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Produktblatt Kompakte Antriebsmodule für omni … herausgeführt. Dies ermöglicht beliebige...

Date post: 29-Apr-2019
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1 2 KOMPAKTE ANTRIEBSMODULE FÜR OMNI-DIREKTIONALE ROBOTERPLATTFORMEN Ausgangssituation Mobile Roboter sollen in naher Zukunft ver- mehrt auch in Alltagsumgebungen einge- setzt werden. Um Engstellen zügig passieren und Zielpositionen sicher anfahren zu kön- nen, müssen sie über ausreichende Manö- vrierfähigkeit verfügen. Die meisten kommerziell verfügbaren Platt- formen nutzen bisher Differentialantriebe oder Dreiradkinematiken. Diese haben je- doch den Nachteil, dass mit ihnen eine Orientierungsänderung während des Fahrens und insbesondere ein Fahren seitwärts nicht möglich sind. Erst der Einsatz omnidirektionaler Antriebe bietet die geforderte Flexibilität. Unsere Lösung Das Fraunhofer IPA hat ein neuartiges omni- direktionales Antriebskonzept entwickelt, das die Flexibilität von Standardrädern mit der Manövrierfähigkeit omnidirektionaler Antriebe vereint. Die modular gebauten, kompakten Fahr-Dreh-Module können für alle Roboteranwendungen vom Haushalts- roboter bis zu fahrerlosen Transportsystemen verwendet werden. Fahreigenschaften Die Nutzung mehrerer angetriebener und gleichzeitig gelenkter Räder hat gegenüber herkömmlichen Spezialrädern wie z. B. Mecanum-Rädern einige wichtige Vorteile: So ist ein sicherer Vortrieb auch bei glattem oder gar losem Untergrund gewährleistet. Durch die große Kontaktfläche mit dem Boden lassen sich hohe Traglasten und ein ruhiger, geräuscharmer Lauf realisieren. Da- rüber hinaus können Material und Elastizität 1 Eingebaute Antriebsmodule mit Lenkmotor. 2 Omnidirektionale Transportplattform. © Fraunhofer IPA 05.12/03.14 300/389 Fraunhofer-Institut für Produktions- technik und Automatisierung IPA Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Ansprechpartner Dipl.-Ing. Theo Jacobs Telefon +49 711 970-1339 [email protected] Dipl.-Ing.Stefan Dörr Telefon +49 711 970-1907 [email protected] www.ipa.fraunhofer.de FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSTECHNIK UND AUTOMATISIERUNG IPA
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1 2

KOMPAKTE ANTRIEBSMODULEFÜR OMNI-DIREKTIONALEROBOTERPLATTFORMEN

Ausgangssituation

Mobile Roboter sollen in naher Zukunft ver-

mehrt auch in Alltagsumgebungen einge-

setzt werden. Um Engstellen zügig passieren

und Zielpositionen sicher anfahren zu kön-

nen, müssen sie über ausreichende Manö -

vrierfähigkeit verfügen.

Die meisten kommerziell verfügbaren Platt -

formen nutzen bisher Differentialantriebe

oder Dreiradkinematiken. Diese haben je -

doch den Nachteil, dass mit ihnen eine

Orientierungsänderung während des Fahrens

und insbesondere ein Fahren seitwärts nicht

möglich sind.

Erst der Einsatz omnidirektionaler Antriebe

bietet die geforderte Flexibilität.

Unsere Lösung

Das Fraunhofer IPA hat ein neuartiges omni-

direktionales Antriebskonzept entwickelt,

das die Flexibilität von Standardrädern mit

der Manövrierfähigkeit omnidirektionaler

Antriebe vereint. Die modular gebauten,

kompakten Fahr-Dreh-Module können für

alle Roboteranwendungen vom Haushalts -

roboter bis zu fahrerlosen Transportsyste men

verwendet werden.

Fahreigenschaften

Die Nutzung mehrerer angetriebener und

gleichzeitig gelenkter Räder hat gegenüber

herkömmlichen Spezialrädern wie z. B.

Mecanum-Rädern einige wichtige Vorteile:

So ist ein sicherer Vortrieb auch bei glattem

oder gar losem Untergrund gewährleistet.

Durch die große Kontaktfläche mit dem

Boden lassen sich hohe Traglasten und ein

ruhiger, geräuscharmer Lauf realisieren. Da -

rüber hinaus können Material und Elastizität

1 Eingebaute Antriebsmodule

mit Lenkmotor.

2 Omnidirektionale

Transportplattform.

© Fraunhofer IPA 05.12/03.14300/389

Fraunhofer-Institut für Produk tions -

technik und Automatisierung IPA

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Theo Jacobs

Telefon +49 711 970-1339

[email protected]

Dipl.-Ing.Stefan Dörr

Telefon +49 711 970-1907

[email protected]

www.ipa.fraunhofer.de

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSTECHNIK UND AUTOMATISIERUNG IPA

der Reifen leicht an den jeweiligen Einsatz -

bereich angepasst werden.

