieren, Zuchtläufer oder deckfähige Sauen zukaufen: der Zeitraum zwischen 100 kg und dem Zeitpunkt der Belegung mit 130 ­ 140 kg ist die Zeit, in der Sie die Sauen auf ihre Reproduktions­ und Lebenslei­stung vorbereiten und die Zeit, in der Sie den wahrscheinlich größten Einfluss auf die nachfolgende Reproduktionsleistung und auch Lebensleistung der Sauen haben. Das wissen Sie selbst. Was ist also neu? Entscheidend ist nicht das Alter mit 100 kg Lebendgewicht! Wir sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass eine zu schlech­te Wachstumsleistung (sehr hohes Alter bei 100 kg) eine schlechte Entwicklung der Reproduktionsorgane zur Folge haben kann. Ist das Alter der Tiere bei einem Ge­wicht von 100 kg wiederum zu gering, sind Fundamentprobleme nicht selten die Fol­ge. Diese beiden Extremfälle einmal außer Acht gelassen, ist der wichtigste Gewichts­abschnitt der Tiere der zwischen 100 kg und der Belegung.

Was bleibt festzuhalten?• Die Jungsauen sollten mindestens sechs

Wochen im Quarantäne­ bzw. Eingliede­rungsstall verbleiben.

• Das Gewicht sollte bei der Belegung 130 bis 140 kg betragen, um eine gute Lakta­tionsleistung sicherzustellen.

• Im Gewichtsabschnitt zwischen 100 und 130 bis140 kg sind 700 g tägliche Zunah­men anzustreben.

• Augrund der hohen Leistungen ist es sinnvoll, das Jungsauenfutter zusätzlich zu vitaminisieren und zu mineralisieren, da den Jungsauen während der Einglie­derung viel abverlangt wird.

• Durch eine Optimierung der Anzahl der Rauschen vor der Erstbelegung kann die Anzahl der Ferkel im ersten Wurf gestei­gert werden: die Ovulationsrate nimmt von der ersten bis zur fünften Rausche zu. Das Rauscheverhalten/der Duldungs­reflex nimmt ab der fünften Rausche ab. Das Optimum für die Belegung liegt zwi­schen der dritten und fünften Rausche. Das heißt auch, dass die Tierbeobach­

tung und Dokumentation des Rausche­eintritts unerlässlich sind.

• Die Rückenspeckdicke sollte zur Bele­gung ca. 14 mm betragen, um eine op­timale Vorbereitung für die nachfolgende Reproduktionsleistung zu schaffen.

• Während der Trächtigkeit ist auf ein strik­tes Fütterungsregime zu achten (Aktivie­rung der Fettdeposition).

Weniger ist mehr - Fütterung während der Trächtigkeit

Zu Beginn der Trächtigkeit müssen abge­setzte Sauen ihre Körperkondition wieder aufbauen und Fettreserven auffüllen. Zum Ende der Trächtigkeit muss das Wachstum der Ferkel sichergestellt werden. Die Träch­tigkeit kann grundsätzlich in drei Phasen aufgeteilt werden: der erste Monat, die mittlere Trächtigkeit und die Trächtigkeit ab dem 100. Tag ­ Abbildung 3.

Die erste Phase der Trächtigkeit dient dazu, die Sauen – falls nötig – aufzukonditionie­ren. In dieser frühen Phase ist es leichter, die Sau aufzukonditionieren, da es noch keinen „Wettkampf“ um Energie und Nähr­stoffe zwischen Sauen und Ferkeln gibt. Gerade bei einer Aufstallung der Sauen in Gruppen ist es notwendig, dass die Sauen mit möglichst homogener Körperkondition aufgestallt werden, um die Rangkämpfe zwischen den Sauen auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Aus praktischer Sicht ist es sinnvoll, die Tiere nach dem Absetzen in drei Konditionsklassen einzuteilen: BCS 1 und 2, BCS 3, BCS 4 und 5. Die beiden extremsten Gruppen sollten dabei nicht mehr als 10 % ausmachen. Die Gründe für unter­ oder über­durchschnittliche Kondition sollten bekannt sein und idealerweise auf der Sauenkarte vermerkt werden – Beispiele: ‚dünne Sau: krank während Laktion, nicht gefressen‘ oder ‚mastige Sau: nur vier Ferkel gesäugt‘.

Jede der Konditionsgruppen wird mit un­terschiedlichen Rationen gefüttert.

Für die mastigen Tiere (BCS 4 und 5) muss die Futterration lediglich den Erhaltungsbe­darf abdecken.

Bei den Sauen in den normalen Konditi­onsklassen (BCS 3) müssen zusätzlich zum Erhaltungsbedarf 500 g Futter gegeben werden, um den Rückenspeck wieder auf­zubauen.

Die Sauen in den unteren Konditionsklas­sen müssen aufkonditioniert werden und der Rückenspeck muss aufgebaut werden. In dieser Konditionsklasse kann zusätzlich zum Erhaltungsfutter bis zu 1 kg mehr Fut­ter gefüttert werden.

Das Ziel dieses Vorgehens ist klar – alle Sauen sollten zum Zeitpunkt der Einnistung der befruchteten Eizellen einen BCS zwi­schen 3 und 4 haben.

Die zweite Phase der Trächtigkeit erstreckt sich vom 25. bis zum 100. Trächtigkeitstag. Während dieser Phase muss lediglich der Erhaltungsbedarf der Sauen abgedeckt werden. Die Basisration muss jedoch be­triebsindividuell abgestimmt werden, da sie von zahlreichen Faktoren abhängig ist. • Das Durchschnittsgewicht der Herde

muss berücksichtigt werden: die Sauen haben im Laufe ihrer produktiven Zeit einen Körpermassezuwachs von 50 % (150 kg im ersten Wurf bis 300 kg in den höheren Würfen, 50 kg Lebendmasse entsprechen 4 MJ ME benötigter Ener­gie, also ca. 325 g eines Futter mit 12,3 MJ ME je kg).

• Die Aufstallungsform: Sauen in Kasten­ständen benötigen weniger Futter als Sauen, die in Gruppenhaltung gehalten werden. Tiere, die auf Spaltenboden ge­halten werden (Voll­ oder Teilspaltenbo­den) haben einen höheren Erhaltungsbe­darf als Sauen, die auf Stroh stehen.

• Die Temperatur: die Außen­ und Stalltem­peratur hat einen großen Einfluss.

In Frankreich werden zwischen dem 25. und 100. Trächtigkeitstag z. B. durchschnitt­lich zwischen 2,3 und 2,8 kg Futter ver­braucht.

Abb. 1b: Erhaltungs- und Leistungsbedarf der Sauen während der Laktation

Milchleistung 72 %

Erhaltungsbedarf28 %

Abb. 2: Beurteilung von Sauen nach Body Condition Score

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Die dritte Phase ist die Trächtigkeit vom 100. bis zum 115. Tag. Während dieser Phase ist es unbedingt notwendig, das Wachstum der Ferkel im Auge zu behalten, insbesonde­re dann, wenn die Fruchtbarkeitsleistungen der Sauen sehr hoch sind. Die Futtermenge, die die Sauen zwischen dem 100. und dem 110. bis 112. Tag erhalten, kann ohne Beden­ken um 800 bis 1000 g gesteigert werden ­ Abbildung 3. Diese Futtersteigerung hat positive Auswirkungen auf die Geburtsge­wichte und die Vitalität der Ferkel. „Neu“ an diesem Ansatz ist, dass die Futterstei gerung erst am 100. Tag und nicht, wie häufig üb­lich, bereits drei oder sogar vier Wochen vor dem errechneten Abferkeltermin er­folgt. Durch die späte Futtersteigerung am 100. Tag wird vermieden, dass die Sauen in der späten Trächtigkeit aufgrund ihrer guten Futterverwertung verfetten. Diese Futtersteigerung der Sauen am 100. Träch­tigkeitstag lässt sich in Abhängigkeit der Geburtsgewichte/Vitalität der Ferkel mit ein bisschen Erfahrung sehr leicht anpassen.

Bitte beachten Sie jedoch, dass die Hete­rogenität der Geburtsgewichte nicht durch die Fütterung der Sauen in der Endphase der Trächtigkeit zu beeinflussen ist, sondern vielmehr in der Phase der Einnistung mani­festiert wird.

Von Null auf Hundert in zehn Tagen - Abferkelung und Säugephase

Wie bei allen Lebewesen spielt der „Wohl­fühlfaktor“ auch bei Sauen eine wichtige Rol­le. Gerade rund um die Geburt sollte dieser Faktor nicht außer Acht gelassen werden. Die – häufig unterschätzte – Kunst besteht darin, die Sauen ausreichend auf die Abfer­kelung vorzubereiten. Wie oben beschrieben, kann die – oft folgenschwere – Verfettung der Sauen durch ein optimales Fütterungsregime in der Trächtigkeit vermieden werden. Direkt vor der Abferkelung ist es unbedingt not­wendig, die Futtermenge zu reduzieren, um den Darmtrakt der Tiere so weit wie möglich zu entleeren und so die Passage der Ferkel durch den Geburtskanal zu erleichtern.

Des Weiteren muss den Sauen vor, während und nach der Geburt ausreichend Wasser angeboten werden, da das Wasser eine der Grundvoraussetzungen für den unkompli­zierten Ablauf der Geburten ist. Aber vor allem ist Wasser für die Produktion der Milch und somit auch der lebensnotwendigen Ko­lostralmilch unverzichtbar. Der tägliche Bedarf wird erfahrungsgemäß auf 15 Liter Wasser je Sau plus 1,5 Liter je Saugferkel beziffert.

Wenn diese Vorkehrungen getroffen wur­den, steht einer komplikationslosen Abfer­kelung im Grunde nichts mehr im Wege.

Merke: eine Reduktion der Futtermenge – bei gleichzeitiger Sicherstellung einer ausreichenden Darmpassage – und eine ausreichende Wasserversorgung der Tiere zum Abferkeln sind unerlässlich!

Zweier Tatsachen müssen wir uns zu Laktati­onsbeginn unserer PIC­Sauen bewusst sein: die Milchleistung der PIC­Sauen ist unter den oben beschriebenen Voraussetzungen sehr gut, die Ferkel können aber in den ersten Stun­den nach der Geburt zum Teil die Milch nicht in ausreichendem Maße abrufen. In diesem Fall spricht man häufig von der sogenannten „Restaurant­Hypothese“: Milch, die von den Ferkeln nicht abgerufen wird, wird auch nicht nachproduziert. Eine unzureichende Abnah­me des Kolostrums kann zur Folge haben, dass die Sauen sich gewissermaßen „latent trocken stellen“ und ihre maximale Milchpro­duktion nicht erreichen. Aus diesem Grunde ist es einmal mehr wichtig, dass • die Sauen nicht zu stark konditioniert sind,• die Futtermenge vor der Abferkelung re­

duziert wird,• die Futtermenge direkt nach der Abferke­

lung gut kontrolliert/reglementiert wird,• die Ferkel vital sind (schneller Verlauf der

Abferkelung, Wärme etc.).

Am Tag der Abferkelung empfiehlt es sich, den Sauen nur soviel Futter zu geben, dass sie ruhig bleiben. Am Tag nach der Abferke­lung sollte die Sau ca. 2 kg Futter erhalten. Ab dem dritten Tag kann die Futtermenge täglich um 500 bis 700 g gesteigert werden, bis die Sauen nach 10 bis 12 Tagen ihre maximale Futteraufnahme erreichen ­ Abbildung 3.

