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Pressespiegel (Auswahl) September 2019 Zusammenstellung: Noemi Loi [email protected]
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Pressespiegel

(Auswahl)

September 2019

Zusammenstellung: Noemi Loi [email protected]

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Inhalt

U-3712 WasserWege

NaturFreunde Nordrhein-Westfalen e.V., Schwerte 3

U-3846 Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft

Die Multivision, Hamburg 6

Z-5451 Out of School – Aus der Zukunft lernen

Fields Private Institute for Future Education and Research gGmbH, Berlin 13

Z-5487 Dortmunder Nachhaltigkeitskonferenz

Depot e.V., Dortmund 16

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U-3712

WasserWege

Projektträger: NaturFreunde Nordrhein-Westfalen e.V.

www.naturfreunde-nrw.de

Förderzeitraum: 01.09.2017 – 31.10.2019, Fördersumme: 156.600 Euro

Der in Schwerte angesiedelte NaturFreunde Landesverband NRW richtet entlang von Gewässern sieben Wanderwege mit Informationsangeboten ein. Er möchte damit mehr Menschen auf die Bedeutung der Gewässer für Natur und Kultur, auf Gewässerbelastung und weitere Aspekte rund ums Thema Wasser aufmerksam machen. An den Wegen werden zu unterschiedlichen Schwerpunkten Hinweistafeln mit Hintergrundinformationen installiert, u. a. zu Flora und Fauna rund um das Gewässer. Webpräsentationen, Geocaches und eine App sollen insbesondere junge Menschen ansprechen. Ein weiteres Projektangebot sind geführte Wanderungen zum Beispiel für Kindergarten- und Schulkinder. Die thematischen Schwerpunkte der einzelnen WasserWege werden vor Ort mit interessierten lokalen Gruppen abgestimmt.

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Willi-Lohbach-Weg erhält Infotafeln

Das letzte Stück des Willi-Lohbach-Wegs zum Haus Pfaffenberg forderte Kondition. © Daniela Tobias

Naturfreunde freuen sich über Erfolg bei der Restauration des geologischen Lehrpfades.

Von Susan Jörges

Vier große Tafeln an den Wanderparkplätzen des Weges informieren seit Ende August über den Streckenverlauf und die Sehenswürdigkeiten entlang des Lehrpfades. Die Fertigstellung der vier Informationstafeln nahm die Ortsgruppe Theegarten der Naturfreunde NRW zum Anlass, am Samstagvormittag drei geführte Wanderungen, unterschiedlich in Länge und Schwierigkeit, auf dem Willi-Lohbach-Weg anzubieten. Zur Stärkung trafen sie sich im

Anschluss im ehemaligen Naturfreundehaus Pfaffenberg.

„Wir sind froh, die geologische Vielfalt des Bergischen Landes erhalten zu können und sie für Wanderer zugänglich zu machen“, erklärte der Betreuer des Weges, Richard Kranz, der mit seiner Gruppe die längste Strecke zurücklegte. Der 7,5 Kilometer lange Wanderweg führt von der Befestigungsanlage Galapa nach Unterburg, entlang der Wupper über Glüder und

Strohn hinauf bis nach Pfaffenberg durch den Solinger Stadtwald.

Im Jahr 1972 hatte der Solinger Naturschützer Willi Lohbach den ersten Naturlehrpfad geschaffen, um Wanderern die Vielfalt geologischer Zeugnisse im Bergischen Land näher zu bringen. Im Februar 2017 hatten die Naturfreunde Theegarten beschlossen, neue Informationstafeln aufzustellen. Ebenfalls werden Markierungen am Wegesrand erneuert, eine Broschüre über den Weg soll angefertigt und sich der Instandhaltung des Weges angenommen werden.

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Heute ist der Wanderweg einer von sechs Wasser-Wegen in NRW. Unterstützung erhielten die Naturfreunde Theegarten daher vom Projekt Wasser-Wege der Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes NRW, im Zuge dessen Wander- und Radwege entlang Gewässern

aufgearbeitet werden.

Ein Ziel: Nachhaltigeres und umweltfreundlicheres Verhalten

„Der Willi-Lohbach-Weg führt durch ein Naturschutzgebiet an zahlreichen interessanten Orten wie der Kläranlage in Unterburg und den Mühlen am Bertramsmühler Bach vorbei. Er ermöglicht es, unterschiedliche Arten der Wassernutzung und Reinigung der Wupper kennenzulernen“ erklärte Markus Maaßen, Projektmanager Wasser-Wege NRW. Marita Klause, Stadtdienst Natur und Umwelt, freute sich über die Erneuerungen. „Ich bin davon überzeugt, dass Wissen über die Gegebenheiten der Natur zu einem nachhaltigeren und

umweltfreundlicheren Verhalten führt.“

Mehr Informationen: www.naturfreunde-nrw.de

Bei Interesse an geführten Wanderungen: willi-lohbach-weg-wasserweg-

[email protected]

U-3712 23. September 2019

https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/willi-lohbach-weg-erhaelt-infotafeln-13030892.html

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U-3846

Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft

Projektträger: Die Multivision e.V. – Verein für Jugend- und Erwachsenenbildung

www.multivision.info

Förderzeitraum: 15.05.2019 – 14.05.2022, Fördersumme: 274.000 Euro

Der Hamburger Verein Die Multivision zeigt jungen Menschen, wie eine klimaneutrale Gesellschaft

2050 gestaltet werden könnte und möchte sie so zu gesellschaftlichem Engagement anregen.

