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Protokoll: der 33. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes

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Protokoll: der 33. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 4, No. 8/9 (Sep. - Oct., 1903), pp. 233-239 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170814 . Accessed: 14/05/2014 18:15 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.189 on Wed, 14 May 2014 18:15:09 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Protokoll: der 33. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen LehrerbundesSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 4, No. 8/9 (Sep. - Oct., 1903),pp. 233-239Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170814 .

Accessed: 14/05/2014 18:15

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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Padagogische Monatshefte. PEDAGOGICAL MONTHLY.

Zeitschrift fiir das deutschamerikanische Schulwesen.

Organ des

Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbundes.

3abgang IV. Septembe-Oktobet 1903. Heft 8-9.

Protokoll der 33. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen

Lehrerbundes.

Erie, Pa., 30. Junt - 3. Jull 1903.

(Oflfiziell.) Eroffnungfeier. - Am Dienstag Abend des 30. Juni wurde in

der Miinnerchorhalle der 33. Lehrertag erbiffnet. Durch ein Missverstindnis

wegen der Zeit - die meisten Delegaten hatten westliche Zeit - konnte die Feier erst eine volle Stunde spiiter beginnen. Es war bereits 9 Uhr, als die Siinger des Erie Miinnerchors die Anwesenden mit einem frisch vorge- tragenen Liede erfreuten. Es erfolgten alsdann die iiblichen Begriissungs- ansprachcn, und zwar von Biirgermeister Harwick, vom Priisidenten der Schulbeh6rde, C. L. Baker, Prof. Missimer und Prof. Burns. Nach einenm weiteren Gesang des Miinnerchors hielt der Priisident des Lehrerbundes, Prof. v. d Groeben, in englischer Sprache eine kurze JRede, worin er, in Riicksicht euf die anwesenden Englischamerikaner die Geschichte, Zweek und Ziele des Bundes klarlegte. Aus demselben Grunde hatte auch der folgende Redner, Herr HI. Woldmann von Cleveland, seinen Vortrag in eng- lischer Sprache abgefasst. Er betonte dabei, wie notwendig es sei, minde- stens eine fremde Sprache ausser der eigenen zu lernen, denn nur dadurch lerne man die eigene besser kennen. Er beriihrte dann die einzelnen Punkte dles Fortschrittes im amerikanischen Schulwesen, wie sich dasselbe nach und nach hier entwickelt, liess jedoch durchblicken, dass noch man- ches notwei'dig sei, um unser Erziehungssystem dahin zu bringen, dass es Anspruch auf das Priidikat ,,vollkommen" machen kinne. Sein Hauptar-

gurnment bestand darin, dass Kinder, die neben dem englischen auch deut- schen Unterricht nehmen, die englische Sprache griindlicher bemeisterten als solche, die sich bloss mit dieser befassten. Man habe nie bemerkt, dass ein Schiiler, welcher deutschen Unterricht nahm, seine anderen Studien

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234 Piidagogische Monatshefte.

vernachuissigte. Nachdem der Miinnerchor noch ein Lied vorgetragen, er- klirte Herr v. d. Groeben den Lehrertag offiziell fiir erSTnet. Im Speisesaal der Halle fand hierauf bei Sang und Becherklang eine gemiitliche Nach- sitzung statt, die freilich nur von kurzer Dauer war, da die Empfangsfeier, ~ ie oben bemerkt, sehr verspitet begonnen hatte.

E r st e H a u p tv e r s a m m 1 u n g. - Der Priisident eriffnete dieselbe um Y10 Uhr in der Aula der Hochschule. Die Biihne war sehr geschmack- voll mit Blattpflanzen und \Flaggen dekoriert. Der Sekrettir verlas zuntichst seinen Jahresbericht, der wie folgt lauteie: Werte Kolleginnen und K o 11 e g e n:

