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psp200302

Date post: 10-Mar-2016
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1 Der aktuelle Besamungseberkatalog liegt für Sie bereit! In der aktuellen Ausgabe finden Sie alles Wichtige zu unseren KB-Stationen und den ver- fügbaren PIC-Piétrain-Ebern. Fordern Sie Ihr Exemplar an: [email protected], Tel.: 04621/543-0, Fax: 04621/543-36 oder direkt bei der KB-Station Stockhausen (Tel.: 03431/623109). Als Extra-Service für unsere Spermakunden bieten wir ab sofort einen kostenlosen monatlichen Infodienst: Per Fax und/oder Post erhalten Sie die Daten zu den neu einge- stallten Ebern. Ein Bestellblatt liegt dem neuen Katalog bei. 30 Jahr 30 Jahr e PIC e PIC - kein Jubiläum, aber ein runder Geburtstag! PIC-Vermehrertag Seite 2 Neue Zuchtziele zum Vorteil der Ferkelerzeuger Seite 3-4 Kurt-Cartoon: Kurt lässt Schadnagern keine Chance Seite 5 Ihr Ansprechpartner am Niederrhein und im Raum Minden-Lübbecke: Johann Hindriks Seite 6 Neues aus dem Süden Seite 6 Zur Bedeutung der Säugezeitlänge Seite 7 Betriebsreportage Remda Seite 8 FUTTERECKE AUS DEM INHALT: Viel ist geschehen seit Gründung der PIC Deutschland im Jahre 1973 und in vielen Bereichen hat die PIC in der Branche eine Vorreiterrolle gespielt. So könnte man meinen, dass das straffe PIC-Produktionssystem mit klaren Richtlinien bezüglich Genetik, Management und Tiergesund- heit, konzipiert in den 70ern und laufend aktualisiert und den sich ändernden Produktionsbedin- gungen angepasst, Grundlage für die Schweinehaltungshygieneverordnung von 1999 war. Von Beginn an haben wir auf ein kompetentes Beraterteam als Vertriebsmannschaft gesetzt, ebenso wie auf Vertriebspartnerschaften zum Vorteil unserer Kunden. In Schleswig-Holstein bestehen schon seit 1973 und seit 1980 mit der damaligen CG Nordfleisch in Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und seit 1985 auch mit der Westfleisch in Nordrhein-Westfalen erfolg- reiche Partnerschaften, die maßgeblich zur weiteren Entwicklung der PIC beigetragen haben. Züchterische Meilensteine der 80er Jahre waren die Entwicklung von Endproduktebern spe- ziell für den deutschen Markt sowie einer an süddeutsche Marktanforderungen angepassten Sauenlinie. Im Zuge dieser Expansion waren zusätzliche Nukleuskapazitäten notwendig, das PIC-Gesundheitskonzept wurde weiter entwickelt. Gleichzeitig konnten wir mit der Einführung des Qualitätsferkelprogramms auch auf der Vermarktungsseite unseren Kunden und Ver- triebspartnern Unterstützung anbieten. Das folgende Jahrzehnt war bestimmt durch die Entwicklung und Umsetzung des Drei- Linien-Zuchtkonzeptes, die Markteinführung in den neuen Bundesländern, die Zertifizierung nach DIN ISO 9001 – als erstes Zuchtunternehmen, die Begründung des PIG-Datendienstes sowie die verstärkte Entwicklung von Eigenbestands-Vermehrungs-Konzepten für Großkunden. Mit Beginn des neuen Jahrtausends forcierten wir den Einsatz moderner, markergestützter Selektionsmethoden, um so noch früher wichtige Selektionsentscheidungen treffen zu können und Sie damit möglichst zeitnah vom erzielten Zuchtfortschritt profitieren. Gen-Marker auf Wurfgröße, Wachstum und Fleischqualität sind nur einige, die besonderes Augenmerk verdie- nen. Die PIC-Forschung ist ständig um Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet bemüht, lesen Sie hierzu auch den Artikel unseres Zuchtleiters, Dr. Holger Looft, auf Seite 3/4 dieser PIC- Spiegel-Ausgabe. Das Vehikel dieses Zuchtfortschritts ist und bleibt in erster Linie der Eber. So ist es einerseits nicht verwunderlich und andererseits doch sehr erfreulich, dass der Absatz von PIC-Endproduktsperma in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert wurde. Im Mai dieses Jahres konnten wir die zweimillionste Sau an unsere Kunden ausliefern. Das Vertrauen unserer Kunden bestätigt sich erneut in der Marktführerschaft für PIC-Pro- dukte. Dafür gebührt Ihnen ein herzliches Dankeschön. Die Strukturveränderungen im Markt werden weitergehen. Die PIC ist darauf eingestellt und wird Ihnen behilflich sein, diese Herausforderungen zu meistern. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie besinnliche Feiertage und für das neue Jahr persönlich und geschäftlich alles Gute. Ihr Heinrich Schmedtje Geschäftsführer PIC Deutschland GmbH
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Der aktuelle Besamungseberkatalog liegt für Sie bereit!In der aktuellen Ausgabe finden Sie alles Wichtige zu unseren KB-Stationen und den ver-

fügbaren PIC-Piétrain-Ebern.Fordern Sie Ihr Exemplar an: [email protected], Tel.: 04621/543-0, Fax:

04621/543-36 oder direkt bei der KB-Station Stockhausen (Tel.: 03431/623109).Als Extra-Service für unsere Spermakunden bieten wir ab sofort einen kostenlosen

monatlichen Infodienst: Per Fax und/oder Post erhalten Sie die Daten zu den neu einge-stallten Ebern. Ein Bestellblatt liegt dem neuen Katalog bei.

30 Jahr30 Jahre PICe PIC- kein Jubiläum, aber ein runder Geburtstag!

PIC-Vermehrertag Seite 2

Neue Zuchtziele zumVorteil der Ferkelerzeuger Seite 3-4

Kurt-Cartoon:Kurt lässt Schadnagern keine Chance Seite 5

Ihr Ansprechpartner am Niederrhein und im Raum Minden-Lübbecke: Johann Hindriks Seite 6

Neues aus dem Süden Seite 6

Zur Bedeutung der Säugezeitlänge Seite 7

BetriebsreportageRemda Seite 8

FUTTERECKE

AUS DEM INHALT:

Viel ist geschehen seit Gründung der PIC Deutschland im Jahre 1973 und in vielen Bereichenhat die PIC in der Branche eine Vorreiterrolle gespielt. So könnte man meinen, dass das straffePIC-Produktionssystem mit klaren Richtlinien bezüglich Genetik, Management und Tiergesund-heit, konzipiert in den 70ern und laufend aktualisiert und den sich ändernden Produktionsbedin-gungen angepasst, Grundlage für die Schweinehaltungshygieneverordnung von 1999 war.

