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Prisma Ostern - waldorfschuleschopfheim.de · 2 • Ostern 2011 Prisma(72) Prisma(72) Assoziationen...

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Ostern – wenn die Leichtekräfte stärker geworden sind als die Schwerkraft. Prisma Ostern 2011 Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. 72 Ostern – wenn man so oft durch den Übtod hindurchgegangen ist, dass etwas Neues entstand.
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Page 1: Prisma Ostern - waldorfschuleschopfheim.de · 2 • Ostern 2011 Prisma(72) Prisma(72) Assoziationen zur Jahreszeit: Ostersonne und die Leichtekräfte J a, der dreifache Sieg der Sonne

Ostern – wenn die

Leichtekräfte stärker

geworden sind als die

Schwerkraft.

PrismaPrismaPrismaOstern 2011

Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. 72

Ostern –wenn man so oft durch den Übtod hindurchgegangen ist, dass etwas Neues entstand.

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Prisma (72) Prisma (72)2 • Ostern 2011

Ostersonne und die LeichtekräfteAssoziationen zur Jahreszeit:

Ja, der dreifache Sieg der Sonne erst lässt uns Ostern feiern: Der erste Sonntag nach dem

Frühlingsvollmond. Der erste Sonnentag, nachdem die Tage wieder länger als die Nächte geworden sind und der Mond am Abnehmen ist. Drei Mal ist die Christuskraft stärker als die Kräfte der Materie.

Daneben lieben wir ja eher heidnische Symbole, haben also eine Teilökumene im Alltag schon erreicht: Hase und Ei als uralte Symbole des Lebens, der Kraft, die stärker ist als der Tod. Wer kleine Kinder hat, kann sich ähnlich wie zu Weihnachten von diesen Symbolen und guten Familiengewohn-heiten tragen lassen.

Wer kinderlos ist oder bei dem diese schon fl ügge sind, verliert vielleicht allmählich den Bezug zu Ostern oder nähert sich (wieder) bewusst. Das kann gedankliche Auseinandersetzung sein, Meditation, Naturbetrachtung, aber auch eine künstlerische Betätigung, zum Beispiel Eurythmie machen.

Wer Fieber hat oder schwanger ist, darf keine Eurythmie machen – warum eigentlich nicht? Weil die Kräfte, die in uns für die Gesundheit, für den Aufbau des Leibes zuständig sind, in diesen beiden Situationen nichts zu verschenken haben, alles für sich selber brauchen. Ja, das Material in der Eurythmie sind genau diese Kräfte! Was dem Maler die Farbe und dem Bildhauer das Holz, ist dem eurythmisch Tätigen der eigene Leib mit seinen Bildekräften, ätherischen Kräften.

Die 11B und die erste Gruppe der 11A haben gerade ihr Solo-/ Duoprojekt hinter sich. Wieder hat sich jeder ein Material ausgesucht und dann übend versucht, die Musik/ Sprache mit dem eigenen Leib in Bewegung zu übersetzen.

Und wann ist es eine eurythmische Bewegung? Wenn die Leichtekräfte stärker geworden sind als die der Schwerkraft. Wenn man so oft durch den Übtod durchgegangen ist, dass etwas Neues entstanden ist.

Dazu kann man nicht gezwungen werden. Nur wenn man das von sich aus will, kommt auf der anderen Seite etwas heraus, was es so noch niemals vorher gegeben hat, was aber eine Bereicherung ist – nicht nur für die betreffende Person, sondern wie jedes Kunstwerk ist es dann ein Geschenk an die ganze Menschheit.

Rudolf Steiner sprach davon, dass das Wiedererscheinen des Christus sich im Ätherischen vollziehen wird –bzw. dauernd vollzieht. P.Elsen

Aus gearbeiteten Lautsoli:

Wir Toten, wir Toten, sind größere HeereAls ihr auf der Erde, als ihr auf dem Meere!(...) Wir suchen noch immer die menschlichen Ziele –Drum ehret und opfert! Denn unser sind viele! C.F.Meier

(...) Wer Großes will, muss sich zusammenraffen:In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben. J.W.v.Goethe

(…) Es ist doch nicht das erste Mal,Dass dich enttäuscht, was Du begonnen. Zäsar Fleischlenn

(...) Die radikale Rotte,Weiß nichts von einem Gotte, ... Heinrich Heine

(...) But one man loved the pilgrim soul in you, … W.B.Yeats

(…) und nahm mich mit und nahm mich mit –und keiner weiß wohin... R.M.Rilke

die stille D.P.Meier-Lenz

Eurythmie war für mich immer eine Qual. W

enn ich jetzt zurückblicke, habe ich das Gefühl, dass die Zeit viel

schneller vorüber gegangen wäre, wenn ich mich nicht dagegen gewehrt hätte.

Ein Elftk

lässler im R

ück

blick

Ostersonne und die Leichtekräfte

Ostern 2011 • 3

Titel • 1Assoziationen zur Jahreszeit: Ostersonne • 2In eigener Sache • 3Impressum • 3Schule internVorstandbericht März 2011 • 4Finanzierungsgrundlagen unserer Schule • 4Thema: Elternbeiträge • 5Bau: Energetische Sanierung abgeschlossen • 6Der Saal ist bezahlt! • 6Prismadrama während der dunklen Zeit • 6Die neue Bühnenbeleuchtungsanlage • 7Schulanfangsklausur 8./9.9.2010 • 8Folgeklausur 15./16.10.2010 • 8Erziehungsgemein.-klausur 14./15.1.2011 • 9Kurzklausur zum Fördern 9.2.2011 • 9Leitlinien ELSK • 10 -11Aus dem SchullebenHalbzeit – Elternsprechtag • 11Rudolf Steiner 150 Jahre: Schulfeier & Oberstufenforum • 12Gelder vom Martinibazar • 13Sekem – gedanklicher Rückblick • 14-15Silence – Pantomime für Schüler • 16Neuigkeiten aus der Schülerbibliothek • 17Menschen unserer SchuleSechs neue Mitarbeiterporträts: • 18-20 J. Palkova, D. Emmelin, M. Zauter, M. Hüttich, C. Moureau, S. BrunkeDie neue SMV mit topaktuellen Plänen • 21Kollegiumsjahresfoto • 22Schulgremienliste • 23alle (!!!) Klassenfotos 2010/2011 • 24-31Ehemaligenporträt A. Bartneck • 32-33Aus dem UnterrichtExperiment mit der 1. Klasse • 36-37Zirkussport in der 5. Klasse • 39Themenfeld für die 8. Klasse • 40-41Berufspraktikum für die 10. Klasse • 42Armin Schuster bei der 11. Klasse • 43Gesellenstücke der 12. Klasse • 44Aus dem UmkreisH.E.L.P. Pakistan – Bericht • 45Arbeit mit Kindern im Gazastreifen • 46-47Ehemalige helfen in Uganda • 48-49Greenpeace Jugendgruppe vor Ort • 50Zum ZeitgeschehenWaldorfschulen nach der Landtagswahl • 50Aus den KindergärtenHeißer Sommertag in Nollingen • 34-35BuchbesprechungenMeine russische Großmutter • 38Lotta makes a mess • 38Schwanensee (Buch mit CD) • 38Piratensohn • 38Rätseleventuell: Prismaeiersuchen und -zählen • 6Einladungen / Kleinanzeigen • 51Termine / Redaktionsschluss • 52

In eigener Sache InhaltImpressumAnsprechpartner in der ehrenamtlichen Prisma-Redaktion sind:

Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746Layout, Lektorat, Druck-CDE-mail: [email protected]

Thomas Wehkampfür das Lehrerkollegium E-mail: [email protected]

Thomas Gremm-Roloff Themen aus dem Vorstandsbereich

Monika Bringe & Ilona Gerdes ELSK

Gerlinde GöltenbottKorrektur

Daria Hoffman Bücherseite

Claudia KieferBazarkreis

Sabine Sprich Kindergärten, Verteiler

???Werbekunden & SponsoringRubrik: Zum ZeitgeschehenPrismarätselrätselWitzecke ...

Photos:Harry Müller (offizieller Prismafotograf) undBenedikt Arnold, Thomas Wehkamp, Peter Elsen, Magdalene Dycke, Judith Roloff u.a.m.

Druck:Hornberger Druck KGBelchenstraße 8, 79689 Maulburg

Herausgeber:Freie Waldorfschule SchopfheimSchlierbachstr. 23, 79650 SchopfheimTel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268E-mail: [email protected]: www.waldorfschuleschopfheim.de -10 Frau Kühner-11 Frau Brunke-12 Frau Schaubhut-13 Hausmeister-14 Pforte – Frau Baum-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum-16 Lehrerzimmer-17 Gartenbau-18 Physik-19 Küche-22 Anrufbeantworter

Die Inhalte der Beiträge im Prisma werden von den jeweiligen Verfassernauch zur fühlingshaften Osterzeit michaelisch mutig selbst verantwortet.Die Redaktion behält sich dabei vor, Artikel aus Platzgründen zu kürzen.

Liebe Leserinnen und Leser,Frühling – Ostern – die Natur erwacht, heftig grünt es allerorten ... und auch das Prisma meldet sich nach einer – so leider nicht geplanten – halbjährigen Pause mit frischen Kräften und erweitertem Redaktionsteam zurück. Näheres dazu lesen Sie auf Seite 6.

In dieser von großen Katastrophen und historischen gesellschaftlichen Umwälzungen (Baden-Württemberg wählt Grün-Rot) dominierten Zeit sollte man die „kleinen“ alltäglichen Ereig-nisse, Begebenheiten und Entwicklungen nicht vernachlässigen. Im Alltag einer Schule, in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wird Zukunft angelegt und mitgestaltet.

Wie sich alle auf ihren Tätigkeits-feldern redlich darum bemühen und wie in diesem Bemühen auch immer wieder mal Neuland betreten wird auf den Seiten 36-44 mit Berichten aus dem Unterrichtsgeschehen dargestellt. Interessant hierzu auch immer wieder die Interviews mit „ehemaligen“ Schülern unserer Schule. Ist doch spannend zu erfahren, was aus den früheren Schülern geworden ist oder am Werden ist – Seite 32f. Die Fühler werden auch weit in die Welt hinaus ausgestreckt, Elfriede Hochweber war mit dem Orchester in Ägypten (Seite 14f) und Peter Elsen arbeitete mit Kindern im Gaza-Streifen (Seite 46f).

Sicher ist die FWS keine isolierte „Insel der Glückseligen und Perfekten“. Wo Menschen sind und aktiv werden, da werden auch Fehler gemacht. Und bei uns stehen Fragen im Raum, deren Bearbeitung für den langfristigen Bestand der Schule als Organisation sehr wichtig sind – siehe hierzu die Berichte von den Klausuren (Seite 8f) und aus dem ELSK (Seite 10f).

Sollten Sie etwa durch die Prisma-lektüre angeregt evtl. Lust verspüren,an der Gestaltung dieser Schulzeitung mitzuwirken?! Wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an Mitarbeiter unserer Redaktion – Kontaktmöglichkeiten links nebenstehend.

Wir danken allen, die mit ihren Texten und Fotos diese Prismaausgabe prall gefüllt haben, wünschen eine schöne Osterzeit und (für diejenigen, die solche haben) schöne Ferien!

Ihre Prisma Redaktion

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Prisma (72) Prisma (72)

Erinnern Sie sich eigentlich noch an den Juli 2010? Jaaa – genau!

Da gab es das letzte Prisma und da gab es auch die Budget-Mitgliederversamm-lung (MV) für das Schuljahr 2010/11. Die Protokolle der Juli- und der Novem-ber-MV haben alle Vereinsmitglieder bereits per Post erhalten und über diese 2 MV`s wird nicht – wie sonst im Prisma üblich – im Detail berichtet.

Aufgrund der kleinen ersten Klasse und diverser Schülerabgänge musste im Juli mit einer deutlich reduzierten Schüler- zahl gerechnet werden. Im Budget wurde dem durch eine Nullrunde bei den Gehältern und reduzierte Fach-bereichbudgets Rechnung getragen.

Die Hochrechnung von Ende Januar 2011 zeigte ein deutlich positiveres Bild: Die 1. Klasse ist zwar klein geblieben, dafür konnten aber in vielen anderen Klassen zusätzlich Schüler und Schüler-innen aufgenommen werden – das bedeutet also gegenüber dem Budget ein kräftiges Plus bei den Einnahmen

Finanzierungsgrundlagen unserer Freien Waldorfschule SchopfheimWirtschaftlich betrachtet ist eine Freie Schule ein mittelständisches Unternehmen und nur als eine Betrachtung dieser wirtschaft-lichen, lebensrelevanten Aspekte ist der folgende Artikel zu lesen.

Der ganze Finanzbereich unserer Schule ist eingebunden in ein Netz

äußerer (gesetzliche Vorgaben u. Richt-linien, Privatschulgesetz) und selbst-geschaffener (Gebäude, Arbeitsverträge usw.) Zwänge und Verpfl ichtungen. Unser Budget ist dadurch prinzipiell vorgegeben und in vielen Bereichen wenig beeinfl ussbar – zumindest nicht kurzfristig.

EinnahmenseiteEinziger spürbar wirksamer und beein-fl ussbarer Faktor auf der Einnahmenseite ist die Schülerzahl. Die im Privatschul-gesetz festgelegten Zuschüsse werden je Kind und Schuljahr bezahlt. • Für die Klassen 1-4 sind das im Geschäftsjahr 10/11 je Kind 2.646,- €. • Für Kinder der Klassen 5-12 beträgt der jährliche Zuschuss 4.209,- € • und für die Schüler der 13. Klasse 4.355,- €. Laut der Hochrechnung des aktuellen Schuljahres erzielen wir ca. 64 Prozent unserer Einnahmen aus öffentlichen Zuschüssen, das sind 1.770.000,- €.

Die Eltern tragen 957.000,- € zur Finanzierung der Schule bei. Es besuchen aktuell 497 Kinder aus 317 Familien unsere Schule. Daraus errechnet sich ein • jährlicher Durchschnittsbeitrag je Familie von 3.019,- € – oder anders betrachtet: • Je Kind wird ein durchschnittlicher Elternbeitrag von 1.932,- € jährlich bzw. 161,- € monatlich bezahlt. (Siehe dazu auch Artikel und Tabelle auf S. 5) Der individuelle Beitrag kann durchaus davon abweichen. Ein Blick in den „Orientierungsrahmen zur freiwilligen Selbsteinschätzung“ zeigt die Staffelung nach Einkommen und Kinderzahl.

Eine Steigerung der Einnahmen lässt sich nur über höhere Schülerzahlen und/oder höhere Beiträge erreichen.

AusgabenseiteRelevantester Posten auf der Ausgaben-seite sind mit ca. 83 Prozent der Gesamt-aufwendungen die Personalkosten – laut Hochrechnung aktuell ca. 2.040.000,- €.

Weitere Beträge werden z.B. benötigt für Arbeits- und Unterrichts-

aus Zuschüssen und Elternbeiträgen. Als positiv kann auch vermerkt werden, dass der durchschnittlich pro Kind bezahlte Elternbeitrag – auch ohne Beitragserhöhung – um drei Prozent gestiegen ist. Die Elternschaft ist sich augenscheinlich sehr wohl bewusst, was sie ihrer Schule (der Schule ihrer Kinder) schuldig ist. Vielen Dank!

Als Konsequenz aus der positiven Entwicklung wurden die reduzierten Fachbereichbudgets wieder im normalen Umfang freigegeben. Im Vorstand ist es Konsens, dass die Gehälter der aktuell an der Schule tätigen Mitarbeiter dringend erhöht werden müssen. Eine Vergrößerung des Lohnabstands zu den Kollegen an staatlichen Schulen ist nicht akzeptabel und würde sich auch bei der Suche nach neuen Kollegen (Stichwort: der anstehende Generationenwechsel im Kollegium und die Neubesetzung der dadurch freiwerdenden Stellen) als kontraproduktiv erweisen. Eine ange-messene Bezahlung des bestehenden

Kollegiums hat Priorität vor der Etablie-rung zusätzlicher Angebote, die mit einer Erhöhung der Deputatszahl ver-bunden wären. Das bedeutet aber keinen Veränderungs- oder Innovationsstop. Notwendige oder gewünschte Veränder-ungen müssen aber deputatsneutral geplant werden. Dauerhafte Aufstock-ung in einem Bereich bedingt eine Reduzierung an anderer Stelle.

Zur Erinnerung: Mit dem Weggang der B-Klassen (jetzige Klassenstufen 10 und 11) werden wir bald ca. 40 Schüler weniger haben. Die Deputatszahl muss parallel dazu sogar sinken.

In den letzten Jahren gab es bei den Gehältern jeweils einen Infl ations-ausgleich.

Nach ausführlicher Diskussion fasste der Vorstand einstimmig den Beschluss: Ab März 2011 werden die Grundgehälter dauerhaft um fünf Prozent erhöht. Die nächsten „Tarifverhandlungen“ stehen dann gegen Ende des Schuljahrs 11/12 an. Thomas Gremm-Roloff

Vorstandbericht März 2011

materialien, Instandhaltung, Gebäude-unterhalt, Kreditzinsen und Tilgung.

Fazit: Lehrer-Schüler-SchlüsselDer Zusammenhang von Schülerzahl und fi nanzierbaren Lehrerstellen ist offensichtlich: Messzahl ist der „Lehrer-Schüler-Schlüssel“.

Er gibt das durchschnittliche Begegnungsverhältnis von Lehrern und Schülern an: • z.B. Hauptunterricht Deutsch in der 12. Klasse: Das Lehrer-Schüler- Verhältnis ist 1 zu 36• z.B. Handwerklicher Unterricht in der Mittelstufe: Die Klassen werden gedrittelt und das Verhältnis beträgt bei einer 36er Klasse 1 zu 12 • oder z.B. Heileurythmie: das Verhältnis ist hier 1 zu 1Bei einem durchschnittlichen Verhältnis von ca. 1 zu 14 ist eine Freie Schule in der Regel fi nanziell gut aufgestellt. Aktuell liegen wir in Schopfheim bei ca. 1 zu 13,6 und damit, wie die Hoch-rechnung zeigt, noch gut im grünen Bereich. Thomas Gremm-Roloff

Einnahmenseite

4 • Schule intern

Ausgabenseite

Schule intern • 5

Thema: Elternbeiträge bereit sind, die gemeinsame Initiative verantwortlich und bewusst nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten mitzu-tragen. Zwei Beispiele konkretisieren diese Aufgabe: • Durch Gehaltserhöhung oder einen

neuen Arbeitsplatz hat sich die Ein-kommenssituation spürbar verbessert. Im Schulbüro freut man sich über eine kurze Mitteilung, dass der Beitrag ab nächster Fälligkeit entsprechend höher sein kann.• Oder: Wenn ich meinen Arbeitsplatz verliere und deswegen eine Beitrags-reduktion für z.B. 6 Monate vereinbart habe, dann sollte es eigentlich selbst-verständlich sein, dass ich, sobald ich wieder einen Arbeitsplatz habe, meinen Beitrag wieder entsprechend erhöhe und nicht diesen kleinen Zustupf bewusst/unbewusst einfach mitnehme.

Denn: Der Betrag, der im Schul-haushalt durch Beitragsreduktionen fehlt, muss von anderen Familien ausgeglichen werden. Oder er fehlt für angemessene Mitarbeitergehälter oder Investitionen.

Vergleich und FragebogenWenn wir unser Beitragsaufkommen mit dem der anderen Waldorfschulen Baden-Württembergs vergleichen, zeigt sich, dass der bei uns gezahlte Durch-schnittsbeitrag überdurchschnittlich ist und unsere Elternschaft - aufs Ganze gesehen - verantwortlich mit der Bei-tragsbemessung umgeht. (siehe Tabelle).

Trotzdem wurde die Frage gestellt (und sie muss auch künftig von Zeit zu Zeit immer mal wieder gestellt werden), ob die Form der Beitragsfi ndung noch zeitgemäß und in der Elternschaft akzep-tiert ist. Um hierüber ein möglichst umfassendes Stimmungsbild zu erhalten, wurde der Fragebogen erstellt, den alle Mitglieder des Schulvereins im März per Post erhielten.

Einen Bericht über die Ergebnisse der Befragung gibt es auf der nächsten MV und sicher auch im Prisma.

Schule a 170,00 €

Schule b 168,00 €

Schule c 164,00 €

Schule d 163,00 €

Schule e 161,00 €

Schule f 160,00 €

Schule g 160,00 €

Schule h 160,00 €

Schule i 158,00 €

Schule j 158,00 €

Schule k 157,00 €

Schule l 155,00 €

Schule m 155,00 €

Schule n 154,00 €

Schule o 154,00 €

Schule p 151,00 €

Schule q 150,00 €

Schule r 147,00 €

Schule s 147,00 €

Schule t 145,00 €

Schule u 143,00 €

Schule v 140,00 €

Schule w 138,00 €

Schule x 116,00 €

Schule y 115,00 €

Schule z 114,00 €

Anzahl 26

3.903,00 €Summe

Durchschnitt 150,12 €

Im vorangehenden Artikel über die Finanzierungsgrundlagen (S.4) wurde

dargestellt, dass unsere Schule zu einem nicht unerheblichen Teil durch Eltern-beiträge fi nanziert wird. Aktuell tragen 317 Elternhäuser fast 1. Mio Euro zur Finanzierung der Schule bei.

Der staatliche Zuschuss wird als Pro-Kopf-Pauschale gezahlt, doch bei den Eltern-beiträgen geht es differenzierter zu. Freie Schule und Zwangs-beiträge ohne wenn und aber – das passt vom Anspruch her nicht zusammen und auch die Gesetzeslage ist da eindeutig: Das Sonderungsverbot besagt, dass kein Kind aufgrund seiner sozialen und/oder fi nanziellen Situation vom Besuch einer „Freien Schule“ ausgeschlossen werden darf. Dies muss die Beitragsordnung einer Schule gewährleisten. Ansonsten erhält die Schule keine Genehmigung und keine staatlichen Zuschüsse.

In der konkreten Ausgestaltung der Beitragsordnung ist die einzelne Schule aber frei und es fi nden sich daher die unterschiedlichsten Beitragsmodelle.

Orientierungsrahmen zur freiwilligen SelbsteinschätzungDie in Schopfheim praktizierte aktuelle Verfahrensweise läuft so: Wir versuchen mit einer „Beitragstabelle“ individuell und den Lebenssituationen der einzelnen Familien angepasst vorzugehen.

Der „Orientierungsrahmen zur freiwilligen Selbsteinschätzung“ ist gestaffelt nach Einkommen und Kinder-zahl. Für Familien, die sich in diesem Orientierungsrahmen nicht einordnen können oder die Gesprächsbedarf zur Höhe des Schulbeitrags aufgrund spezieller Situationen (z.B. Arbeits-losigkeit, Trennungssituationen etc.) haben, besteht die Möglichkeit einen Gesprächstermin mit dem Beitrags-gremium zu vereinbaren. Es wird im Gespräch eine Lösung erarbeitet, die beiden Seiten gerecht wird – oder dies zumindest versucht. Beitragsverein-barungen unterhalb der Beitragsordnung und Beitragsreduzierungen sind generell zeitlich befristet.

Soziale AchtsamkeitZu den (Über-)lebensbedingungen einer Freien Schule gehört es, dass alle Beteiligten (Eltern und Mitarbeiter)

Das Sonderungsverbot1 besagt, dass kein Kind aufgrund

seiner sozialen und finanziellen Situation vom Besuch einer „Freien Schule“

ausgeschlossen werden darf.

Die FWS-Heidelberg hat Anfang 2011 bei allen Waldorfschulen Baden-Württembergs die durchschnittlichen Elternbeiträge je Schüler abgefragt und diese in einer anonymisierten Tabelle aufgelistet. Mit unseren 161 € spielen wir in der Tabellenspitze mit.

Tabellenvergleich

Anm. 1: Sonderungsverbot ist ein juristischer Fachbegriff, der aus Artikel 7 Absatz 4 des Grundgesetzes abge-leitet ist. Da die Gründung von privaten Schulen („in Freier Trägerschaft“) durch den Staat garantiert ist, dürfen Kinder nicht über die Höhe des Schulgeldes vom Besuch der Schule ausgeschlossen werden. Art. 7 Absatz 4 GG verbietet die soziale Segregation von Schülern aus wirtschaftlichen Gründen.Art.7 Abs.4. GG: „Das Recht zur Errichtung von pri-vaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Geneh-migung des Staates und unterstehen den Landes-gesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrich-tungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.“

Kontakt zum Beitragsgremium am einfachsten über Iris Kühner / Schul-geschäftsführung: Tel. 07622-66684910

Thomas Gremm-Roloff

Schule g

Schule r

ACHTUNG:

brandfrisch zum Thema "Sonderungsverbot" Seite 50

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Prisma (72) Prisma (72)

Die beteiligten Firmen leisteten eine hervorragende Arbeit.

Die Bearbeitung und Abwicklung der Zuschussanträge erfolgte über die Stadt Schopfheim. Herr Wilholm und Herr Spohn waren uns dort kompetente und zuverlässige Ansprechpartner!

Besonders hervorzuheben ist auch die zupackende, zielorientierte und zuverlässige Arbeit unseres Architekten, Herrn Lais. Bei den Kosten gab es eine Punktlandung.

Last but not least: Absolut unentbehr-lich bei allen Projekten im und am Schul-haus sind unsere Hausmeister: Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller.

Vielen Dank! th.g-r.

Diese Meldung wäre eigentlich mehr wert als so eine kleine halbspaltige

Notiz am Rande:Die von der Waldorfstiftung für den

Saalbau gewährten Kredite von insg. 400.000,- € wurden zum vereinbarten Zeitpunkt vollständig zurückgezahlt.

Wer sich ein paar Jahre zurück erinnern mag – an die Zeiten der Ent-scheidungsfi ndung, der Planung und an die vielen Stunden der ehrenamtlichen Eigenleistungen, der reibt sich vielleicht verwundert die Augen und mag es kaum glauben. Dieser Saal, der zwar um einiges teurer, aber dafür auch um einiges schöner und besser wurde, als man sich das in jener emotionsgeladenen Entscheidungs-MV vorstellen konnte – dieser Saal ist komplett bezahlt!

Leider ist die Schule aber dadurch nicht schuldenfrei. Auf dem „alten“ Schulgebäude lasten noch langfristig festgeschriebene Kredite und Altschulden im hohen sechsstelligen Bereich.

Thomas Gremm-Roloff

Herr Spohn waren uns dort kompetente und zuverlässige Ansprechpartner!

Herrn Lais. Bei den Kosten

Last but not least: Absolut unentbehr-

Bau: Energetische Sanierung abgeschlossen

Die im Rahmen des sogenannten „Konjunkturprogramms II“ zur

energetischen Sanierung durchgeführten Baumaßnahmen am Schulhaus wurden mittlerweile abgeschlossen und abgerechnet.

Die Heizungssteuerung wurde erneuert. Dach und Wände im Bereich Speisesaal und Küche bekamen eine ordentliche Wärmedämmung und im Dachgeschoss des Schulgebäudes wurden moderne Dachfl ächenfenster eingebaut.

Die Schule erhielt genau 162.026,- € an Zuschüssen. Ca. 35.000,- € mussten aus eigenen Mitteln fi nanziert werden.

Viele Menschen waren am Gelingen dieses Projekts beteiligt.

Der Saal ist bezahlt!

Winterschlaf

Weihnachten 2010

Schulzeitung derFreien Waldorfschule Schopfheim e.V.

Prisma 71

Michaelischer Untergang im Drachen- herbststurm und eine sehr dicke

sich anschließende Winterschlafpause (zwei Ausgaben mit je einer einzigen Seite nur) machte unsere Schulzeitung durch und es war beileibe nicht sicher, ob sie überhaupt jemals wieder erwacht. Es fehlten schlichtweg Mitarbeiter! Viele herzliche Kondolenzbezeugungen erhielt die Layouterin stellvertretend für das erschöpft darniederliegende Prisma – und nun, trarraaa: et resurrexit!