Auch hier in Erie wire ich, wie bei der letzten Tagung in Detroit, bei- nahe wieder gen6tigt, vor Sie hinzutreten mit der kurzen Meldung ,,Nichts zu berichten iiber das verflossene Vereinsjahr." Doch muss ich heuer zu- richst dreier Mitglieder gedenken, die wir seit der letzten Jahresversamm- lung durch den unerbittlichen Tod verloren, nimlich des biederen, pflicht- getreuen W. H. Weick von Cincinnati, des wackeren, tiichtigen Henry Bamberger von Chicago und des so vielseitig titigen . A. Zimmermann ebenfalls von Chicago. In unserem Bundesorgan den ,,Pddagogischen Mo- natsheften", wurde s. Z. des schweren Verlustes, den der Lehrerbund durch das pldtzliche Hinscheiden dieser hervorragenden und zielbewussten Pi- dagogen erlitten, gebiihrend gedacht. Es eriibrigt hier nur nochmals ins Ged~ichtnis zu rufen, dass Weick, der am 14. Oktober 1902 am Herzschlag ge- storben, emner der Griinder des Lehrerbundes war, im Jahre 1893 als dessen P'risident fungierte, und dass er Jahre lang ein regelmissiger Besucher der Lehrertage war, auf welchen er wiederholt Vortrge gehalten hat. G. Ramberger, Vorsteher und Leiter der jiidischen Handfertigkeitsschule von Chicago, G. A. Zimmermann, Superintendent des deutschen Unterrichts von Chicago, wurden beide anfangs Januar unerwartet tom Felde ihrer Titigkeit abberufen. Wenn Bamberger und Zimmermann auch in den letzten JTahren nicht mehr aktiv an unseren Bestrebungen teilnahmen und den Lehrertagen fernblieben, so waren sie doch friiher einmal eifrige Mit- glieder und diirfen wir sie deshalb mit Recht unser nennen. Ehrc ihrem Andenken!

Dass ]hr Vorstand, besonders Ihr Prisident, wiihrend des letzten Ver- einsjahres nicht miissig war, im Interesse des Lehrerbundes zu wirken, be- weist das Programm fiir die gegenwlirtige Tagung, wofiir iibrigens Herrn v. d. Groeben in erster Linie Anerkennung und Dank gebiihrt.

Die Aufstellung eines Lehrertagprogrammes, besonders die Gewinnung von Vortragenden, ist sicherlich keine leichte Arbeit, wie friihere Vor- standsmitgleider gerne zugestehen werden. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass sich das Wirken und die Aufgabe des jeweiligen Bundesvorstandes nicht lediglich darauf, n~imlich auf die Aufstellung des Lehrertagpro- gramms beschrinken sollte. Der Lehrerbund kSnnte vielleicht durch seinen Vorstand - nach dem Vorbilde des N. A. Turnerbundes - in engere Be- ziAehung zu seinen Zweigvereinen treten, ihnen durch Rat und Tat beistehen. Die Griindung von neuen Zweigvereinen anregen, schon bestehende, aber schlafrige Vereine aufriitteln und ermutigen. Die Tatsache, dass unser Bund von den ungefiihr 3000 deutschamerikanischen Lehrern kaum den zehnten Teil zu seinen Mitgliedern zihlt, ist wahrlich kein Grund zur Selbstzufriedenheit, und die von Jahr zu Jahr abfallende Beteiligung an den Lehrertagen ebenfalls nicht. Hier muss Wandel geschaffen werden,

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Protoholl des 33. Lehlrertages. 235

wenn der deutschamerikanische Lehrerbund nicht seiner baldigen Auf-

15sung entgegengehen soll. Freilich gehren bekanntlich zu einer erfolg- reichen Propaganda - oder wvie mein Vorgiinger, Professor Ferren sagte, zu einem intellektuellen Kriege - die unentbehrlichen Propaganda- oder Kriegsmittel. Es diirfte deshalb ratsam sein, die Jahresbeitrige wieder auf $2.00 zu erhShen. Welche Schritte alsdann zur Stiirkung und Hebung unseres Bundes zu tun sind, das stelle ich dem niichsten Vorstande und zu- niichst der Tagsatzung zur Erwlgung anheim.

Zum Schluss empfehle ich, unsere Konventionen in Zukunft nur alle zwei Jahre abzuhalten. Dadurch wiirden die Lehrertage mit ihren bedeu- tenden Geldopfern nicht in allzukurzen Zeitabstinden auf gewisse Stidte fallen, und die Staatsverbinde kinnten alsdann ihre Konventionen in die Zwischenjahre verlegen. Diese inderung wiirde nach meinem Dafiirhalten beiden Seiten nur zum Vorteil gereichen. Achtungsvoll,

E. K rame r, Schriftfiihrer.

Die im Sekretiirsbericht enthaltenen Empfehlungen wrden auf An- trag von Herrn Abrams an den Vorstand verwiesen, um in der zweiten Hauptversammlung dariiber zu berichten. Der Aufforderung des Priisi- denten, sich zu Ehren der im letzten Vereinsjahre verstorbenen Mitglieder von den Sitzen zu erheben, wurde Folge geleistet.

