Protokoll: der 34. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes inChicago vom 30. Juni bis 3. Juli 1905Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1905),pp. 201-207Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30171044 .

Accessed: 15/05/2014 05:07

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Pidagogische Monatshefte. PEDAGOGICAL MONTHLY.

Zeitschrift fiir das deutschamerikanische Schulwesen.

Organ des

Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes.

3abvgang VI. Beptcmber-Oktober 1905. IDeft 7--8.

Protokoll *)

der 34. Jahresversammiung des Nationalen Deutschemerikanischen Lehrer- bundes in Chicago vom 30. Juni bis 3. Juli 1905.

(Ofliziell.) Am Abend des 30. Juni wurde in der Nordseite Turnhalle in Chicago der 34.

Lehrertag eri5ffnet. Nach einigen Gesangsvortrigen erfolgten die tiblichen Be-

griissungsreden, worauf der Prlisident des Bundes, Herr B. A. Abrams, den Lehrer- tag fir erbffnet erklirte.

Erste Hauptversammlung. - Der Prlisident erffnete dieselbe um 9 Uhr in der Cob Hall der University of Chicago. Herr Professor Harry Pratt Judson von der University of Chicago begrlisste den Lehrerbund im Namen der Universitit.

Da der Schriftffihrer abwesend war, wurde Herr Hans Siegmeyer von Milwau- kee zum zeitweiligen Schriftfthrer ernannt. Als Hilfsschriftf ihrerinnen wurden Frl. Anna Hohgrefe von Milwaukee und Frau Klara von Otterstedt von Chicago gewkhit.

Der Prisident teilte der Versammlung mit, dass seit der letzten Tagung drei Mitglieder des Bundes gestorben sind, namlich die Herren Emil Dapprich, Milwau- kee, W. Schafer, Cincinnati, und Louis Schutt, Chicago. Die Versammlung ehrte das Andenken der drei Mitglieder durch Erheben von den Sitzen.

Die Prtifungskommission des Seminars stattete hierauf ihren Bericht ab.

*) Slimtlicbe bet der Tagung gehaltenen Vortrage eracheinen in dea P. M. im Wortlaut.

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202 Piidagogische Monatshefte.

Bericht des Priifungsausschusses.

Milwaukee, den 24. Juni 1905.

An den Prlsidenten und die Mitglieder des Nat'l. D. A. Lehrerbundes. Die Seminar-Prtifungskommission bat sich der ihr aufgetragenen Pflicht

unterzogen und erlaubt sich, Ihrer Karperschaft hiermit Bericht abzustatten. Die diesj hrige dritte Seminar- oder Abiturientenklasse bestand aus

flinf Damen und drei Herren. Allen ist das Zeugnis der Reife fir den Un- terricht zuerkannt worden.

Lerproben und die mfindlichen Prifungen aller Klassen fanden am 22.--24. Juni statt.

Von den acht Abiturienten waren vorher unter Klausur schriftliche Ar- beiten, deutschen Aufsatz, englischen Aufsatz, deutsche Literaturkunde, eng- lische Grammatik und Pdagogik umfassend, angefertigt und der Priifungs- kommission zur Begutachtung unterbreitet worden. Die Arbeiten bekundeten ohne Ausnahme viel Fleiss und Sorgfalt und verdienen alle Anerkennung.

Drei der Lehrproben wurden in engliseher, ffinf in deutscher Sprache gehalten. Die jungen Lehramtskandidaten unterrichteten in wiirdiger Weise und bewiesen, dass sie selbst sich der Schwierigkeiten des erw hlten Berufes wohl bewusst, aber auch auf eine gute Vorbildung vertrauend und festen Willen hegend, sicher' seien, allen gerechten Anforderungen genigen zu kdnnen.