Thomas Wehkamp stellt den Kontakt zum Kollegium her und Gerlinde Gölten-bott liest Korrektur, Daria Hoffmann kümmert sich um Buchrezensionen, Sabine Sprich hält den Konatkt zu den Kindergärten und regelt einen recht aufwändigen Prismaposten: den Verteiler, Ilona Gerdes und Monika Bringe berich-ten regelmäßig von den Aktivitäten des ELSK, Claudia Kiefer sorgt für Infor-mationen aus dem Bazarkreis, Harry Müller bleibt offi zieller Prismafotograf, Thomas Gremm-Roloff liefert Mitteilens-wertes aus Vorstand & Geschäftsführung

????????????????Prisma

Michaeli

2010

Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.

Liebe Leserinnen und Leser,

das letzte Prisma 69 war mit 48 Seiten das umfangreichste und reichhaltigste der langjähri-gen Prisma-Historie. Mit dem hier vorliegenden Prisma 70 markieren wir nun den absoluten Minusrekord: Es hat nur eine Seite und die ist in eigener Sache.

Was da passiert ist, erwischte uns völlig unvorbereitet. Wie Sie im letzten Prisma lesen konnten, hat der Kollegiumsvertreter in der Redaktion, Herr König, zum Ende des vergangenen Schuljahres unsere Schule in Richtung Island verlassen.Einen Wechsel auf dieser Position gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Dieses Mal warteten wir allerdings vergebens auf einen neuen Vertreter aus der Kollegenschar. Aus welchen Gründen sich da nichts und niemand bewegt hat, entzieht sich unserer Kenntnis: Fehlendes Interesse? Mangelndes Bewusstsein von der Bedeutung einer solchen Öffentlichkeitsarbeit? Vielleicht auch die heutzutage allgemein beklagte hohe Arbeitsbelastung? ..., von der die Eltern in der Redaktion sicher nicht weniger betroffen sind.

Es mangelt uns zwar auch an weiteren Mitarbeitern aus der Elternschaft, vor allem aber – und das ist zentral! – braucht es Kontaktpersonen aus dem Kollegium. Denn was im Schulalltag lebt, bzw. geschehen oder geplant ist, entzieht sich den Wahrnehmungsmöglichkeiten unserer gefährlich geschrumpften Restredaktion. Abwartend bieten wir allerdings an, unser Engagement im redaktionellen und technischen Bereich einer Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim weiterhin ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen.

Tatsache bleibt aber, dass eine Schulzeitung, die den Anspruch erhebt, ein facettenreiches Bild dieser Schule vor die interne und externe Öffentlichkeit zu stellen, ohne die Wertschätzung und aktive Unterstützung durch das Kollegium keine Chance hat.

Ihre verzagte Prisma-restredaktion

PS. Wir danken Ilona Gerdes, Benedikt Arnold,Peter Elsen und Martina Albert für die zuge-sandten Artikel.

70

In eigener Sache

Was geschieht mit dem

und Frauke Roloff versucht neben Layout, Lektorat und Kontakt mit der Druckerei zusammen mit Thomas Weh-kamp die Fäden in der Hand zu halten.

Viel ist verteilt. Einige Sparten dar-ben aber trotzdem noch: die Pfl ege der Werbekunden, das Füllen und Gestalten der Schülerdoppelseite, Themen zum Zeitgeschehen, eine Witzecke und das Ausdenken des vorallem bei Schülern sehr beliebten Prismapreisrätsels und das Prämieren des Gewinners ... – es bräuchte also unbedingt noch Mithelfer für kleine Teilsparten einer Schulzeitung, die mit dem hohen Anspruch auftritt, "für jeden etwas anzubieten". Weitere Menschen sind also willkommen!!!

Apropos Rätsel: vielleicht fi ndet sich ja bis zur Sommerausgabe ein Rätselfreund – und werweißwerweiß: es könnte sich daher das Suchen und Zusammenzählen all der versteckten Prismaeier in dieser Ausgabe doch lohnen... Lösungszahlvorschläge wie bisher mit Namen bitte in den Prisma-holzkasten im Foyer. fr

?Prisma

Michaeli

2010

Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.

Liebe Leserinnen und Leser,

das letzte Prisma 69 war mit 48 Seiten das umfangreichste und reichhaltigste der langjähri-gen Prisma-Historie. Mit dem hier vorliegenden Prisma 70 markieren wir nun den absoluten Minusrekord: Es hat nur eine Seite und die ist in eigener Sache.

Was da passiert ist, erwischte uns völlig unvorbereitet. Wie Sie im letzten Prisma lesen konnten, hat der Kollegiumsvertreter in der Redaktion, Herr König, zum Ende des vergangenen Schuljahres unsere Schule in Richtung Island verlassen.Einen Wechsel auf dieser Position gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Dieses Mal warteten wir allerdings vergebens auf einen neuen Vertreter aus der Kollegenschar. Aus welchen Gründen sich da nichts und niemand bewegt hat, entzieht sich unserer Kenntnis: Fehlendes Interesse? Mangelndes Bewusstsein von der Bedeutung einer solchen Öffentlichkeitsarbeit? Vielleicht auch die heutzutage allgemein beklagte hohe Arbeitsbelastung? ..., von der die Eltern in der Redaktion sicher nicht weniger betroffen sind.

Es mangelt uns zwar auch an weiteren Mitarbeitern aus der Elternschaft, vor allem aber – und das ist zentral! – braucht es Kontaktpersonen aus dem Kollegium. Denn was im Schulalltag lebt, bzw. geschehen oder geplant ist, entzieht sich den Wahrnehmungsmöglichkeiten unserer gefährlich geschrumpften Restredaktion. Abwartend bieten wir allerdings an, unser Engagement im redaktionellen und technischen Bereich einer Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim weiterhin ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen.

Tatsache bleibt aber, dass eine Schulzeitung, die den Anspruch erhebt, ein facettenreiches Bild dieser Schule vor die interne und externe Öffentlichkeit zu stellen, ohne die Wertschätzung und aktive Unterstützung durch das Kollegium keine Chance hat.

Ihre verzagte Prisma-restredaktion

PS. Wir danken Ilona Gerdes, Benedikt Arnold,Peter Elsen und Martina Albert für die zuge-sandten Artikel.

70

In eigener Sache

Was geschieht mit dem

Prismadrama während der dunklen Jahreszeit

6 • Schule intern

Herr Spohn waren uns dort kompetente

Besonders hervorzuheben ist auch

Herr Spohn waren uns dort kompetente

lich bei allen Projekten im und am Schul-

Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller.Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller.Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller.

Schule intern • 7

In der letzten Saalbauphase wurde deutlich, dass wir uns entweder die

Bühnentechnik mit Vorhängen, Schals, Sofi tten, dazugehörigen manuellen Zügen (auch für Bühnenbilder) und einer stählernen Brücke hinter dem Portal leisten können oder eine Beleuchtungs-anlage. Da die Beleuchtung aber an etwas festgemacht werden muss, war die Reihenfolge der Anschaffung keine Frage. Dennoch war klar, dass eine so schöne Bühne letztendlich auch eine entsprechende Beleuchtung braucht. Nichts desto Trotz haben wir die letzten Jahre mit den vorhandenen acht Schein-werfern und einem Verfolger vieles ausgeleuchtet. So manches Mal ist aber auch Material dazu gemietet worden.

Ein erster Anlauf Richtung neue Anlage verlief im Sande, weil die beteiligte Personenanzahl zu groß war und man sich bei einer „Glaubensfrage“ nicht einigen konnte: Die Eurythmie brauche ein Raumlicht und nicht Punkt-strahlung und deshalb gibt es die Anschauung, dass Eurythmie nur mit Flutern beleuchtet werden dürfe. Das hätte aber zwei parallele Beleuchtungs-systeme bedeutet – zu teuer.

Der zweite und nun auch erfolgreiche Anlauf wurde von einer überschaubaren Gruppe (Peter Elsen, Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller) verantwortet. Da der bislang genutzte Dimmer schon bei Kauf gebraucht war, mittlerweile nur noch eine Seite mit vier Kanälen funktionierte und Ersatzteile nicht mehr zu fi nden waren, gab es den objektiven Zeitdruck, ggf. von einem auf den anderen Tag gar kein funktionierendes Licht mehr zu haben. Ein fi nanzieller Grundstock war in der Zwischenzeit auch schon vom Bazarkreis gebildet worden.

Ich besuchte ein Beleuchtungs-seminar von Peter Jackson (Goetheanum-bühne) in Witten, lernte dort Begriffe wie Horizontbeleuchtung und Gegenlicht und fragte ihn nach Rücksprache mit dem Vorstand unserer Schule, ob er sich vorstellen könne, die neue Anlage in Schopfheim zu planen, was er begeistert bejahte. Einem ersten Besuch der Bühne folgten auf unsere Bitte hin drei ver-schiedene Angebote: Grundausstattung (€ 25.000), solide (€ 50.000) und perfekte (über € 100.000). Da er mit seiner Firma „Prometheus Lightning“ schon viele Schulen beraten und auch eingerichtet hatte, folgten wir seinen Ratschlägen mehr oder weniger blind. Dennoch ver-abredeten wir von Anfang an, dass er

ein Beratungshonorar bekäme, wenn der letztendliche Zuschlag nicht an seine Firma ginge.

Denn wie bei uns üblich, wurden jetzt Vergleichsangebote auf Basis der soliden Variante eingeholt. Die solide Variante beinhaltete: Ein Beleuchtungs-system mit Scheinwerfern, nur der Horizont sollte mit Flutern ausgeleuchtet werden. Gegen-, Top-, Brücken- und Saaldeckenlicht mit insgesamt 72 Schein-werfern à 1000 Watt plus Fußrampen-licht, Dimmer und Steuerpult.

Fünf Angebote kamen zurück und allein ein wirkliches Vergleichen war sehr mühsam, weil nicht unbedingt Gleiches verglichen werden musste: Brauchen wir einen Dimmer oder können wir stückeln? Brauchen wir 1000 oder 2000 Watt? Soll es ein digitales oder manuelles Pult sein? Das Ganze wurde zwischen 50.000 und 90.000 € angeboten.

Auf Grundlage der ersten Planungen wurden nun in den letzten Sommer-ferien die elektrischen Leitungen verlegt. Das machte eine schon am Saalbau beteiligte hiesige Firma in Absprache mit Herrn Jackson.

Den letztendlichen Zuschlag bei der Vergabe des Auftrages bekam ebenso eine ortsansässige Firma, „Eurosound“ aus Maulburg. Hier hatten wir damals unsere gebrauchte Anlage gekauft, waren in Notsituationen immer mal wieder von denen gerettet worden und sie lagen preislich gleichauf mit „Prometheus“.

Für die künftigen Notsituationen war das die strategisch beste Entscheidung! Aber Sie kennen das ja: Frage drei Experten und Du bekommst drei ver-schiedene Antworten. So mussten wir in den letzten Wochen einiges an Lehrgeld zahlen, damit die Verkabelung und die Hardware wirklich zueinander fanden.

Bei allem, was man nur einmal im Leben macht, ist man hinterher meist schlauer.

Was ist denn nun tatsächlich angeschafft worden? Dimmermodule, wegen der vielen ver-schiedenen Nutzer ein manuelles Pult und 72 Scheinwerfer à 1000 Watt – alles zusammen für € 55.000. Knapp 30.000 hat der Bazarkreis schon beigetragen und stellt auch fürs nächste Jahr noch Gelder für diesen Bereich in Aussicht. Alle Elektroarbeiten werden über den Investitionshaushalt bezahlt (die End-abrechnung liegt noch nicht vor).

Ist denn schon alles fertig? Nein, aber fast: Obwohl unsere Haus-meister schon viel Arbeit in die Klappe der Saaldecke gesteckt haben, muss vor einer Nutzung noch die Ableitung der Scheinwerferhitze bewältigt werden. Zudem wollen wir jetzt ein Jahr lang mit dem vorhandenen Equipment arbeiten und das dann auswerten –u.a. für die Frage, ob die noch nicht angeschaffte Fußrampe ( etwa € 7.000) langfristig doch notwendig ist.

Dennoch konnte bei den eurythmi-schen Soli/ Duos der beiden 11. Klassen am 25.2. und bei der Feier zu Rudolf Steiners Geburtstag am 27.2. die neue Anlage von Michael Himmelstoß und Johannes Kuhle in Betrieb genommen werden und ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll beweisen: Nun kann unsere herrliche Bühne und die darauf Agierenden in blau, rot, grün und gelb leuchten! Aber auch die nächsten Klassenspiele, die ja mehr mit weiß arbeiten, dürfen sich jetzt schon freuen!

Ein großer Dank gebührt dem Bazarkreis und dem Vorstand unsere Schule! Peter Elsen

Es werde Licht!

Die neue Bühnen beleuchtungsanlage ist eingeweiht

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bejahte. Einem ersten Besuch der Bühne folgten auf unsere Bitte hin drei ver-schiedene Angebote: Grundausstattung

In der letzten Saalbauphase wurde

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Prisma (72) Prisma (72) Schule intern • 98 • Schule intern

"Initiative Fördern" (IF) Kurzklausur zur Förderung 9. Februar 2011 unseren eigenen Wünschen und Erwar-tungen zu ergänzen.

Die Themenbereiche waren:• Nachhilfe• Diagnostik• (Lern-)Therapeuten • Wünsche an den Therapiekreis • Finanzierungsmöglichkeiten.

Darauffolgend wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich intensiver mit den einzelnen Themen beschäftigen und die Inhalte vertiefen konnten.

Am 9. Februar 2011 trafen sich interessierte Eltern, Lehrer und

Therapeuten zu einer eintägigen Kurzklausur zum Thema „Fördern“ an unserer Schule.

Zu Beginn hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit sich dazu zu äußern, was er ganz persönlich unter dem Begriff „Fördern“ bzw. „Förderung“ versteht. Anschließend wurden wir darum gebeten, die auf fünf großen Plakaten vorbereiteten Themenbereiche mit

Nach einer kurzen Pause mit kleinem Imbiss wurde über die zahlreichen Ergeb-nisse der einzelnen Gruppen gesprochen und diskutiert.

Abschließend, nach vier Stunden konzentrierten Arbeitens, bedankten sich Frau Reichert und Frau Himmelstoß, die gemeinsam die Klausur vorbereitet hatten, für die Teilnahme und verspra-chen die Anregungen des Abends in die „Initiative Fördern“ mitzunehmen.

Stefanie Haas und Sabine Sprich

"Initiative Fördern" (IF) Kurzklausur zur Förderung 9. Februar 2011

Zum zweiten Mal in diesem Schul- jahr gab es eine intensive Arbeits-

phase zu einem Thema, das gremien-übergreifend in Zusammenarbeit zwischen Kollegium, Elternvertretern und Vorstand betrachtet wurde. In einer Gruppe von 32 Teilnehmern waren alle betroffenen Gremien gut vertreten.

Erklärtes Ziel der Veranstaltung war, ein Alternativ-Modell zu entwickeln, das kleinere Klassen bedeu-ten würde. Es sollte zunächst wertfrei ver-gleichend neben das bestehende der großen Klassen gestellt werden.

So ging es darum, möglichst umfassend verschiedene Aspekte und Fragen zu sammeln – Plädoyers hingegen, Meinungsbildung und Für-und-Wider-Argumentationen wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben: ein Bild der verschiedenen Möglichkeiten sollte zuvor vollständig entwickelt werden.

Anfangs schien die Aufgabenstellung sehr komplex. Es galt genau zu unter-scheiden zwischen den verschiedenen Klassenstufen, zwischen den unterschied-lichen Bedingungen und Anforderungen für Klassenlehrer, bzw. Klassenbetreuer und Fachlehrer, zwischen den jeweils spezifi sch organisierten Fächern der Sprachen, der Naturwissenschaften und dem großen Bereich des Praktisch-Künstlerischen. Zudem wurde in der großen Runde deutlich, wie individuell und verschieden sich die Situation für die einzelnen Betroffenen zeigt, ob sie Kinder, Lehrer oder Eltern sind. Und es wurde deutlich, wie wichtig in dieser

... dann erzieht sich das Kind selber an uns, und das ist richtig; denn in Wirklichkeit sind nicht wir es, die erziehen. Wir stören nur die Entwicklung, wenn wir unmittelbar zu stark in sie eingreifen.

Rudolf Steiner, 12.10.1922, GA 217

Erziehungsgemeinschaft in Klausur Klassengröße 14. - 15. Januar 2011 Frage der Blick auf den jeweiligen Klassenorganismus ist, der sich sehr unterschiedlich darstellen kann und nicht einfach numerisch behandelt und beurteilt werden kann.

Im ersten Plenum überwog die Zustimmung zur Ist-Situation der großen Klassen, die eine große Fülle und einen sozialen Reichtum für die

Kinder bietet. Zudem haben die Kinder die Möglich-keit, in einen Strom einzutauchen, in der Unterrichts-arbeit wie auch im Sozialen. Auf diese Weise sind sie nicht so exponiert wie sie es in kleineren Gruppen wären –

bezogen auf ihre Stärken wie auch auf ihre Schwächen.

In Arbeitsgruppen wurde dann genauer geschaut auf die Arbeitsbedin-gungen für Lehrer einerseits und auf das pädagogische Potenzial verschiedener Modelle andererseits. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass kleinere Klassen die Bedingungen für Klassen-lehrer und Klassenbetreuer entschieden vereinfachen würden. Für Fachlehrer hingegen würden die Bedingungen erschwert, da sie im Resultat mehr Schüler zu betreuen hätten, um ihre Deputatsstunden zu erfüllen.

Fast einhelliges Fazit der Veranstal-tung war, dass wir uns mit dem Thema weiter befassen wollen und werden.

Zum Ende wurde ein umfassender Fragenkatalog erstellt. Es bildete sich eine Arbeitsgruppe, deren Mitglieder ebenfalls alle Gremien repräsentieren.

... wichtiger Blick auf den jeweiligen Klassenorganismus,

der sich sehr unterschiedlich darstellen

und nicht einfach numerisch

behandelt werden kann.

Diese hat sich vorgenommen, die Ergeb-nisse der Klausur, auch die offenen Fragen in Bezug auf Berechnungen der Deputatsfragen, der Finanzierungs-möglichkeiten etc. weiter zu bearbeiten und zurück in die entsprechenden Gremien zu tragen. Und nicht zuletzt wird sie eine weitere Klausur zu diesem Thema möglichst noch im laufenden Schuljahr vorbereiten.

Ich persönlich habe die intensive Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und Vorstand als sehr befl ügelnd empfunden – ganz unabhängig vom Thema und auch vom Ergebnis. Es besteht eine große Offenheit, sich zuzu-hören, sich zu äußern, verschiedene Standpunkte als Aspekte des Ganzen aufzunehmen, und daraus neue, in die Zukunft gerichtete Gedanken zu fassen. Es war eindrucksvoll zu erleben, wie Menschen, die von verschiedenen Seiten aus die Schule tragen, sich gemeinsam um die Gestaltung der Zukunft dieser Schule bemühen.

Diese Art von Arbeit ist eine wirk-liche Bereicherung und Vertiefung für die Schulgemeinschaft, die wir sind. An diesem Wochenende konnte man das deutlich spüren.

Tanja Hübschmann-Randebrock

Welche Themen wird die Schul-führungskonferenz (SFK) als

Schwerpunkte im kommenden Schuljahr behandeln und nach welchen Kriterien werden sie ausgesucht?

In Anlehnung an die gremienüber-greifende Anfangstagung des letzten Schuljahres wurden auch diesmal neben dem Lehrerkollegium Vertreter des Vorstands, der Geschäftsführung und des ELSK zu diesem Themenkomplex eingeladen.

Zwanzig Menschen, die meisten noch in Ferienstimmung, werden zunächst mit einem „WarmUp“ auf die bevor-stehenden Aufgaben eingestimmt. Dann kann die Arbeit beginnen:

Gesucht werden Themen, die für unsere Schule im kommenden Schuljahr besonders relevant sind. In vier Gruppen mit Vertretern aus den unterschiedlichen Gremien werden Vorschläge eingebracht, erläutert, ergänzt und schließlich for-muliert. Die differenzierte Sichtweise der Gruppenmitglieder führte dazu, dass verschiedene Aspekte eines Themas erfasst werden – grob vereinfachend: beim Thema Klassengröße: • Lehrer & Belastung • Eltern & Wahrnehmung der Kinder • Vorstand & Finanzierung.

Nachdem alle Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorgestellt haben, können die Teilnehmer noch Fragen stellen oder um Erläuterungen bitten… und dann „darf“ unser Tagungsleiter, Herr Wehkamp, die Themen vorsortieren und bestimmten Bereichen zuordnen.

Gewichtete Themenliste24 Stunden später zur gleichen Zeit am gleichen Ort: Jeder Teilnehmer erhält eine Themenliste ausgehändigt und es kommt zu Diskussionen. Gemeinsam überlegen wir, ob Themen zusammen-gefasst werden können, welche Bereichs-zuordnungen doch besser verändert werden müssten und in welchen Gremien sie bearbeitet werden sollen. Schließlich muss entschieden werden, ob über alle Themen abgestimmt werde oder nicht. An dieser Stelle sei angemerkt, dass im Sinne von LEM (Lörracher Einstiegs-modell zum Qualitäts-Management) die Themen gewichtet werden müssen. Das bedeutet, jeder Teilnehmer verfügt bei jedem Thema über eine Stimme. Aus der Summe der Stimmen aller Teil-nehmer resultieren dann zwangsläufi g die Themenschwerpunkte.

Nach sorgfältiger Abwägung ent-scheiden wir uns dafür Themen, die ziemlich schnell abgehandelt werden können, da ein Ansprechpartner in der Schule bereits existiert, aus der Gewich-tung herauszunehmen. Darüberhinaus liegen der SFK Pfl ichtthemen vor: • Profi l der Schule• Förderbereich und • Personalentwicklung der nächsten 4-5 Jahre, die auf jeden Fall behandelt werden müssen.

Weiterhin erschien es allen sinnvoll, nur die ersten drei Themen mit der höch-sten Stimmzahl zu behandeln, damit man diese qualitativ gut abhandeln kann. Die restlichen Themen verschwinden

nicht, sondern kommen auf eine Liste. Eine Abstimmung der verbleibenden Themen führte zu folgendem Ergebnis (bei der Gesamtstimmenanzahl von !20)

1. Klassengröße 162. Leitbildarbeit 15 3. Salutogenese 134. Erziehungsgemeinschaft

Eltern/Lehrer 10 5. Geldquellen/Gehälter 7 6. Öffentlichkeitsarbeit 5

Drei KlausureinheitenEs kristallisiert sich ziemlich schnell heraus, dass die gewählten Themen gremienübergreifend in Rahmen von drei Klausureinheiten bearbeitet werden sollen. Wir entscheiden uns für folgende Vorgehensweise:

Zunächst werden wir ein Leitbild (= Ideal: wie wünschen wir uns unsere Freie Waldorfschule Schopfheim, s.u.) erstellen. Danach folgen die Themen: Klassengröße und Salutogenese (d.i. gesunde Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler, Absenzmanagement). Beide Faktoren sind jedoch so komplex miteinander verknüpft, dass wir sie nicht einzeln, sondern nur zusammen-hängend behandeln können.

In spätestens einem Jahr wissen wir mehr… – und ich bin auf die Ergebnisse der Klausur und deren Umsetzung in den Schulalltag gespannt!

Ilona Gerdes

Themen, aber welche? Schulanfangsklausur 8. - 9. September 2010Themen, aber welche? Schulanfangsklausur 8. - 9. September 2010

Wie wünschen wir uns unsere Schule? Was wäre unser Ideal

(=Leitbild), das dahintersteckt, damit wir ein optimales Miteinander von Schülern, Lehrern und Eltern erreichen?

In einer Klausur am 15./16.10.2010 versuchten Lehrer und Lehrerinnen gemeinsam mit Vertretern anderer Gremien (Geschäftsführung, Vorstand, ELSK) eine Annäherung an dieses Thema (ergebnisoffen) zu fi nden. Als Methode wählte man die Bildbetrach-tung. Die Gruppen setzten ihre Gedanken zum Leitbild jeweils in gemeinsame Bilder um. Man beschrieb, man disku-tierte und man interpretierte. Die

Atmosphäre war geprägt von Offenheit und manche Interpretation sorgte für herzhaftes Lachen.

Am Samstag erfolgte das Abschluss-plenum: Das Miteinander wurde von allen Teilnehmern als angenehm und bereichernd empfunden. Deutliche Unter-schiede bezogen sich jedoch auf die Ergebnisse – zwischen „brauchen wir überhaupt ein Leitbild?“ (wir haben ja schließlich die Waldorfpädagogik als Grundlage) über „vielleicht kann man das auch gar nicht so formulieren“, zu Stellungnahmen wie „wir lassen es jetzt ruhen und greifen das Thema später (in 2-7 Jahren) auf“ bis „wir hätten uns

greifbare Ergebnisse gewünscht“. Letzterem möchte ich mich an-

schließen. Es gelang leider nicht, den Spannungsbogen zum ursprünglichen Thema Leitbild wieder zu ziehen und damit aus den Bildbetrachtungen heraus zu einem gemeinsamen Ergebnis in Form von wenigen Sätzen zu kommen. Man kann das Thema als zwar bearbeitet betrachten, erledigt ist es damit noch lange nicht! Und da keine Folgeklausur geplant ist, bleibt bei mir eine gewisse Frustration zurück.

Anmerkung: der ELSK hat sein Leit-bild im November 2010 formuliert und verabschiedet! (s.S. 10) Ilona Gerdes

Bildbetrachtung zum Schulleitbild Folgeklausur 15. - 16. Oktober 2010Bildbetrachtung zum Schulleitbild

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Prisma (72) Prisma (72)10 • Schule intern Schule intern / Aus dem Schulleben • 11

MöglichkeitenDurch eine lebendige Zusammenarbeit aller am Prozess einer gelebten Erziehungsgemeinschaft Beteiligten ergänzen sich die Stärken der Einzelnen. Insbesondere der ELSK kann die „Elterngesichtspunkte“ zur pädagogischen Arbeit in der Schule partnerschaftlich mit einbringen und vertreten. Die Organisation eigener Veranstaltungen ist wünschens-wert (Pädagogischer Tag bspw.).

Zusammensetzung und Organisation des ELSKDer ELSK setzt sich zusammen aus:

• möglichst je 2 VertreterInnen der Elternschaft je Klasse

• möglichst 2 aus dem Kollegium delegierten LehrerInnen

• einem Vorstandsmitglied• einer VertreterIn der

Geschäftsführung• möglichst 2 SchülerInnen aus der SMV

Die ELSK-Sitzungen fi nden in der Regel einmal monatlich statt und werden vom Vorbereitungskreis geplant. Zu Beginn des Schuljahres werden die Termine in Abstimmung mit dem Schul-Terminkalender festgelegt sowie die inhaltlichen Schwerpunkte für das Jahr besprochen.

Die Teilnahme der ElternvertreterInnen ist wichtiger Bestandteil ihrer übernommenen Verantwortung und somit verpfl ichtend. Weitere interessierte Eltern und LehrerInnen sind jederzeit willkommen.

Ziel und zentrales Anliegen

des ELSK ist die gelebte Erziehungsgemeinschaft

zum Wohle der Kinder.

In jeder Sitzung wird eine Anwesenheitsliste und ein Stichwort-Protokoll geführt. ProtokollantInnen sind reihum die Elternvertreter; spätestens zwei Wochen vor der nächsten Sitzung sollte es an die Vertreterin der Geschäftsführung geschickt werden, die es weiterleitet an die Eltern-vertreterInnen, den Vorstand, die SMV und die Mitglieder des Kollegiums.

Der Vorbereitungskreis setzt sich zusammen aus drei ElternvertreterInnen im rollierenden Wechsel versetzt: jede/r nimmt drei Mal an der Vorbereitung teil, scheidet dann aus und ein neuer Eltern-vertreter/in kommt hinzu. Die Vertreterin der Geschäftsführung nimmt regelmäßig teil. Der Vorbereitungskreis trifft sich erfahrungsgemäß für ca. eine Stunde und dies zwei Wochen vor der nächsten Sitzung des ELSK.

