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Praxisbericht_KolleRebbe

Date post: 21-Mar-2016
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Bericht meines Praxissemesters bei KolleRebbe WS 2011/12
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Matr.-Nr.Von - BisUst.Id-Nr.

Vom 1.9.2011 bis einschließlich 24.2.2012 arbeitete ich in der Hamburger Werbeagentur KolleRebbe als Praktikant. In diesem Bericht will ich das halbe Jahr in der Werbewelt zusammenfassen und bewerten. Um den Zusammenhang der Ereignisse und Erfahrungen besser verdeutlichen zu können, scheint es mir sinnvoll, chronologisch vorzugehen und nicht mit Informationen zur Agentur selbst zu beginnen, von denen ich zum Zeit-punkt meiner Bewerbung noch nichts wusste. Ich beginne also mit meiner Entscheidung, mich in Hamburg zu bewerben.

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Wird man als Designstudent damit konfrontiert, sich für eine Praktikumsstelle entscheiden zu müssen, hat man genau genommen zwei Möglichkeiten. Entweder entscheidet man sich für eine kleine, übersichtliche oder für eine große, international agierende Agentur. Das ist natürlich vereinfacht dargestellt und im Anbetracht der fließenden Übergänge und Nischen eigentlich realitätsfern, hilft mir aber bei der Vorentscheidung der Orte, die für mein Praktikum infrage kommen. Mein Vater führt als selbständiger Werbe- und Grafikdesigner eine kleine Agentur in meinem Elternhaus, wodurch mir der Arbeits- und Gestaltungsablauf eines Designbüros sozusagen von klein auf mitgegeben wurde. Das bedeutet nicht, dass ich hier über einen Erfahrungsvorschuss verfügen würde, aber für mein Praxissemester schien es mir doch sinnvoll, möglichst viele Erfahrungen zu machen, unabhängig davon, wo und wie ich in meinem späteren Berufsleben arbeiten möchte. Ich entschied mich also schnell dafür, mein Praxissemester wenn möglich in einer großen, international agierenden Werbeagentur zu leisten.

Natürlich passen sehr viele Agenturen in Deutschland in dieses Raster. Ein weiteres Kriterium war für mich die Wahl der Stadt - das mag oberflächlich erscheinen, aber ich halte die Umgebung für einen wichtigen Faktor der kreativen Arbeit. Wenn man sich ein Bild der Agenturlandschaft macht, kommen mehrere Großstädte in Betracht. Um die Sache kurz zu machen: Als gebürtiger Offenbacher zog es mich, um neue Erfahrungen zu machen nicht gerade nach Frankfurt und Berlin oder Düsseldorf reizten mich ebenfalls nicht. Ich begann also die Arbeit an meiner Bewerbungsmappe mit Hinblick auf Agenturen in Hamburg.

KolleRebbe wurde mir das erste Mal in einem Vortrag vor Augen geführt, den Heiko Schmidt an unserer Fakultät hielt. Er sprach sowohl über Kunden und Arbeiten der Agentur, als auch - und dafür interessierte ich mich wesentlich mehr - über humanistische

Überlegungen

zur Auswahl

der Arbeitsstelle

Wahl der Stadt

Die Bewerbung

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Geschäftsführung und gutes Miteinander. Dieser Vortrag war der Grund, warum KR von Anfang an weit oben auf meiner Prioritätenliste stand. Ich wurde von drei großen Agenturen in Hamburg zum Vorstellungsgespräch eingeladen und hatte das Glück auch von allen eine Praktikumsstelle angeboten zu bekommen. Da sich darunter auch KR befand, fiel mir die Wahl nicht schwer.

Mein Bewerbungsgespräch verlief äußerst angenehm. Ich hatte weder das Gefühl, mich beweisen zu müssen, noch überzeugt zu werden, sondern konnte ungezwungen meine Arbeiten vorstellen und mir die Vorzüge der Agentur in der Hafenstadt anhören. Auch hier kam wieder der freundliche Umgang miteinander zum Gespräch, sowie die Versorgung und die Aufstellung der Kunden. Ich verließ die Speicherstadt mit einem guten Gefühl und erhielt etwa eine Woche später die Zusage.

