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Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Date post: 05-Jan-2017
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Die ausgezeichneten Projekte Landesinklusionspreis Baden-Württemberg MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALORDNUNG, FAMILIE, FRAUEN UND SENIOREN BEAUFTRAGTER DER LANDESREGIERUNG FÜR DIE BELANGE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT
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Page 1: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Die ausgezeichneten Projekte

Landesinklusionspreis

Baden-Württemberg

MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALORDNUNG,FAMILIE, FRAUEN UND SENIOREN

BEAUFTRAGTER DER LANDESREGIERUNGFÜR DIE BELANGE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN

MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT

Page 2: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

VerteilerhinweisDiese Informationsschrift wird von der Landesregierung in Baden�Württemberg imRahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeitherausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen undKandidaten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zweckeder Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen.

Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, anInformationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufklebenparteipolitischer Informationen oder Werbemittel.

Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auchohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegendeDruckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme desHerausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängigdavon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift demEmpfänger zugegangen ist.

Erlaubt ist es jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrerMitglieder zu verwenden.

Herausgegeben vom:Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,Familie, Frauen und SeniorenBaden�WürttembergSchellingstraße 1570174 Stuttgart

Telefon: 07 11 123�0Telefax: 07 11 123�39 99Internet: www.sozialministerium�bw.de

Stuttgart, Juli 2014

Page 3: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

1INHALTSVERZEICHNIS

Inhalt

GRUSSWORT SOZIALMINISTERIN KATRIN ALTPETER.................................3

GRUSSWORT KULTUSMINISTER ANDREAS STOCH....................................4

GRUSSWORT GERD WEIMER, LANDES-BEHINDERTENBEAUFTRAGTER.....................................................5

AUSGEZEICHNETE PROJEKTE DER KATEGORIE WOHNEN ........................6

AUSGEZEICHNETE PROJEKTE DER KATEGORIE BILDUNG UND ERZIEHUNG ........................................................................14

AUSGEZEICHNETE PROJEKTE DER KATEGORIEFREIZEIT, KULTUR UND SPORT ...................................................................24

AUSGEZEICHNETE PROJEKTE DER KATEGORIE ARBEITEN .....................34

DIE JURY ......................................................................................................44

Page 4: Projektheft Inklusionspreis (PDF)
Page 5: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

3GRUSSWORTE

Grußwort Ministerin Katrin Altpeter

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir haben uns in Baden-Württembergauf den Weg gemacht, die Teilhabe vonMenschen mit Behinderungen inunserer Gesellschaft voranzubringen. Um die vielen bereits gelebten gutenBeispiele im Land sichtbar zu machen,hat das Ministerium für Arbeit undSozialordnung, Familie, Frauen undSenioren zusammen mit demMinisterium für Kultus, Jugend und Sport und dem Beauftragten derLandesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungendeshalb erstmalig den Landesinklusionspreis ausgeschrieben.

Insgesamt haben sich mehr als 250 Organisationen, Vereine undEinrichtungen beworben und den Jurymitgliedern eine Auswahlschwer gemacht. Alle Projekte verdienen aufgrund ihrer dauerndenBemühungen um das Miteinander von Menschen mit und ohneBehinderungen besondere Anerkennung. Dennoch musste sich dieJury, in der viele Menschen mit Behinderungen als Experten ineigener Sache saßen, am Ende auf 38 Preisträger einigen.

Diese Preisträger stellen sich in dieser Broschüre vor. Ich freue michzu sehen, wie oft in Baden-Württemberg Inklusion bereitserfolgreich gelebt wird.

Für mich geht es bei Inklusion insbesondere um Chancengleichheitund umfassende Teilhabe in allen Lebensbereichen. Als Sozial-ministerin setze ich mich unter anderem dafür ein, für Menschenmit Behinderungen einfache Zugänge zur Arbeitswelt zu schaffenund gemeindenahe Wohnformen auszubauen. Die Menschen sollenWahlmöglichkeiten haben.

Die vorliegende Broschüre zeigt eindrucksvoll, dass es möglich ist,Inklusion zu leben und welche Chancen darin liegen, diesen Weg zugehen.

Ihre

Katrin Altpeter MdLMinisterin für Arbeit und Sozialordnung,Familie, Frauen und SeniorenBaden-Württemberg

Page 6: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

4 GRUSSWORTE

GrußwortMinister Andreas Stoch

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch dieBundesrepublik Deutschland wird inBaden-Württemberg auf breiter Ebenedaran gearbeitet, Menschen mitBehinderung die uneingeschränkteTeilhabe am gesellschaftlichen Lebenzu ermöglichen.

Das Kultusministerium sieht es alsseine Aufgabe an, das Bildungssystem

so weiterzuentwickeln, dass für junge Menschen mit Behinderungder gleichberechtigte Zugang zu allgemeinen Kindertagesstätten,Grundschulen und weiterführenden Schulen ermöglicht wird. Mitder Einführung der Gemeinschaftsschule hat die Landesregierungeinen maßgeblichen Schritt in diese Richtung unternommen. Für dieGemeinschaftsschulen ist das gemeinsame Lernen von jungenMenschen mit und ohne Behinderung im Schulgesetz bereitsverankert. Eine Änderung des Schulgesetzes für alle Schularten sollzum Schuljahr 2015/16 erfolgen.

Unabhängig davon verfügt unser Land schon heute überumfangreiche Erfahrungen in Fragen des inklusiven Lernens. Die Vielfalt der Bewerbungen für den Landesinklusionspreis indiesem Jahr zeugt vom breiten Spektrum der inklusiven Arbeit inBaden-Württemberg. Allen Beteiligten - auch denen, die heute nichtprämiert werden - spreche ich hierfür meinen herzlichen Dank aus.Die Verleihung des Landesinklusionspreises soll der AnerkennungIhrer Arbeit dienen. Gleichzeitig soll sie Ansporn für Nachahmer-projekte sein und zu einer inklusiven Grundverfassung imBildungssystem und darüber hinaus beitragen. Ziel muss es sein,dass das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungletztendlich zur Selbstverständlichkeit wird.

Andreas Stoch MdLMinister für Kultus, Jugend und SportBaden-Württemberg

Page 7: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

5GRUSSWORTE

GrußwortGerd Weimer

Sehr geehrte Damen und Herren,

allen Preisträgern und für den Landes-inklusionspreis Baden-WürttembergNominierten gratuliere ich ganz herzlichund kann nur sagen: Hut ab undRespekt.

Auch mit Blick auf die Umsetzung derUN-Behindertenrechtskonvention trifftdie Aussage Erich Kästners zu, „Es gibtnichts Gutes, außer man tut es“. Über 250 Bewerbungen gingen ein,38 nominierte Projekte haben die Zielgerade zur Auszeichnungerreicht. Insbesondere in der Kategorie „Freizeit, Kultur und Sport“gibt es vielfältige Ansätze, die Beiträge und Fähigkeiten vonMenschen mit Behinderungen und das selbstverständlicheMiteinander im Sozialraum zu zeigen. Und dass Inklusionfunktioniert, wenn die Rahmenbedingungen stimmten, zeigt dieZusammensetzung der Auswahljury. In der Bürgerjury warenüberwiegend Menschen mit Behinderungen und derenInteressenvertretungen engagiert. Aufgrund unterschiedlicherWahrnehmungen ist es gelungen, aus den vielen Vorschlägen, wieInklusion aktiv gelebt werden kann, sehr gute Projekte für dieNominierung und auch die Preisträger auszuwählen.

So wie es insbesondere in den Bereichen Kultur, Freizeit, Sport vielegute Beispiele gibt, wie das Miteinander von Menschen mit undohne Handicap selbstverständlich und für alle gewinnbringend ist,müssen diese Erfahrungen in allen Lebensbereichen möglichwerden. Dann wird auch deutlich, dass das, was für Menschen mitBehinderungen gut ist, allen nützt. Ich denke an eine barrierefreieUmwelt, an leichte Sprache und das gemeinsame Leben, Lernenund Arbeiten.

Die Würdigung und Anerkennung der Preisträgerinnen undPreisträger im öffentlichen Rahmen sollen den Vorsprung durchInklusion deutlich machen und zeigen, dass aktiv gelebte Inklusionkeine Zuschauer, sondern nur Aktive kennt.

Ihr

Gerd WeimerBeauftragter der Landesregierungfür die Belange von Menschen mitBehinderungen

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6 WOHNEN

Anna Haag MehrgenerationenhausMartha-Schmidtmann-Straße 1670374 Stuttgart

Kontakt: Britta Kurz0711 [email protected]

Junges Wohnen mit pädagogischer Betreuung:Anna Haag Mehrgenerationenhaus in Stuttgart

Junge Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderungim Alter zwischen 16 und 25 Jahren wohnen mitten in Stuttgart. Dort, wo alle anderen auch wohnen.Die Wohnangebote sind für aktuelle oder ehemaligeTeilnehmer/innen der Bildungsstätte des Anna-Haag-Hauses.Sie wohnen aber nicht direkt neben ihrer Ausbildungs- oderArbeitsstätte.Es gibt Wohnungen, Wohngemeinschaften, Eltern-Kind-Wohnen,Paarwohnungen und ein Internat für Jugendliche.Die Bewohner haben viele Wahlmöglichkeiten. Je nach Grad derSelbständigkeit können Wohnangebote verändert werden.Alle Wohnformen zielen darauf ab, junge Menschen mitBehinderungen darin zu unterstützen, als Erwachsene möglichstselbständig leben zu können. Die Menschen mit Behinderung nutzen die Angebote desJugendzentrums und von Sportvereinen durch Unterstützungselbständig (Projekt: „Flügge werden“).Es gibt viele Kontakte zu örtlichen Vereinen, zu Kirchengemeindenund Chören. Es werden gute nachbarschaftliche Beziehungengepflegt und kleine Nachbarschaftsfeste organisiert.Eine Mitarbeiterin – die Quartiersmanagerin für den StadtteilStuttgart-Ostheim - unterstützt auch Menschen mit Behinderungenbei der Wohnungssuche.Im Anna Haag Mehrgenerationenhaus finden seit über 60 Jahrentägliche Begegnungen von Menschen mit Behinderung, Kindern undSenioren statt. Die Angebote umfassen Bildung, Wohnen, Arbeiten und Freizeit.