Die Aufgaben des Vorbereitungskreises sind:• Aufstellung der Tagesordnung, Vorbereitung des Hauptthemas• Rechtzeitige Einladung von LehrerInnen, ReferentInnen, Gästen• Veröffentlichung des Hauptthemas im „Splitter“• Einladung an die EV, LehrerInnen, Vorstand, SMV• Festlegung der Moderation

Schuljährliche Halbzeit – der Elternsprechtag

Statt einer epiphanischen Ausgabe von Zeugnissen ist es an unserer

Schule Tradition, dass die Lehrerschaft sich einen ganzen Freitagnachmittag von 16-20 Uhr der Elternschaft für Gespräche zur Verfügung stellt.

In allen möglichen Klassenzimmern und Unterrichtsräumlichkeiten fi nden im 15- bis 20-minütigem Takt Begegnungen statt, bei denen gemeinsam ein Blick auf den Zögling geworfen wird und man sich gemeinsam über seine jeweiligen Wahrnehmungen austauschen kann – fokussierend die schulische oder häusliche Befi ndlichkeit des Heran-wachsenden, seine Interessenlage und Weltzugewandtheit, den jeweiligen Leistungstandard etc... – oder auch, um sich einfach gegenseitig kennenzulernen in dem gemeinsamen Erziehungsauftrag am Kind und Jugendlichen. Diesen sich bildenden Menschen für eine kurze Zeit in die gemeinsame Aufmerksamkeit zu stellen, ist ein sehr wirkungsvolles (waldorf-)pädagogisches Mittel und

trägt je nach Gesprächsform um so mehr Früchte, wenn nicht direkt ein Leistungsergebnis mitgeteilt wird (à la Zeugnis), sondern im gemeinsamen Zusammenstellen der Wahrnehmungen etwas von dem wachsenden Menschen erlebbar wird (und dieser sich wesent-lich berührt fühlt).

Dass diese wichtigen pädagogischen Kunstgriffe stattfi nden können, ist ein Glücksfall – scheut man doch ohne probleminduzierten Anlass den Anruf beim vielstbeschäftigten Lehrer, obwohl ein leises und beharrliches Bedürfnis nach obigem geschilderten, inten-tionalen Gespräch besteht.

Ich erlebe daher diese Einrichtung eines sogenannten "Elternsprechtages" als einen der Jahreshöhepunkte im Schulalltag, an dem weiterreichende kommunikationsfreudige Möglichkeiten gegeben sind, um zu einer lebendigen Schulgemeinschaft zwischen Schülern, Lehrern und Eltern zusammenwachsen zu können. Frauke Roloff

Mit dem ganzen Menschen im Kinde rechnet der Geist der Waldorfschul-Pädagogik.

Da er mit dem ganzen Menschen rechnet, aber nicht den ganzen Menschen hat, sondern das Kind nur hat in den Schulstunden und vielleicht in wenigem, was sich daran anschließt, muss er das innere Bedürfnis haben, mit dem Elternhause, das das Kind in der anderen Zeit hat, in innigstem Kontakt zu stehen. (…)

Weil die Waldorfschul-Pädagogik den Geist der Wirklichkeit, den Geist des Naturgemäßen, den Geist des Seelenmäßigen atmen will, deshalb führt sie auf den Weg der Wirklichkeit. Und dieser Weg der Wirklichkeit weist zurück aus der Schule ins Elternhaus. Daher geschieht ja auch alles, was das Interesse der Lehrer an den Eltern, der Eltern für den Lehrer der Schule erwecken kann. Die Elternabende (sprich: der Elternsprechtag, Anm. fr), die von der Waldorfschule abgehalten werden, sind dazu da, ein Band zu knüpfen zwischen der Schule und dem Elternhaus.

Rudolf Steiner, 1.6.1924, GA 298

Erarbeitet von Ilona Gerdes, Peter Schramm, Sven Geschke

und Monika Bringe

Schuljährliche Halbzeit – der Elternsprechtag

Ziel und zentrales Anliegen des ELSKist die gelebte Erziehungsgemeinschaft zum Wohle der Kinder.

Rudolf Steiner sagt dazu in einer Ansprache 1919 an die Lehrer: „Wir brauchen in dieser Schule, wenn wir in der richtigen Weise vorankommen wollen, mehr als an einer anderen, ein vertrauensvolles Zusammenwirken mit den Eltern. Unsere Lehrer sind durchaus darauf angewiesen, dieses vertrauensvolle Zusammenwirken mit den Eltern der Kinder zu fi nden.“

Und über die Eltern sagt er: „In erster Linie ist darauf zu rechnen, dass diejenigen, die uns ihre Kinder anvertrauen, die also eine gewisse Liebe zur Waldorfschule haben, auch eindringen können in Gedanken, Empfi ndungen, Willensprozesse, die uns selber tragen.“

Unserer Einschätzung nach gibt es diese gelebte Erziehungs-gemeinschaft zurzeit noch nicht umfänglich an unserer Schule. Voraussetzung für eine gelungene Umsetzung, die sich prozesshaft weiterentwickelt und nicht statisch sein kann, ist die Entwicklung eines Bewusstseins im ELSK und in der gesamten Elternschaft sowie im Lehrerkollegium auf folgender Grundlage:

Voraussetzungen für eine gelingende Erziehungsgemeinschaft sind:

• Gegenseitiger Respekt• Offenheit, Agieren auf gleicher Augenhöhe• Vernetzung• Vertrauen

Die Zusammenarbeit von LehrerInnen und Eltern ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Schule. Diese Zusammenarbeit sieht an jeder Schule anders aus und ist im Prozess des Miteinander- und Aneinander- Lernens lebendig.

„Eine Waldorfschule ist eine Schicksalsgemeinschaft. Wenn sie sich entwickeln soll, wird sie sich ständig verändern. Diese Veränderungen ergeben sich aus der Zusammenarbeit von Menschen, die sich wiederum weiterentwickeln und verändern.“ Zitat a.d. „Erziehungskunst“ 3/2010, S. 6

Aufgaben des ELSK und der ElternvertreterInnenEine zentrale Aufgabe ist die Vernetzung mit anderen Schulgremien und anderen Schulen in Deutschland. Dazu delegiert der ELSK

• bis zu 3 VertreterInnen in die Schulführungskonferenz• 2 VertreterInnen in den Vorstand• 2 Delegierte in den Landeseltern- sowie Bundeselternrat • 2 Delegierte in den Gesamtelternbeirat Schopfheim

zur Gewährleistung des Informationsfl usses und des Aus-tausches sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Schule.

Ferner haben die ElternvertreterInnen der jeweiligen Klassen die Aufgabe:

• Anliegen und Fragen aus der Elternschaft an den ELSK und/oder die zuständigen Schulgremien weiterzuleiten,

zu erinnern und nachzuhaken• „Berichte aus dem ELSK“ als Bestandteil jedes Elternabends im Blick zu haben• Zusammenarbeit mit dem/der KlassenlehrerIn, bzw. KlassenbetreuerIn, beispielsweise durch gemeinsame Planung des Elternabends oder Einberufung eines außerordentlichen Elternabends bei akuten Problemen

Als weitere Aufgaben des ELSK sind denkbar: Patenschaftsmodell: in Anlehnung an die Patenschaft der SchülerInnen (Erstklässler bekommen einen Neuntklässler als Ansprechpartner an ihre Seite gestellt) könnte ein ELSK-Vertreter der neunten Klasse bei einem der ersten Elternabende der neuen ersten Klasse anwesend sein und informieren/werben für den ELSK sowie für Fragen im Laufe des ersten Schuljahres zur Verfügung stehen.

Denkbar sind auch Schulführungen für neue Eltern durch den Vorstand oder ElternvertreterInnen.

Grenzen der ZuständigkeitenEltern, LehrerInnen und SchülerInnen teilen sich entsprechend ihrem Bezug zur Pädagogik in die Aufgaben an der Schule. Dabei fällt die pädagogische Hoheit der Lehrerschaft zu.

LehrerInnen haben auf Basis der anthroposophischen Erziehungskunst einen professionellen Zugang, Eltern eher einen natürlich gegebenen („amateurhaften“) Ansatz: „An dieser Schnittstelle zwischen ‚amateurhafter’ und ‚professioneller’ Herangehensweise müssen die jeweiligen Bemühungen um eine Erziehungsgemeinschaft beginnen.“ Zitat a.d. Protokoll der Freien Waldorfschule Kreuzberg von einer Veranstaltung „Erziehungsgemeinschaft & Kommunikation“ am 19.05.2009

„Bei aller Gemeinsamkeit im Interesse für das Kind und das Wohl desselben sollte man klare Grenzen der Zuständig-keiten ziehen und diese transparent machen: Wo ist der Bereich, den ich als Lehrer zu verantworten habe und wo ist der Bereich der Eltern?“ Zitat a.d.Erziehungskunst 3/2010, S. 11

Und auch für die SchülerInnen gilt, dass sie ihren Bereich in der Schule haben und sich dementsprechend einbringen können und möglichst sollten.

Leitlinien des Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis (ELSK) der FWS Schopfheim e.V.

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Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Schulleben • 13

Anfang des Jahres darf der Bazar- kreis – wie in jedem Jahr – sich

darüber Gedanken machen, wie das Geld, welches beim Martinibazar im November erlöst wurde, am sinnvollsten ausgegeben wird.

Für den Bazar 2010 stand es schon im Vorfeld fest, dass ein erheblicher Betrag des – vielleicht zu erwartenden – Geldes in die Beleuchtung des Saales fl ießen wird (siehe auch Seite 7). Wie schon die Jahre zuvor und auch noch im kommenden Jahr möchte der Bazarkreis die Fertigstellung des Schulsaales (Großer Festsaal) fi nanziell unterstützen.

Dennoch wollen wir dem Martini-gedanken treu bleiben und auch weiterhin 30% des Erlöses an soziale Projekte spenden – wobei wir seit letztem Jahr vermehrt Projekte unterstützen wollen, die hier in unserer Region tätig sind. So haben wir im letzten Jahr das Projekt „Nachhilfe von Schüler für Schüler“ des JUZ Schopfheim unterstützt. In diesem Jahr fl ießt unter anderem auch ein Betrag an den Kinderschutzbund Schopfheim.

Neben den sozialen Projekten ist es den Mitgliedern des Bazarkreises auch immer wichtig, Waldorfschulen in solchen Ländern zu unterstützen, die es in der öffentlichen Wahrnehmung etwas schwerer haben oder ohne Spenden nur sehr mühsam existieren könnten. Dieses

Die Gelder vom Martinibazar 2010Jahr werden wir eine Waldorfschule in Spanien unterstützen, die noch in ihren Anfängen ist. Und auch das Engagement von Herrn Elsen an der Waldorfschule in Manila wollen wir mit einem Betrag unterstützen. Wir fi nden, dass man hier Solidarität zeigen sollte, die wir uns leisten können.

Ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe der Gelder an soziale Projekte ist auch, dass es zu den Projekten idealerweise einen persönlichen Bezug gibt. Damit wollen wir weitgehend sicher stellen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es benötigt wird.

Antrags-Nr. und Verantwortlicher

Projektbeschreibung Höhe der Zuwendung

Antrag 1 - Herr Elsen Mitfinanzierung der Beleuchtungsanlage für den Saal 12.500 €

Antrag 2 - Frau Bockelmann Werkbank für den Werkraum der Mittelstufe 500 €

Antrag 3 - Bücherei Team Internet Recherche Programm, Beleuchtung 1.200 €

Antrag 4 - Frau Glocker Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin „Das Gesicht des Anderen“ im Rahmen der Geschichts- und Gemeinschaftskundeepoche

400 €

Antrag 5 - Stefanie Haas Anschaffung von Bücherkisten für das Antiquariat am Martinibazar 1.000 €

Antrag 6 - Herr Elsen Unterstützung der Eurythmieepoche an der Waldorfschule Manila Jan. 2011 1.000 €

Antrag 7 - Herr Mally Unterstützung der Waldorfschule in Galizien / Spanien 1.000 €

Antrag 8 Shanti Leprahilfe Nepal 500 €

Antrag 9 Netzwerk Raphael: «Gegen Genitalbeschneidung» 500 €

Antrag 10 JUZ Schopfheim für Hausaufgabenbetreung und fürs Jugend-Parlament 1000 €

Antrag 12 Kinderschutzbund 1000 €

Antrag 14 - Jurtenkreis Material für den Bau von Sitzbänkchen in der Jurte 500 €

Antrag 16 - Herr Emmelin Werkzeug für Unterricht 900 €

SUMME 22.000 € davon 16.000 € für Schulprojekte und 6.000 € für Sozialprojekte

Der Hauptanteil des Erlöses des Bazares fl ießt jedoch zurück in die Schule und kommt so jedem einzelnen Schüler wieder zugute.

Und – last but not least – möchten wir vom Bazarkreis uns bei all denen bedanken, die den Martinibazar jedes Jahr zu dem Erfolg verhelfen, ohne den die Aufgabe des „Geldverteilens“ überhaupt gar nicht möglich wäre. Wir können sehr stolz auf unsere Schul-gemeinschaft sein!

Nachstehend die Tabelle, die die Verteilung der Gelder im Einzelnen zeigt. Claudia Kiefer

12 • Aus dem Schulleben

Klein aber fein – Schulfeier zum 150sten Geburtstag von Rudolf Steiner

Am 25. Februar morgens 8.30 Uhr traf sich die Schulgemeinschaft im

Festsaal, um in einer kleinen Feier an den Geburtstag Rudolf Steiners zu denken, der sich am 27.2. zum 150. Mal jährte.

Die Veranstaltung wurde mit dem festlichen Marsch von Georg Friedrich Händel eröffnet. Gespielt wurde der Marsch vom Unter- und Mittelstufen-orchester, welches zu diesem Anlass

zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne musizierte. Danach spielte das Mittelstufenorchester eine Polonaise von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Schülerinnen und Schüler im Publikum hörten aufmerksam zu und beobachte-ten interessiert ihre Klassenkameraden auf der Bühne.

Im Anschluss an die musikalische Eröffnung sprachen zuerst die Kinder der Klassen 1-4 gemeinsam ihren Unterstufen-Morgenspruch. Danach rezitierten die Mittel- und Oberstufen-schüler ihren Morgenspruch.

Kurzweilig und spannend erzählte danach Herr Mally von Rudolf Steiner. Ausgesprochen leise und gespannt lauschten die Kinder und auch die „Großen“ den z.T. witzigen und auch ernsteren Begebenheiten aus Rudolf Steiners Kindheit.

„Umrahmt“ waren Herr Mallys ansprechende Erzählungen auf der einen Seite von einer Porträtzeichnung, die Rudolf Steiner als jungen Mann darstellte. Herr Mally selbst zeichnete dieses Bild am Tag zuvor. Auf der anderen Seite stand ein Bild, auf welchem Steiner als

erwachsener, bereits älterer Mann abgebildet war.

„Mucksmäuschenleise“ waren unsere Schülerinnen und Schüler auch, als eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern eine Darbietung in Eurythmie zeigten. Aufgeführt wurde das Gedicht Ecce Homo von Rudolf Steiner.

Die etwa einstündige Feier im Fest-saal endete musikalisch mit dem Lied „Die Sonne tönt nach alter Weise“. Alle im Saal sangen mit und beendeten damit unsere interne – und wie ich fi nde – sehr schöne Veranstaltung zum runden Geburtstag Rudolf Steiners.

Wesentliches dazu beigetragen haben: • Ein engagiertes Vorbereitungsteam aus dem Kollegium: Frau Himmelstoß, Frau Andersen, Frau Tietz-Beyer und Frau Hüttich. Außerdem: • das Unter- und Mittelstufenorchester, • Herr Mally, • die aufführenden Kolleginnen und Kollegen und besonders erwähnenswert: • die mit großer Ernsthaftigkeit und Interesse zuhörenden Schülerinnen und Schüler! Vielen Dank an alle!

Manuela Jankowski-Meier

„Umrahmt“ waren Herr Mallys ansprechende Erzählungen auf der einen

Wüssten Sie, welche der folgenden Menschen ehemalige Waldorf-

schüler sind?• Sandra Bullock, Goethe, Barbara Becker, Tom Cruise, Angela Merkel, Jennifer Aniston, Cosma Shiva Hagen, Thomas Gottschalk oder Michael Ende.

Hätten Sie gewusst, welches der folgenden Zitate von Rudolf Steiner ist?• Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist verloren.• Fußball ist ein Spiel, bei dem 22 Spieler hinter einem Ball herjagen und am Ende gewinnt immer Deutschland. • Man liebt Sport in England, also soll man das Kind auch in den Sport (Fußball) einführen.• Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.

Was bedeutet Epochenunterricht?• intensive Verbindung mit einem Stoffgebiet• intensive Verbindung mit dem Schlaf

Das sind nur ein Paar der Fragen, die am Anfang des Oberstufenforums anlässlich Steiners Geburtstag gestellt wurden. Das Forum, geleitet von Herrn Meech und Lea Vogel (12. Klasse) fand im großen Festsaal statt und wurde mit einem Quiz zum Thema Rudolf Steiner bzw. Waldorfschule eröffnet. Für die Lehrer trat „old favourite“ Helmut Mally an und für die Schüler Linus Grubba aus der 9. Klasse. Die Lehrer wurden nicht ent-täuscht und Herr Mally konnte seinen Ruf als Waldorfspezialist be-wahren. Danke Helmut!

Danach haben einige der Lehrer erzählt, wie es dazu kam, dass sie in der Waldorfschule arbeiten. Aber weil auch Lehrer nicht immer gern vor Menschen reden, benutzten wir einen großen Würfel und die Lehrer wurden so einfach aus-gewürfelt. Zufallsprinzip!

Herr Emmelin und Herr Mally, Herr

Densch, Herr McGowran und Frau Elsen erzählten ausführlich aus ihrer Biografi e, was sehr gut ankam bei den versammelten Schülern und Kollegen.

Dann gab es Zeit für Fragen. Und obwohl nicht viele Fragen gestellt wurden, war das Gespräch offen und

ehrlich. „Gibt es auch Nachteile für die Schüler einer Waldorfschule?“ war eine der spannendsten Fragen, die das Kollegium beantworten musste.

Am Ende hatte man das Ziel erreicht: Steiners Geburtstag zu nützen, um einen persönlichen Austausch zwischen Schülern und Kollegen zum Thema Waldorfschule zu ermöglichen.

Ben Meech

Quiz u.a. – Oberstufenfo rum zum 150sten Geburtstag von Rudolf Steiner

Lösungen der Quizfragen auf Seite 20

Steiners Geburtstag nützen, um einen

persönlichen Austausch zwischen

Schülern und Kollegen zum Thema Waldorfschule

zu ermöglichen.

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Nach monatelangen Vorbereitungen begann am Freitag, dem 29. Oktober

2010, die unwiderrufl ich letzte Tournee mit Elfriede Hochweber. Es war die 14., und das erste Mal verließen wir Europa. Nach einer endlos sich dahinziehenden Fahrt – verursacht durch Unfälle und Staus auf den Autobahnen – erreichten wir am Abend den Flughafen München. Der Tross von ca. 70 Menschen, bepackt mit Koffern, Rucksäcken und Instrumen-ten, landete schließlich wohlbehalten um ca. 3 - 4 Uhr morgens in Kairo. Und damit begann eine Woche überaus inten-siver Erlebnisse in einer nordafrikanischen Metropole, die einige Wochen später Weltgeschichte schreiben sollte.

Sekem, Kairo und GizehNach einer ca. einstündigen Busfahrt wurden die Mitglieder des Orchesters in verschiedenen, sehr schön gepfl egten Gästehäusern untergebracht. Sekem ist ein großes Areal an Parks, Schule, Kin-dergarten, Ausbildungsstätte, Fabrik, Krankenstation, Wohnhäuser, Cafeteria etc. – ein exemplarischer Lebensraum, in dem Menschen verschiedener Religionen, Nationen und Hautfarben wohnen und leben. Dieses natürliche Miteinander, in dem nur der Mensch zählt und nicht Religion, Hautfarbe oder Nation, macht Sekem zu einem zukunfts-orientierten Sozialprojekt.

Durch die Führungen erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die ver-schiedenen Einrichtungen. Die Kranken-station, eine Tagesstation mit diversen

Fachärzten, wird von der Bevölkerung gerne aufgesucht. Die Hygiene und das freundliche Personal sind vertrauens-bildend, wenngleich es immer wieder vorkommen kann, dass ein Patient oder eine Patientin eine gewisse Eingewöh-nungszeit benötigt, sich von einem Arzt entsprechend behandeln zu lassen.

Beeindruckend die Fabrik, die aus ökologischer Baumwolle Stoffe, Kleider und Textilien unter dem Namen Alana herstellt – Produkte, die ebenfalls in Deutschland zu erwerben sind. Weberei und Schneiderei sind ebenfalls auf dem Gelände und sind einerseits Stationen des Herstellungsprozesses, andererseits Ausbildungsstätte.

Auch Demeter ist in Sekem vertreten. Mit ca. 600 Kühen (ursprünglich aus dem Allgäu importiert) und etwa 300 Schafen nimmt der landwirtschaftliche Betrieb entsprechenden Raum ein. Der dadurch entstehende Dung wird u.a. zur Her-stellung von Kompost verwendet. Am Rande der Wüste liegt eine große Fläche mit Komposterzeugung und Versuchs-feldern für Pfl anzen. Auch die Art der Bewässerung ist ein Dauerthema in Sekem – gilt es doch, aus trockener Wüste fruchtbares Land zu gewinnen.

Nicht zuletzt sind der Kindergarten und die Schule zu erwähnen. Mit über 300 Schulkindern und vielen Auszubil-denden arbeitet Sekem auch auf diesem Gebiete vorbildlich. Im Zentrum steht wie ein Ruhepol eine Moschee, die gerne von den Mitarbeitern besucht wird. Mit zentralen Elementen der Waldorfpäda-

gogik wird versucht, in diesem Kultur-kreis pädagogisch inovativ zu wirken. Die gesamte Schule trifft sich allmor-gendlich zur Begrüßung und donners-tags am Mittag zum künstlerischen Wochenabschluss. Fröhliche Kinder, Kinder, die mit Hoffnung in die Zukunft blicken, Kinder, die einst das Leben in Ägypten mitgestalten werden – diese Schule ist hier wirklich eine Schule für die Gestaltung der Zukunft.

So war Sekem für das Orchester ein großartiges Erlebnis der Menschlichkeit. Wäre der Besuch ausschließlich auf Sekem begrenzt gewesen, hätte sich die Reise schon gelohnt. Doch das Erlebnis Kairo, das ägyptische Museum, die Pyramiden von Gizeh, der Bazar in Kairo, der gigantische Autoverkehr, die sozialen Unterschiede, das alles und vieles mehr machte diese Tournee wohl unvergeßlich. Nicht zuletzt der polizei-liche Begleitschutz – nicht ahnend, was nur wenige Wochen danach in Kairo sich ereignen sollte.

Menschenbildende MusikBei all dem Gesagten war es die Musik, die uns all die Tage begleitete. Und mit jeder Probe wurde es manchem bewuss-ter, dass unweigerlich die letzte Probe, die letzte Aufführung mit Elfriede Hochweber nahte.

Zum Orchester gesellten sich ca. ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der dortigen Waldorfschule. Liebevoll wurden die z.T. sehr jungen Musiker im Orchester aufgenommen und von Frau

Hochweber fachkundig musikalisch integriert. Und man konnte sehen, mit welcher Freude Frau Hochweber diese Kinder aufnahm, die mit großem Herzen und Begeisterung in die Proben ein-stiegen. Es war eine Freude, dieses wahr-haft internationale Orchester anzusehen, und die Musik begeisterte alle.

In Sekem ist es üblich, dass die ägyptischen Mitarbeiter immer wieder mit europäischer Musik konfrontiert werden. Dr. Aboulaish spricht hier von einem kommunikativen Lernprozess, der notwendig ist, damit der Mensch die verschiedenen kulturellen Ansätze auf-nehmen und verstehen lerne. Dieser Aufnahmeprozess, diese Konfrontation ist eine Voraussetzung für wirkliches kulturelles Verstehen. Und so wurden alle Konzerte des Orchesters mit Begeisterung von den ägyptischen Zuhörern aufgenommen.

Konzerte gab es im Sekem-Headquater in Kairo, im Zawi-Theater in Kairo, in der Schule und im Amphi-theater in Sekem. Hier wurde wieder deutlich, was in all den Tourneen in den verschiedenen Ländern und Regionen sich zeigte: Musik als menschenbildende und menschheitlich kommunikative Bildungsaufgabe.

Das letzte KonzertUnd jenes letzte Konzert mit Elfriede Hochweber war wie ein archetypisches Bild der Aufgabe musikalischer Bildung verpfl ichtet. Uber 1000 Mitarbeiter von Sekem und das Orchester standen Hand

in Hand in einem monumentalen Kreis. In dem Augenblick gab es keine Men-schen aus Europa und andere aus Afrika; es schien, als gäbe es nur eine Mensch-heit. Gemeinsam ging diese Menschen-gemeinschaft zum Amphitheater und lauschte der Musik von Vivaldi, Beet-hoven und Schubert bei tiefstehender Sonne und blauem Himmel.

Und als der letzte Ton verklungen war und tosender Applaus einsetzte, verbeugte sich zum letzten Mal Frau Elfriede Hochweber, die seit 30 Jahren dieses wunderbare Orchester aufbaute und förderte und all die unvergesslichen Erlebnisse und musikalischen Ereignisse erst ermöglicht hatte. So sei an dieser Stelle ihr noch einmal auf das Herz-lichste gedankt für ihren Einsatz und die Arbeit ihres pädagogisch-musikali-schen Lebenswerkes.

Dank auch allen Schülern, Eltern Spendern, Helfern, Freunden, dem Kolle-gium und vor allem der Gemeinschaft von Sekem. Helmut Mally

SEKEM –

ein gedanklicher Rückblick

14 • Aus dem Schulleben Prisma (72)Prisma (72) Aus dem Schulleben • 15

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Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Schulleben • 17

Unser tolles Buchsortiment und die geänderten Öffnungszeiten haben

sicher dazu beigetragen, dass die Bibliothek in den großen Pausen immer voller Schüler ist. Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag in der großen Pause (9:35 - 10:00 Uhr) besteht die Möglichkeit Bücher und Zeitschriften kostenlos auszuleihen. So viele Öff-nungszeiten gab s noch nie, seitdem es in unserer Schule diese Schülerbibliothek gibt!! Und sie werden auch stark genutzt. Zu verdanken haben wir das immer noch unseren fl eißigen Mitarbeitern: Jonas Riese und Yannik Tschamber der 8. Kl.

Auch haben Andrea Singer und Burgel Vogt dazu beigetragen, dass die 3. Klasse in der Bibliothek so präsent ist. Sie haben die Drittklässler in die Bücherei eingeladen, vorgelesen und ausnahmsweise durften zu dem Anlass dort auch Kekse gegessen werden.... Danach haben sie fl eißig ausgeliehen und so sehen wir jetzt viele Gesichter der Drittklässler regelmäßig.

Obwohl der Raum der Bibliothek in den Pausen gut besucht ist, wirkt es meist still und gemütlich. Manche schlingen noch schnell ihr Pausenbrot vor der Tür in sich hinein, bevor sie endlich in die Bücherwelt eintauchen dürfen. Viele bringen ihre Bücher mit oder lesen einfach nur ein kleines Buch oder schauen sich Sachbücher an.

BücherwunschlisteDie Kinder dürfen ihre Buchwünsche in eine Liste eintragen und wir können diese momentan auch erfüllen, da wir noch Geld vom letzten Martini-Bazar-Erlös (siehe Seite 13) zur Verfügung haben. Wir sind sehr dankbar für die fi nanzielle Unterstützung; ohne sie könnten wir keine aktuellen Bücher anschaffen, da von den Elternhäuser nur sehr wenig und verständlicherweise nichts „Neues“ gespendet wird.

Auch müssen wir weniger Mahnungen aussprechen und sind überrascht, wie gut es in letzter Zeit mit den Rückgaben der Bücher funktioniert. Nur ganz dringende oder vorgemerkte Fälle werden von mir persönlich angesprochen oder angerufen.

