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Date post: 08-Mar-2016
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preview of the magazine getAlife volume 1
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getAlife Vorfreude auf einen heissen Festivalsommer Weltuntergang ist laut Erich von Däniken Schwachsinn Olympiatraum wird wahr: Alex Wilson im Sprint nach London getA life
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getA

life

Vorfreude auf einen heissenFestivalsommer

Weltuntergangist laut Erich von Däniken Schwachsinn

Olympiatraum wird wahr: Alex Wilson im Sprint nach London

getA

life

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SEITE: 2

©Daniel Mahrer [email protected]

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editorial

Liebe Lebenslustige getAlife – Komm zurück auf den Boden der Tatsachen, werde lebendig, LEBE!

Social Life, soziales Leben steht heute nicht mehr für persönliche Beziehungen, Privatsphäre und Abendessen unter Freunden. Social Life steht für Facebook, Twitter, Google+ und Co. Die Verlockung

ist gross: Im Internet lässt es sich einfacher Freunde finden als auf der Strasse, dem Fremdflirten steht kein kritischer Blick im Weg. Facebook fragt uns Tag für Tag, wie es uns geht, was in unseren Köpfen vorgeht. Mal ehrlich: Wer interessiert sich sonst noch so brennend für uns? Wir tauschen Musik, treffen uns zu mitternächtlichen Gamesessions mit Gleichgesinnten, verschicken PMs in die ganze Welt, teilen sowohl unse-ren Chefs als auch unseren Müttern mit, wie es um unser Sexleben steht, wie kompliziert unsere Beziehungen grad sind, wie beschissen wir unse-ren Job doch finden, und wundern uns am nächsten Tag über die fristlose Kündigung. Und doch: Den meisten «gefällt’s».

Das Ziel von getAlife ist es, euch zum Leben ausserhalb der virtuellen Wände zu animieren. Sport bedeutet für uns nicht nur Fussball und Ten-nis. Angesehen sind bei uns nicht nur Hollywoodgrössen, sondern vor allem auch junge Schweizer Talente, deren Namen bisher eher verborgen blieben. Ihr zeigt uns, was fancy ist, definiert die lesenswerten Themen der Zeit, formt Kultur.

Wohin führt der nächste Städtetrip? Wo steigen die angesagtesten Par-tys? Was kann ich für meine Work-Life-Balance tun? Wie sehen die neuen Trends der Modewelt aus? Was gibt es Neues aus der Musik- und der Multimediabranche? – getAlife liefert nicht nur Antworten zu alltägli-chen Fragen, sondern versucht, eure Bedürfnisse in jeglicher Hinsicht zu stillen. Wir sind der Ansicht, dass Lifestyle nicht bloss ein Trendwort ist, sondern mit viel Leidenschaft GELEBT werden sollte.

Umso wichtiger ist es uns, dass ihr euch in unsere Medien einbringen könnt – ganz nach dem Motto «texts are made by their readers».

Der New Yorker Rapper Fabolous meint in seinem Hit Gangsta Don’t Play: «If life’s a bitch, better make every day your wife.»

Uns «gefällt’s» – wir freuen uns, das Leben mit euch zu teilen.

Eure Redakteurin

Valérie Ziegler

Eure Redakteurin

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4 � 01/12 � getAlife

content � volume 01 // 2012

14

42

58

daniL 02

editorial 03

introducing 05

got skills 06

be fancy 12styleosophy

haute couture 14

off the hook 24openairs 2012 im überblick

culture fag 32bäckstage

health nut 42sweat-soaked

cosmopolitan 56destination london

roving reporter 58

killer food 62die schweiz is(s)t rustikal

gossip 67 say what?!

business babble 74mrs. right

history buff 75back in the wild seventies

wonderland 79

zum cover: bild jennifer d. ries of lila21.ch // model sara ganz of option-model.com