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7WOHNEN

Arche e.V. RavensburgEisenbahnstr. 3888212 Ravensburg

Kontakt: Tobias Gerken0751 [email protected]

Menschen mit und ohne geistige Behinderung teilen das Leben miteinander: Arche e.V. Ravensburg

Menschen mit und ohne geistige Behinderungen teilen das Lebenmiteinander: Menschen mit mehrfachen und schwerenBehinderungen, Mitarbeiter und Ehrenamtliche, Bürgerinnen undBürger, Studenten, Schüler, Praktikanten sowie Gäste aus dem In-und Ausland.Das Projekt ermöglicht Menschen mit Behinderungen dort zuwohnen, wo Nichtbehinderte auch wohnen. 13 Bewohner wohnen in zwei Hausgemeinschaften, 3 Menschenmit Behinderung im ambulant betreuten Wohnen. Die Menschen mit Behinderungen sollen von einem zu Hause ausagieren. Sie pflegen mit Unterstützung von Mitarbeitern undEhrenamtlichen Kontakte in die Nachbarschaft, zur Kirchengemeindeund zu Vereinen. Menschen mit Behinderungen sind hier auchGastgeber bei Gottesdiensten, Mahlzeiten und Hausführungen.Es gibt eine Vernetzung mit der Nachbarschaft, Kirchengemeindeund Vereinen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Es gibt einegemeinsame Wochen- und Wochenendplanung. Der Ständige Bewohnerrat trifft sich alle 4-6 Wochen. Es werdenalltägliche Fragen besprochen, aber auch der Umbau vonWohnhäusern. Außerdem werden alle Gemeinschaftsmitglieder bei der Besetzungvon Leitungsstellen beteiligt.Die Arche in Ravensburg besteht seit 1998. Die Arche Ravensburg gehört zu einem Verbund von weltweit 140 Arche-Gemeinschaften.

Page 10: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

8 WOHNEN

Wohnen, wo auch andere wohnen:Habito - Assistenz für selbstbestimmtes Wohnen e.V.

Der Verein "habito - Assistenz für selbstbestimmtes Wohnen e.V."wurde 2007 gegründet, um eine Alternative zu einemHeimaufenthalt zu bieten. Derzeit betreut habito 26 Menschen mitBehinderungen. In der derzeit einzigen inklusiven Hausgemeinschaftleben 12 Personen in Einzelappartments und einer Wohn-gemeinschaft. Die Hälfte der Bewohner erfährt durch habito e.V.Unterstützung. Die übrigen Personen weisen keine Behinderungenauf.

Der für alle Bewohner zugängliche Gemeinschaftsraum ist derBegegnungsort der BewohnerInnen. Hier finden Kochevents,Filmabende oder auch Veranstaltungen von Gruppen aus derNachbarschaft (z.B. Seniorennetzwerk, Yoga) statt. DieserBegegnungsraum wird auf Wunsch der gesamten Bewohnerschaftzunehmend auch punktuell für die BewohnerInnen des Quartiersgeöffnet, so dass an den „Events“ auch die unmittelbaren Nachbarnteilnehmen und es so zu einer weiteren Durchmischung kommt.

Das Konzept der inklusiven Hausgemeinschaften, in denenMenschen mit und ohne Behinderungen zusammen leben, sichgegenseitig ergänzen und unterstützen und das Leben teilen, soll inden kommenden Jahren aufgrund der hohen Nachfrage und denüberaus positiven Erfahrungen auch an anderen Standortenausgebaut werden.

habito e.V.Heinrich-Fuchs-Str. 8369126 Heidelberg

Kontakt: Emine Yildirim06221 [email protected]

Page 11: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

9WOHNEN

Inklusive, ambulant betreute Wohngemeinschaft, Aufstieg 1A, Mannheim-Käfertal:Johannes-Diakonie Mosbach

14 Menschen mit Behinderungen und zwei Studenten leben ineinem Haus als gemeinsame Mieter zusammen.Die Menschen mit zum Teil sehr hohem Assistenzbedarf lebtenbisher überwiegend in stationären Wohnheimen in Mosbach undSchwarzach. Sie kommen aber ursprünglich aus Mannheim undkönnen nun wieder am Leben in ihrer Heimatstadt und in denVereinen teilhaben.Die Menschen, die im Aufstieg wohnen, werden in alle alltäglichenAbläufe, wie Kochen, Waschen, Einkaufen und Pflege einbezogen.Die Studenten und Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie undeines ambulanten Pflegedienstes unterstützen sie dabei.Einige Menschen sind in Sportvereinen aktiv oder gehen mitHunden aus dem Tierheim spazieren. Andere beteiligen sich inGremien der Stadt (AG Barrierefreiheit, Forum Behinderung). Durch die besondere ambulante Wohnform ist es möglich, dassauch Menschen mit einem hohen Hilfebedarf unterschiedlichsteAngebote in Mannheim selbstständig auswählen, nutzen und sogleichberechtigt am Leben teilnehmen können.Einmal im Monat findet ein Café-Nachmittag im Haus statt, den dieAngehörigen durchführen. Ein Sommer- und Nachbarschaftsfest ist für 2014 in Planung.Das Haus wurde im Juni 2013 bezogen und ist eines von dreiambulanten Angeboten der Johannes-Diakonie.

Johannes-Diakonie MosbachNeckarburkener Str. 2-474821 Mosbach

Kontakt: Helmut Braun0172 [email protected]

Page 12: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

10 WOHNEN

Mehrgenerationenhaus Gäns-bühl-Ravensburg St. Anna-HilfeHerrenstr. 4388212 Ravensburg

Kontakt:Susanne Weiß0751 [email protected]

Inklusive Quartiersarbeit in der Ravensburger Oberstadt:Mehrgenerationenhaus Gänsbühl-Ravensburg, St. Anna-Hilfe, Stiftung Liebenau

Für die Antragstellung dividieren wir auseinander, was seit 1997zusammengewachsen ist. Zur gelebten Inklusion gehören nicht nurMenschen mit Behinderung, sondern auch Migranten, alteMenschen, Studenten, Alleinerziehende, Menschen mit wenig Geldund mit Hilfebedarf.Das Mehrgenerationenhaus Gänsbühl besteht aus 4 Bereichen. In allen engagieren sich Menschen mit und ohne Behinderung fürihre Mitbürger und erfahren Hilfe und Unterstützung von ihrenNachbarn. - In der generationenübergreifenden Wohnform "Lebensräumen für

Jung und Alt" leben in 50 Wohneinheiten 64 Menschen im Altervon 0 bis 93 Jahren. Sie unterstützen sich gegenseitig im Alltag.

- Im öffentlichen Bürger-Treff43 engagieren sich über 100 Bürger fürihre Mitmenschen. Sie bieten ehrenamtlich ihre Lebens- undBerufserfahrung in über 60 Projekten an. 1000 Bürger nutzen dieAngebote monatlich. Für Menschen mit wenig Geld sind dieAngebote kostenfrei; Besserverdienende werden um eine Spendegebeten.

- Im Oberstadt-Büro erhalten Bürger eine kostenlose Beratung. Eine Fachkraft moderiert und begleitet fachlich alle Angebote.

- Im Café Miteinander mit Mittagstisch, Bäckerei und Cafébetriebwerden Jugendliche mit besonderem Förderbedarf vomBerufsbildungswerk ausgebildet.

Page 13: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

11WOHNEN

SKID - Sozialkulturelle Integrations-dienste gGmbHKronenstr. 188662 Überlingen

Kontakt:Reinhard Wein07551 [email protected]

Individuelle Wohnangebote in Überlingen:SKID Sozialkulturelle Integrationsdienste gGmbH

• Angebot unterschiedlicher Wohnformen, die auf dieBEDÜRFNISSE und Wünsche des/der Einzelnen eingehen.

• Begleitung auf dem Weg zu einer INDIVIDUELLENLEBENSGESTALTUNG.

• Üben von AUTONOMIE (eigene Ziele setzen und verfolgen, denHaushalt führen, einen Arbeitsrhythmus erlernen etc.).

• Ermutigung zur Nutzung der eigenen MOBILITÄT (Sport + ÖPNV-Öffentlicher PersonenNahVerkehr), zum Entdeckenverschiedenster Angebote und Möglichkeiten

• Entwicklung der Selbstverständlichkeit ein Teil der Gesellschaft zusein

Menschen mit Assistenzbedarf haben Wahlmöglichkeiten in denBereichen Arbeit und Wohnen. Berufliche Praktika und Probewohnenbegleiten die Entwicklung jedes Einzelnen. Jede/r wird dortabgeholt, wo er/sie in seiner Entwicklung steht.In den SKID Wohngemeinschaften leben zwei bis neun Personen.Sie sind in ganz Überlingen verteilt. Die Arbeitsstellen sind von denWohngruppen aus zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichenVerkehrsmitteln erreichbar. In der Öffentlichkeit ist SKID präsent mit dem ÜberlingerNudelladen, der Überlinger Nudelmanufaktur, dem SKIDs Bio-Bistround dem SKID Backmobil. Diese Werkstätten bereichern das örtlicheDienstleistungsangebot und gliedern sich ebenfalls dezentral in dasstädtische Gesamtbild ein. Gemeindeintegriertes WOHNEN undARBEITEN - das macht das SKID Angebot „normal“ und „spezial“.

Page 14: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

12 WOHNEN

St. Josefshaus Förderverein e.V.Thomasstr. 777955 Ettenheim

Kontakt: Margret Oelhoff07822 [email protected]

Inklusives Wohnprojekt Ettenheimer Bürgerstift:St. Josefshaus-Förderverein e.V.

Zielgruppe sind alte Menschen und Menschen mit Behinderungen.Die Bewohner sind zwischen 35 und 84 Jahren.Mitten in Ettenheim wurde von der Ettenheimer Bürgerstiftung mitdem „Ettenheimer Bürgerstift“ Wohnraum für alte und behinderteMenschen geschaffen.