Herr Elsen unterstützt die Schüler oder organisiert Unterstützung für die Pausenaufsicht. Auch wir erhalten von ihm sehr wichtige und hilfreiche Infor-mationen und sind ihm sehr dankbar, dass er sein wachsames Auge darauf wirft.

Ach, und die Handwerker haben uns ein neues Dachfenster eingebaut, was neben dem neuen Licht uns leider auch viel Dreck und miese Stimmung bereitet hat. Doch zum Glück kamen dann doch immer wieder fl eißige Schüler-Hände aus der 8. und 6. Klasse, die uns sehr geholfen haben, alles wieder ansehnlicher zu machen.

Der PC bringt uns immer noch oft ins Schwitzen, doch die Entlastung wiegt bis jetzt die Schweißperlen immer noch auf...

Dass wir uns freuen würden über weitere Unterstützung, ist ja klar – das schreibe ich jedes Mal und kann mich vor Anfragen kaum retten. Auch klar ;-)

Übrigens:Das meist gelesene Buch 2010 war „Die geheimnisvolle Reiterin" von Monika Felten (wir haben noch Folgebände), gefolgt von den „Die wilden Hühner mit Filmbildern“ und – wer hätte das gedacht – unser altes „Schülerwitze ohne Pause“ liegt auf Platz drei zusammen mit „Der letzte Elf“ von Mari de Silvana (hiervon haben wir jetzt alle Folgebände).

Unsere fl eißigsten Leser 2010 sind Clara-Sophie Rummel (130) und Jonas Riese (130) gefolgt von Jan Andlauer (102). Gekauft haben wir ca. 220 Bücher (neu und gebraucht), somit haben wir einen Bestand von ca. 2500 Büchern!

Momentan sind "Gregs Tagebücher" der Renner bei den Jungs und die Mädchen stürzen sich auf die Bücher von Kerstin Gier: "Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün".

Die Trilogie von „Die Tribute von Panem“ liegt auch schon bereit zum Ausleihen, sowie neue Bücher von der Autorin Ilona Einwohlt, die das auch gern gelesene Buch „Mein Pickel und ich“ geschrieben hat, z.B. „Meine Clique und ich“ oder „Mein Knutschfl eck und ich“ (ab 12 Jahren).

Auch die Nachfolgegeneration von den wilden Hühnern „Die wilden Küken“ haben wir auf Lager – also schnell mal vorbei schauen….

Liebe GrüßeBeate Felgenhauer für die OLBI-liothek

Außerdem haben wir eine Menge neue Bücher: „Die wilden Küken“, „Die Tribute von Panem“, „Gregs Tagebücher“, „Rubinrot“ usw. und so vieles mehr!

Neuigkeiten aus der OLbibliothek:

Jetzt sogar auch montags in der Großen Pause geöffnet!

16 • Aus dem Schulleben

Silence – Spannung und Komik erheitern ohne Worte

Spannende, komische, tragische Geschichten, optische und magische

Illusionen boten die zwei Pantomimen Alexander Neander und Wolfram von Bodecker am Donnerstag im großen Festsaal der Waldorfschule – morgens in einer Schüleraufführung und abends in einer öffentlichen Aufführung mit leicht geändertem Programm. Die beiden Künstler, Schüler und Bühnenpartner des 2007 verstorbenen Mimenmeisters Marcel Marceau, entführten das begeis-terte Publikum mit ihrem Programm „Silence“ in die Welt ihrer schweigenden Kunst, die Faszination in mimischem Ausdruck, Musik und Bühnenpräsenz fi ndet.

Von Beginn an fühlten sich große wie auch kleine Zuschauer gefesselt von der besonderen Magie dieser seltenen Bühnenkunst und dem gewaltigen Aus-druck, der durch das mimische Spiel unter minimalem Gebrauch von Requi-siten auf einer fast gänzlich leeren Bühne entstand. Die beiden Mimen forderten durch ihr Spiel die Fantasie der Zuschauer ein, wenn beispielsweise ihre imaginären Musikinstrumente während des mimischen Musizierens durch den Regen nass wurden, zerrannen

und leise ausklingend vom Wasser fort geschwemmt wurden.

Die Künstler arbeiteten überzeugend mit dem Einbeziehen hörbarer musika-lischer Melodien, Effekte und Geräusche. Zur Geschichte des Antonio (Wolfram von Bodecker), der ein Jahr lang warten muss, bis er seine Geliebte treffen kann, erklangen beispielsweise die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Die musikalische Untermalung und das lautlose Spiel des Wartenden, der vom herbstlichen Wind und der winterlichen Kälte gequält wird, sich dann über die Blumen des Frühlings und im Sommer über seine ersehnte Geliebte freuen kann, brachten die Stimmungen dieser Komposition zum erlebbaren Ausdruck.

Beeindruckend auch die Darbietung „David und Goliath“, bei der Alexander Neander blitzschnell zwischen dem Flöte spielenden Knirps und dem muskulösen Macho wechselte. Der scheinbar unter-legene David besiegt den aufbrausenden Goliath schließlich mit einem imaginären Steinschleuderwurf, schneidet ihm den Kopf ab und wird schlussendlich selbst zum Goliath, seinem ehemaligen Feind.

Überraschende Wendungen und optische Effekte machten den Reiz der

kurzweiligen dargestellten Geschichten aus und sorgten dafür, dass nie Lange-weile aufkam.

Der Schweriner Wolfram von Bode-cker, geboren 1969, und der Franzose Alexander Neander, geboren 1970, ent-wickeln ihre verschiedenen Programme gemeinsam mit dem Regisseur Lionel Ménard. Die beiden lernten sich bei ihrem Studium bei dem legendären Mimenkünstler Marcel Marceau kennen, 1996 gründeten sie ihr gemeinsames Theater, die Geschichten des Programms „Silence“ gewannen den Berliner Publikumspreis. Heute touren sie mit diesem ihrem reichhaltigen Programm durch die ganze Welt – ihre lautlose Sprache wird in jedem Land verstanden.

Auch in Schopfheim wurde der Mimenabend mit seinen Charakteren und Geschichten voller Charme, Poesie, Komik und Tragik begeistert aufge-nommen, rührte zum Weinen und zum Lachen und fesselte bis zum letzten Vor-hang. Mit tosendem Applaus bedankte sich das Publikum bei den beiden stillen Vertretern einer seltenen Kunst.

Benedikt Arnold, 12. Kl.Benedikt Arnold, 12. Kl.

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Prisma (72) Prisma (72) Menschen unserer Schule • 1918 • Menschen unserer Schule

Menschen unserer Schule

Diese Rubrik ist in der jetztigen Ausgabe sehr umfangreich geworden, da ja zwei Prismanummern mit Halbjahrsruhe verbracht haben und nun herbstige Inhalte nachgeholt werden müssen: Nicht nur die langerwarteten Klassenfotos der Schüler und dem

Kollegium sind zu finden, sondern auch dankenswerterweise ein Schwung biografischer Spots von neuen LehrerInnen und Mit-arbeitern, die allerdings schon ein Dreivierteljahr "neu" sind (einer dieser Neuen, der unter den Schülern als "Der Anwalt" oder "James Bond" kursiert, wird sich voraussichtlich erst im nächsten Heft vorstellen – sind wir gespannt!), des weiteren stellt sich die aktuell-aktive SMV vor, die seit Herbst erwartete und aktualisierte Gremienliste wird abgedruckt und zwei uns zugesandten Ehe-maligenporträts werden präsentiert, die uns zugesandt wurden, unter dieser Rubrik und unter der Rubrik "Aus dem Umkreis". fr

Liebe Schulgemeinschaft, mein Name ist Monika Zauter und

ich unterrichte seit September in der Oberstufe das Fach Musik.

Geboren bin ich zwar in Neustadt/Weinstraße, habe aber die meiste Zeit meiner Kindheit in Bissendorf bei Han-nover verbracht. Meine Hobbys waren musizieren (Flöten und Klavier), Ballett tanzen und reiten. Um das zu fi nanzieren habe ich Nachhilfe-, Reit- und Klavier-

"... noch weiter in den Süden."

unterricht gegeben. Jetzt werdet ihr vielleicht denken: "Wie langweilig, da hat sich ja nicht viel geändert."

Meine erste Ausbildung zur Gym-nastiklehrerin habe ich in Oldenburg gemacht, und dort lernte ich die Waldorf-schule und die Antroposophie kennen und arbeitete dort zwei Jahre als Euryth-miebegleiterin. Danach begann meine "Reise in den Süden". Zunächst studierte und arbeitete ich in Nürnberg. Schwerpunkt war hier die Musik mit Musikpädagogik, Klavier und Querfl öte. Nach dem Studium unterrichtete ich an einer Musikschule, heiratete schließlich und gründete eine Familie, um die ich mich die nächsten Jahre kümmerte. Außerdem ging die Reise weiter: von Nürnberg über Würzburg und Erken-brechtsweiler auf der schwäbischen Alb nach Ulm.

Dort konnte ich meine musikalischen Tätigkeiten weiter ausbauen und auch wieder mehr auftreten vor allem

kammermusikalisch. Meine Söhne kamen an die Waldorfschule und bald war auch ich dort. In verschiedenen Klassenstufen sammelte ich mehrere Jahre lang Erfahrungen im Unterrichten, Klassenorchester führen, Chorleiten usw.

In der Mitte des letzten Jahres war es wieder soweit: Die Reise sollte weiter-gehen, noch weiter in den Süden. Jetzt wohne ich schon fast ein Jahr mit meinen Söhnen in Zell und habe kleine Wurzeln geschlagen.

An der Waldorfschule fühle ich mich in jeder Beziehung wohl. Sich zusammen zuraufen gehört im Fach Musik dazu! Dazu braucht man Zeit, Humor und immer wieder Spaß an der Musik.

Ideen für die Zukunft habe ich auch. Zum Beispiel möchte ich gerne das Chorsingen in der Schule anregen und mit den Orchestern gemeinsame Kon-zerte geben. Außerdem bin ich offen für alle möglichen und unmöglichen Ideen.

Eure / Ihre Monika Zauter

Seit September 2010 unterrichte ich mit großer Freude an der Waldorf-

schule Schopfheim als Orchesterleiterin.Glücklicherweise kann ich an eine

excellente, langjährige Arbeit meiner Vorgängerin anknüpfen und begrüße es, von meinem Kollegium in dieser Aufgabe unterstützt zu werden.

Die Orchesterarbeit nimmt in meinem Leben einen großen Stellenwert ein, kenne ich sie sowohl aus der Sicht des

Spielenden sowie aus dem Blickwinkel des Dirigenten: Schon als Studentin beschnupperte ich mit der Jungen Deutschen Philharmonie viele Konzert-säle, bereiste ferne Länder und lernte unter namhaften Dirigenten große Orchesterliteratur kennen.

Nach dem Studium, welches ich an der Hochschule für Musik in Freiburg absolvierte, bereiste ich Brasilien. Kon-zertierend und unterrichtend verging ein Jahr, bis mich ein verlockendes Angebot in Berlin landen ließ. Das inzwischen weltberühmte Palastorchester mit seinem Sänger Max Raabe gewann mich als Sologeigerin und Leiterin. Mit diesem Orchester war es mir vergönnt, die Unterhaltungsmusik der 20iger und 30iger Jahre aufl eben zu lassen.

Im Jahre 1990 zog mich ein neues Engagement an die Osteeküste nach Stralsund . Als Konzertmeisterin der Philharmonie Vorpommern übernahm ich 15 Jahre verantwortungsvolle

Aufgaben auf der Bühne des Theaters, im Orchester, in Opern und Sinfonie-konzerten.

Als Pädagogin liebte ich besonders die Arbeit mit kleinen Kindern, schrieb für meine Schüler eine Violinschule und gründete selbst eine Musikschule auf der Insel Rügen.

Entfacht wurde meine Leidenschaft für die Musik, als ich zehnjährig die Waldorfschule in Freiburg besuchen durfte. Ich stamme aus Himmelreich im Höllental bei Freiburg, liebe Akkordeon-musik, spiele Tango und freue mich Kindern das beizubringen, wofür ich sie begeistern kann.

Ich habe zwei Söhne, 16 und 12 und lebe mit meiner Familie in der Schweiz.

Für die weitere Arbeit mit den Orchestern an der Schopfheimer Schule wünsche ich mir einen regen Austausch zwischen Schülern, Lehrern und Eltern.Eines meiner Ziele : Eine gemeinsame Orchesterfreizeit. Manuela Hüttich

"...stamme aus Himmelreich im Höllental."

unter namhaften Dirigenten große

Nach dem Studium, welches ich an

Frau Roloff hatte gebeten, mich als neue Mitarbeiterin vorzustellen,

doch ganz so neu bin ich nun auch nicht mehr. Am 15. März war es bereits ein Jahr, dass ich den Mini-Job bei der Waldorfschule angenommen habe. Nichts desto trotz werde ich ein paar Zeilen zu meiner Person niederschreiben.

1957 wurde ich in Tuttlingen geboren und verbrachte meine Kindheit und Jugendzeit in Karlsruhe. Aus berufl ichen Gründen meines Mannes zogen wir nach Sigmaringen und 1983 nach Schopfheim.

Ich habe eine kaufmännische Aus-bildung gemacht und durch die Geburt

"... so ganz neu nun auch nicht mehr."

unserer Tochter legte ich eine Pause ein. Nach einigen Jahren arbeitete ich dann wieder in verschiedenen Betrieben im kaufmännischen Bereich, bis ich auf die Stelle hier an der Schule aufmerksam gemacht wurde. Nach einigen Gesprä-chen mit der Geschäftsleitung und einigen Schnupperstunden bekam ich die Stelle dann. Ich arbeite 9 Stunden in der Woche in der Verwaltung. Meinen Namen haben Sie sicherlich schon seit einigen Wochen im Splitter entdeckt.

Ich fühle mich wohl in diesem Kreis und werde versuchen, mein Bestes zu geben. Susanne Brunke

"... damals sehr angetan von der Schopfheimer Schule."

damals nicht bewusst! Leider wurde unsere Schule in

Frankreich, da Sie sich in dieser Form nicht weiter halten konnte, aufgelöst. In mir wuchs der Wunsch, ein Jahr ins Aus-land zu gehen – und nach der Erfahrung, die ich in Schopfheim manchen konnte, wollte ich an diese Schule. Nach dem netten Einsatz verschiedener Lehrer und nicht zu letzt meiner Eltern, wurde mir das ermöglicht. Das Jahr in Schopfheim war für mich so interessant, dass ich beschloss, nach meiner Ausbildung in Belgien auf jeden Fall zurückzukehren.

Nach meinen Schulabschluss, begann ich Pädagogik zu studieren. Mit meinem Diplom als Grundschullehrerin in der Tasche bekam ich eine Anstellung in der Französichen Schule in Frankfurt am Main, wo ich bis zur Geburt meiner Kinder als Klassenlehrerin arbeitete. Nach der Begleitung, welche diese in den ersten Jahren brauchten, konnte ich

mich im Sommer 2010 wieder meinem Beruf widmen und in der Schule unter-richten, in der ich selbst vor 20 Jahren Schülerin gewesen bin.

Ich freue mich auf eine spannende Zeit mit interessanten Schülern und netten Kollegen. Eure Caroline Moureau

Seit Sept. 2010 unterrichte ich in der 2. und 5. Klasse Französisch, nun

wird es Zeit, das ich mich auch den anderen Klassen, Elternschaft und den Freunden der Waldorfschule vorstelle.

Ich wurde am 8. März 1973 in Brüssel (Belgien) geboren. Ich habe meine Kindheit weitgehend in Belgien verbracht. Nach der Grundschulzeit besuchte ich die Rudolf Steiner Schule von Laboissière (Grossraum Paris). In der 11.Klasse sudierten wir als Klassenspiel «Les sorcières de Salem/die Hexenjagd» ein. Unsere Klasse hatte damals die Gelegenheit, unser lang eingeübtes Theaterstück auch in der Waldorfschule in Schopfheim zu präsentieren. Ich war damals sehr angetan von der Schopfheimer Schule, erlebte dort in den kurzen Tage viel Wärme und Geborgenheit. Dass sich dies als ausschlaggebend für meine Zukunft entwickeln sollte, war mir

von der Schopfheimer Schule."

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Prisma (72) Prisma (72) Menschen an unserer Schule • 21

Die diesjährigen SMVler sind derzeit tatkräftig mit der Organisation

einiger abwechslungsreicher Aktionen und Projekte für die Schüler beschäftigt.

Als erstes stehen am 6. und 7. April Unterstufentage an. Nach dem Erfolg dieses Projekts im letzten Jahr (siehe Prisma 69) will die SMV auch dieses Jahr dieses Angebot wieder organisieren, dass die Oberstufenschüler als Leiter verschiedener kleiner Spiel-, Bastel- und Spaßgruppen mit den Unterstufen-schülern verbindet.

Auch fi nden dieses Jahr drei Projekttage statt, die vom 9. bis 11. Mai geplant sind. Das Thema zu den statt-fi ndenden Workshops, Gesprächsrunden und Vorträgen wird „Bewegung“ sein –in den unterschiedlichsten Bereichen,

also Sport, Tanz, Kunst, Musik, etc. Einige spannende Workshops sind schon fest und die SMVler arbeiten an einer spannenden und kreativen Umsetzung dieses Themas.

Die für Februar angedachte Oberstufenparty, die gemeinsam mit der SMV der Waldorfschule Lörrach organisiert wird, musste im Frühjahr leider ausfallen. Ein neuer Termin ist aber gefunden, nur eine passende Party-location wird noch gesucht. Diese Feier soll eine Verbindung schaffen zwischen unseren beiden ja doch sehr nahe beieinandergelegenen Waldorfschulen.

Zur Situation im Olbi hat die SMV beschlossen, dass mit diesem unseren Oberstufenraum nicht sorglich genug umgegangen wird, dass es zu dreckig ist

und die Möbel immer mehr kaputt gehen. Aus diesem Grund haben die SMVler das Olbi leergeräumt und den Oberstufenschülern beim Oberstufen-forum vor den Fasnachtsferien zwei Möglichkeiten vorgestellt: Entweder es fi ndet sich bis nach den Ferien eine Gruppe von 20 motivierten Schüler-Innen, die gemeinsam mit der SMV ein neues Konzept für das Olbi ausarbeiten und es umgestalten, oder der Raum wird den Lehrern übergeben, um dann als Unterrichtsraum genutzt zu werden. Wir, die SMV, hoffen natürlich, dass dadurch eine gute Lösung für das Olbi-Problem und eine Zukunft für diesen Oberstufenraum gefunden sind.

Die SMV

SMV-Arbeit topaktuell im neu auferstandenem Osterprisma!

Wieder hat sich eine neue Gruppe motivierter Schüler und Klassen-

sprecher gebildet, welche die Schüler-schaft unserer Schule im kommenden Schuljahr als SMV vertreten wird. Bereits vor den Herbstferien haben wir uns in einem Oberstufenforum den Schülern vorgestellt, unsere Ziele für das Schuljahr präsentiert und Ideen und Anregungen von Schülerseite gesammelt.

Unsere drei großen Aktionen, die wir uns vornahmen, waren: ein OlbiKino-abend in der Weihnachtszeit, eine Party für die Oberstufe (gemeinsam mit der Oberstufe der Waldorfschule Lörrach), ein Unterstufentag und eine Projekt-woche bzw. Projekttage. Außerdem

wollten wir uns, gemeinsam mit den Oberstufenlehrern und den Schülern für eine Lösung des umfassenden „Raucher-Problems“ bemühen.

Unsere Erfolge mit ähnlichen Aktionen in den letzten Jahren zeigten, dass solche Projekte die Gemeinschaft unter den Schülern stärken kann.

Die Informationen über die SMV-Sitzungen werden als Protokoll am Grünen Brett und über die Klassen-sprecher verbreitet. Wer Lust hat, an einer oder mehreren Sitzungen teilzunehmen (freitags 13 Uhr im Olbi oder 12.-Klass-raum) teilzunehmen, ist jederzeit herz-lich willkommen!

Für Fragen, Wünsche, Anregungen

sind alle SMVler immer offen, per Mail: [email protected] oder einfach persönlich bei uns:

Mika Dantona und Marie Felgenhauer Kl. 8, Daniel Hierholzer und Rebecca Zahrte Kl. 9, Joy Leonhardt, Leonie Dantona, Emanuel Mlynek (stellvertr. Schülersprecher) und Alina Bergmann Kl. 10a, Stefan Dreixler Kl. 10b, Christoph Pfeil, Nico Katzer und Felicitas Jost Kl. 11a, David Bollman Kl. 11b, Lea Vogel-Buira, Fabienne Heck, Sebastian Grüßinger und Bene-dikt Arnold (Schülersprecher) Kl. 12, Ben Meech und Johanna Glocker Verbindungslehrer.

Die neue SMV stellte sich schon im ausgefallenen Michaeliprisma vor ...

20 • Menschen an unserer Schule

In Bratislava habe ich als Kind Klavier gespielt, Ballett getanzt, war in einer Jugendtheatergruppe aktiv und trainierte Tai-chi. Heute haben sich diese Inter-essen noch durch Malen, Zeichnen, Eurythmie und Leierspiel erweitert.

Die mittelslowakische Region um das Dorf Velke Uherce ist aber meinem Herzen viel näher als Bratislava. Dort ist die Landschaft sehr ähnlich der um Schopfheim: Hügel mit Feldern, Wiesen und Obstgärten, Berge mit Wäldern und Bächlein, und überall kleine und größere Dörfer und Bauernhöfe. In einem engen Tal entfernt von der Zivilisation haben wir ein Ferienhaus, wo ich einen großen Teil meiner Kindheit verbrachte. Dort fühlte ich mich am stärksten zu Hause.

In den Hohen Tatras, den „kleinen Alpen“ der Nordslowakei, durfte ich als Kind mehrmals pro Jahr ein oder zwei Wochen mit meinem Vater verbringen – als ich als Kind starke Allergien hatte, empfahl meine Ärztin Gesundheitsaufent-halte in der frischen Hochgebirgsluft. Für mich waren es Tage voll von unglaub-lichen Wanderungen und Erlebnissen, und ich nutze auch jetzt jede Gelegenheit wieder dort hinzu gehen zu wandern.

Schon während der Zeit auf der Uni habe ich angefangen zu unterrichten. Ich vermisste aber etwas in dem auf Inhalt und Leistung orientierten Unterricht. Dieses „etwas“ habe ich dann in der Waldorfpädagogik gefunden. Da steht der Mensch, d.h. das Kind und der Jugendliche in seiner individuellen Entwicklung zu einem ganzheitlichen Wesen im Vordergrund. Je mehr ich mich mit diesen Gedanken beschäftigte, desto mehr war ich überzeugt, dass es auch mein pädagogischer Weg ist. Ein Jahr nach der Uni ging ich (ohne große Kenntnisse in Deutscher Sprache) nach Dornach und studierte weitere zwei Jahre im Vollzeitkurs der Akademie für Anthroposophische Pädagogik um Klassenlehrerin zu werden. Und gleich nach dem Studium ist mein Klassen-lehrertraum wahr geworden: ich bin hier in Schopfheim gelandet und habe das Glück und die Aufgabe, eine Klasse wunderbarer Erstklässler zu führen.

Ich möchte allen Lesern wundervolle Frühlingstage wünschen und wer mehr über die Slowakei, die Hohe Tatras oder mich erfahren möchte, ist herzlich einge-laden mich anzusprechen! Julia Palkova

Hallo, mein Name ist Julia Palkova, ich komme aus einem fast 1000 km

entfernten kleinen Land – der Slowakei. Mein Leben in der Slowakei entfaltete sich in drei verschiedenen Regionen:

In Bratislava wurde ich am 15. De-zember 1980 geboren. Ich besuchte dort ein bilinguales Gymnasium, in dem der Unterricht teilweise in der Englischen Sprache gehalten wurde. Danach studierte ich an der pädagogischen Universität Physik, Informatik und Englisch und absolvierte dabei auch drei Monate in den USA und zehn Monate in Australien.

"... dieses etwas in der Waldorfpädagogik gefunden."

Hallo, mein Name ist Julia Palkova,

in der Waldorfpädagogik gefunden."

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Thorald Baueranerkannter Fach- und Ausbildungsbetrieb

Th. Bauer, Meister Garten- u. Landscha sbauM. Bucher Bauer, Dipl.Ing. Landscha sarchitek n FH79618 Rheinfelden, Tel. 07623/ 79 53 33, Fax 79 53 35NEU: www.gärten-bauer.de

schiffes und Assad wird vom Piraten-kapitän auf sein eigenes Schiff geholt. So gerät Assad (der Ich-Erzähler dieser Geschichte) auf eine lange Reise auf See, über Land durch die Wüste, bis er in die Heimatstadt zurückkehren kann.

Was aber diese Geschichte zu einer echten Perle macht, ist die gewählte Sprache, in der die Abenteuer erzählt werden. Immer, wenn Assad und seine Begleiter in Situationen geraten, die ausweglos erscheinen oder in denen ihnen nach dem Leben getrachtet wird, so gelingt es Klaus Kordon mit einer un-glaublich schönen und doch treffenden Sprache den Weg des Helden weiter zu führen. Dabei enthält er sich jeder platten Moral und schafft es, mit in die Hand-lung eingefl ochtenen Bildern sowohl für die Kinder verständlich als auch für Erwachsene zum Nachsinnen anregend zu erzählen, so dass die Geschichte auch etwas orientalisch Märchenhaftes erhält.

So wurde dies Buch zu einer echten Entdeckung: sowohl ich als Vorleser als auch meine beiden Söhne und später meine Frau lauschten gespannt (die letzten Kapitel bis spät in die Nacht) dem Weg von Assad: Unbedingt (vor-)lesenswert! Thomas Wehkamp

Fortsetzung von Seite 32

Sandra Bullock - ja, Barbara Becker - ja, Jennifer Aniston - ja, Cosma Shiva Hagen - ja, Michael Ende - ja

Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist verloren (W. Churchill)

Fußball ist ein Spiel, bei dem 22 Spieler hinter einem Ball herjagen und am Ende gewinnt immer

Deutschland (Gary Lineker)

„ Man liebt Sport in England, also soll man das Kind auch in den Sport (Fußball) einführen.“ (R. Steiner)

„Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.“ (Sepp Herberger)

Lösungen der Quizfragen von Seite 12

Page 12: Prisma Ostern - waldorfschuleschopfheim.de · 2 • Ostern 2011 Prisma(72) Prisma(72) Assoziationen zur Jahreszeit: Ostersonne und die Leichtekräfte J a, der dreifache Sieg der Sonne

Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Schulleben • 23

MITGLIEDERVERSAMMLUNG (MV)Setzt sich zusammen aus LehrerInnen, Mit-arbeiterInnen, Eltern, Fördermitgliedern. Aufgaben: Wahl von Vorstand u. Rechnungs-prüfer, Entlastung des Vorstands, Erörterung und Beschlussfassung des Haushaltsplanes fürs kommende Geschäftsjahr, Änderung von Satzung/Beiträgen, Aufl ösung des Vereins

VORSTANDSetzt sich zusammen aus mind. je 2 Vertreter-Innen der Elternschaft und des Lehrerkolle-giums. Im Übrigen kann jedes Vereinsmit-glied kandidieren. Aufgaben: Führung der lfd. Geschäfte, Verwaltung des Vereinsver-mögens, Vertretung des Vereins im Rechts-verkehr, Vorlage des Jahresberichts, Rech-nungslegung des abgelaufenen Geschäfts-jahrs, Vorlage eines Haushaltsplans an die Mitgliederversammlung, Berufung/Entlas-sung von MitarbeiterInnen, weitreichende Zusammenarbeit mit Kollegium und ELSK. John Espinoza 07622-668942Thomas Gremm-Roloff 07622-5746 Freya Ingenfeld 07622-5917Oliver Krüger 07622-6677407Gun-Jörg Kühnel 07622-669805Ilona Gerdes 07762 – 1712Iris Kühner 07622 – 666 849 10 GESCHÄFTSF. VORSTAND:Thomas Gremm-Roloff 07622-5746Freya Ingenfeld 07622-5917Iris Kühner 07622-666849-10

SCHULFÜHRUNGSGREMIUM SLGKoordination, Organisation und Delegation aller anstehenden Arbeiten der schulischen Selbstverwaltung, Gewährleistung der Durch-führung von Beschlüssen u. Entscheidungen. für den Vorstand:Gun-Jörg Kühnel 07622-669805 Oliver Krüger 07622-6677407für das Kollegium:Fridtjof Densch 0761-6964650Andrea Timm-Brandt 07622-66684910 Thomas Wehkamp 07622-6848014 oder: 07622 – 666 849 22für die Geschäftsführung:Brigitte Schaubhut 07622-666849-12

SCHULFÜHRUNGSKONFERENZ setzt sich zusammen aus LehrerInnen, die mindestens ein Jahr an der Schule sind, und Delegierte aus VS und ELSKLtg: Fridtjof Densch 0761-6964650Thomas Wehkamp 07622-6848014

ELTERN-LEHRER-SCHÜLER-KREIS (ELSK)Beratung pädagog., rechtl. und wirtschaftl. Fragen, zu deren Erörterung das Zusammen-wirken von Eltern und LehrerInnen erforderlich ist. Beatrice Baum 07622-666849-14

BAUPFLEGEKOMMISIONPfl ege z. Instandhaltung des SchulgebäudesAnne Tietz-Beyer 07622-688715

BAUKREISGun-Jörg Kühnel 0172-7460197

BEITRAGSGREMIUMBeitragsgesprächeBernd Futterer 07627-972712Thomas Gremm-Roloff 07622-5746 Oliver Krüger 07622-6677407Termine über Iris Kühner 07622-666849-10

KULTURKREISOrganisation kultureller VeranstaltungenAnne Tietz-Beyer 07622-688715Ceciel Strouken 07622-688648

BAZARKREIS Vorbereitung und Organisation des Martini-Bazars und des Marini-UmzugsBarbara Peither 07622-6848166Anna Schubert 07622-64769 GESCHÄFTSFÜHRUNG/VERWALTUNGBrigitte Schaubhut 07622-666849-12 Schulleitungsgremium, Personal, Vermietung u. Terminkoordination v. Schulräumen etc.Iris Kühner 07622-666849-10Vorstand, Beitragswesen, Schülerdatei, Finanzen, Rechnungswesen; Tagungen von BUND, LAG, Geschäftsführer etc.Beatrice Baum 07622-666849-0ELSK, Konferenzen, Koordination und Be-treuung von Eltern, Lehrer- u. SchülerInnen; Versicherungen, Schülerbeförderung etc.