Basierend auf dem von der Bundesregierung verabschiedeten Klimaschutzplan 2050 wurde die

Multivisionsschau „Energievision 2050“ entwickelt. Zu den Themen Energie, Ernährung, Mobilität,

Wohnen und Alltagsgestaltung werden positive und innovative Ansätze vorgestellt. Mit der

Förderung der Stiftung wird die Schau an allen weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen

beworben und soll an mehr als 200 Schulen gezeigt werden. In die Veranstaltungen werden lokale

Akteure aus der Zivilgesellschaft und aus Kommunen eingebunden, damit die Schülerinnen und

Schüler Aktivitäten und Angebote aus der Region kennenlernen. Um den Themenkomplex

„Energie und Klima“ besser an den Schulen zu verankern und ein Engagement der Jugendlichen

zu fördern, werden 60 Nachfolgeangebote durchgeführt.

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Fridays for Future am GSG

Energievision2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft.

Es geht um die Zukunft der Jugend - Die Energievision richtet sich daher direkt an sie. Foto: Veranstalter

Die bundesweite Bildungsveranstaltung „Energievision2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ war zu Gast in Unna. Wie lässt sich das Ziel, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent zu senken, verwirklichen? So lautete die Ausgangsfrage des Bildungsprojekts. Die Multivision wendet sich direkt an die junge Generation, um deren Zukunft es geht.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Renate Nick überbrachte zur Eröffnung der Veranstaltung Grußworte der Stadt Unna und von Bürgermeister Werner Kolter, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte. Das Projekt war auf Initiative der Schülervertretung (SV) des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zu Gast in Unna. Die Initiative resultierte aus den ersten „Fridays-for-Future“-Aktivitäten am GSG zu Beginn des Jahres: Im März hatte die SV des GSG ihre Schulleiterin Stephanie Friske in einer Schülervollversammlung gebeten, das aktuelle KlimaThema zu einem besonderen

Schulthema zu machen und größere Veranstaltungen und Projekttage zu ermöglichen.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Unna, die Stadtwerke Unna GmbH, die Sparkasse UnnaKamen und die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie des

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schulischen Fördervereins konnten alle Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums an der MultivisionsVeranstaltung teilnehmen. Viele von ihnen waren nach Filmbeiträgen und Diskussion überzeugt: Eine vollständige Reduktion der Treibhausgasemission lässt sich nur gemeinsam erreichen. Es gibt bereits gute Ansätze, aber es kann nur gelingen, wenn jeder

bei sich selbst anfängt und guckt, welchen Beitrag jeder selbst im Alltag leisten kann.

Bildungskampagne möchte 500.000 Schüler erreichen

Die bundesweite Bildungskampagne "Energievision 2050“wird in der dreijährigen Laufzeit quer durch Deutschland an rund 2.000 Schulen zu Gast sein und möchte dabei 500.000 Schülerinnen und Schüler erreichen. Projektträger sind der Verein Multivision, die Organisationen „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ und "Plant for Planet" sowie der Deutsche

Städte- und Gemeindebund.

U-3846 30. September 2019

https://www.lokalkompass.de/unna/c-natur-garten/energievision2050-unser-klima-meine-energie-deine-zukunft_a1220241#gallery=null

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Bildungskampagne macht Station in Sendenhorst

Die bundesweite Bildungsveranstaltung „Energievision 2050“ macht Station in Sendenhorst. Insgesamt können morgen rund 500 Schüler der Realschule St Martin und der Montessori-Schule in Sendenhorst daran teilnehmen. Bürgermeister Berthold Streffing will sie morgen früh zusammen mit seinem Klimamanager in der Aula der Realschule in die Veranstaltung einführen. „Unser Klima, meine Energie, deine Zukunft“, lautet das Motto.

Die Schüler sollen durch die multimediale Bildungskampagne für das Thema Umweltschutz sensibilisiert werden, damit sie mit einer Lösung arbeiten können. Die Veranstaltung will Fragen beantworten, Visionen zeigen und die Schüler motivieren, sich für die Umwelt einzusetzen.

"Energievision 2050" tourt über drei Jahre durch die weiterführenden Schulen in Deutschland. Die Kampagne will rund 500.000 Schülerinnen und Schüler erreichen. Projektträger sind der Bildungsträger "die Multivision e.V.", "Help - Hilfe zur Selbsthilfe", der Deutsche Städte- und Gemeindebund und "Planet for the Planet". Unterstützt wird das Schulprojekt unter anderem vom Verband kommunaler Unternehmen und der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.

U-3846 25. September 2019

https://www.radiowaf.de/nachrichten/kreis-warendorf/detailansicht/bildungskampagne-macht-station-in-sendenhorst.html

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„Energievision2050“ am Hansa-Berufs-Kolleg

Klima-Bewusstsein schärfen

Münster - Bilder von durstenden Kindern in Afrika, dem brennenden Amazonas und Überschwemmungen: Die Auswirkungen des Klimawandels wurden den rund 520 Schülern und Schülerinnen aus diversen Fachrichtungen des Hansa-Berufs-Kollegs am Dienstag anschaulich verdeutlicht.