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Jennifer Hartzband, 22

New York

Wo bist du aufgewachsen? In Chappaqua, Westchester County – ungefähr 30 Minuten nördlich von New York City. Wo lebst du heute? Ich besuche die Delaware Universität in Newark und lebe in einem Haus mit drei anderen Mädchen. Die Ferien verbringe ich zu Hause bei meinen Eltern in Chappaqua. Wie viele Geschwis-ter hast du? Drei. Wo arbeitest du? Ich arbeite in Teilzeit in ei-nem Spital in Newark. Diesen Mai werde ich meinen Abschluss im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege machen. Wie bewegst du dich fort? Die Schule besuche ich mit meinem Auto, einem Jeep Cherokee. Auch nach New York fahre ich in meinem Jeep. Wie sieht dein Tagesablauf aus? Unter der Woche stehe ich früh auf. Ich besuche zweimal drei Stunden Vorlesungen am Tag. Den Rest des Tages verbringe ich mit Sport oder Lernen. Ich gehe früh zu Bett. Davor schaue ich TV – meine Lieblingsshow ist Sex and the City. Die Wochenenden sehen komplett anders aus: Ich liebe es, auszuschlafen. Gegen Mittag treffe ich mich meist mit Freunden zum Lunch. Wir gehen Shoppen oder ins Kino. Abends besuchen wir Bars, bis diese schliessen – was in Delaware leider bereits um ein Uhr früh der Fall ist. Welche Länder hast du be-reits besucht? Als ich noch jünger war, besuchte ich mit meiner Familie die Bahamas und Jamaika. Wir Amerikaner sind ja nicht gerade bekannt dafür, zu realisieren, dass es auch ausserhalb der USA noch Leben gibt. Welches ist deine Lieblingsstadt? Da ich nicht viele andere Städte kenne, würde ich eindeutig NYC zu meiner Lieblingsstadt ernennen: Es gibt immer was Aufregendes zu tun. Die Liste der Sehenswürdigkeiten ist endlos – langweilig wird es nie! Die Stadt ist voller Leben. Ich möchte unbedingt mal dort leben, am liebsten direkt nach dem College, um als Kranken-schwester zu arbeiten. Wie viel Geld gibst du monatlich aus? Glücklicherweise kommen meine Eltern für die Studiengebühren, die Lebensmittel und meine Rechnungen auf. Mein eigenes Geld gebe ich nur für Shopping und Ausgang aus – ich würde sagen, dies beläuft sich auf circa CHF 300 im Monat. Wo shoppst du am liebsten? Meine zwei Lieblingseinkaufszentren sind die Christiana Mall in Newark und die Westchester Mall in New York. Ich mag den

Style von Urban Outfitters und Anthropologie. Wenn es etwas aus-gefallener sein soll, gehe ich zu Express. Sephora ist definitiv mein Lieblingsladen in puncto Make-up. Wer ist dein Lieblingsmusi-ker? Ich mag verschiedene Stilrichtungen: Rock, Country, Charts. Die einzigen Musikrichtungen, die ich hasse, sind Metal und Hard-rock. Was war das letzte Geschenk, das du erhalten hast? Meine Mom hat mir das «silver heart necklace» von Tiffany gekauft – als ein sehr, sehr frühes Absolventengeschenk –, ich liebe es! Welches ist deine Lieblingsmahlzeit? Ich liebe italienisches Essen: Auberginen mit Parmesan, Chicken mit Parmesan, alles mit Parmesan. Ich bin ein ziemliches Schleckmaul und stehe auf Schokolade, Brownies, Cookies. Wie sah dein verrücktestes Erlebnis aus? Als im letzten Jahr meine Eltern für ein Wochenen-de verreist waren, beschloss ich, einige Freunde einzuladen. Ge-gen elf Uhr waren gut 100 Leute in meinem Haus. Plötzlich standen zwei Polizisten vor der Tür und kamen herein. Die leeren Alkohol-flaschen und die Tatsache, dass noch nicht alle Gäste 21 Jahre alt waren, führten dazu, dass ich verhaftet wurde. Sie banden mir Handschellen um und führten mich zum Polizeiauto – ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich dabei ununterbrochen weinte. Sie steckten mich ins Gefängnis, glücklicherweise nicht für lange: Meine Eltern kamen, um die Kaution zu bezahlen. Ich erhielt eine Geldstrafe und musste viele Stunden Zivildienst leisten. Das war das letzte Mal, dass ich Leute zum Trinken eingeladen habe! Was ist dein grösster Traum? Ich möchte eine erfolgreiche Karriere durchleben, glücklich verheiratet sein und zwei oder drei Kinder grossziehen. Mein Wunsch ist es, weiterhin als Krankenschwester zu arbeiten und möglichst vielen Menschen helfen zu können – und dies hoffentlich immer so sehr zu lieben, wie ich es momentan tue. Wie sieht die Welt in 30 Jahren aus? Ich hoffe, dass die Medizin in 30 Jahren weitere Fortschritte gemacht hat – dass es Heilmittel gegen Krebs und Aids gibt. Die Welt wird hoffentlich ein nicht durch eine Wirtschaftskrise geschwächter Ort sein. Natürlich wünsche ich mir auch, dass wir friedvoll zusammenleben können – auf der ganzen Welt.