Es sei hier erwhnt, dass neuerdings die Einrichtung getroffen worden ist, die einzelnen Zglinge der Abiturientenklasse je einen Monat lang in drei erschiedenen Klassen der 6ffentliehen Schulen von Milwaukee als deutsche

Hilfslehrer arbeiten zu lassen. Darauf ist gewiss die bei den Lerproben bewiesene Sicherheit zurickzufihren. Fvir die spnter mglicherweise in die Milwaukee Schulen als Lehrkrafte eintretenden Aibturienten erwichst der weitere Vorteil, dass ihnen bei der Festsetzung des Gehaltes fir die ge- leistete Arbeit ein Jahr Erfahrung angerechnet werden soll. Eine Errungen- schaft ist ebenfalls das Zugestandnis, dass Abiturienten des Seminars, ohne sich einer nochmraligen Prifung unterwerfen zu miissen, in den Schulen Mil- waukees als deutsche Hilfslehrer angestellt werden ktnnen. Michten doch andere Stadte nhnliche Bestimmungen treffen.

Klasse 1, aus vier Damen bestehend, wurde in der Ver. Staaten Ge- schichte and in der Physiologie, neun Ziglinge der Klasse 2 in der Geometrie und in der Psychologie geprtift.

Das deutlich erkennbare Streben dieser Seminarzbglinge, Gutes zu leisten, berechtigt zu dem Schlusse, dass auch sie spitter wtirdig und fithig sein wer- den, den hohen Anforderungen des Lehrer- und Erzieheramtes zu genfigen.

Zur vollen Ausnitzung der Vorteile einer seminaristischen Bildung ge- htirt entschieden eine gewisse Reife des Alters. Daher ist die Bestimmung zu billigen, dass Zaglinge, welche um Aufnahme in das Seminar nachsuchen, das 16te Lebensjahr tibershritten haben miissen, und dass ferner Abiturienten gutstehender Hochschulen wohl in die zweite aber nicht in die h~ichste Klasse Aufnahme finden sollen, somit den Kursus in zwei Jahren, aber nicht in einem Jahre beenden k~nnen.

Angesiohts dieser verschlrften Aufnahmebedingungen, und um der viel- leicht eintretenden Verminderung in der Zahl der um Aufnahme Nachsuchen- den entgegenzuwirken, ist eine lebhaftere Agitation zweeks Zuftiihrung von

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Schiilern und die regste Untersttitzung der Ziele des Seminars dringend geboten.

Es wire ein Unrecht, diesen Bericht zu beenden, ohne der aufopfernden Tatigkeit sowohl des Direktors als auch des gesamten Lehrpersonals des Seminars und der Akademie Erwthnung zu tun. Auch das Benehmen der Schiiler verdient ungeteiltes Lob.

H. H. Fick. Bernard A. Abrams. Otto Heller.

Der Bericht wurde gutgeheissen und angenommen. Es folgte sodann eine allgemeine Besprechung des nachstehenden Themas:

Lehrerbund und Lehrerseminar. Professor Camillo von Klenze von der University of Chicago hielt hierauf einen

Vortrag tiber ,,Die Stellung des deutschen Lehrers im modernen amerikanischen Bildungswesen". *)

Das zweite Thema, welches einer allgemeinen Besprechung unterzogen wurde, lautete: Lehrerbund und Bundesorgan.

Hirauf trat eine Pause von 10 Minuten ein. Herr W. W. Florer von der University of Michigan hielt nun einen Vortrag

fiber das Thema: ,,The Importance of Contemporary German Literature for the American Student."

Professor A. R. Hohlfeld von der University of Wisconsin stellte im Anschluss an das Thema ,,Lehrerbund und Bundesorgan" sodann folgeden Antrag:

,,Die gegenwlirtige Schriftleitung der Monatshefte soll als ein Komitee fungieren, um darfiber zu beraten, wie das Bundesorgan zu einer mehr den praktischen Bedfirfnissen entsprechenden Zeitschrift zu gestalten sei."

Professor Otto Heller schlug folgenden Zusatz vor: ,,Die Exekutivbeha5rde des Lehrerbundes sol mit der Schriftleitung des

Blattes Hand in Hand gehen und derselben bei der Li)sung ihrer schwierigen Aufgabe mit Rat und Tat zur Seite stehen."