Dort leben 12 Menschen mit Behinderungen und 7 ältere Menschenzusammen. Es gibt drei Wohngruppen für je drei Menschen mitBehinderung, eine Wohnung für ein Rollstuhlfahrerehepaar sowieWohnungen für Senioren.

In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es noch ein Haus mit 10Wohnungen und ein Haus mit 7 Wohnungen für Senioren.Bewohner und Betreuer kommen aus Ettenheim. Die Menschen können mitten im Ort heimatnah wohnen.Die Kontakte zu Nachbarn und Freunden bleiben erhalten, da sieproblemlos besucht werden können.

Durch die überschaubaren Einheiten entsteht eine familiäreAtmosphäre. Je nach Bedarf der einzelnen Personen können diesevöllig selbstständig leben oder auch Betreuung „rund um die Uhr“ inAnspruch nehmen. Darüber hinaus ist ein lebenslanges Wohnrechtgarantiert.Bewohner und Mitarbeiter bringen eine Vielzahl an Kontakten undBeziehungen mit in die Wohngruppen. Außerdem nehmen dieBewohner an allen möglichen Veranstaltungen der Gemeinde teil,seien es Feste oder Gottesdienste, einmalige oder regelmäßigeVeranstaltungen.

Der Trägerverein des Bürgerstifts hat 750 Mitglieder, die durchMitgliedschaft, Spenden und Teilnahme an Veranstaltungen dasProjekt unterstützen und mittragen.

Page 15: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

13WOHNEN

Stiftung Haus LindenhofLindenhofstr. 12773529 Schwäbisch Gmünd

Kontakt: Martina Hasenmüller07171 [email protected]

Inklusive Wohngemeinschaften:Stiftung Haus Lindenhof, Schwäbisch Gmünd

Junge Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren mit und ohneBehinderungen leben zusammen.6 bis 8 Personen wohnen in einer Wohngemeinschaft.Damit wird neben ambulant betreutem und stationärem Wohnen inder Stiftung Haus Lindenhof eine neue Wohnform angeboten.Die Bewohner unterscheiden selbst nicht zwischen behinderten undnicht behinderten Mitbewohnern. Es wird ein Umgang aufAugenhöhe gelebt. Menschen mit und ohne Behinderungenunterstützen sich bei alltäglichen Aufgaben gegenseitig.Menschen mit Behinderungen leben in der Wohngemeinschaftmöglichst selbstbestimmt. Die Assistenzzeiten sind flexibel undorientieren sich an dem, was der einzelne Bewohner mitBehinderungen benötigt Menschen mit und ohne Behinderungengestalten ihre Freizeit gemeinsam.Die Beratungsstellen BAD unterstützen die Wohngemeinschaften.Vernetzung mit Diensten wie der Familienpflege oderNachbarschaftshilfe sind vorhanden.Der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd ist Schirmherr einerWohngemeinschaft. Dadurch ist sie in der Öffentlichkeit präsent.Das enge und verbindliche Leben in einer Wohngemeinschaft schafftein sehr unmittelbares Miteinander der WG-Bewohner.Die erste Wohngemeinschaft wurde 2010 gegründet. Mittlerweilesind es 4 Wohngemeinschaften in Göppingen, Heidenheim undSchwäbisch Gmünd.

Page 16: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Zwei Ganztagesschulen begreifen Heterogenitätals Bereicherung:Albert Schweitzer Schule II (Werkrealschule) und Albert Schweitzer Schule III (Förderschule), Freiburg

Schüler einer Werkreal- und einer Förderschule werden gemeinsamunterrichtet. Das schulische Angebot richtet sich unterschiedslos anSchüler mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogischesBildungsangebot, an Kinder ohne Behinderung, Flüchtlingskinderund Kinder mit Migrationshintergrund.Ein inklusives Setting in der Sekundarstufe wird geschaffen.Anspruch ist es, für alle Schüler Möglichkeiten der Selbst-bestimmung, des persönlichen Wachstums und des Lernens nacheigener Geschwindigkeit und auf selbst gewählter Niveaustufe zubieten. Dabei wird jede Klasse von einem Lehrerteam begleitet, dasaus zwei Werkrealschullehrern und einem Sonderpädagogenbesteht. Am Projekt beteiligen sich bereits 4 Klassen.Alle Schüler sollen sich als Teil der Klassengemeinschaft fühlen.Der Unterricht gliedert sich in 3 Bereiche: strukturierter Bereich,Wahlbereich sowie einen offenen Bereich. Aufgabe soll es dabeinicht mehr sein, einen Lernprozess für die Klasse zu steuern,sondern bis zu 22 individuelle Lernprozesse zu begleiten und zuunterstützen.Jeden Donnerstag ist Forschertag, das heißt die Schüler besuchenBetriebe, Museen, Institutionen und erkunden die Stadt Freiburg. Der lebenspraktische Bezug steht dabei im Vordergrund. Gemeinsame Projekte wie Brötchenverkauf, Schülercafé,Joberkundungstage oder Klassenfahrten ergänzen dies imSchulalltag. Das Projekt wurde 2011 gestartet.

14 BILDUNG UND ERZIEHUNG

Albert-Schweizer-Schule I und IIIHabichtweg 4679110 Frauburg Landwasser

Kontakt: Jutta Spranz0761 [email protected]

Page 17: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Miteinander – Füreinander – Ich bin dabei!Schüler mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam am Gymnasium

Anne-Frank-Gymnasium Rheinau / Oberlinschule Kork

Unsere Außenklasse: Seit 2007 gibt es eine enge Zusammenarbeitzwischen Schülern mit geistiger und körperlicher Behinderung undSchülern des Gymnasiums. Neben dem kooperativen Unterricht mitunterschiedlichen Klassen werden die Schüler mit Behinderung inder sogenannten Außenklasse vor Ort individuell gefördert undunterrichtet. Formen der Kooperation: Gemeinsamer Unterricht findet inverschiedenen Fächern (z.B. Kunst, Deutsch, Musik, Religion,Französisch) binnendifferenziert und am jeweiligen Bildungsplanorientiert statt. Es gibt projektartige und ganzjährigeUnterrichtsbegegnungen. Die Planung und Durchführung erfolgt imTeam.Sowohl Kleingruppen als auch einzelne Schüler derAußenklasse nehmen am kooperativen Unterricht teil. Außerunterrichtliche Begegnungen finden im Schulalltag in denPausen, in der Mensa, bei Schul- bzw. Gemeindeveranstaltungen(Projektwochen, Exkursionen, Schulfeiern, Weihnachtsmarkt), inArbeitsgemeinschaften sowie dem von der Außenklasseorganisierten Anne-Frank-Café statt.Die Schüler des Gymnasiums sammeln während ihresSozialpraktikums bei der Diakonie Kork, dem Schulträger derAußenklasse, weitere Erfahrungen im Umgang mit Menschen mitBehinderung. Die Schüler der Außenklasse werden im Rahmen vonBetriebspraktika in der Schule und der Gemeinde auf ihr späteresLeben vorbereitet.Weitere Infos: afg-rheinau.de/schule/oberlinschule-aussenklasse/

15BILDUNG UND ERZIEHUNG

Anne-Frank-Gymnasium RheinausOberlinschule Kehl-KorkGymnasiumstraße 1077866 Rheinau

Kontakt: Julia Meier0176 [email protected]

Page 18: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

16 BILDUNG UND ERZIEHUNG

Gemeinschaftsschule OberesWiesental SilberbergschuleMeinrad-Thoma-Str. 1879674 Todtnau

Kontakt:Evelyn Heeg07671 [email protected]

Eine Schule für alle:Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental

Grundidee: Allen SchülerInnen von Klasse 1 bis 10 – ob mit oderohne Behinderung – wird im ländlichen Raum ein wohnortnahesSchulangebot unterbreitet. Das erspart SchülerInnen mit Anspruchauf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Bereich Lernensowie soziale und emotionale Entwicklung lange Fahrzeiten. Wirverhindern so soziale Ausgrenzung.

Grundlage bildet eine Kooperation der Gemeinschaftsschule (GMS)mit einer Schule für Erziehungshilfe sowie einer Förderschule. Sonderpädagogen und GMS-Lehrer unterrichten und führen dieKlassen gemeinsam. Sie halten engen Kontakt zu den Eltern. Allelokalen Gruppierungen und Unterstützungssysteme (allgemeinerSozialer Dienst der Jugendhilfe, Soziale Gruppenarbeit,Jugendreferent, Polizei, Kümmerer, Betriebe, Vereine) sind in dieArbeit der Schule einbezogen.

Ausgangspunkt des Inklusionsmodells war 2011 das gemeinsameLernen von SchülerInnen der drei genannten Schulen in Klasse 5 –die GMS war damals Werkrealschule. Die Klasse befindet sichmittlerweile in der Jahrgangsstufe 7. Sie wird bis zumSchulabschluss gemeinsam geführt. Einige der Inklusionsschülerkonnten erfolgreich rückgeschult werden. Die entstandenenArbeitsstrukturen wurden auf die Primarstufe und auf dieKlassenstufen der GMS übertragen.

Page 19: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Inklusive Beschulung in der Grundschule:Grundschule Baltringen

Alle Schülerinnen und Schüler des Ortes Baltringen, die dieGrundschule besuchen, haben Teil an dem Projekt.Die Grundschule möchte allen Kindern des Ortes, unabhängig obmit oder ohne Behinderung, den Schulbesuch vor Ort ermöglichen. Die Öffnung für Kinder mit Behinderung ist als konsequenteFortführung der schon seit Jahren bestehenden integrativen Arbeitdes Kindergartens des Ortes zu verstehen.

Das gemeinsame Lernen an der Grundschule hat großes Interesseam Thema im Ort geweckt. Vorurteile und Ängste werden mehr und mehr abgebaut. Mittlerweile wird das Thema Inklusion in breiter Weise im Ortforciert und auch in den Vereinen praktiziert. Aktuell werden zur kontinuierlichen Fortführung des gemeinsamenLernens Kontakte mit der naheliegenden Gemeinschaftsschuleaufgebaut. Es werden Kinder mit Anspruch auf ein sonderpädagogischesBildungsangebot aus unterschiedlichen sonderpädagogischenFörderschwerpunkten unterrichtet. Das Lehrerinnenteam besteht aus einer Grundschullehrerin undzwei Sonderpädagoginnen. Der gemeinsame, individualisierteUnterricht wird in gleicher Weise von Grundschullehrkraft undSonderschullehrkraft verantwortet. Es besteht eine engeVerzahnung der Schule ins Gemeinwesen.Den gemeinsamen Unterricht gibt es seit 2011.