I N T R OD U C I N G

text � valérie ziegler

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Choeny Wagma Jewelry Designer, 27

Zürich/New York

UNSERE JUNGDESIGNERIN:

CHOENY WAGMA IN JERSEY CITY, NEW YORK

HALSKETTE: CRYSTELLE SILVER / CHF 109

SILBERNE MESSING-HALSKETTE MIT GEOMETRISCHEN

ACRYLKRISTALLEN (Hals und rechter arm)

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Wie bist du zum Design gekommen? Ich habe bereits in jungem Alter ange-fangen, Schmuck zu entwerfen. Meine Skills verfeinerten sich jedoch so richtig, als ich für ein international tätiges Mo-deunternehmen in Bombay arbeitete, das Designs für grosse Designer entwarf. Ich habe unter anderem Schmuck, Acces-soires und Stickereien entworfen, neue Materialien gesourct, die Workshops mitgeleitet und Tag für Tag unsere Kun-den wie beispielsweise Lanvin, Chloé, Matthew Williamson, Issa und Stella McCartney beliefert. Meine Chefin und Mentorin war ein richtiger Guru, wessen Kreationen Jahr für Jahr zu den angesag-testen Fashiontrends wurden. Mit dem bei ihr erlangten Fachwissen und dank Kontakten zu verschiedensten Märkten in Indien habe ich 2009 meine eigene Firma «495DM» gegründet, um meine Kollekti-onen mit der Welt zu teilen.Heute arbei-te ich mit verschieden Young Designern aus Indien und Boutiquen aus der ganzen Welt zusammen.

text � valérie ziegler // bild � jennifer d. ries of lila21.ch

UNSERE JUNGDESIGNERIN:

CHOENY WAGMA IN JERSEY CITY, NEW YORK

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Bisheriger grösster Erfolg: Mein bisheriger grösster Erfolg war es, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Eindrück-lichster Moment im Zusammenhang mit dem Design: Ich habe zahlreiche unvergessliche Momente in Erinnerung, vor al-lem was meine Zeit in Indien betrifft. Durch die vielen Reisen bin ich immer wieder mit verschiedensten neuen Materialien, Styles und Kulturen in Kontakt gekommen, was mich natürlich sehr be-reichert hat. Was fasziniert dich am Schmuckdesign, worin siehst du deine Herausforderung? Ich liebe es, die versteck-ten Märkte wunderschöner exotischer Materialien und Vintage-Produkte zu entdecken – fernab vom Mainstream. Meine Inspi-ration hole ich mir auf den verschiedenen Materialmärkten. Ich mache mir nie wirklich ein Bild einer Kette, sondern kaufe das Material und lasse meiner Kreativität anschliessend freien Lauf. Wie sieht dein grösster Traum aus? Mein grösster Traum ist es, für den Rest meines Lebens designen zu können.

495dm.com

Alle Ketten sind in der Tatort Boutique, Kernstrasse 31, 8004-Zürich erhätlich.

HALSKETTE: AMÉRIE / chf 69

HANDGEMACHTE HALSKETTE AUS MESSING

IM SILBER-/GOLDTON, KETTEN MIT EINER

FACETTIERTEN VERZIERUNG AUS ACRYLKRISTALLEN

(Linker ARM)

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HALSKETTE: CINTHIA / CHF 251 .

