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Private Altersvorsorge 2012 -eMagazin

Date post: 27-Mar-2016
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Private Altersvorsorge Weitere News und Tipps ständig unter www.wmd-brokerchannel.de 2012 + Rentenversicherung + Investment + Geförderte Altersvorsorge + November 2012 7,50 €
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Page 1: Private Altersvorsorge 2012 -eMagazin

Private Altersvorsorge

Weitere News und Tipps ständig unter

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2012

+ Rentenversicherung + Investment + Geförderte Altersvorsorge +

November 2012 7,50 €

Page 2: Private Altersvorsorge 2012 -eMagazin

*Die DWS/DB Gruppe ist nach verwaltetem Fondsvermögen der größte deutsche Anbieter von Publikumsfonds. Quelle: BVI, Stand: Ende August 2012. Besondere Bedingungen zu DWS RiesterRente Premium mit Hinweisen zu Risiken, Entgelten und Kosten, weitere Informationen zu den in dem Produkt verwendeten Fonds erhalten Sie kostenlos bei der DWS Investment GmbH, 60612 Frankfurt am Main. 1Die DWS Investment GmbH sagt zu, dass dem Anleger – vorbehaltlich einer Reduzierung bei Teilkündigung – zum Beginn der Auszahlungsphase mindestens der Betrag der von ihm eingezahlten Altersvorsorge-Beiträge zuzüglich Zulagen für die Auszahlungsphase zur Verfügung steht. Bei der Garantie handelt es sich um eine gesetzliche Vorgabe. 2Der Ablaufstabilisator ist nicht wählbar, wenn der Anleger bei Vertragsbeginn das Anlagekonzept Balance gewählt hat. 3Für diese Sicherung wird das Investment im Allgemeinen defensiver ausgerichtet. Weitere Informationen zum Ablaufstabilisator und zur Höchststandssicherung entnehmen Sie bitte den Besonderen Bedingungen zur DWS RiesterRente Premium. Aussage „höchste Riesterrente“: Quelle: Focus-Money, 27.09.2007, Test 40/2007: Es wurden ausschließlich Fondssparpläne getestet. Ergebnisse beruhen auf einer simulierten Rückrechnung und haben nur begrenzten Aussagewert. Aussage „beste Riesterrente“: Quelle: www.finanzen.net/euro, 27.10.2009, €uro 12/2009. Getestet wurden fondsbasierte Riesterrenten hinsichtlich Kosten, Kapitalmarktverhalten und Investmentqualität. Im Gesamtranking ging die DWS RiesterRente Premium als Testsieger hervor.

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews unter www.wmd-brokerchannel.de

Editorial I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

das Gespenst „Altersarmut“ geistert derzeit ver-stärkt durch die Medien-Landschaft. Kaum eine Zeitung, Wirtschaftsjournal oder Fernsehmagazin das sich mit der Altersversorgung der Bundesbür-ger beschäftigt, lässt dieses Thema aus. Besonders Bundesarbeitsministerin Von der Leyen hat mit der sogenannten „ Mindestrente“ den Fokus auf dieses schwerwiegende Problem gelegt. Fazit daraus:

Es muss künftig noch mehr vorgesorgt werden für die eigene Rentenzeit. Damit hier auch Ge-ringverdiener eine Chance haben, wurde mit den staatlich geförderten, privaten Altersversorgungs-programmen, „Riesterrente“ und „Rürup-Rente“ ein wichtiger und guter Anreiz geschaffen. Doch ob sich hier jeder Vertrag lohnt? Daran scheiden sich die Geister. Genauso ob es noch Sinn macht weiterhin in private Lebens- oder Rentenversiche-

rungen zu investieren? Einige Marktteilnehmer und Berater haben sich darauf fokussiert, Kunden dabei zu animieren, ihre Versicherungsverträge zu kündigen, da sich ja voraussichtlich längerfri-stig nur eine geringe Rendite erzielen lassen wird. Statt dessen wird empfohlen, den Rückkaufswert in eine alternative, höher verzinsliche Anlage zu investieren. Leider wird hier oftmals eine deutlich risikoreichere Anlage gewählt, die auch einen to-talen Kapitalverlust nicht ausschließt.

Ob das die richtige private Altersversorgung ist? Das Thema ist zu wichtig, um so leichtfertig da-mit umzugehen. Hier in dieser Ausgabe „Private Altersversorgung“ des wmd-brokerchannel be-leuchten wir viele Aspekte und Möglichkeiten, die Ihnen für Ihre Beratungen nützliche Informationen bieten können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und viel Erfolg bei Ihren Beratungen!

Ihr Team vom wmd-brokerchannel

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Private Rentenversicherung

6 Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen sollten

8 PrismaLife erhält Top-Bewertung Beste Rente

8 Die Stuttgarter gewinnt Cash. Financial Advisors Award

10 Riester-Rentenversicherung: Nur 5 von 29 sind gut

10 Transparenz: Lebensversicherer in der Pflicht

11 Verkaufsstart zertifikatgebundene Rentenversicherung der Versicherungskammer Bayern

12 Mit den Fondspolicen der WWK in reale Werte investieren

14 Neues Riester-Rating 2012: Wie steht es um Kostentransparenz bei Riester-Produkten?

16 BMAS: Riester-Rente muss fit für die Zukunft werden

17 Garantiezins oder Renditechancen

17 uniVersa baut topinvest-Rente weiter aus

18 Basisrenten-Rating 2012: In der Transparenz ist noch Luft nach oben vorhanden

19 ING-DiBa steigt mit Riester-Rente Plus in den Vertrieb von Altersvorsorgeprodukten ein

20 Die neue Rentenreform: mehr Chancen für den Vertrieb als gedacht! Beitrag von Frank Nobis, Geschäftsführer, Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH

22 Riester-Rente: Unsere Kostenüberschussbeteiligung ist fair

23 Vertriebsfreigabe der SVF Sachwert Police

23 map-Report untersucht Sofortrenten gegen Einmalzahlung

24 Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll und lohnt sich

Gesetzliche Rentenversicherung

26 Rente muss für Jung und Alt verlässlich und gerecht bleiben

26 Deutsche Rentenversicherung stabil in der Finanzkrise

Lebensversicherung

28 Langfristig attraktive Renditen mit Lebensversicherungen

30 FLV-Update 2011: Fondsgebundene Policen verlieren auch 2011 Marktanteile

31 Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung: angemessen oder unzureichend?

33 Verkauf von Lebensversicherungen

33 Autopilot für die Fondspolice

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Inhaltsverzeichnis

Quelle: © Kurhan - Fotolia.com

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Markt/Umfragen

35 Neue Studie: Bürger befürworten Rentenreform

37 Fitch bestätigt stabilen Ratingausblick für deutsche Lebensversicherer

38 Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz: GDV begrüßt Transparenzinitiative der Bundesregierung

39 Zusatzrente versus Finanzplanung: Altersvorsorge jetzt anpacken!

40 Experten fordern höheren bAV-Anteil im Rentenmix

42 Altersvorsorge für Selbstständige

42 Fehlende private Altersvorsorge besorgt Europäer

43 Die Bewertungsreserven kommen bei den Versicherten an

44 Capital: Versorgungswerke geraten in finanzielle Bedrängnis

45 Versicherer in Deutschland sehen Herausforderungen die sich bewältigen lassen

48 Umfrage: Vertrauen in Informationen zur Altersvorsorge wieder gewachsen

49 Wirtschaftsinformationsdienst map-report veröffentlicht neue Analyse der deutschen Lebensversicherer

50 Dynamische Hybridprodukte - Etablierung zum Standard für fondsgebundene Versicherungen

52 Altersarmut droht!

53 Anstieg des Stornovolumens bei deutschen Lebensversicherungen

54 Studie: Lebensversicherer nutzen Potenzial nicht

55 Studie: Zukunft der Altersvorsorge - Welche Konzepte die Verbraucher überzeugen

56 Fehlende private Altersvorsorge besorgt Europäer

58 Vorsorge im Zeitvergleich: Private Rente gewinnt an Bedeutung

58 Das fordern die Deutschen von ihrer Geldanlage

60 Sparer bleiben trotz Börsenauftrieb pessimistisch

Kapitalanlagen

61 Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen sollten

Riester - Investmentfonds

63 Union Investment erweitert Riester-Angebot

Investmentfonds

64 Vermögensverwaltende Fonds bestehen Belastungstest

66 Sparverträge die sich für Kunden wirklich rentieren!

68 Altersvorsorge für Fondsanleger das wichtigste Sparziel

68 Fidelity startet Portfoliolösung für die private Fondsanlage

70 Rohstoffe - Investment mit eigenen Gesetzen

71 Nicht alle Deutschlandfonds überzeugen

74 Performance Fees sind für Privatanleger nachteilig

Geschlossene Fonds

75 TSO - DNL Fund 4 von Scope mit A- bewertet

75 Umfrage: Jeder dritte Deutsche sieht Gefahr einer Immobilienblase

IMPRESSUM

34 Impressum

Inhaltsverzeichnis I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

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Das unabhängige Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die geförderten Rententarife in Chancen-Risiko-Klassen eingeteilt. Somit ist

auf einen Blick für knapp 400 Riester- und Rüruptarife ersichtlich, welches Chancen- aber auch Risikopoten-tial der jeweilige Altersvorsorgetarif in sich birgt.

In verschiedenen Fachmedien und auf Branchen-veranstaltungen wurde zuletzt unter Bezugnahme auf Informationen aus dem BMF bekannt, dass es in Kürze eine Verordnung zur Offenlegung von Chan-cen und Risiken für Riester- und Rürup-Renten ge-ben wird. Das BMF hat aktuell einen entsprechenden Gesetzesentwurf ins Bundeskabinett gebracht. In einem ersten Schritt sollen die Chancen und Risiken der geförderten Altersvorsorgetarife über die Ein-gruppierung in unterschiedliche Chancen-Risiko-Klassen dargestellt werden.

„Wir begrüßen die Initiative. Zum einen hilft sie, die teilweise recht unsachlich geführte Diskussion rund um die geförderte Altersvorsorge wieder etwas mehr zu versachlichen und zum anderen bestätigt sie uns bezogen auf die geforderte Transparenz ge-nau darin, was wir mit dem Transparenz-Standard Volatium seit zwei Jahren etabliert haben: echte Transparenz über Chancen und Risiken in den Pro-dukten in einer für den Kunden verständlichen Art aufbereitet. Dass nun der Gesetzgeber diese Trans-parenz einfordert, ist aus unserer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung.“, so Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. MOR-GEN & MORGEN ergreift also schon jetzt die Initia-tive und bietet seinen Kunden zu allen geförderten Rententarifen die jeweilige Chancen-Risiko-Klasse nach dem standardisierten Volatiumverfahren.

Mit den Volatium-Klassen 1 bis 5 ist sofort transparent, wie viel Sicherheit und wie viel Chance der jeweilige Tarif mit sich bringt. „Mit den Volatium-Klassen haben wir das, was der Gesetzgeber in Kürze an Transparenz von der Versicherungswirtschaft fordern wird, bereits umgesetzt“, stellt Stephan Schinnenburg, Geschäfts-führer von MORGEN & MORGEN, fest.

Die Klassen 1 und 2 beinhalten vor allem Tarife für sicherheitsorientierte Kunden. Klasse 3 ist stärker ertragsorientiert, verbunden mit geringen Risiken. Deutlich chancenorientiert aber auch mit erhöhtem Risiko stellt sich die Klasse 4 dar. In Klasse 5 finden sich stark wachstumsorientierte Produkte mit er-heblichen Risiken. „Die Klassen verdeutlichen das ganz einfache Prinzip: Sicherheit frisst Chance und Chance frisst Sicherheit. Der Kunde sieht schwarz auf weiß, worauf er sich einlässt und was er von dem jeweiligen Tarif grundsätzlich erwarten kann“, bringt es Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN, auf den Punkt.

Die Einzigartigkeit des Volatium-Modells liegt darin, dass MORGEN & MORGEN für jeden einzelnen Tarif alle kalkulatorischen Besonderheiten und alle Kosten und Garantiemechanismen nach dem standardisier-ten Volatium-Verfahren individuell berücksichtigt. Damit bleibt kein Tarifdetail verborgen und es beste-hen keine Manipulationsmöglichkeiten. Jeder Tarif wird einheitlich über fest definierte Kapitalmarkts-zenarien simuliert und ist daher sowohl innerhalb seiner Produktgattung, als auch mit allen anderen Altersvorsorgeprodukten vergleichbar. „Volatium schafft nicht nur echte Transparenz, sondern redu-ziert vor allem die Komplexität. Ein echter Vorteil, von dem unsere Kunden, aber auch vor allem die Verbraucher profitieren“ so Schinnenburg.

Weitere Hintergrundinformationen:www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2012/09/2012-09-26-PM59.html?view=renderPrintwww.morgenundmorgen.de

Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen sollten MORGEN & MORGEN stellt knapp 400 Riester- und Rüruptarife gegenüber

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

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Die Fondsgebundene Rentenversicherung der PrismaLife, PrismaRent, wurde in der Kate-gorie Internationale Sondertarife erneut mit

der Bestnote "Beste Rente" ausgezeichnet. Alle überprüften Tarife der PrismaLife wurden in der ak-tuellen Ausgabe (41/12) des Finanzmagazins Focus Money durchgehend mit Bestnoten ausgezeichnet.

Markus Brugger, CEO der PrismaLife AG: "Wir freu-en uns sehr über die wiederholte Bestplatzierung. Die PrismaRent ist passgenau auf unsere Kunden abgestimmt. Die Kunden geniessen hohe Rendi-

techancen, maximale Transparenz und individuelle Vorsorge in einem Produkt".

Die Redaktion begründet ihre Entscheidung mit den hohen Ablaufleistungen von PrismaRent. Verschie-dene Abschlusskostentarife und eine konstante Rentenleistung von Beginn an machen PrismaRent sehr flexibel. Des Weiteren erfolgt eine Beteiligung der Kunden an Verwaltungsrückvergütungen. Für den Kunden fließen folglich mehr Beitragsbestand-teile in den Kapitalaufbau, wodurch sich die Rendite verbessert. www.prismalife.com

PrismaLife erhält Top-Bewertung Beste RentePolicen-Vergleich von Focus Money

Die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. wurde mit dem Cash. Financial Advisors Award aus-gezeichnet. Der Vorsorgeversicherer hat sich

in der Kategorie „Fondspolice“ mit der Stuttgarter Flex Rente performance-safe erfolgreich gegenüber dem Wettbewerb durchgesetzt. Der Award prä-miert jedes Jahr die besten Kapitalanlage- und Versi-cherungsprodukte und gehört zu den begehrtesten Auszeichnungen der Finanzdienstleistungsbranche.

Der Financial Advisors Award wird vom Verlagshaus Cash. jährlich verliehen und zeichnet innovative, transparente und kundenfreundliche Produkte aus. Die Stuttgarter überzeugte die Fachjury mit dem Hybridprodukt FlexRente performance-safe, das die starke Performance einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit dem verlässlichen Schutz einer Garantieleistung verbindet.

Im Rahmen der Preisverleihung am 28. September 2012 in Hamburg nahm Ralf Berndt, Vorstand Ver-trieb und Marketing der Stuttgarter Lebensversiche-rung a.G., im Beisein von über 250 ausgewählten

Gästen aus dem Finanzbereich die Auszeichnung entgegen. „Das Konzept performance-safe steht für innovative Kapitalanlage der übernächsten Generation. Wir freuen uns, dass sich unser kon-tinuierliches Investment in die Weiterentwicklung von Produkten und Services bewährt“, erklärte Ralf Berndt.

Das im März 2011 eingeführte Produkt perfor-mance-safe besticht durch den gleichzeitigen Ein-satz von drei Anlagetöpfen: Deckungsstock, Wertsi-cherungsfonds und freier Fondsanlage. „Gerade in Zeiten volatiler Märkte eignet sich das antizyklische Investitionsmuster, um Garantien und Renditechan-cen zu kombinieren“, erläutert Ralf Berndt. Mit dem neuen Sicherungssystem Auto-Lock-In lassen sich zudem die erzielten Kursgewinne automatisch absichern und somit die Garantieleistung zum Ver-tragsende steigern. Das innovative Produkt, in dem sich die Modernität und Dynamik der Stuttgarter widerspiegeln, hatte bereits im vergangenen Jahr zu rund zehn Prozent des Neugeschäfts der Stutt-garter beigetragen. www.stuttgarter.de

Die Stuttgarter gewinnt Cash. Financial Advisors AwardFlex Rente performance-safe ausgezeichnet

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

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Eine Versicherung mit Reinheitsgebot? Für uns ist das konsequent. Es sagt: Nur wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, können wir für Sie und unsere Kundenimmer besser werden. Und was ist wesentlich – zusätzlich zum Versicherungs-Know-how? Möglichst immer 100 Prozent zu geben. Die BBV ist jetzt die Bayerische.

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

Eine Riester-Rentenversicherung lohnt sich, wenn die Angebote der Versicherer wirklich „gut“ sind. Doch die Qualität der Angebote

fällt je nach Versicherung sehr unterschiedlich aus. Bei dem aktuellen Test von klassischen Riester-Ren-tenversicherungen hat die Stiftung Warentest nur 5 von 29 Angeboten mit „Gut“ bewertet. Die garan-tierte Mindestrente fällt bei günstigen Angeboten knapp 17 Prozent besser aus, als bei ungünstigen. Erwirtschaftete Überschüsse der Versicherer können die garantierte Rente zwar noch steigern, doch die sind ungewiss. Kunden können sich nicht darauf verlassen.

So beträgt der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Garantierente für einen 37-jährigen Modellkunden über einen Zeitraum von 15 Jahren insgesamt 4.140 Euro. Und auf die garantierte Ren-te kommt es an, um die Altersvorsorge überhaupt realistisch planen zu können. Von den 29 Angebo-ten für eine klassische Riester-Versicherung waren nur die Tarife der Huk24, Alte Leipziger, Debeka, Hannoversche und Hanse Merkur „gut“, kein ein-ziger „sehr gut“.

Versicherer, die hohe Abschluss- und Verwaltungs-kosten verlangen, können ihren Kunden bei Ver-tragsabschluss keine ordentliche Mindestrente zusagen. Im Test sind teure Verträge leicht zu er-kennen, denn je besser das Urteil über die Ren-tenzusage ausfällt, umso geringer sind die Kosten. Deshalb ist die garantierte Rente, neben Anlageer-folg, Transparenz und Flexibilität, für den Kunden ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl. Der aus-führliche Test Riester-Rentenversicherung ist online unter www.test.de/riester-versicherung veröffentlicht.

Riester-Rentenversicherung: Nur 5 von 29 sind gut Stiftung Warentest checkt Riesterpolicen

Auf dem Weg zu einem transparenten Versi-cherungsmarkt sieht die myLife Lebensversi-cherung AG nicht Politik und Verbraucher-

schutz, sondern die Produktanbieter selbst in der Pflicht. Mit diesem Aufruf zu mehr Engagement reagiert der Versicherer auf die Studie „Lebensversi-cherung 2.0“ von RGA, Deloitte und dem Leipziger Institut für Versicherungswissenschaften.

„Transparenz in der Lebensversicherung fängt nicht bei Gesetzgebung oder Verbraucherschutz an, son-dern bei uns selbst“, erklärt myLife-Vorstand Micha-

el Dreibrodt: „Wir haben es in der Hand, unsere Ta-rife so einfach wie möglich zu strukturieren und den Verbrauchern damit eine bessere Beurteilung der

Transparenz: Lebensversicherer in der PflichtmyLife: Für den Kunden muss Transparenz wahrnehmbar sein

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Private Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Produkte zu ermöglichen.“ Die klare Ausrichtung auf Netto-Tarife ist für myLife dabei nur ein Baustein für mehr Verbraucherfreundlichkeit.

Für den Kunden muss Transparenz wahrnehmbar sein. Daher weist myLife bei allen Rententarifen eine Gesamtkostenquote aus. Daneben haben sich jähr-liche Kontoauszüge, beginnend ab dem dritten Bei-tragsmonat, und der Verzicht auf Stornogebühren bewährt. Der Kunde sieht so von Beginn an, was er von seinem Vertrag hat – und was ihm bleibt, falls er vorzeitig aussteigen muss.

Die Netto-Tarife selbst leisten für myLife einen ganz eigenen Beitrag zur Transparenz: Da der Makler für deren Vermittlung keine Provision, sondern ein Ho-norar erhält, sind Produkt- und Beratungskosten strikt voneinander getrennt. Zugleich enthalten Net-

to-Tarife keinerlei vertriebliche Abschlusskosten und Provisionen, so dass von Anfang an ein größerer Beitragsanteil in das Vertragsguthaben fließt: „Der Kunde sammelt relativ schnell hohe Rückkaufswerte an. Dank der Kontoauszüge sieht er dies jährlich schwarz auf weiß“, so Dreibrodt abschließend.

Für die vergangene Woche veröffentlichte Studie „Lebensversicherung 2.0“ befragten der Rückver-sicherer RGA, die Unternehmensberatung B&W Deloitte und das Institut für Versicherungs-Wissen-schaften Leipzig 23 Lebensversicherer zur eigenen Branche. Über 80 Prozent der befragten Unterneh-men stellten einen erhöhten Transparenzbedarf fest. Als Transparenz-Treiber sahen sie mit großer Mehr-heit Verbraucherschutz sowie neue gesetzliche Re-gelungen an. www.mylife-leben.de

Niedrige Zinsen, volatile Aktienmärkte und kri-selnde Euro-Staaten – viele Bürger suchen eine Möglichkeit, bei der sie ihr Geld sicher

und langfristig, aber dennoch mit guten Rendi-techancen anlegen können. Diese bietet die Versi-cherungskammer Bayern mit WertSchutz Zertifikat Plus, einer Rentenversicherung gegen Einmalbei-trag, die in ein Garantiezertifikat investiert. Die Ver-kaufstranche ist befristet vom 24. September bis 30. November 2012 und kann bei den Sparkassen und Agenturen der Versicherungskammer Bayern in Bayern und der Pfalz sowie den bayerischen Ge-nossenschaftsbanken gezeichnet werden. Die Min-destanlage beträgt 5.000 Euro. Das Kontingent ist limitiert.

Sicherheit kombiniert mit Rendite

WertSchutz Zertifikat Plus ist eine zertifikatge-bundene Rentenversicherung mit Kapitalschutz und Mindestwertzuwachs. Über das hinterlegte Garantiezertifikat des erfahrenen Emittenten, der BayernLB, bietet es neben einem 100prozentigen Kapitalschutz nach 12 Jahren eine Mindestrück-zahlung. Diese entspricht 125 Prozent des Ein-

malbeitrages. Zusätzlich kann der Kunde an den Renditechancen des Kapitalmarkts teilhaben. Ex-klusiv für die Versicherungskammer Bayern hat die BayernLB ein innovatives Portfolio aufgelegt, über das Kunden Zugang zu einem breiten Spektrum des aktuellen Themas Sachwerte erhalten. Dieses Sachwert-Portfolio ist global aufgestellt und deckt über diversifizierte Aktienindices die Schwerpunkte Immobilien, Grund und Boden, Infrastruktur, Roh-stoffe und Bodenschätze sowie europäische Aktien ab. Wird das Zertifikat fällig, ist die rückblickend

Verkaufsstart zertifikatgebundene Rentenversicherung der Versicherungskammer Bayern Kapitalschutz plus Renditechancen

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höchste durchschnittliche Wertentwicklung an-hand von halbjährlichen Feststellungstagen aus-schlaggebend. Die Wertentwicklung ist über einen speziellen Mechanismus gesichert. Übersteigt diese die Mindestrückzahlung, kommt der entsprechend höhere Betrag zur Auszahlung. Beispiel: Aus einem Einmalbeitrag von 50.000 Euro (angelegt zum 01.10.2012) ergibt sich zur Fälligkeit des Garantie-zertifikats nach 12 Jahren ein Mindestauszahlungs-betrag von 62.973 Euro. Zusätzlich lassen sich die Renditechancen des Zertifikats nutzen. Bei einer angenommenen, nicht garantierten, Wertentwick-lung von 6 Prozent pro Jahr würde der Kunde zum Ende der Laufzeit 95.995 Euro erhalten.

Steuervorteile und Flexibilität nutzen

Nach Fälligkeit des Garantierzertifikates bietet das Produkt volle Flexibilität. So kann WertSchutz Zer-tifikat Plus durch einen kosten- und steuerfreien Wechsel in Fonds der angebotenen Palette oder in interne Anlagestrategien der Versicherungskammer Bayern weiter als Rentenversicherung fortgeführt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. bei Ein-tritt in das Rentenalter, oder aber auch gleich direkt nach Ablauf der Zertifikatphase, kann der Kunde

über das Kapital ganz oder teilweise verfügen oder sich dieses als lebenslange Rente auszahlen lassen. Auch eine Kombination der Optionen ist möglich. Es gelten dabei die Steuerregelungen für private Rentenversicherungen. Besonders die Auszahlung als lebenslange Rente lohnt sich. Denn nur ein ge-ringer Teil der Rente – der Ertragsanteil – ist hier zu versteuern. www.vkb.de

Die WWK Lebensversicherung a. G. bietet ih-ren Kunden im Rahmen der fondsgebun-denen Rentenversicherungen WWK Premium

FondsRente und WWK Premium FondsRente protect sowie bei der Riester-Rente WWK Premium Förder-Rente protect ab Anfang Oktober 2012 den neu konzipierten WWK Basket Sachwerte an. Anlage-schwerpunkte des aus mehreren Investmentfonds bestehenden Portfolios sind Unternehmensbeteili-gungen (Aktien) an substanz- und werterhaltenden Firmen, dividendenstarken Titeln, dauerhaften Kon-sumgütern, unterbewerteten Unternehmen und konjunkturunabhängigen Unternehmen. Daneben ist der WWK Basket Sachwerte über die Fondsanla-gen auch in Rohstoffe, Gold, Immobilien und Infra-struktur investiert.

Zielgruppe des neu zusammengestellten Sachwerte-

Portfolios sind alle Anleger, die für ihre Altersvor-sorge die Chancen der Kapitalmärkte nutzen und sich darüber hinaus vor Inflation schützen wollen. Sachwerte sind bei Anlegern aktuell besonders gefragt. Die hohe Volatilität auf den Finanzmärk-ten seit Beginn der weltweiten Finanzkrise und die Sorge vieler Anleger vor hohen Inflationsraten sind dabei die wichtigsten Gründe. Empirische Studien zeigen, dass Sachwerte tatsächlich einen wirksamen Inflationsschutz bieten können. Zu den Sachwerten gehören vor allem Firmenbeteiligungen (Aktien), Immobilien, Infrastruktur, Rohstoffe und Edelme-talle. www.wwk.de

Mit den Fondspolicen der WWK in reale Werte investierenDer neue WWK Basket Sachwerte bietet Inflationsschutz

Quelle: © Franz Pfluegl - Fotolia.com

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

Rund 15,5 Millionen Bundesbürger sorgen fürs Alter mit einer Riester-Rente vor. Der Groß-teil davon entfällt auf Versicherungen. Auch

wenn zehn Jahre nach Einführung dieser Vorsor-geart der Ansturm darauf nachgelassen hat, ist die Riester-Rente noch immer die wichtigste Form staat-lich geförderter Altersvorsorge. So reißt die öffent-liche Debatte um Pro und Contra der Riester-Rente ebenfalls nicht ab. Vor allem der Kostenaspekt steht im Mittelpunkt der Kritik. Mit entsprechenden Maß-nahmen etwa der Deckelung der Kosten im Falle eines Anbieterwechsels, der einheitlichen verpflicht-enden Gestaltung eines Produktinformationsblattes oder der besseren Beteiligung der Riester-Kunden, wenn Versicherer Risikoüberschüsse erzielen, zielt das Bundeministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) darauf ab, Riester verbraucherfreundlicher zu gestalten.

Grund genug auch für das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) den Anbietern von Riester-Ren-ten-Versicherungen wieder intensiv auf die Finger zu schauen und die Tarife umfassend unter die Lupe zu nehmen. In diesem Jahr hat das IVFP 78 Tarife von 58 Versicherungsunternehmen anhand von 82 Kri-terien geprüft. Die Einteilung der Tarife erfolgte wie bereits im Vorjahr in klassische und fondsgebun-dene Produkte mit Beitragserhaltsgarantie sowie in Comfort-Tarife. Thematischer Schwerpunkt sind in diesem Jahr die Kosten bei einem Anbieterwechsel, die nach den Plänen des BMAS künftig 150 Euro nicht übersteigen dürfen.

Riester-Rating 2012: Ergebnisse und Erkenntnisse

Die diesjährigen Spitzenreiter in der Kategorie „klas-sisch“ sind R+V und Allianz. Die Allianz überzeugt auch im Bereich fondsgebunden mit Garantie. Weit oben stehen hier zudem HDI-Gerling, Alte Leipziger, Stuttgarter, Volkswohl Bund sowie Continentale. Wie bereits im vergangenen Jahr befinden sich Swiss Life, PBV und Zurich Deutscher Herold wieder auf den vorderen Plätzen in der Kategorie „Comfort“.

„Keine Veränderungen gab es im Hinblick auf die Transparenz für Kosten bei einer Zuzahlung. Wie im Vorjahr weisen rund 55 Prozent der Anbieter diese

konkret aus“, sagt Prof. Michael Hauer, IVFP-Ge-schäftsführer. Verbesserungen gab es jedoch bei der Darstellung von Abschluss-, Vertriebs- und Verwal-tungskosten. Während 2011 gerade mal ein Vier-tel diese klar in Euro aufführten, sind es in diesem Jahr bereits knapp 58 Prozent. Bei fünf Tarifen sind die Kosten idealerweise sogar anhand einer Tabelle abgebildet. Bei den restlichen Produkten lassen sich diese nur mühsam ausfindig machen. Eine kleine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr gab es auch in der Darstellung der monatlichen Abschluss- und Vertriebskosten bezogen auf die monatliche Spar-rate. Im aktuellen Rating sind diese bei 26 Prozent aller Tarife klar ersichtlich (Vorjahr: 20 Prozent). Er-freulich ist, dass inzwischen 64 Produkte die Storno-kosten als genauen Betrag angeben, sofern hierfür überhaupt Gebühren anfallen.

Alles in allem überzeugen in diesem Jahr im Teilbe-reich Transparenz neben HUK Coburg, Bayern-Ver-sicherung und R + V Versicherung auch HDI-Gerling und Allianz.

Was kostet ein Anbieterwechsel bei Riester?

Versicherungen unterliegen in der Regel einer lan-gen Laufzeit. Daher kann es durchaus vorkommen, dass Versicherungsnehmer – aus welchen Gründen auch immer – den Anbieter wechseln (möchten). Je nachdem von welchem Versicherungsnehmer aus man wechselt, kann in diesem Moment das böse Erwachen erfolgen: mit 866 Euro ist der Volkswohl Bund trauriger Spitzenreiter im Bereich klassischer Policen. Dass es aber auch anders geht, zeigen Cosmos, Hannoversche, HanseMerkur und Alte Leipziger – bei diesen Anbietern ist der Wechsel ko-stenfrei. Maximal 50 Euro verlangen Heidelberger und Nürnberger. Der Großteil der Versicherer be-wegt sich zwischen 50 und 100 Euro – liegt also auch immer noch unter dem von Regierungsebene geforderten Höchstbeitrag. Die Ergebnisse aus die-ser Schwerpunktuntersuchung fließen in den Teil-bereich Rendite ein. Im Vergleich zu 2011 haben sich die Renditewerte im klassischen Bereich um 0,2 verschlechtert – nicht zuletzt aufgrund der Senkung des Höchstrechnungszinses zu Beginn des Jahres. www.institut-vorsorge.de

Neues Riester-Rating 2012:Wie steht es um Kostentransparenz bei Riester-Produkten?