Merke: die Futtermenge während der Lak­tation ist abhängig von der Anzahl der Ferkel und von der Länge der Säugeperiode. Bei einer vierwöchigen Säugezeit ist die Gefahr,

dass die Sauen zu stark absäugen höher als bei einer dreiwöchigen Säugezeit. PIC­Sauen ziehen in der Regel in dreiwöchiger Säugezeit kräftige und vitale Ferkel auf.In Frankreich sehen wir uns am häufigsten folgenden Probleme gegenüber:• Bei einer Flüssigfütterung während der

Tragezeit und in der Laktation steht den Sauen häufig zur Abferkelung nicht aus­reichend Wasser zur Verfügung. Die Empfehlung lautet hier: eine zusätzliche Wassermahlzeit einführen.

• Wenn die Sauen während der Tragezeit flüssig gefüttert werden und mit der Um­stallung in den Abferkelstall eine Futter­umstellung auf trockenes Futter erfolgt, sind die Sauen die Aufnahme von Wasser nicht gewöhnt; sie haben Probleme mit der Ausdosierung des Wassers. Die Empfeh­lung lautet hier: bei derartigen Systemen ist es sinnvoll, im Eingliederungsstall mit den gleichen Tränkesystemen zu arbeiten, da die Sauen sich „erinnern“ werden.

• Oftmals wird nicht auf ausreichende Wär­mezufuhr für die neugeborenen Ferkel ge achtet. Ein Teufelskreis kann dadurch in Gang gesetzt werden: die Ferkel werden sehr schnell schwach, rufen die "bereitste­hen de" Milch nicht ab, die Milchproduktion der Sau gerät ins Stocken mit den bekann­ten negativen Folgen für Sau und Ferkel.

Fütterung der PIC-Sau beim Absetzen

Bezüglich des Absetzens gibt es zur PIC­Sau nicht viel zu sagen. Wichtig ist, dass die Fut­termenge (nicht jedoch das Wasser!) zurück­genommen wird, um das Gesäuge langsam trockenzustellen. Eine Flushing­Fütterung vom Absetzen bis zur Belegung ist eine sehr effi ziente Möglichkeit, um den Erfolg der nachfolgenden Belegung zu verbessern. MM/KR

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eln

Absetz

en

Tage nach Belegung

"normale Sauen" - BCS 3 - bis 36 MJ ME je Tag

"schmale Sauen" - BCS 1 und 2 - bis 40 MJ ME je Tag

"mastige Sauen" - BCS 4 und 5 - bis 32 MJ ME je Tag

30 - 35 MJ ME/Tag im NT-Bereich

Zulagevon 10 MJ ME/Tagab dem 100. Tag

am Tagder Abferkelungca. 1 kg Futter

am Tagdes Absetzenca. 1 kg Futter

Ein Substanz-verlust

von max.5 - 8% im

Abferkelstall ist tolerabel.

Belegen bis 40. Trächtigkeitstag: Konditionsfütterung

Im NT-Bereich wöchentliche Konditionskontrolle, schmale Sauen müssen in den Einzelstand.

Abb. 3: Futterkurve während Trächtigkeit und Laktation (MJ ME je Tier und Tag)MJ ME/Tag ca. 90 MJ ME/Tag,

je nach Konstitution der Sau Zu- oder Abschläge

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Anfang März 2009 bildete ein von der QS GmbH und der Deutschen Ge­

sellschaft für Züchtungskunde (DGFZ) organisierter Experten­Workshop die Auf­taktveranstaltung der QS­Koordinierungs­plattform „Verzicht auf Ferkelkastration“. In der sogenannten „Düsseldorfer Erklärung“ formulierten die Teilnehmer das Ziel: mög­lichst schnell der Branche den Verzicht auf Kastration zu ermöglichen Das heißt auch, dass die Ferkelkastration mit Schmerzbe­handlung, die seit April 2009 im Rahmen des QS­Programms allein zulässig ist, nur eine Übergangslösung darstellen soll. Re­ale Alternativen sind allerdings rar.

Gesextes Sperma – eine Alternative?

Das PIC­Schwesterunternehmen ABS Glo­bal vermarktet seit einigen Jahren in nicht unerheblichem Umfang erfolgreich gesex­tes Bullen­Sperma. Beim Schwein hinge­gen ist die Spermatrennung und damit die gezielte Geburt von ausschließlich weib­lichen Masttieren sehr teuer, ineffektiv, nicht praxisreif und wird es in absehbarer Zeit nach Expertenansicht auch nicht sein.

Kastration per Spritze?

Die Immunokastration, d. h. Kastration durch Impfung, mag in Ozeanien und Süd­amerika eine mögliche Alternative darstel­len. Trotz gerade erfolgter Zulassung durch die EU­Kommission Ende Mai 2009 wird sie in weiten Teilen Europas jedoch vom

Verbraucher offensichtlich nicht ohne Wei­teres akzeptiert. Auch sind die von Kennern der Branche befürchteten ernsten nega­tiven Folgen auf den Schweinefleischver­zehr nicht von der Hand zu weisen.

Ebermast – im Fokus der Alternativen!

Aus diesen Gründen ist die Ebermast in den Vordergrund der Überlegungen ge­rückt, wird zurzeit intensiv diskutiert und teils bereits in der Praxis in Deutschland getestet. Dennoch ist Vorsicht angeraten, da jeden Tag neue Erkenntnisse aus diesen Tests hinzugewonnen werden und eine eindeutige Produktionsausrichtung noch nicht erkennbar ist.

Viele offene Fragen sind noch zu klären, insbesondere was die Problematik des Geruchs des Schweinefleischs männlicher Tiere und die Toleranzgrenzen für “Stinker” betrifft.

Was ist Ebergeruch?

Bis heute gibt es keine eindeutige Festle­gung von Grenzwerten. Die Geruchswahr­nehmung, die am häufigsten von Verbrau­chern mit Attributen und Vergleichen wie ‚urinartig‘, ‚schweißig‘, ‚unangenehmer Kör­pergeruch‘, ‚Stall‘, ‚Mist‘, ‚Moschus‘, ‚Mot­tenkugeln‘, ‚muffig‘ oder ‚bitter‘ beschrie­

Fokusthema Kastrationsverzicht und EbermastWelchen Beitrag kann ein Zuchtunternehmen leisten?

HEALTH

PIC

CLOSED-HERD

PIC

SPERMA

PIC

PIC

CAMBOROUGHEBER

PIC

PICTraq™

PIC

PIC

PICmarq®

PIC

CLOSED-HERD

PI€onomiq

PIC PIC

GENETIK

Die Chemie des EbergeruchsEbergeruch wird hauptsächlich durch Skatol, Androstenon und teils Indol verursacht, die im Fettgewebe angereichert und bei Erhitzung und Verzehr freigesetzt werden. Weitere, heute unbekannte Stoffe, spielen ebenfalls eine Rolle im "Geruchscocktail“.

Androstenon ist ein Steroid (Androgen) und ein Metabolit des Sexualhormons Testosteron, das als Pheromon dient. Androstenon wird in den Leydig­Zellen im Hoden gebildet und wandert im geschlechtsreifen Eber durch das Fettge­webe zu den Speicheldrüsen, wo der Stoff via Speichel in die Luft freigesetzt wird. Bei der rau­schenden Sau induziert er den Duldungsreflex.

Indol ist im Jasminblütenöl, Goldlacköl, aber auch in den Blüten der falschen Akazie und im Aronstab enthalten. In geringen Konzentrati­onen vermittelt Indol den typischen Blütenduft und wird daher auch Parfums zugesetzt. In hö­heren Konzentrationen ist Indol, als Abbaupro­dukt der Aminosäure Tryptophan, neben Ska­tol (3­Methylindol), Ursache für den typischen Gestank von Fäkalien. Es ist ebenfalls in der bei 240 bis 260 °C siedenden Steinkohleteer­Fraktion enthalten.

Das Skatol ist eine sehr intensiv und unan­genehm riechende Indolverbindung. Skatol kommt u.a. im tierischen Kot und im Mist vor. Skatol ist neben Indol eines der bakteriellen Abbauprodukte von Tryptophan im Dickdarm.

Androstenon

Indol

Skatol

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ben wird, ist abhängig von Land, Kultur, Alter, Geschlecht der Konsumenten, Tem­peratur und Zubereitung. Frauen z. B. reagie­ren auf Androstenon – eine der Hauptkom­ponenten des Ebergeruchs ­ empfindlicher als Männer; auf Skatol – eine andere Kom­ponente des Ebergeruchs (siehe Kasten: die Chemie des Ebergeruchs) ­ hingegen reagieren beide gleich sensibel.Auch die Kastration löst nicht alle Probleme, sondern reduziert sie seit Beginn der Do­mestikation von Schweinen nur auf ein er­trägliches Maß. So weist ein überraschend hoher Prozentsatz weiblicher Schweine ebenfalls „Ebergeruch“ auf.

Technische Erfassung des Ebergeruchs (noch) nicht praxisreif

Ebergeruch ist technisch sehr schwierig zu erfassen. Die sogenannte „Elektronische Nase“ zur Erkennung des Ebergeruchs ist zwingende Voraussetzung für die Umset­zung des vollständigen Verzichts auf die Ka­stration. Zur Weiterentwicklung dieses La­borgeräts für den Betrieb am Schlachtband sind technische Anpassungen notwendig. In Deutschland arbeitet das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Öko­logie in Zusammenarbeit mit der Schlachtin­dustrie und fachlicher Beratung des Nofima Mat (Norwegian Institut for Food Research) an einem Forschungsprojekt zur schnellen Erkennung von Ebergeruch am Schlacht­band. Analytisch gesehen stellt dies auf­grund der Komplexität der Geruchsstoffe und der Problematik der Grenzwertfestset­zung eine gewaltige Herausforderung dar. In Norwegen hat man schon mehr als zehn Jahre in diese Forschung investiert. Proble­matisch ist vor allem, dass nicht klar ist, was genau gerochen werden soll.

Ebermast in der Praxis

Erfahrungen mit der Ebermast gibt es in Deutschland bislang relativ wenig, der

Bundes­Ebermastversuch liegt bereits 15 Jahre zurück. Aus anderen Ländern wie England und Irland (100 % Ebermast), Por­tugal und Spanien (ca. 58 % Ebermast) so­wie Australien und Neuseeland (Immuno­kastration) liegen Daten vor.

Natürlich lassen sich auch Daten aus der Ebereigenleistungsprüfung von Zuchtor­ganisationen sehr gut nutzen und auf das Endprodukt projizieren. PIC ist sicher das Zuchtunternehmen, das weltweit die meis­ten Eber in seinem Zuchtprogramm im Rahmen der Leistungsprüfung für Vater­ und Mutterlinien testet. Allein in 2008 wur­den insgesamt rund 465 000 Tiere in Rein­zucht und Kreuzung umfassend geprüft. Es gibt sehr umfangreiche Datensätze über das Verhalten und die Aktivität von Ebern in der Mast, da der Test an elektronischen Abruffütterungsstationen erfolgt, die jeden einzelnen Fressvorgang aufzeichnen.

Welche Leistungsdifferenzen sind zu erwarten?

Kombinieren wir die in der internationa­len Literatur beschriebenen Erkenntnisse mit den aktuellen Leistungsdifferenzen zwischen Sauen und Ebern der PIC­Rein­zuchtlinien (Nukleus) und den Daten der Mastschweine aus dem PIC­Kreuzungs­zucht­Programm (Praxis), kommen wir zu den in Tabelle 1 dargestellten Erwartungen in den Leistungsdifferenzen.

Eber haben demnach im Vergleich zu Kas traten• höhere Zunahmen• geringeren Futterverbrauch• bessere Futterverwertung• geringere Ausschlachtung• höheren Muskelfleischanteil• weniger intramuskuläres Fett• mehr DFD­Fleisch• weniger PSE­Fleisch• weniger Tropfsaftverluste• bessere Zartheit des Fleisches• geringere Fleischhelligkeit• mehr Aggressionen und Unruhe

Zucht auf Geruchsarmut?