HANDBESTICKTE HALSKETTE MIT VERSCHIEDEN .

GROSSEN GEOMETRISCHEN ACRYLKRISTALLEN, .

SWAROVSKI-STEINEN UND KETTEN .

getAlife � 01/12 � 17

alle

Pre

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bind

lich

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38 � 01/12 � getAlife

Artastic

culture fag � artastic

Die Redaktion von getAlife besuchte die diesjährige Grafik 12 in Zürich und stellt euch im Folgenden ihre zwei Favoriten vor.

text � valérie ziegler

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Linus von Moos, 25, Luzern

Als Kind war es stets Linus von Moos aka Rips1’ Ziel, den perfekten Superhelden zu zeichnen. Somit wurden Stift und Papier schon früh zum täglichen Begleiter in seinem Leben. Durch Breakdance kam Rips1 mit 13 Jahren erstmals mit Graffiti in Kontakt und fing kurz darauf an, selbst zu sprayen. Mit dem Beginn seiner Lehre als Dekorationsgestalter bekam er ein Gefühl für andere Materialien und Technicken – sein Drang, Neues auszuprobieren, stieg stetig an. «Ich teste gerne neue Materialien und neue Techniken aus. Jedoch zieht es mich immer wieder mit der Dose an die Wand. Dort liegt mein Ursprung und dies soll man auch sehen», so Rips1.

Die hier publizierten Bilder zeigen diverse freie Arbeiten, die in den letzten Monaten entstan-den sind. Aus einer Skizze entstand ein digital ausgearbeitetes Kunstwerk. Die Arbeiten wurden auf verschiedene Materialien wie Holz, Dibond (Gold) und Papier gedruckt. rips1.ch

Mit der Dose an der Wand

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Patrick Redl Wehrli, 43, Zürich

Redl aka Lord ist ein wahres Urgestein in der Zürcher Graffitiszene. Seine ersten Bilder datieren aus dem Jahr 1983. Er ist Mitbegründer der «Revolution Painters» und fiel besonders wegen seiner gewagten und witzigen Solo-Bilder auf.

Ab 1990 gab es nur eine Mission für ihn: «Ich bemale die Welt.» – Graffitis und ganze Konzeptbilder auf Wänden und Zugwagons in der Schweiz, halb Europa, den USA, Brasilien und Ecuador: Mit aufwändigen Arbeiten erschufen sich Redl und seine Crew einen beachtlichen Namen in der internationalen Graffitiszene.

Heute ist Redl ein etablierter Grafikdesigner, Illustrator und Graffitikünstler mit einem breiten Kundenstamm. Nicht nur im Zusammenhang mit der Spraydose hat sich der Zürcher einen Namen gemacht. Als Rapper von den «Primitive Lyrics» tourte er von 1991 bis 1998 durch die Schweiz und das angrenzende Ausland und gehörte zu den Pionieren des Mundart-Rap. Seit 2003 rappt er in der Formation «Radio 200’000». Die Band veröffentlichte drei Alben, tourte durch die Schweiz und Mittel-amerika und erfreut sich einer eingefleischten Fangemeinde.

Redl ist stets auf der Suche nach den interessantesten visuellen Delikatessen. Das Design: überraschend und treffend. Jeder Strich ist mit Leben gefüllt, weil «ich bis heute zum Pinsel greife, das leise Rascheln auf dem Skizzenpapier geniesse und immer wieder die Spraydose in die Hand nehme. So trocknet die Farbe nie ganz aus in unserer Pixelwelt», begründet er.redl.ch

Im Dunkeln der Illegalität

culture fag � artastic

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getAlife � 01/12 � 41

Mit der Werkschau Grafik12 sollen die mo-mentanen Tendenzen in Grafikdesign aufge-zeigt und die vielseitigen, neuen Ausdrucks-formen dieser traditionsreichen Disziplin in ihrem Wandel einem breiten Publikum zu-gänglich gemacht werden.