Von Teresa Walter

Jonas Laß vom Verein Multivision erklärt den Schülern des Hansa-Berufskollegs in der Schul-Aula, welche Vorteile fleischlose Ernährung für das Klima haben kann. Foto: Teresa Walter

Die bundesweite Bildungsveranstaltung „Energievision2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ macht insgesamt drei Mal Station in Münster und will insgesamt rund 1500 Schülern weiterführender Schulen über das Thema informieren. Dazu erklärte Moderator Jonas Laß vom Verein Multivision Vorgänge wie den Treibhauseffekt und das Ziel des

Pariser Klimaabkommens, die Treibhausgasemissionen für 2050 um 90 Prozent zu senken.

Organisatorin und Lehrerin Angelika Städler erhofft sich vor allem, dass ihren Schülern ihre gesellschaftliche Verantwortung bewusst wird. „Bloße Forderungen helfen nicht“, meint die 63-Jährige und spricht damit die „Fridays for Future“-Bewegung an. Es brauche auch Hintergrundwissen zum Thema Klimaschutz. Und das wollte Jonas Laß den Schülern unter

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anderem durch einen Film über Organisationen wie „Plant for the Planet“ vermitteln, die sich

zum Ziel gesetzt haben, Millionen von Bäumen weltweit zu pflanzen.

Doch die Idee der Veranstaltung, die von der Stadt, den Abfallwirtschaftsbetrieben und der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gesponsert wird, geht über das bloße Informieren hinaus. Sie will nach eigenen Angaben die Schüler motivieren, sich selbst im Kampf für das

Klima zu engagieren. Ob ihm das gelungen ist, „wird sich zeigen“, sagt Laß.

Benny, angehender Industriekaufmann, behauptet: „Hier hat das keinen motiviert, eher gelangweilt.“ Der 23-Jährige findet, die Veranstaltung sei für das falsche Publikum konzipiert worden, „eher für die achte Klasse“. Er habe sich mehr Diskussionen über konkrete Wege gewünscht, die Erkenntnisse der Wissenschaft mit den Interessen der Wirtschaft zu

vereinbaren, statt etwas über Photosynthese zu hören.

Zweimal noch wird die Veranstaltung in Münster stattfinden. Es wird sich zeigen, ob sie die 1500 Schüler motivieren kann.

U-3846 18. September 2019

https://www.wn.de/Muenster/3964405-Energievision2050-am-Hansa-Berufs-Kolleg-Klima-Bewusstsein-schaerfen

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Schutz der Umwelt

Bundesweites Klima-Projekt informiert an Dormagener Schulen Dormagen Die bundesweite Bildungsveranstaltung „Energievision2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ ist in der kommenden Woche an drei Tagen an drei Schulen zu Gast in Dormagen. Dank der Unterstützung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW werden ca. 2500 Schüler des Norbert-Gymnasiums, des Leibniz-Gymnasiums und der Sekundarschule an den Veranstaltungen teilnehmen.

Die Gesellschaft steht vor der großen Herausforderung, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um über 90 Prozent zu senken. Um dieses Ziel gemeinsam erreichen zu können, braucht es eine gemeinsame Vision für die Zukunft. Es existieren grandiose Projekte, visionäre Ideen, tolle Forschungsinitiativen und lokale Lösungen. „Der notwendige Wandel ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und die Schüler von heute sind Teil der Lösung“, sagt Johanna Nuhn von Multivision, einem Verein für Jugend- und Erwachsenenbildung. „Denn nur gemeinsam können wir die Frage beantworten, wie wir die nahezu vollständige Reduktion der Treibhausgasemission erreichen werden und dabei weiterhin ein gutes Leben führen.“ Die Veranstaltung beantwortet Fragen, zeigt Visionen und macht eine ernsthafte Auseinandersetzung möglich, um die Energie bei den Schülern zu erzeugen, die es für einen

echten Wandel braucht.

Diese Themen sind die Grundlage für die Bildungskampagne „Energievision 2050“, die für drei Jahre durch die weiterführenden Schulen in Deutschland tourt. Projektträger sind der Bildungsträger „die Multivision“, „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“, der „Deutsche Städte- und Gemeindebund“ und „Plant for the Planet“. Unterstützt wird das bundesweite Schulprojekt von dem Verband kommunaler Unternehmen sowie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Die Multivision wendet sich direkt an die junge Generation, um deren Zukunft es geht. „Wir wollen Jugendliche direkt und unterhaltsam informieren, wie Nachhaltigkeit geht und welche Wichtigkeit sie für ihr Leben hat. Mit unserer Kampagne gelingt es uns, den schulischen Unterricht dazu inhaltlich fundiert und intensiv anzureichern und die Schüler für eine persönliche Beteiligung zu motivieren“, ist Franz Schättle

(Multivision) überzeugt.