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Saskia Bartusiak – Fußball-Welt- und Europameisterin

Zur Absicherung der Arbeitskraft ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung immer die erste Wahl. Nur: Viele Menschen können oder wollen eine solche aus verschiedensten Gründen nicht abschließen. In diesem Fall bietet die Allianz KörperSchutzPolice einzig-artigen, leistungsstarken Schutz. So erreichen Sie Zielgruppen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Frage kommt, die aber dennoch ihr Einkommen absichern wollen. Für diese Personen bietet das neue Konzept attraktiven Kompaktschutz zum günstigen Beitrag. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Maklerbetreuer oder unter https://makler.allianz.de

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

Im zweiten Quartal 2012 entschieden sich 84.000 Menschen neu für eine Riester-Rente. Die Ge-samtzahl der Riester-Verträge lag damit Ende Juni

bei knapp 15,6 Millionen. Den stärksten Zugang verzeichnete im traditionell schwächeren Zeitraum April bis Juni einmal mehr das Wohn-Riestern mit plus 67.000, was 80 Prozent aller Neuabschlüsse entspricht. Es folgen die Riester-Banksparpläne mit plus 13.000 vor förderfähigen Versicherungen und Fondssparplänen mit jeweils 2.000 zusätzlichen Ab-schlüssen. Erkennbar wird daran ein Trend zu mehr konsequent sicherheitsorientiertem Riestern mittels Banksparplänen und eine Tendenz zur Sachwertan-lage durch Investitionen in selbstgenutzte Immobili-en über das Wohn-Riestern.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen:

„Die Riester-Rente ist ein wichtiger Baustein neben der gesetzlichen Rente – insbesondere für junge Menschen, die bei der Altersvorsorge mit einem aus demografischen Gründen deutlich abgesenkten Rentenniveau kalkulieren müssen. Deshalb planen wir nicht nur neue Regeln, die Riestern einfacher und attraktiver machen: einen Deckel bei den Wechsel-kosten, eine bessere Beteiligung an den Überschüs-sen der Versicherungen und glasklare Informationen

zum einfachen Produktvergleich. Ganz entschei-dend ist zudem, dass sich Riestern auch für Gering-verdiener lohnt, die in Zukunft besonders von Al-tersarmut bedroht sind. Sie können bereits mit fünf Euro pro Monat einen Riester-Vertrag abschließen. Bleibt es beim jetzigen Recht, wird die Riester-Rente ebenso wie die Rente im Falle von Grundsicherung auch dann vollständig angerechnet, wenn jemand jahrzehntelang Einsatz gezeigt und Vorsorge be-trieben hat. Das kann so nicht bleiben. Renten von Geringverdienern, die ein Leben lang fleißig waren, in die Rentenkasse eingezahlt und privat vorgesorgt haben, sollen zur Zuschussrente aufgewertet wer-den. Und die Riester-Rente kommt dann eins zu eins noch oben drauf. So lohnt sich frühes Sparen auch für Geringverdiener.“

Hinweis: Bei den Versicherungsverträgen sind die Vertragsabgänge (wie seit Anfang 2009 üblich) be-reits berücksichtigt; die Zahlen stellen also bereits den Nettozuwachs dar. Der Anteil der ruhend ge-stellten Riester-Verträge (aktuell keine Beitragslei-stungen in der Ansparphase) wird für das Jahr 2010 auf rund 18,5 Prozent geschätzt und liegt damit unter dem Wert für nicht förderfähige Rentenver-sicherungen.www.bma.bund.de

BMAS: Riester-Rente muss fit für die Zukunft werden 84.000 Riester-Verträge mehr -

mit Zuschussrente lohnen sich Riestern auch für Geringverdiener

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Private Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Klassische kapitalbildende oder fondsgebun-dene Rentenversicherung - welche ist für junge Menschen besser geeignet zur Altersvorsorge?

Grundsätzlich gilt: Solange keine Kinder im Haus sind, sind Rentenversicherungen (RV) eher zu emp-fehlen als Lebensversicherungen (LV), da kein To-desfallschutz benötigt wird. In der RV ist damit der Sparanteil deutlich höher. Zudem bieten nur Ren-tenversicherungen die Möglichkeit, das Kapital am Ende der Laufzeit in monatlichen Raten statt auf ei-nen Schlag auszuzahlen.

Die klassische kapitalbildende Rentenversicherung (KRV) zeichnet sich durch einen garantierten Zins-satz, den sogenannten Garantiezins, auf den Spa-ranteil aus. Im Moment liegt dieser bei 1,75 Pro-zent. Zusätzlich bekommen Anleger meist eine Überschussbeteiligung. Das sind die Gewinne, die der Versicherer über den Garantiezins hinaus erwirt-schaftet.

Allerdings sind Versicherer nicht verpflichtet, offen zu legen, wie sie die Gelder ihrer Kunden anlegen und Kunden können auch keinen Einfluss darauf ausüben. Zudem ist in der Vergangenheit der Ga-rantiezins auf neu abgeschlossene Lebensversiche-

rungen mehrfach gesenkt worden: Bekam man 1995 noch mindestens 4,0 Prozent Zinsen über die gesamte Laufzeit, sind es heute nur noch 1,75 Pro-zent. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von zwei bis drei Prozent im Jahr sichert der aktuelle Zinssatz nicht einmal den Werterhalt.

Anders bei fondsgebundenen Rentenversicherungen (FRV): Hier wird das Kapital in Fonds angelegt. Er-zielte Kapitalerträge werden wieder investiert, wo-durch Anleger ein zweites Mal profitieren können. Idealerweise können Anleger die Fonds in ihrer RV selbst auswählen und nach Bedarf wechseln. FRVs bieten höhere Renditechancen, dem steht allerdings auch ein höheres Anlagerisiko entgegen, so dass auch zeitweise Verluste möglich sind.

Besonders bei jungen Menschen gleicht die lange Laufzeit Kursschwankungen in der Regel aus. Zwi-schen 1990 und 2010 ist der DAX im Durchschnitt um knapp sieben Prozent pro Jahr gestiegen. Als Faustregel für den Anteil aktienorientierter Produkte in der Altersvorsorge gilt „100 minus Lebensalter“. Gerade am Ende der Laufzeit können gemachte Ge-winne über Garantiefonds gesichert werden. www.heidelberger-leben.de

Garantiezins oder Renditechancen:Vor- und Nachteile kapitalbildender und fondsgebundener Rentenversicherungen

Die uniVersa Lebensversicherung a.G. hat ihre fondsgebundene Rentenversicherung „topin-vest" zum 1. Juli weiter verbessert. Aufge-

nommen wurde ein neues, dynamisches 3-Topf-Hy-bridmodell. Über einen klassischen Deckungsstock und den DWS-Wertsicherungsfonds Garant 80 Dy-namic wird in den ersten beiden Töpfen eine voll-ständige Garantie der eingezahlten Beiträge zum vereinbarten Rentenbeginn sichergestellt. Ist die

Beitragsgarantie erreicht, kann über den dritten Topf, der freien Fondsanlage, zusätzlich von den Chancen am Kapitalmarkt profitiert werden, ohne das wichtige Garantiekapital aufs Spiel zu setzen.

50 Top-Fonds zur Auswahl

Zur Auswahl stehen in der freien Fondsauswahl, in die auch direkt ohne Beitragsabsicherung investiert

uniVersa baut topinvest-Rente weiter ausNeues 3-Topfmodell mit Beitragsgarantie und überarbeitete Fondspalette

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

werden kann, der DWS-Garantiefonds FlexPensi-on, drei aktiv gemanagte Strategiedepots sowie eine breit gefächerte Fondspalette mit rund 50 Top-Fonds der unterschiedlichsten Anlageklas-sen. Um hier aufgenommen zu werden, mussten strenge Qualitätskriterien, wie dauerhaft gute Performance und Ratingergebnisse, erfüllt wer-den. Bis zu zwölf Mal pro Jahr kann kostenfrei in andere Fonds umgeschichtet werden. Neben flexiblen Zuzahlungen und Kapitalentnahmen ist auch eine Umtauschoption in eine klassische Ren-tenversicherung enthalten.

Auch 2012 hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) wieder (nahezu) alle Basisrenten-Produkte, die auf dem Markt an-

geboten werden, umfassend auf Herz und Nieren geprüft. Wie in allen Ratings richtete das IVFP sei-nen Blick auch in diesem Rating auf ausgesuchte Schwerpunkte: Dieses Mal standen neben Höchst-beitrag und Zuzahlung auch die Rendite im Vorder-grund.

Insgesamt hat das IVFP 121 Tarife von 65 Anbietern 73 Prüfkriterien unterzogen. Zu den besten Anbie-tern von Basisrentenversicherungen 2012 gehören unter anderem Europa, Allianz, Debeka, Cosmos, Provinzial Nordwest, Hannoversche, Stuttgarter, Volkswohl Bund, HanseMerkur und HDI-Gerling. Die Einteilung erfolgte wieder in drei Kategorien: klas-sisch, fondsgebunden mit Beitragsgarantie (fmB) und fondsgebunden ohne Beitragsgarantie (foB).

Wie steht’s um die Zuzahlungen?

Erfreulich ist, dass 88 Prozent der untersuchten Tarife die Möglichkeit bieten, Zuzahlungen zu tätigen. Al-lerdings: Zuzahlungen sind nicht kostenlos. Auf An-frage erhielt das IVFP von 92 der 121 untersuchten Tarife, Informationen zu Kosten für Zuzahlungen. Diese können sich bei einem Betrag (Musterfall) von

2.000 Euro auf bis zu 220 Euro belaufen. Stolze 11 Prozent. Es gibt aber auch das Gegenteil. Die Europa verlangt für eine Zuzahlung in dieser Höhe lediglich 16 Euro (klassischer Tarif). Bei rund einem Drittel al-ler Tarife belaufen sich die Kosten für Zuzahlungen auf maximal 100 Euro. Zu diesen zählen etwa Han-seMerkur, Universa und Zurich, die jeweils zwischen 60 und 80 Euro verlangen. Ein weiteres Drittel be-wegt sich zwischen 100 und 130 Euro.

Rund um den jährlichen Höchstbetrag – was fällt auf 2012?

„Die Basisrente ist vor allem deshalb eine beliebte Vorsorgeform, da jährlich bis zu 20.000 bzw. 40.000

Basisrenten-Rating 2012: In der Transparenz ist noch Luft nach oben vorhandenInstitut für Vorsorge und Finanzplanung untersucht

in aktuellem Rating 121 Basisrentenversicherungen

Aktives Ablaufmanagement

Zum Ende der Sparphase wird ein aktives Ablauf-management angeboten. In den letzten fünf Jahren wird das angesammelte Fondsvolumen kostenfrei und ohne Ausgabeaufschläge in sichere Anlagen abgeltungsteuerfrei umgeschichtet. Auf Wunsch können Kunden das Ablaufmanagement auch je-derzeit abwählen, unterbrechen oder wieder auf-nehmen. Der Rentenbeginn kann flexibel vorverlegt oder bis zum 85. Lebensjahr verlängert werden. www.universa.de

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Private Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Euro steuerlich geltend gemacht werden können“, sagt Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung, „allerdings wird dieser Höchstbetrag durch Beiträge in die GRV, berufsstän-disches Versorgungsweg oder landwirtschaftliche Alterskasse gekürzt. Wer darüber nicht informiert wird, läuft Gefahr, den Vertrag zu überzahlen und einen steuerlichen Nachteil zu erwirken. Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr explizit geprüft, ob Hinweise zum Höchstbetrag vorhanden sind.“

Das Ergebnis: Von 121 Tarifen verweisen 60 Prozent darauf, dass der steuerlich absetzbare Höchstbetrag bei rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern um die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zur GRV reduziert wird. Bei 40 Prozent aller Produkte gibt es hierzu keinen Hinweis! Vor allem knapp die Hälfte aller klassischen Tarife lässt diese Information außen vor. Noch schlechter fällt das Ergebnis in Be-zug auf Beamte und Gesellschafter-Geschäftsführer mit einer betrieblichen Altersversorgung aus, die der sogenannten fiktiven Beitragsanrechnung unterlie-gen: Hier sind es sogar 55 (von 121) Tarife, die kei-nen Hinweis zur Kürzung bzw. einer Überzahlung mit steuerlichem Nachteil geben.

Insgesamt überzeugen im Teilbereich Transparenz in diesem Jahr neben Europa, Debeka, HUK-Coburg, R+V auch Allianz und Karlsruher.

Gesunkener Rechnungszins – Auswirkungen auf die Rendite

„Ähnlich wie bei der Privatrente hat sich der ge-sunkene Rechnungszins auch auf die Rendite von Basisrentenversicherungen ausgewirkt. Am deut-lichsten machte sich die Senkung wiederum bei den klassischen Tarifen und Tarifen mit Beitragsgarantie bemerkbar“, so Nobis. Ein weiterer Grund für die Verschlechterung im Bereich Rendite sind auch die gesunkenen Überschussbeteiligungen.

In diesem Jahr Punkten im Teilbereich Rendite ne-ben Europa, HDI-Gerling, Cosmos und Allianz auch PB, Continentale sowie HanseMerkur, Alte Leipziger und Stuttgarter.Interessierte können sich anhand des Tariffinders zu Basisrenten unter www.einfach-mehr-vorsorge.de/Basisrenten-Vorsorge.html direkt die passenden Basisrenten-Produkte ermitteln – stets auf Basis ak-tueller Ratingergebnisse. www.institut-vorsorge.de

Die ING-DiBa vertreibt ab heute in Kooperati-on mit dem Direktversicherer Hannoversche die neue Riester-Rente Plus. Riester-Rente

Plus basiert auf der mehrfach ausgezeichneten Hannoverschen Riester-Rente, die für ING-DiBa Kunden nochmals günstiger gemacht wurde. Die Kosten der Riester-Rente Plus während der gesamt-en Vertragslaufzeit liegen bei sehr niedrigen 5,5%. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten von Riester-Verträgen liegen aktuell bei 12,8% (Quelle: Morgen & Morgen, Mai 2012). Der Vorteil: Jeder Cent, der nicht für Kosten ausgegeben wird, er-höht die spätere Rente. Das neue Produkt ist exklu-siv für Kunden der ING-DiBa und deren Ehepartner erhältlich.

Mit der Riester-Rente Plus bietet die ING-DiBa erst-mals ein spezielles Produkt für die Altersvorsorge an. Die Kooperation zwischen ING-DiBa und der Hannoverschen führt zwei starke Unternehmen zueinander und vereint passgenau die Vorteile des kosteneffizienten Direktvertriebs der beiden Unter-nehmen. Die ING-DiBa übernimmt im Rahmen der Kooperation die Kundenansprache und Weiterlei-tung der Kunden an die Hannoversche. Diese wie-derum berät die Interessenten, erstellt individuelle Angebote und kümmert sich um die Vertragsfüh-rung. Die aktive Vermarktung des Produkts durch die ING-DiBa wird im Herbst dieses Jahres starten. Weitere Einzelheiten zur Riester-Rente Plus sind ab sofort hier verfügbar: www.ing-diba.de/altersvorsor-ge/riester und https://riesterplus.hannoversche.de.

ING-DiBa steigt mit Riester-Rente Plus in den Vertrieb von Altersvorsorgeprodukten ein Neues Produkt in Kooperation mit der Hannoverschen

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

In den vergangenen beiden Jahren wurde – von Seiten der Politik und der Medien – viel dafür ge-tan, dass die Deutschen die Lust an der privaten

Altersvorsorge verloren haben. Aussagen wie „Rie-ster ist nicht besser als der Sparstrumpf“ verfehlten ihr Ziel nicht – auch wenn sie fachlich noch so irre-führend waren.

Umso mehr steht die Politik in der Verantwortung, das Thema Rente anzupacken. Denn: Der demogra-fische Wandel erfordert es – immer mehr Rentenbe-zieher stehen zunehmend weniger Erwerbstätigen gegenüber – das Umlageverfahren durch kapital-gedeckte Altersvorsorge zu ergänzen/unterstützen. Hinzukommt, dass parallel das Rentenniveau sinkt. Bis auf 43 Prozent des letzten Nettoeinkommens im Jahr 2030. Es gilt also Vorkehrungen zu treffen, um zum einen die Rente finanzierbar zu halten, zum an-deren die Erwerbstätigen nicht zu überlasten und zugleich einer möglichen Altersarmut entgegen zu wirken. Auswege aus dem Dilemma zu suchen, war das Ziel mit dem Start des Rentendialogs 2011. Als Ergebnis daraus präsentierte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ein umfangreiches Rentenpaket. Wenngleich es inzwischen wieder ei-nige Änderungen gibt und das Paket so nicht mehr existiert bzw. inzwischen in Einzelteile zerlegt wur-de, verfolgt das Reformvorhaben letztlich das Ziel, die private Altersvorsorge zu fördern – ein zentraler Schritt, um potenzieller Altersarmut entgegenzuwir-ken. Wie auch immer die Reformen letztlich im De-tail aussehen, dass es im Jahr 2013 zu Neuerungen kommen wird, steht außer Frage.

Konkret beziehen sich die Reformen unter anderem auf die Lebensleistungsrente (ehemals Zuschussren-te), eine verbesserte Erwerbsminderungsrente, die Kombirente sowie das Reha-Budget. Noch nicht abzusehen ist, wann genau die verpflichtende Al-tersvorsorge für Selbständige eingeführt wird – dass hier über kurz oder lang Vorgaben erfolgen, ist al-

lerdings unvermeidbar. So ergeben sich zwei beson-ders interessante Ansätze für den Vertrieb – Lebens-leistungsrente und Altersvorsorge für Selbständige – die reichlich Potenzial für lukrative Geschäfte im Bereich der Altersvorsorge bergen.

Vertriebsansatz 1: Nutzen Sie die „obligatorische“ Riester-Rente!

Ein Vorhaben der Politik ist die Einführung der Le-bensleistungsrente. Sie richtet sich an Geringver-diener, die ihr Leben lang gearbeitet aber unter-durchschnittlich verdient haben. Mit dieser Form des staatlichen Zuschusses soll verhindert werden, dass diese Personen im Ruhestand zum Sozialamt gehen müssen – leider ist davon auszugehen, da die gesetzliche Rente nicht zum Leben reichen wird. Die Anspruchsvoraussetzungen für diesen Zuschuss sind klar formuliert: Beitragszeiten in der GRV von min-destens 40 Jahren ergänzt um zusätzliche private Altersvorsorge wie beispielsweise Riester. Die ver-meintlich hohe Hürde aufgrund der Beitragszeiten sieht das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) durch die flankierende Maßnahme des neuen Minijob-Gesetzes deutlich gesenkt.

Im Grunde ein genialer Schachzug des BMAS die obligatorische Riester-Rente durch die Hintertür einzuführen. In der Lebensleistungsrente sieht das IVFP zudem eine erstklassige Möglichkeit, den Men-schen in „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu unterweisen. Da die private Altersvorsorge zudem nicht auf die So-zialleistungen oder eben die Lebensleistungsrente angerechnet wird, sieht jeder Sparer einen echten Nutzen in einem abgeschlossenen Vertrag. Eine For-derung, die übrigens Partei übergreifend Akzeptanz findet. Auch wenn es an der einen oder anderen

Die neue Rentenreform: mehr Chancen für den Vertrieb als gedacht!

Beitrag von Frank Nobis, Geschäftsführer, Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP)

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Private Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Stelle noch Nachbesserungen bedarf, so birgt die Lebensleistungsrente enormes Potenzial für den Vertrieb, denn zusätzliche staatliche Unterstützung gibt es nur für den, der selbst aktiv wird und aus ei-genen Stücken Vorsorge trifft. Durch die gestaffelte Regelung muss der Einstieg spätestens ab dem Jahr 2014 erfolgen – aus Vertriebssicht eine echte Steil-vorlage: Je nach persönlicher Situation bietet sich an dieser Stelle Riester oder bAV an. Die Basisrente kommt zwar generell ebenso in Frage – eignet sich aber eher für Besserverdiener.

Diejenigen hingegen, die sich dem Druck nicht beu-gen möchten und nicht vorsorgen, verlassen sich ausschließlich auf die Grundsicherung. Wie hoch diese in 20 oder 30 Jahren ist, kann jedoch niemand vorhersehen.

Vertriebsansatz 2: Egal, ob verpflichtend oder nicht – auch Selbständige müssen vorsorgen

Nachdem zunächst in der Politik die Rede davon war, Selbständige zur Al-tersvorsorge zu verpflichten, ist dieses Reformvorhaben derzeit etwas in den Hintergrund geraten. Tatsache ist aber, dass auf lange Sicht kein Weg daran vorbei führen wird, zumal sich die Zahl selbständig Tätiger in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat. Besonders deutlich trifft dies auf die Gruppe der Solo-Selbständigen (2010: 2,4 Mio Solo-Selbständige) zu. Derzeit steht es dem Personenkreis in Deutschland bisher (noch) frei, privat für das Alter vorzusor-gen. Die bereits jetzt absehbare Gefahr: Mangelnde Vorsorge führt im Alter dazu, auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Am Ende „droht“ staatliche Unterstützung, die letztlich von der Gemeinschaft getragen werden muss. Genau hier tut sich ein wei-terer, chancenreicher Vertriebsansatz auf: Kaum eine Vorsorgeform eignet sich hier so gut wie die Rürup- oder Basisrente, da sich die Anforderungen an diese verpflichtende Vorsorge genau an den Kri-terien der Basisrente orientieren. Auszahlung einer Leibrente frühestens ab dem 62. Lebensjahr, An-sprüche dürfen nicht vererbbar, nicht übertragbar etc. sein. Die Basisrente ist hinsichtlich der Einzah-lungen sehr flexibel. Dies macht sie für die Zielgrup-pe zum attraktiven Produkt. Falls das Einkommen in den ersten Jahren der Selbstständigkeit eher gering ist, kann der Sparvorgang mit einem niedrigen Mo-natsbeitrag begonnen und später Zuzahlungen ver-einbart werden. Ein passendes Produkt also für die volatile Entwicklung einer Selbständigkeit.

Plädoyer an die Politik

Die Entwicklung im Bereich der Altersvorsorge geht mit den Reformplänen in die richtige Richtung. Allerdings sollten nach Meinung des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung unbedingt noch eine Reihe an Ver- bzw. Nachbesserungen vollzogen wer-den, um die Bereitschaft der Menschen selbst vorzu-sorgen, noch weiter voranzutreiben.

Sollte eines Tages tatsächlich ein Obligatorium zur Altersvorsorge eingeführt werden, mag sich der eine oder andere an dieser Stelle zunächst vom Staat bevormundet fühlen. Führt man sich jedoch die Sachlage im Bereich der Kfz-Haftplicht vor Au-gen, so scheint sich hier niemand zu beklagen, dass diese Versicherung verpflichtend ist. Im Gegenteil, sicherlich sind wohl die meisten Menschen froh darüber, dass sie im Schadens-/Leistungsfall abge-sichert sind. Ein Vorsorgezwang kann zudem auch dazu motivieren, freiwillig noch mehr fürs Alter zu

tun, die Absicherung aus freien Stü-cken noch zu erweitern. Obligatorisch sollte die Altersvorsorge nach Ansicht des Instituts auf jeden Fall für Selb-ständige sein. Allerdings muss in die-sem Zusammenhang die Basisrente zwingend optimiert werden: Ähnlich wie bei Riester sollte der Versiche-rungsnehmer die Möglichkeit haben, 30 Prozent des Kapitals entnehmen zu können – und dies nicht nur wäh-rend der Rentenphase zu Rentenbe-ginn, sondern auch während der An-sparphase. Gerade für Selbständige würde dies mehr finanzielle Flexibilität

bedeuten, was sich sicherlich auch positiv auf die Bereitschaft zur Absicherung auswirken würde. Zu-dem sollte die Basisrente beleihbar sein.

Fazit: Nutzen Sie Ihre Chance – auch 2013!

Nach den Schlussverkaufsaktionen der vergangenen Jahre (2011 Rechnungszinssenkung, 2012 Unisex) fürchtet die Branche ab 2013 eine deutlich Abküh-lung des Geschäfts im Bereich Leben. Nach Ansicht des IVFP sind die Chancen für den Vertrieb nach Umsetzung der Rentenreformen besser als gedacht. Trotz Vertrauensverlust in weiten Teilen der Bevöl-kerung, Finanzkrise und Co sowie negativer Medi-enberichterstattung, die Umbruchphase im Bereich der Altersvorsorge birgt enormes Potenzial – und nicht, weil hier die richtige Argumentation gewinn-bringend ist, sondern weil es die Situation erfordert.

Quelle: © Anatoly Maslennikov - Fotolia.com

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Herr Neumann, der BdV meint, die Masse der Rie-ster-Renten sei wenig rentabel. Stimmt das?

Nein. Diese Angriffe auf die Riester-Rente sind alt und werden auch durch Wiederholungen nicht rich-tiger. Auch unabhängige Experten wie das Institut für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA) haben nachgewiesen, dass Riester-Kunden eine sehr ren-table Vorsorge gewählt haben. Der Bund der Ver-sicherten sollte aufhören, die Riester-Sparer zu ver-unsichern.

Werden Geringverdiener, kinderreiche Familien und ältere Versicherte bei der Riester-Rente benachteili-gt, wie der BdV behauptet?

Das Gegenteil ist richtig. Kunden mit Kindern oder geringem Einkommen sowie ältere Kunden zahlen unterdurchschnittliche Beiträge und werden daher in viel geringerem Maß mit Kosten belastet als Kun-den mit höheren Beiträgen. Die Verwaltung von Riester-Verträgen ist insbesondere aufgrund des Zulageverfahrens aufwändiger als bei anderen Vor-sorgeprodukten. Dennoch legen wir den gleichen Kostenansatz zu Grunde.

Der BdV verbreitet die These, diesen Kunden würden "Hunderte Millionen von Euro" vorenthalten, weil sie an Kostenüberschüssen nicht beteiligt würden…

Das entbehrt jeder Grundlage. Die Versicherer sind gesetzlich dazu angehalten, die Kunden angemes-sen und verursachungsorientiert an den Überschüs-sen zu beteiligen. Die kalkulierten Kosten richten sich vor allem nach den bezahlten Beiträgen. Kos-tenüberschüsse entstehen daher nur durch diejeni-gen Verträge, die mit einem überdurchschnittlichen Beitrag abgeschlossen werden.

Was bedeutet das für Kunden, die einen unter-durchschnittlichen Beitrag zahlen?

Diese Kunden können von Kostenüberschüssen nicht profitieren, da sie zu ihrem Entstehen nichts beigetragen haben. Es ist fair, nur diejenigen Kun-den bei Kostenüberschüssen zu berücksichtigen, die dazu auch etwas beigesteuert haben.

Müssen sich Riester-Kunden tatsächlich "auf eine Art Schnitzeljagd durch etliche Dokumente" bege-ben, um ihre Rentenansprüche zu verstehen?

Nein. Gerade die Rentenansprüche sind explizit im Informationsblatt dargestellt. Die Kritik einiger Ver-braucherschützer ist zudem nicht schlüssig. Mal wird moniert, dass die Kunden durch eine Informa-tionsflut überfordert werden. Und dann wird wieder bemängelt, dass nicht alle denkbaren Zusatzinfor-mationen aus den Vertragsunterlagen ersichtlich sind. Die Kritiker fordern, die Allianz Riester-Rente in der bisherigen Form nicht mehr anzubieten und eine Unterlassungserklärung abzugeben… Diese Er-klärung werden wir nicht abgeben. Es gibt für uns keinen Grund an der Rechtmäßigkeit unserer Bedin-gungen für die Riester-Rente zu zweifeln.

Es gibt also keinen Verbesserungsbedarf?

Die Allianz hat bereits die Informationen zur Riester-Rente deutlich verbessert. Wir weisen seit 2011 eine Gesamtkostenquote des Vertrags aus und haben auch unsere Versicherungsbedingungen überarbei-tet. Aber natürlich wollen wir noch besser werden. Daran arbeiten wir kontinuierlich und überprüfen ständig, wie wir noch transparenter und für den Kunden verständlicher werden können.www.allianz.de

Riester-Rente: Unsere Kostenüber-schussbeteiligung ist fairDr. Alf Neumann, Vorstand für Privatkunden und Produkte bei Allianz Leben im Interview

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Mit der „SVF Sachwert Police“ startet die SVF Sachwert AG im Juni 2012 mit einer Rentenversicherung in Deutschland und

Österreich. Die „SVF Sachwert Police“ investiert in wertbeständige und ertragsstarke Sachwerte. Die fondesgebundene Rentenversicherung ist nach Hin-terlegung des „SVF Sachwert Portfolio Fonds“ bei der liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht ab so-fort verfügbar.

Im Fonds wird der bewährte und professionelle Inve-stitionsprozess umgesetzt.

Die SVF AG hat sich bei Sachwerten auf die "Mana-gerselektion", also die Auswahl der besten Manager des Marktes, spezialisiert. Die ausgewählten Sach-werte werden danach durch die Feri EuroRating Ser-vices AG analysiert. Nur die besten Sachwertfonds werden von einem unabhängigen Investitionsbeirat, besetzt mit drei erfahrenen Branchenexperten, be-stätigt. Der Vermögensverwalter CAIAC Fund Ma-nagement AG aus Liechtenstein, trifft die am Ende des Auswahlprozesses Investitionsentscheidung.

„Investitionen in Sachwerte haben traditionell eine hohe Renditeerwartung. Durch unseren professi-onellen Investitionsprozess in die besten Manager, erzielen wir überdurchschnittliche und sehr stabile Erträge für unsere Kunden“, so Klaus Fickert, Vor-standsvorsitzender der SVF Sachwert AG.“

Nach der aktuellen Studie von Fondsmedia können sich die bisher erzielten Ergebnisse der besten Sach-wertmanager sehen lassen. Im Zeitraum von 2001 bis 2010 wurden, bei einer Laufzeit von lediglich 4,6 Jah-ren, herausragend gute Ergebnisse erzielt. Das beste Drittel der 234 aufgelösten Fonds konnte eine Perfor-mance von über 20% p.a. (IRR) erzielen.Der Fonds ist über unseren Versicherungspartner Vienna-Life Lebensversicherung AG ab monatliche Prämie von 50,- EUR oder 5.000,- EUR Einmalprä-mie verfügbar. Die erwartete Performance der Police liegt bei ca. 6% p.a. Der Vertrieb erfolgt über die SVF Sachwert AG. www.svf.de

Vertriebsfreigabe der SVF Sachwert PoliceWertbeständige und ertragsstarke Sachwerte in einer Police

Trotz aller Turbulenzen auf den internationa-len Finanzmärkten können sich Lebensver-sicherungen als Altersvorsorge behaupten.

Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse des Bran-chendienstes map-Report (Ausgabe 802-803) über die Leistungen von Sofortrenten in den letzten 20 Jahren. Die sofortbeginnende Rentenversicherung hatten 1992 tatsächlich nur wenige Versicherungen im Angebot, viele leistungsstarke Anbieter zogen erst später nach. Bei einer Laufzeit von 2002 bis 2012 kommt das beste Angebot von der EUROPA Lebensversicherung - und das bei mittlerweile 40

konkurrierenden Anbietern im Markt. Damit bietet die EUROPA ihrem Kunden fast 10.000 Euro mehr Rentenzahlung als der schlechteste Anbieter im Ver-gleich. Dies entspricht einer Mehrleistung von über 20%. www.europa.de

map-Report untersucht Sofortrenten gegen EinmalzahlungEUROPA schafft Spitzenplatz im 10-Jahres-Vergleich

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Private Rentenversicherung

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin stellt das ITA – Institut für Transparenz in der Altersvorsorge un-

ter Leitung von Dr. Mark Ortmann heute ein überra-schendes Ergebnis vor: „Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll und lohnt sich.“ Dies belegt die vom Institut im Auftrag des Verbrauchermagazins „Guter Rat“ verfasste Studie „10 Jahre Riester-Rente“. Beim be-sten Anbieter hat der Riester-Sparer in den letzten zehn Jahren deutlich über sieben Prozent Rendite auf seine eingezahlten Beiträge erhalten. „Ange-sichts der massiven öffentlichen Kritik an der Rie-ster-Rente waren wir selbst ein wenig von diesem überragenden Ergebnis überrascht“, gibt Dr. Mark Ortmann, Gründer und Geschäftsführer des ITA – Institut für Transparenz in der Altersvorsorge, zu.

10 Jahre Riester-Rente: Studie entkräftet kri-tischen öffentlichen Diskurs zum Teil

Die Studie hat beachtliche Ergebnisse hervorge-bracht: Eine alleinstehende Person hat mit den un-tersuchten Riester-Renten über die letzten zehn Jah-re zwischen 3,22 und 5,19 Prozent jährliche Rendite erzielt. Der Riester-Sparer mit einem Kind hat sogar Renditen zwischen 5,44 und 7,34 Prozent erreicht. Je mehr Kinder ein Riester-Sparer hat, desto höhere Erträge kann er für sich verbuchen. „Solch hohe Er-

träge konnten Kleinsparer in diesem Zeitraum mit anderen Anlagen kaum erzielen“, betont Ortmann. Zurückzuführen sind diese beachtlichen Renditen nicht nur auf die Leistung der Anbieter. „Vor allem die staatlichen Zulagen geben einen ordentlichen Renditeschub“, stellt der Experte klar. Verträge ohne Riester-Zulagen würden diese Erträge nicht liefern. Bei allen vom Institut für Transparenz in der Altersvorsorge untersuchten Produkten wurde dem Kunden mehr ausgezahlt, als Beiträge eingezahlt und Zulagen gutgeschrieben wurden. Und mehr noch: „Insgesamt haben alle Produkte – aus Sicht der Kunden – mindestens die Inflation von jährlich durchschnittlich 1,6 Prozent ausgeglichen“, lobt Ortmann. Dies sei ein „hervorragendes Ergebnis“. Damit ist ein öffentlicher Kritikpunkt entkräftet: Rie-ster-Renten lohnen sich.

Konkurrenzlose Eignung für Kleinsparer

Für den untersuchten Zeitraum dürfe es daher kaum andere Anlagen für Kleinsparer mit höherem Ren-dite-Potenzial gegeben haben. „Wir können daher die ständige öffentliche Kritik am Riester-Sparen in der bisherigen Form nicht unterstützen“, betont der Fachmann. „Förderberechtigen Anlegern empfeh-len wir überzeugt: Sparen in Riester-Renten ist sinn-voll und lohnend.“

Sparen in Riester-Renten ist sinnvoll und lohnt sich Unabhängiges Altersvorsorge-Institut

stellt erstmals Ergebnisse einer empirischen Langzeit-Studie vor

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Quelle: © Frog - Fotolia.com

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Private Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Finanzkrise macht Fonds-Sparpläne nur mäßig rentabel

Die Leistung der Kapitalanleger ist ein wichtiger Faktor für die Rendite. Dass die Fonds-Sparpläne in der ITA-Studie renditeseitig nur mäßig abschneiden, führt Institutsleiter Ortmann auf die beiden Finanz-krisen in den letzten zehn Jahren zurück. „Zwei große Aktiencrashs und laufend fallende Zinsen – ein Schreckensszenario für Aktien- und Renten-fonds“, resümiert Ortmann. Mit dieser Entwicklung seien klassische Riester-Rentenversicherungen viel besser klargekommen als Fonds-Sparpläne. In Zu-kunft könne das Ergebnis aber auch anders herum ausfallen: Die seit Jahren niedrigen Zinsen machten momentan eher den Versicherern zu schaffen. Stei-gende Aktienmärkte dagegen würden Fonds-Spar-pläne beflügeln.

Wenig Interesse an Transparenz – Gesetzgeber muss handeln

Ernüchtert zeigt sich der Herausgeber der Studie im Hinblick auf die Transparenz. Nur sechs von 43 an-gefragten Riester-Anbietern haben die nötigen In-formationen geliefert. „Das ist ein Armuts-Zeugnis und belegt mangelndes Interesse an Transparenz“, ärgert sich Ortmann. Die Öffentlichkeit habe ein be-rechtigtes Interesse zu erfahren, ob das Riester-Mo-dell den erwarteten Nutzen gebracht hat. Auch zu zwei weiteren Punkten bleibt Ortmann kritisch: Rie-ster-Produkte seien immer noch nicht ausreichend transparent. Nur langsam begännen einzelne An-bieter damit, ihre Produkte für den Durchschnitts-bürger verständlich zu machen. Dem Vorwurf ei-niger Verbraucherschützer, Versicherer würden mit zu hohen Puffern die Renten berechnen, begegnet Ortmann mit einer Forderung an den Gesetzgeber. „Versicherer sollten ihre Kunden zu mindestens 90 Prozent an den Risikoüberschüssen beteiligen“, fordert Ortmann, dann entfiele die Problematik zu hoher Sicherheitszuschläge bei der Berechnung der Renten. www.ita-online.info

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Gesetzliche Rentenversicherung

Das Bundeskabinett hat am 29.August 2012 einen Gesetzentwurf zur Senkung der Bei-tragssätze in der Gesetzlichen Rentenversi-

cherung zum 1. Januar 2013 beschlossen. Er schafft zunächst lediglich die technischen Voraussetzungen – die endgültige Höhe des künftigen Beitrags und damit das Ausmaß der Absenkung stehen erst zu einem späteren Zeitpunkt fest (Herbstschätzung) und werden dann im parlamentarischen Verfahren gegebenenfalls nachjustiert.

Die Entlastung der Beitragszahler und Unternehmen um (nach derzeitigem Stand voraussichtlich rund) 5,4 Milliarden Euro pro Jahr ist richtig und führt über die Rentenformel auch zu höheren Rentenanpassungen für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner in den kommenden Jahren. Die Entlastung ist verkraftbar. Bis Ende des kommenden Jahres wird die Nachhaltig-keitsreserve den amtlichen Prognosen zufolge wieder auf rund 27 Milliarden Euro anwachsen.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen: „Die deutliche Beitragssatzsenkung zum kommenden Jahr ist vertretbar. Weil die Reserven der Rentenkasse gut gefüllt sind, sorgt der gesetz-liche Automatismus dafür, dass der erwerbstätigen Generation ab dem 1. Januar mehr vom hart erar-beiteten Einkommen bleibt. Gut für die Älteren: Die Senkung wird in den kommenden Jahren über die Rentenformel auch zu höheren Renten für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner führen. Poli-tisch verbunden mit dieser milliardenschweren Ent-lastung bleibt der Kampf gegen die drohende Welle der Altersarmut in der Zukunft. Hier erwarte ich bis Ende Oktober eine positive Entscheidung innerhalb der Koalition über die Zuschussrente. Wer ein Leben lang fleißig gearbeitet, in die Rentenkasse eingezahlt und zusätzlich vorgesorgt, Kinder erzogen und ge-pflegt hat, der muss seine eigene Rente bekommen und darf nicht zum Sozialamt geschickt werden wie jemand, der nichts dergleichen geleistet hat. Das ist ein Gebot der Gerechtigkeit!“ www.bma.bund.de

Rente muss für Jung und Alt verlässlich und gerecht bleiben Kabinett schafft technische Voraussetzungen für Beitragssenkung zum 01.01.2013

"Akzeptiert man eine Beitragssatzobergrenze von 22 Prozent ist die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland bis 2030 nachhaltig finanziert." Zu dieser Einschätzung kommt Professor Bert Rürup, früherer Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung, in seinen Ausführungen auf der Internationa-len Konferenz der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) in Berlin. Zurückzuführen sei dies für vor allem auf die Wirkungen der Renten-reformen der Jahre 2001 bis 2007.

In Zukunft werde es in Deutschland darum gehen müssen, die Kooperation zwischen umlagefinan-zierter gesetzlicher Rentenversicherung und ergän-zender Kapitalaltersvorsorge weiter zu stärken und

die staatlich subventionierten kapitalgedeckten Er-gänzungssysteme intelligenter zu regulieren. Zumin-dest die Finanzkrisen der jüngsten Vergangenheit hätten gezeigt, dass unter Sicherheitsaspekten - die

Deutsche Rentenversicherung stabil in der Finanzkrise

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Gesetzliche Rentenversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

in der Vergangenheit auch in Deutschland propa-gierte - volle Kapitaldeckung wohl keine gute Idee war und ist.

Rürup setzte sich zudem kritisch mit der Diskussion um die sog. "implizite Verschuldung" des Staates durch die Sozialversicherungen auseinander. Das faktische Ausmaß dieser "impliziten Schuld" sei entscheidend von der wirtschaftlichen und demo-grafischen Entwicklung abhängig und könne al-lenfalls unter Verwendung zahlreicher Annahmen abgeschätzt werden; entsprechende Berechnungen seien - so Rürup - "stark annahmengetrieben".

Rürup wandte sich in diesem Zusammenhang auch dagegen, dass die EU-Staaten - als Folge der Re-form des Europäischen Stabilitäts- und Wachstum-spaktes - künftig alle "impliziten Verbindlichkeiten infolge der Bevölkerungsalterung" in ihren Berich-ten an Brüssel darlegen müssten. Dies kann nach seiner Einschätzung sogar fatal sein, wenn dabei die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Sozialversicherungszweigen oder Wirkungszusam-menhänge etwa der Rentensysteme nicht beachtet würden.

Herbert Rische, Präsident der Deutschen Rentenver-sicherung Bund, stellte in seiner Rede auf der Kon-ferenz dar, dass die Deutsche Rentenversicherung

sich in der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise als verlässlicher und stabilisierender Faktor erwiesen habe. Durch Reformen zukunftsfest gemacht sei die Sicherheit der gesetzlichen Rente in der Finanzkrise zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Ein Groß-teil der Mittel der Rentenversicherung werde sofort nach der Vereinnahmung wieder an die Rentner ausbezahlt. Deshalb würden einbrechende Aktien-kurse und Kapitalmarktkrisen die Rentenversiche-rung nicht direkt berühren.

Die in der Krise erkennbar gewordene Zuverlässig-keit der gesetzlichen Rentenversicherung habe die Akzeptanz der gesetzlichen Rentenversicherung in der Bevölkerung steigen lassen. Es sei wichtig, das Vertrauen der Menschen in die Alterssicherung ins-gesamt zu stärken. Es leiste einen wichtigen Beitrag zur Leistungs- und Sparbereitschaft - und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes -, wenn die Menschen wüssten, dass sie sich auf die ge-setzliche wie auch auf die betriebliche und private Altersvorsorge verlassen könnten. Die IVSS-Konfe-renz befasste sich unter anderem mit der Frage, wie Altersarmut künftig vermieden werden kann und welche Bedeutung die ökonomischen Rahmenbe-dingungen für die finanzielle Stabilität und Nachhal-tigkeit sozialer Sicherungssysteme haben. www.drv-bund.de

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Lebensversicherung

Staatsschuldenkrise, Volatilität an den Aktien-märkten und Niedrigzinsumfeld verunsichern Investoren und Lebensversicherungskunden.

Der Chefanleger der Allianz Leben, Jörg Ladwein, erklärt wie er die rund 160 Milliarden Kundengelder sicher und rentabel anlegt und warum es sich gera-de im heutigen Wirtschaftsumfeld lohnt, sein Geld in eine Lebensversicherung zu investieren.

Herr Ladwein, Sie sind für die Kundengelder der Alli-anz Leben verantwortlich. Worin sehen Sie momen-tan die größten Risiken?

Die Volatilität der Märkte und das anhaltende Nied-rigzinsumfeld gehören momentan sicher zu den größten Herausforderungen für die Kapitalanlage. Dank unserer langfristigen Anlagestrategie in rund 50 unterschiedliche Segmente sowie unseres welt-umspannenden Investmentmanagement sind wir in der Lage, für unsere Kunden auch langfristig attrak-tive Renditen zu erwirtschaften. So haben wir bei-spielsweise bei der Neuanlage von festverzinslichen Anlagen 2011 rund vier Prozent erwirtschaftet.

Wie erwirtschaften Sie vier Prozent, wenn die Bundesanleihen gerade einmal bei zwei Prozent rentieren?

Zunächst investieren wir den überwiegenden Anteil in festverzinsliche Wertpapiere, doch Bundesanlei-hen kaufen wir derzeit nicht. Wir legen bevorzugt in längeren Laufzeiten an, um höhere Zinsen zu erzielen, insbesondere bei Staatsanleihen. Die län-

geren Laufzeiten stehen auch im Einklang mit den sehr lang laufenden Verpflichtungen gegenüber un-seren Kunden. In Ergänzung zu Anleihen aus den etablierten Industrienationen halten wir Anleihen von Schwellenländern, wie beispielsweise Mexiko und Brasilien für attraktiv. Deren Verschuldung ist im Vergleich zu den Industrienationen niedrig, das Wachstum dagegen höher. Zudem investieren wir weiterhin in Pfandbriefe und Unternehmensanlei-hen und erzielen dabei attraktive Renditeaufschläge im Vergleich zu Bundesanleihen.

Gibt es weitere interessante Anlagemöglichkeiten?

Sicher. Wir engagieren uns auch stark in Infrastruk-turmaßnahmen. So haben wir uns im letzten Jahr an einem norwegischen Gas-Transportnetzwerk beteili-gt. Zudem sind Erneuerbare Energie - wie Onshore-Windkraftwerke - und Immobilien-Investments inte-ressante Ansätze. Rund zwei Milliarden haben wir im vergangenen Jahr auch im Bereich Baufinanzie-rung investiert. Hierbei handelt es sich um ein Ge-schäftsfeld, das Allianz Leben schon lange betreibt und das inzwischen rund acht Prozent unserer Kapi-talanlagen ausmacht.

Die Gewerkschaft fordert für die Metall- und Elek-trobranche eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent? Rollt hier eine Inflationswelle auf uns zu?

Langfristig attraktive Renditen mit Lebensversicherungen Chefanleger der Allianz Leben, Jörg Ladwein, erklärt wie er die rund 160 Milliarden Kundengelder sicher und rentabel anlegt

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Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Die Inflationsrate betrug 2011 im Schnitt 2,3 Pro-zent und damit leicht über dem von der Europä-ischen Zentralbank angestrebten Wert von 2 Pro-zent. Auch wenn die Löhne zeitweise etwas stärker steigen sollten, sind Preisüberwälzungsspielräume aufgrund der insgesamt nach schwacher Konjunk-tur in Europa eher begrenzt. Die EZB fährt deshalb derzeit eine lockere Geldpolitik. Sie wird die Zügel aber wieder anziehen, wenn sie in einer konjunktu-rellen Erholung echte Inflationsgefahr am Horizont sieht.

Auch das neue Regelwerk Solvency II, das ab dem Jahr 2014 in Kraft treten soll, wirkt sich negativ auf Ihre Kapitalanlage aus. So sollen Aktien beispiels-weise teurer werden?

Lebensversicherer müssen nach Solvency II künftig Aktieninvestments mit mehr Kapital unterlegen. Grundsätzlich sollen mit Solvency II Risiken der Ka-pitalanlage mit Risiken aus dem Versicherungsge-schäft besser aufeinander abgestimmt werden. An der Finalisierung der Regeln auf europäischer Ebene und der Transformation in deutschem Recht wird in-tensiv gearbeitet. Weitere Verzögerungen sind aber nicht auszuschließen. Hierbei gilt es sinnvolle Rege-lungen zu finden, um prozyklisches Anlageverhal-ten zu vermeiden, wodurch die schon hohen Kapi-talmarktschwankungen verstärkt werden könnten. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei falscher Ju-stierung der Regeln die Garantien verteuert werden könnten. Auch die teils vorgesehene hohe Kapi-talunterlegung bestimmter Anlagearten wie Aktien und Infrastrukturinvestments würde kontraproduk-tiv wirken. Im Interesse der Kunden sollte die Bran-che alles daran setzen, dass sie auch künftig Pro-dukte mit garantierten Leistungen, die unabdingbar für eine verlässliche Altersvorsorge sind, anbieten kann.

Die Franzosen und Griechen sind zur Urne gegan-gen. Mit dem neuen französischen Präsidenten Hollande zeichnet sich derzeit ein modus vivendi ab, jedoch die Bildung der neuen Regierung in Grie-chenland dauert an. Falls diese nur unter der Vorbe-

dingung entsteht, dass die Sparauflagen gelockert werden, was sind die Folgen für den weiteren Euro-Rettungskurs? Wie reagieren die Märkte?

Entscheidend ist, ob die griechische Politik den grundlegenden Willen hat, den harten Konsolidie-rungskurs, der auf eine völlige Rückführung der strukturellen Haushaltsdefizite abzielt, fortzusetzen. Rezessionsbedingte Finanzierungslücken werden sich nicht ganz vermeiden lassen. Wichtig in Grie-chenland sind aber vor allem wachstumsorientierte Reformen. Hier stehen an erster Stelle wie bislang auch eine effizientere öffentliche Verwaltung, die Bekämpfung der Schattenwirtschaft, mehr Wettbe-werb, Privatisierung staatlicher Betriebe und vieles mehr. Die Finanzmärkte würden auf eine solche Wachstumspolitik voraussichtlich positiv reagieren, wenn beim mittelfristigen Haushaltsausgleich keine Kompromisse gemacht werden.

Und wie sorgen Sie selbst vor? Vertrauen Sie selbst auf die Lebensversicherung?

Neben ein paar Fonds und der eigengenutzten Im-mobilie, habe ich gemeinsam mit meiner Frau fünf Lebensversicherungen. Zusätzlich bin ich über meh-rere Verträge der betrieblichen Altersversorgung meines Arbeitgebers abgesichert. www.allianz.de

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PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Lebensversicherung

Das Neugeschäft mit der fondgebundenen Lebens- und Rentenversicherung in Deutsch-land geht seit 2008 kontinuierlich zurück:

2011 sank ihr Absatz um 15 Prozent auf 933 Mio. EUR (alle Angaben auf APE-Basis1). Damit machen fondsgebundene Produkte am Gesamtumsatz mit Lebensversicherungen nur noch 14 Prozent aus (2010: 16 Prozent, siehe Grafik 2). Das ergab das „FLV-Update 2011“ der Unternehmensberatung To-wers Watson. Diese untersuchte bereits im 18. Jahr die Gesamtentwicklung fondsgebundener Renten-versicherungen (FRV) inklusive Riester- und Basisren-ten-Produkte sowie fondsgebundener Lebensversi-cherungen (FLV) auf dem deutschen Markt.

„Wir beobachten den rückläufigen Trend im Neu-geschäft sowohl für Produkte gegen Einmalbeitrag als auch gegen laufende Beiträge“, erläutert Mar-cel Schmitz, Berater bei Towers Watson. Zwar ging auch das Neugeschäft im Gesamtmarkt Leben um 2 Prozent auf 6,7 Mrd. EUR zurück. „Aber die andau-ernde Verunsicherung an den Kapitalmärkten wirkt sich weiterhin besonders negativ auf den Verkauf von fondsgebundenen Versicherungen aus“, so Schmitz.

Produktentwicklung: Einmalbeitrag vs laufende Beiträge

Das Jahr 2011 ist geprägt durch einen starken Rückgang im Einmalbeitragsgeschäft: Nach einem Anstieg um 35 Prozent in 2010 ging das Volumen 2011 um 21 Prozent auf knapp 1 Mrd. EUR deutlich zurück: „Nach wie vor ist es den Versicherern nicht gelungen, Neubeitragswachstum durch Einmalbei-tragsprodukte zu generieren“, erklärt Schmitz. Das Fondspolicen-Geschäft gegen laufende Jahresbei-träge sank um 14 Prozent auf 836 Mio. EUR.

Entwicklungen nach Produktkategorien

Fondsgebundene Rentenversicherung

Den Löwenanteil am fondsgebundenen Neuge-schäft machen mit 60 Prozent die fondsgebundenen Rentenverträge (FRV) aus (Vorjahr: 58 Prozent, siehe Grafik 1). Demgegenüber stehen die staatlich geför-derten FRV-Produkte (Riester- und Basisrenten) mit 38 Prozent sowie die fondsgebundenen Lebensver-sicherungen (FLV) mit 2 Prozent. Mit einem Neuvertragsvolumen von 555 Mio. EUR geht der Umsatz mit FRV-Produkten deutlich zurück (-13 Prozent). Noch größer war der Rückgang im staatlich geförderten Bereich der Fondspolicen, wo Riester- und Basisrentenprodukte deutlich weniger nachgefragt wurden:

FLV-Update 2011: Fondsgebundene Policen verlieren auch 2011 Marktanteile Neugeschäft mit Fondspolicen sinkt mit 15 Prozent deutlich stärker als der Gesamt-Lebensversicherungsmarkt

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Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Riesterrente: Fondspolicen trotzdem wichtiges Produkt

Nach einem Verlust von 19 Prozent im Vorjahr sank das Neugeschäft für die fondsgebundene Riester-rente 2011 erneut um 16 Prozent auf jetzt 219 Mio. EUR. Dennoch stufen die Versicherer die fondsge-bundene Riesterrente weiterhin als ein wichtiges Riester-Produkt ein, immerhin 48 Prozent der 2011 abgeschlossenen Riester-Verträge sind fondsge-bunden (Vorjahr: 51 Prozent). Bei den gegebenen Garantien liegen sowohl klassische als auch dyna-mische Hybridprodukte weiterhin vorne. Sowohl Garantiefonds als auch sonstige Möglichkeiten der Garantieerzeugung liegen weit zurück.

Basisrente: starker Rückgang beim Einmalbeitrag

Das Neugeschäft mit fondsgebundenen Basisren-tenprodukten sank um 18 Prozent auf jetzt 141 Mio. EUR, wobei es sich im Bereich Einmalbeitrag sogar halbiert hat.

Fondsgebundene Lebensversicherung

Auch der Absatz fondsgebundener Lebensversiche-rungsprodukte (FLV) ging 2011 erneut zurück: Er sank um 18 Prozent auf nunmehr 18 Mio. EUR. Da-mit erfährt die FLV in den letzten drei Jahren Einbu-ßen von fast 60 Prozent. Lediglich Produkte gegen Einmalbeitrag legten 2011 um 8 Prozent zu. Insge-samt bleibt jedoch der FLV-Anteil am Fondssegment mit 2 Prozent äußerst gering.

Ausblick 2012

Die fondsgebundenen Versicherungen bleiben nach wie vor ein Sorgenkind im Versicherungsmarkt. „Stabile Kapitalmärkte und Wirtschaftswachstum sind der Nährboden, der den fondsgebundenen Versicherungen derzeit fehlt“, erklärt Schmitz. Auch bei einem schnellen Anstieg der Zinsen könnten die fondsgebundenen Versicherungen gegenüber an-deren Produkten profitieren. Aber danach sieht es derzeit noch nicht aus. www.towerswatson.com

Die Frage, ob Verbraucher angemessen an den Gewinnen beteiligt werden, die Versi-cherungsunternehmen mit ihren Beiträgen

erwirtschaften, war das Hauptdiskussionsthema auf der diesjährigen Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten (BdV). Im Fokus der Dis-kussion stand dabei die 2008 verabschiedete „Ver-ordnung über die Mindestbeitragsrückerstattung in der Lebensversicherung“. Sie regelt verbindlich, in welcher Höhe Versicherungsnehmer an den ver-schiedenen Gewinntöpfen eines Versicherers min-destens zu beteiligen sind - und wurde sowohl aus

ökonomischer als auch aus versicherungsmathema-tischer und juristischer Perspektive betrachtet. Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des BdV übernahm den mathematischen Part: „Mit der neuen Verord-nung sollte der Verbraucher stärker als bislang an den Rohüberschüssen beteiligt werden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Intransparenz der Über-schussbeteiligung sowie Buchungs-Spielräume füh-ren zu Benachteiligungen der Verbraucher. Der BdV wird hier weiter um mehr Gerechtigkeit kämpfen.“

Die im April 2008 erlassene Verordnung regelt, wie

Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung: angemessen oder unzureichend?

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viel ein Lebensversicherer von den erwirtschafteten Gewinnen seinen Kunden im Minimum gutschrei-ben muss. Sie sieht einheitliche Regeln für alle Ver-sicherten vor. Vormals existierten unterschiedliche Vorschriften für den Altbestand (Tarife und Versi-cherungsbedingungen vor 1994) und den Neube-stand. Die vormalige Regelung für den Neubestand, wonach mindestens 90 Prozent der Kapitalerträge abzüglich der rechnungsmäßigen Zinsen den Kun-den zustehen, wurde auch auf den Altbestand er-weitert. Zudem müssen die Unternehmen nun aus-drücklich mindestens 75 Prozent der Risikogewinne und 50 Prozent des übrigen Gewinns, insbesonde-re Kostengewinne, als Überschussbeteiligung ge-währen. Bislang war hier nur eine „angemessene“ Beteiligung der Kunden notwendig. Es ist nicht klar, ob „Angemessenheit“ nur eine Beteiligung von 50 % erzwang oder aber sogar 90 %. In der Vergangenheit äußerte sich die Aufsichtsbehörde nicht einheitlich. Heute kommt nach neuem Recht unterm Strich oft jedoch weniger Gewinn bei den Kunden an als früher.

Prof. Dr. Jochen Zimmermann, Universität Bremen, durchleuchtete daher aus ökonomischer Sicht die Frage, ob die neuen Vorschriften zu einer „Enteig-nung der Versicherten durch die Hintertür?“ führen. Pauschal konnte er das aber nicht feststellen. Bei Altverträgen können die neuen Vorschriften zwar bedeuten, dass die Kunden geringer an den Roh-überschüssen beteiligt werden. Bei Neuverträgen könnten sie unter Umständen aber auch zu einer höheren Beteiligung führen – aber nur, wenn man bereits früher bei einer „angemessenen“ Beteili-gung der Kunden die Überweisung der Hälfte der Gewinne als genügend ansieht. Diese These führte zu einer lebhaften Debatte unter den Beteiligten der Tagung.

Prof. Dr. Astrid Wallrabenstein, Goethe-Universität Frankfurt, beleuchtete das Thema aus juristischer Sicht. Sie stellte unter anderem fest, dass die Kontrol-le der Angemessenheit der Überschussbeteiligung weiterhin unvollständig ist, das vom BdV vor dem Bundesverfassungsgericht erstrittene Urteil nicht genügend umsetzt und somit immer noch eine ver-fassungswidrige Rechtslage besteht. Ihr Fazit: „Die Versicherungsaufsichtspraxis ist rechtswidrig, weil sie die verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht umsetzt.“ Sie fordert daher von der Versicherungs-aufsicht und dem Gesetzgeber, geeignete Maßnah-men für eine effiziente Kontrolle der Angemessen-heit der Überschussbeteiligung zu entwickeln.

Versicherungsombudsmann Prof. Dr. Günter Hirsch beleuchtete dagegen die in den letzten Jahren im-mer häufiger beobachtete Praxis, dass Versiche-rungsunternehmen ihre Revisionsanträge vor Ge-richt zurücknehmen, wenn die Gefahr besteht, dass die Verbraucher und nicht das Unternehmen Recht bekommen. Das sei zwar völlig legal, führe aber lei-der zu keiner Rechtssicherheit für die Verbraucher. Mit den Worten „Schießen Sie nicht auf den Pianis-ten“ warnte er jedoch davor, nur die Versicherer zu kritisieren. Hier sei letztlich der Gesetzgeber gefor-dert, möglicherweise auch eine Revision „im Inte-resse des Rechts“ zuzulassen. Hartmuth Wrocklage, stellvertretender Vorsitzender des BdV-Aufsichtsrats, sicherte zu, der BdV werde sich dieses Problems wei-ter annehmen und den Gesetzgeber damit konfron-tieren. „Wir hoffen, so mehr Gerechtigkeit für die Verbraucher zu erreichen.“

Ebenfalls einen Appell an den Gesetzgeber richtete Rechtsanwalt Jürgen Hennemann. Er beschäftigte sich mit der Frage, wie Unfallopfer – insbesonde-re Schwerstverletzte – am besten zu entschädigen sind. Anhand des Falles Sarah T. beschrieb er, wel-che Probleme auftreten können, wenn Geschädigte eine Kapitalzahlung anstatt der üblichen Renten-leistung vom Versicherer fordern. Laut § 843 BGB steht ihnen das aus „wichtigem Grund“ zwar zu. Doch in der Praxis wird regelmäßig erbittert darü-ber gestritten, was denn als „wichtiger Grund“ in Frage kommt. Hennemann schlug deshalb eine Ab-änderung des § 843 BGB vor: Das Unfallopfer selbst sollte ein Wahlrecht haben, ob es eine Kapital- oder Rentenzahlung wünscht, es sei denn, ein wichtiger Grund steht dagegen.

Axel Kleinlein zog ein positives Resümee der Ta-gung: „Die Tagung war wieder ein voller Erfolg und erwies sich als wichtiger Ort, um sich über aktuelle Trends in Wissenschaft und Praxis auszutauschen.“www.bundderversicherten.de

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Lebensversicherung

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Lebensversicherung I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Wer seine Lebensversicherung an einen Po-licenhändler verkauft, macht nur selten ein gutes Geschäft. Im schlimmsten Fall muss

er sogar mit Verlusten rechnen, weil die Ankäufer weniger überweisen, als die Versicherungsgesell-schaften nach einer Kündigung auszahlen würden oder er kann gar in Zahlungsschwierigkeiten gera-ten, berichtet die von der Stiftung Warentest he-rausgegebene Zeitschrift Finanztest in ihrer April-Ausgabe.