Die Grafik12 soll gleichsam Werkschau sein und eine Plattform bieten, die es Gestaltern erlaubt, Anerkennung für ihre Arbeit wie auch Aufträge zu bekommen. Gleichzeitig soll die Werkschau Impulsgeber und Netz-werk für den Austausch zwischen Grafik-designern, Auftraggebern, Konsumenten, Vermittlern und Publikum sein.grafik12.ch

Grafik12

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«I'm a beast»

Im Training mit Alex Wilson

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«I'm a beast»

Wenn man ihn nur sprechen hört, könnte man ihn für arrogant halten. Blickt man jedoch in seine funkelnden Augen und hört man sein fröhliches Lachen, wird schnell klar: Das ist nicht Arroganz, sondern Liebe. Liebe für sich selbst, Liebe für das, was er tut.

text � valérie ziegler // bild � tobias merz

«Kannst du dir vorstellen, in zehn Sekunden von hier ans Ziel zu gelangen? Findest du das nicht verrückt? Ich finde es verrückt», vor einer halben Stunde lag Alex Wilson noch im Bett und schlief. Nun – um 17 Uhr – steht er bereits wieder voller Power auf der Bahn, möchte losrennen, doch er darf nicht. Auch die Ruhepha-se gehört zum Training und es gilt, diese strikt einzuhalten.

In drei Monaten ist es soweit: Mit der Lockerheit aus Jamaika und schweizerischer Disziplin startet der 22-jährige Sprinter Wil-son zum ersten Mal an den Olympischen Spielen.

getAlife: Letztes Jahr konntest du in Genf einen neuen Schwei-zer U23-Rekord aufstellen: 200 Meter in nur 20,51 Sekunden. Was war das für ein Gefühl?

Alex Wilson: Das war ein geiles Gefühl! Ich hatte nicht ge-dacht, dass ich so schnell war. Völlig kaputt bin ich am Ziel angelangt. Das Stadion tobte wie verrückt – da wusste ich, dass etwas Spezielles passiert war. Leider verstehe ich kein Französisch, doch dann sah ich auf der Anzeigetafel meine Zeit und dachte: Shiiit, ein neuer Rekord! Richtig realisiert habe ich es jedoch erst eine Woche später, als ich erneut eine Zeit von 20,56 lief. Da wusste ich: Du bist wirklich so schnell, Alex – das war kein Zufall.

getAlife: In ein paar Monaten fliegst du nach London an die Olympischen Spiele. Bist du nervös?

Alex Wilson: 2008 fasste ich mir das Ziel, 2012 in London zu starten. Viele Leute meinten, dies sei unrealistisch, was mich jedoch nicht davon abhielt, daran zu glauben. Ich habe lange dafür gearbeitet und freue mich jetzt brutal darauf. Nervös bin ich (noch) nicht. London ist ja nicht «the end of alles», nachher geht es weiter. Es ist einfach geil, dass ich jetzt schon teilnehmen kann. Ich wünsche mir, es wäre bereits Sommer – ich fühle mich top fit.

getAlife: Wie sieht dein momentaner Trainingsalltag aus? Berei-test du dich speziell auf London vor?

Alex Wilson: Nein, ich steigere mein Training konstant. In letzter Zeit habe ich sehr hart trainiert – vor allem auch im Trainingslager in Südafrika. Da musste ich sogar erbrechen vor Überanstren-gung.

getAlife: Kaum ein anderes Land ist so bekannt für seine Sprin-ter wie Jamaika. Was bedeutet es dir als Doppelbürger, für die Schweiz zu starten?

Alex Wilson: Ich wohne seit 2005 in der Schweiz, ich trainie-re in der Schweiz, ich habe einen Schweizer Trainer und einen Schweizer Pass – ich liebe die Schweiz. Doch bin ich in Jamaika aufgewachsen – mein Herz gehört Jamaika. Die Stimmung in Jamaika ist einfach geiler. Wenn Jamaika auf deinem Rücken steht, bist du der Boss – egal wie langsam du bist. Wie bei vielen anderen Sportarten auch, geniesst der Sprint in Jamaika einen viel höheren Stellenwert als in der Schweiz. Nichts desto trotz: Ich habe mich riesig darüber gefreut, als ich 2010 mein Schwei-zer Nati-Trikot erhalten habe. «I don't have a regret» – ich freue mich sehr, für die Schweiz zu starten!

getAlife: Kannst du uns deinen Tagesablauf schildern?