Von Beginn an haben wir auf ein kompetentes Beraterteam als Vertriebsmannschaft gesetzt,ebenso wie auf Vertriebspartnerschaften zum Vorteil unserer Kunden. In Schleswig-Holsteinbestehen schon seit 1973 und seit 1980 mit der damaligen CG Nordfleisch in Niedersachsen,Hessen, Rheinland-Pfalz und seit 1985 auch mit der Westfleisch in Nordrhein-Westfalen erfolg-reiche Partnerschaften, die maßgeblich zur weiteren Entwicklung der PIC beigetragen haben.Züchterische Meilensteine der 80er Jahre waren die Entwicklung von Endproduktebern spe-ziell für den deutschen Markt sowie einer an süddeutsche Marktanforderungen angepasstenSauenlinie. Im Zuge dieser Expansion waren zusätzliche Nukleuskapazitäten notwendig, dasPIC-Gesundheitskonzept wurde weiter entwickelt. Gleichzeitig konnten wir mit der Einführungdes Qualitätsferkelprogramms auch auf der Vermarktungsseite unseren Kunden und Ver-triebspartnern Unterstützung anbieten.

Das folgende Jahrzehnt war bestimmt durch die Entwicklung und Umsetzung des Drei-Linien-Zuchtkonzeptes, die Markteinführung in den neuen Bundesländern, die Zertifizierungnach DIN ISO 9001 – als erstes Zuchtunternehmen, die Begründung des PIG-Datendienstessowie die verstärkte Entwicklung von Eigenbestands-Vermehrungs-Konzepten für Großkunden.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends forcierten wir den Einsatz moderner, markergestützterSelektionsmethoden, um so noch früher wichtige Selektionsentscheidungen treffen zu könnenund Sie damit möglichst zeitnah vom erzielten Zuchtfortschritt profitieren. Gen-Marker aufWurfgröße, Wachstum und Fleischqualität sind nur einige, die besonderes Augenmerk verdie-nen. Die PIC-Forschung ist ständig um Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet bemüht, lesenSie hierzu auch den Artikel unseres Zuchtleiters, Dr. Holger Looft, auf Seite 3/4 dieser PIC-Spiegel-Ausgabe. Das Vehikel dieses Zuchtfortschritts ist und bleibt in erster Linie der Eber. Soist es einerseits nicht verwunderlich und andererseits doch sehr erfreulich, dass der Absatz vonPIC-Endproduktsperma in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert wurde.

Im Mai dieses Jahres konnten wir die zweimillionste Sau an unsere Kunden ausliefern. Das Vertrauen unserer Kunden bestätigt sich erneut in der Marktführerschaft für PIC-Pro-

dukte. Dafür gebührt Ihnen ein herzliches Dankeschön.Die Strukturveränderungen im Markt werden weitergehen. Die PIC ist darauf eingestellt und

wird Ihnen behilflich sein, diese Herausforderungen zu meistern.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie besinnliche Feiertage und für das neue Jahr persönlich und geschäftlich alles Gute.

Ihr

Heinrich SchmedtjeGeschäftsführer PIC Deutschland GmbH

BBerger
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30 Jahre PIC in Deutschland, verbun-den mit dem Jahreshöhepunkt, dem Ver-mehrertag 2003. Ein Anlass zu feiern, stolzzu sein, kurz zurückzuschauen und zielge-richtet den Blick nach vorne zu richten.

Der PIC-Vermehrertag in Schleswig hatTradition. Was früher eine Zusammenkunftin eher familienähnlicher Atmosphäre war,hat sich mittlerweile zu einer saalfüllendenGroßveranstaltung mit mehr als 200 Perso-nen gemausert.

Am 21. November sind sie alle wiedergerne nach Schleswig gekommen, umeinem vielfältigen Fachprogramm aufmerk-sam zu lauschen.

Nachdem Heinrich Schmedtje zunächst auf 3 Jahrzehnte erfolgreicher PIC-Arbeit inDeutschland zurückblickte, folgte ein breitgefächertes Spektrum an Fachvorträgen.

Dr. Pieter Knap, PIC-Zuchtstratege,stellte die erzielten Fortschritte in denquantitativen Merkmalen der Zucht vor. EinSchwerpunkt bildete die regionale Index-gewichtung spezialisierter Zuchtlinien undProdukte.

Frau Dr. große Beilage von der TiHoBakum hob anschließend die Bedeutungkonsequenter Diagnostik zur frühzeitigenErkennung von aufkeimenden Atemwegs-erkrankungen in den Beständen hervor.

Erfolg hat viele Gesichter. Dieses erfuh-ren die Anwesenden durch ganz unter-schiedlich orientierte Kunden bzw. Kun-dengruppen. Neben Franz Hölscher, PIC-Kunde in Bakum mit 650 Sauen, stelltenMarkus Schlüter, Erzeugerring Münster-land, und Jörg Bregenzer, Raiffeisen-Vieh-vermarktung Twistringen-Barnstorf eG, ihre

Organisationen und partnerschaftlichenVerbindungen zur PIC vor.

Abschließend konfrontierte Dr. ChristianSchmidt, Geschäftsführer der Marketing-gesellschaft für niedersächsische Agrar-produkte, die Anwesenden mit Notwendig-keiten im kooperativen Marketing. Dabeibeleuchtete er insbesondere die Produk-tionskette für Schweinefleisch.

So kurzweilig wie der fachliche Teil amNachmittag verlief, so fand der Tag aufdem abendlichen Vermehrerball seinenfestlichen Höhepunkt. Alte und neue

Freunde erkoren den Tresen zur Begeg-nungsstätte, während die bewegungsfreu-digeren Paare das Tanzbein bis in den frü-hen Morgen schwangen. (UPE)

Jürgen Jungermann, Geschäftsführer der NFZZucht- und Nutzvieh GmbH, ließ in seinem Schluss-wort die Fachvorträge noch einmal Revue passieren.

Über 200 Personen im Tagungssaal machen den PIC-Vermehrertag inzwischen zu einer Großveranstaltung.

Der SchweinespezialberatungsvereinElbe-Weser (SSB) wird im nördlichen Nieder-sachsen künftig eine gezielte Unterstützungfür Ferkelerzeuger und Mäster anbieten. 13Landwirte haben den Verein im Oktobergegründet, dem mittlerweile über 50 Betriebeangehören.

Alle Betriebe gehörten bisher zum VzF inUelzen und waren durch die dortige Mitglied-schaft in Produktion und Vermarktung u. a. engin ein anderes Sauenprogramm eingebunden.

"Es kriselt dort schon seit langem", so dieAussage eines Mitglieds, das froh ist, nuneine Alternative gefunden zu haben.