U-3846 06. September 2019

https://rp-online.de/nrw/staedte/dormagen/umweltschutz-in-dormagen-bundesweites-klima-projekt-informiert-an-schulen_aid-45620989

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Z-5451

Out of School – Aus der Zukunft lernen

Projektträger: Fields Private Institute for Future Education and Research gGmbH

https://fields.de

Förderzeitraum: 01.03.2019 – 31.08.2021, Fördersumme: 165.144 Euro

Das Berliner Fields Institute realisiert in Nordrhein-Westfalen ein Bildungsprojekt mit dem Titel „Out of School – Aus der Zukunft lernen“. Es soll Grundschulkinder für die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen interessieren. Im Mittelpunkt des pädagogischen Konzepts steht der Besuch von 17 außerschulischen Lernorten, zum Beispiel Supermarkt, Bahnhof, Wasserwerk oder Werkstatt für Behinderte. Jeder Lernort steht exemplarisch für eins der 17 Nachhaltigkeitsziele. Die Lernorte sollen den Kindern globale und lokale Herausforderungen näher bringen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Kooperationspartner sind die BNE-Regionalzentren in Menden, Münster und Steinfurt.

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Arche Noah in Menden wird zum NRW-Pilotprojekt

Ulrich Hering (Arche Noah), Ilona Böttger und Jasson Jakovides (beide Fields Institute) bei der Vorstellung des Pilotprojektes in der Arche Noah. (Foto: Tobias Schürmann)

Menden ist eine von drei Städten NRW-weit, die an einem Pilotprojekt zum außerschulischen Lernen teilnehmen. Die Konkurrenz ist groß.

Menden wird Teil des Pilotprojektes „Out of School“ des Berliner Fields Institutes. Die Hönnestadt, der Kreis Steinfurt sowie die Stadt Münster erhielten für NRW den Zuschlag. Die außerschulischen Bildungsangebote sollen mit lokalen Unternehmen in den kommenden zwei Jahren lebensnah das Thema Nachhaltigkeit vermitteln.

„Out of School“ für Grundschüler der dritten und vierten Klasse

„Out of School“ richtet sich an Grundschüler der dritten und vierten Klasse. In Menden nehmen die Albert-Schweitzer-Schule, die Josefschule und Nikolaus-Groß-Schule teil, für die Nachbarkommune Balve ist die Gemeinschaftsgrundschule St. Johannes im Boot. Jasson Jakovides vom Fields Institute beschreibt das Konzept: An festen Terminen vermittelt je ein lokales Unternehmen eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsthemen. So ist der SKFM beispielsweise beim Thema Armut dabei, für das Thema Bildung sind die Dorte-Hilleke-Bücherei sowie die Stadtbücherei Balve Ausrichter eines Besuches.

Praktische Beispiele für Nachhaltigkeit vor Ort

Das Institut stellt die erforderlichen Unterrichtsmaterialien für das jeweilige Themenfeld bereit, die Unternehmen erklären es dann anhand praktischer Beispiele vor Ort. „Wir wollen globale Themen zur Nachhaltigkeit auf die Alltagswelt der Kinder herunterbrechen“, erklärt Jakovides das Prinzip.

Dabei sollen die UN-Ziele ganz bewusst nicht im Unterricht, sondern unmittelbaren Umfeld der Kinder dargestellt, greifbarer gemacht werden. Im ersten Jahr des mit insgesamt 165.000 Euro geförderten Pilotprojektes gehe es zunächst einmal darum herauszufinden, ob das Konzept funktioniert und angenommen wird. Aus Köln und Bonn seien bereits erste Erfolge

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zu vermelden, so Jakovides. Bewährt sich das Angebot im Kreis Steinfurt, Münster und

Menden, soll es nach Abschluss des Projektes breiter ausgerollt werden.

Stiftung der Landesregierung fördert

Projektförderin ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW. Die von der Landesregierung gegründete Stiftung hat den Auftrag, bürgerschaftliches Engagement und nachhaltige

Entwicklung zu fördern.

Die Arche Noah ist BNE-Regionalzentrum, wobei BNE für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ steht, und in Menden Kooperationspartnerin des „Out-of-School“-

Pilotprojektes.

„Out of School“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die 17 globalen UN-Nachhaltigkeitsziele zu vermitteln.

Zu den Themen zählen etwa: Armut, Hunger, Gesundheit, Bildung, Wasser, saubere Energie, Wirtschaft, Industrie und Klimaschutzmaßnahmen.

Für die Schüler bedeutet das konkret: Einen Tag vor dem online buchbaren Besuch eines Unternehmens bereiten sie sich im Unterricht vor. Praktische Beispiele gibt es vor Ort, am Tag nach dem Besuch steht die Nachbereitung – ebenfalls mit Unterstützung des Fields Institutes – auf dem Programm. Es geht laut Jakovides vor allem darum, den Kindern Einblicke zu vermitteln, die sie sonst nicht erhalten würden; ein Blick hinter die Kulissen vor Ort. Nicht zuletzt dient das Angebot den Schulen selbst als Instrument, neue Aspekte im Unterricht direkt in Menden mit den Kindern aufgreifen zu können.