An dieser Stelle möchte ich einige allgemeine Informationen über die Agentur einstreuen. Kolle Rebbe ist eine 1994 gegründete, inhabergeführte Werbeagentur, residierend in einem Rotklinkerbau der Hamburger Speicherstadt. Sie gehört seit Jahren in führenden Kreativrankings zu den Top-Ten der Branche (horizont / w&v) Die Kundenliste umfasst Base, Bionade, Compo, Deka, EnBW, expert, Friendscout24, Gauloises, GEO, Google, hansgrohe, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Hochland, immowelt, inlingua, Kölln, Leibniz, Lufthansa, Misereor, Navigon, Netto, NIKE, OTTO, Plan, pubbles, readbank, Rittersport, simyo, Sparkasse Holstein, stern, Südtirol, TUI Deutschland, Uhu, ültje, VELUX, VGH, Warsteiner, Volkswagen, Vorwerk und YouTube.

Bei 274 Mitarbeitern erwirtschaftete die Agentur 2010 einen Jahresumsatz von 143 Millionen Euro. Für mich als Praktikant interessanter ist das „Innenleben“ der Agentur. Der alte Speicher wird auf fünf Böden (Stockwerken) von KR eingenommen. Zu anfänglichen Verwirrungen führt die Gliederung der Agentur.

Das Gespräch

und die Zusage

Näheres zu

KolleRebbe

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Nicht nur die Stockwerke heißen „Böden“, sondern auch die einzelnen Abteilungen der Agentur (in anderen Agenturen beispielsweise „Familien“ genannt), was wohl den Hintergrund hat, dass anfangs jede Abteilung einen eigenen Boden hatte und so der Boden IV auch im Boden IV untergebracht war. Durch Wachstum und Umstrukturierungen ist das allerdings nicht mehr aktuell. Die Organisation in den einzelnen Böden ist relativ einfach und basiert auf flachen Hierarchien. Praktikanten, Grafiker, Artdirectoren, Creativ Directoren, jeweils mit Junior und Seniorstatus, Texter, Berater. Gearbeitet wird bei KolleRebbe in großen, lichten Büros oder Freiflächen. Es gibt keine abgeschotteten „Tür-zu-Büros“ sondern meistens große Gruppentische oder verglaste Büros mit zwei bis vier Bewohnern. Die Büros sehen auf Grund der Innenaufteilung des alten Speichers allerdings in jedem Stockwerk anders aus, was der Orientierung sehr zuträglich ist. Küchen versorgen jeden Boden mit Kaffeemaschinen, kalten Getränken, Obstkörben und Raum für Geselligkeit. Soviel zum Aufbau und Stand der Agentur während meiner Praktikumszeit.

Einige Wochen vor meinem ersten Arbeitstag wurde ich intern in einen anderen Boden verlegt. Sollte ich vorher noch auf Boden IV bei Heiko Schmidt arbeiten, wurde ich nun dem Boden V zu Thomas Knüwer zugeteilt. Diese Wendung schien mir im ersten Moment zwar ärgerlich, weil ich nicht für diejenigen arbeiten würde, die mich eingestellt hatten, ermöglichte mir dafür aber, im Boden der größten Kunden zu arbeiten (Google, Bionade, Rittersport, ültje, Tui). Mein erster Arbeitstag war der 1.9.2011. Ich bekam, nachdem mir mein Arbeitsplatz gezeigt und der ganze Boden vorgestellt wurde, genug Zeit um mich einzuleben. Das gut sortierte Intranet der Agentur half dabei sehr. Sämtliche Mitarbeiter sind mit Bild aufrufbar, was das Namenlernen einfacher macht, Neuigkeiten und Ablauf des Agenturalltags werden in einem Newcomer-Text erklärt. Ich bemühte mich

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natürlich, möglichst schnell im Tagesgeschäft behilflich zu sein, geschätzt dauerte es trotzdem zwei bis drei Wochen bis ich mit allen Abläufen vertraut war.

Der Arbeitsablauf ist angenehm unbürokratisch. Über ein Kartensystem findet die An- und Abmeldung morgens und abends statt, die Arbeitsstunden werden über eine einfache Software eingetragen. Wöchentlich trifft sich die gesamte Agentur zu einem „Montagsfrühstück“, wo abgeschlossene Kreationen und Awards präsentiert und die Agentur im allgemeinen organisiert wird. Die einzelnen Böden stimmen sich im Anschluss intern ab und besprechen beim Bodenstatus die To-Dos der Woche.

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Meine Arbeit bei KolleRebbe wechselte wiederholungslos im Monatstakt, weshalb ich hier einen chronologischen Aufriss meiner Tätigkeiten geben möchte.