PIC hat sich schon vor etlichen Jahren in­tensiv mit der Problematik Ebergeruch be­schäftigt. Die Erblichkeiten für Androstenon liegen zwischen 0,5 und 0,6, bei Skatol schwanken sie im Bereich von 0,2 und 0,5. Man könnte also relativ schnell auf züchte­rischem Wege innerhalb weniger Generati­onen Androstenon­ und Skatol­Gehalte im Schlachtkörper auf nicht nachweisbare bzw. tolerierbare Konzentrationen reduzieren.

Auch molekularbiologisch gibt es gute Möglichkeiten. In Zusammenarbeit mit der Universität Guelph, Kanada, sind einige tausend PIC­Reinzuchteber verschiedener Linien schon vor etlichen Jahren auf gene­tische Marker für Androstenon und Skatol untersucht worden. Im Ergebnis gibt es eine „gute“ und eine „schlechte“ Nachricht. Die „gute“ Nachricht ist, dass es deutliche Rassen­ bzw. Linienunterschiede im Merk­mal Ebergeruch gibt. Die „schlechte“ Nach­richt allerdings ist, dass sich die Reduktion des Ebergeruchs jedoch nicht mit einigen einzelnen Markern lösen lässt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Markern bzw. Genen mit relativ kleinen Effekten involviert. Eine Kombination dieser Marker könnte genutzt werden, Androstenon­ und Skatol­Werte zu reduzieren. Eine komplette Eliminierung des Ebergeruchs ist allerdings illusorisch, da auch andere Stoffe wie schon beschrieben eine Rolle spielen. Geruch ist nicht allein die Summe von Androstenon, Skatol und Indol, sondern mehr als „Cocktail“ aus Verbin­dungen mit anderen Stoffen zu sehen.

Erschwerend kommt hinzu, dass es nach wie vor eine kontroverse Diskussion über das mi­nimale Akzeptanzniveau gibt. Sind es „nur“ drei bis fünf Prozent „Stinker“ oder doch deutlich mehr? Somit ist auch noch nicht klar, wie weit die Reduktion gehen muss.

PIC geht zudem davon aus, dass alle Linien, die in einem Kreuzungsschlachtschwein enthalten sind, bearbeitet werden müssen.

Fortsetzung auf Seite 16

Tab. 1: Erwartete Leistungsdifferenzen zwischen Kastraten, Sauen und Eber derselben Kreuzungs- bzw. Linienkombination unter vergleichbaren Umweltbedingungen

Merkmal Kastratea Sauena Eberb Diff. zw. Ka­straten u. Ebern

Zunahme, g/Tag 1061 975 1071 +/­ 0 %Futteraufnahme, kg/Tag 2,69 2,39 2,35 ­ 13 %Futterverwertung 2,53 2,45 2,19 ­ 13,5 %Rückenspeck, mm 19,7 15,9 15,2 ­ 23 %Muskeldicke, mm 60,3 63,0 64,8 ­ 7 %MFA, % 54,1 56,7 57,6 + 6,5 %

a PIC­Praxisbetriebe in Nordamerika, Camborough x PIC Eber 337 (ca. 12 000 Schweine)b Extrapolierte Daten aus der Nukleusleistungprüfung

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Die Sau außer Acht zu lassen und nur den Eber zu betrachten, wird sicher nicht aus­reichen. Es müssen also mindestens drei Zuchtlinien, zwei Mutter­ und wenigstens eine Vaterlinie, bearbeitet werden. Die Kon­sequenz wäre, dass die Verbesserung aller anderen wirtschaftlich wichtigen Merkmale sozusagen vorübergehend „stillsteht“.

Alles deutet darauf hin, dass zudem durch diese Selektion negative Einflüsse auf an­dere wichtige Merkmale zu erwarten sind. Durch die verzögerte Pubertät werden ins­besondere die weibliche Fruchtbarkeit und die Spermaqualität leiden. Zudem haben auf Spätreife gezüchtete Eber während der Mast natürlich auch keine anabolen Hoden­hormone.

Unter diesen Voraussetzungen dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben. Sicherlich ist das Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erreichen, aber sicher nicht in der ge­forderten kurzen Zeitspanne. Wir haben es hier mit einem äußerst anspruchsvollen Zuchtprojekt mit einem sehr hohen züch­terischen Investitionsrisiko zu tun, denn es ist nicht klar, ob am Ende Handel und Vermarkter einen bisher unbekannten An­teil an Schlachtkörpern mit Geruch akzep­tieren. Machbar ist es, aber ein derartiges Projekt erfordert einen Planungshorizont von etwa fünf bis zehn Jahren und bedingt nicht zuletzt die finanzielle Beteiligung aller Marktpartner.

Welche anderen genetischen Möglich-keiten gibt es?

Derzeit laufen Versuche in Deutschland zur Ebermast in der Regel mit Mastschweinen, deren Vater der traditionelle Piétrain­Eber ist. Es stellt sich die Frage, ob dieser Ansatz richtig ist. Ein erst kürzlich angestellter PIC­Linienvergleich hat gezeigt, dass die Andro­stenon­ und Skatolgehalte in Schlachtkör­pern von bestimmten PIC­Mastschweinen relativ niedrig sind. Der Linienvergleich hat aber auch klar herausgebracht, dass früh­reife Piétrain­Nachkommen mit vergleichs­weise niedrigem Wachstumsniveau einen höheren Anteil an „Stinkern“ aufweisen als Nachkommen von spätreifen, sehr wachs­tumsbetonten alternativen Endstufen­ebern. Diese Tiere erreichen ihr Schlacht­gewicht früher und zeigen erst später den typischen Ebergeruch, da sie später ge­schlechtsreif werden. Entscheidend ist das Lebensalter: die Tiere müssen bei mög­lichst geringem Alter und demzufolge ho­hem Zunahmeniveau geschlachtet werden.Im Vergleich zum Kastraten steigt bei der Ebermast der Fleischanteil um etwa 2 % an. Schlachtunternehmen, die bereits heu­te hochprozentige Schlachtkörper relativ

teuer einkaufen, aber im wachsenden Ex­portmarkt mit überwiegend moderaten An­forderungen an den Fleischanteil hochpro­zentige Ware nicht entsprechend honoriert bekommen, werden nicht mehr für den Schlachtkörper ausgeben wollen als bisher. Hochprozentige Tiere verlieren dadurch bei der Ebermast unter diesen Vermarktungs­bedingungen deutlich an Vorzüglichkeit. Auf der einen Seite kann ihr höherer Fleischan­teil nicht bezahlt werden, auf der anderen Seite können sie allerdings dieses Manko nicht durch die Zunahmen wirtschaftlich kompensieren.

Sollte Ebermast gängiges Mastverfahren werden, so werden daher sicherlich im Ver­gleich zum herkömmlichen Piétrain­Endstu­feneber mit geringem Wachstums potential andere Endstufeneber mit Vorzügen gerade in Zuwachs, Futterverwertung und Fleisch­qualität eine deutliche Vorzüglichkeit errei­chen und vielleicht den Markt dominieren. Es ist also eine gravierende Veränderung am Ebermarkt zu erwarten.

Wer sich in ändernden Märkten nicht anpasst, stirbt aus.

Diesem frei nach Darwin formulierten Leit­satz muss sich jeder stellen! Das gilt nicht zuletzt auch für eine Zuchtorganisation. Die PIC ist gut vorbereitet auf gravierende Marktveränderungen wie die anstehende Ebermast. Sie verlässt sich nicht allein auf die für diese neuen Marktbedingungen wahrscheinlich eher nachteilige Piétrain­zucht. Vielmehr hat PIC in den letzten drei Jahren eine Reihe von international verfüg­baren PIC­Eberprodukten unter kommerzi­ellen deutschen Mast­ und Schlachtbedin­gungen auf Herz und Nieren geprüft. Zwei neue Eber, der PIC­Eber CHRONOS337 und der PIC­Eber VIGOR380 sind bereits in den Markt eingeführt, Leistungsprofile von vier weiteren neuen Ebervarianten liegen vor.

Die das negative „Geruchserlebnis“ auslö­senden Verbindungen Skatol und Androste­non sind nicht nur bei männlichen Tieren zu finden. Auch bei weiblichen Tieren werden bei einem überraschend hohen Anteil die­se Stoffe nachgewiesen. Das heißt, in der Zucht kann man eigentlich nicht nur die Eberlinie bearbeiten, auch die Mutterlinien dürfen nicht aus den Augen verloren wer­den. Somit wäre es sicherlich sinnvoll, mit einer Linienkombination zu arbeiten, die von vornherein aufgrund ihrer Ausgangslinien weniger belastet ist. Ein derartiges Produkt ist z. B. nach PIC­eigenen Auswertungen die Camborough­Hybridsau angepaart mit dem PIC­Eber CHRONOS337. Zusammen mit gezielter Endstufeneber­Auswahl und

­Selektion bzw. ­Zuchtwertschätzung inklu­sive genetischer Marker, Mastmethode, Fütterung, angepasstem Schlachtgewicht und Geruchsmonitoring am Schlachthof lie­ße sich dann eine wirtschaftlich vertretbare Lösung für alle Beteiligten erarbeiten.

Fütterung und Management

Auch das Mastmanagement wird sich, wie man aus dem Ebereigenleistungstest im Nukleusbereich sehr genau weiß, auf veränderte Anforderungen einstellen müs­sen. Eber haben eine um etwa 10 bis 15 % höhere Muskelfleischwachstumsrate und einen deutlich geringeren Fettansatz. Für die Fütterung bedeutet dies, dass Mast­eber einerseits einen höheren Bedarf an Proteinen und Aminosäuren, andererseits einen deutlich geringeren Energiebedarf als Kastrate haben. Die Ansprüche an den Phosphorbedarf sind ebenfalls unterschied­lich, denn Eber besitzen im Vergleich zu Ka­straten einen etwa um 3 bis 4 % höheren Knochenanteil. Die Futteraufnahme der Eber ist um 10 bis 13 % geringer als die von Kastraten, sie zeigen allerdings eine deut­lich bessere Energieausnutzung. Somit verbessert sich die Futterverwertung ent­sprechend. Ihr höchstes Zunahmeniveau erreichen Eber etwa im Bereich von 75 bis 90 kg Lebendgewicht, also später als ein Kastrat. Die Wachstumskurve ist also eine andere und entsprechend gilt es, die Futter­zuteilung anzupassen.

Mit Eintreten der Pubertät kann es zu vermehrter Unruhe, Aufspringen und Ag­gression kommen. Dies kann gerade dann auftreten, wenn das Platz­ oder Fressplatz­angebot begrenzt ist. Aus der PIC­Eberei­genleistungsprüfung ist dies schon be­kannt. Auch hier gibt es erhebliche Linien­/Rassenunterschiede, z. B. sind Hampshire­Eber sehr viel aktiver als Eber anderer Linien. Derartige negative Einflüsse sind auch denk­bar während des Transports und könnten Verletzungen, Verluste bzw. daraus resultie­rend andere Anforderungen bedingen.

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die Ebermast interessante wirtschaftliche Vor­teile sowohl für den Ferkelerzeuger als auch den Mäster bieten kann, wenn es gelingt, den Ebergeruch unter Kontrolle zu halten.HLO

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In der Region Belgorod hat man sich schon seit langem auf die industriel-le Produktion von Fleisch spezialisiert. Hier schuf man große Produktionskapa-zitäten und ist damit Vorreiter auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR.

