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Premium-Fleisch ist im Kommen · Laschori Exclusiv eine Marke kreiert, die dem Großhandel von Dry...

Date post: 30-May-2020
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56 tk-report minus achtzehn 8-9 / 2014 -18: Fleisch gehört zu den star- ken Bereichen in Ihrem umfangreichen Sortiment. Bremst der Trend zur Ernährung mit weniger oder gar keinem Fleisch die Nachfrage in der Gastronomie? Jens Christian Hardt: Qualitativ hoch- wertiges Fleisch liegt voll im Trend, der Markt verlangt immer mehr nach aus- gewiesener Premium Qualität. Um am Markt zu bestehen, müssen wir uns ständig neu erfinden, das Zusammen- „Eine sorgfältige Auswahl von Produzen- ten ist unabdingbar, um kontinuierlich Spitzenqualität anbieten zu können. Der Kontakt zu ihnen vor Ort ist so wichtig wie der Kontakt zu unseren Kunden.“ Premium-Fleisch ist im Kommen minus 18 Interview über Marktentwicklung, Versorgung und Trends, über das Freihandelsab- kommen mit den USA und die Herausforderungen der Lebensmittelinformationsverordnung. „Angefangen vom Dry Aged Steak bis zum Short Cut vom Hirschrücken ist das gesamte Sortiment unserer Exklu- siv Linie tiefgefroren und steht für per- fekt portionierte Produkte.“ Heike Walter, Ein- & Verkauf Laschori Exclusiv Rari Food International GmbH, Hamburg Jens Christian Hardt, Verkaufsleiter Fleisch Rari Food International GmbH, Hamburg interview Hochwertiges Fleisch liegt voll im Trend. Rari hat eigens dafür jetzt mit Laschori Exclusiv eine Marke kreiert, die dem Großhandel von Dry Aged Steaks bis zu Iberico-Schwein Hoch- wertiges in regionaler Exklusivität bie- tet. Und nicht nur im Luxus-Bereich fragen Profiköche immer mehr nach Nachhaltigkeit, Tierhaltung, Qualität und Inhaltsstoffen. Im Freihandelsab- kommen mit den USA sehen die Im- portgroßhändler einen Fluch und Segen gleichermaßen. Südamerika wie auch Europa würden es schwer haben, hier qualitativ mitzuhalten. „Hormonrinder“ seien nicht zu be- fürchten: Das US-Fleisch stamme aus- schließlich aus zertifizierten Betrie- ben, die keine Hormone einsetzten. T-Racks vom Rothirsch gehören zu den absoluten Rennern im „Laschori Exclusiv“ Sortiment.
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56 tk-report minus achtzehn 8-9 / 2014

-18: Fleisch gehört zu den star-ken Bereichen in Ihrem

umfangreichen Sortiment. Bremst derTrend zur Ernährung mit weniger odergar keinem Fleisch die Nachfrage in derGastronomie?

Jens Christian Hardt: Qualitativ hoch-wertiges Fleisch liegt voll im Trend, der

Markt verlangt immer mehr nach aus-gewiesener Premium Qualität. Um am

Markt zu bestehen, müssen wir unsständig neu erfinden, das Zusammen-

„Eine sorgfältige Auswahl von Produzen-ten ist unabdingbar, um kontinuierlichSpitzenqualität anbieten zu können. DerKontakt zu ihnen vor Ort ist so wichtig wieder Kontakt zu unseren Kunden.“

Premium-Fleisch ist im Kommenminus 18 Interview über Marktentwicklung, Versorgung und Trends, über das Freihandelsab-kommen mit den USA und die Herausforderungen der Lebensmittelinformationsverordnung.