Im Monat arbeitete ich größtenteils für RITTER SPORT. Die traditionell geführte Schokoladen-Marke feiert im aktuellen Jahr ihr 100. Jubiläum und entsprechend groß war der Arbeitsaufwand zum Jahresende 2011. Mit vielerlei Aktionen sollte das Jubiläum werbewirksam inszeniert werden, dazu gehören natürlich neue Plakatflights, eine spezielle Jubiläumssorte, TV-Spots und Webapplikationen. Die erste verantwortungsvolle Aufgabe, die mir zukam, war das Einfügen eines neuen Copytextes auf die Rückseite der Verpackung der Jubiläumssorte. Hinzu kamen Bildbearbeitungen und Freisteller für die „100-Jahre-Wand“, ein großer Aufsteller, der die Geschichte des Unternehmens Ritter von seiner Gründung bis heute illustriert. Der Lerneffekt hier lag für mich im Umgang mit den Programmen und der Serverstruktur. Es macht einen fundamentalen Unterschied, ob man Werkzeuge wie Photoshop nur für die eigenen Arbeit nutzt oder ob noch eine andere Person (in den meisten Fällen sogar eine ganze Reihe anderer Personen) die Datei nutzen muss. Ich brauchte eine Weile bis ich begriffen hatte, wie man das Layer-Setup sinnvoll strukturiert, die Daten ordentlich auf dem Server ablegt und auch noch im Nachhinein veränderbare Bildkorrekturen nutzt. Natürlich kam ich auch vorher schon mit der Software zurecht, war allerdings noch nie in der Situation, offene Daten abliefern zu müssen, entsprechend unsortiert und chaotisch war auch mein Arbeiten, was sich aber schon nach den ersten Paar Wochen bei KolleRebbe merklich verbesserte .Zudem gab es in diesem Monat - ebenfalls für RITTER SPORT - einige Storyboards für bereits fertig gedrehte Filme zu erstellen, also PDF-Daten, die dem Kunden zur Ablage geschickt werden und Screenshots mit kurzen Beschreibungen des Spots enthalten.

Meine Arbeit

im Speziellen

September

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Gegen Mitte September kam ich dann zum ersten Mal in die Lage, wirklich kreativ arbeiten zu müssen. Zusammen mit Max, einem Textpraktikanten wurde ich zunächst auf Ültje (TV-Spots) und dann auf Vorwerk gebrieft. Für Ültje schrieben wir zusammen einige TV-Spots, für Vorwerk entwickelten wir Goldideen aus. Gold, damit werden Ideen bezeichnet, die nicht unbedingt aus einem Kundenbriefing entstehen oder nicht mal unbedingt auf Kundenwunsch entwickelt werden, sondern nur den Zweck erfüllen, awardverdächtig zu sein. Das bedeutet natürlich, dass man viel freier und ungezwungener an solche Themen herangeht.

Ende September bekam ich den ersten wirklich großen Job. Für Ültje sollten neue LEH-Anzeigen (Lebensmitteleinzelhandel) entworfen werden. Hiermit ist Printwerbung gemeint, die gezielt an den Lebensmitteleinzelhandel gerichtet ist und nicht an den Endverbraucher (Business-to-Business). Ich fand diese Aufgabe (die sich in diversen Korrekturschleifen noch einige Monate durch meine Praktikumszeit zog) sehr lehrreich, da sie mich an die Gestaltung von Werbebotschaften heranführte. Das Arbeiten nach den strengen Richtlinien einer Corporate-Identity, das exakte Platzieren von Gestaltungselementen, der Bau von Packshot-Composings, mit all diesen Dingen hatte ich mich vorher nie beschäftigt. Die ersten Entwürfe, die wir dann Ende September an den Kunden schickten, kamen auch gut an und wurden in den kommenden Monaten weiterentwickelt.

Der Oktober lief aus meiner Sicht eher ruhig ab. Ich konnte weiterhin kleinere Jobs für RITTERSPORT übernehmen. Da ich mich wohl als einigermaßen brauchbarer Illustrator erwies, konnte ich auch immer wieder Scribbles für Goldideen, Präsentationen oder Storyboards anfertigen. Einen interessanten neuen Job bekam ich, als für die Hundebande, einem Social-Kunden von KolleRebbe, eine Messewand gebaut werden sollte. Die Hundebande bietet Strafgefangenen die Möglichkeit, an der Ausbildung von Blindenführhunden teilzunehmen. Für

Oktober

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eine Messe baute ich eine transportable Bilderwand. Hier fand ich vor allem die Auseinandersetzung mit der Reinzeichnung, das Einrichten und Bearbeiten der Proofs und die letztendliche „Bastelarbeit“ interessant. Gegen Ende des Monats bekamen wir Feedback zu den LEH-Anzeigen für Ültje.