Somit ist es kein Zufall, dass ein regionales Programm aufgesetzt wurde, mit Hilfe

dessen das Image der Region für diesen be­deutenden Wirtschaftssektor gefestigt und gestärkt werden soll. Das Programm “Ent­wicklung der Schweineproduktion in der Region Belgorod 2005 bis 2010” hat zum Ziel, die Schweine(fleisch)­Produzenten der Region als verlässliche und wettbewerbsfä­hige Lieferanten für den russischen Markt zu etablieren. Hierzu wurde und wird eine spezialisierte Schweinezucht­ und –produk­tion aufgebaut. Die bisherigen Erfolge des Programms können sich sehen lassen: die Kapazitäten sind inzwischen auf 420 000 Tonnen Schweinefleisch (Lebendgewicht) angewachsen. Achtzig Prozent hiervon wer­den in Großanlagen produziert. Im gesamt­en Russland sind dies lediglich 38 %.

Langfristigkeit und Stabilität der Produktion sind die Ziele. Deshalb hat man die gesamte Region in vier geografische Gebiete unterteilt und so findet man heute Schweine haltende Betriebe im zentralen, im südöstlichen, im östlichen und nordwestlichen Teil der Region.

Eines diese Investmentprojekte finden wir im Alexeevskiy­Distrikt, gelegen im Ostteil von Belgorod: die Alexeevskiy Bacon AG, gegründet von der deutschen “Tönnies­Fleisch” zusammen mit Geschäftsleuten aus Belgorod.

Im Rahmen dieses Projekts sind zehn Kom­bibetriebe, die im Closed­Herd­System ar­beiten werden, geplant. Die ersten fünf An­lagen haben mit der Produktion begonnen, und im Dezember dieses Jahres – spätes­tens im Januar 2010 – werden sie „unter Volllast“ fahren. Jede dieser Anlagen ist für

2 500 produktive Sauen ausgelegt, ausge­stattet mit High­Tech­Ausrüstung.

Und in diesen Ställen werden die jährlich anvisierten 33,6 Tonnen Schweinefleisch von PIC­Sauen und ­Ebern produziert wer­den. Die Tatsache, dass weitere, in der Region ansässige Produzenten ­ wie z. B. “APH Miratorg”, “Belgorodskiy Bacon”, “Agro­Belogorje” oder auch “Oskoliskiy Ba­con” bereits erfolgreich mit hochwertiger PIC­Genetik arbeiten, hat den Betreibern die Entscheidung für PIC­Genetik leicht ge­macht.

Im April dieses Jahres zogen die ersten 75 PIC­Besamungseber, geliefert aus Polen, in die KB­Station der „Alexeevskiy Bacon“ ein. Der weitere Bestückungsplan sieht vor, dass bis Dezember die russischen

PIC­Vermehrer aus den Regionen Tver und Bryansk rund 13 300 Hybridjungsauen und 1 250 Großelternjungsauen zur vollständi gen Bestückung der ersten fünf Betriebe liefern.Praktika in Deutschland für die Mitarbeiter von „Alexeevskiy Bacon“ brachten sie auf den neuesten Stand der Technik und mach­ten sie mit modernsten Arbeitsweisen ver­traut. Ein deutscher Experte hat zudem die Gesamtbetriebsleitung der Anlagen über­nommen.

Als weiteren Partner will Clemens Tönnies, Geschäftsführer der Unternehmensgrup­pe „Tönnies­Fleisch“, zukünftig auch das Ackerbauunternehmen “Agro­Oskol” und eine Futtermühle in das Projekt einbinden. Diese sollen dann auf rund 25 000 ha die Futtergrundlage bereitstellen und weiterver­arbeiten. Und für das nächste Glied in der

Die Region Belgorod

Fläche 27 134 km²Bevölkerung 1 525 000 Einwohner

Bevölkerungsdichte 56 Einwohner/km²Gegründet 6. Januar 1954

Die russische Oblast (= Region) liegt an der Grenze zur Ukraine rund 500 bis 700 Kilometer südlich von Moskau und erstreckt sich auf rund 27 000 km². Wirtschaftlich sind vor allem Eisenerzbergbau und –verarbeitung bedeutend. Große Teile des Gebiets werden auch landwirtschaftlich genutzt.

Neues Joint Venture in Russland

Umfangreiche Bautätigkeiten für die Alexeevskiy Bacon AG

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009

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Am Ende des Jahres schauen alle ge­bannt auf die Betriebsabrechnungen

und wollen wissen, wie hoch die Direkt­kostenfreie Leistung je Sau, je Ferkel oder je Mastschwein, der Gewinn, die Entloh­nung etc. war. Das ist auch völlig richtig und sinnvoll, aber der Haken an der Sache ist, dass es sich zum einen um eine Rück­wärtsbetrachtung handelt und zum ande­ren die ausgewiesenen Kosten­ und Erlös­

blöcke keinen Aufschluss darüber geben, an welchen biologischen Schrauben man drehen müsste, um das Gesamtergebnis zu verbessern. Natürlich wollen alle viele Ferkel produzieren, und mit moderner Ge­netik ist das auch ohne Weiteres möglich. Wir müssen uns aber die Frage stellen, bis zu welchem Grad es ökonomisch sinnvoll ist, die Ferkelzahl zu steigern. Ließe sich vielleicht an anderen Stellen mit weniger

Aufwand etwas ändern, was letztendlich mehr bringt, als noch ein halbes oder gan­zes Ferkel mehr „aufzupäppeln“?

Mit diesem Beitrag bieten wir Ihnen einen Einstieg in unseren neuen Wirtschaftlich­keitsrechner. PIC­Experten haben eine Re­chenhilfe entwickelt, die sich genau dieses Problems annimmt und mit der verschie­dene Situationen durchgespielt werden

Kette der integrierten Schweineproduktion liegen die Pläne schon in der Schublade. Vorausgesetzt, die politische Führung der Belgorod­Region hält ihre Unterstützungszu­sage aufrecht, beabsichtigt die Tönnies­Grup­pe, einen Schlacht­ und Zerlegebetrieb in der Region zu bauen. Hier sollen dann nicht nur die Schweine aus der Belgorod­Region ge­schlachtet werden, sondern auch aus der benachbarten Voronezh­Region. Denn auch

hier hat Tönnies­Fleisch ambitionierte Pläne. Eine vorläufige Vereinbarung mit der Regio­nalregierung über das Investitionsvorhaben für die Produktion von jährlich zwei Millionen Schlachtschweinen liegt schon vor.

Dieser Blick weit über unsere eigenen Lan­desgrenzen zeigt, dass die Integration in der Schweineproduktion weiter voranschreitet. Haben wir bisher zumeist von den großen

amerikanischen integrierten Schweinepro­duzenten gehört – von der Zucht bis zur La­dentheke alles in einer Hand, so lernen wir hier Vergleichbares aus dem Osten kennen.Erfolgreiche Partner schließen sich zusam­men, um wirtschaftlich erfolgreich Schwei­nefleisch zu produzieren. Und PIC­Genetik liefert in diesen integrierten Ketten einen nicht unwesentlichen Beitrag zu ihrem po­sitiven ökonomischen Ergebnis. IS/BB

Hohe biologische Leistung gleich hoher Gewinn?Der Gewinn aus der Produktion von Schweinefleisch ist stark marktabhängig. Rund 60 % der Kosten – sei es in der Fer-kelerzeugung oder in der Mast – werden durch das Futter bestimmt und sind damit nur sehr begrenzt durch den Land-

wirt beeinflussbar. Das bedeutet sicherlich einerseits, dass das Ein- und Verkaufsmanagement ein wichtiges Instrument zur Si-cherung des Unternehmenserfolgs ist, denn auch die Erlöse je Ferkel oder Mastschwein differieren zwischen den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben. Andererseits sollte sich aber auch jeder Produzent über die Bedeutung der verschiedenen biologischen Leistungsparameter, die das wirtschaftliche Ergebnis entscheidend beeinflussen, im Klaren sein.

Tabelle 1: Zusammenhang zwischen Anzahl abgesetzter Ferkel und Rentabilitätbis 21,0 21,1 bis 23,0 23,1 bis 25,0 25,1 bis 27,0 über 27

Betriebe 30 31 31 24 16Sauen/Betrieb 137 152 249 224 269lebend geborene Ferkel/Wurf 11,4 11,9 12,2 13,1 13,6abgesetzte Ferkel/Sau u. Jahr 20,1 22,5 24,4 26,1 28,1Erlös/Ferkel, € 47,60 48,95 49,22 49,23 51,58Erlös/kg, € 1,56 1,52 1,66 1,64 1,62Sauenfutter/Sau u. Jahr, dt 12,6 12,6 12,6 12,7 13,1Sauenfutter/Sau u. Jahr, € 331 327 316 339 352Ferkelfutter/Ferkel, kg 41,6 44,5 40,2 39,4 43,6Ferkelfutter/Ferkel, € 14,90 15,89 14,59 14,58 16,79Veterinär­ u. Hygienekosten/Sau u. Jahr, € 104 121 142 143 154Direktkosten/Sau u. Jahr, € 1000 1058 1088 1125 1230Direktkostenfreie Leistung/Sau u. Jahr, € ­ 6 82 137 182 239Direktkostenfreie Leistung/Ferkel, € ­ 0,31 3,96 5,88 7,35 8,81

Quelle: Schweinereport 2008, Kurzfassung, Schweinespezialberatung Schleswig­Holstein e. V.

KB­Station der Alexeevskiy Bacon AG

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können. So lässt sich herausfinden, was für die aktuelle betriebliche Situation öko­nomisch gesehen am meisten bringt. Das Ganze geschieht nicht wie die Betriebs­zweigabrechnung als Rückwärtsbetrach­tung, sondern kann als Hilfe für zukünftige Entscheidungen genutzt werden.

Leistung und Rentabilität

Auf den ersten Blick erscheint die anzustel­lende Rechnung sehr einfach: je mehr Fer­kel man – bei einer gegebenen Bestands­größe – produziert, umso mehr erlöst man je Sau. Und auch die Auswertungen der Erzeugerringe oder Beratungsorganisa­tionen lassen bei flüchtiger Betrachtung darauf schließen. Aber aufgepasst: die Fra­ge ist nicht: „Was bringt mir das absolute Leistungsniveau?“ sondern muss lauten: „Was bringt mir die Veränderung meines derzeitigen Leistungsniveaus?“ Ein prak­tisches und aktuelles Beispiel findet man in Tabelle 1.

Zwischen der Gruppe der Betriebe mit bis zu 21 abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr und den Betrieben mit 21,1 bis 23,0 besteht eine Differenz von 2,4 Ferkeln je Sau und Jahr. Dieser Differenz steht ein Unterschied von 4,27 € in der direktkostenfreien Lei­stung je Ferkel gegenüber, das entspräche 1,78 € je Ferkel. Vergleicht man die letzten beiden Betriebsgruppen (25,1 bis 27,0 und über 27), so findet man eine Differenz von 2 Ferkeln und 1,46 € DkfL/verkauftem Ferkel, also nur noch 0,73 €/Ferkel.

Dies ist ein praktisches Beispiel für das „Ge­setz des abnehmenden Ertragszuwachses“. Der bekannte deutsche Nationalökonom Heinrich v. Thünen hat diesen Sachverhalt schon vor 200 Jahren anschaulich illustriert. Und auch heute weiß jeder aus Erfahrung, dass z. B. zwischen der Stickstoffdüngung und dem Getreideertrag oder zwischen der Kraftfuttergabe an eine Milchkuh und ihrer Milchleistung kein linearer Zusammenhang besteht, sondern vielmehr ab einem be­stimmten Niveau ein zunehmender Auf­wand (Dünger, Kraftfutter, Arbeit, Technik etc.) eher negativen Einfluss auf den Mehr­ertrag hat.