Pro Monat ein Themenschwerpunkt zur Nachhaltigkeit

Jedes Unternehmen kann die beiden Tage pro Schuljahr, an denen es seine Pforten für die Schüler öffnet, festlegen und online in einem Buchungssystem hinterlegen. Die Grundschulen können dann ganz einfach auswählen, welche Betriebe sie besuchen möchten. So soll jede Schule pro Monat zumindest einen Themenschwerpunkt zur Nachhaltigkeit erarbeiten.

Für Alexander Nickel von den Stadtwerken Menden sei gerade die umweltpolitische Bildung und die damit einhergehenden Veränderungen wichtige Themen für die Zukunft. „Wir sind ja auch ein Stückweit dem Gemeinwohl verpflichtet und wollen, dass Menden so schön bleibt wie es ist“, erklärte Nickel bei der Auftaktveranstaltung zum Pilotprojekt. Es sei aber auch wichtig, die Eltern mit einzubinden. „Wir haben sie auf dem Schirm, aber erst einmal wollen wir die Basis für das Projekt schaffen“, betonte Jakovides dazu. Yvonne Busch, Vertreterin der Entsorgungsunternehmen Lobbe und Sase, sieht in der Aktion die Möglichkeit, die Arbeit der Betriebe greifbarer zu machen. Z-5451 30. September 2019 https://www.wp.de/staedte/menden/arche-noah-in-menden-wird-zum-nrw-pilotprojekt-id227227973.html

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Z-5487

Dortmunder Nachhaltigkeitskonferenz

Projektträger: Depot e.V.

www.depotdortmund.de

Förderzeitraum: 12.06.2019 – 31.12.2019, Fördersumme: 5.000 Euro

Der Dortmunder Verein Depot möchte eine lokale Nachhaltigkeitskonferenz etablieren, die sich inhaltlich an der Agenda 2030 orientiert. Die Konferenz soll mit innovativen Veranstaltungsformaten dazu beitragen, dass sich interessierte Menschen mit Wirtschaft und Politik auseinandersetzen und sich für das komplexe Thema Nachhaltigkeit begeistern.

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Vom Wandel im Kleinen und ganz Großen: Erfolgreiche „1. Dortmunder Nachhaltigkeitskonferenz“ im Depot

Die unterschiedlichen Facetten der Nachhaltigkeit wurde im Depot in Workshops diskutiert. Fotos: Peter Lutz

Nach der Konferenz ist vor der Konferenz: Der Kulturort Depot und der Verein Die Urbanisten haben von 2016 bis 2018 das Upcycling Festival Trash Up! veranstaltet und sich dort auf vielfältige Art und Weise mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und kritischem „Konsumverhalten“ auseinandergesetzt. Am selben Ort fand nun die Dortmunder Nachhaltigkeitskonferenz statt, wo diese Inhalte weiterverfolgt und vertieft wurden. Ein Ziel war, das Trash Up-Festival 2020 neu auszurichten und weiterzuentwickeln.

Immer mehr Menschen suchen konkrete Handlungsalternativen

„2018 haben wir festgestellt, dass immer mehr Menschen nach Handlungsalternativen gesucht haben, wie man das mit dem Umdenken hinbekommen kann. Diese Fragen werden immer konkreter: Was kann ich als Mensch tun, in meinem Umfeld, im Privatleben oder auf kommunaler Ebene?“, verdeutlichte die Geschäftsführerin des Depots Marion Edelhoff, die zusammen mit Frank Haushalter (Depot) und Florian Artmann (Urbanisten) die Konferenz organisiert hatte.

Die Menschen spürten, dass man etwas ändern und erreichen könne. „Upcycling ist wichtig, aber wir müssen größer denken. Wie soll sich Trash Up verändern? Machen wir das unter uns als Veranstalterinnen aus oder vielleicht gemeinsam mit euch und ihnen in einer Konferenz?“, so Edelhoff. Die Antwort war klar: Die TeilnehmerInnen waren vor Ort,

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um diesen und anderen Fragen nachzugehen und die „Schwarmintelligenz“ zu nutzen – sowohl Privatleute als auch VertreterInnen zahlreicher Organisationen waren dabei.

Die Urbanisten hatten dafür eigene Wände aufgestellt, wo die Ideen vermerkt werden konnten. Und auch die Workshops sowie die extra langen Pausen waren dafür und zum Austausch geeignet, unterstrich Florian Artmann. Möglich gemacht haben die Konferenz im Übrigen neben den Teilnehmenden auch DEW21, Anne-Fischer-Stiftung, Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Kulturbüro und die Urbanisten.

Zwischen Resignation, Zukunftsängsten und „Fridays For Future“-Klimademos

„Wir leben ja in aufregenden Zeiten, jeden Tag neue und beunruhigende Nachrichten – Klimawandel, Gletscherschmelze, Insektensterben, Waldsterben, Hitzesommer, Unwetter. Diese Schlagzeilen nehmen dem ein oder anderen den Glauben, dass wir das Ruder noch mal rumreißen können“, verdeutlichte Moderatorin Heike Leitschuh, Autorin für nachhaltige Entwicklung, die Ausgangslage.

Aber am 20. September 2019 gingen allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen auf die Straßen, über vier Millionen waren es weltweit – darunter ganz viele junge Menschen. Überall engagieren sich Menschen jeden Alters für eine nachhaltige Entwicklung, eine andere Ökonomie und ein Zusammenleben, das mehr auf Achtsamkeit, Solidarität und Bescheidenheit basiert im Umgang mit

Ressourcen und Umwelt.