Der Markt der Ankäufer von Lebensversicherungen ist äußerst undurchsichtig. Finanztest hat Anbieter gefragt und Angebote eingeholt. Das Ergebnis: Nur eine einzige Firma machte den Testern ein akzepta-bles Angebot. Dabei ist die ursprüngliche Idee nicht schlecht. Die Käufer von Lebensversicherungen zahlen dem Kunden ein paar Prozent mehr als den Rückkaufswert, den er bei Kündigung von seinem Versicherer bekäme. Sie bieten mehr Geld, weil sie die Lebensversicherung selbst weiterführen und so den Teil des Gewinns einstreichen, der nur fällig wird, wenn der Vertrag durchgehalten wird.

Da das Geschäft jedoch in den letzten Jahren nicht mehr gut funktioniert hat, sind nun Firmen auf den Plan getreten, die den vollen Kaufpreis nicht auf ei-nen Schlag, sondern in zwei oder mehreren Raten

über Jahre verteilt zahlen. Manche Firmen zahlen auch weniger als den Rückkaufswert. Und ob die vereinbarte Summe überhaupt irgendwann kom-plett überwiesen wird, ist nicht immer klar, denn auf dem Markt tummeln sich viele dubiose Firmen. Finanztest stellt Kunden vor, die geprellt worden sind und deckt Stolperfallen auf, auf die Verbraucher achten sollten. Besser, als die Police zu verkaufen, seien andere Alternativen, so die Zeitschrift. Man könne zum Beispiel den Vertrag beitragsfrei stellen, die Dynamik streichen oder ein Policendarlehen bis zur Höhe des aktuellen Rückkaufswertes aufnehmen.

Der ausführliche Bericht „Lebensversicherungen verkaufen“ ist online unter www.test.de/lebensver-sicherung veröffentlicht. www.stiftung-warentest.de

Verkauf von LebensversicherungenStiftung Warentest: Selten ein gutes Geschäft

Das neue Investment-Stabilitäts-Paket (ISP) von HDI-Gerling kann man am treffendsten mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm im

Auto vergleichen, gibt es doch – ähnlich dem ESP - bei der langfristigen Geldanlage Stabilität und Kon-trolle – und das auch in schwierigen Phasen.

Bisher galt das Prinzip: Das Anlageziel ist eine größt-mögliche, aber nicht garantierte Rendite bei einem für den Kunden nicht transparenten Risiko. „Wir

drehen diese Anlageausrichtung jetzt um, indem der Kunde künftig nach seiner Risikotoleranz ge-fragt wird und seine Antwort zur Grundlage für die Steuerung des Portfoliomanagements genommen wird“, erklärt Gerhard Frieg, Vorstand für Produkte und Marketing, bei der HDIGerling Lebensversiche-rung AG. „Damit richten sich die Anlageentschei-dungen stärker nach den Interessen des einzelnen Kunden: Er bestimmt selbst, wie risikoreich sein Portfolio sein darf. Und aus dieser individuellen Ri-

Autopilot für die FondspoliceInvestment-Stabilitäts-Paket von HDI-Gerling

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sikobereitschaft ergibt sich die mögliche, zu erwar-tende Renditechance“, so Frieg weiter.

Folglich gilt: Je höher die Risikobereitschaft ist, de-sto höher können auch die Erfolgsaussichten sein. Mit dem ISP geht HDI-Gerling einen neuen Weg in der Versicherungsbranche. „In der Vergangenheit hat eine vom Kunden erwartete, aber nicht einge-troffene Rendite seinen Frust erhöht, wenn sich die erhofften Gewinne nicht eingestellt haben. Denn: Bisher hat die Risikotoleranz des Kunden die Anla-geentscheidung des Portfoliomanagers nur indirekt beeinflusst. Jetzt ist sie das bestimmende Element, an dem sich alles ausrichtet“, erläutert Gerhard Frieg.

Begrenzung der Verluste auch bei schlechter Marktentwicklung

Besonderer Vorteil für den Anleger: Durch entspre-chende Steuerungsmechanismen hält die Portfoli-overwaltung die gewählte Risikotragfähigkeit über die gesamte Laufzeit konstant. Das heißt: Zu jedem Zeitpunkt werden Verluste – auch bei schlechten Marktentwicklungen – auf das vom Kunden defi-nierte Budget begrenzt. Frieg dazu: „Mit der Fest-legung einer individuellen Risikotragfähigkeit muss der Kunde nun keine Angst mehr vor Schwan-kungen an den Finanzmärkten haben und braucht sich künftig auch nicht mehr regelmäßig bei Verän-derung der Kapitalmärkte um die Ausrichtung sei-nes Portfolios kümmern.“

Konkret bedeutet das: Fallen beispielsweise gerade die Aktienwerte, setzt der Fondsmanager auf ande-re Anlagen, ohne dabei an starre Grenzen gebun-den zu sein und umgekehrt. Ändert sich dagegen die Risikoneigung des Kunden, kann er sein Portfo-lio dementsprechend jederzeit anpassen. Insgesamt sechs Investment-Stabilitäts-Pakete für unterschied-liche Risikogruppen stehen zur Auswahl. Welches Paket für den Kunden individuell das richtige ist, hängt vor allem von der jeweiligen persönlichen Risikotragfähigkeit ab. Dabei richten sich die Anla-geschwerpunkte von eher konservativ ausgerichte-ten bis hin zu eher auf hohe Rendite ausgerichtete Anlagen. „Ganz gleich, für welche Ausrichtung der Kunde sich auch entscheidet: Ein vom Kunde vorge-gebenes Risikomaß ist die Zukunft für Fondspolicen und die beste Möglichkeit, das Vertrauen der Kun-den noch weiter zu stärken. Gerade das Investment-Stabilitäts-Paket von HDI-Gerling steht für einen verantwortungsvollen und sehr bewussten Umgang mit Risiko und Ertrag“, so Frieg abschließend. www.hdi-gerling.de

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Lebensversicherung

ImpressumVerlag und Herausgeber:wmd Verlag GmbHWiesseer Straße 12683707 Bad WiesseeTel: +49 (0)8022 – 187110Fax: +49 (0)8022 – [email protected]

Geschäftsführung:Friedrich A. Wanschka

Chefredaktion: Friedrich A. Wanschka

Layout: Astrid Klee,Foto: Titelmotiv - © Kzenon - Fotolia.com

Handelsregister: HRB 165643 Amtsgericht München

Bankverbindung:Sparkasse Rosenheim - Bad AiblingBLZ 711 500 00, Kto. 24364Steuer-Nummer: 139/142/50247Ust.- IdNr. DE 812638572

Verkaufspreis: 7,50 Euro

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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Was in den Nachkriegsjahren noch undenk-bar war, ist heute bittere Realität: Die Ren-ten sinken. Darüber sind sich alle Experten

einig. Die vielen Bürgern drohende Altersarmut ist plötzlich Thema Nummer eins in der politischen Dis-kussion. Was denken die Menschen in diesen Zeiten? Wie haben sich die Erwerbsbiografien, Denkweisen und Altersvorsorgestrategien geändert? Macht sich Angst vor der Altersarmut breit? In der groß ange-legten Studie „Arbeit und Rente – gestern, heute und morgen“ hat die Gothaer gemeinsam mit Forsa nachgefragt – und zum Teil erstaunlich realistische Antworten bekommen. Befragt wurden 1518 Per-sonen zwischen 20 und 70 Jahren in Deutschland per In Home-Befragung im Rahmen des bevölke-rungsrepräsentativen Panels forsa.omninet.

Neue Generation – neue Lebensmodelle: Erwerbsbiografien im Wandel

Die Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse ist ein entscheidender Indikator für veränderte Erwerbsbi-ografien. War man früher ein Leben lang bei einem Arbeitgeber, der oft auch noch für die Rente sorgte, ist die Befristung von Arbeitsverhältnissen bei jün-geren Menschen an der Tagesordnung. So waren 58 Prozent der Befragten 20- bis 30-Jährigen, aber nur 13 Prozent der 61- bis 70-Jährigen schon einmal in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt. Auch die Unterbrechung der Berufstätigkeit spricht eine deutliche Sprache: Während mit 47 Prozent die meisten der 61- bis 70-Jährigen ihre Berufstätigkeit wegen Haushalt und Kindererziehung unterbrochen haben, war der Hauptgrund für eine Unterbrechung der Arbeit bei den 31- bis 40-Jährigen die Arbeits-losigkeit. Von Arbeitslosigkeit waren die 30- bis 50-Jährigen bislang am häufigsten betroffen (48 Prozent), die über 60-Jährigen am wenigsten (24 Prozent). Ein weiterer Indikator für den Wandel der Erwerbsbiografien ist die Anzahl der Arbeitgeber im bisherigen Berufsleben: Die 50- bis 60-Jährigen hat-ten im Schnitt 4, die 30- bis 40-Jährigen schon 3,1 Arbeitgeber gehabt, obwohl sie erst halb so lange im Arbeitsleben standen.

Zukunftsängste – Sorge um die Familie, sozi-aler Abstieg und Altersarmut ganz vorn

Wie sehen die von unterschiedlichen Erwerbsbiogra-fien geprägten Generationen ihre Zukunft? Generell liegen die größten Ängste im persönlichen Umfeld, insbesondere die Angst vor einer schweren Erkran-kung (56 Prozent) oder die Sorge um die Familie (57 Prozent). Gleich danach folgt mit 65 Prozent die Pflegebedürftigkeit, dann mit fast 50 Prozent die zu knappe Rente. Die Eurokrise tut das Ihre noch dazu – 65 Prozent glauben, dass sich die Krise negativ auf ihre Rente auswirkt, bei den 31- bis 60-Jährigen sind es sogar 72 Prozent.

Generationenvertrag – Immer mehr Bürger zweifeln an Gerechtigkeit

Der Generationenvertrag als Basis für eine ausrei-chende Rente funktioniert nur, wenn wenige Alte von vielen Jungen finanziert wrden. Das Verhältnis ist längst gekippt und droht sich noch weiter in die un-günstige Richtung zu entwickeln. Das ist bei der Be-völkerung angekommen: 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass das Rentensystem reformiert werden muss. 41 Prozent halten den Generationen-vertrag für ungerecht, weil die jüngere Generation zu stark belastet wird. Auch die, wenn überhaupt noch vorhandene, magere Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung schreckt ab: 56 Prozent würden die Beiträge, die sie in die gesetzliche Rente einzah-len, lieber privat anlegen. Während die Anhebung des Rentenalters (10 Prozent pro) und die Anhe-

Neue Studie: Bürger befürworten Rentenreform Neue Generation - neue Lebensmodelle: Erwerbsbiografien im Wandel

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bung der Rentenbeiträge (22 Prozent pro) nicht als Lösung angesehen werden, befürwortet die Mehrheit, dass Beamte und Selbständige einbe-zogen werden sollten (83 Prozent) sowie eine teilweise Finanzierung der Rente durch Steuer-mittel (58 Prozent).

Altersvorsorge scheitert oft am Geld

Zunächst einmal beschäftigen sich die Menschen mit der Rente: 78 Prozent machen das sogar häufig oder zumindest hin und wieder. Obwohl noch weit weg, haben die Jungen das Problem erkannt: Bei den 20- bis 30-Jährigen befassen sich immerhin 63 Prozent mit diesem Thema. Beim Thema Vor-sorge ist man geteilter Meinung: Knapp die Hälfte der Befragten meint, dass sie ausreichend vorge-sorgt hat, 43 Prozent meinen, dass sie mehr tun müssten. Bei den 20- bis 30-Jährigen sind es sogar 61 Prozent, bei den Menschen mit einem Einkom-men von unter 1500 Euro 68 Prozent. Bei der von den meisten gewünschten privaten Vorsorge setzen 48 Prozent auf Lebens- oder Rentenversicherungen, bei den 31- bis 40-Jährigen 58 Prozent, bei den 41- bis 50-Jährigen sind das sogar 60 Prozent. 40 Prozent aller Befragten investieren in Immobilien, 37 Prozent vertrauen auf das Sparbuch oder Banksparpläne. Der Hauptgrund für fehlende Vorsorge sind an erster Stelle nicht ausreichende finanzielle Mit-tel (77 Prozent), 39 Prozent nennen Zweifel an der Sicherheit der Produkte, 23 Prozent geben

das Geld lieber für andere Dinge aus. Dem Großteil der Befragten ist dabei klar, dass sie im Alter mit weniger Geld auskommen müssen (73 Prozent).

Nachwachsende Generationen werden kaum zu bewältigende Lasten aufgebürdet

„Unsere Studie zeigt sehr deutlich, dass den mei-sten Bürgern sehr klar ist, dass durch den demo-grafischen Wandel den nachwachsenden Genera-tionen in unserem heutigen Rentensystem kaum noch zu bewältigende Lasten aufgebürdet werden. Die große Mehrheit vor allem der jüngeren Gene-ration hat das Problem der drohenden Altersarmut erkannt. Zu Recht fordern die Menschen eine Re-form des Rentensystems“, fasst Dr. Werner Görg, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Versicherungen, die Ergebnisse zusammen.

„Aus unserer Sicht kann eine erfolgreiche Reform nur gelingen, wenn auf mittlere Sicht ein Transfer zu einem zumindest zu einem großen Teil kapital-gedeckten System erfolgt“, so Görg weiter. „Staat-liche Förderung ist dabei ein wichtiger Anreiz, der Zwang zu privater Vorsorge würde aber eine falsche Sicherheit der Systeme signalisieren. Ein wichtiges Instrument ist aus unserer Sicht die Förderung der be-trieblichen Altersvorsorge, denn damit erreicht man einen Großteil der Menschen.“ www.gothaer.de

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Fitch Ratings bestätigt in einer neuen Analyse den stabilen Ausblick für die Ratings deutscher Lebensversicherer. Fitch ist der Auffassung,

dass die deutschen Lebensversicherer den gegen-wärtigen Herausforderungen gut gewachsen sind und erwartet deshalb keine wesentliche Zahl von Ratingänderungen in den nächsten 12 bis 24 Mo-naten. Fitch hält das gegenwärtige Niedrigzinsum-feld und die hohe Volatilität der Finanzmärkte für die größten Herausforderungen der deutschen Le-bensversicherungsbranche.

„Im gegenwärtigen Umfeld ist es für Lebensversi-cherungen sehr schwierig, Kapitalanlageerträge im angemessenen Umfang zu generieren“, führt Dr. Stephan Kalb aus, Senior Director und Leiter des deutschen Versicherungsteams von Fitch Ratings. „Trotzdem erwartet Fitch, dass die deutschen Le-bensversicherer mit Rating von der Agentur selbst in einer langanhaltenden Niedrigzinsphase in der Lage sein werden, die Garantieverzinsung für die Lebens-versicherungskunden zu gewährleisten“, ergänzt Stephan Kalb.

Fitch hat für deutsche Lebensversicherungen ein Run-off Szenario simuliert und das Niedrigzinsum-feld mit verschiedenen Annahmen durchgerechnet. Das Ergebnis bestätigt die Sicht der Agentur, dass deutsche Lebensversicherungen in der Lage sein werden, die Garantien der bestehenden Lebens-versicherungsverträge auch im Falle eines weiteren Rückgangs der Wiederanlagezinsen einzuhalten.

Die Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherungen sind gut strukturiert und trotz des ungünstigen Kapi-talmarktumfeldes ertragreich genug, um die Garan-tieverzinsung für die Lebensversicherungskunden zu gewährleisten. Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Kapitalanlageerträge nicht ausreichen sollten, die Garantieverzinsungen zu verdienen, könnten Teile des Risiko- und Kostenergebnisses zur Deckung der Garantieverzinsung herangezogen werden. Ein solches Szenario würde jedoch die Profitabilität der deutschen Lebensversicherungen deutlich unter Druck setzten.

Fitch berücksichtigt in seinen Ratings, dass die deut-schen Lebensversicherungen während der letzten Jahre ihre Bilanzen gestärkt und die Risiken ihrer Kapitalanlagen deutliche reduziert haben. Deut-sche Lebensversicherer haben inzwischen weniger als drei Prozent ihrer Finanzanlagen in Anleihen von europäischen Ländern mit hoher Staatsverschul-dung (GIIPS) investiert. Selbst ein weiterer Einbruch der Marktwerte dieser Anleihen hätte, deshalb ver-gleichsweise geringe Auswirkungen.

Für das Jahr 2013 erwartet Fitch ein Rückgang beim Neugeschäft. Nachdem der Markt in den Jahren 2009 und 2010 nur wuchs, weil das Geschäft mit den Einmalbeiträgen stark ausgeweitet wurde, gab es Ende 2011 einen Schlussverkauf, getrieben durch Vorzieheffekte vor der Absenkung des Rechnungs-zinses zum 1. Januar 2012. Die Agentur erwartet einen ähnlich positiven Effekt vor der Einführung der Unisex-Tarife am 21. Dezember 2012, danach allerdings mit einer Normalisierung, das heißt einem Rückgang des Neugeschäftes.

Der Ratingausblick unterstellt für 2013 und 2014 ein geringes Wirtschaftswachstum in Deutschland und keinen weiteren Rückgang der langfristigen Zinsen. Sollte das Land in eine Rezession abgleiten oder sollte sich die Staatsschuldenkrise verstärken, könnte Fitch den Ratingausblick (für die Branche) auf negativ ändern.

Der Bericht mit dem Titel '2013 Outlook: German Life Insurance: Profitability Under Pres-sure, but Capital will be Maintained', ist auf www.fitchratings.com erhältlich.

Fitch bestätigt stabilen Ratingaus-blick für deutsche Lebensversicherer Gegenwärtiges Niedrigzinsumfeld und hohe Volatilität der Finanzmärkte sind die größten Herausforderungen

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Der Kabinettsbeschluss der Bundesregierung vom 26.September 2012 ist ein richtiger Schritt, um die Rahmenbedingungen für

die geförderte Altersvorsorge in Deutschland wei-ter zu verbessern. Der Zielsetzung des Gesetzge-bungsvorhabens – Verbesserung der Transparenz und der Vergleichbarkeit von geförderten Alters-vorsorgeprodukten – stimmt der GDV uneinge-schränkt zu.

Die deutsche Versicherungswirtschaft begrüßt die Einführung eines Produktinformationsblatts für zertifizierte Altersvorsorge- und Basisrentenver-träge, insbesondere die vorgeschlagene Kosten-darstellung. In ähnlicher Weise hatte auch der GDV seinen Mitgliedern bereits die Angabe einer Gesamtkostenquote („Reduction in Yield“) emp-fohlen. Diese drückt in einem Prozentsatz aus, wie sich die Gesamtkosten langfristig auf die Rendite eines Produktes auswirken. Diverse Einzelheiten der neuen Regelung sind aus unserer Sicht aller-dings noch stark erörterungsbedürftig, insbeson-dere die verbindliche Beschränkung der Anbieter auf bestimmte Kostenarten.

Auch das Anliegen des Gesetzgebers, die steuer-liche Förderung der privaten Altersvorsorge ver-bessern zu wollen und damit einer Vereinbarung des Koalitionsvertrages nachzukommen, ist zu begrüßen.

Anhebung der steuerlichen Förderhöchst-grenzen ist notwendig

Die vorgesehene maßvolle Anhebung der steuer-lichen Förderhöchstgrenzen der Basisversorgung auf 24.000 Euro ist notwendig und trägt dazu bei, den sozialpolitisch gewünschten Auf- und Ausbau eigenverantwortlicher Altersversorgung zu fördern.

Kritisch sehen wir die geplante Privilegierung der Wohn-Riester-Förderung gegenüber Riester-Ren-ten-Produkten: Die für die Wohn-Riester-Förde-rung vorgesehenen Verbesserungen bevorzugen

einseitig die Finanzierung selbstgenutzter Immo-bilien gegenüber auf Geldzahlungen ausgerich-tete Altersvorsorge. Die vorgesehenen Steuerer-leichterungen eröffnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Riester-Rentenverträgen. Der GDV meint: Die Riester-geförderte Altersvorsorge sollte produktneutral und mit einheitlichen steuerlichen Rahmenbedingungen ausgestaltet sein.

Falsche Signale der Gegner der Riester-Rente

Gegenwärtig senden einige wenige Gegner der Riester-Rente das fatale wie falsche Signal an die Vorsorgebereitschaft der Bevölkerung, wonach sich diese angeblich für den Einzelnen nicht loh-ne. Sie konterkarieren damit die Bemühungen von Staat und Anbietern, die Verbreitung der Riester-Rente noch weit über das bereits erreichte Maß von 15,5 Millionen Vorsorgesparern zu erhöhen.

Der Gesetzgeber sollte sich davon nicht beirren lassen und muss die Attraktivität der Riester-Ren-te weiter stärken. Die Anreize zur Eigenvorsorge sollten derart gestaltet werden, dass alle Einkom-mensgruppen von staatlicher Förderung profitie-ren können. www.gdv.de

Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz: GDV begrüßt Transparenzinitiative der Bundesregierung Kritik an Privilegierung der Wohn-Riester Förderung

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Das Thema Altersvorsorge gilt als langweilig und kompliziert. Nicht von ungefähr beschäf-tigen sich die Deutschen bekanntlich viel in-

tensiver und lieber mit dem Kauf eines neuen Autos oder sogar einer neuen Waschmaschine als mit der Analyse ihres eigenen Altersvorsorge-Depots. Ein Fehler, der sich rächen kann. Denn klar ist, dass die Lücke in der gesetzlichen Altersvorsorge und die de-mografische Entwicklung zum Umdenken zwingen - und zwar Männer und Frauen gleichermaßen.

Wer im Alter genügend Geld zum Leben haben möchte, der muss sich mit dem Thema Geldanla-ge auseinandersetzen. Ein professioneller CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®) hilft, Licht ins Dun-kel zu bringen und Ordnung in Sachen Absicherung und Geldanlage zu schaffen. Die aktuelle Diskussion über das Thema Altersarmut wird derzeit kontrovers und hitzig geführt. Sie zeigt aber, dass die gesetz-liche Rente im Alter nicht reicht, um den Lebens-standard zu halten. Sparen ist also angesagt. Mit der so genannten Zuschussrente will Bundesarbeitsmini-sterin Ursula von der Leyen (CDU) auch deshalb die Altersbezüge von Geringverdienern auf bis zu 850 Euro erhöhen. Voraussetzung sollen 30 Beitragsjahre sein, eingerechnet werden dabei auch Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienst.

Weiteres Erfordernis sind 40 „Versicherungsjahre“. Darunter sollen auch Ausbildung, Studium oder Arbeitslosigkeit fallen. Die Debatte führt immer-hin dazu, dass sich mehr Menschen mit dem The-ma Altersvorsorge beschäftigen. Sie erkennen: Die gesetzliche Rente allein reicht jetzt und in Zukunft immer weniger aus, wollen sie im Alter nicht deut-lich schlechter dastehen als in den Jahren, in denen sie voll berufstätig waren. „An der privaten Vorsor-ge führt kein Weg vorbei – sonst droht die Armut im Alter“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvor-sitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden.

Wie verunsichert die Bürger derzeit jedoch beim Thema Altersvorsorge sind, zeigen die Ergebnisse ei-ner Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): Demnach konsu-

mieren die meisten Deutschen ihr Geld lieber heute und genießen die Gegenwart, anstatt fürs Alter zu sparen. Gleichzeitig sind sie aber realistisch genug zu wissen, dass damit einhergeht, sich im Ruhe-stand finanziell einschränken zu müssen.

Laut der Studie erwarten deutsche Sparer durch-schnittlich eine Rentenlücke von 600 Euro. Inve-stitionen, um diese zu verkleinern, erwägen aber nur wenige. Nur noch ein Viertel (24 Prozent) ist demnach bereit, einiges dafür auszugeben. Im ver-gangenen Jahr seien es noch 45 Prozent gewesen. Zu dem Gefühl der Unsicherheit trägt neben den Turbulenzen an den Märkten offenbar aber auch die Branche selbst bei. Viele Sparer wissen laut Studie nicht, auf welches Vorsorgeprodukt sie neben der gesetzlichen Rente noch setzen sollen.

Was aber ist zu tun? „Die Altersvorsorge sollte auf verschiedenen Beinen stehen“, rät Prof. Tilmes. Wie das genau aussieht, ist individuell zu entscheiden. „Ein professionell erstellter Finanzplan kann dem verunsicherten Sparer jetzt helfen, entsprechende Defizite im Portfolio aufzudecken“, so Prof. Tilmes weiter. Denn erst durch die Unterstützung eines zer-tifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®), ist eine realistische Aussage zu der tatsächlichen Versorgungslücke möglich. Viele der klassischen Finanzberater gehen rein von statistischen Werten aus und können somit nicht individuell auf die Be-dürfnisse des Kunden eingehen. Ihre Empfehlungen bleiben entsprechend ungenau. Nur der professio-nelle CFP® ist in der Lage, durch den ganzheitlichen, vernetzten Ansatz, das heißt die Einbeziehung aller Einnahmequellen, z.B. auch aus dem Vermögen etc., konkrete Daten und Aussagen zur Versorgungslü-cke im Alter zu treffen und sie zusammen mit dem Sparer entsprechend zu schließen. Finanzplanung ist

Zusatzrente versus Finanzplanung: Altersvorsorge jetzt anpacken!

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Lebensplanung – und die gilt insbesondere für den Ruhestand!

Um weiterhin den gewohnten Lebensstandard ge-nießen zu können, ist also Eigeninitiative gefragt. Dabei gilt: Wer bereits in frühen Jahren damit begin-nt, regelmäßig zu sparen, hat eine gute Chance, bis zum Rentenalter eine stattliche Summe anzuhäufen. Voraussetzung dafür ist, dass während der Sparpha-se der wachsende Geldbetrag nicht angetastet, son-dern im Gegenteil alle anfallenden Ausschüttungen wieder reinvestiert werden. Dann sorgen Zins und Zinseszinseffekt dafür, dass sich das angesparte Ka-pital überproportional erhöht. www.fpsb.de

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Markt/Umfragen

Deutschland muss den Beispielen aus Großbri-tannien oder der Schweiz folgen und im Be-reich der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)

ein Obligatorium einführen. So lautet das Fazit der 6. Villa Mumm-Konferenz von Fidelity Worldwide Investment. Auf der Veranstaltung hat der Vermö-gensverwalter gestern mit institutionellen Inve-storen und Wissenschaftlern Lösungen für den Um-gang mit dem Rentenproblem und dem historisch niedrigen Zinsniveau diskutiert. Das Thema ist akut, denn der Druck auf Kapitalanleger und Garantiege-ber von Pensionsleistungen steigt.

Der Lebensstandard von Arbeitnehmern wird sich im Rentenalter nur erhalten lassen, wenn es gelingt, die betriebliche Altersvorsorge im Rentenmix deut-lich und zügig zu stärken. Das Thema rückt daher aktuell auch wieder in den Fokus der Politik. "Bis-lang unternehmen der Gesetzgeber und Firmen noch zu wenig, um diesem Ziel näher zu kommen. Mit aktuell rund 4 Prozent bleibt der Anteil der bAV an den Alterseinkünften in Deutschland drastisch hinter dem effektiven Bedarf zurück. Bereits auf mittlere Sicht wird ein Anteil von 25 bis 30 Prozent nötig sein", sagt Dr. Klaus Mössle, Leiter Instituti-onelles Geschäft bei Fidelity Worldwide Investment in Deutschland. Aber auf welche Vermögensklassen können institutionelle Investoren im Niedrigzinsum-feld setzten? Und was kann Deutschland mit Blick

auf die benötigte Stärkung der bAV von anderen Ländern lernen?

Kapitalmarktgedeckte Altersvorsorge jenseits von Staatsanleihen

"Vor dem Hintergrund der anhaltenden Staatsschul-denkrise müssen alte Vorstellungen von Rendite und Risiko grundlegend überdacht und Alternativen zu jenen Anlagen gefunden werden, die institutio-nelle Anleger bisher bevorzugt haben, namentlich zu Staatsanleihen. Mit dividendenstarken Aktien, Unternehmensanleihen oder auch Immobilien las-sen sich heute attraktive und verlässliche Erträge er-wirtschaften. Dabei muss das Risiko bei gründlicher Auswahl nicht deutlich steigen", so Mössle weiter.

Attraktive Anlagemöglichkeiten liegen dabei oft di-rekt vor der eigenen Haustür. Ein Blick auf den DAX zeigt: An den Märkten wird noch immer ein ne-gatives Szenario für die Entwicklung der Eurozone eingepreist, die im DAX notierten Schwergewichte sind gemessen an ihrer hervorragenden Verfassung sehr günstig bewertet. Mit 10,4 liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich unter dem langjäh-rigen (13,5) und dem globalen (12,9) Durchschnitt. Zudem bieten sie mit durchschnittlich 3,5 Prozent eine historisch hohe Dividendenrendite. "Deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren

Experten fordern höheren bAV-Anteil im Rentenmix Kapitalmarktgedeckte Altersvorsorge jenseits von Staatsanleihen

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ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Verschuldung deutlich heruntergefahren, so dass Investitionen und Dividendenausschüttungen durch gesunde Bi-lanzen getragen werden. Dank einer sehr wettbe-werbsfähigen Exportindustrie mit starker Ausrich-tung auf die schnell wachsenden Schwellenländer, vergleichsweise niedriger Verschuldung und hoher Innovationskraft baut die deutsche Wirtschaft ihren Vorsprung weiter aus", sagt Christian von Engelb-rechten, Manager des Fidelity Germany Fund.

Auch international finden sich viele erfolgreiche Un-ternehmen mit soliden Kennzahlen. "Qualitätsan-leihen europäischer oder US-amerikanischer Unter-nehmen bieten deutlich mehr Renditepotenzial als die Staatsanleihen der als sicher geltenden Staaten - und das bei einem gegenwärtig sehr attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis. Sie stellen somit eine gute Ergänzung zu Aktien dar", sagt Christian Chrobok, Rentenportfolio-Manager bei Fidelity Worldwide In-vestment. "Aus strategischer Sicht empfehle ich zu-dem einen 30-prozentigen Anteil an Schwellenland-Anleihen im Portfolio. Aus taktischer Sicht ist es für dieses Jahr auch noch interessant, dem Anleiheport-folio High-Yield-Bonds beizumischen."

Dass auch Immobilien eine verlässliche und aus Ren-ditesicht gute Alternative zu Einkommen aus Staats-anleihen bieten, machte Dr. Arno Vaeth, Portfolio-Manager für Immobilien bei Fidelity Worldwide Investment, deutlich: "Mit einer nachhaltig erziel-baren Rendite von 5 bis 6 Prozent weisen deutsche Gewerbeimmobilien eine vielfach höhere Rendite auf als beispielsweise europäische Staatsanleihen. Zudem ist der deutsche Immobilienmarkt im inter-nationalen Vergleich sehr stabil und hat aufgrund der positiven wirtschaftlichen Fundamentaldaten gute Perspektiven."