Dementsprechend startete auch der November mit der Arbeit an den Korrekturen. Es sollten nun einige Motive ausgearbeitet und dem Kunden als fertige Anzeigen mit Stockmaterial präsentiert werden. Auch der Umgang mit Stockphotos war mir vorher noch nicht geläufig. Trotz der schieren Menge an verfügbarem Bildmaterial ist es nicht leicht, Motive mit passenden Farben, Perspektiven oder Formaten zu finden. Die Korrekturen wurden in der ersten Novemberwoche abgeschlossen und die ausgearbeiteten Motive an den Kunden geschickt. Im Anschluss bekam ich die wohl außergewöhnlichste Aufgabe meiner Praktikumszeit:

Der deutsche Playboy startete einen Kreativwettbewerb für 2012. Für das 40-Jährige Bestehen des Männermagazins sollten Agenturen Glückwunschanzeigen entwerfen. Die 12 besten sollten monatlich im Playboy veröffentlicht werden. Für diesen Job entstand eine ganze Reihe charmanter Ideen, von denen ich auch einige ausarbeiten durfte. Den Rest des Monats beschäftigte mich auch Jobs für die beiden Pitches um Bionade und Lufthansa: Scribbles, Bildersuche, Bildbearbeitung und Composing. In den letzten Tagen kamen noch finale Änderungen an den Ültje-LEH-Anzeigen dazu.

Die Arbeit in der Vorweihnachtszeit teilte sich in drei große Kunden: TUI, Simyo und Ültje. Die erste Adventswoche begann erneut mit einem Job vom Reiseveranstalter TUI. Für eine neues Konzept namens „Cityworlds“ sollten Logos gestaltet werden. Diesen Einblick ins Logodesign empfand ich als sehr wertvoll. Einerseits, weil ich mich mit diesem Gebiet bislang so gut wie gar nicht beschäftigt hatte, andererseits weil ich durch relativ

November

Dezember

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schnell aufeinander folgende Korrekturrunden viele Entwürfe gestalten konnte. In der zweiten Woche beschäftigte mich die finale Arbeit an den LEH-Anzeigen für Ültje. Diese wurden im letzten Entwurfsstatus vom Kunden abgenommen. Da die Gestaltung der Printanzeigen dieses Kunden allerdings von einer externen Agentur erstellt wird, musste nun für das neue Layout ein Styleguide geschrieben werden. Damit konnte ich ein Projekt in einem zusammenfassendem PDF abschließen, an dem ich vom Briefing bis zum Abschluss mitgearbeitet hatte, was auch diese eigentlich trockene Angelegenheit für mich interessant machte. Der dritte Job kam von Simyo. Der Mobilfunkanbieter ließ Konzepte für eine neue Kampagne 2012 entwickeln. In die Kundenpräsentation wurde auch ein Ansatz mit einem von mir gezeichnetem Roboter-Character aufgenommen.

Mit Beginn des neuen Jahres kam eine Reihe neuer Aufträge und Pitches in den Boden. Der Gewinn des internationalen Lufthansa-Etats führte zu einer Reihe von Umstrukturierungen in der Agentur, die mich aber nicht betrafen. Sehr wohl aber die Arbeit für Google. Das Unternehmen bietet eine ganze Reihe von Diensten und Aktionen, die über die bloße Suchfunktion hinausgehen. Die Initiative „GoMobile“ wirbt gezielt für die Funktion von Websites, auch auf Smartphones abrufbar zu sein. Das ist trotz der Explosion der mobilen Internetnutzung bei weitem noch nicht selbstverständlich. Google bietet mit dieser Initiative einerseits Informationen und Statistiken zum Thema, andererseits Lösungsansätze und Applikationen. Ich durfte am Layout der Broschüre mitarbeiten, in der diese Inhalte dargestellt wurden. Dabei handelte es sich um eine Adaption (USA/UK) - auch das wieder eine neue Erfahrung. Ende Januar begann ich mit dem Vektorisieren der Google+-Website. Für das soziale Netzwerk war eine TV-Kampagne geplant, die Nahaufnahmen des Seitenlayouts beinhaltet. Ein Abfilmen der Seite in hoher Qualität war natürlich nur in einer vektorisierten Form möglich.

Januar

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Das Nachzeichnen von Buttons, Schaltflächen und Mouseovers beschäftigte mich in Abschnitten und mit Korrekturen bis Mitte Februar. Ein Highlight hatte der Januar allerdings noch zu bieten. Ich durfte Manuela zur Spendenverleihung des Gruner+Jahr Verlages in Hamburg begleiten, wo Dr. Bernd Buchholz unter anderem auch das Projekt „Hundebande“ (s.o.) mit einem beachtlichen Spendenbudget auszeichnete.