„Angefangen vom Dry Aged Steak biszum Short Cut vom Hirschrücken istdas gesamte Sortiment unserer Exklu-siv Linie tiefgefroren und steht für per-fekt portionierte Produkte.“

Heike Walter, Ein- & Verkauf Laschori ExclusivRari Food International GmbH, Hamburg

Jens Christian Hardt, Verkaufsleiter FleischRari Food International GmbH, Hamburg

interview

Hochwertiges Fleisch liegt voll imTrend. Rari hat eigens dafür jetzt mitLaschori Exclusiv eine Marke kreiert,die dem Großhandel von Dry AgedSteaks bis zu Iberico-Schwein Hoch-wertiges in regionaler Exklusivität bie-tet. Und nicht nur im Luxus-Bereichfragen Profiköche immer mehr nachNachhaltigkeit, Tierhaltung, Qualitätund Inhaltsstoffen. Im Freihandelsab-kommen mit den USA sehen die Im-portgroßhändler einen Fluch undSegen gleichermaßen. Südamerikawie auch Europa würden es schwerhaben, hier qualitativ mitzuhalten.„Hormonrinder“ seien nicht zu be-fürchten: Das US-Fleisch stamme aus-schließlich aus zertifizierten Betrie-ben, die keine Hormone einsetzten.

T-Racks vom Rothirsch gehören zu den absoluten Rennern im „Laschori Exclusiv“ Sortiment.

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minus 18 trend forum x x fleisch, wild, geflügel

spiel aus Konzept, Preis und Qualitätmuss stimmen. Der Kunde sucht Quali-tät zu fairen Preisen, da sind wir mit un-serem Sortiment sehr gut aufgestellt.

-18: Wie entwickelt sich dabeidas Wechselspiel zwi-

schen Marke, Handelsmarke und No-

Name? Was verlangen Ihre Großhan-delskunden dazu von Ihnen.

Hardt: Um sich von der Masse abzuhe-ben, ist eine gut entwickelte Marke un-abdingbar. In nun mehr 15 Jahren habenwir uns mit Laschori als Handelsmarkeetabliert.

-18: Im vergangenen Herbstsind Sie mit einem neuen

Premiumfleisch-Konzept gestartet: „La-schori Exclusiv“. Wie kommt das imMarkt an?

Heike Walter: Mit Laschori Exklusivhaben wir definitiv den Nerv der Zeit ge-troffen. Mit der Exklusiv Linie könnenwir uns nun noch besser am Markt po-sitionieren. Mit der stets gleichbleiben-den Spitzenqualität aus handverlesenerRohware haben wir etwas Besonderesgeschaffen und freuen uns über die Tat-sache, dass der Markt unser Angebotso gut annimmt. Laschori Exclusiv stehtfür Produkte, die von Anfang an fürhöchste Qualität bürgen und deren Her-kunft sich lückenlos verfolgen lässt. DieLiebe zum Produkt setzt voraus, dasswir unsere Produzenten und Lieferantenmit größter Sorgfalt auswählen. Wir ver-stehen uns aber nicht nur als zuverläs-sige Marke, sondern auch als einenverlässlichen Partner, deshalb sichernwir unseren Gebietsvertretungen bei„Laschori Exclusiv “ wie beim LaschoriBeef aus Argentinien ein Alleinvertre-tungsrecht.

-18: Welche Produkte sind dieRenner im Premium-

fleisch-Segment und was zeichnet diesebesonders aus?

Walter: Im Laschori Exklusiv Sortimentsind unsere zarten, geputzten Ochsen-bäckchen vom schottischen Metzgersowie das T-Rack vom Rothirsch ausNeuseeland der absolute Renner. Das T-

Rack wird ausschließlich für die La-schori Exklusiv Linie produziert, ist ab-solut sauber pariert, ohne Silberhautund besticht durch seinen feinen, mil-den Hirschgeschmack. Besonders diePremiumzuschnitte kommen bei unse-ren Kunden hervorragend an. So kannder Koch das Produkt gleich verarbei-ten.

-18: Wie definiert sich Spitzen-qualität beim Fleisch?

Welche Kriterien müssen erfüllt sein?

Hardt: Eine artgerechte Aufzucht, Frei-landhaltung, natürliche Fütterung sowieeine lückenlose Rückverfolgbarkeit sindfür uns oberstes Gebot. Eine sorgfältigeAuswahl von Produzenten ist unabding-bar, um kontinuierlich Spitzenqualitätanbieten zu können. Der Kontakt zu denProduzenten vor Ort ist genauso wichtigwie der Kontakt zu unseren Kunden.Unser Leitbild der Nachhaltigkeit unddes Vertrauens prägt unsere Entschei-dungen und unser Handeln.