Von den Nachbarn lernen

Anlagemöglichkeiten sind für institutionelle Inve-storen wie beispielsweise betriebliche Pensions-fonds also vorhanden. Entscheidend ist aus Sicht der Bürger in Deutschland, dass der Ausbau der bAV hierzulande systematischer und energischer angegangen wird. "Dass es in manchen Branchen wie etwa der Chemischen Industrie bereits beispiel-hafte Vorstöße gibt, ist ebenso ermutigend wie das wieder erstarkende Bekenntnis der Politik zur bAV. Doch der demografische Wandel macht keinen Halt. Um Arbeitnehmer flächendeckend zu ermuti-gen, ihre Alterseinkünfte stärker als bislang über ein Engagement in der bAV abzusichern, müssen Un-ternehmen, Gewerkschaften und Politik an einem Strang ziehen", so Mössle. Vorstellbar sind verschie-

dene Modelle: zum Beispiel ein echtes Obligatorium nach Schweizer Vorbild. Oder eine automatische Entgeltumwandlung mit einem individuellen Aus-stiegsrecht (opt-out), wie sie Großbritannien gera-de einführt und wie sie in Deutschland in einzelnen Unternehmen und Branchen bereits praktiziert wird.

Tatsachen geschaffen

Fidelity Worldwide Investment hat in diesem Jahr selbst ein neues Vorsorgemodell für seine Mitarbei-ter eingeführt. Die Fidelity Zukunftsvorsorge 2012 besteht aus drei Komponenten: Zeitwertkonto sowie Vorsorgeplan bestehend aus Vorsorgekonto und Ri-sikovorsorge. So deckt das Paket Berufsunfähigkeits- und Todesfallrisiken während der Arbeitsphase ab, trägt dazu bei, die Rentenlücke effizient zu verklei-nern und eröffnet dem Mitarbeiter während der Ar-beitsphase mehr Raum für eine flexible Gestaltung der Lebensarbeitszeit. Der Fidelity Vorsorgeplan ist eine Direktzusage in Form einer sogenannten Bei-tragszusage mit Mindestleistung. Der Plan zeichnet sich durch eine automatische Entgeltumwandlung mit flexibler individueller Ausstiegsmöglichkeit aus. Unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze werden monatlich 8 Prozent des Bruttogehalts eingebracht, je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Mitarbeiter, sofern er dem Vorschlag der Firma folgt. Bei langer Betriebszugehörigkeit erhöhen sich die Arbeitgeber-beiträge. "Auf diese Weise konnten wir einen Betei-ligungsgrad an der Entgeltumwandlung von 85 Pro-zent der Mitarbeiter erreichen. Die Automatik ist ein entscheidender Impuls für eine aktive Beteiligung der Arbeitnehmer", so Mössle. www.fidelity.de

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Ursula von der Leyen plant, alle Selbstständigen in eine verpflichtende Alterssicherung einzah-len zu lassen, um sie besser vor Altersarmut

zu schützen. Doch auch wenn bei Selbstständigen beim Thema Altersvorsorge eine Regulierungslücke bestehen kann, warnt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vor einer Lösung nach dem Gießkannenprinzip. Denn wie viele Selbstständige schutzbedürftig sind, ist umstritten. In einer Analy-se zeigt das IW Köln, dass viele Selbstständige bis zum Ruhestand Vermögen aufbauen. Gerade jene, die Mitarbeiter beschäftigen, kommen mit durch-

schnittlich 275.000 Euro auf mehr Geld als viele andere Personengruppen. Später nutzen sie dieses Geld dann, um ihren Lebensabend zu finanzieren. Solo-Selbstständige - also jene ohne Mitarbeiter - ar-beiten in vier von zehn Fällen hingegen nur Teilzeit. Entsprechend bessern sie das Haushaltseinkommen mit ihrem Job häufig nur auf. Wenn deren Einkom-men nun mit einer weiteren Abgabe belastet wird, könnten einige der Selbstständigen dem Arbeits-markt den Rücken kehren. Judith Niehues, Jochen Pimpertz: Alterssicherung der Selbstständigen in Deutschland, in: IW-Trends 3/2012 www.iwkoeln.de

Altersvorsorge für Selbstständige IW Köln: Das Gießkannenprinzip hilft nicht

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Eine Spitzenposition in der privaten Vorsorge bescheinigt den Deutschen eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens TNS zur Al-

tersvorsorge von über 12.000 Menschen in zwölf europäischen Ländern. 59 Prozent der Deutschen sorgen demnach mit einer betrieblichen oder pri-vaten Altersvorsorge zusätzlich für das Rentenalter vor. Nur in den Niederlanden liegt der Anteil mit 67 Prozent höher. In Spanien und Italien hingegen sor-gen nur halb so viele Menschen (jeweils 29 Prozent) wie in Deutschland zusätzlich zum staatlichen Ren-tensystem für das Alter vor. Carsten Brzeski, Senior Economist der ING-DiBa, sieht in der mangelnden Altersversorgung "eine weitere tickende Zeitbom-be in Europa, die sich unter der Staatsschuldenkrise versteckt hält."

Bevölkerung in Südeuropa macht sich die größten Sorgen, über die finanzielle Situation im Alter

In Spanien und Italien fürchten dann auch die mei-sten Menschen wegen Geldmangels nicht in den Ruhestand gehen zu können. In Deutschland ma-

chen sich 42 Prozent der heute Berufstätigen Sor-gen über die nötigen finanziellen Rücklagen für den Ruhestand. 26 Prozent hingegen sind unbesorgt. Lediglich in den Niederlanden und Österreich über-wiegt die Zahl der Menschen, die sich keine Sorgen machen.

Mehrheit der erwerbstätigen Deutschen befürchtet, im Alter schlechter als heutige Rentner dazustehen

55 Prozent der erwerbstätigen Deutschen gehen davon aus, dass ihre Finanzsituation im Rentenal-ter schlechter sein wird, als bei heutigen Rentnern. Auch 58 Prozent der Rentner gehen davon aus, dass es den nachfolgenden Generationen finanziell nicht so gut wie ihnen gehen wird. Carsten Brzeski sieht in der ausreichenden Altersvorsorge die "größte sozial-ökonomische Herausforderung der kommen-den Jahre in Europa aber auch in Deutschland. Die Gefahr ist groß, dass die Schere zwischen Arm und Reich, weiter auseinander gehen wird. Die aktuelle Diskussion zur Altersarmut kommt daher zum rich-tigen Zeitpunkt." www.ing-diba.de

Fehlende private Altersvorsorge besorgt EuropäerDeutschland belegt bei privater Vorsorge Platz 2 in europäischer Vergleichsstudie

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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Die ZDF-Sendung “Frontal21“ stellt in dem Bei-trag “Geprellte Kunden? – Lebensversicherer tricksen bei der Auszahlung” die Behauptung

auf, dass Lebensversicherer die Kunden nicht ange-messen an den Bewertungsreserven beteiligen wür-den. Diese Behauptung ist nicht haltbar. Der GDV stellt klar: Selbstverständlich zahlen die Lebensversi-cherer den Versicherten zum Vertragsende die ihnen zustehenden Bewertungsreserven aus. Damit setzen sie die gesetzlichen Regelungen des Versicherungs-vertragsgesetzes (VVG) um – transparent und nach-vollziehbar.

Bewertungsreserven wurden immer schon nach de-ren Realisierung an die Versicherten ausgeschüttet. Eine explizite Regelung zur Bewertungsreservenbe-teiligung der Versicherten wurde 2008 mit der Re-form des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) ein-geführt. Seither fließen jedoch nicht „mehr“ Erträge an die Versicherten, denn man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Mit der Gesetzesreform wurde also nur das „wann“ und „über welchen Weg“ ge-regelt – nicht aber das “wie viel”.

Wie entstehen Bewertungsreserven (stille Reserven)?

Die Kapitalanlagen der Lebensversicherer sind im Wesentlichen in festverzinsliche Wertpapiere in-vestiert, weitere Anlageklassen sind Immobilien, Aktien und Beteiligungen. Für den Großteil dieser Wertpapiere wird an jedem Handelstag an der Börse ein Kurs ermittelt. Bewertungsreserven entstehen, wenn der Zeitwert oberhalb des Buchwertes liegt; liegt der Zeitwert unterhalb des Buchwertes, ent-stehen wiederum stille Lasten. Fazit: Die Höhe der Bewertungsreserven verändert sich mitunter täglich. Sie werden erst bei einem Verkauf der Wertpapiere realisiert, sodass aus Buchgewinnen Erträge werden.

Wie berechnen die Lebensversicherer den Betrag, mit welchem ein einzelner Kunde an den Bewer-tungsreserven beteiligt wird?

Es ist gesetzlich festgelegt, dass die Unternehmen einmal im Jahr die Höhe der gesamten Bewertungs-reserven ermitteln und veröffentlichen müssen (Bi-

lanz). Ausgehend von diesem Gesamtwert wird der Anteil, mit welchem jeder einzelne Vertrag an den Bewertungsreserven beteiligt wird, ermittelt. Versi-cherungsverträge enden in der Regel zum Monats- oder Quartalsende. Deshalb ist es durchaus gängige Praxis, diese Werte monatlich zu berechnen.

Die Versicherten können der Jahresmitteilung den aktuellen Stand der Bewertungsreservenbeteiligung entnehmen. Die konkrete Aufschlüsselung der (prognostizierten) Auszahlung ist unternehmensin-dividuell gestaltet. Weiterführende, detaillierte In-formationen können bei den Unternehmen erfragt werden.

Lässt das Gesetz den Lebensversicherern Spielraum, in welcher Höhe die Versicherten an den Bewer-tungsreserven beteiligt werden?

Nein. Seit 2008 ist explizit geregelt, dass die Versi-cherten nach einem verursachungsorientierten Ver-fahren an den Bewertungsreserven beteiligt werden müssen. Die Aufsicht hat mögliche Verfahren für die Beteiligung an Bewertungsreserven veröffentli-cht, die von den meisten Unternehmen angewendet werden.

Dass die Bewertungsreserven insgesamt schwanken, hat zur Folge, dass auch in den Jahresmitteilungen der Wert zur Höhe der Bewertungsreservenbeteili-gung von Jahr zu Jahr schwanken kann.

Warum arbeiten Lebensversicherer überhaupt mit Bewertungsreserven?

Die Lebensversicherung kombiniert Garantielei-stungen, Risikoschutz und eine größtmögliche Sta-bilität der Ertragsentwicklung. Um diese – von den Versicherten hoch geschätzte – Stabilität sicherzu-

Die Bewertungsreserven kommen bei den Versicherten an GDV: Klarstellung zu Frontal21-Bericht

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stellen, arbeiten Lebensversicherer mit „Sicher-heitspuffern“. Das heißt, dass in besonders ertrag-reichen Jahren erwirtschaftete Erträge nicht sofort und komplett ausgeschüttet, sondern über mehre-re Jahre geglättet zugeteilt werden.

Gerade die Stabilität der Ertragsentwicklung ist ein zentrales Leistungsmerkmal der Lebensversiche-rung. Denn anders als der Kauf von Investment-fonds oder einer Direktanlage in Aktien – deren Kursschwankungen unmittelbar beim Kunden an-kommen – federn Lebensversicherer die Kapital-marktentwicklungen für die Versicherten über die Zeit ab. Bewertungsreserven sind eine wesentliche Stellschraube, die dazu dient, die langfristigen Ga-rantien für alle Versicherten erfüllen zu können.

Transparenz bei Bewertungsreservenbeteili-gung hergestellt, so die Bundesregierung

Die Reporter zitieren im Frontal21-Beitrag die Bun-desregierung, wonach „das vorhandene Recht keine vollständige Transparenz“ herstellen würde. Die direkt darauf folgenden Sätze aus den Ausfüh-rungen der Bundesregierung zitieren die Reporter hingegen bewusst nicht, denn sie passen nicht zur Stoßrichtung des Beitrags. Aus der Antwort der

Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen:

„Müsste jedem ausscheidenden Versicherungsneh-mer ein vollständiges Rechenwerk zur Verfügung gestellt werden, aus dem sich ergibt, welche Be-wertungsreserven im Einzelnen wie seinem Vertrag zugerechnet worden sind, entstünden hohe zusätz-liche Verwaltungskosten, die den Auszahlungsbe-trag merkbar mindern würden. Hinzu kommt, dass die Überprüfung des Zahlenwerks ohnehin nur durch einen Sachverständigen erfolgen könnte. Die Komplexität der Berechnung ergibt sich da-raus, dass es um zahlreiche Verträge geht, mit un-terschiedlichen Laufzeiten und unterschiedlichen Prämienzahlungen, damit auch unterschiedlicher Kausalität. Auch die Bewertung der vorhandenen stillen Reserven ist relativ komplex.

Angesichts dieser Ausgangslage hat sich der Ge-setzgeber für eine einfach handhabbare Regelung entschieden, die die Interessen der betroffenen Versicherungsnehmer zu einem angemessenen Ausgleich bringt. Transparenz hinsichtlich der Be-wertungsreserven wurde dadurch hergestellt, dass die Versicherungsunternehmen verpflichtet wur-den, für sämtliche Kapitalanlagen in einem Anhang zur Bilanz den Zeitwert anzugeben.“ www.gdv.de

Ärzte, Apotheker, Anwälte und Steuerberater müssen sich auf drastische Kürzungen ih-rer Altersvorsorge einstellen. Rund 800.000

Freiberuflern in Deutschland, die einer Kammer angehören, stehen nach Informationen des Wirt-schaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 10/2012, EVT 20. September) Senkungen ihrer Renten bevor. Die rund 90 berufsständischen Versorgungswerke, die die Renten für die Freiberufler garantieren, haben aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt gra-vierende Finanzierungsprobleme.

Hält die Niedrigzins-Phase an, können die Werke laut Versicherungs-Experten bald ihre Leistungsver-sprechen nicht mehr einhalten. "Nach meinen Infor-mationen wackeln einige Versorgungswerke", sagte Anette Kramme, Renten-Expertin der SPD im Bun-

destag gegenüber 'Capital'. Die Mitglieder müssten sich auf weit niedrigere Renten einstellen, prognos-tiziert der unabhängige Aktuar Peter Schramm.

Nach 'Capital'-Recherchen ist in Deutschland die Haftungsfrage bei der Pleite eines Versorgungswerks rechtlich völlig ungeklärt. In einer Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages heißt es, die Frage, wer im Insolvenzfall für die Renten der Freiberufler aufkomme, sei "bisher nicht abschlie-ßend beantwortet worden". www.capital.de

Capital: Versorgungswerke geraten in finanzielle Bedrängnis Renten von rund 800.000 Freiberuflern in Gefahr

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Die in Deutschland tätigen Lebensversicherer sehen nach wie vor gute Chancen für ihr Ge-schäftsmodell, insbesondere für den Verkauf

von Versicherungsprodukten mit Garantien. Um aber in Zukunft ihre Rolle als Vorsorgeanbieter opti-mal ausüben zu können, fordert ein großer Teil der Gesellschaften eine Verbesserung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Dies ergab die Studie „Lebensversicherung 2.0 – Perspektiven und Herausforderungen“, die vom Lebensrückver-sicherer RGA, dem Prüfungs- und Beratungsunter-nehmen Deloitte und dem Institut für Versicherungs-wissenschaften, Leipzig GmbH (IfVW) durchgeführt und gestern in Köln vorgestellt wurde. Im Rahmen der Konferenz „Lebensversicherung 2.0“ diskutier-ten Branchenteilnehmer über die Möglichkeiten, die Lebensversicherung als zentrales Element der Alters-versorgung in Deutschland zu erhalten.

Zum zweiten Mal nach 2010 hatte das Team Ent-scheider in der deutschen Lebensversicherungswirt-schaft zu ihren Erwartungen und Einschätzungen über die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbe-dingungen für ihre Branche befragt. Teilgenommen haben 23 Lebensversicherungsunternehmen/-grup-pen, die einen Marktanteil von 84 Prozent reprä-sentieren. Einen weiteren Schwerpunkt der Studie bildete das Thema Transparenz- und Verbraucher-schutzmaßnahmen, welches die Branche aktuell stark umtreibt.

5 große Herausforderungen für die deutsche Lebensversicherung

Als entscheidende Faktoren für ihre Zukunft be-trachten die Teilnehmer mit großem Abstand die Volatilität der Kapitalmärkte bzw. das Niedrigzins-niveau sowie die Ausgestaltung von Solvency II. Mehr als zwei Drittel der Versicherer halten darüber hinaus die Vertriebseffizienz, Prozesseffizienz und Transparenzmaßnahmen für wichtige Kriterien.

Die Kernaussagen der Studie „Lebensversiche-rung 2.0“ zu den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen:

• Die Politik steht zur Lebensversicherung und schafft damit die notwendige Grundlage für ihr Fortbestehen.

Viele Versicherer loben das klare Bekenntnis der Po-litik zur privaten Altersvorsorge, dem sie auch durch die Förderung bestimmter Produkte Ausdruck ver-leiht: Das Bewusstsein für die notwendige private Vorsorge, welches die Politik bereits geschaffen hat, ist die Basis für eine langfristig hohe Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten und sichert damit die Lebensversicherung als solche. Dies sehen 56 Prozent (2010: 47) der Teilnehmer so.

• Im Detail muss die Politik jedoch bessere und in sich stimmige Bedingungen schaffen, damit Lebensversicherungsprodukte attraktiv blei-ben.

93 Prozent (2010: 68) der Teilnehmer sehen gerade im Zusammenspiel von Solvency II und dem Niedrig-zinsniveau den Grund für ein eingeschränktes An-gebot an attraktiven Altersversorgungsprodukten in Deutschland: Anbieter treten vermehrt aus dem Markt aus, Produkte können nicht mehr zu attrak-tiven Konditionen angeboten werden. „Die Gesell-schaften erwarten daher vom Gesetzgeber, dass er im Detail stabile und faire Bedingungen für Lebens-versicherer schafft“, erklärt Bharat Bhayani, Partner der Actuarial & Insurance Services bei Deloitte. Sie bemängeln z. B. die unterschiedliche Behandlung der Lebensversicherer, insbesondere gegenüber Fondsanbietern, rückwirkende Gerichtsurteile oder auch die hohe Veränderungsdynamik in der Gesetz-

Versicherer in Deutschland sehen Herausforderungen die sich bewältigen lassenStudie Lebensversicherung 2.0

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gebung. „Überregulierung, Bürokratie und das Fest-legen von Rahmenbedingungen, etwa Beteiligung an Bewertungsreserven, erschweren aus Branchensicht das Handeln der Lebensversicherer“, so Bhayani.

• Langfristige Garantien brauchen einen sicheren Rechtsrahmen, um weiter am Markt bestehen zu können.

Langfristig finanzierbare Garantien werden auf Dau-er den hohen Kapitalanforderungen unter Solvency II nicht standhalten. Auch rückwirkende Gerichts-entscheidungen führen zu Rechtsunsicherheit, was den Unternehmen eine langfristige Planungssicher-heit entzieht. Somit sehen 92 Prozent (2010: 83) Verbesserungsbedarf sowohl bei den politischen als auch bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für langfristig finanzierbare Garantien. Auch mit Blick auf den Kunden wurde in der gestrigen Diskussi-on gefordert, dass der aktuelle Rechtsrahmen ste-tig in eine feste Richtung weiterentwickelt werden müsse. Ansonsten stehe das Verbrauchervertrauen in die Lebensversicherung auf dem Spiel: „Im heu-tigen politischen und medialen Umfeld, aber auch angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus ist der Verbraucher stark verunsichert“, erklärte BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Für Versicherungsbe-rater ist es schwierig, noch zum Kunden durchzu-dringen, wenn sich die Grundbedingungen immer wieder verändern.“

• Solvency II in Zusammenhang mit dem Kapi-talmarktumfeld wird sich schon in den näch-sten Jahren merklich auf das Produktdesign in der Lebensversicherung auswirken.

Neben den Forderungen nach besseren Rahmen-bedingungen arbeiten Versicherer auch daran, ihr Geschäftsmodell über die Produktgestaltung anzu-passen. Insbesondere Solvency II und die damit ver-bundenen Herausforderungen für die Risikoposition spielen dabei eine Rolle. „Unsere Studie zeigt deut-

lich, dass die Gesellschaften ihren Risikoappetit in den letzten zwei Jahren zurückgefahren haben und Risiken nun auch viel genauer beobachten“, fasst Dr. Klaus Mattar, Hauptbevollmächtigter der deutschen Niederlassung der Reinsurance Group of America (RGA), zusammen. „So gehen wir davon aus, dass wir in fünf Jahren neue Produkte am Markt sehen werden: Abschnittsgarantien beispielsweise werden dann bei der Gestaltung von Garantieprodukten eine große Rolle spielen – damit begegnen die Ver-sicherer sowohl den niedrigen und volatilen Zinsen als auch der Notwendigkeit, ihre Kapitalkosten un-ter Solvency II zu optimieren.“

• Angemessen – und unter Solvency II auch notwendig – ist eine Überschussbeteiligung, die zum Niedrigzinsniveau passt.

Die Lebensversicherer sagen nahezu einstimmig voraus, dass die branchenweite durchschnittliche Überschussbeteiligung sinken wird. „Das ist auch vernünftig und entspricht in einem schon länger andauernden Niedrigzinsumfeld einer verantwor-tungsvollen Unternehmenspolitik, die notwendig ist, um eine langfristig stabile Alterssicherung der Lebensversicherten zu gewährleisten“, so Prof. Dr. Fred Wagner, Direktor des IfVW.

Die Transparenzdebatte: Wie viel Transparenz ist möglich, wie viel nötig?Einen weiteren Schwerpunkt der Studie bilden die Entwicklungen in Bezug auf Transparenz und Ver-braucherschutz in Deutschland. „Der britische Markt macht uns bereits vor, dass Transparenzmaß-nahmen große Veränderungen mit sich bringen”, sagt Mattar vom Lebensrückversicherer RGA, wel-cher in Großbritannien zu den führenden Anbietern zählt. „Dies wird sich in Deutschland in ähnlichem Maße entwickeln. Der Versicherer steht dann stär-ker in der Pflicht als bisher, was sich auch auf die Vertriebs- und Vergütungsmodelle auswirken wird.“

Transparenz stand auch im Fokus der gestrigen Podiumsdiskussion

Eine der Kernfragen der Diskussion lautete, ob es künftig brancheneinheitliche Transparenzstandards für Versicherungsprodukte geben solle. Nach An-sicht des Finanzvorstands der Generali Holding AG, Dr. Torsten Utecht, sei jedoch ein Lebensversiche-rungsprodukt so komplex, dass man dieses nur mit kompetenten Beratern vermitteln könne: „Da geht es nicht um bessere Produktblätter, sondern um die Fähigkeit des Vermittlers, seinen Kunden individu-ell in dessen persönlicher Situation zu beraten.“ Dr. Christian Grugel aus dem Bundesministerium für

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Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz plädierte aber auch für eine bessere Vergleichbar-keit der Produkte: „Märkte funktionieren nur, wenn man Angebote auch vergleichen kann. Deshalb brauchen wir in allen Produkten eine vorgegebene Grundleistung, die dann um weitere eigene Merk-male ergänzt wird.“

Die Kernaussagen der Studie „Lebensversiche-rung 2.0“ zum Thema Transparenz und Ver-braucherschutz:

• Der Trend zu Transparenz- und Verbraucher-schutzmaßnahmen ist wichtig, muss jedoch im richtigen Rahmen umgesetzt werden. Transpa-renz wird nicht durch Bürokratie und Komple-xität erreicht.

83 Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass die Transparenz in der Lebensversicherung erhöht werden muss. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem der Verbraucher(schutz), aber auch neue ge-setzliche Anforderungen der letzten Jahre, wie z. B. die VVG-Reform. Die Gesellschaften erwarten vom Gesetzgeber dafür einheitliche und unternehmens-übergreifende Standards. Diese brancheneinheit-lichen Regelungen sollten jedoch praktikabel sein und dem Wesen des deutschen Verbrauchers ent-sprechen. „Beispielsweise sind die Versicherer nicht der Meinung, dass die Abschlusskosten getrennt von der Prämie abgerechnet werden sollten“, so Bhayani. „Dies entspricht nicht der Bereitschaft der breiten Bevölkerung, für Beratung extra zu bezah-len bzw. für Beratung auch ohne einen Vertragsab-schluss zu zahlen.“

• Die Meinungen über die richtigen Transpa-renzmaßnahmen differieren stark. Produktra-tings finden mit 74 Prozent unter den Teilneh-mern die größte Zustimmung.

Ein breiter Konsens besteht darin, dass die Transpa-renz durch verständlichere Produktbeschreibungen erhöht werden kann. Vor allem bei der privaten Vorsorge besteht hier noch großer Nachholbedarf, während die betriebliche Altersversorgung (bAV) noch als transparenteste Form angesehen wird. „Ein Lebensversicherungsprodukt ist allerdings per se hoch komplex. Der Verbraucher muss nicht alle Mechanismen im Detail überblicken, um die Vorteil-haftigkeit für seine Zwecke der Altersvorsorge beur-teilen zu können“, erklärt Wagner vom IfVW. „Mehr Transparenz wird dann eher durch Vergleichbarkeit geschaffen, etwa durch Produktratings, die Betrach-tung der Gesamtkostenquote für ein Produkt oder durch einheitliche Risiko-Rendite-Modelle.“

Fazit: Die Kernbotschaften der in „Lebensversiche-rung 2.0“ befragten Versicherer sind eindeutig: Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen und verbessern, damit die Lebensversicherer die Heraus-forderungen durch die Volatilität der Märkte, durch Solvency II und andere gesetzliche Entwicklungen annehmen und bewältigen können. Sie bekennen sich darüber hinaus zur Notwendigkeit, mehr Trans-parenz zu schaffen – nur so wird der Verbraucher eine bessere Urteilskraft und stärkere Eigeninitiative für die private Altersvorsorge entwickeln können. www.rgare.com

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Das Vertrauen der Bundesbürger in professi-onelle Ansprechpartner aus der Finanzbran-che ist gestiegen: Aktuell würden sich die

meisten (51 %) über den Berater einer Bank oder Sparkasse zur Altersvorsorge informieren (2011: 46 %). Auf Platz 2 folgen Freunde und Bekannte mit 45 Prozent (2011: 39 %). Auf Rang 3 landen die unabhängigen Finanz- bzw. Versicherungsbe-rater mit 36 Prozent. Sie mussten allerdings Ein-bußen hinnehmen (2011: 46 %). So das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der Heidelberger Le-bensversicherung AG.

Ihre bislang besten Ergebnisse seit Start der Um-frage im Jahr 2010 erzielen Vertreter von Versiche-rungsgesellschaften mit 35 Prozent (2011: 27 %) und Verwandte mit 32 Prozent (2011: 25 %).

Wie zu erwarten, ist die Bedeutung des Internet gestiegen: 29 Prozent informieren sich dort (2011: 23 %). Demgegenüber haben die klassischen Me-dien wie Tageszeitungen, Fachmagazine, Radio und Fernsehen mit 17 Prozent ihren tiefsten Stand erreicht (2011: 20 %). Überraschend schwach schneiden Social Media als Informationsquelle zur Altersvorsorge ab: Communities, Foren und Blogs landen mit vier Prozent abgeschlagen auf dem 9. und letzten Platz (2011: 3 %).

"Die Ergebnisse bestätigen, wie wichtig der persön-liche Kontakt und das Vertrauen von Ratsuchenden sind", betont Michael Sattler, neuer Vorstandsvor-sitzender der Heidelberger Leben. Noch deutlicher ist dies bei den 20-29-Jährigen: Sie vertrauen vor allem Freunden und Bekannten (57 %) und Ver-wandten (49 %). Gerade bei jüngeren Menschen seien besondere Anstrengungen nötig, um sie von der Beratungskompetenz der Altersvorsorge-Spezialisten zu überzeugen, betont Sattler. Mehr Vertrauen in Profis als in Informationen von Freun-den und Verwandten zeigen Befragte mit einem Haushaltsnetto-Einkommen über 2.500 Euro: Sie konsultieren vorrangig Bankberater (62 %; alle: 51 %) und unabhängige Finanz- und Versiche-rungsberater (43 %; alle: 36 %).

Die Umfrage wurde im Rahmen des "Vorsorge-Monitors 2012" im Mai 2012 von der GfK-Markt-forschung im Auftrag der Heidelberger Leben durchgeführt. Befragt wurden 973 repräsentativ ausgewählte Personen ab 14 Jahren. www.heidelberger-leben.de

Umfrage: Vertrauen in Informationen zur Altersvorsorge wieder gewachsen

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Bankberater, Versicherungsvertreter, Internet gewinnen- klassische Medien, unabhängige Finanz- und Versicherungsberater verlieren- Social Media spielt keine Rolle

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In seinem jetzt veröffentlichten Rating des Wirt-schaftsinformationsdienstes map-report nimmt der Versicherungsexperte Manfred Poweleit Stel-

lung zur aktuellen Situation der deutschen Lebens-versicherung und belegt, dass Lebens- bzw. private Rentenversicherungen - trotz der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt - für die Versicherten sehr lohnens-wert sind:

- Auszug aus der Veröffentlichung -

„Gute Renditen erzielt - Dominanz der Debeka beim Lebensversicherungsrating fast peinlich"

Anfang August 2012 krebst die Umlaufrendite fest-verzinslicher Wertpapiere wieder knapp über der Marke von 1 %. Vermutlich wird bald wieder die Debatte losgehen, wann die ersten Lebensversi-cherer ins Schleudern kommen, ihre Garantien nicht mehr einlösen können. Doch die Fakten aus der Bi-lanzanalyse wollen nicht so recht zum Geschwätz der Panikmacher passen.

Auf der Basis von 88 Geschäftsberichten deutscher Lebensversicherer ergibt sich eine Nettorendite der Kapitalanlagen von 4,14 %. Das ist im Verhältnis zu den Jahren vor 2000 natürlich dürftig. Im Verhältnis zu den Panikrednern eigentlich eine tolle Rendite, die Zweifel an die Erfüllbarkeit der Verträge aus-räumt. Das besonders für die Lebensversicherer mit den besten Kapitalanlegern. Marktprimus ist die Ko-blenzer Debeka mit 4,79 % vor Swiss Life (4,73 %), WGV und Zurich Deutscher Herold (jeweils 4,72 %), Basler (4,69 %) und Marktführer Allianz (4,60 %).

Im Lebensversicherungsrating arbeitet map-report mit Bilanzkennzahlen über 12 Jahre. Hier sieht das Bild naturgemäß noch viel besser aus. Für den Marktdurchschnitt über 12 Jahre ergeben sich 4,84 %. Die besten Werte des Marktes erzielte wieder die Debeka mit 5,46 % vor Alte Leipziger (5,40 %),

DEVK a.G. (5,33 %), Asstel, Continentale und Alli-anz (jeweils 5,27 %).

Die Debeka arbeitet nicht nur in der Kapitalanla-ge sehr erfolgreich, sondern durchgehend auch sparsam. So belegt sie sowohl in der Verwaltungs-kostenquote als auch bei den Abschlusskosten he-rausragende 6. Plätze. Die Kombination von hohen Renditen und geringen Kosten ermöglichen beson-ders gute Ablaufleistungen für die Kunden. 12-jäh-rige Verträge haben sich im Test mit 4,51 % rentiert. Das ist Platz 1 vor der HUK-Coburg (4,48 %) und Europa (4,20 %). Über 20 Jahre Laufzeit sind die gleichen Unternehmen auf dem Podium: Wieder Platz 1 für die Debeka mit 5,76 % vor Europa mit 5,52 % und HUK-Coburg mit 5,33 %. Besonders hoch rentierlich für den Verbraucher sind die Verträ-ge über 30 Jahre Laufzeit. Hier schafft die Debeka bei Fälligkeit des Vertrages sogar eine Rendite von 6,00 % und eine Ablaufleistung von 100.572 € nach einer Einzahlung von 36.000 €. Die folgenden Plätze gehen an HUK-Coburg (5,95 %), Neue Leben (5,84 %), Europa (5,74 %) und Cosmos 5,71 %.