Der SSB koordiniert künftig gezielt denEinsatz von externen Fachkräften aus Zucht,Futter, Tiergesundheit etc. Die beiden ehe-maligen VzF-Berater Helmut Schütt und CordMeyer werden dabei künftig als Vermarkterder Ferkel und Schlachtschweine die Grund-beratung übernehmen. Die PIC und die NFZZucht- und Nutzvieh werden Ansprechpart-ner in allen produktionstechnischen Fragenim Sauenbereich sein.

In einer Versammlung Ende Novemberwurde den Mitgliedern das PIC-System vor-gestellt, wobei auch deutlich gemachtwurde, dass die Nachfrage nach PIC-Schweinen durch die Schlachtbetriebe großist – was insbesondere auch für das regio-nale Markenfleischprogramm gilt.

Zahlreiche PIC-Kunden in dieser Regionerzielen nicht nur hervorragende Masterlöse,sondern profitieren schon lange von derdeutlich besseren Fruchtbarkeit der PIC-Sau.

Fast ein aufgezogenes Ferkel mehr als

beim Wettbewerb sowie weitere biologischeVorteile bedeuteten im letzten Wirtschaftsjahreinen um 5.300 EUR höheren Deckungsbei-trag für die PIC-Betriebe mit durchschnittlich130 Sauen, so die Zahlen einer anderenErzeugergemeinschaft in Weser-Ems.

Am Ende der Veranstaltung mit fast 100Teilnehmern dürfte so mancher Betrieb, dernoch keine PIC-Sauen hat, nachdenklichgeworden sein, zumal die PIC-Jungsauen-versorgung direkt aus der Region auch hiersichergestellt ist. (RS)

Neue Schweinespezialberatung im Elbe-WNeue Schweinespezialberatung im Elbe-Wesereser-Raum-Raum

Der VDer Verermehrmehrerertag der PIC – festlicher Jahrtag der PIC – festlicher Jahreshöhepunkteshöhepunkt

PIC-KonferPIC-Konferenz enz für Tfür Tierärierärztezte

In Leipzig und Sparow diskutiertenwiederum - wie auch im vergangenenJahr - über 100 Fachleute aus Wis-senschaft und Praxis aktuelle Themendes Gesundheitsmanagements.

... und was war sonst noch los?... und was war sonst noch los?

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Nach dem züchterischen Erfolg inden Merkmalen Tageszunahme, Fut-terverwertung und Fleischanteilnimmt der ökonomische Nutzen einerweiteren Leistungssteigerung in die-sen Merkmalen ab. Andere Merkmalewie Fitness, Robustheit und insbe-sondere Lebensleistung sowie Ver-halten gewinnen nun deutlich anBedeutung. Diese neuen Merkmals-komplexe werden daher innerhalbder PIC-Mutterlinien verstärkt Beach-tung finden.

Die Leistungsselektion zur Steigerungder Herdenproduktivität muss bei derRemontierungsentscheidung in denVordergrund gestellt werden. Eine hoheLebensleistung der Sauen in der Ferkeler-zeugerstufe garantiert dem Landwirt einestabile und wirtschaftliche Produktion.Aufgrund von umfangreichen genetischenAnalysen im Nukleus– und Vermehrungs-bereich der PIC konnte bereits Mitte der90er Jahre festgestellt werden, dass sichdie direkte Einbeziehung der Nutzungs-dauer in das Zuchtprogramm aufgrundihrer geringen Erblichkeit nur schwer rea-lisieren lässt. Die Analyse ergab anderer-seits jedoch, dass Fundamentskriterien inengerer Beziehung zur Nutzungsdauerstehen, so dass die indirekte Einbezie-hung der Nutzungsdauer über differen-zierte Fundamentmerkmale sehr gutmöglich erschien. Eine unfreiwillige, durchFundamentprobleme bedingte Selektionwirkt sich generell nachteilig auf die Her-denproduktivität aus. Neben einer erhöh-ten Remontierungsrate, insbesonderedurch Fundamentausfälle von Sauen imersten Wurf, wird die Möglichkeit derSelektion nach Leistung erheblich einge-schränkt. Aus dem erhöhten Anteil anJungsauenwürfen resultieren geringereWurfleistungen und eine insgesamt sub-optimale Herdenstruktur.

Fundamentbewertung fließt in diePIC-Zuchtwertschätzung ein

Schon 1993 hat PIC ein auf For-schungsergebnissen der Iowa State Uni-versity, USA, beruhendes lineares Funda-mentbewertungs-System konsequenteingeführt. Die daraus gewonnenenDaten fließen seitdem kontinuierlich in dieZuchtwertschätzung ein. Auf der Basisvon über 300.000 Einzeltierbeurteilungenhat PIC die Erblichkeiten und genetischenBeziehungen verschiedener Fundament-merkmale geschätzt. Wertvolle Hilfe bietet

hier die weltweite Zuchtdatenbank PIC-traq™, in der Informationen von derzeitüber 5,5 Millionen Tieren gespeichertsind, und über die die gewonnenen Datengenetisch miteinander verknüpft werdenkönnen. Es haben sich aus zunächst achtMerkmalen zwei entscheidende Merkma-le herauskristallisiert: Stellung der Vorder-hand, insbesondere des Vorderfusswur-zelgelenks incl. der Fesselung, undHinterhandstellung incl. der Fesselung. Esergab sich eine niedrige bis mittlere Erb-lichkeit von ca. 23%. Diese Schätzwertewiederum wurden verwendet, um Teil-zuchtwerte für das Merkmal Fundamentzu berechnen, die - ökonomisch gewich-tet - in den Gesamtzuchtwert der Zucht-

tiere einfließen. Um den Zuchtfortschrittschneller voran zu treiben, wurde derSelektionsdruck auf Fundament Mitte2001 in den Mutterlinien um 300%erhöht.Die PIC bearbeitet auch weiterhin intensivdie Lebensleistung. Einerseits werdenzukünftig Daten aus der kommerziellenFerkelerzeugung für die Zuchtwertschät-zung genutzt und andererseits wirdgleichzeitig die Selektion auf Lebenslei-stung mit Hilfe dreier neu entdecktergenetischer Marker vorangetrieben.