-18: In früheren Konzeptensetzten Sie im Premium-

segment auch auf exakt kalibrierte undzum Zeitpunkt der optimalen Reife ein-gefrorene Steaks. Warum gibt es aktuellbei „Laschori Exclusiv“ so wenige Tief-kühlprodukte?

„Eine artgerechte Aufzucht, Freilandhaltung, natürliche Fütterung sowie eine lückenlose Rückverfolgbarkeit sind für Laschori Exclusiv oberstes Gebot.“

„Mit der stets gleichbleiben-den Spitzenqualität aus hand-verlesener Rohware haben wiretwas Besonderes geschaffen

und freuen uns über die Tat -sache, dass der Markt unser

Angebot so gut annimmt.“

Walter: Dem ist nicht so. Angefangenvom Dry Aged Steak bis zum Short Cutvom Hirschrücken ist das gesamte Sor-timent unserer Exklusiv Linie tiefgefro-ren und steht für perfekt portionierteProdukte, so dass keine Extraschnittemehr benötigt werden. Dem Küchen-chef können wir so eine einfache Wei-terverarbeitung gewährleisten. Hoch-wertige Verpackungen und extra kleineInhaltsgrößen öffnen zudem jedemGastronom die Möglichkeit, sein Sorti-ment nach oben hin auszuweiten.

-18: Wie entwickelt sich derFleischmarkt in Hinblick

auf das Tiefkühlsegment? Bei welchenFleischsorten ist die Versorgung stabil;wo sind Engpässe, wo Überangebote?

Hardt: Im Tiefkühlsegment sind derzeitEngpässe beim Rindfleisch aus Süd-amerika zu beobachten, ganz im Gegen-satz zum Frischesegment. Bei Schwei-nefleisch und Kalbsfleisch ist der Marktim TK Segment stabil.

-18: Welche Bedeutung hat einFreihandelsabkommen

mit Amerika für den Fleischmarkt inEuropa? Werden die USA Südamerikabei uns vom Rindfleischmarkt verdrän-gen? Wie schätzen Sie die Qualitäten imVergleich ein; wie die Preise?

Hardt: Südamerika wird immer seinenPlatz haben, aber sicherlich nicht mehrso ausgeprägt und unangefochten wiein der Vergangenheit. US Beef gewinntimmer mehr an Popularität und Aner-kennung. Die Qualität ist weit über dervon Südamerika anzusiedeln, dement-sprechend ist aber auch der Preis viel

„Südamerika wird immer seinenPlatz haben, aber sicherlich nichtmehr so ausgeprägt und unange-fochten wie in der Vergangenheit.US Beef gewinnt immer mehr anPopularität und Anerkennung. DieQualität ist weit über der von Süd-amerika anzusiedeln.“

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höher. Allein durch die Zufütterung vonMais und Getreidemischungen über dreibis vier Monate, dann die gezielte Aus-wahl von Tieren, mit dem SchwerpunktAberdeen Angus und Hereford/AngusKreuzungen, rechtfertigt diese höherenPreise gegenüber dem Fleisch aus Süd-amerika.

-18: Wird das Freihandelsab-kommen für das Fleisch-

segment vor allem ein Rindfleisch-Thema sein oder wird es sich auch inanderen Ihrer Warenbereiche auswir-ken?

Hardt: Das wird sich genauso auf an-dere Fleischsegmente auswirken. Dasist ein Problem der ganzen Branche, dasFreihandelsabkommen wird den Druckauf Europäische Produzenten sicherlichweiter erhöhen. Ich sehe dies als Fluchund Segen in einem.

-18: Teilen Sie Befürchtungen,die Angst deutscher Ver-

braucher vor US-„Hormonrindern“könnte den Rindfleischmarkt insgesamtbelasten?

Hardt: Nein. Im Bereich US Beef habenwir steigende Umsatzzahlen und seitÖffnung des Marktes wird das Fleischals US Beef auch überall ausgelobt, ob

bei Metzgern oder im Restaurant! DieAngst kommt nicht von den Verbrau-chern, sondern vielmehr vom Verbrau-cherschutz und den Fleischlobbyistendie eine Schwächung des europäischenRindfleischmarktes sehen. Das USFleisch kommt ausschließlich von Be-trieben die NHTC (non hormone treatedcattle) Programme, betreiben. DiesesProgramm ist von der EU akkreditiertworden und entspricht somit voll undganz den Europäischen Standards, andenen wir auch nichts ändern sollten.