Den letzten Monat meiner Praktikumszeit verbrachte ich weitestgehend mit Jobs für Google. Für den Pitch sollte ein B2B-Ansatz gefunden werden, der sich direkt an kleine bis mittlere Unternehmen richtet und diesen die Google-Produkte näher bringt. Hierfür konnte ich einige Scribbles und eine Reihe von Fotos weißlackierter Gegenständen beisteuern. Das weitere Tagesgeschäft belief sich auf das Gestalten von Google+ -Bannern. Zudem konnte ich beim Layout an einer Broschüre für ein Socialproject in Afrika mitarbeiten.

Februar

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Schon nach wenigen Wochen im Praktikum stellte ich einen Lernerfolg fest, der sich nach sechs Monaten nur bestätigen lässt. In erster Linie wären hier Programmkenntnisse, vor allem in Adobes Photoshop zu nennen. Übersichtlichkeit, Ebenenanordnung, Shortcuts und Möglichkeiten der Bildbearbeitung, die ich so vorher noch nicht beherrschte. Vor allem zeitsparende Lösungen für Probleme in der digitalen Bildbearbeitung, die im Agenturalltag überlebenswichtig sind, bekam ich vermittelt. Natürlich soll nicht der Eindruck entstehen, jemand hätte mir beim Arbeiten über die Schulter geschaut und mir schrittweise erklärt was ich zu tun habe, zumal ich schon über einiges Vorwissen in der gängigen Software verfügte. Aber durch neue Aufgaben und kurze Tipps fiel es mir leicht, mich hier weiterzubilden. Durch die vielen illustrativen Aufgaben, die ich bekam, überwiegend Skribbles für Präsentationen von Ideen, fällt es mir nun wesentlich leichter eine Idee schnell aufs Papier zu bringen. Auch in die digitale Illustration bekam ich dank meines Kollegen Stephan einige Einblicke, die ich so vorher noch nicht hatte. Ich konnte also sämtliche handwerklichen Fertigkeiten, die der Beruf des Gestalters verlangt, ausbauen und trainieren aber auch viel auf konzeptioneller Ebene lernen.

Die Werbewelt in die ich Einblick erhielt ist einfach, sympatisch und unkompliziert, sucht kreative Lösungen eher durch einfache, brilliante Ideen, als durch komplizierte Konstruktionen. Dies sind Ansätze die ich in den vergangen Semestern immer mehr in meine Gestaltung integriert habe und die ich für elementar halte. Natürlich trifft das nicht auf jeden Moment zu, denn das Tagesgeschäft ist in den meisten Fällen alles andere als brilliant oder simpel, aber auch hier kommt es darauf an, das Design so nah am Menschen wie möglich zu halten. Mit dieser uneitlen und bodenständigen

Reflektion

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Perspektive konnte ich mich gut identifizieren. Zudem hatte auch ich als Praktikant die Möglichkeit, an den regelmäßigen Goldrunden teilzunehmen, in denen gute und ausgefallene Ideen außerhalb des Tagesgeschäftes gesucht werden. Auch wenn ich mir nicht immer sicher war, ob ich meine Arbeit gut machte, hatte ich doch immer das Gefühl ernst genommen zu werden. Besonders neue Ideen meinerseits wurden immer angehört und fair kritisiert.Ein weiterer positiver Punkt ist die Vielfalt der Jobs, die ich bearbeiten konnte. Für mich war es angenehm, nicht monatelang nur für einen Kunden arbeiten zu müssen. Meine Aufgaben wechselten oft im Tagesrythmus. Zwar hatte ich das ein oder andere mal auch das Gefühl, so nie wirklich in die Tiefe gehen und mich mit allen Facetten dieses Kunden auseinandersetzen zu können, letztendlich habe ich diesen ständigen Wechsel aber als sehr kreativitätsfördernd empfunden.

Als letztes muss noch das unvermeidliche Thema „Überstunden“ angesprochen werden. Ich war bis auf zwei oder drei Ausnahmen an die ich mich erinnern kann, an denen eine drohende Deadline meinen Arbeitseinsatz erforderte niemals gezwungen, länger in der Agentur zu bleiben. Durch gute Versorgung, angenehme Stimmung und schöne Jobs wurde es aber gelegentlich auch mal später. Gestört hat mich das nie.

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Vielen Dank

Tom KirchgäßnerMichael Füsslin

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