Alex Wilson: Wenn ich Schule habe, stehe ich um 6:30 Uhr auf. Zum Frühstück mache ich mir einen Shake und esse scrambled eggs. Danach habe ich bis 11 Uhr Schule, wonach es direkt ins Training geht – bis 13:15 Uhr. Mein Mittagessen esse ich nach dem Training auf dem Weg zurück in die Schule. Am Nachmittag habe ich bis 17 Uhr Unterricht, bevor ich dann um 18 Uhr noch-mals trainiere. Meist arbeite ich mit meinem Personaltrainer zu-sammen – er pusht mich sehr hart. Das Training endet um 20:30 Uhr. Danach bin ich kaputt – gehe nach Hause, um zu essen und zu schlafen. Ich mache eine Lehre als Landschaftsgartendesig-ner und habe eineinhalb Tage Schule die Woche.

getAlife: Das hört sich nach wenig Freizeit an.

Alex Wilson: Freizeit habe ich praktisch keine. Ich habe weder Zeit, noch die Musse, in meiner Freizeit gross was zu unterneh-men. Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht. Ausgang ist für mich streng verboten, lieber bleibe ich zu Hause, um zu gamen: FiFa oder Call of Duty (lacht). Ansonsten mache ich nichts. Ich bin ein glücklicher Mensch. Ich finde mein Leben geil. Eigentlich vermisse ich nichts ... eigentlich vermisse ich gar nichts! Was soll ich vermis-sen? Ich sehe meine Kollegen oft; sie kommen zu mir, ich gehe zu ihnen. Sie unterstützen mich brutal, mega sogar! Sie pushen mich auch, sind streng zu mir, was mir extrem viel bedeutet.

getAlife: McDonald's und Burger King sind wohl auch tabu?

Alex Wilson: Ich arbeite mit einem Ernährungsberater. Ja, Fast Food wurde mir strikt verboten. Glücklicherweise bringt mir meine Mama oft was zu Essen vorbei. Wenn immer möglich, koche ich jedoch selbst. Kochen ist die wichtigste Sache in meinem Leben – ich liebe es, zu kochen, ich kann alles kochen (lacht).

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health nut � sweat-soaked

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BACK IN THE WILD SEVENTIES

Die Jeans als Kult- und Protestobjekt

Wagen wir einen Zeitsprung in die Jugendkulturen der siebziger Jahre. Damals hatten es Youngsters einfacher und schwieriger zugleich. Warum? Die Antwort lässt

sich mithilfe eines aus heutiger Sicht banalen Kleidungsstücks belegen: der Jeans. Die Jeans stand für jugendlichen Aufbruch gegen die alten Generationen – sprich alle, die damals mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hatten.

Der Kulturkampf zwischen den Generationen wurde durch weni-ge äusserliche Merkmale bestimmt und erreichte immer wieder neue Höhepunkte in den Familien oder den Schulen. Für unsere Eltern und Lehrer war die Jeans der «Blaue Anton» – eine Hose, die höchstens für die Arbeitswelt auf Baustellen taugte. Mäd-chen hatten sich bitte an züchtige Röcke – damals waren «Glo-ckenröcke» die Spitze der etablierten Moderichtung – zu halten und Buben mussten in Cordhosen, am liebsten in der Trendfar-be Kackbraun, schlüpfen. Darauf hatten beide jugendliche Ge-schlechter null Bock. So stolzierten wir jeweils in unseren Jeans an die sonntägliche Kaffeetafel, die wir so oder so als spiessi-ges Relikt aus alten Zeiten empfanden. Diese «Black’n’White»-Situationen – jung gegen alt – waren anstrengend, boten aber ein klares Identifikationsmuster: Wir wussten uns klar von der Generation unserer Eltern abzugrenzen.

Jeans war aber nicht gleich Jeans. Schon damals spielten Brands eine wichtige Identifikationsrolle. Man suchte in den Jeans-Stores entweder nach Levi’s oder nach Wrangler. Das waren die beiden wichtigen Fraktionen, zwischen denen man sich entscheiden musste. Billigjeans aus den Kaufhäusern wa-ren ein No-Go. Lieber opferte man sein ganzes Taschengeld.