Optimierung der Gesamtwirtschaft-lichkeit

Aber warum diskutieren wir an dieser Stel­le darüber? Erfolgreiche Schweinezucht muss auf die Optimierung der Wirtschaft­lichkeit ausgerichtet sein. Das heißt kon­kret, dass die wirtschaftliche Bedeutung der Verbesserung einzelner Merkmale, wie lebend geborene Ferkel, Tageszunahmen, Magerfleischanteil, direkt in die Gewich­

tung der einzelnen Zuchtmerkmale inner­halb eines Gesamtzuchtwertes einfließen muss. Welches „Endprodukt“ muss ein Zuchtunternehmen zum Ziel haben? Ganz klar: die optimale Kombination von Ferkel­erzeugung und Mastschweineproduktion! Denn was nützt es für die gesamte Kette der Schweineproduktion, wenn nur der Ferkelerzeuger hohe Leistungen erzielt, er aber seine überaus wirtschaftlich erzeugten Ferkel nicht einem Mäster andienen kann, der bereit ist, einen angemessenen Preis zu bieten, da er sich ebenfalls einen wirt­schaftlichen Erfolg verspricht?

In diesem Beitrag befassen wir uns mit den wichtigsten Faktoren zur Optimierung der Gesamtwirtschaftlichkeit für einen geschlossenen Betrieb mit Ferkelerzeu­

gung und Mast oder eine geschlossene integrierte Erzeugergruppe. Dem Thema „Sauennutzungsdauer“ werden wir ein se­parates Kapitel widmen.

Grenzertrag – Was bringt das letzte Ferkel, das letzte Gramm etc.?

Wie kommt man zu den ökonomischen Grenzerträgen für die einzelnen Merkmale? Wie uns die Ertragskurve in Abbildung 1 zeigt, beschreibt der Grenzertrag die Ver­änderung des Ertrags bei Änderung eines Faktors um eine Einheit. Algebraisch gese­hen, ist das die Steigung in einem Punkt einer Kurve. Der ein oder andere mag sich jetzt erinnern: Steigung in einem Punkt ei­ner Kurve? Das hat doch was mit Integral­/Differentialrechnung zu tun! Richtig, die

-2,5

1,5

5,5

9,5

13,5

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22

Aufwand

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Abbildung 1: Abnehmender Ertragszuwachs bei steigendem Aufwand

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0,8

1

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22

Aufwand

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Ertrag

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erste Ableitung einer Funktionsgleichung beschreibt ihre Steigung. Und genauso ver­fahren wir mit unserer Gewinngleichung. Wir leiten sie nach dem jeweils betrach­teten Einzelmerkmal ab. Zur Veranschauli­chung haben wir einfach mal verschiedene, realitätsnahe Situationen durchgespielt.

Was dabei herauskommt, lässt sich anhand der Abbildung 2 illustrieren.

In Tabelle 2 können Sie nachvollziehen, welche biologischen Leistungen und an­fallenden Kosten wir in den verschiedenen Szenarien angesetzt haben.

Welche Schlussfolgerungen gibt es?

1. Wie erwartet, ist das Merkmal, das den ab solut höchsten Grenzertrag erbringt, die Wurfgröße als „gesamt geborene Ferkel je Wurf“. Aber beachten Sie den nächsten Punkt!

Tabelle 2: Grenzwertbetrachtung in verschiedenen Situationen für kombinierte Ferkelerzeugungs- und Mastbetriebe*Szenario 1 (s. Abb. 2) Szenario 2 (s. Abb. 2) Szenario 3 (s. Abb. 2)

gesamt geborene Ferkel/Wurf 13,0 16,1 14,5lebend geborene Ferkel/Wurf 12,0 14,6 13,2tot geborene Ferkel/Wurf 1,0 1,5 1,3Saugferkelverluste, % 12,0 14,0 10,0abgesetzte/Wurf 10,6 12,6 11,9Würfe/Sau/Jahr 2,35 2,25 2,45lebend geborene Ferkel/Sau/Jahr 28,2 32,9 32,3abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr 24,8 28,3 29,1Dauer Flatdeckperiode, Tage 51 53 52Flatdeckverluste 2,0 3,5 2,2verkaufte Ferkel/Sau/Jahr 24,3 27,3 28,5Sauenkosten/Jahr (Futter, Remontierung, Besamung, Veterinär, Energie etc.) 615,00 750,00 630,00

Kosten je Flatdecktag (Futter, Haltung), € 0,52 0,54 0,52Masttagszunahmen, kg 0,730 0,750 0,850tägliche Futteraufnahme, kg 2,12 2,03 2,38Futterverwertung, 1: 2,90 2,70 2,80Mastverluste, % 3,00 3,50 2,50MFA, % 56,5 56,0 56,7Schlachterlös je verkauftem Schwein, € 137,63 137,18 137,82

*für alle Szenarien wurden folgende Parameter gleich angesetzt:Mastanfangsgewicht 30 kg, Mastendgewicht 118 kg, durchschnittlicher Tag der Mastverluste 50. Masttag, Kosten je kg Mastfutter 0,25 €, Fixkosten der Mast pro Tag 0,18 €, Ausschlachtung 77,5 %, Schlachterlös 1,50 € bei 56 % MFA, Erlös je %­MFA über Basis­MFA 0,01 €

0.00

0.20

0.40

0.60

0.80

1.00

1.20

1.40

1.60

1.80

Gre

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eb

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el

+ 1 ges. geb.

Ferkel/Wurf

+ 0,1

Würfe/Sau/Jahr- 1 % Totgeb. + 1 %

Ferkelüberl.- 1 % FD-Verl.+ 10 g TZ (Mast) - 0.1

Futterverwert.- 1 % Mastverl. + 1 %-Pkt. MFA

Merkmalsveränderung

Ökonomischer Grenzertragfür diverse biolog. Kennzahlen eines Kombibetriebs in versch. Situationen

Szenario 1: Durchschnittsbetrieb

Szenario 2: sehr große Würfe, hohe Saugferkelverluste, hohe Sauenkosten (durch niedrige Wurffolge, hohe Remontierung, Ammenhaltung (künstliche bzw. natürliche Ammen), größerer Futterverbrauch etc.), mittlere Verluste in Flatdeck und Mast, mittlere MastleistungenSzenario 3: große Würfe, geringe Saugferkelverluste, geringe Sauenkosten durch hohe Wurffolge, günstigen Futterverbrauch, durchschnittliche Remon- tierung, geringe Sauenverluste etc., niedrige Verluste in Flatdeck und Mast, gute bis sehr gute Mastleistungen

Abbildung 2: Ökonomischer Grenzertrag

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2. Bei den Fruchtbarkeitsmerkmalen hängt es vom Ausgangsniveau ab, wie hoch der zusätzliche Beitrag zur Direktkosten­freien Leistung ist. Je größer die aktu­elle Wurfgröße, desto geringer ist der zusätzliche Ertrag, der durch ein mehr geborenes Ferkel erzielt werden kann. Dies gilt genauso für das Merkmal ‚Wür­fe je Sau und Jahr‘.

3. Für das Merkmal ‚Würfe je Sau und Jahr‘ ist das Ausgangsniveau nicht ganz so entscheidend wie bei der Wurf größe, denn die mögliche Spannbreite ist grund sätzlich nicht so groß.

4. Verluste setzen sich aus einem nega­tiven und einem positiven Einfluss auf den Grenzertrag zusammen.

Einerseits schmälern sie den Ferkelerlös entsprechend ihrer Höhe, andererseits erhöhen sie den Grenzertrag durch ein­gesparte Futter­ und Haltungstage.

5. Für einen Kombibetrieb bedeutet die Verbesserung der Futterverwertung um 0,1 deutlich mehr als die Steigerung der Wurfgröße um ein Ferkel.

6. Die Verbesserung der Tageszunahmen um nur 10 g bedeutet einen nahezu dop­pelt so hohen Grenzertrag wie die Erhö­hung des Magerfleischanteils um einen Prozentpunkt. Noch deutlicher verhält es sich beim Vergleich der Grenzerträge für MFA und Futterverwertung.

7. Bei ausschließlicher Betrachtung der Ferkelerzeugung und somit der Frucht­barkeitsmerkmale kommt der Beeinflus­sung des Grenzertrags durch das aktu­

elle Niveau des jeweiligen Merkmals eine viel stärkere Bedeutung zu als bei einem Kombibetrieb.

PI€onomiq© in Kürze online

Beliebige dieser „Was­wäre­wenn­Szenari­en“ lassen sich durchrechnen. Auf unserer Internetseite – www.picdeutschland.de – stellen wir Ihnen in Kürze eine entspre­chende Kalkulationstabelle (Excel) zur Verfü­gung – den PI€onomiq©­Rechner. Die ökono­mische Grenzwertbetrachtung muss jeder für seine spezielle Situation kalkulieren. Es dürfen nicht allein pauschalierte Durch­schnittswerte oder –aussagen angesetzt werden, um Entscheidungen für die betrieb­liche Gesamtwirtschaftlichkeitsoptimierung zu treffen. BB

Über 25 Jahre mit Zuchtschweinen auf Dienstreise:

Hartmut Albrecht im Ruhestand

Für viele wird Hartmut Albrecht ein be­kanntes Gesicht sein, denn über ein

Vierteljahrhundert war er mit PIC­Zucht­schweinen “auf Achse”. Am 18. Dezember 1983 war er das erste Mal als Aushilfe da­bei, erinnert er sich rückblickend, ab März 1984 dann in Vollzeitbeschäftigung als selb­ständiger Fahrer. Meistens war er mit PKW und Anhänger unterwegs, um PIC­Eber an die Kunden auszuliefern. Aber auch mit dem LKW hat er so manchen Kilometer absolviert. Allein 56­mal war er in Spanien und hat den Iberern PIC­Eber gebracht. Ein zweijähriges Intermezzo von 1990 bis 1991 verschlug ihn nach Süddeutschland. Aber schon 1992 wurde wieder sein Hei­matort Bollingstedt im Kreis Schleswig­Flensburg wieder der Start­ und Zielpunkt seiner vielen Reisen. Aber nicht er allein

stellte die reibungslose Auslieferung wert­voller PIC­Genetik sicher, seine Frau Rosi und seine Söhne Roland und Olaf spran­gen, wenn “Not am Mann” war, mit ein.

Spätestens Ende 2007 wurde H. Albrecht so richtig bekannt, denn seitdem prangt auch sein Konterfei auf der Webseite der PIC Deutschland …

Mit nun fast 63 Jahren und nach über 3 Mil­lionen Kilometern auf der Straße im Auftrag der PIC haben wir Hartmut Albrecht in den Ruhestand verabschiedet.

Wir danken ihm für jahrelange gute Zu­sammenarbeit und wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und vor allem Gesundheit! BB

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PIC-Eber VIGOR380 - eine Erfolgsstory im NordwestenAuf dem deutschen Markt für Mastferkel ist mehr und mehr

ein Trend zu verstärkter Berücksichti-gung der Masteigenschaften neben den Faktoren, die den Schlachtkörper be-stimmen, zu erkennen. Merkmale wie Vi-talität der Ferkel, hohe Tageszunahmen, gute Futterverwertung bei gleichzeitig akzeptablen Werten im Muskelfleisch-anteil spielen mehr und mehr eine Rolle auch bei der Wahl des Endstufenebers.

Dieser gestiegene Bedarf für alternati­ve Ebergenetik veranlasste die Erzeu­

gergemeinschaft Lengerich im Emsland, sich nach entsprechenden Möglichkeiten umzuschauen. Da die PIC bereits aufgrund ihrer Präsenz auf internationalen Märkten auf weitreichende Erfahrungen mit unter­schiedlichen Anforderungen zurückgreifen kann, bot sich ein gemeinsames Projekt an.

Klare Zielvorgabe der Erzeugergemein­schaft war• mindestens 100 g höhere Tageszunah­

men als mit Piétrain­Nachkommen,• gute Futterverwertung,• moderater Magerfleischanteil.

Man entschied sich daraufhin für den PIC­Eber 380 als geeigneten Vater.