17BILDUNG UND ERZIEHUNG

Grundschule BaltringenSchulstraße 1088487 Mietingen

Kontakt: Andrea Kohler07356 [email protected]

Page 20: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

18 BILDUNG UND ERZIEHUNG

Grundschule Steinbach inSchwäbisch HallGroßcomburger Weg 874523 Schwäbisch Hall

Kontakt:Thomas Helmle0791 [email protected]

Selbstverständliche Vielfalt:Grundschule Steinbach in Schwäbisch Hall

Vor fast 20 Jahren hat sich die Grundschule Steinbach für eininklusives Konzept entschieden. Es begann damit, dass sich diebestehende staatliche Grundschule dazu bereit erklärte, einem neuentstehenden Montessorizug Heimat zu geben. Von Anfang angehörte die Integration von Kindern mit sonderpädagogischemFörderbedarf mit einem verlässlichen Angebot von vier Plätzen proKlasse zum Profil. Die Vielfalt der Kinder mit unterschiedlichsten Begabungen undBeeinträchtigungen prägt die besondere Atmosphäre der Schule.Eltern können zwischen zwei Schulzügen wählen. Die GrundschuleSteinbach hat mit ihren neun Klassen ein attraktives schulischesAngebot.Die inklusive Vielfalt ist möglich durch die schüler- undreformpädagogisch orientierten Lern- und Arbeitsformen.Entscheidend ist auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit inLehrerteams. Das Netzwerk umfasst neben den Lehrkräften derGrundschule einige benachbarte Sonderschulen und das Sozial- undJugendamt mit der „Eingliederungshilfe“.Ein weiterer Grundpfeiler der Konzeption ist die jahrgangsgemischteZusammensetzung der Lerngruppen. Die Entwicklung hin zurGanztagesschule kommt dem inklusiven Projekt entgegen.Seit 2007 gibt es einen weiterführenden Montessorizug an dernahegelegenen Werkrealschule, der die inklusive Arbeit fortführt.

Page 21: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

19BILDUNG UND ERZIEHUNG

Gustav-Werner-Schule UlmBofinger Weg 2889075 Ulm

Kontakt: Boris Matuschek0731 [email protected]

Entwicklung, Implementierung und Begleitung von kooperativen, inklusiven Lernformen:Gustav-Werner-Schule in Ulm (Schule für Geistigbehinderte)

Im Schulkonzept der Gustav-Werner-Schule bildet Inklusion einenwesentlichen Schwerpunkt. Die Schaffung von bzw. der Weg zuinklusiven Bildungsangeboten wird als nachhaltiger Beitrag zu einerinklusiven Gesellschaft gesehen - Zielperspektive"Inklusionspädagogik".Die Schule arbeitet bereits seit 2002 auf integrative und inklusivePerspektiven für ihre Schüler/innen hin. Die Schülerschaft unserer Schule umfasst aktuell insgesamt 163Kinder und Jugendliche. Davon werden 40% in kooperativen oderinklusiven Settings an 15 Partnerschulen unterrichtet. Dabei bestehen 5 Außenklassen für 30 Schüler/innen sowiegruppenbezogene inklusive Lösungen und Einzelinklusionen an 6 Grundschulen und 4 Schulen im Sekundarbereich 1 für 22Schüler/innen. 18 Schüler/innen werden gemeinsam mit Heranwachsenden ausFörderschulen in einer berufsvorbereitenden Einrichtung für einArbeitsverhältnis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet. Es besteht ein breites inklusives Netzwerk: Dazu gehören dieSchüler/innen und Lehrer/inner unserer Schule, der Grund-,Werkreal-, Real-, Gemeinschafts- und Berufsschulen sowie dieInklusionsinitiative Ulm, Schul- und Sozialhilfeträger der Stadt Ulm,Agentur für Arbeit, IFD, kirchliche Jugendarbeit etc. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten wird durch Fortbildungen,Supervisionen, Beratungsangebote und weitere Begegungs- undKooperationsmöglichkeiten professionalisiert.

Page 22: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

20 BILDUNG UND ERZIEHUNG

Otto Hahn-Gymnasium NagoldBurgstraße 2072203 Nagold

Kontakt: Daniel Rauser17273 [email protected]

Seminarkurs Inklusion:Otto Hahn Gymnasium, Nagold

Der am Otto Hahn-Gymnasium seit 2012 angebotene Seminarkurswird mit Schülern der Kursstufe 1 durchgeführt. Er ist zweigeteilt:Im Theorieteil beschäftigen sich Schüler mit ethischen und sozialenFragen der Inklusion und laden dazu Betroffene und Experten ein.Der Praxisteil umfasst eine große Zahl von Projekten, die von denKursschülern entworfen, durchgeführt und ausgewertet werden. Kindern verschiedener Schularten (Gymnasium, Förderschulen) undder Lebenshilfe wird die Chance geboten, zusammen zu lernen undzu arbeiten. Mehrwöchige Projekte sind z.B. inklusiver Spanisch-Unterricht, Reit- und Kunstprojekte, naturwissenschaftlicheForschungen oder die Teilnahme an einem Lego-Technik-Wettbewerb.

Verschiedene Organisationen (Jugendkunstschule, Forschungs-zentrum...) sind eingebunden. Die Kooperationen erhalten sichlangfristig.Durch theoretische und praktische Auseinandersetzungen mitMenschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, wird Schülern undLehrern ein tieferer Einblick in das Thema gewährt und dasBewusstsein für die soziale und gesellschaftliche Dimension einesLebens mit Behinderung geschärft. Außerdem ist gewährleistet,dass ein Fundus an inklusiven Ideen entsteht.Der Seminarkurs arbeitet auch intensiv an einem Comenius-Projektzum Vergleich inklusiver Ansätze in Europa mit.

Page 23: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

21BILDUNG UND ERZIEHUNG

Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbHSchulstraße 773499 Wört/Ostalbkreis

Kontakt: Volker Lauster-Schulz07964 900427, [email protected]

Inklusion von Anfang an – Zwei Kindergarten-gruppen wachsen in Blaufelden / Hohenlohekreis zusammen:Reha-Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe gGmbH

Angesprochen werden Kinder mit und ohne Behinderungenzwischen 3 und 6 Jahren sowie ihre Eltern.In der Inklusionsgruppe werden 10-12 Kinder ohne Behinderung und 5-7 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf täglichgemeinsam betreut, begleitet und gefördert. Gemäß ihrenindividuellen Stärken und Schwächen.Der inklusive Ansatz im Kindergarten Blaufelden ist die Öffnungeiner Sondereinrichtung durch Zusammenarbeit mit einemkommunalen Kindergartenträger. Reha Südwest Ostwürttemberg-Hohenlohe hat aktuell an 10 Standorten wohnortnahe, kooperativeund inklusive Angebote entwickelt. Kinder mit sonderpädago-gischem Förderbedarf werden nicht länger weit entfernt von ihremHeimatort betreut. Damit wird beispielhaft ein Beitrag zum Abbauvon Inklusionsbarrieren in der Region geleistet. Inklusion wird unter Erhalt von Fachlichkeit und Qualität mitsonderpädagogischem Konzept umgesetzt. Davon profitieren alleKinder! Unterschiedliche Systeme im vorschulischen Bereich (KVJS /RP, Jugendhilfe / Eingliederungshilfe) werden pragmatischzusammengeführt und verschmelzen im Gruppenalltag.Es gibt eine sozialraumorientierte Vernetzung mit Vereinen, derVorschule, der Kirche, der Musikschule und der weiterführendenGrundschule. Das Projekt in Blaufelden begann 2010.

Page 24: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Ein Schulzentrum als Motor der Inklusion in der Gemeinde und der Region - Inklusion als Gesamtkonzept: Schulzentrum Bad Boll

Das Schulzentrum Bad Boll besteht aus einer Gemeinschafts-schuleund einer Förderschule. Darüber hinaus werden an derGemeinschaftsschule Schülerinnen und Schüler mit Anspruch aufein sonderpädagogisches Bildungsangebot unterschiedlichersonderpädagogischer Förderschwerpunkte unterrichtet. DasSchulzentrum versteht sich als Motor, der das Thema Inklusion inder Gemeinde und der Region vorantreiben möchte. Es blickt aufeine langjährige Erfahrung zurück. Der gemeinsame Unterricht vonKindern mit und ohne Behinderungen ist deshalb in vielen Bereichenschon Normalität. Aktuell wird an Konzepten gearbeitet, die auch inder Gemeinschaftsschule die Frage der beruflichen Eingliederungvon jungen Menschen mit Behinderung in den Blick nehmen. Das Schulzentrum beschäftigt Lehrkräfte mit Behinderungen. Es bestehen gemeinsame Bildungspartnerschaften. Die Schuleöffnet sich für weitere Bereiche, die mit dem Thema Inklusion inVerbindung stehen (Bsp.: Ausstellungsraum für "Special OlympicsPortrait Projekt").Für 2014 ist ein Familientag geplant, bei dem sich Eltern von Kindernmit und ohne Behinderungen über pädagogische Themenaustauschen können. Aktuell umfassen die inklusiv geführtenKlassen die Klassenstufen 1 und 3-7. In Klasse 7 wird auch in derOrganisationsform Außenklassen gearbeitet.Der Unterricht erfolgt in der Regel im Zwei-Pädagogen-Prinzip.In allen Angeboten werden die Aspekte "Aktivität und Teilhabe"berücksichtigt. Den gemeinsamen Unterricht gibt es seit 1998.