HAUSMEISTEREIGun-Jörg Kühnel 0172-7460197Harry Müller 0151-50572151

SCHULKÜCHEClaudia Foljanty 07622-66684919

PRESSE/ÖFFENTLICHKEITSARBEITBeatrice Baum 07622-666849-14Schulzeitung „PRISMA“Frauke Roloff 07622-5746Thomas Wehkamp 07622-6848014 HomepageHarry Müller 0151-50572151Infoblatt "Splitter"Sabine Brunke 07622-66684910

PÄDAGOGISCHE KONFERENZAufgaben: Kinderbesprechung, Klassen-besprechung, Erörterung pädag. ProblemeAndrea Timm-Brandt 07622-66684910

Mittel- & UnterstufenkonferenzAnna Schubert 07622-6843718

OberstufenkonferenzBen Meech 07622–6979959

NEUAUFNAHMENvon Schülerinnen und SchülernAnne Tietz-Beyer 07622-688715

SCHÜLERMITVERWALTUNG (SMV) Lea Vogel Buira 07629-919079Benedikt Arnold 07622–6977381

SMV - VERBINDUNGSLEHRERLara Gross 07622-6884571Anne Tietz-Beyer 07622-688715

BERUFS- und STUDIENBERATUNGLiane Elsen 07622–6846811

Verl. GRUNDSCHULE - (HORT)Daniela Fahl 07622-8756Tanja Hübschmann 07622 - 6843277

SCHULÄRZTINAnnette Himmelstoß 07622-6976543

GESAMTELTERNBEIRAT SchopfheimStefanie Haas 07622–673391Jutta Roßkopf 07622–1595

LANDESELTERNRAT d.WaldorfschulenGeorg Freidel 07762-4750Jutta Rosskopf 07622-1595

BUNDESELTERNRAT d.WaldorfschulenPeter Schramm 07622–6678643Claudia Schreiber 07622-5126

DELEGIERTENTAGUNGEN BUND/LAGIris Kühner 07622-63393Anne Tietz-Beyer 07622-688715

WER MACHT WAS? – SCHULGREMIEN und Ansprechspartner

Stand 1.4.2011 Angaben ohne Gewähr

und Änderungen vorbehalten.

M SLG

22 • Aus dem Schulleben

Das Kollegium 2010 / 2011

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Prisma (72) Prisma (72)

1. Klasse 2010/11Julia Palkova mit

2. Klasse 2010/11Magdalene Dycke

mit

3. Klasse 2010/11Rita Becker-Lesermit

4. Klasse 2010/11Andrea Timm-Brandt mit

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26 • Prisma (72) • 27Prisma (72)

7. Klasse 2010/11Roswitha Futterer

mit

8. Klasse 2010/11Ulrike Villinger mit

5. Klasse 20 10 /11Freya Ingenfeld mit

6. Klasse 2010/11Hans-Christian Keil

mit

5. Klasse 20 10 /115. Klasse 20 10 /11

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28 • Prisma (72) • 29Prisma (72)Klasse 9 2010/11

Klasse 10b 2010/11

Klasse 10a 2010/11

Klasse 11a 2010/11

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30 • Prisma (72) • 31Prisma (72)

Klasse 12 2010/11

Klasse 11b 2010/11

Klasse 13 2010/11

Klasse FHR 2010/11

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Prisma (72) Prisma (72) Menschen unserer Schule • 3332 • Menschen unserer Schule

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ISOLDE KRAUSS:Alexander, Du hast 1994 mit dem Abitur in der Tasche unsere Schule Richtung Berlin verlassen. Wie ging es weiter?

ALEXANDER BARTNECK:Ich zog 1995 nach dem Zivildienst nach Berlin um VISUELLE KOMMUNIKATION zu studieren. Doch daraus wurde erstmal nichts. Ich bin mit meinen Mappen an vier Aufnahmeprüfungen gescheitert. Man wünschte sich ein Konzept, einen roten Faden, der sich durch die Arbeiten der Bewerbung zieht. In der Sammlung aus mehr oder weniger gelungenen Werken, die mir immerhin eine Eins bei Herrn Mally im Kunstabitur bescherten, war davon nichts zu spüren. Es war aus-sichtslos. Kurzentschlossen begann ich das für mich interessanteste Studium, zu dem ich mich damals spontan ein-schreiben konnte: Soziologie.

Erst nach zwei Jahren stolperte ich über den Studiengang KOMMUNIKATIONSDESIGN der HTW Berlin. Ich suchte eigentlich nach einem 2. Hauptfach für meinen Magisterstudiengang. Ich hatte damals nur wenige Tage bis zur Mappenabgabe an der HTW. Alles musste so schnell gehen, daß ich nicht lange nachdachte. Ich zog meine alte Mappe unter dem Bett hervor, trennte mich von den meisten Bildern, machte eine neue Serie aus Text & Bild mit weißer Kreide auf Packpapier und reichte zusammen mit 600 anderen Bewerbern die Mappe ein. Ich kam in die engere Auswahl und durfte 2 Tage mit 80 anderen hoffnungs-frohen Anwärtern in einer Turnhalle sitzen und unterschiedliche Aufgaben bearbeiten. 8 Wochen später erfuhr ich, dass ich die Prüfung bestanden hatte.

Ich war also Kommunikationsdesign-Student geworden. Es gab ein Grund-studium in visueller Gestaltung (Zeichnen & Farbenlehre), Typographie

(Schriftgestaltung & Layout) und Fotografi e. Später kam Multimedia (Gestalten für das Internet) dazu. Ich spezialisierte mich im Hauptstudium auf Fotografi e & Film und schloss mit einem Dokumentarfi lm ab.

Was ist nun daraus geworden? Ich fi ng schon während des Studiums an, in diesem Beruf zu arbeiten. Für die Produktion eines Musik-Videos suchte man per Aushang Studenten, die schon Erfahrung in "After Effects" hatten – ein Programm, mit dem man am Computer Animationen erstellen konnte. Ich be-schaffte mir dieses Programm, fuhr nach Kreuzberg in die "Musik-Video-Hölle" zu meinem Vorstellungsgespräch und las mir dabei noch schnell aus einem englischen Lehrbuch für After Effects die Grundbegriffe der Digitalen Postpro-duktion an. Danach verschwand ich für 2 Monate in dieser Hölle, um zum Mit-täter der Produktion eines unbeschreiblich grässlichen Video-Clips zu werden.

Der Regisseur nahm mich kurz vor Ende auf die Seite und vermittelte mir, wohl aus schlechtem Gewissen, eine Stellenausschreibung bei einer Agentur namens TRIAD BERLIN. Es hieß, sie suchen jemanden, der dort das Archiv verwaltet, die Technik pfl egt und vielleicht auch bestimmte Dinge produziert. Genaueres war nicht zu erfahren. Ich wählte einige Arbeiten aus und gestaltete eine kleine Broschüre, mit der ich mich bewarb. Ich lag mit der Bewerbung dermaßen neben der offi ziellen Stellenausschreibung, die ich ja niemals zu Gesicht bekam, dass die Leute bei Triad ins Grübeln kamen und statt eines Studiotechnikers doch lieber einen Gestalter einstellten. Ich fi ng also im Frühling 2000 bei Triad an und da bin ich bis heute geblieben.

Und was machst Du konkret bei Triad ?Für Messestände und Veranstaltungen wollte man von mir selbstproduzierte Filme. Filme, die auf großen & kleinen, krummen & geraden, runden & eckigen Projektionsfl ächen gezeigt werden sollten. Man hatte dafür sogar ein neues Wort erfunden: Mediatektur.

Mediatekturen sind Filminstallationen, die sich mit einem bestimmten Raum, einer Architektur verbinden. Ein Team aus Projektleiter, Architekt, Szenograph, Grafi kdesigner, Filmgestalter und Ver-anstaltungstechniker entwickeln eine Leitidee für ein neues Projekt. Gewinnt es beim Kunden die Zustimmung, geht die Konzeptionsphase und weiter in die Produktionsphase über. Für all die schönen Versprechen und kleinen Lügen der Modelle und Skizzen müssen jetzt Lösungen zur Umsetzung gefunden werden – z.B. Wie gestalte ich aus dem Schuhkarton der Erinnerungsfotos einer Automarke einen 20 m langen und 2 m hohen Film, der noch dazu zu dem Slogan "Life is Motion" passen soll?

Wenn es einen erfolgversprechenden Ansatz gibt, muss ich ein Produktions-team aus Freelancern zusammenstellen, das klein genug ist, um nicht zu teuer zu sein, aber groß genug, um die Produktion rechtzeitig abschließen zu können. Technische Vorgaben und Besonderhei-ten müssen bedacht und integriert werden, damit der Film am Ende fehler-frei läuft. Ein typisches Messeprojekt dauert etwa 2 Monate, Großprojekte, wie z.B. ein Pavillon für eine Expo eher 2-3 Jahre. Der Inhalt jeder Inszenierung ist die ewige Botschaft der Unterneh-menskommunikation "Kraft / Design / Dynamik" oder "Verantwortung (jetzt Nachhaltigkeit) / Innovation / Tradition". Die äußere Form ist im Gegensatz zum Fernsehen oder Kino nie dieselbe – denn woran ermüdet der Gestalter früher, das Drama des Lebens immer in das gleiche Rechteck zu formatieren oder jedesmal aufs Neue denselben Unfug schnörkel-haft in den Raum zu tragen...?

Nach dem großen Projekt in Shanghai (WWW:TRIAD BERLIN/URBAN PLANET) ist es ruhiger. 2014 soll in Dortmund ein Fußball-Museum entstehen, da musste nun ein Konzept-Trailer erstellt werden, um Sponsoren zu bewerben.

Gestaltung in Team-Arbeit habt ihr ja auch privat gemacht ...?Das spielt wohl auf das Hausbauprojekt an (WWW.E3BERLIN.DE). Nein, das war keine Gestaltung, das war ein organisa-torischer Kraftakt mit dem Willen und der Unvernunft des Ahnungslosen. Nachdem die Suche nach einer größeren Mietwohnung in Berlin immer länger erfolglos verlief, beschlossen wir nach Eigentumswohnungen zu suchen. Bald stellten wir aber fest, dass diese im

Prenzlauer Berg nicht für die vielen Jungfamilien geplant und angeboten wurden, sondern für Investoren, die die Möglichkeit zur lukrativen Sonderab-schreibung im Sanierungsgebiet nutzen wollten. Pseudoluxus und unpraktische Raumaufteilungen machten das Angebot für uns unbrauchbar. Was also tun?

Genau (lächelt): anpacken und selber Investor und Bauherr werden! Lösung schien das sogenannte Baugruppen-Modell zu sein: Gleichgesinnte schließen sich zusammen und stemmen ein Projekt, das man alleine niemals fi nanzieren könnte. In Ost-Berlin gab es noch viele Baulücken, die nach dem zweiten Welt-krieg nicht geschlossen wurden. In den 90er Jahren war nach dem Mauerfall die Euphorie und Goldgräberstimmung der Immobilienhaie so groß, dass ein Grund-stück in der Innenstadt sehr teuer war. Bei vielen lagen ungeklärte Besitzver-hältnisse vor und konnten dadurch nicht verkauft werden. Nach der Wirschafts-krise 2003 gingen dann die Grundstücks-preise für innerstädtisches Bauland in den Keller, sodass immer mehr Initiati-ven entstanden, die ohne Immobilien-Mafi a der Bauträger ihre eigene Vision vom Leben in der Stadt realisierten.

Bei uns hieß diese Vision "Holzhaus". Häuser aus Holz waren auch vor 5 Jahren nichts Besonderes oder Ungewöhnliches. Ein Architekt hatte uns derart von den umfassenden Vorteilen des Baustoffes vorgeschwärmt, dass wir unbedingt ein Holzhaus mitten in der Stadt bauen wollten. Es ist nur so, dass die Berliner Bauordnung Holzkonstruktionen wegen des Brandschutzes nicht höher als 5 Etagen zulässt. 7 sind aber notwendig, um auf die vorgeschriebene Traufhöhe von 21 m zu kommen. Nun gab es Archi-

tekten, die sich sicher waren, über ein besonderes Brandschutzkonzept eine Sondergenehmigung erhalten zu können. Ihnen vertrauten wir uns an.

In den Baugruppen gab es immer dann, wenn es ernst zu werden drohte, ein un-angenehmes und z.T. überraschendes Phänomen: die Schrumpfung. Wir hatten mit Glück & Diplomatie den Zuschlag für ein schönes Grundstück erhalten. Bedingung der Eigentümer: Sofortige Abwicklung des Verkaufs. Das drohende Investitionsrisiko passte offensichtlich weniger gut in den Selbstfi ndungsprozess einiger Mitstreiter, als die lemniskatische Diskussion um das Ich im gemeinschaft-lichen Lebensentwurf. Wir waren wiedernur zu dritt und guter Rat teuer. Kurz entschlossen klebten wir im Umkreis Zettel an Laternen, Verteilerkästen und Bäume, auf denen wir für unser Projekt warben und zu einem Informationsabend beim Italiener einluden. Es kamen über 20 Interessenten und es gelang, eine neue Partei dauerhaft zu gewinnen. Die Architekten mussten als Bedingung für den Zuschlag das für Familien in der Innenstadt nur bedingt beliebte Erdge-schoss als Bürofl äche erwerben. Eine durchaus schmackhafte Kröte für ihr Pionier-Projekt.

Was dann folgte, war ein Paradebeispiel an Selbstüberschätzung bei allen und auf allen Ebenen. Das Projekt hätte an vielen Stellen scheitern können. Es war wohl dem Willen der Architekten, dem Pragmatismus der Gruppe und dem Glück der Tüchtigen zu verdanken, dass wir am Ende wohlbehalten in das erste innerstädtische Holzhaus der Welt mit sieben Etagen einziehen durften! Jetzt vermissen wir allerdings den richtigen Garten und ahnen nur das kulturelle

Überangebot vor der Tür, für das es schon lange kein Zeitfenster mehr gab.

Dafür scheint die Sonne beim Auf- und Untergang quer durch die ganze Woh-nung und einen Gemeinschaftsgarten habt ihr doch hinterm Haus! Doch wie lebt es sich mit zwei temperamentvollen Kindern in der siebten Etage?Das kann mich nicht zufrieden stellen!Man freut sich dass das Volk sich mehrt,Nach seiner Art behaglich nährt,Sogar sich bildet, sich belehrt,Und man erzieht sich nur Rebellen.(lacht) Faust fügt sich hier vortreffl ich! Doch ohne Flachs: Wir genießen unsere Wohnsituation natürlich über alle Maßen. Wir rechneten mit der Wohnung im 3. Stock, dann kam plötzlich alles anders, wir stolperten und fi elen nach oben in die Sonne. Ich konnte mich die ersten Monate nur mit Schwindel über das Geländer lehnen. Die Kinder hatten da ein weitaus ungezwungeres Verhältnis zum Schlund. Lucian und Emila gehen jetzt in Prenzlauer Berg in den Waldorf-kindergarten. Für uns Eltern, ist das ja bekanntes Terrain. Katharina hatte ihre erste Waldorfkarriere als Kind in Heil-bronn und jetzt hier. Da sind sie also wieder, die Formen, Farben und Gerüche, die unsere Kindheit prägten. Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, aber mehr als ein surrealer Traum. Es ist wie ein altes Produkt mit dem Aufkleber: "jetzt neu – mit Verantwortung". Wenn ich dann im Elternabend die Eurythmie der Kinder kennenlernen darf, hilft das nur bedingt, eine neue Wahrnehmung und Haltung als "Elter" zu entwickeln – aber das ist auch gut so.

Dann wünsche ich euch für eure zweite Waldorfkarriere Erfolg und ganz viel Neues und danke für dieses Interview.

Was machen Ehemalige?

"... jetzt neu mit Verantwortung" Alexander

Bartneck

mit Verantwortung"

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Prisma (72) Aus den Kindergärten • 35

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Wir suchen Sie als junge Familie oder alleinerziehende/r Mutter/Vater um unser Wohnprojekt am Eisweiher mit Leben zu füllen. Das Grundstück, das sich bestens für das Leben mit Kindern eignet, ist schon gekauft, der Bebauungsplan mit der Stadt rechtskräftig abgestimmt und die Erschließung ist inzwischen abgeschlossen.Auf dem Areal wird es zusätzlich räumliche Angebote geben, die das nachbarschaftliche Zusammenleben fördern. Um dies möglich zu machen, wollen wir Sie bereits bei der Gestaltung der Bebauung mit einbeziehen. Mit dem Bau wollen wir noch in diesem Jahr starten. Die Wohnungsgrößen können heute noch weitestgehend flexibel Ihren Wünschen angepasst werden. Die Energieversorgung wird beruhend auf dem heutigen technischen Standart den Fokus auf den größtmöglichen Nutzen in Bezug auf Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit legen.

Als Projektentwickler freue ich mich auf Ihre Wünsche: Peter Buckmann, Tel. 0 76 28 – 94 27 10 oder e-Mail:[email protected] Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.eisweiher-online.deProjektleitung: L.I.G. Leben in Gemeinschaft GmbH, Baslerstrasse 13, 79588 Efringen-Kirchen, Wirtschaftliche Verantwortung: Komtur GmbH, Hebelstrasse 32, 79650 Schopfheim, Ein Tochterunternehmen des Haus Columban e.V.

Die Blätter der Bäume bewegen sich im frischen, warmen Morgenwind.

Vögel zwitschern in den Zweigen. Die Feuerstelle hütet schweigend schwarze Scheite. Brunnenkiesel zeigen noch ihre trockene, graue Farbe und in der Matsch-grube ist das Wasser bis auf feuchten Grund versickert. Im Sandkasten fi nden sich Spuren gestrigen Spieles. Eidechsen in der Trockenmauer wollen von der Sonne geweckt werden. Hoch hinauf-ragend hält das Baumhaus Ausschau nach den ersten Kindern. Ein Eichhörn-chen springt aus den Ästen und hilft ihm dabei.

Unter dem Lindenbaum ist der Tisch gedeckt: große, runde Kieselsteine, Farbe und Pinsel.

Sarah öffnet das Gartentor. Kaum begrüßt, weht sie schon wie ein vom Wind gefegtes Blatt überall durch und in alle Ecken. Schließlich nimmt sie am Tisch Platz, sucht sich ihren Stein aus und verschönert ihn hingebungsvoll mit Pinsel und Farbe. Im Licht der aufstei-genden Sonne leuchten die gelben Tupfen auf blauem Grund besonders schön.

Anton, Elias und andere Kinder betreten den Garten. Jeder nimmt in seiner Weise erneut von allem Vertrauten Besitz, fi ndet seine eigene Anknüpfung. Samuel schaukelt erst einmal bis zum Himmel hinauf und Robin dreht den Wasserhahn am Brunnen auf. Jeder fi ndet zu seiner Zeit seinen Kieselstein

Ein heißer Sommertag im Nollinger Kindergarten

auf dem Tisch unter dem Baum, kommt zur Ruhe und malt ihn an. Zum Trocknen liegen sie beieinander oben auf dem Sonnenhügel.

Die Matschgrube ist über ihren unterirdischen Zulauf mittlerweile ange-schwollen. Ein Staudamm wird errichtet. Alle Hände helfen mit, doch schließlich ist fast kein Halten mehr. Robin ruft: “Wasser Marsch!“ Der Damm bricht und füllt schäumend die Grube.

Mit vereinten Kräften wird eine Betonmischwanne herbeigezerrt und ins Wasser gesetzt. Tim wird Fährmann und rudert mit Hilfe zweier Schaufeln kleinere und leichtere Kinder hinüber (schaukelt sie hin und her).

Mia, unterdessen schöpft mit einer kleinen Schaufel sorgfältig den braunen Schaum ab und sammelt ihn in einem Töpfchen.

WASSERSTOP (WASSERHAHN WIRD WEGEN ÜBERFLUTUNGSGEFAHR ABGEDREHT)!

Die Kinder dürfen ihre Schuhe und

Strümpfe ausziehen Ein Grüppchen unter der Leitung der resoluten Anna stellt alle Schuhe nebeneinander und füllt sie mit Kies: Der Steinschuhladen ist geöffnet.

Sina war besonders fl eißig und hat im Unterholz schon ein ganzes Sand-förmchen voll Walderdbeeren gesammelt. Damit füttert sie fürsorglich die hungri-gen Mäulchen ihrer Krabbelgruppe,

Luisa und Theo (zwei Jahre). Micha und Tim sind den Eidechsen

auf der Spur, folgen ihnen von Schlupf-loch zu Schlupfl och und sind gerade noch davor zurückzuhalten, die Mauer komplett auseinander zu nehmen.

Lisa und Jonathan arbeiten mit Schutzbrille, Hammer und Meisel schwer im Steinbruch (Bruchsteinhaufen).

Der Schauplatz, Matschgrube, zeigt jetzt ein anderes Erscheinungsbild. Das Boot ist an Land. Stattdessen ist mit Hilfe von Baumstümpfen, Steinen und Brettern eine Brücke entstanden, die Mutige zum Überqueren einlädt. Robin steht im Wasser und leitet die Zaghafteren an der Hand hinüber.

EIN LIED ERTÖNT: PAUSENZEIT – TOILETTENGANG UND FRÜHSTÜCKSZEIT MIT GROSSEM APPETIT UND JOGHURTSPEISE UNTERM LINDENBAUM

Mit Hilfe geschickter Kinderhände werden nach dem Essen die Schälchen am Brunnen gewaschen und zum Trocken in die Sonne gestellt. Die brennt nun mit aller Kraft. Selbst der reichlich Schatten spendende Garten entbehrt nunmehr jeglicher Kühle.

Was den Kindern zu warm ist, wird auf den Kleiderplatz gelegt und nun ist Badezeit. „Volle Pulle“ füllt sich die Matschgrube erneut mit Wasser. Die alte Brücke verwandelt sich in ein Sprung-

(Namen der Kinder geändert)

brett. Robin als Erster, gefolgt von Samuel und Jonathan springen unter Brüllen und Juchzen hinein, dass es nach allen Seiten spritzt, wieder und wieder.

Gerechtigkeit muss sein; Auf die Springzeit folgt das Planschbad für ge-mäßigte Gemüter; Die „Wilden“ müssen weichen. Doch die haben noch nicht genug, d.h. der Bewegungsdrang braucht noch ein neues Betätigungsfeld: Die Betonmischwannen kommen jetzt zu mehreren zum Einsatz, werden mit Wasser gefüllt in eine Reihe gestellt, dazwischen Bänke. Nun beginnt der Spaß: Springen, Platschen, Klettern –einer nach dem anderen, weitere Kinder gesellen sich dazu. Wieder Springen, Platschen, Klettern – immer aufs Neue unter Ausrufen unbändiger Lebensfreude.

Im trockenen Sand haben sich Mark und Tim ein tiefes Loch gegraben, um sich darin von Sophia bis zum Hals einbuddeln zu lassen.

Anna und Lisa bedecken sich mit Kies während Sina andächtig die schönsten Steinchen für ihre im Baby-planschbecken Wasser schöpfende Krabbelgruppe sammelt.

Zwei Wannen werden von uns vorbe-

Im Weidenhaus lassen sie sich wohlig erschöpft zur Schlussgeschichte nieder. Es wird ganz still. Nur von dem kleinen Entenkind das sich verlaufen hat, ist zu hören……

Psst, wir wollen nicht stören!Martina Albert

Kindergärtnerin

reitend mit Seife aufgeschäumt, während Rita an der Matschgrube ein Grüppchen um sich schart. Sie reibt die Kinder von Kopf bis Fuß mit Schlamm ein (Peeling, Massage und Fango in einem).Nachein-ander, Rita voraus, rennen sie durch den Garten, der jetzt von Urlauten und Buschrufen erfüllt ist – so erheiternd anzusehen, dass selbst die Kleinsten glucksend lachen oder gar tapsig mitlaufen.

ES GEHT GEGEN MITTAG. DER LANGE SCHLAUCH WIRD AUF DEM KIES AUSGEROLLT, DUSCH- UND WASCHZEIT!

Schon haben sich die Kinder ver-sammelt und warten auf den Wasser-strahl. Jonathan dreht den Hahn auf und da kommt er schon: mal fest, mal zart und nach Wunsch auch mittendrin. Unter Hopsen und Juchzen kommt die helle Haut wieder zum Vorschein.

Wer will, kann noch zur Krönung im Seifenschaum einen weißen Pelz anziehen. Doch die großen Badetücher warten schon. Die Kinder werden darin eingehüllt, abgetupft, abgerubbelt und in Ruhe eingekleidet.

Kinder nehmen die Welt im Spiel wahr.

Spiel ist nicht irgendein Zeitvertreib, sondern schöpferisches

Einverleiben der Wirklichkeit.Das Gehirn wächst und stellt neue Verbindungen her, wenn ein Kind

Erfahrungen macht.Je komplexer die Umgebung, je vielfältiger die Beziehung,

die es eingehen kann, desto intensiver auch das kognitive

Wachstum.Kinder lieben Natur und brauchen sie.

Durch das Spiel in ihr können sie körperliche, seelische und geistige

Potenziale entfalten, die sie zu erfüllten Menschen werden lassen

Andreas Weber

Prisma (72)34 • Aus den Kindergärten

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Prisma (72) Aus dem Unterricht • 3736 • Aus dem Unterricht

Als nach meinem ersten achtjährigen Durchgang als Klassenlehrerin klar war, dass ich wieder mit einer ersten Klasse beginnen würde, stand für mich bald fest, dass ich für die gegenwärtige Kindergeneration eine andere Unterrichtsstruktur

als die überwiegend „normale“ an unserer Schule entwickeln wollte.Schon in meinem ersten Durchgang versuchte ich, Elemente aus dem Bochumer Modell 1 zu integrieren, den Vormittag für die

Kleinen besonders hygienisch und mit viel Bewegungselementen zu gestalten, sowie einen Tagesabschluss einzuführen und vieles mehr. Außerdem legte ich im Laufe der acht Klassenlehrerjahre stets einen Schwerpunkt auf handwerkliches Tun, selbständiges Arbeiten sowie unterschiedlichste Projekte innerhalb und außerhalb des Schulvormittages.