Greta Thunberg hat auf der UNO-Konferenz in New York sehr emotional das Gefühl der jungen Menschen auf den Punkt gebracht: „Wie könnt ihr es wagen, uns weiß zu machen, dass es reicht, was ihr tut“, so die Gründerin der „Fridays For Future“-Bewegung. „Es reicht nicht, was die Welt oder die Bundesregierung tut. Das neue Klimapaket ist nicht schlecht, aber nicht gut genug. Aber es reicht auch nicht, was wir persönlich dafür tun“, ergänzte Leitschuh. Mal ein Bio-Ei essen, Energiesparlampe verwenden und ab und an mal Straßenbahn fahren und ein bisschen weniger Fleisch essen. Wir seien auch noch alle im Modus des „Business as usual“.

„Wir sind auch noch nicht bereit, dass größere Veränderungen auch im persönlichen Verhalten nötig sind. Die Welt wacht auf und der Wandel kommt. Das muss nicht schlecht sein, das solidarische Leben wird ein angenehmeres sein, wenn wir nicht mehr nur dem Geld hinterher rennen“, so die Autorin.

„Aber wir werden uns umtun müssen und unsere Gepflogenheiten in Angriff nehmen. Darüber wollen wir heute reden. Verschiedene Ideen und Konzepte, wie der Wandel zu einem guten Leben gelingen kann“, führte Leitschuh in das Thema ein. Mit ihr im „Fishbowl“ in der Haupthalle saßen Dunja Karabaic (Design und Nachhaltigkeit, ökoRAUSCH), Prof. Dr. Marcel Hunecke („Psychologie der Nachhaltigkeit“, FH-Dortmund) und Wolfgang Schürings (Gemeinwohlökonomie)

Design: Es geht um das Reduzieren, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger

Die Designerin Dunja Karabaic ging u.a. der Frage nach, ob Design einen substanziellen Beitrag dazu leisten kann, und wenn ja wie. Denn es geht bei ihr nicht um noch mehr Konsum: „Nachhaltiges Design – unsere Disziplin ist noch relativ jung. Es geht nicht darum, ein neues Produkt zu entwickeln, sondern eine Problemlösung. Also nicht ego-getriebene künstlerisch-kreative Selbstverwirklichung“, machte sie deutlich.

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„Es geht um die Sparsamkeit, da Lösungen zu entwickeln, interdisziplinär zu arbeiten. Es geht um das Reduzieren, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Es soll schön sein und soll Spaß machen. Dafür darf man nicht nur schwarz und weiß denken“, so Karabaic.

„ökoRAUSCH“ hatte 2008 die Messe für Nachhaltiges Design gestartet. Es ging um Produkte, die ökologisch hergestellt sind und eine alternative Konsumentscheidung darstellen können. Dabei sind Konzepte und Ideen, gerade auch in der Kommunikation, wie man einen zufriedenen nachhaltigeren Lebenstil finden kann, gefragt.

Doch DesignerInnen müssen auch mit Unternehmen arbeiten, die etwas verkaufen wollen. „Ich persönlich bin keine Produktdesignerin. Aber auch da muss man schauen, für wen man arbeitet – weniger, kooperativ und solidarisch. Ich brauche Kriterien, für wen ich arbeite, auch wenn ich dann weniger verdiene. Meine Kollegen machen das genauso“, macht die Aktivistin deutlich. Sie würden zum Beispiel nicht für die Autoindustrie arbeiten. „Es geht nicht darum, etwas einfach nur hübsch zu machen, dass es sich besser verkauft. Wir nehmen die ökologische Verantwortung ernst.“

Der Trend nehme zu: „2008 waren wir die Freaks. Warum Upcycling und Umweltschutz? Heute kann sich keine Hochschule für Gestaltung mehr leisten, Nachhaltigkeit nicht auch zu thematisieren“, macht die Designerin deutlich.

Die Gemeinwohl-Ökonomie beleuchtet alternative Wirtschaftmodelle

Wolfgang Schürings saß als Vertreter der Gemeinwohl-Ökonomie in der Runde. Darunter werden seit den 1990er Jahren verschiedene Konzepte und alternative Wirtschaftsmodelle zusammengefasst, die eine Orientierung der Wirtschaft am Gemeinwohl, Kooperation und Gemeinwesen in den Vordergrund stellen. Auch Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung („Partizipation“) werden als Werte der Gemeinwohl-Ökonomie

bezeichnet.

2010 gründete Christian Felber in Wien den „Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie“ für ein Wirtschaften, das auf Kooperation statt Konkurrenz setzt. Die Gemeinwohl-Ökonomie soll eine Systemalternative zur Marktwirtschaft bzw. Kapitalismus und der Planwirtschaft sein – zum Teil auch deren Synthese.

Die Ermittlung, welchen Beitrag ein Unternehmen/Gemeinde/Land/Privatperson zum Gemeinwohl leistet, kann über die Gemeinwohl-Bilanz ermittelt werden. Als Kriterien werden

Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung herangezogen.