22 BILDUNG UND ERZIEHUNG

Schulzentrum Bad BollSchulweg 1-273087 Bad Boll

Kontakt: Thomas Schnell07164 [email protected]

Page 25: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

23BILDUNG UND ERZIEHUNG

NikolauspflegeStiftung für blinde und sehbehinderte Menschen70193 Stuttgart

Kontakt: Peter Greiner0711 [email protected]

„Wir lernen mit und ohne gucken“:Betty-Hirsch-Schule der Stuttgarter Nikolauspflege

Blinde, sehbehinderte und nicht sehbehinderte Schüler/innen lernengemeinsam an der Betty-Hirsch-Schule (Grund, -Werkreal- undFörderschule).

Die Betty-Hirsch-Schule, Heimsonderschule für blinde undsehbehinderte Schüler/innen, hat sich 2011 für Schüler/innen ohneSeheinschränkung geöffnet. Aktuell gibt es drei inklusive Klassen.Ab dem Schuljahr 2014/15 können auch in der HauptstufeSchüler/innen ohne Seheinschränkung aufgenommen werden. Sowird die Schule zu einem inklusiven Förderort für alle.

Die hochspezialisierte Ausstattung und Förderung für blinde undsehbehinderte Schüler/innen ermöglicht gleiche Bildungschancen füralle. Berührungsängste werden abgebaut. Soziales Miteinander vonMenschen mit und ohne Behinderung wird als „normal“ erlebt.Lehrkräfte der unterschiedlichen Schularten unterrichten gemeinsamin kleinen Klassen und bringen ihre jeweiligen Fähigkeiten ein.

Es gibt verschiedene Kooperationen, z.B. mit der Jungen OperStuttgart, dem Stuttgarter Kammerorchester, der Stadtbibliotheksowie verschiedenen Vereinen. Der gemeinsame Unterricht wirkt inden Freizeitbereich, Familien behinderter und nicht behinderterKinder schließen Freundschaften. Dadurch beteiligen wir uns aktivam gesellschaftlichen Gestaltungsprozess zur inklusivenGesellschaft.

Page 26: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

24 FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Diakonische Initiative "unBehin-dert miteinander leben"und Stadt HeitersheimAm Berg 179379 Müllheim-Hügelheim

Kontakt: Medea Tenberg07631 [email protected]

„All inklusiv“:Diakonische Initiative „unBehindert miteinander leben“ und Jugendreferat Stadt Heitersheim

Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren, mit und ohne Behinderungen, mit und ohne Migrationshintergrund.Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen gestalten ihreFreizeit gemeinsam. Die Freizeitgruppe trifft sich einmal im Monat und unternimmtimmer etwas anderes zusammen. Ein Fahrdienst wird fürJugendliche angeboten, die nicht nach Heitersheim kommenkönnen. Im September 2013 begann ein Film- und Theaterprojekt.Die Gruppe spielt die Bremer Stadtmusikanten als modernesMärchen. Die Kinder und Jugendlichen können ihre Wünscheeinbringen. Sie sollen so selbständig wie möglich sein. In der Betreuergruppe ist inzwischen ein hauptamtlicher Mitarbeitermit Behinderung, der Mut machen soll.

Die Gruppenarbeit hat 2011 begonnen. Sie wurde durch eineKooperation mit der Diakonischen Initiative, dem JugendreferatHeitersheim und dem SOS Kinderdorf Schwarzwald gegründet.Die Gruppe macht Pressemitteilungen und informiert im Internetüber ihre Arbeit und über Inklusion. Der Kommunalverband fürJugend und Soziales Baden-Württemberg und der LandkreisBreisgau-Hochschwarzwald fördern dieses Projekt. Durch dieGruppe sollen die Kinder auch die offenen Angebote imJugendbereich kennen lernen und sie selbständig nutzen.

Page 27: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

25FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Inklusive Sportgruppe EttenheimOtto-Stoelker-Str. 1077955 Ettenheim

Kontakt:Colette Weber07822 [email protected]

Miteinander - Gemeinsam Freizeit gestalten:Inklusive Sportgruppe Ettenheim

Mehrmals in der Woche treffen sich zwischen 10 und 70 Menschenmit und ohne Behinderungen im Alter von 4 bis 74 Jahren, umgemeinsam Freizeit zu verbringen. Im Mittelpunkt steht dergemeinsame Sport mittwochs. Aus der Lust und Freude am Miteinander, entstanden im Laufe derJahre viele Aktivitäten: Schwimmen, Tanzgruppe, Theatergruppe,Kegeln, Flugtage, Disco, Bühne-Frei (jeder darf etwas vorführen),Feste und Feiern. Außerdem finden viele gemeinsame Ausflüge undFerien-Freizeiten statt. Das Motto ist: Jeder ist einmalig, eine Bereicherung undgleichberechtigt. So sieht der wöchentliche Sport aus: Begonnen wird mit dem von allen geliebten Softball-Hockey-Spiel. Nach der Begrüßungsrunde, bei der Geburtstagskinder gefeiertwerden und alle über besondere Erlebnisse und Erfolge erzählendürfen, gibt es Angebote entsprechend der Wünsche undFähigkeiten der Teilnehmer: Spielecke für die Kleinsten, Trampolin,Barren, Rollbretter, Hüpfburg, Boccia oder Spiele.

Die Gruppe bringt sich in der Gemeindearbeit ein: bei Sport-,Jubiläumsfesten oder beim Ferienprogramm. Das Miteinander wirdin der Gemeinde und überall dort, wo die Gruppe gemeinsamunterwegs ist, wahrgenommen. Der selbstverständliche Umgangmiteinander überzeugt auch andere Menschen und gibt so einBeispiel.

Page 28: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

26 FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Kulturinitiative Bohnenviertel e.V.Brennerstr. 570182 Stuttgart

Kontakt: Axel Clesle0711 [email protected]

Theaterstück „Der feine Herr P.“:Kulturinitiative Bohnenviertel e.V. Stuttgart

Herr P. ist tot. Er hat sich nach der Entdeckung seiner Tatgemeuchelt. An seinem Grab steht die Mutter und lamentiert. EinFreund, ein Psychologe, zwei Arbeitskollegen, ein kleines Mädchenund die Mutter seines Opfers schildern Herrn P. aus deren Sicht.Sensationsmedien stürzen sich auf die Personen, um letzteschlüpfrige Details aus ihnen herauszuquetschen.

Der feine Herr P. ist die 6. Produktion der KulturinitiativeBohnenviertel e.V. mit Jugendlichen mit und ohne Handicaps(Rapsoden).

Das Stück ist kein Musiktheater, obgleich Musik eine Rolle spielt.Dafür sorgen der Komponist Wolfgang Schmid, die Musiker derGruppe VolXtanz, die Sängerin Josée Hurlock, Ryan Weisskopf undNiklas Schick, zwei Jugendliche aus der Gruppe der Rapsoden.

Zugleich ist es die 1. Produktion, die sich nicht mit einemJugendthema beschäftigt. Sie richtet sich vielmehr an das Mitgefühlder Mitspieler/innen, die sich – besonders was diejenigen mitHandicaps betrifft – oft selber „weggesperrt“ fühlen. Das wiederumstellt den Bezug zum Stück und dessen aus den Medien hinlänglichbekannte Vorlage (Kampusch-Fall) her.

Mit diesem Stück betreten die Rapsoden unter der Regie von AxelClesle echtes Neuland.

Page 29: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

27FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Lebenshilfe Reutlingen e.V.Alteburgstr. 1572762 Reutlingen

Kontakt: Rosemarie Henes07121 [email protected]

Kultur vom Rande:Lebenshilfe Reutlingen e.V.

In Reutlingen wird alle paar Jahre ein mehrtägiges Festival in derInnenstadt veranstaltet. Das Festival hat seit 2000 fünfmal statt-gefunden. Das sechste fand im Juni 2014 statt. Die Festivals richtensich an kulturinteressierte Bürger/innen aus Reutlingen undUmgebung. Jeder kann teilnehmen. Viele Veranstaltungen findenauf Straßen und Plätzen statt und schaffen so den direkten Kontaktzwischen KünstlerInnen und Publikum. Die Veranstaltungsorte sindbarrierefrei. Gebärdendolmetscher übersetzen während desFestivals. Inklusive Künstlergruppen aus der Region und ganz Europasind eingeladen. Diese Gruppen haben Auftritte. Sie tanzen, spielenTheater oder machen Musik mit Menschen mit Behinderungen.Jedes Festival hat ein anderes Thema. Alle Sinne werden berück-sichtigt. Es werden viele Workshops angeboten. Eine Workshop-Gruppe macht jeden Tag einen Film aus der Sicht von Menschen mitBehinderungen, der die Ereignisse zusammenfasst und abends vor300 Menschen gezeigt wird. In der Vorbereitung und Durchführungsind Menschen mit und ohne Behinderungen beteiligt.Durch die Festivals entstanden ein Orchesterprojekt, Arbeitsplätzefür Darsteller eines Theaters, ein „Kulturbüros“, Beteiligung jungerMenschen an der Musikgruppe Soulhossas der Musikwerkstatt undan der Musikschule. Das Festival gelingt durch die guteZusammenarbeit von BAFF (Bildung Aktion Freizeit Feste -Lebenshilfe Reutlingen und BruderhausDiako-nie), dem Kulturamtder Stadt Reutlingen und mit der Fakultät für Sonderpädagogik derPädagogischen Hochschule Ludwigsburg.

Page 30: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

28 FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

LV für Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderung BWSchwabstr. 5570197 Stuttgart

Kontakt: Jutta Pagel-Steidl0711 [email protected]

Wandern mit dem Rollstuhl in Baden-Württemberg:Landesverband für Menschen mit Körper- undMehrfachbehinderung in Stuttgart

Wandern ist gesund und kostet nicht viel. Das Projekt richtet sich anWanderfreunde mit und ohne Behinderung. Es ist ein Angebot füralle Altersstufen: für Familien mit Kindern im Kinderwagen und füralte Menschen mit Rollator.Natur erleben ohne Hindernisse ist selten möglich. Steinige undschmale Wege sind Hindernisse. Sie verhindern den Ausflug insGrüne. Auch Menschen mit Rollator oder Rollstuhl wollen spazierengehen. Menschen mit und ohne Körperbehinderung testen gemeinsam dieTouren. Der Selbsthilfeverband veröffentlicht nur Touren, die fürMenschen im Rollstuhl geeignet sind. Es gibt unterschiedlich langeStrecken und 3 Schwierigkeitsstufen. Der Verband veröffentlicht Informationshefte, in denen die Wegeaufgeführt sind. Und was es unterwegs zu sehen gibt, ob man inein Gasthaus gehen kann und ob es ein Rolli-WC gibt.Auf der Internet-Seite www.rollstuhlwandern-in-bw.de kann man alleTourentipps anschauen. Die Informationen werden aktualisiert. Neue Touren kommen hinzu. Auf Facebook(www.facebook.com/rolliwandern) kann man die Tourenkommentieren. Bei öffentlichen Veranstaltungen (z.B. Aktionstag beider Landesgartenschau) wird für das Wandern mit und ohneRollstuhl geworben. Es gibt eine Vernetzung mit Akteuren in denBereichen Wandern, Barrierefreiheit und Freizeitgestaltung. DasProjekt ist auf der virtuellen Landkarte der inklusiven Beispieleeingetragen.