Dieser Eber ist ein Kreuzungseber aus der synthetischen PIC­Eberlinie 65 und der PIC­Linie 15, einem roten Duroc. Der PIC­Eber 380 kombiniert vor allem hohe Tages­zunahmen mit einer guten Futterverwer­tung. Damit steht bei ihm nicht allein der hohe Erlös für das Schlachtschwein, der im Wesentlichen durch den Muskelfleischan­teil bestimmt wird, im Vordergrund. Erfolg­reiche Schweinemast gründet sich auch auf eine effiziente Mast durch entsprechendes Zunahmeniveau und optimale Verwer­tung des Futters. Gerade im nordameri­kanischen und dänischen Markt, wo doch sehr mit "spitzem Bleistift" gerechnet wird, hat sich der "380er" etabliert und wird be­sonders aufgrund seiner hervorragenden Produktionsergebnisse geschätzt.

PIC importierte zunächst einige Eber dieser Linie aus dem PIC­Nukleus in Kanada. Die Besamungsstation Weser­Ems hatte sich bereit erklärt, den "Ausländern" eine Hei­mat zu geben.

Sichere Daten bestätigen die Erwar-tungen

Gut ein Jahr nach dem Import dieser Eber liegen jetzt abgesicherte Ergebnisse aus Test­ und Kundenbetrieben vor, siehe Ta­belle 1.

Gegenüber den Vergleichstieren wuchsen die Nachkommen des 380er um fast 100 g pro Tag schneller. Die Tiere waren ca. zwei Wochen früher schlachtreif. Mit 0,025 Index­punkten je kg Schlachtgewicht weniger als ihre Stallgefährten, lieferten sie akzeptable Fleischleistungen. Bei einer Vermarktung nach FOM muss allerdings mit ca. 1,5 % bis 2 % weniger Fleischanteil gerechnet werden, sodass der wirtschaftliche Einsatz des Ebers sehr stark von der jeweiligen Ver­marktung abhängig gemacht werden sollte.

Vorteile für Ferkelerzeuger und Mäster

Aber nicht nur die Mäster sind begeistert, auch die Ferkelerzeuger profitieren. Durch

die hohe Vitalität der Ferkel gelingt es den Betrieben, bis zu 0,7 Ferkel mehr abzuset­zen. Probleme wie Milchmangel oder zu niedrige Absetzgewichte gehören auf die­sen Betrieben der Vergangenheit an. Zu­dem punkten die Ferkel schon im Flatdeck durch ihre hohen Zunahmen und hervorra­gende Futterverwertung, ein nicht zu ver­nachlässigender Kostenfaktor (Tabelle 2).

Zitat eines Landwirts, der den PIC­Eber 380 getestet hat: „Kaum geboren, schon sind die Ferkel am Strich. Die holen die hohe Milchleistung der modernen PIC-Jungsau-en auch ab. Das habe ich bei Ferkeln mit Piétrain-Vätern noch nicht erlebt.“

Ein anderer Landwirt unterstreicht: „Die Ferkel kommen auf die Welt, schütteln sich kurz und marschieren ans Gesäuge. Dort ‚arbeiten‘ sie so lange, bis auch ordentlich Milch rauskommt. Solch ‚selbstständige‘ Ferkel ersparen mir die Hälfte meiner Ar-beitszeit im Abferkelstall.“

Tabelle 2: Vergleich von Nachkommen des PIC-Eber 380 und Piétrain-Nachkommen in der Ferkelaufzucht (Flatdeck), Ferkelerzeuger in Niedersachsen

Vater: PIC­Eber 380 Vater: Piétrain

Ausstall­/Verkaufsgewicht, kg 27,8 24,3

Tageszunahmen, g 483 395

Futterverwertung, 1: 1,51 1,59

PIC-Eber 380 als „Erlkönig“ noch eine Nummer, jetzt mit Namen – und der Name ist Programm: VIGOR kommt aus dem La­teinischen und steht für Kraft, Stärke, Ro-bustheit. Eigenschaften, die der PIC­Eber VIGOR380 unter Beweis gestellt hat.

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Tab. 1: AutoFOM-Ergebnisse der PIC-Nachkommenprüfung PIC-Eber 380, Testbetrieb in Nds.

Nachkommenprüfung PIC­Eber 380

Schlachtgewicht, kg 93,5

Alter bei Schlachtung, Tage 176

Masttagszunahmen, g 976

Nettotageszunahmen, g 532

AutoFOM­Speckmaß, mm 17,4

AutoFOM­Fleischmaß, mm 61,0

Indexpunkte/kg Schlachtgewicht 0,951

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Neue Sauen ziehen beim schleswig-holsteinischen Bauernpräsidenten ein

In der Nähe von Bad Oldesloe in Schles-wig-Holstein wagte Familie Schwarz auf Gut Frauenholz den Schritt und hat ihren Vermehrungsauenbestand durch Neubau eines Stalls in Verbindung mit einer Repopulierung auf 500 Sauen er-weitert.

Trotz der Tatsache, dass Bauherr Werner Schwarz seit Januar 2008 das mit vie­

len terminlichen Verpflichtungen verbun­dene Amt des Präsidenten des Bauernver­bandes Schleswig­Holstein ausübt, läuft bisher alles nach Plan.

Baubeginn war im April 2009. Am 25. Juni 2009 konnte bereits das Richtfest gefeiert werden.

Die Bestückung mit PIC­Großelternsauen, die unter anderem PRRS­ und EP­negativ sind, begann Mitte Juli direkt aus einem PIC­Nukleusbetrieb in Frankreich und wur­de im September abgeschlossen. Die Jung sauen zur Remontierung werden dann im Betrieb Frauenholz mit züchterischer Be­gleitung durch PIC selbst produziert.

Wieder wird ein Vermehrungsbetrieb auf­gebaut, der die steigende Nachfrage nach hochgesunden PIC­Jungsauen weiter absi­chert.

Familie Schwarz kann auf über 30 Jahre erfolgreiche PIC­Jungsauenvermehrung zu­rückblicken. Der Betrieb hat in dieser Zeit eine stetige Leistungssteigerung realisiert und belegt eine Spitzenposition innerhalb der PIC­Vermehrungsbetriebe. Die Tatsa­che, dass die dritte Generation in der Fami­lie Schwarz bereits bereitsteht, Verantwor­

tung zu übernehmen, motivierte zusätzlich zu dem nun erfolgten Wachstumsschritt. Sicherlich wird der neue Stall zusam­men mit der gesunden Genetik und dem Know­how der langjährigen Betriebsleiterin Ulrike Tiefensee, die auch den neuen Sau­enbestand betreuen wird, einen weiteren Leistungsschub bringen. Wir wünschen Familie Schwarz und ihren Mitarbeitern viel Erfolg im neuen Sauen­stall!BB

Richtfest auf Gut Frauenholz ­ von links nach rechts: Werner Schwarz, Betriebsleiterin Ulrike Tiefensee, Jürgen Kramer, PIC­Geschäfts­führer, Dr. Holger Looft, PIC­Zuchtleiter.

Vollklimatisiert und mit entkeimter Luft – als Zuchtsau reist es sich schon nicht schlecht!

Herr Scheffer, Berater bei der Erzeugerge­meinschaft Lengerich, ist überzeugt, mit Ferkeln aus der Anpaarung mit dem PIC­Eber 380 nun endlich auch den Mästern, die bislang von dänischen Ferkeln über­zeugt sind, eine deutsche Alternative an­bieten zu können. Der Eber ist allerdings kein Selbstläufer. Nicht für jeden Mäster ist ein solches Produkt empfehlenswert.

Das Produkt wird von der Ferkelerzeugung bis zur Vermarktung durch die Erzeugerge­meinschaft systematisch „begleitet“. Ge­zielte Empfehlungen zur Ferkelaufzucht,

zum Fütterungs­ und Mastmanagement und letztendlich Vermarktung über die „richtige Maske“ führten zum Erfolg.

Mehr abgesetzte Ferkel je Wurf, reduzierter Arbeitsaufwand sowie verbesserte Tageszu­nahmen und Futterverwertung im Flatdeck. Durch Einsatz von 380er­Genetik haben Fer­kelerzeuger jetzt die Möglichkeit, ihre Pro­duktionskosten je Ferkel direkt zu senken.

Aktuell sind auf Besamungsstationen in ganz Nordwestdeutschland etwa 40 Eber dieser Linie einsatzbereit.

Erfolg ist machbar

Dieses Beispiel macht deutlich: ein exakt definierter Kundenwunsch, ein darauf ab­gestimmtes Produkt, eine konsequente Umsetzung und natürlich auch eine Pro­duktbegleitung inklusive Datenerfassung, dann lässt sich der Erfolg (fast) einplanen.

LTH

Morgens, kurz nach sechs: herzlich Willkommen auf Gut Frauenholz!

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Deutschland und große Teile Europas setzen trotz aller Unkenrufe weiter auf den Piétrain-Eber als Vater der Mastend-produkte. Der schon häufig totgesagte Piétrain-Markt nimmt nicht ab, auch heute sind typbetonte Piétrain-Eber gefragt. In ganz Europa wird die deut-sche Piétrain-Zucht und nicht zuletzt die PIC-Piétrain-Zucht geschätzt. Hauptab-nehmer für PIC-Piétrains sind derzeit Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Portugal und Polen.

Auch in Zeiten eines global einheitlich organisierten PIC­Zuchtprogramms ist

man sich einig, dass die PIC­Piétrain­Zucht aufgrund der hohen Fachkenntnisse und der langjährigen Erfahrungen in der Zucht­arbeit mit Piétrain­Linien von Deutsch­land aus gesteuert werden soll. Die PIC Deutschland hat daher nach wie vor die Federführung in der Piétrain­Zucht.

PIC-Piétrain-Zucht mit Geschichte

Piétrain­Zucht hat bei der PIC Deutschland lange Tradition. Seit den Anfängen der PIC in Deutschland in den 70er­Jahren züchtet die PIC mit Piétrains und vor über 20 Jahren wurden zwei genetisch voneinander diffe­renzierte Piétrain­Linien entwickelt. Die Ein­führung der apparativen Klassifizierung gab die Richtung für die Merkmale Fleischfülle, Schulter­ und Schinkenausprägung in der damalig berühmten Linie 64 (PP­Piétrain) vor. In der Linie 62 (NN­Piétrain) waren es dann neben dem Fleischanteil Wuchs und Rahmen. Diese Linie wurde schon Anfang der 90er­Jahre auf Stressstabilität saniert, im Prinzip der Startschuss für den Einsatz der Markertechnologie. Positiver und will­kommener Nebeneffekt dieser Sanierung ist die Verbesserung der Zunahmen.

Optimierung des Zuchtprogramms

Stresssaniert, auf Fleischfülle, Wuchs und gutes Fundament gezüchtet – und wie geht‘s weiter?

Um Merkmale verbessern zu können, müssen wir sie messen. Zuwachs erfah­ren wir durch Wiegung, Rückenspeck ­ und damit indirekt die Fleischfülle ­ durch Ultra­schallmessung am lebenden Tier oder erst durch Bewertung der Schlachtkörper der Nachkommen. „Indirekt“, das ist das Stich­wort. In der Eigenleistungsprüfung wurde Fleischfülle lange Jahre über die Messung des Rückenspecks ermittelt. Wir kennen das „Renco­Gerät“ heute auch im Sau­enstall, wenn wir die Rückenspeckdicke zur Belegung messen wollen. Da aber die Züchtung über die Jahre erfolgreich den Rü­ckenspeck verringert hatte, war die Varianz, die man ja für die weitere Zucht benötigt, schon ziemlich gering. Hinzu kommt, dass dem Messgerät auch irgendwann Grenzen gesetzt sind. Und nun? Wir wollen in der Fleischfülle doch noch weiterkommen!