Diesmal schienen mir die Ansätze von damals nicht ausreichend genug – die Einsicht in den Mangel vieler Kinder an Bewegung, Rhythmus, Naturerlebnissen, Ritualen, sozialen Herausforderungen, Raum für freies Spiel sowie Möglichkeiten, sich in autonomer Weise kreativ zu entfalten und vieles mehr, bewog mich dazu, die Vormittagsgestaltung des ersten Schuljahres neu zu denken.

Ein Schuljahr "außer der Norm" – ein Experiment der 1.Klasse 2009/2010

Neuer AnsatzAls Leitmotive für einen neuen Ansatz dienten mir folgende Gesichtspunkte:• Den Vormittag als Gesamtheit gestalten• Zeitraum für freies Spiel und auto- nomes Lernen schaffen• Rituale und Festeszeiten pfl egen• Gemeinsames Frühstück bereiten und einnehmen• Nachreifung der basalen Sinne pfl egen• Wöchentlichen Wandertag einführen• Mobiliar des „Beweglichen Klassen- zimmers“ und Arbeitsform des „Lern- kreises“ einführen.Und nachdem das Kollegium mein neu erarbeitetes „Konzept“ abgesegnet hatte, startete ich im Herbst 2009 mit 37 ErstklässlerInnen in meine zweite „Klassenlehrerinnen-Runde“.

Konsequenz: ein langer VormittagGleich zu Beginn der Planung für eine geeignete Zeitstruktur wurden zwei Tatsachen deutlich:• Ein Ausstieg aus dem regulären Stundenplanmuster ist unumgänglich• Der Vormittag muss insgesamt ausge- dehnt werden, um die gewünschten Freiräume zu schaffen.Doch durch das Angebot einer Hand-arbeitskollegin, die Klasse täglich mindestens bis 10 Uhr zu begleiten, ergaben sich in dieser Hinsicht neue Möglichkeiten und es entstand schließlich folgendes Zeitraster:• 8.00 - 8.15 Uhr: Morgenkreis / Rituale• 8.20 – 9.00 Uhr: Spielwerkstatt2 / Handarbeit 3

• 9.00 – 9.40 Uhr: Englisch bzw. Eurythmie• 9.40 – 10.10 Uhr: Frühstück• 10.15 – 10.40 Uhr: Hofpause• 10.45 – 11.40 Uhr: Epoche• 11.45 – 12.15 Uhr: Musik, Religion, Kreisspiele.• bis 12.45 Uhr: Tagesabschluss und Märchen

Epoche erst am späten Vormittag?Die Frage nach einem günstigen Zeitpunkt der Epochenphase stellte sich mir natürlich von Anfang an. Durch die Regelung mit der Handarbeit und die Spielwerkstatt war es rein logistisch nur zu dem späten Zeitpunkt nach der Hofpause möglich und es war natürlich ein Wagnis, mit Erstklässlern zu so einem späten Zeitpunkt mit der Epochenarbeit zu beginnen.

Glücklicherweise stellte sich aber heraus, dass es für den größten Teil der Kinder problemlos möglich war. Ich hatte sogar bei vielen Kindern den Ein-druck, dass sie die Zeit bis 10.30 Uhr, in der überwiegend gespielt und praktisch gearbeitet wurde, brauchten, um so richtig im Tag anzukommen. So waren sie nach der Pause an der frischen Luft und gut gesättigt nach dem gemeinsamen Essen (je nach Wochentag Milchreis, Grießbrei, Hirsebrei oder Müsli) voll-kommen präsent und lernbreit.

Natürlich gab es auch wenige Aus-nahmen, die zum Teil in der jeweiligen Gesamtkonstitution angeschaut werden müssen.

Das Mobiliar Bänkchen & KissenWas sind Vorteile? Kurz gesagt ist aus meiner Sicht und nach der Erfahrung in den vergangenen 1,5 Jahren ein außer-gewöhnlich vielfältiges Arbeiten möglich. Sowohl Bänkchen als auch Kissen fi n-den nicht nur als Mobiliar Verwendung, sondern werden täglich von den Kindern als Spielmaterial verwendet. Es wird damit gebaut, darauf balanciert, mit den Kissen gerechnet und Formen gelegt. Einfach und schnell sitzen sich Kinder bei der Partnerarbeit auf dem Bänkchen gegenüber und ohne Lärm und Aufwand sind Gruppenarbeitsplätze gerichtet.

Außerdem fördert das Sitzen ohne Lehne eine gute Ausbildung der Rücken-muskulatur und beim schriftlichen Arbeiten kann die vom Kind bevorzugte Haltung auf dem Kissen eingenommen werden. Erstaunlich waren auch die Arbeitsergebnisse, bei deren Anfertigung die Kinder zum Teil liegend am Boden gearbeitet haben. Die Erfahrung zeigte hier, dass ordentliches Arbeiten nicht primär mit einer bestimmten Sitzposition zu tun hat (zumindest im frühen Grund-schulalter).

Der wöchentliche WandertagEin großes Anliegen war es für mich, den wöchentlichen Wandertag durch-zuführen, auch wenn dadurch nur noch 4 reguläre Unterrichtstage in der Woche zur Verfügung standen.

Meiner Überzeugung nach wirkt es stärkend und heilend auf die Entwicklung der Kinder, möglichst viel zu Fuß in der Natur unterwegs zu sein.

Jeden Freitag machten wir uns bei Wind und Wetter um 9 Uhr auf den Weg: durch ein uraltes Eichenwäldchen hinauf auf die Höhen des Dinkelbergs, durch Streuobstwiesen und Felder bis zu einem ausgelichteten Waldstück, welches im Laufe des Jahres unsere „Heimat“ wurde. Aus gerodetem Astwerk und Gestrüpp entstanden viele Hütten, die mit der Zeit ein richtiges „Dörfchen“ bildeten. Es wurde auf hohe Bäume geklettert und darin geturnt, auf Baum-stämmen balanciert, im Dickicht herum gestrolcht, im Sommer barfuß über Stoppelfelder gerannt, im Herbst durch lange Maisfelder gelaufen und Fallobst gegessen, im Winter auf dem Eis gerutscht und im Schnee getobt. Die Kinder beobachteten aufmerksam das erste Sprießen des Getreides sowie das weitere Wachstum der Halme, bis wir schließlich im Sommer zwischen den wogenden Getreidefeldern wanderten. Immer derselbe Weg, aber in steter Verwandlung und immer wieder neu.

Noch heute, im zweiten Schuljahr, ist es ein Fest, wenn wir mindestens einmal vor jeden Ferien diesen liebge-wonnen Weg zu unserem vertrauten Platz gehen. Es ist wie ein „heim kommen“, die Kinder kennen jeden Winkel und bemerken sehr wach die jahreszeitlichen oder sonstigen Veränderungen.

Wie bringt man den „Stoff“ unter?Interessanterweise konnte ich feststellen, dass trotz des fehlenden Unterrichts-tages inhaltlich nicht weniger gelernt wurde, als ich es vor acht Jahren bei regulärem Schulbetrieb erlebt habe. Im Gegenteil: während der Tage im Schul-haus war in der Regel eine intensive Lern- und Arbeitsfreude zu beobachten, wobei in weniger Zeit mehr gearbeitet wurde. Was draußen in der Natur „gelernt“ wurde, will ich hier nicht auf-zählen. Es hat jedenfalls unschätzbaren Wert für die gesamte Entwicklung!

FazitInsgesamt bin ich sehr froh und dank-bar, dass es möglich war, im ersten Schuljahr dieses Experiment durchzu-führen. Ohne die Hilfe und Unterstüt-zung von KollegInnen und Eltern wäre dies sicher nicht so möglich gewesen. Sicher: es war anstrengend, es gab gute und schlechte Tage, positive und nega-tive Erfahrungen, Hoffnung und Zweifel, ein immerwährendes Suchen nach Ver-besserung. Im Rückblick überwiegt für mich und im Blick auf die Entwicklung der Kinder auf jeden Fall alles Positive.

AusblickIm zweiten Schuljahr mussten wir uns aus organisatorischen Gründen wieder in den allgemeinen Stundenplan der Schule eingliedern. Aber als „neues Fach“ konnte für meine Klasse die „Spielwerkstatt“ einmal wöchentlich erhalten bleiben. Diese Stunde ist immer noch der Höhepunkt der Woche, auf den sich die Kinder enorm freuen. Wenn ich als Beobachterin im Hintergrund sehe, wie intensiv gespielt, gebaut und gear-beitet wird, soziale Prozesse durchlebt und geregelt werden, bin ich oft sehr gerührt und glücklich über das, was alles möglich sein kann, wenn den Kindern Freiraum für autonomes Tun gegeben wird.

Im Rahmen der regulären Unterrichts-struktur steht für mich nach wie vor das Lernen in und durch Bewegung, der Lernkreis sowie die Suche nach zeit-gemäßen Lernformen im Vordergrund.

Ich hoffe, auch im dritten Schuljahr Möglichkeiten zu fi nden, die begonnene Arbeit fortzusetzen und danke allen, die mich auf diesem Weg ideell und praktisch unterstützen.

Magdalene Dycke, Klassenlehrerin Klasse 2, Sj 2010/11

1: Zum Bochumer Modell siehe auch http://www.waldorf-ideen-pool.de2: Das Fach Spielwerkstatt entstand aus dem Anliegen, Freiraum für Spiel,

Bewegung und autonomes Lernen zu schaffen. Konkret stand diese Zeit je nach Wochentag unter einem speziellen Duktus (Montag: Spiele/Übungen zur Stärkung der Basalsinne. Dienstag: Spielstationen/Geschicklichkeitsspiele. Mittwoch: Freispiel (Bauen mit Möbeln, Holz, basteln, malen, lesen, rechnen, stricken...) Donnerstag: Geschicklichkeitsparcours. Freitag: Musik).

3: Für den Handarbeitsunterricht wagten wir auch ein Experiment: je nach der Wochenanzahl zwischen zwei Ferienblöcken wurde die Klasse in Gruppen zwischen 6 und 8 Kinder aufgeteilt. Jede Kleingruppe hatte somit 6 Mal im Schuljahr jeweils eine Woche täglich 40 Minuten Handarbeit. Im Rückblick haben wir diese Variante als sehr sinnvollerlebt, da gerade beim Einführen des Strickens die Kinder nicht so lange Wartezeiten hatten und durch das tägliche Üben gut in den Arbeitsprozess einsteigen konnten. Jetzt, im 2.Schuljahr, hatten die Kinder keine Mühe, auf die herkömmliche Art mit 18 SchülerInnen einmal pro Woche während 90 Minuten zu arbeiten.

Lernkreis als primäre ArbeitsformIm Laufe des ersten Schuljahres stellte sich für mich heraus, welch vielfältige Arbeitsformen im Kreis möglich sind. In allen Epochen fanden die wesentlich-sten Phasen im Kreis statt. Formen und Buchstaben laufen sowie mit Kindern oder Materialien legen und bewegen, großformatiges Zeichnen, ertasten und erfühlen, Partner- und Gruppenarbeit, Darstellung von Mengen und Zahlen, Rechnen in Aktion und durch Bewegung.

Jede Einführung eines neuen Themas fi ndet im Kreis statt. Die frontale Sitzordnung war nur dann erforderlich, wenn Dinge von der Tafel abgenommen werden mussten, was bei uns aber nicht täglich der Fall war.

Im Gespräch mit einer Förderpäda-gogin tauchte die Frage auf, ob die Arbeit im Kreis für Kinder mit labiler Seitigkeit oder Schwächen bei der Orientierung im Raum förderlich sei. In dieser Hinsicht gibt es sicherlich viel zu beachten und zu bedenken bei der Planung und Durchführung entsprechen-der Unterrichtsthemen.

Insgesamt konnte ich bei meiner Klasse jedenfalls die größte Aufmerk-samkeit im Kreis erreichen und nutze mit Begeisterung die vielfältige und unkomplizierte Umsetzung unterschied-lichster Arbeitsmethoden.

Erläuterungen:

Prisma (72)

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Prisma (72) Prisma (72)38 • Bücher

Piratensohn von Klaus Kordon mit Bildern von Peter Knorrerschienen 2007 in Weinheim

Vor der Urlaubsfahrt nach Frankreich schaute ich in der Stadtbücherei

nach einem schönen Buch zum Vorlesen für meine beiden Söhne (7 und 9) und fand diese Erzählung – etwas skeptisch, ob nicht noch zu schwere Kost für die beiden. Doch schon nach einigen Seiten wurde uns die Geschichte um den Jungen Assad („Löwe“) zu einem vertrauten Begleiter durch die folgenden Wochen.

„Hier könnte meine Geschichte ihr Ende gefunden haben. Ich war wieder zu Hause, meine Seefahrten und

Wanderungen lagen hinter mir, der Kreis hatte sich geschlossen. Allah jedoch hatte anderes mit mir vor. Ich musste lernen, dass nichts im Leben zu Ende ist, solange der Mensch noch eine große, ungestillte Sehnsucht verspürt.“

So heißt es gegen Ende des Buches; Sätze wie die obigen durchziehen das Buch und machen es auch für Erwach-sene zu einer anregenden und gelungenen (befriedigenden?) Erzählung.

Doch worum geht es? Der Junge Assad, der bei seinem Onkel Saadi und seiner Frau Salma aufwächst, nachdem seine Eltern früh verstorben waren, wird auf einer Reise, die er mit seinem Onkel unternimmt um Rohdiamanten einzu-kaufen, von Piraten überfallen – nicht von irgendwelchen Piraten, sondern von Turuk dem gefürchtetsten Piratenkapitän der Meere. Nach kurzem Kampf besiegen die Piraten die Mannschaft des Handels-

Buchbesprechungen – Buchempfehlungen

Wir freuen uns, dass die Rubrik "Bücher" wieder derart kräftig zum Leben erwacht ist, dass sogar der Seitenrahmen gesprengt wurde und wir Platz für den Überhang auf Seite 12 gefunden werden haben – der Lesefrühling ist erwacht!

Lotta makes a mess

von Astrid Lindgrenerschienen bei Oxford University Press

Das Buch ist eigentlich für Kinder im Grundschulalter, geht aber in

Englisch gut für Kinder von circa 10 bis 13 Jahren. Es ist eher für Mädchen.

Lotta wohnt mit ihren zwei Geschwistern, ihrer Mutter und ihrem Vater zusammen in einem Haus. Eines Tages ist sie furchtbar wütend auf ihre Familie und beschließt, zu ihrer Nachbarin Frau Berg zu ziehen. Dort bekommt sie ein Zimmer auf dem Dach-boden und es geht ihr ganz ausgezeich-net. Doch irgendwann bekommt sie Heimweh…

Eine sehr lustige und ein wenig chaotische Geschichte.

Carla Hofmann, 6. Kl.

Schwanensee (Buch und CD)

von Peter Ilijtsch Tschaikowskyin deutsch bearbeitet und illustriert von Lisbeth Zwergererschienen im Nord-Süd-Verlag

Jeder kennt die Geschichte und die Musik. Beileibe keine Neuerschei-

nung, aber für meine Begriffe ein Buch für die Kategorie „moderne Klassiker“.

Lisbeth Zwerger ist hauptberufl ich Illustratorin und so verwundert es nicht, dass bei ihrer Bearbeitung dieser Liebes-geschichte vor allem die Bilder sprechen. Natürlich wie immer Geschmackssache, ich fi nde sie ganz zauberhaft, schwebend und leicht. Der Tanz füßelt einem durch die Bilder nahezu entgegen. Untermalt von der Musik und der Geschichte.

Auch für kleinere Kinder mit einer noch nicht so langen Aufmerksamkeits-spanne durchaus geeignet. Und es liest sich bei einer solch schönen Aufmachung einfach gleich viel lieber auch zum 52. Mal vor… Daria Hofmann

Meine russische Großmutter und ihr amerikanischer Staubsauger

von Meir Shaleverschienen bei Diogenes,(leider noch gebunden)im März 2011

Nun gut, eine Neuerscheinung muss daran glauben: Meir Shalevs

„Meine russische Großmutter“ fi el mir in die Hand und damit wurden alle guten Vorsätze wie „nicht nur meine Lieblingsautoren“ oder „auch ein Krimi“ oder aber „ein Titel für junge Erwachsene“ (so sorry, nächstes Mal, aber dieses Buch geht auch für junge Erwachsene) über Bord geworfen.

Wer den israelischen Autor Meir Shalev bisher gerne gelesen hat, wird auch dieses Buch wieder lieben. Wer noch nichts von ihm gelesen hat, ist ein Glückspilz, denn der/die hat sie noch alle vor sich!

Der Aufhänger für diese zauberhafte Liebeserklärung ist seine russische Großmutter, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus Russland nach Israel eingewandert ist. Nennen wir sie „ausgefallen“.

Wie immer bei Meir Shalev verbirgt sich eine ganze Vielfalt an lustigen, schönen, aber auch traurigen Geschichten dahinter, die uns mitten hineinstolpern lässt in seine jüdische Großfamilie, die mit viel Charme, Exzentrik und Humor daherkommt.

Großartig ist die liebevolle Beschrei-bung seiner Großmutter Tonia, die mit einem handfesten Putzfi mmel ausge-stattet ist. Der erstreckt sich ohne weiteres auch auf die ganze Familie, die nicht damit rechnen darf, irgendeine Art von Schmutz in ihr Hoheitsgebiet zu tragen. Umso verwunderlicher scheint es auf den ersten Blick, dass die weitere heimliche Hauptfi gur, der amerikanische Staubsauger, nicht zum Einsatz kommt, sondern sein Dasein in ihrem Bade-zimmer fristet…

So, mehr wird nicht verraten. Viel Spaß dabei wünscht Daria Hofmann. Fortsetzung des Piratensohn-Buches auf Seite 20.

Doch worum geht es? Der Junge

Aus dem Unterricht • 39

Eine abwechslungsreiche Zirkus- vorstellung brachte die 5. Klasse in

der Vicemooshalle zur Aufführung. Die Schülerinnen und Schüler hatten drei Wochen vormittags gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Freya Ingenfeld auf diesen Manegenabend hingearbeitet, viel akrobatische Kunststücke erlernt und fl eißig übend vertieft.

Die 35 Fünftklässler zeigten in der halbrunden Manege, die in der Halle aufgebaut wurde, vor dem zahlreich erschienenen Publikum ihre verschie-denen Fähigkeiten als Akrobaten und stellten ihr gelerntes Können unter Beweis. Neben einstudierten Bodenturn-Choreographien wurden auch Geschick-lichkeitskunststücke präsentiert, wie beispielsweise das Laufen auf einer riesigen Kugel. Erschwert wurde diese Nummer dann sogar durch gleichzeitiges Jonglieren mit mehreren ällen!

Auch größere Turngeräte wurden in die Aufführung eingebaut, zum Beispiel in die beiden Darbietungen am Barren. Die „Lemons“ zeigte an diesem traditio-nellen Turngerät akrobatisch wachsende Zitronen und schlossen ihre Nummer mit einem humoristischen Gedicht von Heinz Erhardt ab. Eine andere Gruppe demonstrierte am Stufenbarren, dass man dessen Holzstangen nicht nur zum Hin- und Herschwingen, sondern auch zum Balancieren benutzen kann.

Natürlich durfte auch eine Trapez-nummer bei der Zirkusaufführung nicht fehlen, drei Schülerinnen nutzten gleich alle drei in der Vicemoos vorhandenen schwingenden Holzstangen für ihre Darbietung.

Beeindruckend war auch die Choreo-graphie aus einer Kombination von Roll-schuhläufern und Einradfahrern, die uns präsentierten, wie man auf unterschied-lich vielen Rädern gemeinsam in unter-schiedlichen Formierungen hin und her fahren kann.

Als letzte Gruppe präsentierten sich die „Jumpers“, die mit ihrer luftigen Nummer waghalsige Sprünge vom federnden Trampolin boten.

Die Vorführung schloss mit einer Pyramide, in deren Aufbau alle fünf-unddreissig Schülerinnen und Schüler involviert waren. Alle Zirkusnummern, die von Livemusik dreier Zwölftklässler untermalt wurden, gingen reibungslos über die Bühne. Mit tosendem Applaus des begeisterten Publikums ging dieser erfolgreiche Zirkusabend zuende.

Benedikt Arnold, 12. Kl.

Sportszirkus – Zirkussport der 5. Klasse

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Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Unterricht • 4140 • Aus dem Unterricht

Verlauf der EpocheIn den ersten zwei Wochen mussten alle SchülerInnen das Buch „Die Weltreise einer Fleece-Weste“ 3 lesen. Das Buch schildert wie der Titel schon andeutet die Reise einer Weste – man könnte auch sagen: die Wertschöpfungskette oder die Biografi e der Fleece-Weste. Geschildert wird die „Geburt“ in den Ölfeldern der Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai), der Transport des Öls nach Bangladesh, die Herstellung der Kleidung, der Container-Transport nach Europa bis zum Wiederverwerten der Altkleider in Afrika...

Anhand eines „Fahrplanes“ wurden die einzelnen Kapitel (= Stationen der Produktion bzw. des Handels mit der Fleece-Weste) bearbeitet. Die Schüler-Innen sollten auf möglichst vielfältige Art und Weise den Inhalt der einzelnen Kapitel festhalten. Dabei bestand die Anregung darin, sich mit verschiedenen Methoden der Text- Erarbeitung vertraut zu machen. Wenn SchülerInnen normalerweise Texte lesen, hat jeder

seine eigene Methode: Textmarker, Stichwörter, Zusammenfassungen... In diesem Falle entstanden Comics, Zeich-nungen, Mindmaps, Stichwortlisten, Zusammenfassungen, Diagramme...

Am Ende der zweiten Woche stellte jede Schülergruppe ein Kapitel des Buches ausführlich vor. Hierbei wurde, wie auch gegen Ende der Epoche, Wert auf die Art der Darstellung / Präsentation gelegt. So wurden z.B. ein selbstgebau-tes Container Schiff gezeigt, in einem „Waldorf-Bio-Kino“ ein Kapitel in Bildern dargestellt oder ganz schlicht „nur“ über den Inhalt referiert.

Ebenfalls am Ende der 2. Woche sollten sich die SchülerInnen überlegen, ob es ein Themengebiet gibt, das sie besonders interessieren würde. Einzige Bedingung: das Thema musste im Zusammenhang mit dem Themenfeld stehen, also entweder mit „Wirtschaften & Globalisierung“ oder „Natur-Schutz“ zu tun haben. Folgende Gruppen sind entstanden: Tierversuche, Arbeitsver-

hältnisse in Bergwerken/Kinderarbeit, Vergleich einer GEPA Schokolade und einer Milka begl. Inhaltsstoffen und Produktion, Öl-Förderung und Öl-Verbrauch, Ernährung: Dioxin und seine Folgen (Umfragen), Kleidung und Mode, gesunde Ernährung, Fußball, Recycling (Papier), Massentierhaltung.

In der 3. Woche und bis zum Dienstag der 4. Woche bearbeiteten die Schüler-Innen nunmehr selbständig ihr gewähltes Thema – wiederum mit dem Ziel einer Präsentation am Ende. Dabei war es den SchülerInnen freigestellt, wie sie es präsentieren wollten. So entstanden Plakate, Auswertungen von Fragebögen, ein selbst zusammengeschnittener Film... und vor allem viele Gespräche der SchülerInnen untereinander.

In den 4 Wochen dieses Themenfeldes fand kein frontaler Unterricht statt, die Arbeit wurde in Kleingruppen sehr indi-viduell und selbständig eingeteilt. Ledig-lich Beginn und Ende des Hauptunter-richtes fanden in der altbekannten Form

Wie bewerte ich diesen Versuch?Grundsätzlich kam die Arbeitsform dieser 4 Wochen den SchülerInnen der Klasse sehr entgegen. Sie genossen es, • dass es ihnen erlaubt war, z.B. mit einem selbst erstellten Fragebogen zum Thema „Dioxin in Lebensmitteln“ am Mittwochmorgen in die Stadt zu gehen und Passanten zu befragen • dass sie die Auswertung einer Befra-gung in der Schule im Klassenzimmer auf einem Laptop schreiben konnten• dass sie in getrennten Räumen eigen-ständig arbeiten durften.

Dabei kam es, wie wohl in jedem Unterricht, auch zu Durchhängern – im Großen und Ganzen aber waren die SchülerInnen (die Mädchen stärker als die Jungen) äußerst engagiert und moti-viert an der Arbeit. Ich habe aber den Eindruck, dass durch die Aufl ösung des klassischen Frontalunterrichtes grund-sätzlich mehr SchülerInnen (zumindest was die aktive Mitarbeit angeht) erreicht werden konnten.

Durch die Wahlmöglichkeit der The-men bestand eine große Vielfältigkeit, die ich in einer „normalen“ Epoche nicht unter bekommen hätte. Den Gesprächen der SchülerInnen untereinander konnte ich entnehmen, dass die gewählten Themen sie auch weit über die Schule hinaus beschäftigten, es entstand teil-weise eine starke Beziehung zum Thema.

Als Lehrer konnte ich viel mehr be-ratend und stützend die Schülergruppen begleiten als das sonst im Unterricht möglich ist.

Laut meinem Rückblicksbogen, den die SchülerInnen am Ende der Epoche ausgefüllt haben, • lesen nun 6 SchülerInnen mehr als vorher die Tageszeitung• berichteten 24 SchülerInnen, dass sie mit Eltern und Freunden das Thema weiter besprochen haben• wurde die Arbeit in den Kleingruppen deutlich positiv bewertet.

AusblickZum einen lautet meine persönliche Forschungsfrage nach diesen 4 Wochen: Könnten noch mehr Epochen in den Klassen 7, 8 und 9 in ähnlicher Weise neu gegriffen und inhaltlich vielleicht sogar Fächerübergreifend im Haupt-unterricht bearbeitet werden?

Zum anderen ergaben sich zwei praktische Ergebnisse dieser 4 Wochen:• Im Moment wird in der Schule ein Recycling-Papier auf die Kopierfähigkeit getestet. Eine Schülergruppe hatte aus-gerechnet, wieviel Wasser, Strom und Holz (Zellstoff) durch den Einsatz von diesem Papier eingespart werden kann.• Der Jahresverbrauch der Schule an Gas für die Heizungsanlage ergibt um-gerechnet soviel Öl, dass man – wäre es Diesel oder Benzin – mit dieser Menge bei einem Verbrauch von 7 Litern auf 100 km insgesamt 13 mal mit einem PKW um die Erde fahren könnte.

Thomas Wehkamp

Zwei Fäden liefen zusammen, damit eine Unterrichtseinheit in der 8. Klasse wie hier beschrieben stattfinden konnte:1. In der Vorbereitung auf ein neues Schuljahr besuche ich nun seit mehr als acht Jahren ein Seminar in Schwäbisch Hall.

An einem kurzen Wochenende (Freitag 16 Uhr bis Samstag 16 Uhr) bereiten sich unter professioneller Moderation zwischen 25 und 40 Klassenlehrer derselben Altersstufe auf ihr nächstes Schuljahr vor. Diese Arbeit von so unterschiedlichen Menschen (Stellen Sie sich einmal allein unsere Klassenlehrer vor!), die ein gemeinsames Ziel haben, nämlich die Vorbereitung desselben Schuljahres, ist ungeheuer fruchtbar. Vor anderthalb Jahren erarbeitete sich eine Gruppe von KollegInnen auf dieser Fortbildung eine Unterrichts-einheit, die wir „Themenfeld“ 1 nannten und die sich in einigen Punkten von einer klassischen Epoche unterscheidet.