Page 31: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

29FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Offene Hilfen HeilbronnKeplerstrasse 574072 Heilbronn

Kontakt: Hartmut Seitz-Bay07131 [email protected]

Der Fröhliche Wartberg: Offene Hilfen Heilbronn

Der Fröhliche Wartberg ist eine für Alle offeneUnterhaltungsveranstaltung im Mehrgenerationenhaus derHeilbronner Nordstadt. Die Veranstaltung richtet sich an Menschenmit Spaß an der Mischung aus Trivial Pursuit, SingStar und Talk-Show auf Tuchfühlung.

Der Fröhliche Wartberg fand 2011 drei Mal statt und wurde ab März2014 für weitere sechs Veranstaltungen wieder aufgenommen. DieVeranstaltungsreihe findet im Bistro GenussWerkstatt imMehrgenerationenhaus statt. Der Fröhliche Wartberg reiht sich dortin eine Vielzahl von Unterhaltungs- und Informationsveranstaltungenein.

Der Fröhliche Wartberg bildet Bewusstsein für Vielfalt alsbereichernde Grundlage eines inklusiven Gemeinwesens. DieVeranstaltung liefert die anregende Atmosphäre für Kontaktezwischen Bewohnern, Unternehmen und Organisationen. Sie bietetZeit und Raum für Begegnungen auf Augenhöhe zwischenMenschen mit und ohne Handicap.Jede Veranstaltung hat ihr Thema, ein Publikum und vier geladeneGäste aus der Nordstadt. Gäste und Publikum lernen sich kennen.Sie singen, diskutieren und lösen Rätsel miteinander. Die Gäste mitund ohne Handicap sind: Lokalpolitiker, Gesichter der Nordstadt undAnwohner. Vielfalt ist das Programm der Gästeliste. Menschen mitHandicap werden als selbstverständlicher und bereichernder Teil desAbends wahrgenommen.

Page 32: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

30 FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Sektion Karlsruhe des DAVAm Fächerbad 276131 Karlsruhe

Kontakt: Susanne Schätzle0721 [email protected]

Inklusiver Alpenverein:Sektion Karlsruhe des Deutschen Alpenvereins e.V.

Im Alpenverein treffen sich Menschen, um gemeinsam auf Berge zugehen, zu klettern oder zu wandern. Oft sitzen sie auch zusammenund erzählen Geschichten. Wir wollen, dass auch Kinder undErwachsene mit Behinderung dabei sind. Mit einer wöchentlichenKlettergruppe haben wir vor vier Jahren angefangen. Ob Rollifahrer,geistige Behinderung oder psychische Erkrankung - die Gruppe istfür alle. Sie hat ca. 20 Mitglieder. Wir waren auch schon an richtigenFelsen klettern, im Schnee wandern, sind auf eine unsererBerghütten gefahren und haben einen Gletscher besucht. Bei unsklettern Menschen mit und ohne Behinderung zwischen denanderen Besuchern. Die Helfer klettern auch selber mit. Seit Aprilgibt es noch eine Gruppe nur für Kinder mit und ohne Behinderung,die in die Berge fahren und zusammen klettern. Wenn Elternmöchten, können sie lernen ihr Kind zu sichern und dann als Familiemitklettern. Wer noch nicht weiß, ob er Spaß am Klettern hat, kanneinen Schnuppertermin vereinbaren. Wer lieber wandert, kann beiunseren Wanderführern fragen, ob sie ihn mitnehmen. Da muss dasKönnen stimmen (Ausdauer, schwierige Wege...). Wenn man sichnoch nicht gut kennt, kommt manchmal ein Begleiter mit. Dabei undauch sonst arbeiten wir eng und gerne mit der Lebenshilfezusammen. Unsere Halle ist barrierefrei. Es gibt eine Kletterwand,die man kippen kann, damit das Klettern leichter ist. Wer durch dieBehinderung wenig Geld hat, muss für vieles weniger zahlen undkann sich im Materiallager oder von Kameraden etwas leihen (z.B.für Regen).Menschen mit Behinderung sind für uns normaleVereinsmitglieder. Wir haben viel Spaß zusammen.

Page 33: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

31FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Stadtverband für Sport Tübingen e.V.Hainbuchenweg 2272076 Tübingen

Kontakt: Norbert Moosburger07071 [email protected]

Inklusion durch Sport – wir sind dabei!Stadtverband für Sport Tübingen e.V.

Sportvereine in Tübingen werden angesprochen. Kinder undErwachsene mit Behinderungen sollen besser aufgenommenwerden. Sie sollen sich aber auch eher trauen, selbst aktiv zuwerden.

Das Projekt ermutigt Sportvereine, ihr Angebot für Menschen mitBehinderungen zu öffnen. Das Projekt vermittelt Menschen mit Behinderungen zu passenden,bereits bestehenden Angeboten. Wir unterstützen Betroffene beider Teilnahme.Das Projekt berät Sportvereine, wie sie ihr Gelände barrierefreigestalten können und mit den Teilnehmern umgehen sollen. Wirbieten Schulungen im Bereich Behindertensport an. Wir veranstalten ein Sportfest für Menschen mit und ohneBehinderungen. In der Projektgruppe arbeiten Menschen mit undohne Behinderungen. Menschen mit und ohne Behinderungenmachen zusammen Sport.Wir arbeiten mit Informationsveranstaltungen,Beteiligungsprozessen, Abfragen nach Wünschen mit Fragebögen,direktem Kontakt und Begleitung beim Sport.Es gibt langfristige Kooperationen mit Sportvereinen und Vernetzungmit Einrichtungen und Organisationen aus dem sozialen Bereich(z.B. Lebenshilfe, Freundeskreis Mensch, Deutsches Rotes Kreuz).Das Projekt ist in der Öffentlichkeit sehr präsent (Homepage undFlyer).

Page 34: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

32 FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Verein für sozialpädagogischesSegeln e.V.Haselbrunnstr. 2978315 Radolfzell

Kontakt: Michael Zube07771 [email protected]

Inklusive, erlebnispädagogische Segelmaßnahmen auf dem Bodensee:Verein für sozialpädagogisches Segeln e.V.

Mit dem Verein segeln verschiedene Gruppen auf dem Bodensee:Schulklassen, Vereine, Kirchengruppen und Menschen, die esschwer haben. Das Alter spielt keine Rolle. Oft sind es Gruppen vonMenschen mit und ohne Behinderung. Diese Gruppen hat der Vereinbesonders gern zu Gast. Die meisten kommen für mehrere Tagezum Verein. Sie wohnen während der Freizeit in großen Zelten. Die Zelte stehen auf einem öffentlichen Campingplatz. Man kannsich mit den anderen Campern unterhalten. Auch Menschen mitschweren, mehrfachen Behinderungen können gut auf demCampingplatz wohnen. Der ganze Campingplatz ist barrierefrei.Tagsüber segeln die Gruppen auf großen, offenen Booten. Dabeiarbeiten alle mit. Jede Hand wird gebraucht. Der Skipper kennt dasBoot. Er weiß, wie man es segeln muss. Für jeden wird eineAufgabe gefunden. Man kann Unterstützung bekommen. DerSkipper achtet darauf, dass nichts passieren kann. Jeder trägt eineRettungsweste. So kann man nicht untergehen. Dann macht Segelnrichtig Spaß. Jeder kann seine Stärken zeigen. Oder neue Stärkenentdecken. Abends wird gemeinsam gekocht. Danach kann man amLagerfeuer sitzen. Mit einer Geschichte. Oder einer Gitarre. Der Verein arbeitet mit anderen Organisationen zusammen. Der Verein bietet Fortbildungen an.Seit 1979 sind mehr als 25.000 Menschen mit dem Verein gesegelt.Sie kamen von mehr als 150 Stellen.

Page 35: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

33FREIZEIT, KULTUR UND SPORT

Wasener-Carneval-Club Ettlingen e.V. (WCC)Postfach 100 74176261 Ettlingen

Kontakt: Bernd Rehberger0171 [email protected]

Inklusion in der 5. Jahreszeit:Wasener-Carneval-Club Ettlingen e.V.

Der Wasener-Carneval-Club Ettlingen veranstaltet mit denHagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe jedesJahr einen Faschingsball. Menschen mit und ohne Behinderungenaus Ettlingen feiern dabei gemeinsam Fastnacht.450 Menschen nehmen an dem öffentlichen Faschingsball teil:Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, ihreAngehörigen, die Mitglieder des Wasener-Carneval-Clubs Ettlingen,Stadträte, Bürgermeister und Oberbürgermeister und Bürgerinnenund Bürger aus Ettlingen.Das Programm wird von Menschen mit und ohne Behinderungengestaltet: Menschen mit und ohne Behinderungen führenShowtänze auf und halten Büttenreden. Es ist geplant, auch dieModeration in Zukunft zu zweit zu machen: eine Person mit undeine ohne Behinderungen.Kaffee und Kuchen verkaufen Menschen mit und ohneBehinderungen.Die Werbematerialien werden in den Hagsfelder Werkstättenhergestellt. Ein Ettlinger Musikverein übernimmt die musikalischeGestaltung.In diesem Projekt können Menschen mit und ohne Behinderung ihrkreatives und künstlerisches Potential entfalten, Brauchtum undZusammenhalt pflegen und gemeinsam Spaß haben.Das Projekt hat bereits 1999 angefangen. Der Faschingsball ist seitdem ein fester Termin in Ettlingen.