-18: Wie ist es um den Lamm-fleischmarkt bestellt? Wie

sind hier die Warenströme; wie entwi-ckeln sich die Marktversorgung undPreise?

Hardt: Der Lammfleisch Markt hat lei-der nicht mehr den Stellenwert, den ermal hatte, die Marktpräsenz ist in denvergangenen Jahren immer niedriger ge-worden. Auch wenn schon lange nichtmehr bevorzugt, ist Lammfleisch ausder EU nach wie vor ein hochwertigesund interessantes Produkt. Als beson-ders gutes Beispiel möchte ich hier ex-plizit Irland und Schottland nennen,insbesondere mit Schottland haben wirdurchgehend gute Erfahrungen sam-meln können. Die natürliche Marmorie-rung und der einzigartige Geschmackstehen für sich. Langfristig wird esdarum gehen, wie wir Lammfleisch wie-der stärker in das Interesse der Ver-braucher rücken können.

-18: Wie stehen Sie zur neuenLebensmittelinformations-

verordnung? Finden Sie alles, was darinkünftig vorgeschrieben wird, gerechtfer-tigt und bis Ende 2014 problemlos um-setzbar?

Jörg Neuerburg: Durch die neue Le-bensmittelinformationsverordnung wird

Rinder aus den USA finden zunehmend ihrenWeg auf europäische Teller.

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sich die Kennzeichnung in einigen Punk-ten verbessern, diesen Grundgedankenkönnen wir voll und ganz begrüßen. Diesehr lange Übergangszeit finden wir al-lerdings schwierig, Produkte die bis zum12.12.2014 nach der „alten“ Lebens-mittel-Kennzeichnungsverordnung ge-kennzeichnet werden, dürfen zumBeispiel noch problemlos verkauft wer-den. Bei Tiefkühlprodukten liegt das

Mindesthaltbarkeitsdatum oftmals bei24 Monaten. Das wird sicherlich fürVerwirrung beim Verbraucher sorgen.Klarheit am Markt wird es erst danngeben, wenn die Produkte mit den lan-gen MHD fristen abverkauft sind. Damüssen wir uns allerdings bis 2017 ge-dulden. Bei unserer Eigenmarke La-schori ist die Umsetzung problemlosmöglich, bei Zukaufwaren auf dem

Spotmarkt ist die Umsetzung allerdingsschwer zu steuern, hier sind wir vom je-weiligen Lieferanten abhängig.

-18: Wo sehen Sie aktuell diegrößten Herausforderun-

gen, wo die größten Chancen im Tief-kühlfleisch-Markt?

Hardt: Die Konsumenten sind heute gutaufgeklärt und möchten wissen, was siekaufen. Die Kunden verlangen immerstärker nach konkreten Angaben darü-ber, woher das Fleisch stammt. Einenachhaltige Fleischproduktion sowieeine möglichst lückenlose Rückverfolg-barkeit der Produkte zu gewährleisten,stellt sicherlich eine große Herausforde-rung für die kommenden Jahre dar.Unser Qualitätsmanagement ist dem-entsprechend hervorragend aufgestellt,dennoch werden wir uns auch hier kon-tinuierlich weiterentwickeln. Was kom-mende Trends angeht, ist es ent-scheidend, ob man nur kopiert oder ei-gene Trends setzen kann. Hier möchtenwir unseren erfolgreichen Weg der La-schori Eigenmarken weiterhin fortset-zen. Wir wissen: Nur so festigen wirunsere Marktposition, sichern Arbeits-plätze und erarbeiten uns zufriedeneKunden. jr

„Durch die neue Lebensmittelinformationsverordnung wirdsich die Kennzeichnung in einigen Punkten verbessern, die-sen Grundgedanken können wir voll und ganz begrüßen. Diesehr lange Übergangszeit finden wir allerdings schwierig.“

Jörg Neuerburg, Verkaufsleiter FleischRari Food International GmbH, Hamburg

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