Der Antrag wurde mit dem Zusatze angenommen. Hierauf Vertagung.

Zweite Hauptversammlung. - Das Protokoll der ersten Sitzung wurde vnrlrsen und angenommen. Der Prlisident gab hierauf die folgenden Ausschtisse bekannt:

Nominationsausschuss: Camille von Klenze, Chicago; H. H. Woldmann, Cleveland; Dr. H. H. Fick, Cincinnati; Frl. Anna Hohgrefe, Mil- waukee; Frl. Elsbeth Thielepappe, Chicago.

Finanzausschuss : John Eiselmeier, Milwaukee; J. Menger, Ann Arbor; G. Roessler, Chicago.

Ausschussf i r Besch1isse : Prof. Otto Heller, St. Louis; C. C. Baumann, Davenport; C. O. Sch~nrich, Baltimore; Oskar Burckhardt, Fr. Emma Dapprich, Milwaukee; Fr. Wilhelmine Maier, Fr. Lina R. Howie, Chicago.

Dann kam der Bericht des Schriftffihrers zur Verlesung, aus dem hervorgeht, dass ausser den schon berichteten Namen zu denen der Verstorbenen noch hinzu- kommen die von Caspar Grome, August Roth, C. L. Nippert und Johannes Schmidt, Cincinnati.

Der Sekrethir machte in seinem Bericht folgende Vorschlige:

*) Dieser Vortr ag kann leider erst im Novemberhette sum Abdrucke gelangen.

14 PM VI

Protokoll 203

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Protdagogische Monaollefe.

1. PrSchsident und Sekretr solle Unten in derselben Stadt wohnen, oder wenigstens

einander so nahe, dass eine h, dufige Besprechung ohne osse osten ermndenglich wfirde.

2. Uigk den Beamten des Lehrerbundes einen festen Anhaltspunkt su geben und so die Vorbereitungen fr einen Lehrertag leichter zu machen, sollte der Lehrer- bund einen aus etwa ffinf Mitgliedern bestehenden Ausschuss fitr jeden wichtigen Staat des Landes ernennen (New York, Ohio, Illinois, Indiana, Maryland, Wiscon- sin, Pennsylvanien und vielleicht auch Missouri und Iowa), welehem die Aufgabe zufele, in dem betreffenden Staate das Interesse fir die Bestrebungen des Bundes wacDer Buhalten und die Lehrershaft u organisieren. Auch sollten Nichtlehrer, ge- bildete Deutsche, denen die Pfallege des Deutschen am Herzen liegt, zur Mitglied- schaft veranlasst werden. Ferner sollte man sich bestreben, freiwillige Beitrige, d. h eine grund Lssere Summe, zu erlangen, ur. den Lehrerbund u einer Zentralstelle fr eine krftige Agitation zu Gunsten der Einfi Chrung bezw. Beibehaltung der deutschen Sprache u machen und so die Bedeutung unseres Bundes zu erhkanien.

3. Uzw diesen Ausschissen Zeit und Gelegenheit fiir ihre Arbeit zu geben, so- ie aueeh damit die Lehrertage mit ihren bedeutenden Geldopfern nicht in allzu

kurzen Zeitabstiinden auf gewisse Stadte fallen mbchten, und auch weil die Staats- verbaufde ihre Konventionen in die Zwischenjahre verlegen knnten, sollten die Lehrertage in Zukunft nur alle zwei Jahre stattfinden. (Diese Empfehlung wurde sofort von der Versammlung einstimmig verworfen.)

4. Der Lehrerbund sollte bei jeder Tagung eine bestimmte Summe for Pro- pagandazwecke den Beamten zur Verf Univergung stellen.