In 40 Ländern, in Deutschland in 50 Regionen, gibt es Gruppen, auch in Dortmund. Das Thema wächst rasant: „Ziel sind neue Formen des Wirtschaftens. Der alte Begriff des Gemeinwohls – die Orte, die allen gehören – Marktplatz, Wald, Natur – alles, was nicht im Eigentum ist. Dies zu stärken, was allen gehört und allen dient, ist das Ziel“, erklärte Wolfgang Schürings. Das Privateigentum sollte an die zweite Stelle treten. Doch bisher ist Privateigentum gesetzlich besser gestellt als das Gemeinwohl.

Aber auch bei Firmen kann das Thema Gemeinwohl eine Rolle spielen – sie können eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen lassen. Dabei geht es um Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz, soziale Werte und soziales Verhalten. Die Fragen werden in einer Matrix bewertet, um ein Gemeinwohlprodukt zu entwickeln – wie beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Allerdings sind es hier Kriterien des Gemeinwohls, nicht finanzielle Kriterien. Da gibt es viele Instrumente, die Gemeinwohlbilanz ist die weitestgehende.

1000 Punkte sind das Maximum bei dieser Bilanz, 0 Punkte der Standard, aber -4000 geht auch. „Es sind noch nicht viele Unternehmen, die mitmachen. Es kommen vor allem die, die glauben, dass sie

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das nicht schlecht machen. Viele trauen sich nicht“, bedauert Wolfgang Schürings. „Doch selbst wenn man eine schlechte Bilanz hat, heißt das nicht aufgeben. Die meisten Wettbewerber stehen noch viel schlechter dar. Sie müssen nur sehen, wie man seine eigene Bilanz verbessert und kontinuierlich daran arbeitet. Das ist entscheidend.“

„Psychologie der Nachhaltigkeit“ will Lücke zwischen Einstellung und Verhalten schließen

Das Thema „Psychologie der Nachhaltigkeit“ führte Prof. Dr. Marcel Hunecke von der Fachhochschule Dortmund (Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften) in die Debatte ein. Es geht dabei um psychische Ressourcen in Menschen, die einen nachhaltigen Lebensstil fördern. „Der Startpunkt ist eine Lücke zwischen Einstellung und Verhalten. Aus der Umweltpsychologie können wir die ganz klar

benennen“, so Hunecke.

„Es gibt Motivationsprobleme, was mit der Planung bei der Unterstützung der Ausführung, aber auch bei Infrastruktur und Routinisierung zu tun hat“, erklärte der Experte. „Ich kann Menschen systematisch fördern und fordern – bei Mobilitätswandel, Ernährung, Konsum oder Energieverbrauch. Aber politisch ist die Nachhaltigkeit noch nicht gewollt, man könnte sie aber machen.“

Es gebe psychologische Ressourcen und tolle Kampagnen und Modellprojekte. „Aber es braucht einen kulturellen Wandel und das Ziel,

nachhaltig zu leben, statt nur die Standby-Taste zu drücken“, so Hunecke. „Die Diskussion ist längst überfällig. Ich bin kein Gehirnforscher, sondern in sozialen Prozessen verortet. Die sozial-ökologische Transformation muss stattfinden, nicht nur an einzelnen Punkten“, betonte der Psychologe.

Außerdem müsse Schluss sein mit dieser individualistischen Ökomoral: „Dem Einzelnen wird viel aufs Auge gedrückt. An uns soll es hängen und die Politik schaut zu. Doch gibt es Verbote, Gebote oder Anreize, die es uns leichter machen?“ Die Folge: In der Jetzt-Perspektive ist das Individuum überlastet, nachhaltig leben zu können. Das braucht Infrastrukturen und dies gelänge nur über politische Prozesse. Die Strategien müssten ineinandergreifen.

Nicht nur Ankündigungen: Der kulturelle Wandel im Alltag muss stattfinden

„Wenn ich meinen Alltag nachhaltig gestalten will, habe ich eine höhere Akzeptanz für politische Entscheidungen, die eine nachhaltigere Entwicklung fördern. Der kulturelle Wandel im Alltag muss stattfinden und man muss sich da gegenseitig unterstützen“, so Hunecke.

Ein erster Impuls sei von der Technik ausgegangen – die Effizienzrevolution. „Die hat man in 25 Jahren ausgeschöpft. Aber das reicht nicht. Politik setzt trotzdem noch auf Technologie“, so der Psychologe.

Jetzt gehe es um die Ökonomie. „Vorschläge wie die CO2-Bepreisung sind klasse. Wir brauchen einen Umbau des ökologischen Systems. Aber das braucht einen kulturellen Wandel. Doch das ist in der Mainstreampolitik noch nicht angekommen. Sie wollen noch immer Nachhaltigkeitspolitik so machen, dass der Einzelne nichts merkt. So wird das aber nicht funktionieren. Es geht um Lebensstil-Fragen – da muss man drüber reden“, so Hunecke.

Nach einer Diskussion arbeiteten die TeilnehmerInnen in insgesamt sechs Workshops mit, die jeweils zweimal stattfanden. In den Gruppen wurde unter anderem zu den Themen Umweltökonomie, Zukunftsideen und Psychologie in der Klimathematik, gearbeitet. Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt.