Bei der Ergiinzung des Vorstandes wurde Herr v oldmann als Vize- Pr:isident und Herr Paul Gerisch von Milwaukee sowie Frl. Brinker von Cleveland als stellvertretende Schriftfiihrer ernant. Der Sekretiir verlas hierauf ein Schreiben von Dr. Hexamer von Philadelphia, Prlisident des D. A. Nationalbundes, worin er mitteilte, dass er die Erwiihlung als Ehren- mitglied des Lehrerbundes mit Dank annehme. Auf Antrag von Herrn Schmidhofer soll Herrn Seminardirektor Dapprich, der zu seiner Herstel- lung seiner Gesundheit in Deutschland weilt, Gruss und Gliickwunsch des Lehrerbundes per Kabel entsandt werden. Da Herr Wolf von Saginaw, Mich., nicht anwesend sein Ronnte, verlas der Prisident dessen eingeschick- ten Vortrag "Realien im deutschen Sprachunterricht".*)

Nach der Lunchpause verlas Herr Schmidhofer nachstehenden Bericht der Seminar-Priifungskommission :

Milw a u k e e, dlen 24. Juni 1903. Ihre Priifungskommission erlaubt sich hiermit, lhnen den Beriuent

iiber die diesjiihrige Priifung der Ziignge des Seminars vorzulegen. Nach einem gemeinschaftlich mit der Fakultit des ,Lehrerseminars

festgesetzten Programme fand vom 22.-24. Juni die miindliche Priifung der ZSglinge statt. Dieselbe umfasste die folgenden Ficeher: Ge- schichte der Padagogik, Deutsche Literaturgeschichte, Englische Grammatik.

Diese miindlichen Priifungen zegten von gewissenhafter Arbeit seitens der Lehrer und der Zdglinge. Das gleiche Lob kinnen wir den schriftlichen Arbeiten in der Piidagogik, dem Aufsatz, deutsch und englisch, der deutschen Grammatik und der englischen Literatur er- teilen.

Gleichmitssigkeit der Giite, Sauberkeit und Sorgfalt der Anfertigung verdienen riickhaltslose Anerkennung. Jedes der zwblf Mitglieder der

*) Siimtliche Vcrtriige dieses Lehrertages - auch cie ungelesenen - gelangen, laut Beschluss der 2. Hauptversammlung, in dieser Nummer "der P. M. zum Abdruck.

16 PM IV

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236 Pdagogische Monatslefte.

Abgangsklasse, worunter sich diesmal auch zwei junge Mainner befan- den, gab mit den Schiilern der Musterschue eine Probe seines didak- tischen Knnens, welche beies, dass die jungen Lehrer auch in prak- tischer Beziehung w ohl vorbereitet fiir ihren Beruf die Anstalt verlas- sen. Simtlichen Zglingen dieser Kasse wurde einstimmig das Zeug- nis der Reife zuerteilt.

Auch die Leistungen der ersten und zyeiten Seminarklasse waren derartig, dass die Mitglieder derselben zur Befrderung empfohlen werden konnten.

Den Lehrern des Seminars, die sich mit so freudiger Opferwillig- keit in die Pflichten des leider krankheitshalber abwesenden Seminar-

direktors teilten, sprechen wir hiermnit die wairmste Anerkennung aus. Whrend wir den Leistungen der Lehrer und Schiiler des Seminars

volles Lob zollen, kinnen wir uns nicht enthalten zu bemerken, dass dieselben nach unserer Ansicht durch iibergrosse krperliche An- strengung erkauft wurden. Das Aussehen mehrerer der Schiiler deutete

auf tireberanstrengung hin. Das Lererseminar muss in seiner jetzigen Verfassung in drei Jahren ein Arbeitspensum bewiltigen, wozu in an- deren Bildungsanstalten mindestens vier Jahre zur Verfiigung stehen. Diesem uibelstande kann nur durch eine Veringerung des Semrinarkur- sus oder durch eine entsprechende rationelle Abinderung des Liehr- plans abgeholfen werden.

Achtungsvoll unterbreitet: Hermann Woldmann, Cleveland. Bernard A. Abram s, ilwaukee. M. S chmid hofe r, Chicago. John Eiselmeier, Milwaukee.