Daten aus der kommerziellen Ferkel-erzeugung für die Zuchtwertschät-zung im NukleusUnterstützt wird die Genauigkeit derZuchtwertschätzung in Zukunft durch denAufbau eines so genannten "Nukleus-Kreuzungsdaten-Systems". Schlüsselele-ment ist der zeitgleiche Test von Nach-

kommen von Nukleuse-bern sowohl im Geneti-schen Nukleus als auchin Produktionsbetriebendurch übergreifendenSpermaeinsatz. DiesesKonzept eröffnet weiter-reichende Analysemög-lichkeiten, um Merkmale,die unter den Bedingun-gen eines Nukleus nichtbzw. nicht ausreichendzu testen wären. WeitereBeispiele neben derLebensleistung sind:Wachs tumspoten t i a lunter verschiedenen Um-weltbedingungen, Ro-bustheit und Krankheits-resistenz, Verhalten unterkommerziellen Produk-tionsbedingungen, Aus-fallursachen von Sauenund Mastschweinen oderauch Erbfehler. Sperma von Nukleus-Ebern wird in einer Reihevon Ferkelerzeugerbetrie-ben eingesetzt und die

Leistungsdaten ihrer Nachkommen wer-den erfasst. Hierdurch können zusätzlicheDaten zur Lebensleistung der Sauen mitin die Kalkulation der Teilzuchtwerte fürEber der höchsten Zuchtsstufe einfließen.Dies ist insofern wichtig, da im Nukleusaufgrund seiner Aufgabe als Lieferantschnellstmöglichen Zuchtfortschritts daswahre Lebensleistungspotential gar nichtausgeschöpft werden kann. Der schnelleGenerationswechsel mit einer Remontie-rungsquote von fast 100% verlangt gera-dezu nach Daten aus der kommerziellen

Lebensleistung und VLebensleistung und Vererhaltenhaltenneue Zuchtziele zum Vorteil der Ferkelerzeuger

PIC-FundamentbewerPIC-Fundamentbewertungs-Systemtungs-System

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Ferkelerzeugung zur Steigerung derZuchtwertschätzung, um letztendlich diebeste Genetik für die Ferkelproduktion zuermitteln. So bezieht PIC in ihre Zucht-wertschätzung Verwandteninformationüber Fruchtbarkeitsmerkmale wie AnzahlWürfe, Zwischenwurfzeit, abgesetzte Fer-kel und Abgangsgründe mit ein.

PIC entdeckt die weltweit ersten ge-netischen Marker für Sauenlebens-leistungEin weiterer Meilenstein in der PIC-marq™-Forschung ist gesetzt: PIC hatdie ersten drei Marker für das Merkmal"Ferkel (gesamt) je Sau = Lebensleistung"entdeckt und mit Datensätzen von mehrals 25.000 Sauen statistisch abgesichert.Zusammen können diese Marker über2,3 Ferkel je Sau mehr bedeuten. Siehaben einen direkten und vorausschätz-baren Effekt auf die Langlebigkeit derSauen, resultierend aus einem höherenAbgangsalter und einer insgesamt höhe-ren Anzahl von Würfen.Die Entdeckung dieser Marker begannmit der Untersuchung bei einem amerika-nischen PIC-Kunden, der eine großeAnzahl sehr alter Sauen, aber auch einegroße Anzahl von Sauen, die nach weni-gen Würfen gemerzt werden mussten, imBestand hatte. PIC hat daraufhin Probenvon Sauen aus diesen beiden Gruppengezogen, die DNA-Sequenzen fürbestimmte Bereiche verglichen und nachKorrelationen zur Wurfanzahl gesucht. Esergaben sich zwei Marker, die einenbedeutenden Einfluss auf das MerkmalAnzahl Würfe (Lebensleistung) zeigten.Mit weiteren Daten und zusätzlichenDNA-Untersuchungen wurden insgesamtdrei Marker gefunden, die über alle Prü-fungen hinweg den deutlichsten Einflussauf die Sauenlebensleistung zeigten.Diese Marker für Lebensleistung werdendie PIC in die Lage versetzen, schnellereErfolge im Zuchtfortschritt für dieses

Merkmal zu erreichen. Derzeit werden dieDNA-Tests für die routinemäßige Genoty-pisierung angepasst. VoraussichtlichAnfang 2004 werden die ersten Großel-tern-Eber (bzw. deren Sperma), die mitHilfe dieser Marker selektiert wurden, zurVerfügung stehen.

Einbeziehung von Verhaltensmerk-malen in die ZuchtwertschätzungDie bisherige Selektion auf Zunahme,Fleischanteil und Wurfgröße stellt hoheAnforderungen an die Sau. Gute Mutterei-genschaften sind entscheidend für dasÜberleben und die Entwicklung der Ferkelund stehen somit im Einklang mit demZuchtziel, neben der Anzahl lebend gebo-rener Ferkel insbesondere die Überle-bensrate der Ferkel zu erhöhen.Als neues zusätzliches Zuchtziel ließe sichformulieren, dass eine Sau zukünftig ihreFerkel mit einem Minimum an mensch-licher Unterstützung aufziehen muss.Dies wird umso wichtiger, da in der Sau-enhaltung nicht nur in Übersee (Nord-und Südamerika), sondern auch zuneh-mend in Europa intensive große Betriebs-strukturen den Ton angeben. Diese gro-ßen Betriebe haben in der Regel wenigverfügbare Arbeitskräfte und/oder nichtausreichend qualifiziertes Personal. DieGruppenhaltung, die ebenfalls angepas-stes Sauenverhalten erfordert, damit es

aufgrund von Rangordnungskämpfennicht zur Beeinträchtigung der Fruchtbar-keit kommt, wird durch EU-Richtlinienbereits gesetzlich geregelt, und es gibtzudem weiterreichende Regelungen fürtragende Sauen in den Niederlanden undDänemark. PIC wird daher zukünftig inden Mutterlinien dem neuen Zuchtziel –Verhalten in Abhängigkeit von Zuchtlinie

und Hybridsauenprodukt – ca. 10 bis20% Gewichtung neben den klassischenMerkmalen Zunahme, Fleischanteil, Fut-terverwertung und Wurfgröße einräumen.Wissenschaftlich haben sich nur sehrwenige bislang mit dem Verhaltenbeschäftigt. Vor Einbeziehung der neuenVerhaltensmerkmale in die Zuchtwert-schätzung muss zunächst die Erfassungstattfinden. Geplant ist dies in denNukleus- und Vermehrungsbetrieben, dieaufgrund der straffen und gut organisier-ten Datenstruktur sehr gute Vorausset-zungen bieten. Erfasst werden als MuttereigenschaftenMerkmale wie z.B. Mütterlichkeit imAbferkelbereich, Geburtsverlauf, Geburts-psychose und Rauscheverhalten sowiedarüber hinaus das Gruppenverhalten. Wenn genügend Daten vorliegen, kanndie Schätzung genetischer Parameter wieErblichkeit, Beziehungen der Verhaltens-merkmale untereinander sowie zu ande-ren Merkmalen wie Wurfgröße, Fleischan-teil und Zunahme erfolgen. Danach könn-te dann die Einbeziehung in die Zucht-wertschätzung erfolgen, nachdem klar ist,wie stark die Verhaltensmerkmale zugewichten sind, um hier entsprechendenZuchtfortschritt zu erreichen. (HLO)

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Letzte Meldung:750 Sauen - und noch mehr Besucher!