5. Damit er eine gesetliche Person g erde, solte sich der Lehrertag in irgend einem Staate inkorporieren lassen.

. inrak Vizeprn Bident solte mit den anderen Beamten erwhischrif zu gesalt werden, anstatt

zu Beginn der Tagung, wie es jetzt fiblich ist. Diese Verschlage wurden dem Beschlussausschuss tiberwiesen. Folgende Vortrige wurden im Laufe der zweiten Hauptversammlung gehalten: Prof. Starr Willard Cutting, University of Chicago: derber den Gebrauch von

Lehrbtichern beim neusprachlichen Unterricht. Dr. Paul V. Kern, University of Chicago: Realien im neusprachlichen Unter-

richt. Prof. A. R. Hohlfeld, University of Wisconsin: Die Zukunft des deutschen

Nonterrichts im amerikanischen Schulsystem. Hierauf Vertagung.

waukee;ns SiegFr. Elsbeyeeh SchriftfTieeae, Cichrer.

Dritte Hauptversammlung. - Die Versammlung wurde in den Rlumlichkeiten Dritte Hauptversammlung. - Die Versammlung wurde in den Rlumlichkeiten Rlumlichkeiten

Herr Seminardirektor Ma Griebsch hielmt eien Vortrag: Die allgemeine Volksschule unsshud die Stellung des deutschen Sprachunterrichets in derelben.

Der zweite Vortrag wurde von Herrn C. O. Schoenrich von Baltimore gehalten. Das Thema lautete: Milwauk im merikanischen Unterrichtswesen vielseitig vernach- Iasigter Faktor.

Herr H. Woldmann von Cleveland hielt sodann einen Vortrag fiber das Thema: Welche gemeinschaftlichen Ziele solhrte der Unterriclesunt ius dem unter den ver- schiedenen Schulsystemen haben

Nach Schluss der Vortromege wurde zur C. ahl des Vers utandes ges Schritten, die folgendes Ergebnis zeitigte:

204

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Dr. H. H. Fick, Cincinnati; L. Hahn, incinnati; B. Abramswohnen, Milwaukee; J. Eiselmeier, Milwaukee; Camillo von Klenze, Chicago; Prof. Otto Heller, St. Louis;

Frau E. Dapprich, Milaukee; G. Mehiller, Cincinnati; G. G. von der Grb Erie Prund so difunge V kommission: B. Abrams, Miwaukee; M. Schhen, solle idhofer, Chi-

cago; H. H. Woldmann, Cleveland.

Pbildee Deusche, denen die Pflege des Deutschen: Prof. G. Ferren, Allegheny; Prof. A. R. Hohitlied-

Der Bericht des S Fhatzmeisters lautet wie folgt: Einnahmen: Kassere Summe, zu erandgen, um den Lehrerund zu einer entrastee.................$ 77.37

Beitrtige Agitation zu unsten der Einfii............hrung bew............... Beiehalug d462.80

$540.17 Ausgaben ... ............. .................$224.65 Kassenbestand am 3. Juli ...................... 315.52

Der Finanzausschuss berichtete: Chicago, den 3. Juli 1905.

Wir haben die Biima cher und Quittungen sowie den Kassenbestand des Schatzmeisters geprwift und alles richtig befunden.

John Eiselmeier. G. Roessler. J. Menger.

Der Aussweckehuss fdenir Beschltisse legte folgenden Bericht vor:

5 it Hinsicet suf den werstand, dass der fiber alle Erwartung grosse Erfolg des nun um Sororieren chlusse gelann.enden Deutschamerikanischen Lehrer tages den einmitigent sollund zielbewussten Bemimthungen vielseitiger Faktoren zuzuschreiben ist, spricht der Lehrerbund in seiner Schlussversammlung fol- genden Korporationen und Personen der vollsten asse Dank und Anerken- nung aus:

. dem Birgerausshuss der Stadt of Chicago, inbesonder e den Herren Pfeifer, Prof. von Klenze, Rehm, Mannhardt, Schmidhofer und Georg, fir den herzlichen Empfang und die gastfreie Bewirtung, die er den Besuchern dLehrbs Lehrertages zu tel werden Untess;