Page 36: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

34 ARBEITEN

AfB gemeinnützige GmbHFerdinand Porsche Straße 976275 Ettlingen

Kontakt: Nathalie Ball07243 [email protected]

AfB social & green IT, Ettlingen:AfB gemeinnützige GmbH

AfB hat sich darauf spezialisiert, ausgemusterte IT-Hardware vongroßen Firmen zu übernehmen, sie aufzubereiten und nachLöschung der vorhandenen Daten wieder zu verkaufen. Um Inklusion zu erreichen sind alle Prozesse barrierefrei gestaltetund werden von behinderten und nicht-behinderten Mitarbeiternsolidarisch verrichtet. Das gemeinnützige Unternehmen definiertsich durch hochwertige Leistung und unterscheidet sich von außenbetrachtet kaum von einem typischen IT-Unternehmen. Heute schonsind zahlreiche große Firmen, Banken, Versicherungen undöffentliche Einrichtungen Partner von AfB, darunter auch großeKonzerne wie Siemens, REWE und Telefónica. Durch diesePartnerschaften konnten an bislang europaweit 13 Standorten über200 Arbeitsplätze geschaffen werden, davon 50 Prozent fürMenschen mit Handicap.

Im Kontakt zu Partnerfirmen und Kunden sind auch überallMenschen mit einer Behinderung eingesetzt. So werdenBerührungsängste in der Gesellschaft abgebaut und das immer nochvorhandene Vorurteil „behindert gleich leistungsschwach“ wirderfolgreich entkräftet.

Wenn sich große Firmen für eine Partnerschaft entscheiden, richtetAfB in deren Umfeld einen weiteren Standort ein und kommtdadurch dem erklärten Ziel - 500 Arbeitsplätze für Menschen mitBehinderung im IT-Bereich anzubieten – ein Stück näher.

Page 37: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

35ARBEITEN

Zwillingshaus Bad MergentheimCaritaswerkstätte Alois EckertWaldstr. 4097922 Lauda-Königshofen

Gerlachsheim

Kontakt: Peter Schönmann09343 [email protected]

Bäckerei Weber Zwillinghaus:Caritaswerkstätte Alois-Eckert in Bad Mergentheim

Menschen mit Behinderungen, die in einer Werkstatt arbeiten,werden angesprochen. 10 Mitarbeiter der Caritaswerkstätte Alois-Eckert werden in der Filiale der Bäckerei Weber beschäftigt.

Teilhabe ist durch Teamarbeit von Menschen mit und ohneBehinderung in einem Café-Betrieb möglich.Es wurde bewusst nach einem Betreiber des Cafés aus demHandwerk gesucht. Die Bäckerei Weber betrieb bereits ein Café amMarktplatz von Bad Mergentheim.

Der öffentliche Raum wird von Menschen mit Behinderungen alsDienstleister mitgestaltet.Der Inhaber des Cafés, Herr Peter Weber,hat das Konzept des Café-Betriebs so gestaltet, dass Menschen mitBehinderungen dort in allen Bereichen arbeiten können, auch imService.

Die Bestellung und Bezahlung ist so organisiert, dass Menschen mitBehinderungen den Kontakt zu den Café-Besuchern einfachwahrnehmen können.

Die Bäckerei Weber ist Mieter im Gebäude Zwillingshaus amMarktplatz von Bad-Mergentheim. Das Zwillingshaus gehört derKirchengemeinde St. Johannes. Die Caritas bildet die Mitarbeitermit Behinderung aus und begleitet sie soweit es nötig ist.Es besteht eine Kooperation zwischen der KirchengemeindeSt. Johannes in Bad-Mergentheim, der Bäckerei Weber und demCaritasverband. Das Projekt besteht seit 2009.

Page 38: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

36 ARBEITEN

IL- KA Integration & LeistungKarlsruhe gGmbHKanalweg 40/4276149 Karlsruhe

Kontakt: Josef Held0721 [email protected]

BioVelo:IL- K A – Integration & Leistung Karlsruhe gGmbH

BioVelo ist ein flinker Fahrradliefer-Service für frisches Bio-Obst undBio-Gemüse aus der Region Karlsruhe. Und BioVelo ist mehr als einLieferservice per Fahrrad. Denn durch regelmäßige Bestellungenunterstützen und fördern unsere Kunden und Abnehmer dieBeschäftigung und Qualifizierung von Menschen mit Behinderungauf dem ersten Arbeitsmarkt. BioVelo leistet einen Beitrag zur Schonung der Umwelt durchnachhaltiges und ökologisches Wirtschaften und verfolgt zugleich dieUmsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich Arbeit.Durch die Präsenz von BioVelo auf Straßen und Plätzen der Stadtwird die Idee dieses Projekts einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht und darüber hinaus Interesse und Sensibilität fürvergleichbare Projekte geweckt.Gemäß den Bioland-Richtlinien wird ausschließlich biologischangebautes Obst und Gemüse direkt von der Bioland GärtnereiSchmälzle und von Landwirten aus dem Karlsruher Umlandvermarktet.Das Projekt besteht seit Oktober 2011. Derzeit werden zwei Tourenpro Woche in der Karlsruher West- und Innenstadt gefahren.Aufgrund der positiven Resonanz sind vier bis sechs weitere Tourenim gesamten Stadtgebiet geplant.BioVelo ist ein Beschäftigungsprojekt zur gesellschaftlichenIntegration von Menschen mit Behinderung - ein inklusives Projektder IL- KA gGmbH.

Page 39: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

37ARBEITEN

Integrative Akademie HimmelreichHimmelreich 3779199 Kirchzarten

Kontakt: Sophie Altenburger07661 9862150, [email protected]

Berufliche Inklusion im Hotel und Gaststättengewerbe:Integrative Akademie Himmelreich

Das Projekt richtet sich an Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren.Die Zielgruppe sind wesentlich behinderte Menschen.Zum Projekt gehören das Hofgut Himmelreich mit Restaurant, Hotelsowie dem Bahnhof Himmelreich und der Akademie Himmelreich.Berufsfelder sind Gastronomie, Hauswirtschaft, Reinigungsgewerbe,Gartenbaubereich.Die Akademie Himmelreich bietet eine Berufsqualifizierung für jungeMenschen mit Behinderung an. In 18 Monaten werden die jungenLeute auf eine Tätigkeit im Hotel- und Gaststättengewerbevorbereitet.Es wird immer für einen konkreten Arbeitsplatz auf dem allgemeinenArbeitsmarkt qualifiziert. Wichtig ist es, sowohl berufliche Fähigkeiten zu erlernen, wie auch alltägliche Fähigkeiten rund um die Arbeit.Es können Zertifikate der Industrie- und Handelskammer erworbenwerden. Die Zertifikate können ein Einstieg in eine reguläreBerufsausbildung sein.Menschen mit geistiger Behinderung werden ganz spezifisch auf dieArbeitsplätze vorbereitet.Die Teilnehmer werden sehr intensiv von einem Mentor begleitet.Der Mentor arbeitet sehr eng mit dem Arbeitgeber zusammen, aberauch mit den Familien und dem sozialen Umfeld der Teilnehmer.Das Projekt besteht seit 2007. 97% der Absolventen haben einendauerhaften Arbeitsplatz erhalten.

Page 40: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

38 ARBEITEN

KaywaldschuleCharlottenstraße 9174348 Lauffen

Kontakt: Barbara Wittmann07133 [email protected]

Leistung mit Leidenschaft – gelebte Teilhabe am Arbeitsplatz:Kaywaldschule, Schule für Geistig- und Körperbehinderte, Lauffen

Angesprochen werden mit diesem Projekt Auszubildende der FirmaSchunk und Schüler/innen der Berufsschulstufe der Schule fürGeistig- und Körperbehinderte. Eine Außenklasse der Kaywaldschulebefindet sich im Ausbildungszentrum der Firma Schunk. Dort lernenSchüler mit Behinderung gemeinsam mit Auszubildenden der FirmaSchunk Fertigkeiten der Metallverarbeitung.Schüler mit Behinderungen können einen Arbeitsplatz auf demallgemeinen Arbeitsmarkt kennenlernen, mit den Anforderungen anAnpassung, Mobilität und Leistungsbereitschaft. Es findet eine enge Kooperation von Auszubildenden ohneBehinderungen und Schülern der Geistig- undKörperbehindertenschule statt. So erfahren beide Gruppengegenseitige Unterstützung und erwerben dabeiSozialkompetenzen. Der Unterricht findet im Ausbildungszentrumder Firma Schunk statt. Die Anleitung für den betrieblichen Ablauferfolgt durch Lehrer der Schule und dem Ausbildungsleiter.Darüber hinaus arbeiten Schüler mit Behinderungen imDienstleistungsbereich der Firma Schunk gegen Entgelt. Die Schüler sorgen dafür, dass diese Dienstleistung auch währendder Schulferien durchgeführt wird.Das Entgelt fließt in den Erhalt einer Trainingswohnung für dieSchüler.Das Projekt besteht seit über 10 Jahren.

Page 41: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

39ARBEITEN

KBS-Arbeitenund Integration gGmbHSchulstr. 7, 73499 Wört

Kontakt: Thomas Buchholz07964 [email protected]

Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt, Wört/Ostalbkreis:KBS- Arbeit und Integration

Die Firma „KBS-Arbeit und Integration“ wurde 2008 gegründet. DieIdee war: Menschen mit und ohne Behinderungen arbeitengemeinsam auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.Menschen mit Behinderung sind vorwiegend „Übergänger“ aus denSchulen für Körper- und Geistigbehinderte und aus Werkstätten fürbehinderte Menschen. Die „KBS- Arbeit und Integration“ hat 40Mitarbeiter - 20 mit und 20 ohne Behinderungen. Alle Mitarbeitermit Behinderung erhalten einen sozialversicherungspflichtigenArbeitsvertrag. Der Beschäftigungsumfang beträgt zwischen 50 – 100%. Die Arbeiten finden fast alle in den Betriebsräumen desgroßen Industriebetriebs TE Connectivity statt. Der Betrieb hat 1200Mitarbeiter. Die Mitarbeiter von „KBS“ übernehmen alleDienstleistungen aus dem Bereich Catering – Kaffee kochen undverteilen, Mittagessen aufwärmen, Kantinenverkauf, Versorgen vonBesprechungen mit Speisen und Getränken. Außerdem gibt es Lagerarbeiten und Sortiertätigkeiten.Jeder arbeitet so, wie es seinen Fähigkeiten entspricht.Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Leitung des großenIndustriebetriebs. Die Zusammenarbeit von Mitarbeitern desIndustriebetriebs und den Mitarbeitern von „KBS-Arbeit undIntegration“ ist selbstverständlich geworden. Die Menschen mitBehinderungen werden als Kollegen wahrgenommen.