10.12.03, Tag der offenen Tür in Obdrupbei Familie Roskothen: Ein neuer Stall inSandwichbauweise nach modernstenErkenntnissen und Ansprüchen auf dergrünen Wiese, hiervon verspricht sichMichael Roskothen nicht nur eine optimaleTiergesundheit, sondern auch einen weite-ren Leistungsschub: "Das Leistungszielsind 25 Ferkel pro Sau und Jahr!"

Blick in den NT-Bereich mit Gruppenhaltung an Abruffütterungen

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Zunächst einmal will Kurt es den Nagernso schwer wie möglich machen, in seinenStall zu kommen. Jetzt im Winter istdas ja kein Problem, aber im Sommerlässt er eigentlich schon mal gerne eineTür oder Fenster offen, sei es auch nurzum Stallbüro oder zum Zentralgang.Damit hier kein Zugang von außen mög-lich ist – auch sein Hofhund und diestreunenden Katzen haben hier nichts zusuchen – hat Kurt sich "Sommertüren"gebaut: Mit "Kaninchendraht" eine Rah-men bespannt, der im Sommer zusätzlichvor die Stalltür eingehängt wird, so dassdiese auch mal offen bleiben darf, eineFeder zieht die Sommertür immer zu.

Hoppla, erwischt! Oder war der Lehrlingdoch zu faul, die Gerümpelecke aufzu-räumen? Kurt hatte ihm doch aufgetra-gen, die alten Futtersäcke, Bretter undkaputten Eimer wegzuräumen. Und dannliegt da auch noch Styropor herum vomletzten Ausbessern der Dämmschichtauf dem Dachboden. Er hatte ihm docherklärt, dass Ratten und Mäuse gerne "inDeckung" leben, und das sind ja nunbeste Rückzugsareale.

Vollkommen dicht und gänzlich unattrak-tiv für Mäuse und Ratten ist jedoch keinStallgebäude zu bekommen. Deshalb giltes, durch geeignete Bekämpfungsmaß-nahmen den Befall so gering wie möglichzu halten. Kurt hat sich dabei von einemFachmann beraten lassen, denn mal ebenein paar Kisten aufstellen, ein bisschenRattengift hinein, das muss nicht unbe-dingt reichen. Der Fachmann hat einenKöderplan aufgestellt und Kurt die ent-sprechenden Dokumentationsprotokolledagelassen. Einmal im Jahr kommt derBerater zu Kurt auf den Betrieb undüberprüft, ob der aufgestellte Plan nochangemessen ist.

Wöchentlich inspiziert Kurt nun dieKöderboxen und schreibt auf, wie viel wogefressen wurde. Dabei achtet er auchdarauf, ob neue bzw. verstärkte Laufwe-ge von Mäusen oder Ratten zu findensind, Kotspuren geben ihm hier wichtigeHinweise. Sollten sich hier neue Wege

ergeben, so stellt Kurt auch hier Köder-boxen auf bzw. verlegt vorhandene, sodass ca. alle zehn Meter eine Köderki-ste an den Wänden bzw. den Laufwegensteht.

Bewährt haben sich bei Kurt auch dieKöderboxen Marke "Eigenbau": Holzki-sten in den Abmessungen 60 x 20 x 20cm mit verschließbarem Deckel, einem"Eingang" von ca. fünf ZentimeternDurchmesser, innen einer Eierpappe mitdem Gift, ein paar senkrechten Abtren-nungen und oben drauf Holzwolle, damitdie Nager auch was zu nagen haben. AlsKöder benutzt Kurt einen so genanntenMulti-Dose-Köder. Hiervon müssen dieSchadnager mehrmals fressen, bis dieWirkung eintritt. Dies ist jedoch siche-rer als die höher dosierten Single-Dose-Köder, da dann nicht noch andereTiere gefährdet werden. Aber das weißder Berater der Fachfirma am besten.

Die Schadnagerbekämpfung gehört beiKurt fest zur Betriebshygiene. Weil ersie regelmäßig, andauernd und systema-tisch im Innen- und Außenbereichdurchführt, hat er bis jetzt noch keinenennenswerten Probleme durch Rattenund/oder Mäuse gehabt.

Der WDer Winter ist da – die Ratten auch?inter ist da – die Ratten auch?Schadnager machen vielerorts ihrem Namen alle Ehre: Sie richten durch ihre Nage-tätigkeit Schaden an. Sei es nun der Fraß an Nahrungs- und Futtermitteln oder auchdie Zerstörung von z. B. Dämmstoffen, Elektroleitungen etc. an und in Gebäuden.Ratten und Mäuse können aber auch ein oftmals unterschätzter Krankheitsüber-träger sein, die ganze Palette von Salmonellen über Leptospiren bis hin zu denMKS, Schweinepest oder AK auslösenden Viren "wandert" mit den Schadnagernmit. Bedenkt man auch noch den überaus kurzen Zyklus von nur vier bis fünf Tagenbei einer Tragezeit von 21 – 23 Tagen, erkennt man, wie schnell unter "optimalen"Bedingungen, die Zahl der Plagegeister in die Höhe schnellen kann. Soweit will Kurtes gar nicht kommen lassen! Er sorgt lieber gründlich vor, damit er keine unliebsa-men Überraschungen erlebt und sich wohlmöglich Krankheiten in den Stall holt.Gehen wir doch einfach mal mit Kurt mit und lassen uns zeigen, was er alles unter-nimmt, um sich und seine Schweine vor ungebetenen Gästen zu schützen.

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Gleich im ersten Sommer die BewährGleich im ersten Sommer die Bewährungsungs--prprobe für den Aufzuchtstall mit Klimaanlageobe für den Aufzuchtstall mit Klimaanlage

ein erster Erfahrungsbericht aus Niederbayern

Der seit März 2003 für die PIC–Süd–Ge-netik ans Netz gegangene Jungsauenauf-zuchtbetrieb Bachhuber GbR im nieder-bayrischen Neufahrn verfügt über 1200Aufzuchtplätze. Der Stall wurde als Mas-sivstall mit einer Oberflurabsaugungerrichtet. In den sechs Abteilen mit Flüs-sigfütterung ist Platz für je 192 Jungsauen.In der Planung des Stalles war HerrnBachhuber eine optimale Umweltgestal-tung sehr wichtig, um beste Jungsauenfür den süddeutschen Markt zu produzie-ren. Neben einigen anderen Besonder-heiten des Stalles - zu erwähnen wärehier z.B. ein Lichtprogramm mit Tages-lichtlampen - verfügt der Stall über eine"Klimaanlage" der Firma Big Dutchman,die unter dem Namen Kombi Cool ver-trieben wird.Die Anlage besteht aus 15 mm dickenEdelstahlrohren, in die Wasser mit ca. 60