Dieser Bericht wurde gutgeheissen und angenommen. An Stelle von Prof. Barandun von Pittsburg, der ebenfalls nicht erschienen war, hielt Prof. H. M. Ferren von Allegheny, Pa., einen Vortrag in englischer Sprache iiber ,,Die Notwendigkeit der Erlernung einer zweiten Sprache in diesem Lande"', oder wie das Thema in Englisch lautete "Monolinguism, the bane of our country". IDieser Vortrag wurde mit grossem Enthusiasinus auf-

genommen. Herr Schoenrich von Baltimore macte zum Schluss auf die Jahres-

versammlung des D. A. Nationalbundes aufmerksam, worauf die Herren Ferren und Schoenrich als Delegaten des Lehrerbundes beim Nationalbund erwihit wurden.

Zweite Hauptversammlun g. - Das Protokoll der ersten

Hauptversammlung wurde vom Sekretir verlesen und nach einigen Be- richtigungen angenommen. Hierauf gab der Priisident folgenden Nom i- nationsausschuss bekannt:

John Eiselmeier, Milwaukee, Wis.; Wm. Schifer, Cincinnati, O.; C. O. 6chbnrich, Baltimore, Md.; J. G. Rassler, Chicago, Ill.; Albert Diirr, Cleve-

land, 0.; Frl. Emma Siegel, Erie, Pa.; Alexis Miiller, Lockport, N. Y. Von den Herren Theo. Meyder und Albert Mayer von Cincinnati lief

nachstehende Depesche ein: ,,Wiinschen dem Bunde besten Erfolg! Die Kollegen auf dem Dampfer Bliicher." Herr v. d. Groeben empfahl alsdann, die im Jahresberichte des Sekretiirs enthaltenen Vorscillige - Erhi5hung der Beitriige und zweijahrliche Konvention - zur Annahme. Auf Antrag von Herrn Griebsch von Milwaukee wurde darauf hin beschlossen, den

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Protokoll des 55. Lehlrertages. 237

Lehrertag wenigstens niichstes Jahr ausfallen zu lassen, da wegen der Weltaustellung in St. Louis keine nennenswerte Beteiligung an den Ver- handlungen zu erwarten sei. Die Debatte iiber die Enipfehlung, den Jah- resbeitrag auf $2.00 zu erh6hen, wurde auf die Schlussversammlung ver- schoben, da sie eine Verlinderung der Statuten in sich schliesst. Ein An-

trag von Abrams, die Gesamtprotokolle der Lehrertage nebst den dabei gehaltenen Vortriigen jeweilig in einer D o p p e 1 n u m m e r der P:idagogischen Monatshefte, und zwar im Sep- tember zu verfiffentlichen und allen Mitgliedern des Lehrerbundes frei zu- zustellen, wurde einstimmig angenommen. Die daraus entstehenden-Ex- trakosten fiir die Herausgeber sollen aus der Bundeskasse gedeckt werden.

Da keine weiteren Komiteeberichte vorlagen, erfolgte nun der Vortrag von Prof. Otto Heller von der Washington Universitiit, St. Louis, iiber ,,Deutsche Frauenschriftstellerei von gestern und heute". Dem Redner wurde nach Schluss seines Vortrages der Dank der Versammlung ausge- sprochen.

Nach der Pause ernannte der Prlisident folgende Ausschiisse: Komitee fiir Revision der Schatzmeistershiicher: Paul Gerisch, Mil-

waukee; Frank Keller, Cincinnati; Frl. Lina Ziechmann, Cleveland. Komitee fiir Dankesbeschliisse: Max Griebsch, Miilwaukee; H. M. Fer-

ren, Allegheny, Pa.; Frl. Lydia Hanke, Philadelphia. Frau Mathilda Grossart von Cleveland, die mit dem Vortrag ,,Das deut-

sche Volkslied in der Volksschule" auf dem Programm stand, konnte nicht anwesend sein, da ihr Sohn schwer erkrankt darniederliegt. Dieser Vor- trag fiel deshalb aus.

Zum Schluss hielt Herr Albert Gehring, Priisident der Clevelander Schulbeh6rde, einen Vortrag iiber das Thema: ,,Der Garten der Mensch- heit'. Auch dieser Vortrag erntete reichen Beifall; dem Verfaser wurde ebenfalls der Dank der Versammlung ausgesprochen.