2. In meiner Ausbildung in Witten-Annen war mein Nebenfach „Arbeit, Recht, Verwaltung – Sozialkunst“, eine Spezialität der Wittener Ausbildung, in der Fragen der Wirtschaftskunde als auch der Sozialkunde bearbeitet wurden. Schon in dieser Zeit beschäftigte uns Studenten die Frage nach „Wirtschaftskunde“ im Unterricht. Verweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf die sehr lesenswerte Ausgabe des Bankspiegels der GLS Bank Nr. 1 / 2010 mit dem Themenschwerpunkt „Ökonomische Bildung auf dem Prüfstand“ 2.

Im Folgenden möchte ich den Verlauf des vierwöchigen Unterrichtes in der 8. Klasse im Januar und Februar darstellen, um am Ende den Versuch einer Bewertung zu unternehmen.

Anm. 1: Angeregt durch die Arbeiten von Rüdiger IwanAnm. 2: http://www.gls.de/fileadmin/media/pdf_bankspiegel/1_10_bankspiegel_paket.pdfAnm. 3: Wolfgang Korn, Die Weltreise einer Fleece-Weste, Berlin 2009

Ein Erfahrungsbericht in Kl. 8

Themenfeld STATT

Epoche!?

statt.

Verlauf der Epoche

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Prisma (72) Prisma (72)42 • Aus dem Unterricht

Berufsorientierungspraktikum der Klasse 10b vom 10. - 28.1.2011

Eine kleine Faksimileauswahl der Praktikumsberichte aus der 10. Klasse zeigen die Vielfalt beruflicher Schnupperinteressen und geben eine Ahnung von den Erlebnissen, die 16jährige aus ihrer Sicht während drei Wochen Praktikum im Kontakt

mit dem Alltag verschiedener Berufsfelder wahrnehmen und mitteilen können. fr

Aus dem Unterricht • 43

Die beiden elften Klassen beschäftigen sich in diesem Schuljahr in der Gemeinschaftskunde hauptsächlich mit dem Thema Politik. Um nun

nicht nur in der Theorie von Politikern und Parteiprogrammen zu sprechen, luden wir einen Gast zu uns in die Freie Waldorfschule Schopfheim ein: Armin Schuster von der CDU. Herr Schuster ist der Bundestagsabgeordnete des Landkreis Lörrach. Die Schüler durften Fragen stellen und Herr Schuster bezog daraufhin Stellung. Im Folgenden werden einige Schüler ihre Erlebnisse schildern. Für das laufende Schuljahr sind noch weitere Politiker-Besuche geplant. Die Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, direkt ihre Fragen an die Politiker zu stellen und somit einen besseren Bezug zu politischen Themen zu bekommen. Johanna Glocker

sehr viel gesagt, was nicht direkt mit den Themen zu tun hatteAm Anfang erzählte der Bundestags-abgeordnete Armin Schuster (CDU) über sich als Person und wofür sich die CDU einsetze. Anschließend durften wir Fragen stellen. Die besprochenen Themen waren, wie er als ehemaliger Polizist zu Stuttgart 21 und dem harten Polizeieinsatz steht, wie er als konser-vativ eingestellter Mensch das Thema der Internetsicherheit bzw. der Internet-freiheit sieht. Wir haben ihn zum Thema Bildung und staatliche Förderungen der Freien Schulen befragt und zur derzeiti-gen Schuldenpolitik von Deutschland und Baden-Württemberg. Außerdem sprach er noch über Jugendverbände der Parteien und dass wir bei Interesse auch einer Partei betreten könnten.

Ich persönlich fand, dass Herr Schuster sehr viel gesagt hat, was nicht direkt mit den Themen zu tun hatte, und wenn es ihm unangenehm wurde, lenkte er vom Thema ab. Ich fand das Gespräch interessant, aber auch zu kurz und ich hätte gerne die Meinung einer anderen Partei gehört. James Schäfer

oft typisches „Politikergerede“Armin Schuster, ein Bundestagsabgeord-neter der CDU, erzählte zu Anfang über seine eigene Person und seinen bisheri-gen Lebenslauf. Er erzählte z.B., wie er als ehemaliger Beamter und inaktiver Politiker in der CDU aktiv wurde.

Wir, die Klassen 11a und 11b, konn-ten ihn zu Themen, die wir uns vor dem Treffen überlegt hatten, fragen und er erzählte uns sein eigenes Meinungsbild darüber. Wir fragten ihn, wie er als ehemaliger Beamter zu dem Eingriff des Polizisten bei der Stuttgart 21 Demonstration stünde und ob er es für richtig hielte. Er sprach außerdem über Internetsicherheit und die Freiheit im Netz. Dabei stellte er uns auch die

Frage, ob wir mehr „konservative“ oder „liberale“ Sicherheit bevorzugen würden. Wir kamen auch auf das Thema Bildungs-politik und Gesamt-/Waldorfschulen zu sprechen und diskutierten eine Zeit lang über die verschiedenen Meinungsbilder. Dann auch noch über direkte und in-direkte Demokratie, Energiepolitik und den Schuldenabbau in Baden-Württemberg.

Herr Schuster sprach in der Regel lange über eine Sache, lenkte jedoch bei ihm unangenehmen Fragen etwas ab und spielte mit seinem i-phone oder schwenkte zu einem anderen Thema. Er verglich oft die CDU mit anderen Parteien und kritisierte sie indirekt. Oft hatte ich auch das Gefühl, das typische „Politikergerede“ zu hören und beobach-tete, wie er mit seiner Redekunst viel Vertrauen gewann. Ich selbst stand dem Ganzen jedoch kritisch und vorsichtig gegenüber und war nicht immer der selben Meinung wie Herr Schuster.

Amelie Sarramgnan

antwortete mit Pro & ContraWir sprachen mit Herrn Schuster über die Situation der Kernkraftwerke und die Energieversorgung in Deutschland, die Sicherheit im Internet und in unserer Umgebung. Wir sprachen auch sehr lange über Stuttgart 21, die Bildungs-politik, Waldorfschule, die Demokratie und den Schuldenabbau. Wir konnten zu jedem Thema unsere Fragen stellen und er beantwortete sie uns mit Pro & Contra. Ich fi nde es war ein gutes Gespräch und eine gute Gelegenheit, um mit einem mitentscheidenden Politiker zu sprechen und seine Meinung zu hören. Ich fand es nicht sehr gut, dass er beim Thema Bildung und Waldorfschule etwas vom Thema abgewichen ist. Leider war die Zeit etwas zu kurz, es wäre auch inter-essant gewesen andere Politiker zu hören. Jessica Schneider

Zu Gast:

erzählte von internen DokumentenWir sprachen mit Herr Schuster unter anderem über Parteiinhalte, vor allem die der CDU, auch über Bildungspolitik, Umweltpolitik und unser Demokratie-system. Er gab in den meisten Fällen neutral die Position seiner Partei im Gegensatz zu den anderen Parteien an.

Er sagte uns, dass es für ihn das Wichtigste sei, Arbeitgeber zu stärken um so Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten, im Gegensatz zu den linken Parteien, die die Arbeitnehmer mehr unterstützen. In Punkto Atomkraft sagte er seine Partei sei nicht „konser-vativ“, sondern würde nur den Umstieg auf erneuerbare Energien in dem Tempo vorantreiben, wie es auch möglich sei. In Punkto Stuttgart 21 sagte er, dass die Demonstranten, insbesondere der Mann welcher ein Auge verlor, nicht so unschuldig daran seien, wie es berichtet würde und dass es Videoaufnahmen gäbe, die das bewiesen. Zur Bildung sagte er, dass er zum dreigliedrigen Schulsystem stünde, aber auch Alter-nativen nicht ablehne.

Auf dem Gebiet S21 hat er am kompetentesten gewirkt und das war auch der interessanteste Punkt des Gesprächs. Er erzählte uns von internen Dokumenten. Ich denke jedoch, dass er den Einsatz der Polizei verharmlost und den der Demonstranten dramatisiert hat, um ein fehlerhaftes Verhalten seiner Parteikollegen zu rechtfertigen. Auch in Punkto Atompolitik hatte ich den Ein-druck, dass er uns die Politik seiner Partei schönreden will. Er gab keine Antwort darauf, was z.B. mit dem ent-stehenden Atommüll passieren soll. Er rief uns auf, selber politisch aktiv zu werden, egal in welcher Partei – dies fand ich gut. Pascal Attrodt

Armin Schuster bei den Elftklässlern

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Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Umkreis • 45

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Wir haben € 21.000 an Spenden be-kommen und möchten uns hierfür

nochmals ganz herzlich bedanken.„Rescue, Relief, Rehabilitation“ –

das ist der Leitfaden für unsere Arbeit. Nachdem Phase 1 Rescue (Rettung) nun beendet ist, haben wir viel im Bereich Phase 2 Relief (Linderung) getan.

Es ist nach wie vor eine große Herausforderung die Hilfe vor Ort zu organisieren, da der Wiederaufbau der Infrastruktur nur sehr schleppend vorangeht.

Lebensmittel sind knapp und sehr teuer geworden, da viel landwirtschaft-liche Fläche nicht bearbeitet werden kann. Wir beteiligen uns an der 14-tägigen Grundnahrungsmittel-verteilung für die beiden ausgesuchten Dörfer. Bekleidung und Medikamente für die Familien sowie ärztliche Hilfe und sauberes Trinkwasser werden weiterhin organisiert. Für die Kinder wurde „Schule“ improvisiert und wir haben Personen gefunden, die mit den Kindern lesen, schreiben, rechnen und spielen um etwas Normalität im Alltag wiederherzustellen.

Phase 3 – Rehabilitation – wurde auch schon angefangen. Die betroffenen Menschen wollen ihre Behausungen in traditioneller, einfacher Lehmbauweise wieder aufbauen, da sich diese für die dort herrschenden klimatischen Verhält-nissen am besten bewährt hat. „Hilfe zur Selbsthilfe„ wird hier praktiziert. Wir organisieren und liefern die Bau-materialien und die Menschen helfen sich gegenseitig und bauen ihre Häuschen. So sind auch die Erwachsenen sinnvoll beschäftigt und aus der Schockstarre erwacht! Sobald sie fertig sind, bekom-men sie etwas für eine Grundausstattung

H.E.L.P. PAKISTAN Projektbericht im März 2011

wie Betten, Küchenutensilien usw.Als nächstes haben wir vor, an

unserem langfristigen Ziel – Schule – weiter zu arbeiten und hoffen, das nächste Mal mehr darüber berichten zu können.

Nochmals ein großes Danke an alle, die es uns möglich gemacht haben, etwas für die notleidenden Menschen zu tun.

Für H.E.L.P. Moeena GrossFreie Waldorfschule Schopfheim

44 • Aus dem Unterricht

Die freie Themenwahl lässt den Schülerinnen und Schülern die Möglich-keiten offen, einen handwerklichen, künstlerischen oder naturwissenschaft-lichen Bereich zu bearbeiten und sollte so getroffen werden, dass man sich ent-weder einem neuen Themenbereich oder einem neuen Teilgebiet eines bekannten Themas zuwendet. Außerdem gehört neben einer theoretischen und vorweis-baren Bearbeitung des Themas in Form einer schriftlichen Arbeit eine praktische

Auseinander-setzung des Bereiches zu den von der Schule streng auferlegten Regeln der 12.Klassarbeit. Durch diese viel Freiraum lassenden Vor-gaben wird

jedes Jahr eine erstaunliche Vielfalt in den Themen der Jahresarbeiten geboten.

Auch an jenem Februarwochenende konnte man diese Vielseitigkeit in der Gesamtheit der 34 sehr individuellen Vorträge erkennen. Bei den jeweils etwa 15-minütigen Darbietungen im großen Festsaal der Waldorfschule vor großem Publikum wurde beispielsweise über Themen wie Frauenrechte, Sprachent-wicklung in Märchen und die Ökologie der Mode referiert, erarbeitete Ergeb-nisse wie Schlagzeugkompositionen, Taekwondo und Kurzfi lme präsentiert sowie über mit der Jahresarbeit zusam-menhängende praktischen Arbeiten wie Landart, Segelfl iegen und Radmarathon berichtet. Diese öffentlich zugänglichen Präsentationen fanden ein Publikum weit über Verwandte- und Freundes-kreise hinaus.

PrüfungsgesprächNeben diesen öffentlichen Vorträgen gehört im Vorfeld auch eine Präsentation der Ergebnisse vor bestimmten Lehrern in Form eines Prüfungsgesprächs zum Abschluss der Jahresarbeit, bei dem zum einen Kontinuität in der Arbeit, Kreativität, Zuverlässigkeit, aber auch das gesamte Ergebnis der Arbeit sowie die schriftliche und mündliche Dar-stellung derselben beurteilt und bewertet wird.

Insofern ist diese waldorftypische Arbeitsform ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und entscheidet darüberhinaus auch über die Zulassung zur Absolvierung der staat-lichen Abschlüsse an der Schule. Die Waldorfschule will mit der Jahresarbeit „den genormten staatlichen Prüfungen eine individuelle Bewährungsprobe, eine Art Gesellenstück, als wesent-liches Element des Waldorfabschlusses hinzufügen“.

Benedikt Arnold, 12. Klasse

... wird das Übernehmen von Verantwortung und

das konsequente Verfolgen des eigenen Zieles

durch die 12. Klassarbeit über ein ganzes Jahr hinweg

gefordert und gefördert.

Mit 34 individuellen Vorträgen lieferten die Zwölftklässler ihr „Gesellenstück“ in Form einer Jahresarbeit ab.

Von Frauenrechten

bis Eiskunstlaufen

An einem Februarwochenende präsentierten die Schülerinnen und

Schüler der 12. Klasse die Ergebnisse ihrer Jahresarbeit. Diese Arbeit ist bekanntermassen an Waldorfschulen ein wesentlicher Bestandteil der Schullauf-bahn. Sie begleitet jeden Zwölftklässler über ein Jahr mit einem selbst gewählten Thema, das sowohl in einem theoreti-schen Teil als auch in einer praktischen Arbeit in der Mitte des 12. Schuljahres seinen Abschluss fi nden soll.

Die 12. Klassarbeit bietet Schülerinnen und Schülern jeder Waldorf-schule die Möglichkeit, sich intensiv neben Schul-alltag und Freizeitbeschäf-tigungen mit einer ausgesuchten Thematik auseinander zusetzen, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten besser kennen-zulernen und austesten zu können. In einem Jahr wird dadurch von jedem Einzelnen ein selbst gestecktes, persönliches Ziel verfolgt.

Erfolgsgefühle und Hochphasen gehören bei einer solch ernsthaften und intensiven Beschäftigung über diesen Zeitraum genauso dazu wie Probleme und Tiefphasen. Aber bereits das Erkennen eines Problems und das Aus-arbeiten einer Lösungsidee kann sich positiv auswirken – sowohl auf die Jahresarbeit als auch allgemein auf das eigene Lern- und Arbeitsverhalten. Zwar werden die Schülerinnen und Schüler von einem Lehrer der Schule und einem Fachmentor bei ihrer Arbeit begleitet, dennoch wird das Übernehmen von Verantwortung und das konsequente Verfolgen des eigenen Zieles durch die 12. Klassarbeit über ein ganzes Jahr gefordert und gefördert.

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waisenhauswaisenhaus

Mas salam –

Thema: gaza1 Datum: 18.07.2010 19:32:26 WESihr liebenheute sieben stunden am uebergang zum gazastreifen gewartet-vergebens - denn gerade heute hatte die eu aussenvertreterin vorfahrt....vielleicht morgen... lieben gruss peter

Thema: gaza2 Datum: 19.07.2010 22:04:17 WESihr liebensind drin warum? wer kann das wissen....ich dachte immer, ddr-grenzgänge wären nicht zu toppen gewesen ...rückweg soll noch unwürdiger werden

heute bei zwei besonders betroffenen familien gewesen, mit deren clans wir wohl auch arbeiten werden -nicht vergessen zu werden, scheint ein wesentlicher aspekt des ganzen zu sein/bzw. zu werden

denn der konfl ikt / die sicht darauf ist anscheinend unentwirrbar -morgen geht die arbeit mit den kindern los, erstmal im alcatancenter----

nächtigen tun wir edel, ich habe auch ein einzelzimmer (hotel alquds in gaza)das ist wohl aber auch nötig

es ist 23 uhr - bei euch 22seit heute 6 auf den beinen - es ist genug

gefahr? wie überall auf der welt ist der autoverkehr am gefährlichsten.... peter

Thema: gaza3 Datum: 23.07.2010 15:48:33 WESsalam maleikum!sitze an unserem freien tag (schuma- muslimischer feier-freitag) auf der schönen dachterrasse unseres hotels mit meerblick...da das einzige klärwerk zerbombt wurde, können nur einheimische abgebrühte im meer baden...eines der vielen gegensätzlichen bilder, die wir hier erleben

wir: einsatzleiterin, ärztin, kranken-schwester, lehrer, kunsttherapeut, erleb-nispädagogen, kindergärtnerin und ich

die arbeit im alcatan center ist mitunter sehr schwer, ich fange wie die anderen meist mit etwa 20 kids an und im laufe der stunde werden es über 30 -und viele davon laufen rein und raus -die mitarbeiter telefonieren während der arbeit und unterhalten sich … (ist wohl noch ein wenig training notwendig...)gestern war es absurd - wir machen da aber weiter, weil dieses center unser vernetzungspunkt hier ist

benommen ...das würde ich ua dadurch tun,wenn ich die blinde palästinensische verbundenheit ansprechen würde –kein wort davon, wieviele attentate richtung israel verübt wurden

wenn ich mutig bin,werde ich am ende beantragen,dass wir eine betroffene israelische familie besuchen und mit denen traumaarbeit machen...

einer unserer übersetzer behauptet, der holocaust wäre eine erfi ndung der israelis...

wenn ich kugelübungen und achten-laufen mit den kindern übe,dann deshalb, weil ich keime legen möchte für lösungsfi ndungen der nächsten generation -die jetzige scheint nicht konsensfähig zu sein ...

heute werde ich zwischen bett und terrasse pendeln, mas salam peter

Thema: gaza4 Datum: 29.07.2010 20:15:39 WESsalam maleikum!nur noch einmal um 3.50 vom muezzin geweckt werden – 50`lang ...

vorgestern einladung bei einer großfamilie: er fl iesenfabrikbesitzer - seit drei jahren nur zwei tage produktion pro monat - wegen des embargos - cola und chips kommen rein … - ein mann fragt mich, nachdem ich erzählt habe, dass wir mit kindern arbeiten: und wer kümmert sich um uns????

um 22.00 strom weg - aber nicht, wie ich im team hörte, weil israel den saft abdreht, sondern weil kein öl für die turbinen da sei (wegen des embargos …) - sich in diesem konfl ikt ein urteil zu bilden, ist wahrlich nicht einfach ...

letzter einsatz im alcatancenter: zunehmend bekam ich innerlich probleme mit der „bespaßung“- sinn???? für mich nur in wenigen kinderaugen erkennbar...

sinn: der „child-friendly-space“ bei der samouni-family … trotz quasi unzumutbarem klogeruch (plumpsklo im offenen „nebenraum“) und akusti-schen nervereien (zwei nur durch sicht-schutz getrennte gruppen im selben raum und baustelle nebenan ...) hoffe ich, dass den kindern dort in den nächsten 7 monaten soviel zuwendung geboten werden, dass ihre selbstheilungskräfte etwas gestärkt werden können ...

heute haben wir nach letztem training die arbeit (eine kindergartengruppe und zwei andere, die abwechselnd malen / sich bewegen ) an unsere trainees über-geben, waren in den zwei nachmittags-blöcken also nur noch zuschauer – das war nicht einfach auszuhalten … im oktober kommt ein nächstes team und wird sehen, was in der zwischenzeit gewachsen ist und nachschulen, im dezember wieder –

das ganze aus mitteln des auswärtigen amtes fi nanziert – also mit unser allen steuern … - gerechtfertigt? ich maße mir momentan kein urteil an....

gerade habe ich mich für ein paar minuten vom abschiedsessen mit allen

morgen beginnt eine der durch diese zusammenarbeit möglich gewordenen aktivitäten:samunifamilie: roundabout 150-250 familienmitglieder, 30-80 davon letztes jahr getötet, die meisten mit handfeuer-waffen in den eigenen vier wänden -kein familienmitglied ist nicht traumatisiert ...manche kinder saßen tagelang neben den getöteten eltern -es kursieren unglaubliche stories vom verhalten der israelischen soldaten -dort ist eine lagerhalle angemietet worden, ein container kommt morgen hin, ein zelt davor und wir setzen die im letzten jahr begonnene arbeit nun intensivst mit den uns zur verfügung stehenden kräften fortzusätzlich werden menschen von hier dabei sein, die die arbeit fortsetzen sollen – drum werden wir mit denen auch extra arbeiten

gestern waren wir im waisenhaus,auch das wurde schon letztes jahr besucht, ich hatte eine gruppe von jungen -sie waren mit leib und seele bei der sache –ihnen und mir ging das herz auf !!!!schon diese stunde rechtfertigt den ganzen einsatz –die mädchengruppe danach war eher widerspenstig ...

gut zu tungestern fi eber und durchfall – heute aber wieder besser...

das team ist sehr durchmischt,wächst aber langsam etwas zusammen –noch habe ich mich nicht total daneben

zurückgezogen, damit diese mail noch rausgehen kann ... morgen müssen wir vor 12 über die grenze sein, da sie dann bis sonntag geschlossen ist ...

ich melde mich ein letztes mal, wenn ich (inschallah) wieder in schopfheim ange-kommen sein sollte.... mas salam peter

Thema: letzte gazamail Datum: 01.08.2010 14:15:37 WESich sitze am esstisch unseres hauses in schopfheim

vier stunden kontrolle in tel aviv haben uns fast den fl ieger verpassen lassen

der wechsel vom gazastreifen nach tel aviv lässt mich sagen:der grad der menschlichen unzufrieden-heit wächst offenbar proportional mit dem grad des wohlstandes

am morgen unserer ausreise aus gaza fl og erstmals seit über einem jahr wieder eine rakete aus gaza auf eine israelische stadt (in der wir bei unserer hinreise geschlafen hatten...), somit war die grenze nach israel dicht und nicht einmal ein schwerkrankes baby kam durch -kurz vor beginn der sabbatpause durften wir uns doch der grenze nähern und nach drei stunden kontrolle passieren

gestern schlug israel offenbar zurück ...

ich bleibe dabei: autofahren ist gefährlicher!

ob unser einsatz gute früchte trägt,ob ich ein positiver beitrag war,inschallah –danke für euer interesse!mas salam peter

no comment alcatan center wer genug geld hat, braucht nicht zu darben (45% arbeitslosigkeit) die grenzecome back tomorrow

Arbeit mit Kindern im Gaza- Streifen

Im Rahmen der sogenannten Notfallpädagogik- einsätze der "Freunde der Erziehungskunst" war

ich vom 16.-31.7.10 als für die Eurythmie verantwort-liches Teammitglied im Gazastreifen. Die betreffende Organisation war letztes Jahr direkt nach dem Ein-marsch der Israelis vor Ort und hat sich auch nach Katastrophen in China und Haiti um traumatisierte Kinder gekümmert (http://www.freunde-waldorf.de/notfallpaedagogik/). Freundlicherweise stellte mich die Schule für diese Zeit frei und viele KollegInnen übernahmen meine Aufgaben im Schuljahres-endspurt. Dank an beide Seiten! P. Elsen

46 • Aus dem Umkreis Prisma (72) Aus dem Umkreis • 47Prisma (72)

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Prisma (72) Prisma (72) Aus dem Umkreis • 4948 • Aus dem Umkreis

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country walk durch kampala

Luisa: ab 1997 dreizehn Jahre FWS Schopfheim mit Abitur 2010, dann Fern-weh und Suche nach einer sozialen Ein-richtung im Ausland, mit Muriel Inter-esse für den afrikanischen Kontinent und beide landen schließlich in Uganda.

Muriel: erste neun Jahre in der RSS Schaffhausen, ab 2006 in FWS Schopf-heim mit Abitur 2010, durch 2-wöchigen Aufenthalt 2004 in Kamerun entsteht der deutliche Wunsch, Menschen einer fremden Kultur auch in ihrem Alltags-leben näher kennen zu lernen.

Rainbow House of Hope Uganda:Sicher ist einigen von euch dieses Rainbow House bereits bekannt. Es ist eine Non-Governmental-Organsation (NGO), die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche der ugandischen Haupt-stadt Kampala einsetzt. Der Gründer Michael Mwase war schon mehrmals in Deutschland auf Tour, um auf dieses Projekt aufmerksam zu machen. Zu Schopfheim hat er eine besondere Be-ziehung, da das RHU vom gleichnamigen Verein aus Schopfheim, mit der Haupt-verantwortlichen Susanne Fink, unter-stützt wird.

Wir erfuhren 2007 das erste mal vom RHU, als Michael in unserer Schule davon berichtete. Nun sind wir selbst schon seit zwei Monaten in Uganda und arbeiten als Freiwillige für insgesamt vier Monate bei dieser Organisation mit. Zu Beginn waren wir mit vielen Heraus-forderungen konfrontiert, denn wenn man das Leben hier inmitten des afri-kanischen Kontinents nicht gewohnt ist, scheint einem vieles erschreckend und unverständlich. Doch was man anfangs als Überforderung empfi ndet wird nach

Ehemalige Weltweit – Bevor hier gleich zwei ehemalige Schülerinnen unserer Schule zu Wort kommen, möchte ich kurz etwas an den Anfang stellen. Muriel und Luisa fragten mich, ob

es eine Möglichkeit gebe, dass die Waldorfschule ihr Projekt (s.u.) unterstützen könne. So entstand die Idee zu diesem Artikel. Ich habe daraufhin veranlasst, dass die benötigte Summe von 260 € für das AIDS-Projekt bereitgestellt wird und möchte Sie alle herzlich bitten, für dieses nun bereits durchgeführte Projekt nach Ihren Möglich-keiten zu spenden. Falls durch diesen Artikel eine größere Summe gespendet wird, so kommt der „Überschuss“ dem Verein RHU Rainbow House of Hope Uganda e.V. zu Gute. Falls die Summe nicht zusammen kommt, so wird der Verein einen Teil übernehmen, den Rest übernähme ich.

Bitte überweisen Sie Ihre Spende an: RHU Rainbow House of Hope Uganda e.V., Konto: 317 88 52, BLZ: 683 515 57

Falls Sie die Arbeit näher kennenlernen möchten, so sind Sie herzlich eingeladen zur nächsten Mitgliederversammlung des Vereins am 30. April, 14 Uhr in den Räumen der FWS Schopfheim. Weiteres von RHU auf: www.rainbowhouse.info. Ich freue mich, dass zwei Schülerinnen unserer Schule in ihrem Einsatz in Uganda so unterstützt werden können und wünsche viel Freude beim Lesen des Artikels. Thomas Wehkamp

und nach zur Normalität, bis man schließlich die fremde Lebensart schät-zen und lieben gelernt hat. Neben den Leitern des RHU arbeiten bei verschie-densten Projekten einige ugandische Jugendliche sowie einige Freiwillige aus Deutschland mit.

Momentan leiten wir einen Kunst-workshop sowie einen Deutschkurs. Außerdem sind wir in die Aktivitäten der Girslgroup involviert. Diese beinhal-ten unter anderem Theater, Tanzen, Wanderungen, Handarbeit und themen-bezogene Gesprächsrunden. Alle Kinder, die zum Rainbowhouse kommen, leben in benachbarten Vierteln am Rande der Stadt. Fließendes Wasser und Strom gibt es bei den wenigsten. Ebenso ist es nicht allen möglich zur Schule zu gehen. Wenn Familienmitglieder krank werden ver-schlimmert das die Lage, da so etwas wie eine Krankenversicherung hier nicht existiert.

HIV / AIDS-AufklärungsprogrammIn beinahe ausnahmslos jeder Familie, die wir bisher kennen gelernt haben, sind uns ein oder mehrere HIV-Opfer bekannt. Wie in fast allen betroffenen Ländern stellt die mangelnde Aufklärung ein großes Problem dar.

Aus diesem Grund möchten wir mit dem RHU ein HIV/AIDS-Aufklärungs-programm organisieren. Die Kinder und Jugendliche des Rainbowhouses sowie deren Eltern sollen die Möglichkeit haben, kostenlos an einem Workshop teilzunehmen und sich auf HIV testen zu lassen. Für dies Projekt arbeiten wir mit der Hope Clinic zusammen.

