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Protokoll zum Praktikergespräch mit Dr. Volker Didier (IAG) · Protokoll zum Praktikergespräch...

Date post: 12-Apr-2018
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Protokoll zum Praktikergespräch mit Dr. Volker Didier (IAG) TU Dresden, Fachrichtung Psychologie, Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie Seminar HP1: Prof. Dr. Jürgen Wegge Moderation: Joseph Choi, Mirko Näger-Guckeisen Eckdaten Datum: 09.12.2015 Ort: TU Dresden, BZW A 251 Gast: Dr. Volker Didier Anwesende DozententInnen: Prof. Jürgen Wegge, Prof. Kemter-Hofmann, Jungbauer Anwesende Studierende: Studierende des 3. Semester BA Psychologie 1. Einleitung (Präsentation: siehe Anlage „Moderation“) 1.1 Begrüßung Dr. Didier (Kurzvita: siehe Anlage „Kurzvita Dr. Didier.pdf“), DozentInnen, Studierende 1.2 Vorstellung Moderatoren, Ablauf, Lernziele und Spielregeln Gesprächsprotokoll Seite von 1 6
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Protokoll zum Praktikergespräch mit Dr. Volker Didier (IAG)

TU Dresden, Fachrichtung Psychologie,

Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie

Seminar HP1: Prof. Dr. Jürgen Wegge

Moderation: Joseph Choi, Mirko Näger-Guckeisen

Eckdaten Datum: 09.12.2015

Ort: TU Dresden, BZW A 251

Gast: Dr. Volker Didier

Anwesende DozententInnen: Prof. Jürgen Wegge, Prof. Kemter-Hofmann, Jungbauer

Anwesende Studierende: Studierende des 3. Semester BA Psychologie

1. Einleitung (Präsentation: siehe Anlage „Moderation“) 1.1 Begrüßung

Dr. Didier (Kurzvita: siehe Anlage „Kurzvita Dr. Didier.pdf“), DozentInnen, Studierende

1.2 Vorstellung

Moderatoren, Ablauf, Lernziele und Spielregeln

Gesprächsprotokoll Seite � von �1 6

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2. Vortrag Dr. Didier (Folien: siehe Anlage „Vortrag Dr. Didier“)

2.1 Kurzvita:

Leitender Ausbilder für Aufsichtspersonal am IAG, Auslandseinsätze zur Beratung, Hauptverantwortlicher des Masterstudiengangs „Management Sicherheit und Gesundheit“ der DIU (Dresden International University)

2.2 Unfallrisiko in Deutschland:

Häufigste Unfälle passieren zuhause oder in der Freizeit (5,91 Mio. Verletzte), Unfälle auf der Arbeit sind auf Rang 3 (1,02 Mio. Verletzt)

2.3 Geschichte der Unfallversicherung:

Einfluss durch Bismarck (1885) durch die Einführung des Sozialversicherungssystems

2.4 Duales System im Arbeitsschutz:

Gemeinschaftsrecht der EU mit dem Bundesrecht machen die gesetzliche Grundlage des Arbeitsschutzes aus

2.5 IAG (Institut für Arbeit und Gesundheit):

• Geschichte

• Lage: Nähe Dresden

• Infrastruktur: 150 Mitarbeiter, 100.000m2 Grundstück, Hotelanlage

• Geschäftsfelder: Qualifizierung von Personal im Arbeitsschutz (50%), Forschung (25%), Beratung (25%)

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3. Fragen zur Person 3.1 Joseph: Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

• Verwaltungsarbeit erforderlich, operative Arbeit eher geringer

• Individuelle Betreuung der Aspiranten (Konsultationen, Betreuung)

• Insgesamt: kein Erfolgserlebnis nach dem anderen, dennoch Freude an sozialen Beziehungen

3.2 Anne: Wie sind Sie vom Bauingenieursstudium auf das IAG gekommen?

• Erlernen des Bergmannsberufs, Steinkohlebergbau (1988)

• Studium in Bergakademie, Ausbildung in Bergaufsicht (Sicherheit, wirtschaftliche Betriebsführung), Aufsichtsbeamter in Bergbaubetrieben

• Ausbildung der Präventionsexperten beim IAG (seit 1980)

3.3 Adrian: Was ist die Trias des IAG?

• Prävention: Vorbeugen und Eliminierung von Risikofaktoren

• Rehabilitation: Wiedereingliederung in Arbeitsleben nach Unfall

• Entschädigung: finanzielle Ausgleichszahlung

3.4 Prof. Wegge: Haben Sie auch Mitarbeiterverantwortung für Psychologen?

• Keine Psychologen unter seiner Führung, jedoch momentan 8 Psychologen am Institut

• Aufgabe: Lehre der Präventionsexperten und Forschung

4. Fragen zum Arbeitsbereich und Seminarthemen 4.1 Jewgenia: Gibt es eine Tendenz zu stärkerer psychologischer Gefährdungsbeurteilung?