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Wirksamkeit, Problembewusstsein und Gemeinschaft im Dreiklang

Ein bedeutender Aspekt des Psychologie-Workshops war die Achtsamkeit, durch die eine nachhaltigere Lebensführung erwachse. Besonders wirksam seien Wirksamkeit, Problembewusstsein und Gemeinschaft im Dreiklang, sagte Projektleiterin Marion Edelhoff. Zentrale Frage war auch, wie jeder für sich seine/ihre psychischen Ressourcen so nutzen kann, um im Kontext der Nachhaltigkeit auch zu handeln.

„In der Regel steht man morgens auf und macht Kapitalismus“, so begann Christian Nähle (GEMEINGÜTER-Initiative) sein Resümee über seinen Workshop und verwies deswegen auf die doch überraschend große Anzahl an TeilnehmerInnen der Nachhaltigkeitskonferenz.

Zentrale Fragen waren am Ende laut Nähle, wie man kleine Ideen in größere Gefilde skalieren und das vorhandene Engagement nutzen könne. Ein ohnehin kontroverser Punkt der Veranstaltung war, wie es möglich sei, die nachhaltige Lebensweise in die Welt zu tragen

und welche Emotionen, etwa Wut, Trauer oder Freude, dabei verwendet werden sollten.

In einem weiterem Workshop der Gemeinwohl-Ökonomie mussten die TeilnehmerInnen in der ersten Spielrunde verschiedene Szenarien hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bewerten. Wie ist hierbei zum Beispiel das Unglück der Ölbohrplattform Deep Horizon zu sehen, die streng genommen das BIP anstiegen ließ? In der zweiten Spielrunde mussten die Teilnehmer dann die Szenarien dahingehend bewerten, wie sehr sie dem Gemeinwohl dienten. Ziel der Initiative sei es laut Rolf Weber (GWÖ), die Unternehmen mehr auf das Gemeinwohl zu lenken.

Mehr Nachhaltigkeit in Lieferketten als Thema für Politik, Verbraucher und Wirtschaft

Wie bekommt man mehr Nachhaltigkeit in die Lieferketten? Eva-Maria Reinwald (SÜDWIND e.V.) sah in ihrem Fazit bei allen Akteuren Verbesserungspotentiale, also bei KonsumentInnen, Gewerkschaften und Politikern. Im gleichen Zug verwies sie auf eine notwendige Aufmerksamkeit für die Thematik, die erzeugt werden solle, gerade weil der Verlauf der aktuellen Entwicklungen nicht gerade positiv ausfallen würde.

Zum Schluss waren die TeilnehmerInnen mit der Konferenz zufrieden. Es wird vermutlich nichts

Revolutionäres auf den Weg gebracht werden, dass speziell aus dieser Konferenz hervorgeht, aber schlussendlich war erkennbar, dass es gut tat, verschiedenen Ideen und Meinungen einen Raum zu geben, in dem sich die TeilnehmerInnen gegenseitig inspirieren und austauschen konnten. Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist schließlich auch kein Fahrstuhl, sondern muss Stufe für Stufe gegangen werden.

Die Workshop-Themen in der Übersicht:

„Ich mache mir die Welt so nachhaltig, wie sie mir gefällt.“ Das Potenzial von Design für die sozial-ökologische Welt von morgen. Workshopleitung: Dunja Karabaic, ökoRAUSCH

„Hat es sich ausgebeutet?“ Der Streit um ein Gesetz für faire Lieferketten Workshopleitung: Eva-Maria Reinwald, SÜDWIND

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„Städte der Zukunft – Orte für nachhaltigen Wandel und urbane Transformation“ Welche Orte braucht es in Städten, um nachhaltiges und zukunftsweisendes Zusammenleben gemeinsam zu gestalten? Workshopleitung: Annette Bathen, Jonas Runte, Florian Artman, Die Urbanisten

„Psychologie der Nachhaltigkeit – Psychische Ressourcen zur Förderung nachhaltiger Lebensstile“ Schwerpunkt Workshop Runde 1: Achtsamkeit und Sinnkonstruktion Workshopleitung: Prof. Dr. Marcel Hunecke und Nadine RichterSchwerpunkt Workshop Runde 2: Selbstwirksamkeit und Solidarität Workshopleitung: Max Schmiess und Jan Eickhoff FH – Dortmund Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften

„Crashkurs in kommunaler Klimapolitik: Wie verpflichte ich meine Stadt zu Nachhaltigkeit?“ Workshopleitung: Christian Nähle, GEMEINGÜTER-Initiative

„Die globalen Herausforderungen und Krisen unserer Zeit sind vielfältig und trotzdem haben sie eines gemeinsam: Unsere Wirtschaft.“ Workshopleitung: Wolfgang Schürings, Rolf Weber, Gemeinwohlökonomie Regionalfeld Dortmund / Ennepe Ruhr

Von Julian Napierala und Alexander Völkel

Z-5487 29. September 2019

https://www.nordstadtblogger.de/vom-wandel-im-kleinen-und-ganz-grossen-erfolgreiche-1-dortmunder-nachhaltigkeitskonferenz-im-depot/


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