2. der Universitit von Chicago, dem Pr: sidenten derselben, Herrn Dr. W. R. Harper, dem Dekan der philosophischen FDie Zukultt, Professor Harry Judnerrichson, den Lehrkrften der Abteilung fm.r deutsche Sprche und Literatur, die uns mit dem liebenswfirdigsten Entgegenkommen die Freiheit der Uni- versitt und die augedehteste Gastfreundschaft gewhrten und hriftfuns in jeder Beziehung fptv rdernd und f- Dirend zur Seite standen;

3. der Chicago Turngemeinde, den Gesangvereinen Germani Club lgmind Volksshularmonie, deren Dirigenten und Solisten, die uns wei an Gemreitlichkeit n.d musikaischen Gentisrag wuen reiche Abende C. ew. Schrten;

4. der deutschen Presse, welche untere Bestrebungen o wavelsker itig ter- stsitzter Fakor.;

5. allen Herren, welche durch ausgezeichnete Vortrschge die Hauptver- samhidungen belebt emend alen Besuchern, seien es gereifte Pdagogen oder junge Lehrer, eine Ftille von Anregung und Belehrung dargeboten haben;

6. dem Vorst Vortrge wurde zur nd des Lehrerbundes, gVan besonders dem Prgsidenten des- selben, Herrn Bernhard Abrams, der fast ale dem Lehrertage vorangehenden Geschlfte in eigener Person besorgte, und der bei den Verhandlungen sich als ein ausgezeihnteer Vorsitzender und Leiter der Debatte bewlhrte.

PPrdagogische Montooll.tshefte. 22040

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206 P1idagogische Monatshefte.

Gleichfalls mit Anerkennung ist zu erwlhnen, dass Herr Abrams in der letzt- erwihnten Stellunng von dem temporiren Vizeprlsidenten, Herrn Woldmann, tatkraftige Unterstiltzung fand.

Seminar und Bundesorgan. In Bezug auf das Lehrerseminar und das bis dato unter dem Titel

,,P&dagogische Monatshefte" erscheinende Bundeerogan erlaubt sich Ihr Wo- mitee, Ihnen folgende Resolutionen vorzulegen::

1. Der Lehrerbund sieht in dem Lehrerseminar das vorziglichste Mittel, geeignete Kr&fte ftir den Unterricht der deutschen Sprache im amerikani- schen Sehulsystem heranzubilden und betrachtet es daher als eine seiner Hauptaufgaben, die besagte Anstalt aufe kriftigete zu fi5rdern. Zu den uf die Hebung des Seminars hinzielenden Bestrebungen seien gerechnet:

a) die Beschaffung von Geldmitteln, um das Stammkapital der Anstalt zu erh5hen;

b) die Zuffihrung von geeignetem Schfilermaterial; c) die Erwirkung von Begfnstigungen ftr die Abiturienten der Anstalt,

derart, dass aie, wie es seit dem letzten Jahre in Milwaukee der Fall ist, auf das Diplom der Anstalt hin Anstellung finden;

d) der Hinweis auf das Seminar far alle Lehranstalten, weiche tichtige Lehrer des Deutschen zu gewinnen suchen.

2. Um eine allseitige und einheitlich wirkende Agitation ins Leben zu rufen, soil in jeder Stadt, weiche als ein Agitationazentrum angesehen werden kann, ein Komitee aufgestellt werden, welches die dreifache Agitation ftir denLehrerbund, das Lehrerseminar und das Bundesorgan einzuleiten und in Gang zu erhalten hat. In jedes dieser Komitees wRhlt der Lehrerbund ein, beziehungsweise auch mehr Mitglieder, welche sich dann durch Zuziehung geeigneter Persnlichkeiten ihres Agitationsdietriktes als Lokalkemitees zu konstituieren haben.

3. Um die gemeinsame Agitation fiir die Mitgliederahl des Lehrer- bundes und ftir die Subskriptioneliste des Bundesorgans zu vereinfaechen, wird ein Betrag von zwei Dollars festgesetzt, dessen Zahiung eine Person zur Mit- gliedechaft am Bunde und zun Bezug der Zeitschrift auf ein Jahr berechtigt. Der Subskriptionspreis ffir die Zeitung allein wird auf $1.50, der Mitglieds- beitrag ftr den Bund auf $1.00 festgesetzt. Der gemeinsame Betrag von 2 Dollars wird zwischen Bund und Zeitechrift in dem Verhltltnie von 2:3 geteilt. (Nicht angenommen.)