Anfang der siebziger Jahre waren knallenge Röhrenjeans, die wir aus den Italowestern kannten, besonders cool. Um hier kei-nen Millimeter zwischen Haut und Stoff zu lassen, zwängten wir uns in der Umkleidekabine mit vielen Verrenkungen in das neue Kultstück. Daheim schlossen wir uns im elterlichen Bade-zimmer ein, füllten die Badewanne mit Wasser und legten uns mitsamt der Jeans hinein. Jetzt sass die Hose richtig und wir waren bereit für den Ausgang.

Mitte der Siebziger änderte sich die Modewelle: Die Jeans er-weiterte sich im unteren Bereich. Sie mutierte zur Schlaghose. Das passte zu den aufkommenden Plateauschuhen. Zudem ar-beiteten wir an individuelleren Ausführungen. Wenn die Jeans in die Jahre gekommen war, bedeckten wir die durchgescheu-erten Stellen mit Flicken und stickten Zeichen und Muster in den Stoff. Heute würde man die Moderichtung als «stoned washed» kennzeichnen. Auch das war der Elterngeneration ein Graus. Trotzdem: Den Siegeszug der Jeans konnte niemand aufhalten. Bald gab es Jeansjacken und nach der Mini-Mode schwammen, im Zeichen der Maxiwelle, die langen Jeansröcke auf der Erfolgswelle.

Spätestens Ende der siebziger Jahre erkannte der Letzte in der Textilbranche seine Chance: Neben Levi’s und Wrangler waren nun auch Marken wie Diesel und Jesus Jeans in.

Eines war klar: Diesen Kulturkampf hatten wir eindeutig ge-wonnen, jedoch mit seinem Preis; bald waren wir Mainstream – irgendwie uncool. Zeit für den nächsten Streich.

Georg Lutz war in den siebziger Jahren Teena-ger und ist heute Chefredaktor der Life Medien GmbH.

text � georg lutz

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Neugierig auf die zweite Ausgabe von getAlife?Bereits in Sommerlaune stellen wir uns folgenden Schwerpunkten:

Die FerienfrageExistiert überhaupt ein zu viel?

AusgeträumtSpitzensportler im Umgang mit Niederlagen

Der Weg zur SelbständigkeitWas muss bei der Gründung eines Start-ups beachtet werden?

Die Schweiz is(s)t unter freiem HimmelDie schönsten Sonnenterrassen im Vergleich

Sei auch du dabei und definiere mit uns die lesenswerten Themen der Zeit.Get a getAlife and rock the world!

getAlife volume 2 erscheint Anfang Juni 2012

SalesJolanda Dursun / [email protected]

Art Director Tobias Merz / [email protected]

IllustratorDaniel Mahrer / [email protected]

Subscription / EventsNico Heinemann / [email protected]

Copy EditorHédi Róka

Crossmedia ManagerNicolas Ottenheimer / [email protected]

Printing HouseKliemo Printing AG

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Wiederverwendung von Life Medien Seiten nur unter schriftlicher Zustimmung des Verlags. Für unverlangt eingereichtes Foto- und Textmaterial keine Haftung. Fotos: shutterstock.com

Life Medien GmbHDreispitz ArealLeimgrubenweg 4CH-4053 BaselTel. +41 (0) 61 338 20 00Fax +41 (0) 61 338 20 22

PublisherRolf Hess

Publishing DirectorHasan Dursun / [email protected]

Editor in ChiefGeorg Lutz / [email protected]

Editor in ChargeValérie Ziegler / [email protected]

EditorsMichael Merz / [email protected] Krättli / [email protected]

IMPRESSUM

wettbewerb

Wann findet das Openair Frauenfeld statt?

a) 12. bis 15. Julib) 6. bis 8. Julic) 2. bis 5. August

Beantworte die Frage auf facebook.com/getalife.mag und gewinne mit getAlife eine coole Flasche von Sigg für sommerliche Velotouren oder heisse Festivalnächte.

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BERGE KANN MAN NICHT GENUG HABEN.DAS GILT AUCH FÜR FLASCHEN.

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