Deshalb wurden 2004 grundlegende Opti­mierungen des Piétrain­Zuchtprogramms vorgenommen. Aber wer hätte damals schon geahnt, dass die Übergabe eines Exemplars des in den US­amerikanischen PIC­Nukleusbetrieben seit Jahren mit großem Erfolg genutzten Aloka­Gerätes während eines Treffens der PIC­Zuchtex­perten in England im Mai 2004 und der an­schließende mit einigen leichteren Schwie­rigkeiten verbundene Transport nach Deutschland per Flugzeug im Handgepäck sich so positiv und so schnell auf die Lei­stungsentwicklung der PIC­Piétrain­Zucht auswirken würde?

Mit diesem modernen Ultraschallgerät werden gleichzeitig die Rückenmuskel­ und Rückenspeckdicke gemessen. Anhand des bildgebenden Ultraschallgeräts kann am le­benden Tier genau zwischen den einzelnen Speck­ und Muskelschichten unterschie­den werden, das heißt, dass mittels einer speziellen Software die gemessenen Ge­webeschichten direkt bei der Messung gra­fisch auf dem Bildschirm abgebildet wer­den. Die automatische Übertragung dieser Messwerte zusammen mit weiteren Selek­tions­ und Testdaten in die PIC­Datenbank gewährleistet, dass die täglich geschätzten Zuchtwerte mit hoher Sicherheit berechnet werden können. Das gilt nicht nur für die PIC­Piétrains, sondern für alle PIC­Eberli­nien.

Zuchterfolg zum Anfassen

Die direkte Messung der Muskeldicke bringt einen klaren Vorteil in der stetigen Verbesserung dieses Merkmals. So konnte die Muskeldicke von 2004 bis 2008 in nur vier Jahren allein bei den Besamungs­Ebern um sage und schreibe fast 40 % gesteigert und gleichzeitig die Rückenspeckdicke um etwa 10 % reduziert werden – Tabelle 3 ver­deutlicht dies anschaulich. In der gesamt­en deutschen PIC­Piétrain­Population sieht diese Entwicklung ähnlich aus. Das heißt, dass die Steigerung der Qualität der Besa­mungseber nur die „Spitze des Eisbergs“ darstellt, vielmehr ist auf breiter Front ein beachtlicher Zuwachs zu verzeichnen.

Die daraus resultierenden über 10 % hö­heren Fleischanteile der Eber sind sozusa­gen „Zuchtfortschritt zum Anfassen“: man sieht diese positiven Veränderungen den Tieren bei der Exterieurbewertung deut­lich an. Zusammen mit den Informationen aus den Verwandtenleistungen und den Kreuzungstierinformationen von Praxis­Kundenbetrieben aus dem Vaterlinien­Kreu zungszucht­Programm ergeben diese Daten dann den BLUP­Zuchtwert.

Erfolgreiche PIC-Piétrain-Zucht:

Ein Rückblick fünf Jahre nach grundlegenden Neuerungen

Tabelle 1: Eigenleistungsprüfung: PIC-Piétrain-Reinzucht

Ergebnisse aller eigenleistungsgeprüften Ebern

n = 20 500 2004 2005 2006 2007 2008 2009Diff.

2009 : 2004Alter bei Testende, Tage 183 183 184 186 181 182 - 0,5 %

Endgewicht, kg 124,3 124,2 123,9 129,1 124,8 126,8 + 2,0 %

Testtagszunahmen, g 922 921 910 908 896 915 -0,8 %

Lebenstagszunahmen, g 677 679 673 693 689 698 + 1,3 %

Rückenspeck, ALOKA, mm 7,1 7 7,1 6,9 7 6,9 - 2,8 %

Muskeldicke, ALOKA, mm 60,8 63,9 68 70,5 74,6 77,7 + 27,8 %

MFA, % 60,7 61,8 62,3 63,4 64,1 64,8 + 6,8 %

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Durchbruch mit Piétrain-Genen aus dem globalen Nukleus

Aber nicht die neue Messtechnik allein hat die enorme Verbesserung bewirkt. Mit „frischem Blut“ aus einem PIC­Nukleusbe­trieb in Kanada machte man sich die hohe züchterische Effektivität und Geschwindig­keit der PIC­Nukleusbetriebe zunutze.

Im Nachhinein lässt sich ohne Wenn und Aber feststellen: Hut ab, den wirklich ent­scheidenden „Kick“ in der Erhöhung der Muskel­ und Verringerung der Rücken­speckdicke haben Gene von Piétrain­Ebern aus den nordamerikanischen Nukleusbe­trieben gebracht.

Altbewährte Zuchtinstrumente – wie die Exterieurbewertung und Eigenleistungs­prüfung ­ in Kombination mit neuen Techno­logien, wie z. B. genetischen Markern für Fleischfülle, Zuwachs und Fleischqualität, stellen die weitere Entwicklung sicher. Ehr­geiziges Resultat dieser Anstrengungen ist die aktuelle PIC­Piétrain­Generation Linie 68, die auf Kundenebene als Endstufen­eber unter den bekannten Produktnamen PIC­Piétrain 408 (NN) und PIC­Piétrain 426 (NP, PP) vertrieben wird.

Schöner Nebeneffekt des kontinuierlichen Einsatzes nordamerikanischer Nukleuseber ist, dass der Anteil reinerbig Halothan­nega­tiver, also NN­Eber, Vererber schnell steigt, da in Nordamerika auch die Piétrainpopula­tion schon Mitte der 90er­Jahre erfolgreich Halothan­saniert wurde. Waren vor fünf Jahren noch keine 30 % aller getesteten PIC­Piétrain­Eber reinerbig stressresistent, so ist dieser Anteil inzwischen auf 50 % gestiegen. PP­Eber machen nur noch einen Anteil von unter einem Prozent aus (2004: 22 %). Dominierendes Zuchtwertmerk­mal dieser neuen Piétrain­Genetik und mit ca. 85 % entsprechend hoch im Zuchtziel gewichtet ist und bleibt der Fleischan­teil. Gezüchtet wird ein im ursprünglichen Piétrain­Typ stehender, fleischreicher aber auch zunahmestarker Eber, der bei den Schlachtkörpern seiner Nachkommen ei­nen hohen Anteil wertvoller Teilstücke (Schulter, Lachs, Schinken etc.) sowie ma­gere Bäuche garantiert und damit allen An­forderungen derzeitiger FOM­ und AUTO­FOM­Abrechnungssysteme gerecht wird, was die laufenden Feldprüfungen immer wieder belegen – siehe Tabellen 4 und 5. Wichtig ist, und damit differenziert sich die PIC­Piétrain­Genetik deutlich von anderen Herkünften, dass sie gleichzeitig die Öko­nomie der Mast entscheidend verbessert.

Harte Leistungsprüfung auf Zuwachs

Die Eber werden auf Vollspaltenboden in Gruppenbuchten am Automaten gehalten. Die Fütterung erfolgt ad libitum, hier wird nichts kaschiert. Zwischen dem 180. und 190. Lebenstag erfolgt die Selektion. Ne­ben einer individuellen Beurteilung jedes Einzeltieres werden die Zunahmen ermit­telt. Erfreulicherweise ist es gelungen, trotz scharfer Selektion auf Muskelfleisch­anteil den Zuwachs wie geplant auf einem sehr hohen Niveau zu halten ­ siehe Tabel­len 1 bis 3. KB­Eber zeigen in ihrer Eigen­leistungsprüfung Tageszunahmen von gut einem Kilogramm und mehr.

Geringere Verluste

Um fleischbetonte Piétrain­Eber zu ent­wickeln, benötigt man keinen magischen Zauberstab. Entscheidend für die Differen­zierung der PIC­Piétrain­Eber von anderen Piétrain­Herkünften ist, dass die Nach­kommen neben höheren Zunahmen vor allem auch geringere Verluste in der Säu­gephase, Flatdeck und Mast aufweisen. Kontinuierlichen Beweis hierfür liefert der PIC­Eber­Vergleichstest. Testanpaarungen im Vergleich zu Wettbewerbsherkünften auf verschiedenen Praxis­Kundenbetrieben demonstrieren die Überlegenheit der PIC­Piétrains. Möglich geworden ist dies erst

Tabelle 2: Eigenleistungsprüfung: PIC-Piétrain-Reinzucht

Ergebnisse der positiv selektierten Eber

n = 10 030 2004 2005 2006 2007 2008 2009Diff.

2009 : 2004Alter bei Testende, Tage 184 183 185 186 181 181 - 1,6 %

Endgewicht, kg 128,4 127,9 126,9 131,2 127,5 129,5 + 0,9 %

Testtagszunahmen, g 954 954 935 929 920 949 - 0,5 %

Lebenstagszunahmen, g 699 699 688 705 703 716 + 2,4 %

Rückenspeck, ALOKA, mm 7,1 7 7 6,9 6,9 6,9 - 2,8 %

Muskeldicke, ALOKA, mm 61,9 65 68,7 71,1 75,4 77,9 + 25,8 %

MFA, % 60,7 61,7 62,4 63,5 64,3 65,1 + 7,2 %

Tabelle 3: Eigenleistungsprüfung: PIC-Piétrain-Reinzucht

Ergebnisse der KB-Eber

n = 686 2004 2005 2006 2007 2008 2009Diff.

2009 : 2004Alter bei Testende, Tage 185 181 184 187 182 182 - 1,6 %

Endgewicht, kg 140,8 129,3 127,1 134,6 133,6 133 - 5,5 %

Testtagszunahmen, g 1030 980 939 962 973 963 - 6,5 %

Lebenstagszunahmen, g 759 713 691 719 735 731 - 3,7 %

Rückenspeck, ALOKA, mm 7,5 6,8 7 6,8 6,8 6,8 - 9,3 %

Muskeldicke, ALOKA, mm 60,5 63 71,5 75 75,5 83,2 + 37,5 %

MFA, % 58,4 62,4 63,3 64,2 64,6 65,8 + 12,7 %

HEALTH

PIC

CLOSED-HERD

PIC

SPERMA

PIC

PIC

CAMBOROUGHEBER

PIC

PICTraq™

PIC

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009

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durch das Vaterlinien­Kreuzungszucht­Pro­gramm, das genau diese, immer wichtiger werdenden, aber oft vergessenen oder unterschätzten Merkmale, erfasst und ihre Einbeziehung in die Weiterentwicklung der Eberlinien erst ermöglicht hat.

Gesundheit bleibt entscheidend

Züchterische Leistungssicherheit ist die eine, dauerhafte gesundheitliche Absiche­rung die andere wichtige Anforderung heu­tiger Kunden. Was im Jungsauenbereich aktuell gesundheitlich erwartet wird, muss auch in der Eberzucht selbstredend Stan­dard sein.

In der Hybridjungsauen­Produktion wird ein sehr hoher Gesundheitsstatus erwartet, der gerade bei Neubestückungen neben der Genetik mit die entscheidende Rolle spielt.

PIC hat von Anfang an auch in der Piétrain­Eberzucht auf spezialisierte Betriebe mit Beständen in einer Größenordnung von 200 bis 300 Sauen gesetzt, die einerseits einen gewissenhaften Umgang mit veteri­närmedizinischen Notwendigkeiten erleich­tern, gleichzeitig aber auch größere Partien von einheitlichen und hochklassigen Ebern anbieten können.

Die PIC­Eberzuchtbetriebe waren schon immer PRRS­frei, der Eberzuchtbetrieb Wulkow wurde im Jahr 2008 erfolgreich mit erheblichem Aufwand und Investiti­onen zusätzlich EP­saniert.

So können deutsche PIC­Piétrain­Eber auf jeder Besamungsstation in Deutschland und Europa eingestallt werden. Und auch die Ansprüche topgesunder Ferkelerzeu­gerbetriebe lassen sich ausnahmslos erfül­len.