Angesichts dieser Dominanz in den wichtigen Ein-zelkennzahlen verwundert es nicht, dass die Debeka mit der höchsten Punktzahl im Test wiederum ein hervorragendes mmm erzielt hat. Vier Punkte da-hinter folgt die Europa mit 80 Punkten, danach eine Gruppe mit jeweils 78 Punkten. Allianz, Cosmos, DEVK a. G. und HUK-Coburg. Ein hervorragendes mmm konnte auch an die Asstel mit 70 Punkten vergeben werden. Öffentliche Braunschweig und R+V haben das Spitzenrating gerade um einen Punkt verfehlt.“ www.debeka.de

Wirtschaftsinformationsdienst map-report veröffentlicht neue Analyse der deutschen LebensversichererLebensversicherung nach wie vor attraktiv - 4,79 Prozent Nettorendite beim Marktbesten Debeka

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Dynamische Hybridprodukte sind heute der Standard für moderne fondsgebundene Versicherungsprodukte. Über zwanzig Versi-

cherungsunternehmen nutzen dynamische Hybrid-produkte heute regelmäßig als erste Wahl für fonds-gebundene Versicherungsverträge. Entsprechend ist die Anzahl der Anbieter (KAG´s) so genannter 80er Garantiefonds auf elf, die Zahl der 80er Garantie-fonds auf 22 und das in ihnen verwaltete Vermögen auf ca. 2,33 Mrd. Euro (Quelle: Bloomberg, Stand: 31.05.2012) angewachsen.

Dynamische Hybridprodukte entsprechen den Inte-ressen des Anlegers nach individueller Veranlagung und damit nach effizientem Garantiemanagement. Sie ermöglichen dem Anleger an den Chancen der Kapitalmärkte zu partizipieren und gleichzeitig das investierte Kapital zu schützen. Diese Eigenschaften erklären die rasche Etablierung und den Grad der Verbreitung. Die dynamische Anlage erfolgt dabei einerseits im Deckungsstock des Versicherers und andererseits in 80er Garantiefonds und freien Fonds des Asset Managers, so dass dynamische Hybride die Stärken des Versicherers mit denen eines Asset Managers kombinieren und dem Anleger eine aus-gewogene Balance zwischen Performancechancen und Sicherheit bieten können. Aufgrund des langen Anlagehorizonts fondsgebundener Lebensversiche-rungsverträge ist ein ausgewogenes Verhältnis von Chancen und Risiko von besonderer Bedeutung.

Kleine Unterschiede – große Wirkung

Für die Partizipation an den Chancen der Kapital-märkte ist in erster Linie der 80er Garantiefonds verantwortlich, der durch die jeweilige Kapitalanla-gegesellschaft gemanagt wird. Die Mehrzahl der am Markt verfügbaren 80er Garantiefonds setzt für das Garantiemanagement auf den bewährten und sehr flexiblen Absicherungsmechanismus CPPI (Constant Proportion Portfolio Insurance). Zwischen den Kon-zepten existieren jedoch neben unterschiedlichen

Anlagephilosophien auch konzeptionelle Unter-schiede, die sich in der Wertentwicklung der 80er Garantiefonds und damit unmittelbar im Wert des Versicherungsvertrags niederschlagen.

Die überwiegende Mehrheit der Anbieter setzt auf aktive, d.h. Fonds- oder Einzeltitel-basierte Lö-sungen. Einer der wesentlichen Gründe hierfür dürfte sein, dass aktives Management die Flexibilität bietet, das Portfolio von Zeit zu Zeit entsprechend veränderter Rahmenbedingungen anzupassen. Demgegenüber bieten nur sehr wenige Anbieter passive, d.h. ETF- oder optionsbasierte Lösungen, an. Konzeptionell beharren viele Anbieter auf dem klassischen CPPI Ansatz und verzichten so zum Wohle des Anlegers auf notwendige Anpassungen bzw. Weiterentwicklungen.

Für die Auswahl eines 80er Garantiefonds ist die Be-trachtung der Rendite/Risiko Profile sinnvoll. So wird der Bedeutung von 80er Garantiefonds für die Par-tizipation an den Chancen der Kapitalmärkte sowie des im Detail sehr heterogenen Angebots Rechnung getragen. Bei der Berechnung wird das Risiko eines Fonds, gemessen durch die Volatilität, ins Verhält-nis zur seiner annualisierten Rendite gesetzt. Im Rahmen fondsgebundener dynamischer Hybridpro-dukte sollte das Ziel eines jeden Fondskonzepts eine ausgewogen Balance zwischen Renditechancen und eingegangenem Risiko sein, denn nur so ist eine sta-bile Allokation des 80er Garantiefonds und damit eine stabile Partizipation des Anlegers an den Chan-cen der Kapitalmärkte möglich.

Dynamische Hybridprodukte - Etablierung zum Standard für fondsgebundene Versicherungen

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Beitrag von von Harald Salzgeber DWS Head of Insurance Sales und Roman Steurer DWS Product Solutions

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DWS Flexible Portfolio Insurance® – modernes Garantiefondsmanagement

Im Rahmen dynamischer Hybridfonds setzt DWS In-vestments seit Einführung seines ersten 80er Garan-tiefonds im August 2007 auf aktives Investmentma-nagement mit globalem Anlagefokus, um so einen möglichst hohen Grad an Risikodiversifikation zu er-reichen. Die DWS hat in den letzten Jahren das dy-namische Garantiemanagement konsequent weiter-entwickelt. Entstanden ist ein sehr dynamisches und flexibles System: DWS Flexible Portfolio Insurance® (FPI). Automatisch wird die Allokation an das jewei-lige Marktumfeld angepasst. Die Leistungsfähigkeit wird im Rendite/Risiko-Vergleich deutlich. Neben der Rendite können die dynamischen Hybridfonds der DWS auch mit einer günstigeren (da geringeren) Risikopositionierung gegenüber Konkurrenzpro-dukten überzeugen.

FPI – Für eine stabilere Partizipation an den Chancen der Kapitalmärkte

Trotz oder vielleicht gerade wegen der Langfristig-keit der Anlage reagieren Kunden sensibel, wenn der 80er Garantiefonds eine niedrige Partizipation an langanhaltend positiven Kapitalmarktphasen bietet. Noch schlimmer als verpasste positive Per-formance wiegen allerdings Kursverluste: ein hoher Investitionsgrad in langanhaltenden und hochvola-tilen Abwärtsmärkten führen zu Unverständnis und Enttäuschung auf Seiten des Kunden. Gerade hier können regelbasierte Umschichtungen durch die Kapitalanlagegesellschaft einen echten Mehrwert für den Kunden bieten.

Durch den Einsatz von DWS Flexible Portfolio Insu-rance® (FPI) in den 80er Garantiefonds für fonds-gebundene Versicherungsprodukte wird genau das erreicht: Während in einer ausgeprägten Börsen-

hausse ein hoher Investitionsgrad angestrebt wird, soll das Risikobudget bei einer anhaltenden Markt-krise durch eine geringe Investitionsquote geschont werden. Seit seiner Einführung Anfang 2011 konn-te FPI bereits eindrucksvoll sein Potenzial bestäti-gen. So konnten die deutlichen Kursverluste im Juli und August 2011 bzw. die damit einhergehenden Marktschwankungen effektiv vermieden bzw. redu-ziert werden, wie folgender Chart verdeutlicht.

DWS Flexible Portfolio Insurance (FPI)® eröffnet attraktive Möglichkeiten für langfristig angelegte Fondspolicen. Risiken lassen sich reduzieren und Performancechancen optimieren und das auch in den letzten Jahren vor Vertragsende.

DWS Flexible Portfolio Insurance ® – Kundener-wartung und Produktperformance im Einklang

Kunden erwarten, dass sie in Aufwärtsphasen die Chancen wahrnehmen und in Abwärtsphasen die Risiken reduzieren. Genau diese Erwartungen wer-den mit DWS Flexible Portfolio Insurance ® aufge-griffen.

• DWS FPI bietet einen deutlich verbesserten Schutz in rückblickend klar ausgeprägten Markt-abschwüngen im Vergleich zu traditionellen CPPI Ansätzen.

• In rückblickend ausgeprägten Aufwärtsphasen partizipierte der Anleger mit DWS FPI in hohen Umfang an den positiven Kursentwicklungen.

• In Märkten ohne Trend verhält sich DWS FPI ähnlich wie CPPI. Die Wertentwicklung in sol-chen Märkten hängt stark von dem beschrit-tenen Pfad ab.

www.dws.de

Quelle: © FotolEdhar - Fotolia.com

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Bundesweite Studie von Standard Life und YouGov zur Altersvorsorge in Deutschland Fast die Hälfte (47 Prozent) der Bundesbürger

beschäftigt sich nur wenig oder überhaupt nicht mit der eigenen Altersvorsorge. Sie sind mit der Wert-entwicklung der Vorsorgeprodukte unzufrieden und blicken pessimistisch in die Zukunft. So lauten die Ergebnisse einer repräsentativen Studie der YouGov Deutschland AG im Auftrag des britischen Versiche-rers Standard Life. Das Meinungsforschungsinstitut hat insgesamt 1.150 Frauen und Männer in ganz Deutschland zu ihrer Altersvorsorge befragt.

Zwar sind 30 Prozent zuversichtlich, dass sie eine finanzielle Absicherung im Alter erzielen können - gleichzeitig sind sich 28 Prozent der Bürger aller-dings nicht sicher, ob sie dieses Ziel tatsächlich errei-chen werden. 29 Prozent gehen sogar davon aus, dass sie ihr Vorsorgeziel wahrscheinlich nicht oder sogar auf keinen Fall erreichen werden. Alarmierend sind auch die Antworten der befragten Rentner: Nur 37 Prozent sind mit ihrem Einkommen zufrie-den. 36 Prozent sind unzufrieden und 27 Prozent der Befragten sehen ihre finanzielle Situation zwie-spältig. „Es ist nicht mehr die Frage, ob es zu einer Altersarmut kommt, sondern nur noch, in welchem Umfang sie kommen wird“, sagt Sven Enger, CEO von Standard Life Deutschland. „Dass sich deutsche Bürger aktuell dafür entscheiden, nichts für ihre Al-tersvorsorge zu tun, wird langfristig fatale Folgen haben. Die Versicherungsbranche hat einen gesell-schaftlichen Auftrag, die Kunden von der Wichtig-keit ihrer Altersvorsorge zu überzeugen.“

Enttäuschung über die Wertentwicklung der Vorsorgeprodukte

Ein Grund für die pessimistische Haltung dürf-te die Unzufriedenheit mit der Performance der Produkte sein: 33 Prozent der Befragten haben mit einer höheren Wertentwicklung ihrer Alters-vorsorgeprodukte gerechnet. 36 Prozent zeigen sich mit der Performance größtenteils zufrieden, positiv überrascht sind hingegen nur 3 Prozent. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Befragten überwiegend auf konservative, rendite-schwache Produkte setzen: Das Sparbuch (24 Pro-zent), die Immobilie, der Bausparvertrag und die

Kapitallebensversicherung (mit jeweils 23 Prozent) gelten laut dieser Umfrage als die beliebtesten Al-tersvorsorgeprodukte. Sie liegen damit deutlich vor Aktienfonds (14 Prozent), Aktien (12 Prozent) oder fondsgebundenen Rentenversicherungen (10 Prozent).

Klassische Lebensversicherung ist Auslaufmodell – Garantiezins kaum bekannt

Die klassische Lebensversicherung war jahrzehn-telang aufgrund ihrer Garantien ein gefragtes Instrument zur Altersvorsorge. Der garantierte Rechnungszins sinkt jedoch seit Jahren kontinu-ierlich und beträgt seit 1. Januar 2012 nur noch 1,75 Prozent. Der klassischen Lebensversiche-rung stehen die Deutschen dementsprechend zunehmend skeptisch gegenüber: 76 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass eine klassische Lebensversicherung nicht für die Vorsorge aus-reicht. Hinsichtlich der Höhe des Garantiezinses herrscht Unwissen: 41 Prozent gaben an, nicht zu wissen, wie hoch der Garantiezins ist. 26 Prozent schätzten ihn höher als 2 Prozent ein, nur 20 Pro-zent kannten den tatsächlichen Garantiezins.

Insolvenzschutz des Anbieters wichtig für An-leger

Was sorgt bei den Befragten, bezogen auf die Anbieter von Altersvorsorgeprodukten, für ein si-cheres Gefühl? Hier rangieren der Insolvenzschutz des Anbieters (mit 65 Prozent der Nennungen) und die Garantie der eingezahlten Beiträge (63 Prozent) ganz vorne. Danach folgt die Anlagekom-petenz des Anbieters (43 Prozent). Das Image des Anbieters (33 Prozent), seine Finanzstärke und sei-ne Erfahrung (jeweils 32 Prozent) werden nicht so hoch bewertet. „Investmentkompetenz gewinnt in Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Kapitalmärkte immer mehr an Bedeutung. Denn nur mit der not-wendigen Erfahrung kann ein Versicherer für den Kunden ausreichend hohe und stabile Erträge er-zielen“, sagt Enger. „Dies ist aus meiner Sicht der entscheidende Faktor, um das Vertrauen der Kun-den zurückzugewinnen und gleichzeitig die Aus-wirkungen der Altersarmut zu begrenzen.“ www.standardlife.de

Altersarmut droht!

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Markt/Umfragen

Studie: Deutsche kümmern sich zu wenig um ihre Altersvorsorge

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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Dies gab der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in der ak-tuellen Ausgabe "Die deutsche Lebensversi-

cherung in Zahlen 2012" bekannt. Das Stornovolu-men der deutschen Lebensversicherer lag damit mit einem Anstieg von 7,4% deutlich über Vorjahres-niveau. Dass der Anstieg nicht noch höher ausfiel, ist unter anderem dem Zweitmarkt für Lebensver-sicherungen zu verdanken. Policenverkäufe auf dem Zweitmarkt stiegen 2011 von 160 Millionen Euro im Vorjahr auf 200 Millionen Euro, bzw. rund 1,5% des Stornovolumens an. Der vergleichsweise geringe Anteil zeigt aber deutlich, dass die Verbrau-cher nach wie vor nicht oder nicht ausreichend über die Handelbarkeit von Lebensversicherungen am Zweitmarkt und den damit verbundenen Vorteilen informiert sind.

Für etwa jede dritte Police, die auf dem Zweitmarkt zum Kauf angeboten wird, kann ein Kaufangebot unterbreitet werden, das einen direkten Mehrerlös

gegenüber der Kündigung der Police bietet. Markt-führer Policen Direkt wurde für seine Kaufangebote erst kürzlich von Stiftung Warentest in der Ausgabe „Finanztest 4/2012“ positiv bewertet. Ausschlagge-bend für die Ankaufsentscheidung und Höhe des Kaufangebotes sind verschiedene Renditekriterien und ein Mindestrückkaufswert von 10.000 Euro. Im Durchschnitt kann der Verkäufer mit einem Vorteil von 3% über Rückkaufswert rechnen, in Einzelfäl-len können sogar über 15% Vorteil gezahlt werden. Zusätzlich bleibt ein Rest-Versicherungsschutz erhal-ten, der bei einer Stornierung auf jeden Fall entfällt.

Policen Direkt ist daher bestrebt, möglichst viele potentielle Policenverkäufer zu erreichen und sie über die Möglichkeit des Verkaufs zu informieren. Deshalb kommentieren wir täglich auf unserer neu gestalteten Facebook-Seite aktuelle Entwicklungen auf dem Erst- und Zweitmarkt für Lebensversiche-rungen und stellen besonders interessante Themen zur Diskussion. Verbraucher, Journalisten und Ver-mittler sind gleichermaßen dazu eingeladen, sich darüber zu informieren, indem Sie auf www.face-book.com/PolicenDirekt Fan werden. Auch auf Xing können Sie mit Policen Direkt Kontakt aufnehmen, wo in ähnlicher Weise über Neuigkeiten über den Zweitmarkt Lebensversicherungen berichtet wird. www.policendirekt.de

Anstieg des Stornovolumens bei deutschen LebensversicherungenIm Jahr 2011 wurden Lebensversicherungen im Wert von 13,95 Milliarden Euro

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Die Spar- und Vorsorgeziele von Versicherungs-kunden haben sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Die beim Abschluss ei-

ner Kapitallebensversicherung verfolgten Altersvor-sorgeziele sind häufig neuen Bedarfen gewichen. So hat rund die Hälfte (46 Prozent) der Versicherungs-nehmer, die in 2011 eine Auszahlung aus ihrer Ka-pitallebensversicherung erhalten haben, das Geld zumindest teilweise für eine Wiederanlage genutzt. Jedoch wird bei dieser wichtigen Vorsorgeentschei-dung der so genannten „Silver-Ager“ nur knapp die Hälfte der treuen Sparer vom jeweiligen Lebensver-sicherer ein Beratungsservice zur Wiederanlage an-geboten.

Die Mehrheit der Wiederanleger (53 Prozent) ist hin-gegen selbständig auf die Möglichkeit einer neuen Geldanlage für die Altersvorsorge gekommen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Marktstudie "Servicebarometer Assekuranz 2012" des Markt-forschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Über 8.000 private Versicherungskunden wurden zu ih-ren faktischen Service- und Leistungserfahrungen zu allen wesentlichen Kontaktanlässen befragt.Die Versicherungskunden äußern sich den Ergebnis-sen zufolge eher skeptisch, was die Zufriedenheit mit dem Auszahlungsprozess angeht: So waren nur 46 Prozent der Kunden vom Auszahlungsprozess begeistert, 17 Prozent waren sogar unzufrieden.

Lebensversicherer bieten nur selten Beratungs-service zur Wiederanlage

Nach Angaben der Versicherungskunden, die eine Kapitalauszahlung in den vergangenen zwölf Mo-naten erhalten haben, wurde nur etwa jedem Sechsten (16 Prozent) direkt von der auszahlenden Gesellschaft ein Beratungsservice zur Wiederanlage angeboten. Jeweils 12 Prozent der Kunden wur-den vom Bankberater oder Vertreter anderer Ver-sicherungsgesellschaften beraten. „Zu einer hohen Kundenorientierung gehört auch eine langfristige Begleitung der Kunden. Die Beratung im Rahmen des Leistungsfalls der Vorsorgesparer ist aufgrund

von Pflege- oder Langlebigkeitsrisiko eine wichtige Serviceleistung geworden“, sagt Dr. Oliver Gaede-ke, Vorstand der YouGov Deutschland AG. „Trotz des Informations- und Beziehungsvorsprungs ist di-ese Leistung der Lebensversicherer enttäuschend. Wie unsere Studie zeigt, liegt gerade hier jedoch ein enormes Potenzial für die Versicherer“, so Gaedeke weiter.

Die am häufigsten gewählten Wiederanlagepro-dukte sind dementsprechend auch eher am Bank-schalter zu finden: Die Kunden wählen am ehesten Aktien und Investmentfonds. Erst an zweiter Stelle werden Kapitallebensversicherungen (mit Einmal-einzahlung) und Sofortrenten als gewählte Wieder-anlageprodukte benannt.

Transparenz der Gesamtabrechnung wichtiger Zufriedenheitstreiber

Die Verständlichkeit und die Nachvollziehbarkeit der Gesamtabrechnung sind zudem die wichtigsten Treiber für die Kundenbegeisterung. Auch die Pünktlichkeit und die Höhe der Überschussbeteili-gung führen zu einer höheren Kundenbindung und Weiterempfehlungsbereitschaft. „Die Silver-Ager sind nicht nur aufgrund der laufenden Verträge eine attraktive Zielgruppe, sondern sie haben weiterhin einen großen Einfluss durch Weiterempfehlungen an Kinder und Enkel“, macht Gaedeke deutlich. Im-merhin elf Prozent konnten die Gesamtabrechnung nicht nachvollziehen, 28 Prozent waren sogar von der ausgezahlten Überschussbeteiligung enttäuscht.

Studie: Lebensversicherer nutzen Potenzial nicht

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Markt/Umfragen

Nur jeder sechste Kunde erhält Beratungsservice zur Wiederanlage

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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

In seinem jetzt veröffentlichten Rating des Wirt-schaftsinformationsdienstes map-report nimmt der Versicherungsexperte Manfred Poweleit Stel-

lung zur aktuellen Situation der deutschen Lebens-versicherung und belegt, dass Lebens- bzw. private Rentenversicherungen - trotz der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt - für die Versicherten sehr lohnens-wert sind:

- Auszug aus der Veröffentlichung -

„Gute Renditen erzielt - Dominanz der Debeka beim Lebensversicherungsrating fast peinlich"

Anfang August 2012 krebst die Umlaufrendite fest-verzinslicher Wertpapiere wieder knapp über der Marke von 1 %. Vermutlich wird bald wieder die Debatte losgehen, wann die ersten Lebensversi-cherer ins Schleudern kommen, ihre Garantien nicht mehr einlösen können. Doch die Fakten aus der Bi-lanzanalyse wollen nicht so recht zum Geschwätz der Panikmacher passen.

Auf der Basis von 88 Geschäftsberichten deutscher Lebensversicherer ergibt sich eine Nettorendite der Kapitalanlagen von 4,14 %. Das ist im Verhältnis zu den Jahren vor 2000 natürlich dürftig. Im Verhältnis

zu den Panikrednern eigentlich eine tolle Rendite, die Zweifel an die Erfüllbarkeit der Verträge aus-räumt. Das besonders für die Lebensversicherer mit den besten Kapitalanlegern. Marktprimus ist die Ko-blenzer Debeka mit 4,79 % vor Swiss Life (4,73 %), WGV und Zurich Deutscher Herold (jeweils 4,72 %), Basler (4,69 %) und Marktführer Allianz (4,60 %).

Im Lebensversicherungsrating arbeitet map-report mit Bilanzkennzahlen über 12 Jahre. Hier sieht das Bild naturgemäß noch viel besser aus. Für den Marktdurchschnitt über 12 Jahre ergeben sich 4,84 %. Die besten Werte des Marktes erzielte wieder die Debeka mit 5,46 % vor Alte Leipziger (5,40 %), DEVK a.G. (5,33 %), Asstel, Continentale und Alli-anz (jeweils 5,27 %).

Die Debeka arbeitet nicht nur in der Kapitalanla-

Studie: Zukunft der Altersvorsorge - Welche Konzepte die Verbraucher überzeugenFondsbasierte Garantieprodukte als neue Hoffnungsträger

Folgende Versicherer wurden im Rahmen der Stu-die hinsichtlich Kundenbindung und Weiterempfeh-lungsbereitschaft, faktischen Leistungs- und Servi-ceerfahrungen an allen Kontaktpunkten (Vertreter, Makler, Bank, Innendienst und Internet) und allen Kontaktanlässen (Informieren, Beraten, Betreuen, Regulieren und Beschwerde) untersucht:

AachenMünchener, ADAC-Versicherung, Advo-card, Allianz, Alte Leipziger, ARAG , AXA, Badische Gemeinde-Versicherung / Badische Allgemeine (BGV), Barmenia, Central, Concordia, Continen-tale, CosmosDirekt, D.A.S., DA Direkt (Deutsche Allgemeine), DBV-Winterthur, Debeka, Deutscher

Ring, DEVK, DKV (Deutsche Kranken-Versicherung), ERGO, ERGO-Direkt, Generali, Gothaer, Hannover-sche, Hanse-Merkur, HDI-Gerling, Helvetia, HUK24, HUK-Coburg, Itzehoer Versicherung, Karlsruher, KBV, Kasseler Bruderhilfe, KRAVAG, LVM, Mannhei-mer, Mecklenburgische, Nürnberger, Provinzial, R+V, Roland, Signal- Iduna, Stuttgarter, SV Sparkassen-Versicherung, Versicherungskammer Bayern, VGH (Versicherungsgruppe Hannover), VHV (Vereinigte Haftpflicht-Versicherung), Volkswohl-Bund, VPV, WGV, Württembergische, WWK, Zurich. Weitere In-formationen zur Studie unter: http://research.yougov.de/trade/productview/187www.yougov.de

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ge sehr erfolgreich, sondern durchgehend auch sparsam. So belegt sie sowohl in der Verwaltungs-kostenquote als auch bei den Abschlusskosten he-rausragende 6. Plätze. Die Kombination von hohen Renditen und geringen Kosten ermöglichen beson-ders gute Ablaufleistungen für die Kunden. 12-jäh-rige Verträge haben sich im Test mit 4,51 % rentiert. Das ist Platz 1 vor der HUK-Coburg (4,48 %) und Europa (4,20 %). Über 20 Jahre Laufzeit sind die gleichen Unternehmen auf dem Podium: Wieder Platz 1 für die Debeka mit 5,76 % vor Europa mit 5,52 % und HUK-Coburg mit 5,33 %. Besonders hoch rentierlich für den Verbraucher sind die Verträ-ge über 30 Jahre Laufzeit. Hier schafft die Debeka bei Fälligkeit des Vertrages sogar eine Rendite von 6,00 % und eine Ablaufleistung von 100.572 €

nach einer Einzahlung von 36.000 €. Die folgenden Plätze gehen an HUK-Coburg (5,95 %), Neue Leben (5,84 %), Europa (5,74 %) und Cosmos 5,71 %.

Angesichts dieser Dominanz in den wichtigen Ein-zelkennzahlen verwundert es nicht, dass die Debeka mit der höchsten Punktzahl im Test wiederum ein hervorragendes mmm erzielt hat. Vier Punkte da-hinter folgt die Europa mit 80 Punkten, danach eine Gruppe mit jeweils 78 Punkten. Allianz, Cosmos, DEVK a. G. und HUK-Coburg. Ein hervorragendes mmm konnte auch an die Asstel mit 70 Punkten vergeben werden. Öffentliche Braunschweig und R+V haben das Spitzenrating gerade um einen Punkt verfehlt.“ www.debeka.de

Jeder dritte Deutsche (34%) plant in den kom-menden zwei Jahren mehr für seine private Al-tersvorsorge zu tun. Hoch im Kurs stehen dabei

vor allem sichere Anlageformen; Renditeaussichten von mehr als drei Prozent spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Fondsbasierte Versiche-rungen mit Garantien auf die eingezahlten Beiträ-ge haben das Potenzial, die klassische Lebens- oder Rentenversicherung in der Gunst der Verbraucher zukünftig abzulösen.

Dies zeigt die aktuelle Finanzmarkt-Trendstudie „Zukunft der Altersvorsorge – Welche Konzepte die Verbraucher überzeugen“ des Marktforschungs-instituts HEUTE UND MORGEN aus Köln. 1.000 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren wurden im Februar 2012 zu ihrem aktuellen Vorsor-geverhalten und ihren künftigen Anlage- und Pro-duktpräferenzen befragt.

Private Altersvorsorge zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Derzeit sparen die Bundesbürger im Durchschnitt monatlich etwa 130 Euro für ihre private Altersvor-sorge. Gängigste Produkte sind klassische Lebens- oder Rentenversicherungen, Bausparverträge und Immobilien. Freilich offenbart ein genauerer Blick,

dass 42 Prozent der Deutschen aktuell für ihr Al-ter entweder gar nichts (24%) oder monatlich nur kleinere Anlagebeträge von bis zu 50 Euro zurück-legen (18%). Folglich meinen auch lediglich 30 Pro-zent, bereits ausreichend für ihr Alter vorgesorgt zu haben. 41 Prozent sind sich hingegen bewusst, ei-gentlich mehr für ihre private Altersvorsorge tun zu müssen, können sich dies eigenen Angaben zufolge derzeit aber finanziell nicht leisten.

Fehlende private Altersvorsorge besorgt EuropäerDeutschland belegt bei privater Vorsorge Platz 2 in europäischer Vergleichsstudie

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Altersvorsorge der Zukunft: Entscheidungskri-terien und Produktpräferenzen

Mit Abstand wichtigstes Entscheidungskriterien beim Abschluss neuer Altersvorsorgeprodukte ist für die Bundesbürger die Sicherheit ihrer Geldanla-ge. Verlustrisiken zugunsten höherer Renditechan-cen werden hingegen nur von einem kleinen Teil risikoaffiner Anleger in Kauf genommen. Fondsge-bundene Produkte lassen sich daher durch entspre-chende Garantie-Optionen auch in der Breite der Bevölkerung enorm aufwerten: Durch Garantien werden fondsbasierte Produkte auch für normale Sparer attraktiver als die klassische Lebens- oder Rentenversicherung.

„Fondsgebundene Garantieprodukte, insbesonde-re solche mit festen Garantiezusagen, könnten der neue Hoffnungsträger in der Altersvorsorge wer-den und die oft kritisierte klassische Lebens- oder Rentenversicherung ablösen“, sagt Robert Quin-ke, Geschäftsführer bei der HEUTE UND MORGEN GmbH. „Da diese neuen Produkte bisher erst wenig bekannt sind, bedarf es jedoch noch einiger Infor-mation und Aufklärung, um das vorhandene hohe Potenzial auszuschöpfen.“

Noch aber hat auch die klassische Lebensversiche-rung nicht ausgesorgt: Aufgrund ihres besonders hohen Sicherheits-Images in der Bevölkerung – freilich auch aufgrund nur dürftiger Kenntnis des verringerten Garantiezinses sowie nicht zuletzt fehlender etablierter Alternativen – genießt diese bei einfachen Sparern und auch bei jungen Anle-gern oft noch einen erstaunlich guten Ruf. Ganz im Gegenteil zur Riester-Rente, die beim Verbraucher deutlich an Attraktivität eingebüßt hat.

Transparenz stärkt Sicherheitsgefühl

Ebenfalls von hoher Relevanz beim Abschluss alters-vorsorgerelevanter Finanzprodukte ist neben dem Top-Thema „Sicherheit“ das Thema „Transparenz“, d.h. die Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Anlage. Erst diese führt auf Seiten der Verbraucher letztlich zu einem subjektiven Gefühl der Sicherheit und Kontrollierbarkeit der eigenen Altersvorsorge.

Von der Finanzbranche selbst wird zudem immer wieder die Bedeutung der „Flexibilität“ der Vorsor-geprodukte betont. Hier zeigt die Studie, dass die Bundesbürger verschiedene variable Einzahlungs- und Entnahmeoptionen durchaus zu schätzen wis-sen. Für unverzichtbar hält diese aber nur jeder vierte Bundesbürger; eine Zahlungsbereitschaft für einzelne Flexibilitätsmerkmale besteht sogar nur bei

jeweils maximal 10 Prozent der Kunden. Kurz: Fle-xibilität in der Altersvorsorge darf aus Verbraucher-sicht nichts kosten.