bar Druck gepumpt wird. In der Wasser-zuleitung sitzen insgesamt vier Wasserfil-ter zur Reinigung des Wassers. Die Anla-ge ist mit der Lüftung gekoppelt und soeingestellt, dass sie sich bei einem Abfallder Luftfeuchte unter 65% einschaltet. EinEinsatz zur Staubbindung im Stall ist mitdieser Anlage auch möglich, diese Optionwird allerdings noch nicht benutzt. Ineinem Abteil für 192 Tiere befinden sich24 Düsen, die Wasser in einem feinenNebel versprühen. Im Tierbereich ist beiBetrieb der Anlage keine Feuchtigkeitmehr spürbar.In diesem Sommer mit Tagestemperatu-ren von teilweise 37° C Außentemperatur,hatte die Anlage ihre erste Bewährungs-probe zu überstehen. Durch den Einsatzder "Klimaanlage" konnte die Temperaturim Stall ca. 3° C unter Außentemperaturgehalten werden. In den heißen Tagenversprühte die Anlage ca. alle 2 – 3 Minu-ten einen Wassernebel. Die Tiere reagier-ten in dieser heißen Phase mit keinerleiFutterreduktion, zeigten jederzeit eingutes Fressverhalten und machten einenvitalen Eindruck. Über den Sommer mus-sten keine hitzebedingten Ausfälle ver-zeichnet werden.Bei den ersten Einsätzen der Kombi Cool

gab es auch einige kleinere Probleme. Sosetzen sich die Düsen bei seltenemGebrauch mit Kalk zu, zumal das Wasserin Neufahrn sehr kalkhaltig ist. EinigeSteuerventile hatten den Druck nichtabgelassen, so dass es zu einigen Was-serleckagen kam. Da das Restwasseraus der Anlage durch die Ventile nachoben gesprüht wird, tropfte dieses wiedervon der Decke im Zentralgang. HerrBachhuber hat dies mit einem aufgesetz-ten Schlauch jedoch einfach gelöst, sodass das Wasser jetzt im Zentralgang indie Spalten geleitet wird. Zum Wasserverbrauch der Anlage kannHerr Bachhuber zurzeit leider keine Anga-ben machen, da dieser nicht getrennterfasst wird. Auch den Preis für die KombiCool kann er nicht exakt ermitteln, weil erdie Anlage in einem ganzen Paket gekaufthat. Nach Herstellerinformationen istjedoch mit einem Aufwand von ca. 8,--Euro je Mastplatz zu rechnen.Die Anlage hat den PIC-Süd-Genetik Auf-züchter von ihren Möglichkeiten über-zeugt, und er wollte sie diesen Sommerauch nicht missen.So meinte Herr Bachhuber: "Der nächsteheiße Sommer kann kommen, unsereJungsauen haben ja eine Klimaanlage"!

Johann Hindriks– der Namesteht für Kom-petenz in vielenBereichen derSchweinepro-duktion. Von derk ü n s t l i c h e nBesamung überdie Ferkelver-marktung bis hinzum nachgela-

gerten Bereich der Schlachtung undFleischvermarktung – Johann Hindrikshat sich vor seiner Tätigkeit als PIC-Fach-berater bereits in einigen Ressorts derSchweineproduktion seine Sporen ver-dient. Das kommt ihm heute ganz gewisszugute.Der direkte Kontakt mit den Kunden amNiederrhein und neuerdings auch in der

Region zwischen Bad Essen und Peters-hagen macht dem 54jährigen zweifachenFamilienvater richtig Spaß. "Da draußenkann man was bewegen", sagt JohannHindriks und ergänzt: "Ich arbeite ineinem Gebiet mit einer hohen Schweine-dichte. Da ist die Verbesserung der Tier-gesundheit eines meiner Hauptziele, dennda stecken die meisten Reserven."Bereits seit 12 Jahren arbeitet JohannHindriks bei der PIC; die ersten 9 Jahrewar er für die Vermarktung der Vorstufen-kastrate verantwortlich. Erst im Zuge derRegionalisierung stieß Johann Hindriks2001 zum Team West. Hier ist er einervon 4 Außendienstlern in Nordrhein-Westfalen und hat somit ein großesGebiet zu betreuen. Johann Hindriks istfür ca. 150 Kunden und ca. 6.250 ver-kaufte Jungsauen in seinem Gebiet ver-antwortlich. Am Niederrhein kennt man

ihn seit einigen Jahren, die Kunden inMinden-Lübbecke hat er nach dem Aus-scheiden von Werner Sieckkötter erst voreinigen Monaten übernommen. "Die vielfältigen Erfahrungen als Mitinha-ber einer KB-Station, als verantwortlicherFerkelvermarkter der PIC oder gar alsMetzgermeister haben mir sehr geholfen.Heute weiß ich, dass es oftmals lange imVerborgenen bleibt, warum Dinge mal gutfunktionieren und dann wieder schlech-ter", erläutert Johann Hindriks, "da ist esauch meine Aufgabe, quasi von außendrauf zu schauen und versuchen, Schwä-chen völlig wertfrei zu erkennen." DasSchönste ist es somit auch für JohannHindriks, wenn er in der Beratung einenVolltreffer hat landen können. Als passio-nierter Jäger sollte ihm das gelingen .....Sie erreichen Johann Hindriks unter 0171/ 9 78 00 00 bzw. 0 59 45 / 2 81.

Der Außendienst stellt sich vorDer Außendienst stellt sich vorJohann Hindriks – aus Erfahrung gut

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Im Rahmen der Diskussion um den Weg-fall antibiotisch wirksamer Zusatzstoffein der Ferkelaufzucht wird sehr häufigauch über die Länge der Säugezeitgesprochen. Durch eine Verlängerungder Säugezeit mit entsprechend schwe-rer abgesetzten Ferkeln verspricht mansich eine sicherere und unproblemati-schere Ferkelaufzucht. Auch im Ver-gleich der Produktionsstandards zwi-schen verschiedenen europäischen Län-dern wird häufig erwähnt, dass Säuge-zeiten von deutlich mehr als die minde-stens geforderten 21 Tage praktiziertwerden. Als Hauptgründe dafür werdensowohl geringere Probleme in der Ferke-laufzucht als auch eine verbesserte Sau-enfruchtbarkeit erwähnt. In diesem Bei-trag sollen diese beiden Bereicheschwerpunktmäßig besprochen werden.Beschäftigen wir uns mit den Einflussfaktorenauf die Fruchtbarkeitsleistung von Sauen,sind die Säugetage grundsätzlich als "unpro-duktiv" zu bewerten, da sich die Zwischen-wurfzeit aus der Güstzeit, der Zeit bis zumWiederbelegen eventueller Umrauscher, derTragezeit und schließlich der Säugezeitzusammensetzt. Die Verlängerung der Säu-gezeit um 7 Tage von 21 auf 28 Tage erhöhtdie Zwischenwurfzeit von z.B. 152 auf 159Tage. Bei ansonsten gleich bleibender Abfer-kelrate und gleicher Anzahl abgesetzter Ferkelpro Wurf verringert sich durch diese Maßnah-me die Anzahl abgesetzter Ferkel pro Sauund Jahr um 1 Ferkel! Oft wird jedoch eineVerkürzung der Säugezeit in Richtung von 21Tagen häufig abgelehnt. Warum?Selektion auf drei Wochen SäugezeitDass eine Sauenherkunft auch unter denBedingungen kurzer Säugezeiten funktio-niert, ist keine Selbstverständlichkeit. Sie istin der Konsequenz das Ergebnis einer langenSelektionsarbeit. Bei der PIC werden seitüber 30 Jahren auf allen Vermehrungsbetrie-ben die Sauen nach 21 Säugetagen abge-setzt. Sauen, die diesem Druck nicht stand-gehalten haben, sind remontiert worden. Soist, zum Teil sogar unbewusst, eine Sauselektiert worden, die unter den Bedingun-gen kurzer Säugezeiten hervorragend funk-tioniert. Diese Eigenschaften bzw. Aussagenlassen sich aber nicht ohne weiteres aufandere genetische Sauenherkünfte übertra-gen. Sie gelten nur für die Genetik, die die-sem Prozedere ausgesetzt war bzw. an derentsprechend überprüfbare Daten gewonnenwerden konnten. Es dürfen also keine Verall-gemeinerungen vorgenommen werden. Inder hier angeführten Tabelle wird ein Daten-satz vorgestellt, der an Sauen in Großbritan-nien ermittelt wurde.