HLO

Tabelle 4: PIC-Hybridsau x PIC-PiétrainFOM-Ergebnisse der Nachkommenprüfung für PIC-Piétrain – PIC-Testbetrieb in Brandenburg

FOM-Ergebnisse der Top 25 % geprüften Eber (NN, NP)PIC-Piétrain

ex KB-Station StockhausenAlter bei Schlachtung, Tage 180Schlachtgewicht, kg 93,0Nettotageszunahmen, g 518Lebenstagszunahmen, g 656Masttagszunahmen, g 933Speckmaß, mm 15,8Fleischmaß, mm 63,8MFA (FOM), %. 57,2

Tabelle 5: PIC-Hybridsau x PIC-PiétrainAutoFOM-Ergebnisse der Nachkommenprüfung für PIC-Piétrain – PIC-GFS-Testbetriebe in Niedersachsen und Westfalen

AutoFOM-Ergebnisse von über 3 000 Schlachttieren in 2008 u. 2009

Mittelwert

Schlachtgewicht, kg 96,0Bauch­MFA, % 53,3Bauch, kg 15,1Schinken schier, kg 18,6Lachs, kg 7,3Schulter, kg 8,4Indexpkte./kg Schlachtgewicht 1,000

6,0

6,2

6,4

6,6

6,8

7,0

7,2

7,4

7,6

7,8

2004 2005 2006 2007 2008 2009Selektionsjahr

cken

spec

k, m

m

59,0

61,0

63,0

65,0

67,0

69,0

71,0

73,0

75,0

77,0

Mu

skeldicke (m

m), M

FA

(%

)

Rückenspeck, ALOKA, mm Muskeldicke, ALOKA, mm MFA, %

Abbildung 1: Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung (n = 20 500)

Entwicklung von Rückenspeck, Muskeldicke und MFA

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Es ist schon Tradition, dass die DLG auf ihrem jährlichen Aussteller-Workshop den Teilnehmern die Ergebnisse des DLG-Image-Barometers vorstellt. Auch wir von der PIC waren wieder einmal gespannt auf die neuen Auswertungen …

Zum ersten Mal und als einziges Schwei­nezuchtunternehmen schaffte es die

PIC unter die Top 10 der meist genann­ten Unternehmen. Mehr als jeder zweite Befragte nannte PIC. Ein Beweis für den hohen Bekanntheitsgrad des Marktführers – auch über den Sektor Schweinezucht hi­naus, denn die übrigen genannten Unter­nehmen kommen aus den Bereichen Tier­gesundheit und Futtermittel.

„Ein positives Image und hohe Bekanntheit sind das Ergebnis jahrelanger erfolgreicher Unternehmenspolitik, aktueller und guter Produkte sowie eines guten Services und Kundenbetreuung. Image und Markenpro­fil haben gravierende Auswirkungen auf Position und Erfolg von Unternehmen im Markt. Sie gewinnen zunehmende Bedeu­tung für die Geschäftsentwicklung, nicht zu unterschätzen sind die Auswirkungen auf den Unternehmenswert“, betonte H.­G. Burger, Geschäftsführer DLG­Servicebe­reich Information. „Die turbulenten Märkte mit den dramatisch gestiegenen Futterko­sten wirken sich auch im Imagemarkt aus. Nahezu alle Anbieter von Futtermitteln und Futterzusatzstoffen büßen Nennungen und damit Imagewerte ein.“ Zu den von den Profi­Tierhaltern stark geschätzten Unter­nehmen gehören, lt. Burger, zudem die Zuchtunternehmen. Hoch geschätzt ist hier im Schweinebereich insbesondere PIC.

Das Internet wird von Profi­Landwirten immer stärker als Informationsquelle, vor allem für Aktuelles, zur schnellen Informa­

tion und zur Recherche genutzt. PIC’s In­ternet­Auftritt entspricht offensichtlich den Erwartungen der Nutzer, denn eine Verbes­serung der Note um einen Punkt im Ver­gleich zum Vorjahr (2008: 3,5 – 2007: 2,5 von 5 möglichen Punkten), unterstreicht, dass die Neugestaltung von picdeutsch­land.de Ende 2007 einen zusätzlichen At­traktivitätsgewinn bedeutet hat.

Auch auf die Frage “Welche Unternehmen machen eine besonders gute Werbung?” gaben die Befragten der PIC gute und noch einmal bessere Noten als im Vorjahr (2008: 3,6 – 2007: 3,5 und 2006: 3,2 von maximal 5 Punkten).

Für das DLG­Image­Barometer werden jährlich über 4000 Betriebsleiter aus der Zielgruppe „führende Unternehmer­Land­wirte“ in Deutschland und weiteren EU­ und osteuropäischen Ländern befragt. Dabei ermittelt das beauftragte Marktfor­schungsinstitut den Bekanntheitsgrad, die Innovativität, die Einschätzung der Werbe­qualität und die Bewertung des Internet­Angebots in den Branchen ‚Landtechnik‘, ‚Technik Tierhaltung‘, ‚Betriebsmittel Tier­haltung‘, ‚Agrarchemie, Saatgut‘, ‚Dienst­leister (Banken, Versicherungen, Organisa­tionen etc.)‘ und ‚Bioenergie, Erneuerbare Energien‘. Alle Fragen erfolgen ungestützt, d. h., es werden keine vorgegebenen Li­sten verwandt.BB

PIC im DLG-Image-Barometer wieder unter den Top 10

DLG-Imag ebarometer 2008

Image-Index: Max. 100 Punkte

Quelle:Trendmonitor, 10/2008

Die 10meistgenanntenUnternehmen

2008 2007 2006

(Punkte)

1. Schaumann 91,5 93,8 93,9

2. Raiffeisen 90,9 91,3 86,6

3. BAYER Tiergesundheit80,6 58 52,9

4. Deuka 70,8 70,3 72,7

5. Josera 69,4 76,1 79,9

6. Sano 69 72,1 76,4

7. Boehringer 68,6 61,6 54,7

8. Bergophor 67 71 72,4

9. Pfizer 63,7 60,7 58

10. PIC 55,1 52,5 54,7

DLG-Image-Barometer 2008- Betriebsmittel Tierhaltung -

DLG-Imag ebarometer 2008

Max. 5 Punkte fürbesonders gute Internet-Seiten

Quelle: Trendmonitor, 10/2008

Frage:Besonders guteInternet-Seiten

2008 2007 2006(Punkte)

1. BAYER Tiergesundheit4.5 3.5 3.2

2. Raiffeisen 4 4 5

2. Schaumann 4 3.9 4.9

4. Pfizer 3.7 3 3.4

5. Boehringer 3.5 2 0

5. Josera 3.5 3.5 3.7

5. Bergophor 3.5 3.7 4.1

5. Sano 3.5 3.8 4.1

5. PIC 3.5 2.5 0

10. Deuka 3.2 3.5 3.9

10. Milkivit 3.2 2.5 2.5

DLG-Internet-Barometer 2008- Betriebsmittel Tierhaltung -

Web-TippDie Agrar­Betriebe Geiger haben ihre eigene Web­seite.

Der Betrieb:• Ferkelerzeugung mit

rund 1000 Sauen• Ferkelaufzucht• Schweinemast• Eigenremontierung

mit PIC­Closed­Herd­Konzept

• Einsatz von PIC­End­stufeneber­Genetik

• QS­anerkannt• höchster Gesundheits­

status

Schauen Sie doch mal rein: www.qualitaetsferkel.deJohannes Geiger nimmt auch Sie auf einen virtuellen Stallrundgang mit.

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2009

PIC-Spiegel

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Impressum

PIC-SpiegelKundenzeitschrift der PIC Deutschland GmbHRatsteich 31 · D-24837 SchleswigTel.: 04621/543-0 · Fax: 04621/54336

Abonnement kostenlos für Ferkelerzeuger, Mäster und andere Fachleute aus Beratung, Vermarktung und Forschung.

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet beiBelegzusendung an die Redaktionsanschrift.

Verantwortlich für den Inhalt: Jerry Thompson; Chefredakteurin: Barbara Berger

Gesamtherstellung: Schmidt & Klaunig, Kiel

Gesundheit hat einen hohen Stellenwert! Sei es für uns Menschen – wir erleben der-

zeit täglich die Diskussion über die Mexi-kogrippe – oder sei es für unsere Zucht- und Nutztiere. So wie wir Menschen uns über Gesundheitsschutz und aktuelle Vorbeugemaßnahmen informieren, so wollen Ferkelerzeuger aktuell über den Gesundheitsstatus und die Historie ihrer wertvollen Zuchttiere informiert sein. Ein selbstverständliches Anliegen, und mit der modernen Informationstechnologie ist es auch kein Problem, diese Daten zeitnah zu übermitteln.

PIC-Veterinärinformationen im Internet

Genau das hat sich auch die PIC­Veterinär­koordinatorin, Dr. Kathrin Siebert, überlegt, und vor gut einem Jahr die PIC­VetInfothek ins Leben gerufen.

Was zunächst als Offline­Datenbank getes­tet wurde, steht nun allen interessierten Kunden und im Besonderen ihren betreu­enden Hoftierärzten via Internet zur Ver­fügung. Nach nur wenigen Klicks hat man zum einen alle Betriebsinformationen über

den Lieferbetrieb (Hoftierarzt, Regionaltier­arzt, VVVO­Nummer, Gesundheitsstatus, letzte Untersuchungsergebnisse sowie durchgeführte Impfungen und Entwur­mungen) auf dem Bildschirm. Zum anderen finden sie hier auch Informationen zu den Definitionen der PIC bzgl. Freiheit von wirt­schaftlich relevanten Infektionskrankheiten.In der weiteren “Ausbauphase” wurde die Datenbank um Eingliederungsempfeh­lungen und Impfhinweise für Jungsauen ergänzt, sodass seit dem 28.9.2009 für je­den Aufzuchtbetrieb ein individuelles Infor­mationsblatt zur Verfügung steht.

Sicher durch Passwortschutz!

Natürlich sind die Informationen in der VetInfothek persönliche Daten der Liefer­betriebe, d. h. wir müssen eine entspre­chende Sensibilität beim Umgang mit diesen Daten walten lassen und den Da­tenschutz beachten. Deshalb haben wir die Datenbank geschützt. Die interessierten Nutzer erhalten, nachdem sie eine Vertrau­lichkeitserklärung unterzeichnet zurückge­schickt haben, ihren persönlichen Benut­zernamen, ihr individuelles Passwort sowie eine kurze Anleitung zur Nutzung.

Der persönliche Kontakt ist nicht zu ersetzen!

Sicherlich haben wir in diesem Jahr viele Zugangsberechtigungen für die VetInfothek vergeben. Dieser Zugang ersetzt natürlich nicht das persönliche Gespräch sowohl des Ferkelerzeugers mit seinem Hoftierarzt als auch des betreuenden Tierarztes mit den PIC­Experten. Vor Ort steht gerne der jeweilige PIC­Berater zur Verfügung. Ein direkter Anruf bei unserer Veterinärkoodination in Schleswig bringt ebenfalls genauere Auskünfte über den Lieferbetrieb oder auch Empfehlungen zur Eingliederung der Jungsauen und Jungeber.

Dr. Kathrin Siebert – Veterinärkoordinatorin der PIC Deutschland: „Sollten Sie ebenfalls einen Zugang zu unserer Datenbank wün­schen, bitte rufen Sie mich an. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen natürlich gerne telefonisch unter folgenden Rufnum­mern zur Verfügung:

PIC Deutschland GmbH, 04621 543­32, mobil: 0171­7 77 27 56 Per E­Mail erreichen Sie mich auch: [email protected]“DKS

PIC-VetInfothek besteht seit einem JahrHEALTH

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