Potenzial auch für nachhaltige Geldanlagen

Trotz eines hohen ökologisch-sozialen Bewusstseins in der deutschen Bevölkerung spielt das Thema „Nachhaltigkeit“ bei der Entscheidung für vorsor-gerelevante Geldanlagen bislang erst eine unterge-ordnete Rolle: Lediglich 7 Prozent haben bis dato gezielt eine solche nachhaltige Geldanlage getäti-gt. Noch klafft hier eine deutliche Lücke zwischen Grundeinstellungen und dem konkreten Anlagever-halten. Immerhin jeder vierte Bundesbürger, allen voran junge Menschen und besonders kompetente Anleger, schätzen nachhaltige Anlageformen aber bereits als besonders attraktiv ein. Von daher kann auch hier von einem Bedeutungs-zuwachs im Altersvorsorgemarkt der Zukunft aus-gegangen werden.

Studienbestellung

Die komplette 110-seitige Trendstudie „Zukunft der Altersvorsorge – Welche Konzepte die Verbraucher überzeugen“ mit zahlreichen weiteren Ergebnissen zu den altersvorsorgerelevanten Entscheidungs- und Produktpräferenzen sowie mit ausführlichen Differenzierungen nach verschiedenen soziodemo-graphischen Kriterien, den Kunden einzelner Ban-ken und Versicherungsgesellschaften sowie nach einer Anlegertypologie kann über die HEUTE UND MORGEN GmbH bezogen werden. Die Studie „Zu-kunft der Altersvorsorge“ ist Teil der regelmäßigen Studienreihe „Finanzmarkttrends“.www.heuteundmorgen.de

Quelle: © tankist276 - Fotolia.com

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Altersarmut, Versorgungslücke, Minde-strente... Mit Blick auf die sinkende gesetz-liche Rente nimmt die Bedeutung privater

Altersvorsorge weiter zu. Das ist auch vielen Deut-schen klar, wie der Vergleich von forsa-Ergebnissen aus dem Jahr 1998 und einer aktuellen forsa-Um-frage im Auftrag von CosmosDirekt zeigt. Hatten im Jahr 1998 zum Beispiel nur 14 Prozent der Deutschen eine private Rentenversicherung, sind es heute mehr als doppelt so viele. Auch Immobilien, Investmentfonds und Aktien legten in der Gunst der Befragten zu. Banksparpläne hingegen sind heute um vier Prozent weniger beliebt als 1998.

"Immer mehr Menschen ist bewusst, dass sie in Sachen Rente selbst aktiv werden müssen. Die private Vorsorge setzt sich zunehmend durch, ist aber längst noch keine Selbstverständlichkeit", so Silke Barth, Vorsorgeexpertin von CosmosDirekt. Spitzenreiter ist die Generation der 30- bis 44-Jäh-rigen. Knapp die Hälfte der Befragten dieser Alters-gruppe hat eine private Rentenversicherung (45 Prozent) bzw. einen Riester-Vertrag (47 Prozent). Aber auch die 18- bis 29-Jährigen sind auf einem

guten Weg: Bereits 18 Prozent verfügen über eine private Rentenversicherung, 20 Prozent riestern. "Dennoch könnten gerade junge Menschen noch mehr tun", sagt Silke Barth. "Denn in Zukunft sind sie besonders stark auf die eigene Absicherung an-gewiesen."

Etwas für die Rente zurückzulegen, fällt beson-ders Menschen mit einem geringeren Einkommen und weniger verfügbarem Geld nicht immer leicht. "Wer sich nicht dauerhaft auf einen bestimmten Beitrag festlegen kann oder möchte, wählt am besten flexible Vorsorgeformen", rät die Exper-tin. Hier können die Beiträge individuell angepasst werden. "Einen guten Einstieg in die langfristige Altersvorsorge bieten Riester-Versicherungen, die eine attraktive staatliche Förderung beinhalten", so Silke Barth. Je nach Lebenssituation und Ein-kommen ist bereits ab fünf Euro pro Monat eine Förderung möglich.Die dargestellten Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Umfrage von forsa und CosmosDirekt, für die bundesweit 1.001 Männer und Frauen ab 18 Jahren befragt wurden. www.cosmosdirekt.de

Vorsorge im Zeitvergleich: Private Rente gewinnt an Bedeutung

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Markt/Umfragen

Deutlich mehr Bundesbürger als Ende der 1990er-Jahre sorgen privat für das Alter vor. Das zeigt eine forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt

Die deutschen Anleger achten bei der Geld-anlage zusehends auf Kriterien, die Kernbe-standteil sogenannter Portfoliolösungen sind:

So wünschen sich acht von zehn Befragten (79 Pro-zent) Lösungen, die systematisch ihre Risikoneigung und persönliche finanzielle Situation berücksichti-gen und die Anlage entsprechend der gewählten Strategie regelmäßig anpassen. Dies ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Fi-delity Worldwide Investment unter 1.053 Personen über 18 Jahren durchgeführt hat.

40 Prozent der Befragten halten Lösungen, die sy-stematisch ihre Risikoneigung und persönliche fi-nanzielle Situation berücksichtigen für sehr wichtig, 39 Prozent für wichtig. Vor allem Frauen ist dieses

Das fordern die Deutschen von ihrer Geldanlage

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Markt/Umfragen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Kriterium sehr wichtig (46 Prozent / Männer 34 Pro-zent). Auch ein nachvollziehbarer Anlageprozess wird für Anleger immer wichtiger: 70 Prozent der Deutschen fordern, dass objektive und nachvollzieh-bare Kriterien, beispielsweise eine Bewertung der Anlagen durch unabhängige Dritte oder die Berück-sichtigung der bisherigen Wertentwicklung, bei der Auswahl herangezogen werden.

"Bedingt durch die vergangenen und aktuellen Krisen haben Anleger erkennen müssen, dass viele Anlageprodukte nicht alle Aspekte berücksichtigen, die ihnen wichtig sind. So haben grundlegende Ver-änderungen an den Kapitalmärkten das ursprüng-lich gewünschte Rendite-Risiko-Profil im Depot oftmals auf den Kopf gestellt. Daher sind die Men-schen heute auf der Suche nach Anlagen, die mehr Transparenz bieten und regelmäßig durch aktives Eingreifen wieder an die persönliche Risikoneigung angepasst werden. Genau das bieten Portfoliolö-sungen. Damit führt der Weg für viele Anleger weg von Einzelfonds- hin zu Komplettlösungen. Nur so können ihre Ansprüche an die Geldanlage effektiv erfüllt werden", erläutert Christian Wrede, Vorsit-zender der Geschäftsführung von Fidelity Worldwi-de Investment in Deutschland.

Weiterhin erwarten Anleger eine unabhängige Aus-wahl aus Geldanlagen vieler verschiedener Anbieter. So geben gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten an, dass dieser Aspekt für sie wichtig oder sehr wichtig ist. Verstanden haben die deutschen Anle-ger außerdem, dass sie ihr Portfolio sowohl nach Anlageklassen als auch nach Regionen diversifizie-ren müssen, um das Risiko zu streuen und damit zu reduzieren. 66 Prozent der Befragten halten dieses Kriterium für wichtig bis sehr wichtig.

Männer wollen Gewinn merklich über der In-flationsrate und nehmen Wertschwankungen in Kauf

Wenn sich die Anleger zwei Kriterien aussuchen dür-fen, die ihnen bei der Geldanlage am wichtigsten sind, liefern sich vier Aspekte ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit jeweils 32 Prozent sind zwei Kriterien gleichauf Spitzenreiter: Erstens die Berücksichtigung der persönlichen Risikoneigung und der finanziellen Situation, zweitens eine 100-prozentige Sicherheit bei der Geldanlage, auch wenn es inflationsbedingt zu leichten Verlusten kommt. Auf dem nächsten Platz folgt der Wunsch nach einer breiten Vertei-lung der Anlagen über verschiedene Assetklassen und Regionen (31 Prozent). Das viertplatzierte Kri-terium ist ein potenzieller Gewinn merklich über der Inflationsrate, selbst wenn kurzfristige Wert-schwankungen in Kauf genommen werden müssen (29 Prozent). Damit liegt dieses Kriterium nur knapp hinter dem Wunsch nach absoluter Sicherheit bei der Geldanlage. Bei Männern ist der Wunsch nach einem Gewinn merklich über der Inflationsrate trotz potenzieller Wertschwankungen mit 39 Prozent so-gar das am häufigsten genannte Anlagekriterium.

"Die Umfrage verdeutlicht, dass Sparer mittlerweile auf Anlagekriterien Wert legen, die strukturierten Portfoliolösungen am besten liefern können. Die Strategische Anlagemodellierung - kurz SAM - von Fidelity ermittelt im ersten Schritt den Bedarf und den Risikotyp des Anlegers. Anschließend wählt SAM dazu passend ein Portfolio aus mehreren, vom unabhängigen Analysehaus Morningstar bewer-teten Aktien-, Anleihe- und Rohstofffonds von über 220 namhaften Anbietern aus. Dieses Portfolio wird dann über die gesamte Laufzeit kontinuierlich ge-pflegt. Damit ist SAM eine umfassende, individuelle Anlagelösung", fasst Christian Wrede zusammen. Im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment hat das Marktforschungsinstitut YouGov im Juli 2012 insgesamt 1.053 Anleger über 18 Jahren in Deutsch-land per Online-Fragebogen befragt.www.fidelity.de

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Investmentbarometer von J.P. Morgan Asset Management

Aktien bleiben schwankungsanfällig. Dies wird auch bei Betrachtung des deutschen Leitindexes, DAX, deutlich. Stand er Ende Juni bei rund 6.200 Punkten, fiel das Barometer Anfang Juni unter die 6.000-Punkte-Marke. Mittlerweile notiert das Bör-senbarometer schon wieder auf dem Niveau von 7.000-Punkten. Anleger blieben von diesem Auf-wärtstrend jedoch weitgehend unbeeindruckt: Ge-rade noch jeder Fünfte (21,2 Prozent) erwartet ei-nen positiven Börsenverlauf im nächsten halben Jahr – der niedrigste Wert seit November 2011. Im Mai prognostizierte noch knapp jeder Vierte (24,3 Pro-zent) eine günstige Entwicklung des Aktienmarktes. „Mit seinem Höhenflug konnte der Dax die Anle-ger nicht von der Stärke von Aktien überzeugen“, kommentiert Jean Guido Servais, Marketing Direc-tor für Kontinentaleuropa bei J.P. Morgan Asset Management, die Situation. Dennoch liegen Aktien im Trend, wie das Deutsche Aktieninstitut heraus-gefunden hat. So hat sich die Schar der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer im ersten Halbjahr 2012 um 1,5 Millionen auf 10,2 Millionen erhöht. „Dies ist insofern erfreulich, da so auch viele Privatanleger von den Kurssteigerungen profitieren konnten“, er-gänzt Servais.

Skeptische Grundstimmung bei den Anlegern überwiegt

Die Stimmung trübte sich indes weiter ein. So sind 32,3 Prozent der im Juli Befragten pessimistisch für den weiteren Börsenverlauf. Im Mai waren lediglich 28,4 Prozent der Befragten skeptisch hinsichtlich des weiteren Börsenverlaufs. Entsprechend sank auch der Investor-Confidence-Gesamtindex auf -1,6 Punkte – den niedrigsten Wert seit November 2011. Im Mai hatte der Index noch -0,7 betragen.

Männer und Anleger der alten und neuen Bun-desländer bilden den Trend

Die Befragungen in den neuen Bundesländern er-gaben dabei die größten Veränderungen zum Mai: Nur noch 24,5 Prozent (Vorher: 30,2 Prozent) sind

optimistisch, 44,9 Prozent (30,2 Prozent) sogar skeptisch hinsichtlich des weiteren Börsenverlaufs. In den alten Bundesländer präsentiert sich dage-gen ein moderateres Bild: 20,5 Prozent (23,3 Pro-zent) Optimisten stehen 29,7 Prozent (28,2 Prozent) Pessimisten gegenüber. Bei den Männern sind 23,7 Prozent (28,3 Prozent) zuversichtlich und 30,9 Pro-zent (23,9 Prozent) sehen hinsichtlich der Zukunft des deutschen Leitindex schwarz.

Anlagebereitschaft sinkt moderat

Entsprechend der getrübten Gesamtstimmung unter den Anlegern ist auch die Investmentbereit-schaft gesunken. So planen nach 36,3 Prozent im Mai nur 35,1 Prozent der Befragten ein Investment in den nächsten sechs Monaten. Die Abwanderer schlugen sich zum Lager der Pessimisten, das nun 47,2 Prozent statt 46,0 Prozent umfasst. Erfreulich ist, dass immer mehr Frauen das Thema Sparen für sich entdecken. So möchten 31,3 Prozent im näch-sten halben Jahr investieren, im Mai waren erst 28,5 Prozent anlagefreudig. Von den Befragten der neu-en Bundesländer sind 40,3 Prozent investitionsbe-reit (vorher 36,7 Prozent). Bei den Männern sank die Zahl der Anlagewilligen von 41,7 Prozent auf 38,1 Prozent, in den alten Bundesländern von 36,2 Prozent auf 33,8 Prozent. „Die Verunsicherung ist einerseits verständlich; dennoch könnten Anleger in diesen Phasen langfristig attraktive Renditen an den Aktienmärkten erwirtschaften. Mit regelmäßigen Sparraten würden Anleger sogar von Kursschwan-kungen profitieren. Das zahlt sich insbesondere beim Altersvorsorgesparen aus“, rät Servais.

Investmentfonds sind bevorzugte Anlageform

Unter den Sparformen sichern sich Investmentfonds wieder den ersten Platz der Beliebtheitsskala. 16,9 Prozent der Befragten möchten in den nächsten sechs Monaten darin investieren. Platz zwei belegt mit 12,7 Prozent Befürwortern das Tagesgeld. Bei der Mai-Befragung lag diese Anlageform noch vor Investmentfonds. Platz drei geht an das Sparbuch (7,1 Prozent). Danach folgen Aktien (6,0 Prozent), Zertifikate (1,8 Prozent) und Anleihen (1,0 Prozent). www.jpmam.de

Sparer bleiben trotz Börsenauftrieb pessimistisch

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Markt/Umfragen

Investmentfonds sind bevorzugte Anlageform

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Kapitalanlagen I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Die Finanz- und Staatsschuldenkrise hat die Be-dingungen für die Geldanlage grundlegend verändert. Erträge ohne Risiken gibt es kaum

mehr, Zinsen unter dem Inflationsniveau sind dafür heute umso verbreiteter. Was Staatsanleihen damit zu tun haben, erklärt Andreas Feiden vom unab-hängigen Vermögensverwalter Fidelity Worldwide Investment:

Worum geht es bei dem Wirbel um Staatsanleihen?

Staatsanleihen galten lange Zeit als sicherer, uner-schütterlicher Hafen für die Kapitalanlage, und das bei konstant guten Renditen. Die anhaltende Krise hat diese Annahmen umgestoßen: Während das Wirtschaftswachstum sich in Europa und Amerika immer mehr verlangsamt hat, sind die Staatsschulden im Zuge von teuren Maßnahmen zur Stabilisierung unserer Volkswirtschaften dramatisch angestiegen. Je tiefer verschuldet ein Staat ist, desto risikoreicher ist es, ihm Geld zu leihen. Die Folge: Er muss höhere Zinsen auf seine Schuldverschreibungen zahlen, um diese überhaupt an die Investoren bringen zu kön-nen. Das erleben Griechenland, Portugal, Spanien und Italien gerade. Deutschland, dessen Finanz-haushalt als robust gilt, profitiert dagegen von dem Sicherheitsbedürfnis der Investoren: Ihm leihen An-leger ihr Geld im Vertrauen darauf, dass das Kapital zu hundert Prozent zurückgezahlt wird, kurzfristig sogar zu fast null Prozent Zinsen. Bei einer Inflati-on von rund 2 Prozent zahlt man also quasi noch Parkgebühren. Dieses Zins-Rekordtief ist gut für Va-ter Staat, aber ein echtes Dilemma zum Beispiel für Lebensversicherer. Sie konnten einen Großteil des Geldes ihrer Kunden in der Vergangenheit sicher und mit einem Gewinn abzüglich der Inflation in Staatsanleihen anlegen und sind nun gezwungen, Alternativen zu suchen. Genauso sind auch Pri-vatanleger, die einen Teil ihres Vermögens in Bun-desanleihen investieren, betroffen.

Das ist also der "Anlagenotstand"?

Die allmähliche Kapitalaufzehrung durch niedrige

Zinsen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen, ist das eine Problem mit den noch als sicher geltenden Staatsanleihen. Es kommt aber noch etwas hinzu: Die verfügbare Anzahl von Staatsanleihen mit einer zu vernachlässigenden Ausfallwahrscheinlichkeit - von der Ratingagentur Standard and Poor's durch die oft-zitierte AAA-Bewertung gekennzeichnet - ist in den letzten zwei Jahren um 70 Prozent ge-schrumpft. Das heißt der Pool sicherer Anlagen ist heute nur noch knapp ein Drittel so groß wie noch im Jahr 2010. Selbst etablierte Volkswirtschaften wie die USA, Frankreich und Österreich wurden in ihrer Bewertung herabgestuft, gelten also nicht mehr als hundertprozentig ausfallsicher. Solche Herabstu-fungen durch Ratingagenturen von zuvor hervorra-gend bewerteten Ländern sind in den vergangenen Jahren zu einem wiederkehrenden Phänomen ge-worden. Während das Angebot also immer weiter sinkt, steigt aber wegen der allgemeinen wirtschaft-lichen Verunsicherung die Nachfrage nach sicheren Vermögenswerten. Das führt dazu, dass die Preise der Staatsanleihen steigen und die Erträge sinken. Für Anleger stellt sich dabei die Frage, ob die nied-rigen Zinsen, die geboten werden, ihre Anlageziele noch erfüllen können.

Wie lange wird diese Situation anhalten?

Die außergewöhnlich hohe Staatsverschuldung und trübe Wachstumsaussichten in Europa und den USA bedeuten, dass dieser Anlagenotstand kein vorüber-gehendes Phänomen ist. Die Erfahrung aus anderen Krisen und die Situation in Japan zeigen, dass wir

Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen - was Anleger jetzt wissen solltenSind Anleihen überhaupt noch für Privatanleger geeignet?

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mit den Folgen der Schuldenkrise noch einige Jah-re, wenn nicht sogar Jahrzehnte, zu kämpfen haben werden. Die Phase, in der mit sicheren Staatsanlei-hen gute Erträge bei niedrigem bis null Risiko einzu-streichen waren, ist daher vorbei. Anleger, die Geld in Anleihen von Staaten mit höchster Kreditwür-digkeit anlegen, müssen in den kommenden zehn Jahren mit unterdurchschnittlichen Erträgen im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Unterneh-mensanleihen, Anleihen aus Schwellenländern oder Aktien rechnen, und das bei einem gestiegenen Ri-siko, weil die Schuldner immer mehr Schulden an-häufen.

Sind Anleihen damit überhaupt noch für Privatanle-ger geeignet?

Jeder Anleger muss für sich Risiko und Ertrag seiner Geldanlage emotionslos überdenken. Was einmal als sicher galt, ist es heute nicht mehr unbedingt - wenn man sich Staatsanleihen betrachtet. Ande-rerseits hat das Ausfallrisiko von Unternehmensan-leihen sich in vielen Fällen gemindert. Unternehmen sind gerade in Europa häufig die besseren Schuldner als Staaten und haben in den letzten Jahren erfolg-

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Kapitalanlagen

reich das getan, was viele Regierungen erst langsam beginnen: ihre Bilanzen zu sanieren.Auf den internationalen Anleihemärkten haben sich neue Segmente etabliert, die inzwischen grundsätz-lich auch für Privatanleger in Frage kommen. Spe-ziell Schwellenländer-Anleihen haben sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und ermög-lichen Investments in Staats- und Unternehmensan-leihen, die sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen auf den Markt gebracht werden. Un-terstützt wird der Reifeprozess von Anleihenmärk-ten in den aufstrebenden Schwellenländern durch niedrige Verschuldungsgrade der dortigen Staaten und Unternehmen, eine verantwortungsbewusste Geldpolitik mit definierten Inflationszielen und un-abhängigen Zentralbanken sowie einem zuneh-mend flexiblen Währungssystem, das die Wider-standsfähigkeit dieser Länder gegen Finanzkrisen stärkt. Langfristig kann es also gut sein, dass Anle-ger wieder mehr "sichere Häfen" finden - in Form von Schwellenländeranleihen. Schon jetzt lassen sich damit gute Gewinne erzielen. Insbesondere für Privatanleger sind eine breite Streuung und die Ti-telauswahl durch einen Experten aber unerlässlich. www.fidelity.de

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Riester - Investmentfonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Union Investment, der größte Riester-Anbieter in Deutschland, bringt zum 1. Oktober 2012 mit der UniProfiRente Select ein weiteres Rie-

ster-Produkt auf den Markt. Das Angebot ist unter anderem für ältere Kunden geeignet, die aufgrund der Mindestvertragslaufzeit der UniProfiRente von zehn Jahren bislang keine Riester-Rente bei Union Investment abschließen konnten.

Aufgrund der nicht vorhandenen Mindestvertrags-laufzeit können bei der UniProfiRente Select nun auch Riester-Sparer anderer Anbieter bis unmittel-bar vor Rentenbeginn in die Auszahlphase von Uni-on Investment wechseln. Für Anleger, die sich zu-sätzlich zur gesetzlichen Garantie Gewinne aus der Ansparphase zu Beginn der Auszahlphase sichern möchten, verfügt das neue Produkt über eine op-tionale Gewinnsicherung. Zudem können Kunden bei der UniProfiRente Select in der Ansparphase Einzahlungen in unbegrenzter Höhe leisten, um ihre Rente aufzustocken. Dies kann entweder mit einer einmaligen Zahlung oder als Sparplan geschehen. „Mit der Erweiterung unseres Angebotes können wir jetzt die unterschiedlichsten Bedürfnisse bei der staatlich geförderten Altersvorsorge abdecken und so neuen Kundengruppen eine staatlich geförderte Altersvorsorge ermöglichen“, so Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.

Wie bei jedem Riester-Produkt sind auch bei der UniProfiRente Select sämtliche Einzahlungen und Zulagen zu Beginn der Auszahlphase garantiert. Darüber hinaus gibt es zusätzlich die Möglichkeit, während der Ansparphase erzielte Gewinne zu Be-ginn der Auszahlphase zu sichern. Um die Gewinn-sicherung sowie kurze Ansparphasen für Neukun-den zu ermöglichen, kommt bei der UniProfiRente Select bei der Depotsteuerung ein Mechanismus zum Einsatz, der börsentäglich die Aufteilung zwi-schen einer Chancen- und Sicherungskomponente überprüft und gegebenenfalls automatisch anpasst. Dies geschieht für jeden Kunden individuell.

Für die Chancenkomponente stehen aktuell vier Fonds zur Auswahl: die Aktienfonds UniGlobal II und UniDividendenAss sowie der Mischfonds Uni-

Rak. Zusätzlich wird der UniRak Nachhaltig ange-boten. „Damit bieten wir auch Kunden, die expli-zit Wert auf eine nachhaltige Anlage legen, einen Riester-Fondssparplan an“, betont Erling. Wenn sich während der Ansparphase die Anlagewünsche des Kunden ändern, kann der Fonds der Chancenkom-ponente jederzeit kostenlos ausgetauscht werden, ohne dass dabei das erteilte Garantieversprechen verloren geht.

Um die Einzahlungen und Zulagen sowie die mög-lichen Gewinne zu Beginn der Auszahlphase ga-rantieren zu können, stehen als Sicherungskom-ponente sieben Rentenfonds (UniVorsorge 1-7) zur Verfügung. Durch das Depotsteuerungskonzept wird das Depot vor Zinsänderungsrisiken geschützt und gleichzeitig die Garantie punktgenau zum Be-ginn der Auszahlphase sichergestellt.

Die Höhe des Ausgabeaufschlages ist bei der Uni-ProfiRente Select gestaffelt. Sie richtet sich nach der bis zu Beginn der Auszahlphase verbleibenden Restlaufzeit des Vertrages. „Dabei profitiert jeder Anleger von den stetig fallenden Ausgabeaufschlä-gen innerhalb der letzten zehn Jahre vor Beginn der Auszahlphase“, betont Erling. So entfällt der Aus-gabeaufschlag bei einer verbleibenden Restlaufzeit von drei Jahren oder weniger komplett. Zwischen drei und einschließlich fünf Jahren zahlt jeder Kunde ein Prozent. Liegt die Restlaufzeit des Vertrages bis zum Beginn der Auszahlphase zwischen fünf und einschließlich zehn Jahren, fällt ein Aufschlag von drei Prozent an. Bei mehr als zehn Jahren werden fünf Prozent erhoben.

Union Investment erweitert Riester-AngebotUniProfiRente Select ohne Mindestvertragslaufzeit

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Die Verwaltungsvergütung beträgt bei den Fonds der Chancenkomponente 1,2 Prozent pro Jahr. Bei den Rentenfonds liegt sie je nach Kapitalbindungsdauer jährlich zwischen 0,5 und 0,6 Prozent. „Wie auch bei der UniProfiRente haben wir bei der UniProfiRente Select Wert auf eine transparente und günstige Ko-stengestaltung gelegt. Entsprechend verzichten wir hier im Sinne unserer Anleger ebenfalls auf eine Zill-merung der Abschlusskosten“, sagt Erling.

Beide Riester-Produkte von Union Investment, die UniProfiRente und die UniProfiRente Select, nutzen für die Auszahlphase das bereits im Sommer 2011 vorgestellte Konzept, welches auf eine Mischung von Aktien- und Rentenfonds und die individuelle Depotzusammensetzung setzt. Dadurch können die Kunden bis zum Alter von 85 Jahren von den Ren-ditechancen der weltweiten Kapitalmärkte profitie-ren. www.union-investment.de

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Investmentfonds

Vermögensverwaltende (VV) Fonds haben in den schwierigen Jahren seit 2007 besser als Mischfonds abgeschnitten haben. So büßten

Fonds der Scope Kategorie „Vermögensverwaltend Ausgewogen“ auf Sicht von fünf Jahren im Durch-schnitt mit einer Performance von -4,03 Prozent immerhin fast acht Prozentpunkte weniger ein als die Scope Kategorie „Mischfonds Europa Ausgewo-gen“ mit -11,79 Prozent.

Auch über einen Zeitraum von sieben Jahren schnei-den die VV Fonds der Kategorie „Ausgewogen“ mit einer Performance von im Schnitt 15,32 Prozent deutlich besser ab als die entsprechenden Misch-fonds Europa mit einem Plus von 8,77 Prozent.

Vor allem gelang es den VV Fonds besser als der Vergleichsgruppe der Mischfonds, Risiken zu be-grenzen. Die VV Fonds weisen in der Kategorie „Ausgewogen“ sowohl über fünf als auch über sie-ben Jahre im Schnitt eine niedrigere Volatilität und

einen geringeren Maximalen Verlust auf. So fällt der Maximale Verlust bei VV Fonds über fünf Jahre mit 22,06 Prozent deutlich niedriger aus als bei entspre-chenden Mischfonds Europa mit 26,19 %. Und die Volatilität der VV Fonds liegt bei nur 7,66 Prozent im Vergleich zu 9,12 Prozent der entsprechenden Mischfonds (jeweils über fünf Jahre betrachtet).

Fazit: Offensichtlich hat sich das aktive Risikoma-nagement - vor allem in den turbulenten Marktpha-sen nach der Lehman-Insolvenz - auch in der Praxis bewährt. Auch die aktive Allokation, die VV Fonds auf der strategischen und taktischen Ebene durch-führen, hat sich in der Praxis ausgezahlt.

Weitere Informationen zur aktuellen Scope-Aus-wertung zu Vermögensverwaltenden Fonds befin-den sich im aktuellen AnalysisKompakt Investment-fonds. Einen noch ausführlicheren Report inklusive der ersten Scope-Ratings in diesem Bereich folgt Anfang August. www.scope.de

Vermögensverwaltende Fonds bestehen BelastungstestScope Analysis hat Performance, Volatilität und Maximalen Verlust von Vermögensver-waltenden Fonds im Vergleich zu klassischen Mischfonds untersucht – mit eindeutigem Ergebnis.

Quelle: © Kurhan - Fotolia.com

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Die Sparbereitschaft der Anleger ist aufgrund des Niedrigzinsumfeldes und der Unsicher-heit im Rahmen der Staatskrise weiter zu-

rückgegangen. Dies zeigen aktuelle Umfragen am Markt. Mit einer sicheren Geldanlage lässt sich der-zeit nach Abzug der Inflation kein Geld verdienen, so die allgemeine Meinung. Fonds- und Lebensver-sicherungspolicen entwickeln sich wenn überhaupt, auch nur mit niedrigen Renditen. Gibt es keine Spar-verträge die sich für Kunden rechnen?

„Doch, mit unserem Fondssparplan Portfolio Protect erwirbt der Anleger nicht nur irgendeinen Sparplan, sondern das Angebot stellt eine echte Fondsvermö-gensverwaltung dar. Normalerweise sind Vermö-gensverwaltungen nur für Kunden mit hohen An-lagebeträgen konzipiert. Bei Portfolio Protect wurde das Anlagekonzept insbesondere auf jene Anleger ausgelegt, welche sich mit kleineren Beträgen ein Vermögen aufbauen wollen. Die Anlageexperten von Baumann & Partners mit ihrer jahrzehntelan-gen Erfahrung beobachten laufend die Märkte und schichten das Vermögen ggf. automatisch um. Der Anleger bleibt somit immer möglichst optimal investiert, ohne dass sich der Berater darum beim Kunden bemühen muss. Dies führt über die Zeit zu sehr attraktiven Renditen, wie die Vergangen-heitsbetrachtung beeindruckend darlegt. Daneben partizipieren regelmäßige Anleger in Portfolio Pro-tect auch vom sogenannten Cost-Average-Effekt, was dem Anleger bekanntermaßen in der Vergan-genheit stabile und überdurchschnittliche Rendite ermöglichte“, so Stefan Eder, Geschäftsführer des Anlagespezialisten Investmentgate aus München.

„Auch bietet Portfolio Protect beispielsweise gegen-über Fondspolicen aus steuerlicher Sicht Vorteile. Im Gegensatz zum sogenannten Halbeinkünfteverfah-ren welches bei Fondspolicen angewandt wird, pro-fitiert der Anleger bei Portfolio Protect schon wäh-ren der Laufzeit von hohen steuerlichen Vorteilen. Denn er kann Jahr für Jahr seine Freibeträge in voller Höhe den realisierten Gewinnen aus Portfolio Pro-tect gegenrechnen. Über eine Anlagedauer von bei-spielsweise 25 Jahren können Ehepaare insgesamt so bis zu ca. 40.000 EUR an steuerfreien Erträgen

erwirtschaften“, ergänzt Marcel Bogdahn, eben-falls Geschäftsführer von Investmentgate. Und für Vermittler von Fondspolicen ist der Portfolio Protect Sparplan auch eine hoch attraktive Alternative. „Die Situation bei Policen stellt sich so dar, dass der Berater aufgrund der aktuellen Gesetzgebung eine anteilige Haftung für seine vermittelte Police von 5 Jahren hat. Was das bedeutet verdeutlicht fol-gendes Beispiel: Ein Kunde schließt eine Police mit 25 Jahren Laufzeit ab. Er hat dafür sagen wir mal 1.000 EUR an Provisionen erhalten. Nach 3 Jahren kündigt der Kunde den Vertrag weil er arbeitslos geworden ist. Der Vermittler muss deshalb 2/5, also 400 EUR an Provision an den Versicherer zurück-zahlen. Bei Kunden von Portfolio Protect stellt sich die Situation ganz anders dar. Selbst wenn dieser in Zahlungsschwierigkeiten kommt, muss der Kunde seinen Vertrag nicht zwingend kündigen. Über den angesammelten Depotwert kann nämlich jederzeit verfügt werden.