Page 42: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

40 ARBEITEN

Lese Welt Ortenau e.V.Weingartenstr. 3277654 Offenburg

Kontakt: Margaret Glover 78193 [email protected]

„Das mach ich doch blind!“Lesewelt Ortenau e.V.

„Wann kommt ihr wieder?“ oder „Wäre es nicht toll, wenn Steffiunsere Erzieherin wäre? Sie ist blind, aber trotzdem für was zugebrauchen!“

Solche Kommentare hört die blinde Stefanie Lisker oft, wenn sieSchulen und Kindergärten im Rahmen des Projekts „Das mache ichdoch blind!“ von Lesewelt Ortenau e.V. besucht. Seit 2009 begleitetStefanie Lisker das Projekt – erst als ehrenamtliche Mitarbeiterin,dann 18 Monate lang als Bundesfreiwillige. Seit 1. März 2014 ist siemit 15 Wochenstunden bei der Lesewelt Ortenau e.V. angestellt. „Das mach ich doch blind!“ ist eine pfiffige Stunde rund um dasThema Sinne. Zunächst liest eine blinde Vorleserin den Kindern eineGeschichte in Brailleschrift vor. Anschließend können die Mädchenund Jungen in einem praktischen Teil Spiele und Hilfsmittel rund umdie Sinne ausprobieren. Natürlich werden auch die zahlreichenFragen der Kinder geduldig beantwortet. Diese Veranstaltung wirdvon Schulen und Kindergärten gerne gebucht. Kinder undErwachsene sind immer nachhaltig beeindruckt.

Durch das Vorlesen von Büchern in Brailleschrift kommen Kinder mitblinden Menschen auf einfache Art und Weise zusammen undlernen voneinander. Ein Projekt, bei dem alle gewinnen!

Es ist ein tolles Beispiel dafür, dass Inklusion auch anders geht. DerZonta-Club Offenburg-Ortenau unterstützt dieses Projekt!

Page 43: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

41ARBEITEN

Rehabilitationszentrum Rudolf-Sophien-StiftLeonberger Straße 22070199 Stuttgart

Kontakt: Irmgard Poll0711 1693150 [email protected]

Rudolfs – Küche und Café:Werkstatt für psychisch erkrankte MenschenRudolf-Sophien-Stift, Stuttgart

Das Projekt richtet sich an psychisch erkrankte Menschen, die aufdem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht leistungsfähig sind. FürMenschen mit seelischen Behinderungen existieren andereBarrieren als für Menschen mit anderen Behinderungen. Viele dieserMenschen haben große Angst davor, nicht akzeptiert zu werden.

Das Projekt hat das Ziel, diesen Menschen an einem Arbeitsplatzmitten in der Stadt mit vielen Kunden wieder Selbstvertrauen in dieeigene Kraft zu geben, indem sie ihre Fähigkeiten erkennen undeinsetzen können und Anerkennung von den Gästen bekommen. Im Rudolfs gibt es von 9-23 Uhr Essen und Kaffee. In der Küche undim Service werden alle Tätigkeiten von allen Mitarbeiterngemeinsam übernommen, egal ob mit oder ohne Behinderung. ImRudolfs können Menschen mit Behinderung auf einem geschütztenArbeitsplatz arbeiten, sich qualifizieren und auch regulär angestelltsein. Das Rudolfs ist im TREFFPUNKT Rotebühl im Zentrum von Stuttgartangesiedelt. Dort sind auch die Volkshochschule, die Musikschuleund der Treffpunkt 50plus für Senioren. Gemeinsam werdenAusstellungen, Lesungen und kulturelle Veranstaltungen organisiert,die der Öffentlichkeit das Thema psychische Beeinträchtigungzugänglich machen.

Das Café besteht seit 2013.

Page 44: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

42 ARBEITEN

SIVIS Professional Services GmbHThujaweg 176149 Karlsruhe

Kontakt: Kai Bounin0721 [email protected]

Inklusion und verantwortliches Handeln am Arbeitsplatz:SIVIS Professional Services GmbH in Karlsruhe

Angesprochen werden Bewerber, Studierende der Informatik undMitarbeiter. Bei der SIVIS werden zwei Menschen mitBehinderungen beschäftigt: ein blinder Programmierer und einkörperbehinderter Geschäftsführer.Die Firma SIVIS beschäftigt 40 Mitarbeiter und ist in der Software-Branche tätig. Sie erfüllt mit der Beschäftigung der zwei Mitarbeitermit Behinderung die Beschäftigungsquote von 5% und ist somitkein Unternehmen, das statt Behinderte zu beschäftigen lieberAusgleichszahlungen leistet. Mitarbeiter werden aufgrund ihrerLeistungsfähigkeit und Qualifikation eingestellt.Die SIVIS ist Vorreiter bei der Inklusion und ermutigt Behinderte,sich bei ihr zu bewerben. In den Arbeitsabläufen ist die Qualifikationder Mitarbeiter ent-scheidend – nicht der Grad ihrer Behinderung.Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter aus zehn verschiedenenNationen. Wichtig ist die Gleichberechtigung aller Mitarbeiter, dieTeilhabe der behinderten Arbeitnehmer am Berufsalltag und einungezwungenes Miteinander. Die SIVIS schafft notwendigeRahmenbedingungen wie Sreenreader und Brailletastatur für Blinde,damit einer Beeinträchtigung der Leistung nichts im Wege steht. Sowohl der köperbehinderte Geschäftsführer als auch der blindeProgram-mierer werden als Vorgesetze und Kollegenwahrgenommen. Gemeinsames Kochen und gemeinsame Ausflüge sorgen für eineWohlfühl-Atmosphäre im Betrieb.

Page 45: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

43ARBEITEN

Werkstätten Esslingen-KirchheimRöntgenstraße 36 73730 Esslingen am Neckar

Kontakt: Miriam Knopf0711 [email protected]

Inklusive Teilhabe durch Ausbau von Außenarbeitsplätzen:Werkstätten Esslingen-Kirchheim

Die Zielgruppe des Projekts sind Menschen mit Behinderungen, diein der Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten.Es gibt eine Person, die Jobcoach genannt wird. Diese hilft bei derArbeitssuche. Es werden Wünsche und Stärken des Mitarbeitersberücksichtigt. Wir bieten mit 6 Außenarbeitsgruppen (z.B.Holzverarbeitung, Montage, Gastronomie) und 3 einzelnenAußenarbeitsplätzen (z.B. Kindergarten, Tierarzt) unterschiedlicheArbeiten an. Dabei werden sie von einer pädagogischen Fachkraftder Werkstatt im Betrieb begleitet. Ziel ist der Übergang auf denallgemeinen Arbeitsmarkt. 65 der 350 Mitarbeiter mit Behinderungarbeiten auf Außenarbeitsplätzen. Durch die Außenarbeitsplätzeentstehen Kontakte zwischen behinderten und nichtbehindertenKollegen. Beschäftigte der Betriebe berichten z.B. vonFahrgemeinschaften und einer Verbesserung der Zusammenarbeitim Team. Die Außenarbeitsgruppen bieten Möglichkeiten, dassMenschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten, wohnenund ihre Freizeit gestalten. So nutzen Menschen mit Behinderungmehr Angebote in der Gemeinde.Seit 2008 wurden jährlich 3 Menschen mit Behinderung in Betriebedes allgemeinen Arbeitsmarkts vermittelt. Wir möchten weitere Betriebe über unsere Erfahrungen informierenund für unser Projekt gewinnen.

Page 46: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Die Jury

Von links nach rechts:Daniel Büter, Landesverband der Gehörlosen Baden-Württemberg e. V.Britta Schade, ABS -Zentrum Selbstbestimmtes Leben e. V.

(zeitweise)Daniel Hager-Mann, Ministerium für Kultus, Jugend und SportBaden-WürttembergAndreas Escher, Württembergischer Behinderten- undRehabilitationssportverband e.V.Eberhard Strayle, Geschäftsstelle des Beauftragten derLandesregierung für die Belange von Menschen mit BehinderungenBaden-WürttembergWilli Rudolf, Selbsthilfe Körperbehinderter Landesverband Baden-Württemberg e.V.Mechthild Ziegler, LERNEN FÖRDERNProf. Jo Jerg, Evangelische Hochschule Ludwigburg (Jury-Begleiter)Annette Nägele, Landesverband der Menschen mit Körper- undMehrfachbehinderungDr. Heidrun Metzler, Universität Tübingen (Jury-Begleiterin)Karl-Heinz Schneider, Badischer Blinden- und SehbehindertenvereinAssistent Herr SchneiderBrigitte Stähle, Mukoviszidose e.V. Landesverband Baden-WürttembergMisch Knebel, Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden e.V.Alexandra Palzer, Gemeinsam Leben - Gemeinsam Lernen e.V.

(zeitweise)Petra Clauss, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien,Frauen und Senioren Baden-WürttembergFlorian Müller, Landesverband Baden-Württemberg Lebenshilfe fürMenschen mit Behinderung e.V.Prof. Dr. Rainer Trost, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Jury-Begleiter)44

Page 47: Projektheft Inklusionspreis (PDF)

Die ausgezeichneten Projekte

Landesinklusionspreis

Baden-Württemberg

MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALORDNUNG,FAMILIE, FRAUEN UND SENIOREN

BEAUFTRAGTER DER LANDESREGIERUNGFÜR DIE BELANGE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN

MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT


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