4. Dem amerikanischen Zentralverein von Pennsylvania wird ffir die zur Unterstfitzung des Bundesorgans ausgesetzte Jahresrente von $25 der herzliche Dank des Bundes ausgesprochen. Zugleich wird der Hoffnung Aus- druck verliehen, dass auch andere Vereinigungen, sowie Individuen in &hn- licher Weise JachresbeitraLge, sei es ffiz das Seminar oder ffir das Bundes- organ, aussetzen magen.

5. Der Lehrerbund beschliesst, dem Bundesorgan eine Summe von $150 zur teilweisen Deckung des Defizits vom letzten Jahre zuzuweisen.

6. Der Lehrerbund spricht schliesslich der Leitung des Lehrerseminars und der des Bundesorgans sein volles Vertrauen aus.

Individuelle Beachliisse. 1.

Der Bund spricht seine tiefe Trauer fiber den Td der folgenden Mitglie- der aus, die ihm in den zwei leteten Jahren entrissen wurden: Emil Dapp-

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rich, Caspar Grome, August Roth, Wilhelm Schaefer, Karl L. Nippert, Johann Schmidt, Louis Schutt. ine eingehende Wtirdigung dieser Minner, besonders unseres unvergesslichen Emil Dapprich, ist ia Bericht des Sekre- tlirs enthalten.

2. Wie bereits im Sekretirsbericht angeregt worden ist, sollen wo mglich

PrSsident und Sekret&r des Bundes derselben Stadt u. z. derjenigen, in wel- cher der ntcste Lerertag stattfinden soll, angeh5ren.

3. Der Vizepr sident soll zugleich mit den anderen Beamten, und nicht wie

bisher zu Beginn der jeweiligen Tagung erwhlt iwerden. 4.

Der ehrertag soil bei jeder Tagung seiner Beamten eine bestimte Summe, bis zu 50 Dollar, zur Deckung der notwendigen Ausgaben anweisei

5.

Der Lehrerbund ell in einem Staate der Union inkorporiert werden, urn eine juristische Person zu sein.

7. Auf Grund der eingezahiten Beitrage hat der Schatzmeister dem Sekre-

thr des Bundes eine Liste der Mitglieder zu ibergeben, welhe dann in der ersten dem jeweiligen Lehrertage folgenden Nummer des Bundesorgans za verffentliehen ist.

8. Der Vollzugsausschuss wird beauftragt: a) die Statuten des Lehrerbundes einer zeitgemssen Revision un

unterziehen; b) die so revidierten Statuten mindestens zwei Monate vor dem nulch-

sten Lehrertage im Bundesorgan zu verffentlichen; c) im Programm des nchsten Lehrertages der Beratung ber die revi-

dierten Statuten eine der Wichtigeit der Sache entsprechende Stell einzurumen.

Otto Heller, Oscar Burckhardt, C. C. Baumann, Emma Dapprich, C. O. Schoenrich, Lina Reinhardt Howie, Wilhelmine Maier.

Siimtliche Beschlisse, ausser Beschluss 3 unter Seminar und Bundesorgan, wurden angenommen.

Als nchster Tagungsort wurde Cincinnati gewihlt. Sodann trat eine Pause ein, w hrend elcher der neue Verwaltungsrat sich

wie folgt organisierte: Prsident: Dr. H. H. Fick, Cincinnati, Ohio. Vize-Pr~sident: Dr. Otto Heller, St. Louis, Mo. Schatzmeister: Louis Hahn, Cincinnati, Ohio. Schriftfihrer: John Eiselmeier, Milwaukee, Wis.

Der Prsident crkliirte sodann den Lehrertag fr beendet. Frau Klara von Otterstet, Schriftftihrerian.

Prtolcoll. 2017

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