Musikalisch - literarische Abendunterhaltung. - Zu Ehren der Giiste hatte die Biirgerschaft Eries, die iiberhaupt an der

Tagung des Lehrerbundes grosses und herzliches Interesse genommen, fiir denselben Abend eine musikalisch-literarische Unterhaltung veranstaltet. Ier Besuch war trotz der hohen Temperatur ein sehr guter, so dass ilas Auditorium der Hochschule, das tausend Sitzplitze hat, nahezu ganz ge- fiillt war. Als Hauptnummer des Programms, das in seinem musikalischen Tell recht abwechslungsreich und gut gewiihit, wenn auch etwas zu breit angelegt war, galt ein Vortrag von Dr. H. H. Fick, Superintendent des deutschen Unterrichts von Cincinnati. Der gewandte Redner hatte sich das Thema gewihlt ,,Die deutschamerikanische Dichtung". Durch seinen wohl- durchdachten, in elegantem Stile abgefassten Vortrag, der von griind- licher Kenntnis des Themas zeugte, verstand es Herr Fick, die Zuhorer in den deutschamerikanischen Dichterwald einzuffihren und mit den schbn- sten Bliten darin bekannt zu machen. Langanhaltender Beifall wurde dem tedner am Schluss seiner Ausfiihrungen zu tell.

Schlussversammlung. - Da fiir die Schlussversammlung. nur ein Vortrag in Aussicht stand, so beeilte man sich nicht sehr mit der Er- bffnung der Sitzung. Es war nahezu 10 Thr, als der Prisident die Anwesen- den zur Ordnung rief, worauf der Sekretiir das Protokoll der gestrigen bitzung verlas, das unveriindert angenommen wurde. Der von Herrn Wold- mann schriftlich eingebrachte Antrag, Erhihung des Jahresbeitrages auf

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238 P/idagogische Monatshefte.

$2.00, gab Anlass zu einer lebhaften Debatte, da derselbe eine Xnderung der Statuten in sich schloss. Es stellte sich dabei heraus, dass der neue Sta- tutenentwurf vom Jahre 1900 bis heute noch nicht angenommen ist. bchliesslich wurde der Antrag angenommen und vomn Jahre 1904 an beliiuft sich der Mitgliederbeitrag auf $2.00.

Der Ilevisionsausschuss berichtete alsdann, dass er die Biicher des Schatzmeisters gepriift, und in bester Ordnung gefunden habe. Danach be- trugen die Einnahmen $308.16; Ausgaben $130..79; Kassenbestand $77.37.

Es folgtce nun ein hochinteressanter Vortrag von Prof. August Prehn von New York ,,Ein Bruch mit der tiberlieferung,,*). Dem Redner wurde der Dank der Versammlung fiir seine gediegene Arbeit ausgesprochen.

Von Prof. W. W. Florer von der Universitit Michigan in Ann Arbor lief eine Depesche ein, worin er mitteilte, dass er leider verhindert sei, recht- zeitig fiir seinen Vortrag in Erie einzutreffen.

Das Nominationskomitee unterbreitete hierauf folgenden Bericht: Vorgeschlagen fiir den Bundesvorstand:

C. O. Sch6nrich, Baltimore. Alexis Miiller, Lockport, N Y. G. G. von der Groben, Erie. Louis Hahn, Cincinnati. B. A. Abrams, Milwaukee. Frl. Marie Diirst, Dayton, O. Wm. Schafer, Cincinnati. Frl. Anna Hohgrefe, Chicago. H. M. Ferren, Allegheny, Pa.

Komitee zur Pflege des Deutschen. Herrmann Woldmann, Cleveland. Carl Herzog, New York. Albert Gehring, Cleveland. Emil Kramer, Cincinnati. H. J. Martens, Milwaukee.

Pr ii f u n g s k o m m i ss io n fiir das deutschamerikanische Lehrer- seminar in Milwaukee:

Dr. H. H. Fick. Cincinnati. Martin Schmidhofer, Chicago. John Eiselmeier, Milwaukee.

Diese Priifungskommission soil fur zwei Jahre bestehen. Als niichster Konventionsort wurde Chicago oder Baltimore in Vorschlag gebracht. Siimtliche Vorschlaige wurden einstimmig angenommen.

Wiihrend der nun eintretenden Pause organisierte sich der neugewihlte Bundesvorstand wie folgt:

Prisident: B. A. Abrams, Milwaukee. 1. Schriftfiihrer: Alexis Miiller, Lockport, N Y. 9. Scbriftfiihrerin: Anna Hohgrefe, Milwaukee, Wis. Schatzmeister: Louis Hahn, Cincinnati.