Nach dieser Auswertung haben die Betriebemit einer mittleren Säugezeit zwischen 17 und21 Tage die Gesamtzahl lebend geborenerFerkel pro Jahr bis auf 28,7 optimieren kön-nen. Eine Verlängerung der Säugezeit führt zueiner Verringerung der Gesamtzahl geborenerFerkel pro Sau und Jahr und damit zu einemverringerten Potential für die Ferkelaufzucht.Der Vorteil aus einem Anstieg der Abferkelra-te und Anzahl geborener Ferkel pro Wurf beilängeren Säugezeiten wird durch die verrin-gerte Wurffolge zunichte gemacht. Erst beieinem Unterschreiten der mittleren Säugezeitvon 17 Tagen leiden Wurfgröße und auchAbferkelrate in der Form, dass die Gesamt-zahl geborener Ferkel pro Sau und Jahr deut-lich zurückgeht. Die immer wieder diskutierteMindestdauer für die Rückbildung der Gebär-mutter scheint hier eine natürliche Grenze zusetzen. Dies zeigt sich auch bei der bei sehrkurzen Säugezeiten deutlich angestiegenGüstzeit. Bei der Berechnung der Zeitspannefür die Rückbildung der Gebärmutter mussallerdings neben der Säugezeit auch dieGüstzeit mit berücksichtigt werden. Damitkommen wir selbst bei Säugezeiten von deut-lich unter 20 Tagen auf die als Mindestmaß fürdie Uterusinvolution geforderten 21 Tage.Wie sieht es nun mit der Flatdeckent-wicklung aus?Wir können davon ausgehen, dass Ferkel miteinem Absetzalter von 21 Tagen ca. 6,3 bis 6,5kg wiegen. Steigt die Säugezeit auf 28 Tage an,sind Absetzgewichte von ca. 8,5 kg erreichbar.Sind allerdings die Basisanforderungen für eineerfolgreiche Flatdeckaufzucht nicht erfüllt, darfdurch diese Maßnahme keine Verbesserungdes Aufzuchterfolges erwartet werden. Diewichtigsten Anforderungen an die Bewirtschaf-tung des Flatdecks sind:- Verfahren Sie grundsätzlich nach dem

Alles-Rein–Alles-Raus-Prinzip!- Reinigen und Desinfizieren Sie das Flatdeck

komplett vor Neubelegung!- Wählen Sie die Buchtengröße so, dass

Sortieren von Ferkeln und auch Sonderbe-handlungen einzelner Ferkel möglich sind!

- Passen Sie die Temperatur- und Klimafüh-rung dem jeweiligen Alter der Tiere an! DieSchadgasgehalte der Luft sind aufgrund einerniedrigen Mindestluftrate oftmals zu hoch

(insbesondere der Wasserdampfgehalt!).- Trennen Sie möglichst die Flatdeckbewirt-

schaftung organisatorisch (Arbeitkräfte!) undidealerweise auch räumlich (ISOWEAN®)!

- Ergreifen Sie alle Maßnahmen, die einesichere Futter- und Wasseraufnahme für dieFerkel erlauben (zusätzliche Tröge bei Brei-automaten, Futterhygiene, mindestens 1Trinkmöglichkeit pro 10 Ferkel, qualitativeinwandfreies Wasser etc.)!

- Stellen Sie eine hohe Verdaulichkeit desFutters durch Wahl geeigneter Komponen-ten für den Prestarter sicher! Durch eineReihe an Zusatzstoffen kann die begrenzteverdauungsphysiologische Kompetenz derFerkel unterstützt werden.

- Unterstützen Sie die immunologische Ent-wicklung der Ferkel im Bedarfsfall durch ge-eignete veterinärmedizinische Maßnahmen!

- Vermeiden Sie Überbelegungen in jedemFall! Pro Sau müssen heute 4 Flat-deckplätze vorhanden sein.

Werden einzelne dieser Maßnahmen nichtbefolgt, müssen wir mit einer suboptimalenEntwicklung rechnen. Die Futter- und Was-seraufnahme ist reduziert, die Ferkel verlierenan Gewicht, Krankheiten können sich aus-breiten. Halten Sie Ihr Flatdeck für die Auf-nahme von mit 21 Tagen abgesetzten Ferkelnnur für begrenzt geeignet, ist es in aller Regelauch für die Aufnahme und erfolgreiche Auf-zucht von mit 28 Tagen abgesetzten Ferkelnnicht besser geeignet. Es ist immer besser,wir passen die Umwelt an die Anforderungender Tiere an – und nicht umgekehrt!Weitere Überlegungen sprechen für kurzeSäugezeiten. Die Gewichts- und Rücken-speckverluste säugender Sauen steigen beiSäugezeiten von über 21 Tagen erheblich an.Insbesondere bei großen Würfen können ver-längerte Güstzeiten und zusätzliche Frucht-barkeitsprobleme die Folge sein. Aus Grün-den der Nährstoffeffizienz sollten Ferkel direktund nicht über den Umweg der Sau gefüttertwerden. Sprechen wir aus Sicht des Verhal-tensforschers den Saugreflex der Ferkel an,dann müssten wir die Ferkel sicher weit über2 Monate säugen lassen. Das aber wäre einZurück in die "Steinzeit". Zumindest die PICmöchte nicht dorthin! (DEK)