Die Aussetzung seiner monatlichen Beitragszahlung kann ausgesetzt oder reduziert werden bis sich die finanzielle Lage wieder entspannt hat. Daneben entscheidet sich ein großer Teil der Portfolio Protect-Kunden dafür, die Abschlusskosten vor Vertragsbe-ginn ganz oder teilweise zu entrichten. Für diesen Teil entsteht grundsätzlich schon mal gar kein Pro-visionsausfall beim Vermittler. Und selbst bei Kun-den welche die Kosten anteilig entrichten, wäre bei Portfolio Protect die Provision des Vermittlers – im Vergleich zum Versicherungsbeispiel - bereits späte-stens nach 25 Monaten voll verdient. Und dies sind längst nicht alle Vorteile unseres Sparplans“, stellt Stefan Eder klar. Über 50.000 zufriedene Anleger sind ein Beleg für die erfolgreiche Investmentstrate-gie der Münchner Anlagespezialisten.

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Jeder vierte Deutsche besitzt Investmentfonds, so eine aktuelle Untersuchung von forsa im Auf-trag des BVI. Die eigene Altersvorsorge ist dabei

für 80 Prozent der Fondssparer der entscheidende Grund, Geld in Investmentfonds anzulegen. Zu-gleich stimmen fast 70 Prozent aller Befragten der Aussage zu, dass Investmentfonds vor allem für langfristig orientierte Anleger interessant seien. 56 Prozent der befragten Anleger geben zudem an, re-gelmäßig in einem Fondssparplan anzulegen. „Die Untersuchung zeigt, dass Investmentfonds als An-lageprodukt für langfristiges Vorsorgesparen aner-kannt sind“, so BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Fondssparer ist zudem der Kapitalerhalt in Inflati-onszeiten bei der Fondsanlage entscheidend.

Insolvenzsicherheit: Von Fondsanlegern ge-schätzt, den meisten Menschen aber kaum be-kannt

Für 78 Prozent der Fondsbesitzer ist der eingebaute Insolvenzschutz von Investmentfonds kaufentschei-dend. Den meisten Bürgern ist diese Insolvenzsi-cherheit aber noch nicht bekannt. Lediglich zehn Prozent aller Befragten stimmten der Aussage zu, dass Investmentfonds konkurssicher seien. Fast die

Hälfte der Befragten meint, Investmentfonds seien nur etwas für Leute mit viel Geld. Die Möglichkeit von Sparplänen ist nur wenigen bekannt.

Mehr Aufklärung erforderlich

Die Befragten würden zusätzliches Geld zumeist renditeschwach als Tagesgeld (35 Prozent) oder auf dem Sparbuch (33 Prozent) anlegen. „Um die Infla-tion auszugleichen, sind gerade für die langfristige Altersvorsorge stärker sachwertorientierte Anlagen erforderlich. Es gilt deshalb, mehr Menschen über grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge zu informieren“, so Richter. Der BVI hat zur finanziellen Allgemeinbildung bereits im Jahr 2006 das Schul-projekt „Hoch im Kurs“ ins Leben gerufen. Zudem intensiviert die Fondsbranche mit der Initiative „In-vestmentfonds. Nur für alle.“ die Anlegeraufklä-rung. www.bvi.de

Altersvorsorge für Fondsanleger das wichtigste SparzielBVI: Insolvenzsicherheit kaum bekannt

PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012 I Investmentfonds

Ab sofort bietet Fidelity Worldwide Investment mit der Strategischen Anlage Modellierung (SAM) privaten Fondsanlegern ein Vermögens-

management mit Beratung an. Ob kurzfristige Anlage, private Altersvorsorge oder Eigenkapital für die Immo-bilie - SAM ist eine Komplettlösung für individuelle Anlageziele. Die SAM-Portfolien werden auf den Kun-denbedarf abgestimmt, bis zur Auszahlung automa-tisiert gepflegt und die Risiken zum Ende der Laufzeit

systematisch reduziert - ohne dass sich Anleger stän-dig darum kümmern müssen.

Das Vermögensmanagement SAM umfasst drei Schritte: eine Beratung zur Ermittlung des Anlage-bedarfs und der geeigneten Anlagestrategie für den jeweiligen Risikotyp, eine darauf aufbauende syste-matische Portfolioeinteilung und Fondsauswahl nach vorgegebenen Kriterien sowie eine automatisierte Re-

Fidelity startet Portfoliolösung für die private Fondsanlage Risikooptimierte, schwankungsarme gemanagte Anlagelösung

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Investmentfonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

duzierung des Risikos im Portfolio, wenn der gewählte Auszahltermin näher rückt. So erhalten Anleger ein für sie passendes gemanagtes Portfolio, das ihr Risikopro-fil sowie ihre persönlichen Anlageziele und ihren An-lagehorizont berücksichtigt und aus den besten Fonds vieler in Deutschland verfügbaren Anbieter besteht.

"Anleger wissen heute besser denn je, dass sie ihr Vermögen breit streuen und ihr Depot regelmäßig an-passen müssen, um das Risiko zu reduzieren und Er-träge über der Inflation zu erwirtschaften. Für diesen Bedarf suchen sie verstärkt passende Gesamtlösungen statt Einzelprodukte", sagt Andreas Feiden, als Ge-schäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment ver-antwortlich für das Privatkundengeschäft. "SAM be-rücksichtigt diese Bedürfnisse: Der Anleger muss sich nicht mehr allein im Dschungel der über 8.000 Fonds in Deutschland zurechtfinden, sondern erhält auf ein-fache und transparente Weise ein komplettes Depot mit für ihn geeigneten Bausteinen. Sein SAM-Portfolio ist diversifiziert, in Anlagestil und Fondsauswahl für ihn risikooptimiert und wird laufend für ihn automatisiert gepflegt. Der Anleger profitiert so von einer professi-onellen Anlageberatung für sein Vermögensmanage-ment schon mit Anlagebeträgen ab 10.000 Euro und auch in Verbindung mit Sparplänen."

Risikooptimierte, schwankungsarme gemanagte Anlagelösung

Um im ersten Schritt seinen Anlagebedarf und Risiko-typ zu ermitteln, führt SAM den Anleger durch einen Fragenkatalog, der sich auf anlegerpsychologische Erkenntnisse des Max-Planck-Instituts stützt. Insge-samt sind fünf Risikotypen hinterlegt, denen jeweils eine strategische Vermögensallokation zugeordnet ist. SAM wählt dafür dann auf der Basis vorgegebener Kri-terien die jeweils drei besten Fonds in den Anlageklas-sen Anleihen, Aktien und Rohstoffe aus. Grundlage für die Auswahl aus über 8.000 Fonds von rund 220 Anbietern ist die Erfüllung von Mindestkriterien wie etwa der Morningstar-Bewertung von mindestens vier Sternen sowie Alter und Volumen des Fonds. Zusätz-lich analysiert SAM die Rendite der vorausgewählten Fonds mit Blick auf deren Verlustrisiken und Volatilität. Das so zusammengesetzte SAM-Portfolio - von kon-servativ bis risikofreudig - sollte sich damit vor allem in fallenden Märkten vergleichsweise schwankungsarm entwickeln.

Die Einhaltung der persönlichen Investmentstrategie gewährleistet SAM, indem es automatisiert jährlich die Gewichtung der Anlageklassen aktiv wieder ausba-lanciert und quartalsweise die Fonds im Portfolio nach strikten Qualitätskriterien überprüft und wenn nötig austauscht. Je nach gewählter Anlagestrategie redu-

ziert das System ab fünf Jahre vor dem gewünschten Zieltermin kontinuierlich das Risiko des Portfolios durch Umschichtung in weniger schwankungsanfällige Anla-geklassen. Zum Schluss ist das Kapital zu 100 Prozent in sicheren Geldmarktfonds angelegt.

Vermeidet Fehlentscheidungen, spart Zeit und Kosten

Mit diesem Prozess erfüllt SAM schon heute die Empfehlungen der europäischen Finanzmarktauf-sicht ESMA für die Kundenbedarfsanalyse in der Anlageberatung. Durch die qualitätssichernde stan-dardisierte Beratung zur Ermittlung der geeigneten Risikoklasse und der entsprechenden Portfolioalloka-tion vermeidet der Anleger Fehlentscheidungen und spart über die Anlagedauer hinweg Zeit und Geld. "Das erleichtert es, seine persönlichen Anlageziele auch wirklich zu erreichen", sagt Feiden. "Der Anle-ger muss sich nicht regelmäßig selbst um sein Port-folio kümmern. Er kann sein Geld einfach im Depot liegen und für sich arbeiten lassen. Sein Kapital ist dabei aber nicht wie bei vielen Formen der Alters-vorsorge bis zum Auszahltermin gebunden. Wenn er es braucht, kann der Anleger jederzeit an sein Geld, ohne dass Kosten anfallen." Zusätzlich zu einem einmaligen pauschalen Ausgabeaufschlag von 1,5 Prozent auf die Anlagesumme fällt für das Vermö-gensmanagement durch SAM lediglich ein jährliches Serviceentgelt an. Es beträgt - abhängig von der ge-wählten Anlagestrategie - zwischen 0,3 und maxi-mal 0,8 Prozent zuzüglich Mehrwertsteuer auf den durchschnittlichen, quartalsweise ermittelten Anlage-betrag. "Das Serviceentgelt ist im Vergleich zum Kauf von Einzelfonds und zu üblichen Vermögensverwal-tungsgebühren günstig und 'all inclusive': Für Fide-lity Privatkunden fallen keine Depotgebühren, keine Transaktions- oder Umtauschkosten im Rahmen der Portfoliopflege, keine Ausgabeaufschläge für ausge-tauschte Fonds und auch keinerlei sonstige versteckte Gebühren an", so Feiden.

Im Frühjahr hat das Unternehmen die Portfoliolösung SAM zunächst in Form einer iPad-App exklusiv den Mitarbeitern eines großen DAX-Konzerns zur Verfü-gung gestellt. Ab heute können auch Direktanleger SAM nutzen - und zwar unabhängig davon, ob sie bereits Fidelity-Kunden sind. Sie können Beratung und Abschluss im Internet unter www.fidelity-direkt.de/sam-start allein durchlaufen oder auf Wunsch mit paralleler telefonischer Unterstützung durch einen Fidelity-Mitarbeiter (unter der kostenfreien Telefon-nummer 0800 330 50 66 42). In einem nächsten Schritt wird Fidelity SAM als iPad App unabhängigen Finanzberatern zugänglich machen, um sie in ihrer Kundenberatung zu unterstützen. www.fidelity.de

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Doch wenn Privatanleger Rohstoffe als festen Bestandteil in ihr Portfolio aufnehmen wol-len, stoßen sie immer wieder auf ungeahnte

Schwierigkeiten. Schnell wird klar, dass Rohstoff-Investments aufgrund diverser Besonderheiten ihre eigenen Gesetze haben. Ein professioneller CERTI-FIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®) hilft bei der in-dividuellen Anlage in Rohstoffe.Denn auch wenn die Rohstoff-Investments deutlich vielfältiger sind als etwa bei Aktien oder Anleihen – abschrecken lassen sollte sich der Anleger davon nicht. Schließlich kann ein Investment im Rohstoff-bereich langfristig das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios wesentlich verbessern. „Rohstoffanlagen spielen innerhalb eines Portfolios eine wichtige Rol-le. So können sie etwa einen wichtigen Beitrag zur Diversifikation eines Portfolios leisten“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Mitglied des Vorstandes des Financi-al Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden.

Lange Zeit hatten Anleger das Thema Rohstoffe nicht auf der Rechnung – erst seit etwa dem Jahr 2000 hat sich das grundlegend geändert. Denn in den vergangenen Jahrzehnten nahmen die Investi-tionen innerhalb des Rohstoffsektors immer weiter zu. Da das Angebot nicht nach Belieben ausgewei-tet werden kann, stehen einige Rohstoffe derzeit nur begrenzt zur Verfügung. Investoren können angesichts der demografischen Entwicklung und der starken Nachfrage aus den Emerging Markets vom wachsenden Hunger nach Rohstoffen profitie-ren. „Doch es gehört ein großes Maß an Know-how dazu, eine Anlage in Rohstoffe umzusetzen und zu tätigen”, sagt Prof. Tilmes.

Ob Weizen, Kupfer, Kakao oder Öl: Die Rohstoff-Märkte sind heute global. Die Preise werden vor allem von Angebot und Nachfrage bestimmt. Bricht in Russland eine Dürre aus, lässt dies die Weizen-preise steigen. Und leiden die Orangenbäume in Florida unter Pilzbefall, wird der Orangensaft teurer. Rohstoff-Investments funktionieren nach anderen

Gesetzen als andere Anlageklassen: Sie reagieren nicht auf Zinsänderungen und Gewinnwarnungen, sondern auf Ernteberichte, Unwetterwarnungen oder Unfälle bei Pipelines. Der geopolitische Einfluss, insbesondere bei Öl, ist ein zusätzlicher Faktor in der Preisbildung. Und Rohstoffe werden fast immer in US-Dollar notiert, was für europäische Anleger ein enormes Währungsrisiko bedeutet.

Bevor Anleger in Rohstoffe investieren, müssen sie einige Entscheidungen treffen: Wollen sie in Aktien von Rohstoffunternehmen oder über Derivate und physisch hinterlegte Edelmetallfonds direkt in ein-zelne Rohstoffe investieren? Diese Entscheidung hat auch Auswirkung auf das Gesamtportfolio. Denn Rohstoffaktien, also etwa Titel von Minenunterneh-men, korrelieren deutlich enger mit den Aktienmär-kten als mit den dahinter stehenden Rohstoffen. Unter diesem Gesichtspunkt eignen sie sich weniger zur Diversifizierung.Auch die Frage, ob in einen Rohstoff-Index investiert werden soll oder in einen aktiv gemanagten Fonds, ist von Bedeutung. Je nach Indexansatz können sich zum Teil extreme Unterschiede bei der Wertentwick-lung ergeben. Schon bei Produkten auf die großen und etablierten Rohstoffindizes von S&P GSCI, Dow Jones AIG, Rogers International und Reuters/Jefferies CRB klafft die Performance erheblich auseinander. Hinzu kommt: Rohstoffmärkte sind physische Mär-kte und weisen deshalb zusätzliche Besonderheiten auf. Während Investoren mit Aktieninvestments tatsächlich in das zugrunde liegende Unternehmen investieren, beziehen sich Rohstoffprodukte nicht auf den physischen Rohstoff, sondern auf standar-disierte Terminkontrakte, die so genannten Futures. Ein Future ist ein Vertrag, in dem genau geregelt

Rohstoffe - Investment mit eigenen GesetzenFPSB: Ein Stück Gold, ein Tropfen Öl und eine Prise Zucker - diese Zutaten gehören in jedes gut diversifizierte Portfolio

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wird, wann der entsprechende Rohstoff zu welchem Preis und in welcher Menge geliefert werden muss und welche Qualität er haben soll. Da Futures nicht unendlich laufen, müssen in regelmäßigen Abstän-den die auslaufenden Kontrakte durch neue ersetzt werden - schließlich will kein Investor Tausende von Getreidesäcken oder Ölfässern geliefert bekommen, da deren Lagerung viel zu aufwändig und teuer wäre. Dieses Investieren in den nächsten Kontrakt wird als Rollen bezeichnet. Und wenn die neuen Futures teurer sind als die auslaufenden, führt dies zu Rollverlusten - und sorgt so manchmal für lange Gesichter bei den Investoren.

Zudem sollten sich Anleger bewusst sein, dass die Rohstoffmärkte oft starke Schwankungen aufwei-sen. „Die muss der Anleger verkraften können und sollte daher mit mittel- bis langfristigem Anlageho-rizont ein Rohstoffinvestment eingehen“, so Tilmes. Beispiel Rohöl: Kostete das Barrel im Frühjahr 2008 noch um die 150 Dollar, brach der Preis infolge von Finanzmarktkrise und Rezession bis auf 40 Dol-lar ein, um sich dann wieder auf über 100 Dollar zu erholen. Ähnlich volatil geht es beim Gold zu. Bis Anfang 2012 stieg der Goldpreis innerhalb von dreieinhalb Jahren um 60 Prozent auf 1920 Dollar.

Die Euro-Schuldenkrise, die Herabstufung der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's und die wachsenden Sorgen um die Weltwirtschaft hatten die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall befeu-ert. Zwar ist keines der jüngsten Probleme gelöst, doch nun profitiert auch der klassische Krisengewin-ner Gold plötzlich nicht mehr. Der Goldpreis sackte zuletzt auf 1500 Dollar runter.

Professionelle Finanzplaner helfen weiter

Wie auch immer die Wahl letztendlich ausfallen sollte: Wichtig ist, dass Rohstoffe ein Langfrist-In-vestment sind und nur eine Beimischung im Portfo-lio darstellen sollten. Wie genau die aussehen sollte, hängt von der individuellen Vermögensplanung ab. Professionelle Finanzplaner, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®), können bei der Suche nach den richtigen Rohstoffprodukten helfen. Mit Hilfe einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögens-situation und einer Liquiditätsrechnung überprüfen die CFP, was in Frage kommt und geben detailliert Auskunft über Vor- und Nachteile der geplanten In-vestitionen. www.fpsb.de

Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den ein-zelnen Fonds sind erheblich. Hohe Fondsvolu-mina gehen dabei nicht immer mit guter Per-

formance einher. Deutschland trotzt als eines der wenigen Länder der Eurokrise.

Es verwundert daher nicht, dass Investments in deutsche Unternehmen bei Anlegern attraktiv sind. In den vergangenen zwei Jahren (bis 30.4.2012) hat der DAX 10,2% an Wert gewonnen, während der MSCI Europe nur 6,4% zulegen konnte. Auf Fünfjahressicht verlor der DAX mit 8,8% deutlich weniger an Wert als der MSCI Europe mit 20,4%. Die Performance-Unterschiede der großen Deutsch-land-Aktienfonds waren in den vergangenen zehn Jahren jedoch immens: Während der DWS Ak-tien Strategie Deutschland 101,6% und der DWS Deutschland 90,0% an Wert zulegten, blieben der

DWS Investa, der FT Frankfurt-Effekten-Fonds, der DekaFonds und der UniFonds mit einem Plus von 22,7%, 22,7%, 25,5% und 25,7% deutlich hinter dem DAX-Wertzuwachs von 34,1% zurück. Auf Sicht von fünf Jahren ergibt sich ein ähnliches Bild: Während der DWS Deutschland 16,6% und der Concentra 1,5% gewinnen konnte, büßte der Fond-ak 20,1% und der DekaFonds 19,5% an Wert ein. Der DAX verlor in diesem Zeitraum 8,8%. Von den vier größten Fonds der Peer Group „Aktien Deutsch-land“ konnte nur einer den DAX auf Sicht von fünf und zehn Jahren schlagen. Es handelt sich dabei um den DWS Deutschland. Der mit einem Fondsvolu-men von 2,88 Milliarden Euro aktuell zweitgrößte Fonds zeigte über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Performance in Höhe von 16,6% und über 10 Jahre in Höhe von 90,0%.www.scope.de

Nicht alle Deutschlandfonds überzeugenScope hat die Wertentwicklung der zehn größten Deutschland-Aktienfonds untersucht

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Scope hat die Performance von fast 8.000 In-vestmentfonds mit und ohne Performance Fees miteinander verglichen. Das Ergebnis ist

eindeutig: Fonds mit erfolgsabhängiger Vergütung weisen durchschnittlich geringere Renditen auf als Fonds ohne Erfolgsgebühr.

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Fonds-gesellschaften Performance Fees bei Publikums-fonds eingeführt. Derzeit hat rund ein Viertel der in Deutschland zugelassenen Investmentfonds erfolgs-abhängige Gebührenbestandteile. Für Privatanleger ist das keine gute Nachricht. Durch zahlreiche und höchst unterschiedliche Ausgestaltungen schaf-fen Performance Fees große Intransparenz bei den Fondsgebühren. Außerdem kosten sie vor allem Rendite.Um diese Aussage zu belegen, hat Scope insgesamt 7748 Investmentfonds betrachtet. Das Ergebnis der Studie: Investmentfonds ohne Performance Fees haben in den vergangenen drei Jahren im Durch-schnitt eine jährliche Rendite von 10,5 Prozent er-zielt – Fonds mit erfolgsabhängigen Vergütungsbe-standteilen hingegen nur 8,9 Prozent.

Zusätzlich zur Gesamtbetrachtung wurden alle Fonds in sieben Assetklassen – Renten-, Aktien-, Misch-, Geldmarkt, Immobilien- und sonstige Fonds – unterteilt und deren Renditen analysiert. Ergeb-nis: In allen sieben Assetklassen schneiden Fonds mit Performance Fee im Durchschnitt schlechter ab als ohne. Besonders deutlich ist der Unterschied bei Misch- und bei Immobilienaktienfonds. In den ver-gangenen drei Jahren erzielten Fonds ohne Perfor-mance Fee in beiden Assetklassen im Durchschnitt über zwei Prozentpunkte mehr Rendite pro Jahr.

Warum schneiden Fonds mit Performance Fee schlechter ab als Fonds, die darauf verzichten? Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Die Anbieter haben in den vergangenen Jahren die Performance-Gebühren schlicht zu den bereits bestehenden Fondskosten hinzugefügt, ohne die Bestandsvergü-tungen im gleichen Umfang zu reduzieren.

Detaillierte Informationen zur Performance-Fee-Studie werden am kommenden Montag im Scope AnalysisReport „Renditeverlust durch Performance Fee“ veröffentlicht. Kostenfreier Download unter: www.scope.de

Performance Fees sind für Privatanleger nachteilig Rating- und Analyse-Mitteilung der Scope Analysis

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Quelle: © M.Gove - Fotolia.com

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Geschlossene Fonds I PRIVATE ALTERSVORSORGE 2012

Es handelt sich um ein renditeorientiertes In-vestment im US-Immobilienmarkt im Rahmen einer partiellen Blind-Pool-Konzeption. Das

Emissionshaus TSO Europe Funds ist eine Tochterge-sellschaft einer in den USA ansässigen Immobilienin-vestmentgesellschaft.

Die in den USA ansässigen Immobilieninvestment-gesellschaft TSO – The Simpson Organization, Inc. fungiert seit mehreren Jahren als erfolgreiche und kompetente Nischenanbieterin von Geschlossenen US-Immobilienfonds für den deutschen Markt. Das Fondskonzept sieht den Erwerb von vermieteten Ein-zelhandels-, und Büroimmobilien im Südosten der USA vor. Die Investitionsstrategie konzentriert sich auf Objekte, die neben einem stabilen Cash Flow ein überdurchschnittliches Wertsteigerungspoten-tial aufweisen. In der Prognoserechnung werden sechs Immobilien, die bereits vom Fondsanbieter TSO erworben wurden und für das geplante Portfo-lio des Fonds vorgesehen sind, dargestellt. Bei dem Beteiligungsangebot handelt sich nicht um ein Ba-sisinvestment. Aufgrund des partiellen Blind-Pool-Risikos eignet sich der Fonds zur Depotergänzung für ein bereits breit gestreutes Portfolio. Das wirt-schaftliche Ergebnis des Fonds und die Laufzeit sind

nicht prognostizierbar. Die bisherige Performance und die Kompetenz des Initiators sprechen für den Erfolg des Investments. Bei planmäßigem Verlauf weist das Beteiligungsangebot eine vergleichsweise kurze Kapitalbindung auf.

Die Scope-Analysten stufen die Investmentqualität des Fonds als gut ein, was einem Investment-Rating von A- entspricht.

Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse wurde eine Ren-diteerwartung (n. St.) von 10,25 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 4,39 Prozent ermittelt.

In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wur-de der Fonds in die Risikoklasse 5- besonders ho-hes Risiko - eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Ge-schlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko.

Für die Emissions- und Managementgesellschaft liegt ein separates Qualitätsrating der Scope Group vor (Stand: Juli 2012), in dem die Managementqua-lität mit A (hohe Qualität) bewertet wurde.www.scope.de

TSO - DNL Fund 4 von Scope mit A- bewertetAnalysemitteilung von Scope Analysis

Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den ein-zelnen Fonds sind erheblich. Hohe Fondsvo-lumina gehen dabei nicht immer mit guter

Performance einha Während Experten noch über die Gefahr einer Überhitzung am deutschen Immo-bilienmarkt mit anschließendem Preisverfall strei-ten, haben sich viele Deutsche schon längst ein Ur-

teil gebildet. Bereits jeder dritte Bundesbürger (34 Prozent) hält es für möglich, dass in den nächsten zwei Jahren in Deutschland eine Immobilienblase mit anschließendem Preisverfall entsteht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auf-trag der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe.

Umfrage: Jeder dritte Deutsche sieht Gefahr einer Immobilienblase Für drei Viertel der Deutschen ist eine Immobilie die beste Form der Altersvorsorge und Inflationsschutz

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Ein Platzen der Immobilienblase war im Jahr 2008 in den USA ein Ursprung der Finanzkrise. Durch Aus-fälle bei der Kreditrückzahlung und den Wertverlust von Hypotheken verloren Immobilien innerhalb kur-zer Zeit deutlich an Wert. Der Stuttgarter Vorsorge-konzern unterstreicht die Attraktivität der Immobilie als Altersversorgung, rät aber zu einer soliden und gut durchdachten Finanzierung.

Die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) hält die Im-mobilienpreise bereits jetzt für deutlich überhöht. Diese Ansicht ist in Bayern mit 64 Prozent besonders ausgeprägt. Gleichwohl erwartet knapp die Hälfte der Bevölkerung (49 Prozent) in den kommenden zwei Jahren einen weiteren deutlichen Anstieg der Preise und damit einen attraktiven Wertzuwachs für Immobilienbesitzer. Trotz der bereits stark gestie-genen Immobilienpreise und der Gefahr einer Über-hitzung am Immobilienmarkt beurteilen zwei Drit-tel der Deutschen (67 Prozent) ein Haus oder eine Eigentumswohnung als sicherste Geldanlage. Noch eindrücklicher fällt das Ergebnis bei Immobilienbe-sitzern mit 73 Prozent aus.

Die Wertschätzung der Deutschen für die selbstge-nutzte Immobilie zeigt sich darin, dass knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten die Immobilie als die beste Form der Altersvorsorge bewerten. In der Gruppe der Deutschen, die in den nächsten zwei Jahren kaufen oder bauen wollen, sind es sogar 90 Prozent. Für ebenfalls 73 Prozent bieten Immobilien Schutz vor einer aufkommenden Inflation. Bei den Bundesbürgern mit Immobilienplänen ist der Inflati-onsschutz mit 85 Prozent noch wichtiger.

Deutsche nutzen Zinstief für Optimierung ihrer Immobilienfinanzierung

Die TNS Infratest-Umfrage zeigt darüber hinaus, dass die Deutschen die derzeit historisch niedrigen Zinsen sowohl für den Erwerb von Immobilien als auch bei der Optimierung der Finanzierungsstruktur nutzen. Wegen der niedrigen Zinsen ist für mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) jetzt der beste Zeitpunkt für die Verwirklichung ihrer Immobilien-pläne. Fast jeder Zehnte in Deutschland (9 Prozent) plant in den kommenden zwei Jahren eine selbstge-nutzte Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Eben-falls 9 Prozent wollen das historisch niedrige Zinsni-veau für die energetische Sanierung ihrer Immobilie nutzen. Für jeden Vierten (24 Prozent) der Befragten bieten die niedrigen Zinsen sogar die Möglichkeit, den Traum von einer teureren Immobilie als ur-sprünglich geplant zu realisieren; sogar 37 Prozent der Deutschen mit Immobilienplänen wollen den Zinsvorteil dafür nutzen.

Mehr als jeder zweite Deutsche (57 Prozent) sieht jetzt die Möglichkeit, dass niedrige Zinsniveau durch eine längerfristige Laufzeit mit einer Zinsfestschrei-bung zu nutzen. Vier von zehn (42 Prozent) Bundes-bürgern nennt als Vorteil die Verkürzung der Lauf-zeit durch höhere Tilgungssätze.

„Die Bundesbürger haben ganz klar die Vorteile der historisch niedrigen Zinsen in Deutschland für die Immobilienfinanzierung und energetische Sanierung ihrer Immobilie für sich entdeckt", kommentiert Bernd Hertweck, Vorstandsmitglied der Wüstenrot Bausparkasse AG die Umfrageergebnisse. „Jetzt ist zwar ein idealer Zeitpunkt, sich die niedrigen Bauzi-nsen für die nächsten Jahre zu sichern. Aber auch in Zeiten niedriger Zinsen gilt, dass sowohl bei der Auswahl der Immobilie als auch bei der Finanzie-rung die langfristigen Rahmenbedingungen wie das verfügbare Einkommen und die Zinsentwicklung im Auge behalten werden muss. Dann wird der Traum von den eigenen vier Wänden nicht zum Albtraum."

Methodik: TNS Infratest hat im Zeitraum von 10. Mai bis 12. Mai 2012 im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische AG 1.048 Personen in Deutsch-land telefonisch befragt. Die Befragung ist reprä-sentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. www.wuerttembergische.deIn den vergangenen zwei Jahren (bis 30.4.2012) hat der DAX 10,2% an Wert gewonnen, während der MSCI Europe nur 6,4% zulegen konnte. Auf Fünfjahressicht verlor der DAX mit 8,8% deutlich weniger an Wert als der MSCI Europe mit 20,4%. Die Performance-Unterschiede der großen Deutsch-land-Aktienfonds waren in den vergangenen zehn Jahren jedoch immens: Während der DWS Ak-tien Strategie Deutschland 101,6% und der DWS Deutschland 90,0% an Wert zulegten, blieben der DWS Investa, der FT Frankfurt-Effekten-Fonds, der DekaFonds und der UniFonds mit einem Plus von 22,7%, 22,7%, 25,5% und 25,7% deutlich hinter dem DAX-Wertzuwachs von 34,1% zurück. Auf Sicht von fünf Jahren ergibt sich ein ähnliches Bild: Während der DWS Deutschland 16,6% und der Concentra 1,5% gewinnen konnte, büßte der Fond-ak 20,1% und der DekaFonds 19,5% an Wert ein. Der DAX verlor in diesem Zeitraum 8,8%. Von den vier größten Fonds der Peer Group „Aktien Deutsch-land“ konnte nur einer den DAX auf Sicht von fünf und zehn Jahren schlagen. Es handelt sich dabei um den DWS Deutschland. Der mit einem Fondsvolu-men von 2,88 Milliarden Euro aktuell zweitgrößte Fonds zeigte über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Performance in Höhe von 16,6% und über 10 Jahre in Höhe von 90,0%.www.scope.de

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Page 78: Private Altersvorsorge 2012 -eMagazin

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