Das Budget des RHUs ist für Projekte in diesem Ausmaß jedoch sehr begrenzt. Vorrangig unterstützt das Rainbowhouse

die zahlungsunfähigen Familien bei der Finanzierung des Schulgeldes sowie kleinere Projekte wie das der Brassband oder der Girlsgroup. Daher sind wir für unser geplantes HIV/AIDS Projekt auf äußere fi nanzielle Hilfe angewiesen.

Das Budget für unser Projekt beträgt ca. € 210. Wenn einige bereit wären, eine kleine Summe beizutragen, würde uns das sehr weiter helfen.

In unserer Gesellschaft wird offen über das Thema HIV/AIDS gesprochen und die Menschen sind aufgeklärt. Über das Ausmaß dieses Problems, welches vor allem die ärmeren Länder und damit den Großteil der Weltbevölkerung be-trifft, wissen jedoch in der westlichen Welt nicht alle bescheid. Gerade deshalb halten wir es für wichtig, die Umstände der entsprechenden Länder im Bewusst-sein zu haben als auch die Herausforder-ungen, mit welchen die Betroffenen zu kämpfen haben.

Für uns ist es eine sehr besondere Erfahrung, in eine so völlig neue Kultur, mit ihren positiven und negativen Seiten einblicken zu können. Wir hoffen auch mit unserem Bericht andere Schüler motivieren zu können, nach der Schule für einige Zeit auf eine solche Reise zu gehen. Man sieht die Welt mit anderen Augen und durch den Vergleich lernt man zu schätzen und zu kritisieren – das, was einem von zu Hause vertraut ist, und das, was man neu erlebt.

Da die FWS Schopfheim bereits einen Bezug zum RHU hat, dachten wir, es wäre schön, über solch ein Projekt den Kontakt aufrecht zu erhalten. Um ein differenzierteres Bild von unserem alltäglichen Leben hier in Uganda zu erhalten, haben wir für euch einen Erfahrungsbericht beigelegt:

Ein Tag in Kampala in UgandaDurch das gleichmäßig rhythmische Ge-räusch eines Besens auf dem Innenhof, durch das Gackern der Hühner, durch Kindergeschrei und durch die ersten Sonnenstrahlen, die unser Zimmer durch-fl uten, wissen wir, dass der Tag bereits begonnen hat. In T-Shirt, Shorts und Flip-Flops gehen wir los, ums Frühstück einzukaufen. An den kleinen Ständen, welche aus Blech und Brettern bestehen, wird allerhand Obst und Gemüse sowie frisches Gebäck angeboten. Es dauert eine Weile, bis wir reife Mangos fi nden. Mit Tomaten und Avocados haben wir mehr Glück, die gibt es gleich neben dem Chapatistand bei der Big Mama. Im Gemeinschaftsraum frühstücken wir zusammen mit den anderen Volonteers.

Da heute Freitag ist, müssen wir pünktlich um 9:00 Uhr im Rainbowhouse sein, denn wir haben zusammen mit der Administration ein Meeting, in welchem die Arbeit der letzten Woche refl ektiert werden soll. Inzwischen hat es allerdings begonnen zu regnen, was der Grund dafür ist, weshalb heute alle etwas später erscheinen werden. Das ist hier so üblich.

(...) Nach dem Meeting beginnt unser Kunstworkshop. Also rufen wir die Kinder, die um das Haus herum spielen, um beginnen zu können. Heute soll jeder seine Familie malen. Wir haben Stifte sowie Papier mitgebracht und die Kinder reißen sich darum. Bald stellen wir fest, dass die Bögen, die wir ausge-teilt haben, für die großen ugandischen Familien viel zu klein sind. Trotzdem zeigen uns die Kinder stolz ihre Bilder und zählen uns die Namen all ihrer Geschwister auf. Selbst die Jugendlichen machen mit und übersetzten für uns die Gespräche der Jüngeren, welche auf Luganda geführt werden, ins Englische.

Schließlich ist es Lunchtime und wir schicken die Kinder für die Mittagspause nach Hause. Inzwischen wurde auf dem kleinen offenen Kohleofen vorm Haus das Essen zubereitet. Wir Volonteers essen mit den anderen "Rainbowleuten". Wir teilen die Plastikteller aus und warten ungeduldig. Wie fast jeden Tag gibt es auch heute Pocho und Bohnen. Der weiße Maisbrei kostet nicht viel, aber sättigt schnell. Dazu gibt es Matoke (gekochte Bananen) mit Erdnusssauce. Wir essen mit den Händen, was uns persönlich sehr viel Freude bereitet. Mit einem Kessel Wasser und einer Gallseife, die hier für alles benutzt wird, machen wir uns nach dem Essen an den Abwasch.

Nach einer kurzen Mittagspause trudeln langsam die Mädchen der Girls-group ein. Einige bringen auch ihre kleinen Brüder mit. Heute wollen wir nämlich an den Viktoriasee laufen, da viele der Kinder das Große Wasser noch nie gesehen haben, obwohl es am Rande ihrer Stadt liegt. Also gehen wir schließ-lich mit ca. 25 Kindern los. Inzwischen ist es wieder stechend heiß geworden. Schon nach kurzer Zeit löst sich der Riemen des Flip-Flops von Mastula. Glücklicherweise sitzt gleich um die Ecke ein Schuster auf der Straße, der für umgerechnet 15 Cent den Schuh reparieren kann. Selbstverständlich wartet die ganze Gruppe geduldig.

Auf unserem Weg kommen wir an allerhand bunten Ständen, Restaurants, Schulen und verschiedensten Wohnvier-teln vorbei. Nach einer fast dreistündigen Wanderung ist jeder unglaublich müde und durstig. Doch dann kommen wir endlich am See an und vor Erstaunen ist schnell alles Leid vergessen. (...)

Schließlich ist es Zeit zu gehen. Wir Mieten ein Matatu (Sammeltaxi) und quetschen uns mit 27 Leuten inklusive Fahrer und Schaffner in den kleinen VW-Bus, welcher aus allen Nähten zu platzen droht. Wir holpern über die Straßen, während die Kinder beginnen ein Lied zu singen. Im Rainbowhouse zurück, ist es schon später Nachmittag, doch die Brassband probt noch immer.

Nach einem langen Tag kommen wir erschöpft zu Hause an und freuen uns auf eine kalte Dusche. Doch dann die Enttäuschung: Water cut – es gibt kein fl ießendes Wasser. Zum Glück sind wir auf solche Überraschungen inzwischen vorbereitet. Eine Wanne und ein kleiner Wasserkanister stehen stets in unserem Zimmer bereit. Dennoch heißt es Umdis-ponieren, denn mit dem Kleiderwaschen wir es wohl vorerst nichts.

Es beginnt schon zu dämmern. Da wir hungrig sind, ziehen wir nochmals los. Weil Kampala direkt am Äquator liegt, wird es hier das ganze Jahr über um dieselbe Zeit dunkel. Der Sonnenstand verrät uns, dass es bald 19 Uhr ist. Die Straßen scheinen nun fast noch belebter als tagsüber. Inzwischen ist es angenehm kühl geworden, dennoch reichen Flip-Flops und leichte Bekleidung völlig aus. Die kleinen Stände sind durch Öllämp-chen erleuchtet, was dem frischen Gebäck einen appetitlichen, goldgelben Glanz verleiht. (...) Wir beide entscheiden uns für frittierte Maniokwurzel und mit

Bohnen oder Reis gefüllte Teigtaschen, die hier Samosas genannt werden. Unsere Freunde stehen noch immer vor einer kleinen Feuerstelle am Straßenrand und handeln den Preis für den gegrillten Mais und die Gonjas (gegrillte Bananen) aus.

Gerade wollen wir die staubige Straße überqueren, da kommt ein großer Jeep angefahren, an dem Lautsprecherboxen befestigt sind. Menschen bewegen sich im Rhythmus der dröhnenden Musik auf der Ladefl äche. Es sieht aus wie eine Party im Auto, doch bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass die Männer T-Shirts mit dem Abbild von Museveni (dem derzeitigen ugandischen Präsidenten) tragen. Einer von ihnen brüllt in das Mikrofon. Allerdings auf Luganda, sodass wir nichts davon ver-stehen. Aber wir wissen, dass Mitte Februar die Präsidentschaftswahlen anstehen und amüsieren uns über die Art der Wahlwerbung. So vieles kann einen hier jeden Tag aufs Neue über-raschen, amüsieren, schockieren und staunen lassen.

(...) Bevor wir uns zum Abendessen im Gemeinschaftszimmer zusammen-setzten, reiben wir uns mit Antimücken-spray ein, denn neben den harmlosen Geckos, Mäusen, Kakerlaken und Ameisen, mit denen wir unser Haus teilen, gibt es hier in den Abendstunden auch zahlreiche Moskitos, die Malaria übertragen können.

Als wir schon schlafen gehen wollen, klopft es am Tor. Es sind einige der Jugendliche vom Rainbow, die uns noch einen kurzen Besuch abstatten wollen. Also kochen wir Tee für alle. Es gibt sogar noch Schokolade aus Deutschland.

Nachdem alle gegangen sind, genießen wir die lang ersehnte Dusche, legen uns auf unsere Schaumstoffmat-ratzen und schließen die Moskitonetze.

Luisa Keckeisen & Muriel Reichmann

Ein Projekt in Uganda

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Prisma (72) Prisma (72)50 • Aus dem Umkreis / Zum Zeitgeschehen

Ich bin in der Greenpeace Jugendgruppe die aus ca. zehn Schülern aus der 8. Klasse besteht. Wir haben uns in letzter Zeit sehr intensiv mit den Themen Fukushima und dem Pumpspeicherwerk beschäftigt. Dafür haben wir uns in zwei Arbeitsgruppen

aufgeteilt. In der Gruppe, in der ich bin (zur Atomkraft), haben wir ein Plakat entworfen, einen Text geschrieben und uns weiter informiert – über Fukushima, aber auch vor allem über die deutschen Kernkraftwerke. Einige von uns waren auch an der letzten Menschenkette beteiligt. Wir haben uns überlegt, dass wir auch einen Text fürs Prisma schreiben könnten – auch um auf uns aufmerksam zu machen. liebe Grüße Marie, 8. Klasse (für die Anti-Atom-Gruppe)

Bedrohung Atomkraft und Greenpeace Jugendgruppe vor Ort

Atomkraft? – Nein DankeAm Freitag, den 11. März begann die Katastrophe: Erdbeben mit anschließen-dem Tsunami an der Japanischen Ost-küste.

Seit vielen Tagen versuchen nun schon die Hilfskräfte die Ausmaße der Umweltkatastrophe in den Griff zu bekommen. Nachdem erste Lebensmittel verstrahlt sind, im Trinkwasser Jod gefunden wurde und die Strahlenwerte der Milch oberhalb der zulässigen Höchstgrenze liegen, sind selbst die letzten Menschen aufgeweckt worden.

Schritt für Schritt wird versucht, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Experten hoffen, dass sich die Situation vergleichbar zur Katastrophe in Amerika, Three Miles Island bei Harrisburg ent-wickelt. Dort schmolz im Block zwei

rund 1/3 des Reaktorkerns, auf Grund eines Problems im Kühlsystem. Jedoch konnte eine Atomkatastrophe abgewendet werden.

Neckarwestheim 1 ist bereits vom Netz. Doch was passiert mit den anderen? Alle produzieren auch im ausgeschalte-ten Zustand weiterhin radioaktiven Müll, der erst in 80.000 (!) Jahren end-gültig aufhört zu strahlen. Wovon man jedoch nur ausgeht...

Es ist nicht unsere Schuld, dass die Welt so ist wie sie ist –Es wäre nur unsre Schuld, wenn sie so bleiben würde!!

"AUS" MIT DEN ATOMKRAFTWERKEN…

Bedrohung Atomkraft und Greenpeace Jugendgruppe vor Ort

"AUS" MIT DEN ATOMKRAFTWERKEN…

Greenpeace Jugendgruppe Schopfheim

Alle Parteien haben im Wahlkampf versprochen, Schulen in freier

Trägerschaft endlich die notwendige fi nanzielle Förderung zukommen zu lassen, damit diese nicht gezwungen sind, sich im heiklen Graubereich des Sonderungsverbotes zu bewegen. Deshalb muss das Privatschulgesetz rasch geändert werden.

Dr. Joachim Schwarte sagt es klar und unmissverständlich: „Eines der ersten Gesetze, die der neue Landtag beschließen muss, ist die Novellierung des Privatschulgesetzes.“ Der Eltern-vertreter im Landesvorstand der Baden-Württembergischen Waldorfschulen erinnert die Parteien zu Beginn der neuen Legislaturperiode daran, nun ihre Wahlversprechen konkret einzulösen.

Alle im Landtag vertretenen Parteien waren sich einig, dass bei der Finanzie-rung von Freien Schulen dringender Handlungsbedarf besteht. Die bisherigen Zuschüsse des Landes stellt insbeson-dere die Freien Waldorfschulen vor fast unlösbare fi nanzielle Probleme, da sie

Waldorfschulen erhoffen sich schnelle Umsetzung der WahlversprechenPrivatschulgesetz muss zügig novelliert werden – Grundrecht auf freie Schulwahl zügig ermöglichen

vom Staat einen Zuschuss erhalten, der viel zu gering ist, um als freie Schule existieren zu können. Weil dem so ist, muss ein Schulbeitrag von den Eltern erhoben werden, der das Grundrecht auf freie Schulwahl in manchen Teilen der Bevölkerung ad absurdum führt. Keine Waldorfschule will aus ihrem Selbst-verständnis heraus Schüler ablehnen, deren Eltern den notwendigen Beitrag nicht leisten können. Die Schulträger befi nden sich damit in einem Dilemma.

Vor dem Hintergrund einer mangelnden fi nanziellen Ausstattung freier Schulen fordert der Landesverband der baden-württembergischen Waldorf-schulen auch einen angemessenen fi nan-ziellen Ausgleich für inklusiv tätige freie Schulen. Auch hier muss das Privat-schulgesetz zeitnah angepasst werden.

Um die Frage der Höhe der Eltern-

beiträge zu klären, hat die Rudolf Steiner Schule Nürtingen stellvertretend für alle Waldorfschulen im Land Klage gegen das Land eingereicht und vor dem Verwaltungsgericht Mannheim Recht bekommen. Im Sommer wird ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig erwartet. „Es ist schon heute

erkennbar“, so der Eltern-vertreter Dr. Schwarte, „dass diese Revi-sionsverhandlung politische Konse-quenzen haben

wird. Darauf muss sich der Gesetzgeber im Lande schon heute einstellen.“

In Baden-Württemberg sind 56 Waldorfschulen Mitglied in der Landes-arbeitsgemeinschaft LAG. Rund 23.800 Schüler besuchen im Schuljahr 2010 / 2011 eine Waldorfschule in Baden-Württemberg.

Christian B. Schad, Landesgeschäftsführer, 28. März 2011

Keine Waldorfschule will aus ihrem Selbstverständnis heraus

Schüler ablehnen, deren Eltern den notwendigen Beitrag

nicht leisten können.

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Einladungen / Kleinanzeigen • 51

EinladungMittsommerspiel

Hiermit laden wir Sie herzlich zu unserem diesjährigen "Mitt-

sommerspiel" ein. Wegen der Terminierung der Pfi ngst-

ferien wird es ausnahmsweise an einem Freitag stattfi nden: 10. Juni 2011 um 17 Uhr im Saal der Waldorfschule.

Die Dritt- und Viertklässler freuen sich auf Ihr Kommen!

L. und P. Elsen

EinladungWaldorf-Seminartag

Am Samstag, den 28.05.11 fi ndet von 9.00 bis 13.00 Uhr an der Freien

Waldorfschule Schopfheim ein Seminar-tag statt für alle interessierten Menschen und in besonderer Weise für Eltern, die die Waldorfpädagogik näher kennen-lernen möchten oder ihre bereits vor-handenen Kenntnisse und Erfahrungen, durch schöpferische Tätigkeiten, wie bspw. das Formenzeichnen und Aquarell-malen vertiefen wollen.

Ein genaueres Kursprogramm mit Anmeldeformular wird folgen und zeitnah verteilt. Sabine Sprich

EinladungVier Temperamente

Die vier Temperamente – so aktuell wie eh und je!

Helmut Eller, Autor des gleichnamigen Buches, wird zum Thema am Freitag, dem 20. Mai um 20.00 Uhr in der Waldorfschule einen Vortrag halten.

Im Rahmen eines Seminars der "Norddeutschen Eurythmielehrer-fortbildung" wird er nach Schopfheim kommen. Das Wochenendseminar für Schuleurythmisten wird mit diesem öffentlichen Vortrag eröffnet.

Herr Eller hat als Klassenlehrer vier komplette Durchgänge gemacht und sich über viele Jahrzehnte mit dem Thema beschäftigt. Das Thema Temperamente ist ja nicht unumstritten, auch in Waldorf-kollegien...

Ich habe schon diverse Seminare mit Herrn Eller durchgeführt und kann Ihnen diesen Abend nur wärmstens ans Herz legen – Sie werden es nicht bereuen!

P. Elsen

EinladungSechstklass-Spiel

Die 6. Klasse führt das "Spiel von Flore und Blanchefl eur" nach einer

alten Sage, die Konrad Fleck 1230 in eine dichterische Form gebracht hat. Das Stück spielt zunächst in Spanien zur Zeit der Mauren und später in Babylon. Wir erarbeiteten uns das Stück in einer Bearbeitung von Annemarie Hünig. Im Mittelpunkt stehen der Königssohn Flore und das Töchterchen Blanchefl eur, einer christlichen Sklavin.

Für die Sechstklässler ist es eine rechte Herausforderung, erstmals mit einem Theaterstück auf der großen Bühne zu stehen. Am Donnerstag, dem 14. April (10 Uhr) sind die Klassen der Unter- und Mittelstufe herzlich eingela-den. Am Freitag, dem 15. April fi ndet die Aufführung für Eltern, Geschwister und Freunde der Klasse um 18 Uhr statt.

Hans Christian Keil

Herr Eller hat als Klassenlehrer vier

EinladungEurythmiesoli Teil II

Die Elftklässler werden am Freitag, dem 8. Juli 2011 um 19.30 Uhr auf

der Bühne de großen Festsaales mit der neuen Beleuchtung ihre im Laufe des zweiten Schulhalbjahres im Eurythmie-unterricht erarbeitetn Soli & / Duos präsentieren. fr

Einladung oder HinweisWar da nicht noch was?

Für folgende Ereignisse erreichten uns leider keine dezidierten Einla-

dungen und Hinweise. Wir nehmen aber dennoch an, dass die geneigte Schul- und Schopfheimöffentlichkeit gerne bei folgenden Veranstaltungen begrüßt werden könnte. Noch ist es lang hin, aber vormerken ist immer von Vorteil:• Künstlerischer Abschluss der 12. Kl.• Schulfeier (sprich ehem. Monatsfeier)• Klassenspiel der Kl. 12• Präsentationen Jahresarbeiten Kl. 8

Genauere Daten und Uhrzeiten, wie auch die Orte des Geschehens entnehmen Sie bitte dem Quartalsplaner auf der allerallerletzten Prismaseite. fr

Learn English in Ireland at Europe s western-most waldorf setting, Teen-agers: 3-Week Summer CoursesTeachers: 1-Week Refresher Coursesadults: 1 to 1 Home-Stay Programmeadress: Clare English Language School, Sonas, Ogonnelloe, Scariff, Co. Clare, Rep. of Ireland, Tel: +353 61 923024, Mail: [email protected], Web: www.cels.ie Blockflöten- und Querflötenunterricht in Schopfheim, Anfragen bei Monika Luther, 07622-64133Drucksachen aller Art gestaltet Frauke Roloff, 07622-5746theaArt Werkstatt-Boutique Modekreationen und Accessoires nicht nur am Bazar. Individuelle An-fertigungen jederzeit möglich. Dorothea Scheel, 07622-669995Biete motivierten Kindern im Grund-schulalter günstigen Gitarrenunter-richt (½ Stunde 5 Euro). Lars Roloff, 07622-5746

Ich freue mich, auch weiterhin privaten Geigenunterricht an unserer Schule zu erteilen. Elfriede Hochweber, 07621-53579 Kulturraum Rosenhof, sucht Gastfa-milien für 30 Jugendliche vom Thea-ter Total Bochum. Sie gastieren am 18. Mai 2011 um 20.00 Uhr in der Waldorfschule Schopfheim und sie brauchen Übernachtungen von 17.5. Nachtmittag bis 19.5. Vormittag. Interessenten, bitte melden Sie sich bei Pilar Buira Ferre 07629-9129838. Viel, viel Danke im Voraus!Wir wollen unser energetisch frisch saniertes freistehendes Haus Bj. 1952verkaufen. Es steht in unverbaubarer Hanglage etwas außerhalb von Wehr mit Blick auf Hotzenwald in sehr kin-derfreundlicher Umgebung, Wfl. 160 qm mit beheizbarem Wintergarten auf 860 qm Grundstück. Bei Inter-esse bitte gerne bei Thomas Klein melden unter 07762-2163.

Kleinanzeigen sind in dieser Kleinheit kostenlos

Page 27: Prisma Ostern - waldorfschuleschopfheim.de · 2 • Ostern 2011 Prisma(72) Prisma(72) Assoziationen zur Jahreszeit: Ostersonne und die Leichtekräfte J a, der dreifache Sieg der Sonne

52 • Termine der Woche, des Quartals, der Ferien und des Redaktionsschlusses

Wochenterminein den Räumlichkeiten der Waldorfschule bzw. Vicemooshalle 1Bei Vermietung von Schulräumen bitte alles mit Fr. Schaubhut im Schulbüro abstimmen: Tel. 07622-666849-12.

Termine und weiteres sind auf der Homepage einsehbar:

www.waldorfschuleschopfheim.de

Redaktions- schluss:Prisma 7310.07.2011

Erscheinungsdatum:18.07.2011 als pdf auf der homepage25.07.2011 in gedruckter Form

Bitte liefern Sie Ihre Beiträge so bald wie möglich; je früher desto sicherer.Zeitgemäß digitalisiert per E-Mail an:[email protected] oder auf CD bzw. Stick gespeichert: in den Prisma-Briefkasten im Foyer.

Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion

montags Eurythmiekurs II8.00 - 9.00 UhrMichaela Trefzer07621-168928Schülerbibliothek9.35 - 10.00 UhrBurgl Vogt07622-65350Fördern im Rechnenfür Schüler Klasse 5 & 614.00 - 15.30 UhrPetra de Vet07622-669573Eurythmie am Abend 19.00 - 20.00 Uhr Renate Langhammer 07622-64094Bothmer Gymnastik19.00 - 20.15 UhrGabriele Hurter07622-6846582

dienstags Jahreszeitengruppefür Schüler Klasse 1,2 & 314.00 - 16.00 UhrMagdalene Dycke07627-472431

mittwochs Schülerbibliothekgeöffnet von Schülern9.35 - 10.00 Uhr Zirkusfür Kinder in Klassen 3-815.30 - 17.00 UhrPeter Siebert-Klapprott07622-6976488Theater AGfür Klasse 6 und 715.45 - 17.15 UhrUte Höinghaus-Poland07622 – 683458AnthroposophischeGesellschaft Zweigabend20.00 UhrPeter Beyer07622-61424

QuartalsübersichtTermine der Freien Waldorfschule

April12.4. Elternabend

Klasse 10a

13.4. Finanzelternabend für Eltern der kommenden Klasse 120:00 UhrGruppenraum Französisch 1.OG neben Lehrerzimmer

14./15.4. Klassenspiel Klasse 6gr. Festsaal

16.4. Osterferien Beginn Schulschluss nach Stundenplan

Mai1.5. Osterferien

Ende 2.5. Elternabend

Klasse 67.5. Offenes Tanzen

20:15 UhrEurythmiesaal 1.OG2.5

9.5. ElternabendKlasse 9

10.5 ElternabendKlasse 7

11.05. Elternabend Klasse 12

14.5. Öffentliche Schulfeier10.00 Uhrgr. Festsaal

15.5. Sonntagshandlungfreichristlich10:30 Uhrunterer Eurythmiesaal

16.5. ElternabendKlasse 8

17.5. ElternabendKlasse 2

18.5. Theater Total BochumGastspiel20:00 Uhrgr. Festsaal

20.5. Helmut Eller VortragDie vier Temperamente Eintritt freiSpenden erbeten20:00 Uhr

20.5. ElternLehrerSchülerKreis20:00 Uhr Lehrerzimmer

23.5. ElternabendKlasse 10b

27.5. Künstlerischer Abschluss Klasse 12gr. Festsaal

28.5. Seminartag für neue und alte Eltern 10:00 - 13:00 UhrRäume der SchuleOffenes Tanzen20:15 UhrEurythmiesaal 1.OG

29.5. Sonntagshandlungfreichristlich10:30 Uhrunterer Eurythmiesaal

donnerstagsSchülerbibliothek9.35 - 10.00 UhrBeate Felgenhauer 07622-63486Volleyball-AG18.30 Uhr für Schüler20.00 Uhr für Ehemalige,Eltern und LehrerGotthard Jost07622-6884571

freitags Eurythmiekurs I8.00 - 9.00 UhrRenate Langhammer07622-64094Schülerbibliothekgeöffnet von Schülern9.35 - 10.00 UhrBläserkreise I und IInachmittagsCarl-Philipp Rombach0713-3142444

samstags Artaban-Gruppenstunde 10.00 - 12.00 UhrGero Engeser07622-672020Volkstanzje 2. Sa. des Monats20.15 UhrFam. Bauer07622-64043

sonntags SonntagshandlungfreichristlichKinderhandlung 10.30 UhrHans-Christian Keil07622-9019957

Juni3.6. Brückentag

Unterrichtsfrei10.6. Mittsommerspiel

Klassen 3 und 417.00 Uhrgr. Festsaal

11.6. Pfingstferien Beginn Schulschluss nach Stundenplan

26.6. Pfingstferien Ende

Juli1.7. ElternLehrerSchülerKreis

20:00 Uhr Lehrerzimmer

2.7. Jahresarbeiten Klasse 8 Präsentation Offenes Tanzen 20:15 UhrEurythmiesaal 1.OG

8.7. Eurythmie-Soli/Duos IIKlassen 1119:30 Uhrgr. Festsaal

15.7. MitgliederversammlungBudget20:00 Uhrkl. Festsal

18.7. ElternabendKlasse 2

22. / 23.7.Klassenspiel Klasse 12gr. Festsaal

24.7. Jahresabschluss Klasse 2grüner Speisesaal

26.7. Jahresabschluss Klasse 6Klassenraum und grüner Speisesaal

28.7. Sommerferien Beginn Schulschluss 11.30 Uhr

Ferienkalendarium2010 / 2011Das laufende Schuljahr hat für die SchülerInnen am Montag, dem 13.09.2010 begonnen und wird am Mittwoch, dem 28.07.2011 jubelnd enden.

Osterferien16.04.2011 - 01.05.2011Brückentag / Himmelfahrt26.05.2011Pfingstferien11.06.2011 - 26.06.2011Sommerferien28.07.2011 - 11.09.2011

2011 / 2012Herbstferien29.10.2011 - 06.11.2010Weihnachtsferien23.12.2011 - 08.01.2012Fasnachtsferien18.02.2012 - 26.03.2012Osterferien31.03.2012 - 15.04.2012Brückentag / Himmelfahrt18.05.2011Pfingstferien26.05.2012 - 10.06.2012Sommerferien26.07.2012 - 09.09.2012

Die Terminangaben beziehen sich jeweils auf den ersten & letzten Ferientag. Die Ferienregelung selbst kann aufgrund interner Unterrichtsplanung geringfügig vom Ferienkalender der staatlichen Schulen abweichen.

Schopfheim, 15. Februar 2011 SCHULLEITUNG der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.

Prisma (72)

Das Schlimmste, was einer Gesellschaft passieren kann, ist zu denken, dassEhrlichkeit sinnlos ist.Corrado Alvaro


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