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Zur Bedeutung der SäugezeitlängeZur Bedeutung der Säugezeitlängeein aktueller DiskussionsbeitragFUTTERECKE

Absetzalter,Tage7 - 1112 - 1617 - 2122 - 2627 - 3132 - 36

Abferkelrate,%

75,178,582,484,085,585,7

Würfeje Sau u. Jahr

2,432,482,452,392,332,25

leb. geb. Ferkelje Sau u. Jahr

26,027,828,728,228,227,7

leb. geb. Ferkelje Wurf

10,711,111,711,812,112,3

Güstzeit,Tage13,78,16,46,16,46,5

Tabelle: Effekt des Absetzalters auf die nachfolgende Fruchtbarkeit

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Im thüringischen Remda, in der Nähe vonRudolstadt, gibt es eine Ferkelproduk-tionsanlage, die in der Branche von sichreden macht. Gemeint ist die Sauenanla-ge von Ton und Astrid van den Heuvel.Im Jahr 2000 kaufte der gelernte Metzgerund in Holland bereits erfolgreiche Ferkel-produzent nach langem Suchen die Sau-enanlage in Remda. Neben der Anlageund den Standortvorteilen der Stallungen,waren auch die Umgebung und die Jagd-Ambitionen von Ton ausschlaggebend fürdie Entscheidung, künftig hier in Thürin-gen die Heimat der Familie van den Heu-vel zu finden. Damit verbunden war auchein kompletter Umzug nach Remda,denn, so die Aussage der Familie van denHeuvel, nur so könne man sich richtigintegrieren und ein Zuhause finden.Nach dem die oftmals schwierigen undumständlichen Genehmigungsverfahrenals erste Hürde genommen wordenwaren, begann 2001 der Umbau derDDR-Systemanlage zu einer modernenFerkelproduktionsstätte für 1.650 Sauen,die ganz nach den Ideen und Erfahrungenvon Ton konzipiert und gebaut wurde. DieAnforderungen der Schweinehaltungsver-ordnung mussten dabei berücksichtigtwerden, auch wenn es für Schweine Bes-seres gibt.Einige Besonderheiten konnten dann amTag der offenen Tür im Februar 2002 denBesuchern präsentiert werden. Dazugehören neben der Gruppenhaltung unddem ausgeklügelten Deckzentrum vorallem der Stimulationsraum, hier oftscherzhaft "Spielzimmer" genannt. DieResonanz war sehr hoch, und die Vielzahlvon Gästen aus Holland und Deutschlandließ einmal wieder die europäischeSchweinewelt ein Stück näher zusammenrücken.

Kurz darauf wurden dann die erforder-lichen Jungsauen und Zuchtläufer inner-halb von 2 Wochen geliefert. Die Familievan den Heuvel hatte sich für PIC–Gene-tik entschieden, da der Gesundheitssta-

tus der neuenHerde das Bestesein sollte, wasauf dem Marktzu bekommenist, verbundenmit einem über-zeugenden züchterischen Konzept.Außerdem hatte man ja bereits in Hollandmit PIC–Sauen die besten Erfahrungengemacht.

Und Erfahrung und Engagement führenmeist auch zum Erfolg. Und der kann sichin Remda sehen lassen. Die Zahlen spre-chen für sich. 11,9 lebend geborene und10,2 abgesetzte Ferkel bei einer Abferkel-rate von 91%. Die nächtlichen Kontroll-gänge im Abferkelstall waren sicher einhartes Brot, aber der Aufwand hat sichgelohnt.Eine Remdaer Besonderheitist der Stimulationsraum.Hierhin kommen die Sauendirekt nach dem Absetzenfür etwa einen halben Tag.Die Fruchtbarkeitsergeb-nisse zeigen den positivenEffekt dieser Verfahrens-weise. Nicht rauschendeSauen sind die absoluteAusnahme. Hormonpräparate werdendabei nicht eingesetzt. Aber auch bei derRauschestimulation der im Betrieb selbstaufgezogenen Jungsauen hat das "Spiel-zimmer" eine wichtige Rolle. Ab einemAlter von etwa 200 Tagen werden dieJungsauen einmal pro Woche hierzusammengebracht und bekommenEberkontakt. Zu diesem Zwecke ist eineseparate Eberbucht eingebaut worden.Ab einem Alter von etwa 240 Tagen wirdbei entsprechendem Gewicht besamt.Auch die Spermagewinnung erfolgt inRemda selbst. Ein spezieller Eberstall und

ein Labor sind vorhanden und bestenseingerichtet.Im gesamten Stall wird flüssig gefüttert;selbst im Flatdeck, wohin die Ferkel nach

3 Wochen Säugezeit aus demAbferkelstall mit etwa 7 kg Absetz-gewicht kommen. Hier werden derStart und das Anfüttern durchwarme Flüssigfütterung nach einerspeziellen Futterkurve erleichtert.Die Entwicklung im Flatdeck istprächtig und die Verkaufsgewichteliegen bei etwa 30 kg. Durch diegute Entwicklung entsteht Platz,der es ermöglicht, auch mal Wün-sche nach speziellen Ferkelpartie-Größen zu erfüllen. Dies wirdselbstverständlich auch honoriert;

Qualität hat nun mal ihren Preis.In Remda werden nun seit einem JahrFerkel bester Qualität verkauft. 25,6 ver-kaufte Ferkel je Sau und Jahr - Anlass zueinem Resümee: Alles in allem ein gelunge-ner Anlagenneubeginn, zu dem man derFamilie van den Heuvel nur gratulierenkann. (FB)

P I C - S P I E G E L

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ErErfolg hat einenfolg hat einenNamen – RemPigNamen – RemPig

Ein Blick in das "Spielzimmer": Stimulationsraum für abge-setzte Sauen und Jungsauen

ImprImpressumessumPIC-Spiegel – Kundenzeitschrift der PIC Deutschland GmbHRatsteich 31 · D-24837 SchleswigTel.: 0 46 21 / 5 43-0 · Fax: 0 46 21 / 5 43 36

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Nachdruck mit Quellenangabe gestattet beiBelegzusendung an die Redaktionsanschrift.

Verantwortlich für den Inhalt: Rex A. Clausager;Chefredakteurin: Barbara Berger

Gesamtherstellung: Schmidt & Klaunig, Kiel

Betriebswurfindex 2,46abgesetzte Ferkel/Sau u. Jahr 26,1verkaufte Ferkel/Sau u. Jahr 25,6lebend geborene Ferkel/Wurf 11,9tot geborene Ferkel/Wurf 0,8Abferkelrate aus 1. Belegung 91%lebend / tot geborene Ferkel – Jungsauenwürfe 11,4 / 0,7lebend / tot geborene Ferkel – 2. Würfe 11,8 / 0,8lebend / tot geborene Ferkel – 3. Würfe 12,6 / 1,1