• Gesetzlich vorgeschrieben: Evaluation und Ausschaltung aller Gefährdungen

• Ebenfalls bei psychischen Belastungen: Stressoren schwer mess- und diagnostizierbar, Diagnose durch direkte und anonyme Interviews

• Belastungsfaktoren: z.B. Vorgesetzter, unterbrechungsfreies Arbeiten, Informationsflut

• „Zwei-Klassen Gesellschaft“: Große Unternehmen achten auf psychische Belastungen auch aufgrund des „Image“, kleinere Unternehmen eher weniger

4.2 Thema: Warum Veränderungsprozesse oft misslingen, Referentin: Alina. Mirko: Haben Sie schon ein Veränderungsprozess miterlebt?

• Beispiel Berufsgenossenschaften: Fusion von kleineren Genossenschaften zu größeren um Geld zu sparen

• Probleme: Widerstand gegenüber Veränderungen, Sorge um Verlust von Privilegien und Comfortzone, mittlere Führungseben einer Organisation ist die Lähmschicht

• Lösung: Veränderungsprozesse professionell begleiten

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4.3 Anne: Wie wird Mobbing betrachtet?

• Checklisten für Arbeitgeber zur Aufklärung

• Probleme: Diagnose von Mobbing setzt Quellen voraus

• Forschung: Wie ist die Genese? Typische Opfer/ Täter? Es gibt keine allgemeine Antwort

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5. Diskussionsthema: Werden psychologische Erkrankungen nicht ernstgenommen?

5.1 Wortbeiträge

• Psychologische Krankheiten werden zwar offiziell anerkannt, aber von der Gesellschaft verachtet und vertuscht

• Die erkrankte Person wird selber verantwortlich gemacht und externen Faktoren werden nicht beachtet

• Psychologie als Wissenschaft noch nicht in der Gesellschaft anerkannt

• Therapie ist langwieriger und komplizierter als bei physischen Erkrankungen

• Widerstand gegen Eingeständnis, dass etwas nicht mit dem eigenen Verstand stimmt

• Psychologische Erkrankungen oft als Modewort verwendet

5.2 Didier:

• Burnout: oft tabuisiert, kaum Aufklärung, Konflikt zwischen Privatsphäre und Anteilnahme, oft Modethema und Interesse versiegt nach einer Zeit(z.B. auch bei Mobbing)

• Kulturelle Unterschiede: Psychische Belastungen scheinen mit Industrialisierung, Grad der Arbeitsteilung und Wohlstandsentwicklung zu korrelieren, dennoch gibt es auch in „schlechten“ Zeiten Depressionen und Burnouterkrankungen. Diese konfundieren durch andere handfestere Phänomene

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6. Verabschiedung

Bedankung, Schlusswort

Am 09.12.2015 fand im Zuge der Vertiefungsseminare des Lehrstuhls für „Arbeits- und Organisationspsychologie“ das jährliche Praktikergespräch statt. 

Ziel der Veranstaltung ist es, allen Studierenden der Psychologie im dritten Fachsemester die Möglichkeit zu geben eine Perspektive für die Zeit nach dem Studium zu gewinnen und die in ihren Seminaren erlernten Inhalte in einen praxisnahen Kontext einordnen zu lernen.

Mit etwa 60 teilnehmenden Studierenden war die Veranstaltung gut besucht. Anwesend waren außerdem die Seminarleiter   Frau Prof. Dr. Petra Kemter-Hofmann und Herr Kevin-Lim Jungbauer,   sowie Herr Prof. Dr. Jürgen Wegge, der sich in diesem Jahr für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet.

Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr Herrn Dr. Volker Didier als Gast und Referenten gewinnen konnten. Herr Dr. Didier ist seit dem Jahr 2000 für das „Institut für Arbeit und Gesundheit tätig“  und leitet dort den Bereich „Qualifizierung von Präventionspersonal“. Zusätzlich ist er Ansprechpartner für den Masterstudiengang „Management Sicherheit und Gesundheit“ an der Dresden  International University.

Während der Veranstaltung, die von den beiden Studierenden Joseph Choi und Mirko Näger-Guckeisen organisiert und moderiert wurde, hörten die Gäste zunächst einen Vortrag über die  Aufgaben des Instituts für Arbeit und Gesundheit.

Anschließend wurde in einer spannenden Diskussion über die Akzeptanz psychischer Arbeitsbelastungen (z.b. Burnout) gesprochen.

Die Veranstaltung zeigt, welche Früchte die enge Zusammenarbeit zwischen WOP und IAG trägt und wird die Kooperation dieser beiden Partner gewiss stärken.

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