Aufbau des Antriebs

Entscheidende Faktoren für den Aufbau

einer kompakten mobilen Plattform sind die

vom Boden aus gemessene Höhe des ein-

gesetzten Fahr-Dreh-Moduls und der be nö-

tigte Raum für eine volle Umdrehung um

die Hochachse. Um hier gute Werte zu er -

reichen, wird ein Nabenantrieb mit inte-

grierter Getriebeeinheit verwendet. Dieser

fasst Motor, Resolver, Bremse und Planeten -

getriebe in einem Gehäuse zusammen. Der

Abtrieb erfolgt über eine zentrisch auf der

Drehachse angeordnete Reifenbandage.

Der Regler für den Servo-Direktantrieb und

die für die Ansteuerung der Bremse nötige

Elek tronik sind in den Schaft des Fahr-Dreh-

Moduls integriert, so dass auch hier Bau -

raum gespart wird.

Die Anschlüsse für die Stromversorgung

(48 V Leistungs- und Logikspannung) und

die CAN-Bus-Schnittstelle werden mit Hilfe

einer Drehdurchführung oben aus dem Fahr-

Dreh-Modul herausgeführt. Dies ermöglicht

beliebige Lenkbewegungen ohne ein Ver -

drillen der Kabel. Zur Lenkung des Antriebs -

moduls wird ein externer Servomotor ver-

wendet. Der Antrieb erfolgt über einen

Riemen am Schaft des Moduls.

Eine weitere Besonderheit der Antriebs -

module stellt die integrierte Federung dar.

Sie schützt die im Schaft enthaltene Regler-

elektronik und den gesamten Aufbau des

Roboters vor Stößen und verbessert den

Kontakt zwischen Rad und Boden.

Leistungsdaten

Ein einzelnes Antriebsmodul ist für Traglasten

zwischen 40 kg und 65 kg geeignet: Für

die Integration in eine kompakte, omni-

direktionale Roboterplattform sind die vier

verwendeten Fahr-Dreh-Module möglichst

kompakt, verfügen aber dennoch über die

nötige Leistung zum Antrieb der Plattform.

Die Getriebeübersetzung der Antriebsmo -

toren liegt dabei bei 21, das Spitzen moment

bei 40 Nm. So können Geschwin digkeiten

bis 1,5 m/s erreicht werden. Die Lenk an -

triebe verfügen über ein Spitzen moment

von 9 Nm.

Modularität und Skalierbarkeit

Durch ihre modulare Bauweise erlauben die

kompakten Fahr-Dreh-Module die Konstruk -

tion beliebiger omnidirektionaler Plattformen

nach dem Baukastenprinzip. Durch die Wahl

einer anderen Getriebeübersetzung kann

das Verhältnis zwischen Drehzahl und Dreh -

moment auf den jeweiligen Anwendungs -

fall angepasst werden. Bei Bedarf ist selbst-

verständlich auch die Verwendung stärkerer

Antriebsmotoren in der Radnabe möglich.

Referenzprojekte

Therapieroboter

Ziel dieses Projekts war die Entwicklung eines

mobilen Therapieroboters, mit dem z. B.

Schlaganfallpatienten wieder das Laufen

erlernen können. Der Roboter fährt hinter

der zu therapierenden Person her und stützt

diese, wenn sie das Gleichgewicht verliert.

Der Einsatz omnidirektionaler Antriebsmo dule

erlaubt eine optimale Anpassung an die

Laufbewegungen des Patienten.

Care-O-bot® 3

Care-O-bot® 3 ist der Prototyp eines Service -

roboters zur Unterstützung des Menschen

in häuslicher Umgebung. Um sich auch in

engen Räumen sicher bewegen zu können,

ist der Roboter mit omnidirektionalen

Antrieben ausgestattet.

rob@work 3

rob@work 3 wurde als flexibler Assistenz -

roboter für Produktionsumgebungen konzi-

piert. Mit seinem flexiblen, omnidirektiona-

len Fahr werk kann er sich dabei optimal an

verschiedene Arbeitsumgebungen anpassen.

Unser Leistungsangebot

Das Fraunhofer IPA unterstützt Sie in Kon -

zeption und Aufbau individueller Fahr-

Dreh-Module oder kompletter omnidirek-

tionaler Plattformen für Ihre Anwendung:

• Individuelle Anforderungsanalyse,

Beratung und Einsatzplanung

• Konzeption und Konfiguration geeig-

neter Fahr-Dreh-Module

• Einsatzspezifische Ausrüstung von

Plattformen mit den benötigten An-

triebsmodulen

3 Einbaumaße eines Antriebsmoduls.

4 Assistenzroboter rob@work.

5 Haushaltsassistenz Care-O-bot® 3.

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