Ausschus s. C. 0. Schonrich, Baltimore. Wm. Schifer, Cincinnati. G. G. von der Groben, Erie, Pa. Frl. Marie Diirst, Dayton, 0. H. M. Ferren, Allegheny, Pa.

Als Ort fiir die niichste Tagung, die im Jahre 1905 stattfindet, wurde de- finitiv Chicago gewiihlt.

Zum Schluss wurden folgende Dankesbeschliisse angenommen: An die 33. Jahresversammlung des Nationalen Deutschamerikanischen

Lehrerbundes. Das in der gestrigen Versammlung ernannte Komitee erlaubt sich

*) Das Manuskript dieses Vortrages ist leider verloren gegangen. Prof. Prehn hat uns jedoch fiir eins der niichsten Hefte der P. M. einen Auszug seiner Arbeit zugesagt. D. R.

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Protokoll des 33. Lehrertages. 239

hierdurch, folgende Beschliisse zur gefilligen Begutachtung zu unter- breiten:

Am Schlusse ihrer Tagung stattet die 33. Jahresversammlung des N. D. A. Lehrerbundes ihren herzlichsten Dank ab:

1. Dem Lokalkomitee der Stadt Erie fiir seine aufopferndeTi~tigkeit, mit welcher die Vorbereitungen fiir die diesjiihrige Tagung getroffen wurden und so den Besuchern der Aufenthalt zu einem hSchst ange- nehmen gemacht wurde;

2. Dem Biirgermeister der Stadt, Herrn Hardwick, dem Priisidenten der Schulbehbrde, Herrn C. L. Baker, dem Superintendenten des i5ffent- lichen Schulwesens, Herrn Prof. C. H. Missimer, Herrn Prof. J. R. Burns, dem Vorsitzenden des Lokalkomitees, Herrn Gorenflo, den Her- ren F. Brevillier und Paul Miiller fiir ihre herzlichen Worte des Will- kommens an dem Erbffnungsabende der Tagung;

3. Dem Miinnerchor" der Stadt Erie und seinem wackeren Dirigen- ten Prof. Oswald fiir die herrlichen Gesiinge am Erbffnungsabende und an dem am gestrigen Abend stattgefundenen Konzerte;

4. Den Damen und Herren, die durch ihre Tellnahme bei diesem Konzerte den Zuhorern so herrliche Geniisse bereiteten, insbesondere Frl. Irene Noonan, Frl. Mildred Watson, Frl. Nettie Hulburd, und den Herren Prof. J. C. Diehl, Edwin Bell und Prof. Kowalski;

5. Den Rednern, welche das Programm unserer Tagung zu einem besonders interessanten und lehrreichen machten;

6. Dem Vorstande, in dessen Hiinden die Verantwortlichkeit fiir die Vorbereitungen unserer Tagung und die Leitung der Versammlungen lagen, besonders Herrn Prof. G. G. von der Grbben, der mit Begeisterung und HTingabe seinen vielseitigen Pflichten oblag.

7. Der Presse der Stadt Erie, der deutschen, sowie der englischen, die durch ihre fiihige Berichterstattung liber unsere Verhandlungen ihr Interesse an denselben bekundete, und

8. Der gesamten Bevilkerung der Stadt, die durch ihre tatkriftige Teilnahme die Vorbereitungen fiir den Empfang der Besucher wesent- lich crleichterte,

Wir empfehlen, dass diese Beschliisse in der deutschen und eng- lischen Presse zur Veroffentlichung gelangen.

Weiterhin diene zur Mitteilung, dass der in der ersten Versammlung gefasste Beschluss, Herrn Direktor Dapprich einen telegraphischen Gruss zu iibermitteln, durch die Absendung folgender Kabeldepesche ausgefiihrt wurde:

Herrn Direktor Dapprich, Emmerichenhain, Nassau. Gruss Idem treuen Freunde vom Lehrertag.

Achtungsvoll Lydia S. Hanke, H. M. Ferren, Max Griebsch.

Hierauf erkliirte Priisident Von der Grbben die 33. Jahresversammlung mit einigen wohlgesetzten Worten fiir vertagt.

Am Vorabend des 4. Juli kam der Lehrertag mit einem solennen Bankett in der Miinnerchorhalle zum Abschluss.

Emil Kramer, Schriftfiihrer.

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