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Poliomyelitis und das
Eine Selbsthilfegruppe stellt sich vorAngelika Behrenhoff
PolioGruppe Franken
Post-Polio-Syndrom
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Themen:Poliomyelitis – was ist das?
Die Spätfolgen – das Post-Polio-Syndrom
Orthopädische Hilfsmittel
Aufgaben der Selbsthilfegruppen
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Die PoliomyelitisVirusinfektion, bekannt als Kinderlähmung
Infektion tritt meistens im Kindesalter auf
Massive Impfkampagne der 60er und 70er Jahre
„Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam“
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Die ImpfungEntwicklung des Lebend-Impfstoffs durch Albert Bruce Sabin, Mediziner und Virologe, in den späten 1950er Jahren
Vorarbeiten von Jonas Salk. Der Immunologe entwickelte 1955 den ersten Impfstoff
Impfungen gegen Kinderlähmung in Deutschland ab 1962
Erhebliche Rückgänge der Erkrankungsfälle
Letzter Krankheitsfall in Deutschland 1990
Albert Bruce Sabin
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Übertragung und SymptomeVirus überträgt sich über Tröpfchen- oder SchmierinfektionVon Ansteckung bis Ausbruch im Durchschnitt 1 bis 2 WochenLeichtes Fieber, Kopfschmerzen, NackensteifigkeitSymptome wie bei einer GrippeInfektion verläuft in 95 % der Fälle ohne KrankheitszeichenAnsteckungsgefahr, solange das Virus ausgeschieden wird – in der Regel 1 bis 6 WochenAkute Poliofälle immer noch in Afghanistan, Nigeria und Pakistan
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Der InfektionsverlaufDie Viren vermehren sich im Darm
Viren gelangen über die lokalen Lympfknotenund später über die Blutbahn in die Nervenzellen des Rückenmarks
Körpereigene Abwehrzellen lassen Entzündung entstehen
Nervenzellen werden zerstört
Auch Kontrollzentren im Gehirn können zerstört werden, z.B. das Atem-, Kreislauf- oder Temperaturzentrum
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Eiserne Lungen, ca. 1938 Krankenstation mit Eisernen Lungen, ca. 1953
Eiserne LungenErste Geräte zur maschinellen Beatmung von MenschenKrankenhaussäle mit eisernen Lungen
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Die motorischen Zellen des RückenmarksKörpereigene Abwehrzellen lassen Entzündungen entstehenZerstörung der motorischen Nervenzellen Schlaffe Lähmungen entstehen
Zwei gesunde Motoneurone Motoneuron, vom Poliovirus geschädigt
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Die motorischen Zellen des Rückenmarks
Neue Aussprossungen (Nervenzellen-Ausläufer) der motorischen Nervenzellen
Der Muskel wird wieder versorgt
Die Zelle „bedient“ jetzt viel mehr Muskelzellen als vorher
Besserung der Muskelkraft und auch Muskelaufbau
„Wilde“ Nervenzellen-Ausläufer
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Das Post-Polio-SyndromStabiler Zustand von mindestens 15 Jahren
Jahrzehntelange Dauerüberlastung
Endgültige Zerstörung der schon geschädigten Nervenstrukturen
Gefühl des Betroffenen: Die Kinderlähmung kehrt zurück
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Das Post-Polio-SyndromEine neurologische Erkrankung mit vielen Symptomen
u.a. Erschöpfung, abnorme Müdigkeit, Muskelschwäche und Muskelschmerzen
Temperatur-Regulationsstörungen
Störungen der Atmung und Schluckbeschwerden
Erschöpfung der überlebenden Motoneurone
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Die Kinderlähmung –eine fast vergessene KrankheitDas Post-Polio-Syndrom daher bei vielen Ärzten und Therapeuten unbekannt
Symptome wirken fast wie Altersbeschwerden, Wechseljahre
Beim Poliobetroffenen eine unverhältnismäßige Verschlechterung, z.B. das Laufen
PPS ist eine neurologische Erkrankung, sollte auch neurologisch therapiert werden
Schädlich: Muskelaufbau Hilfreich: muskelerhaltende Therapien
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Orthopädische HilfsmittelWichtig: Überanstrengung vermeiden
Rechtzeitig orthopädische Hilfsmittel annehmen
z.B. Orthesen, Gehstützen, Rollator, Rollstuhl bis hin zumE-Scooter
„Haushalten“ mit seinen Ressourcen
Leichte, stabile, individuell angepasste Orthese
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Aufgaben unserer Selbsthilfegruppe
Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander
Gegenseitige Motivation und emotionales Auffangen in der Gruppe
Dadurch bessere Akzeptanz der krankheitsbedingten Lebenssituation
Neues Wissen bekommen über viele Referate von Fachleuten
Aufklärung über das Post-Polio-Syndrom
Ausrichtung von Infotagen für Betroffene, Interessierte, Ärzte und Therapeuten
Themen u.a.: Hilfsmittel, Sozialrecht, Pflege, Therapie bis hin zur Selbstverteidigung vom Rollstuhl aus
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SelbsthilfeEine Gruppe gleichgesinnter Menschen übernimmt mit der Selbsthilfe für ihr Anliegen Verantwortung
Die Gruppe besteht bereits seit 10 Jahren
Zum Jubiläum wurde ein ausführliches Journal über diesen Zeitraum erstellt
Vielen Dank nochmals an unsere Unterstützer Genefrank und Riedel & Pfeuffer
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Zusammenarbeit auf regionaler EbeneDie regionalen Polio-Selbsthilfegruppen arbeiten zusammen
PolioGruppe FrankenAngelika BehrenhoffSprecherinTel. 0911/93893007E-Mail: [email protected]
Bundesverband Polio e.V.Regionalgruppe 79, NürnbergPetra BieberSprecherinTel. 09190/9954103E-Mail: [email protected]
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Quellen:
Folie 3/5: https://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-k/kinderlaehmung/28934(07.10.2017)
Folie 4: https://web.archive.org/web/20060907133750/http://sabin.uc.edu/biography.cfm(07.10.2017)
https://www.welt.de/gesundheit/article133652866/Er-trieb-der-Menschheit-die-Kinderlaehmung-aus.html (07.10.2017)
Folie 5: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/kinderlaehmung-poliomyelitis/uebertragung/ (07.10.2017)
Folie 6: Quelle: Polio & PPS besser verstehen, Hrsg: Polio-Echo e.V., Eika e.V., S. 22
Folie 7: http://www.spiegel.de/einestages/medizingeschichte-a-948551.html, (15.10.2017)
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwieuqbaifPWAhXGWRoKHf3SDZQQFgg1MAM&url=https%3A%2F%2Fwww.nlga.niedersachsen.de%2Fdownload%2F12738%2FPolio-Eradikation_-_Ein_Rueckblick.pdf&usg=AOvVaw2QZwbesDSrAuJd85NtolCW (15.10.2017)
Folien 8/9/10/11/13: Frommelt P., Vortrag/Grafiken Postpolio-Motoneuron-Syndrom 2011
Folie 11: http://flexikon.doccheck.com/de/Poliomyelitis (07.10.2017)
Quelle: Winterholler M, Vortrag Post-Polio-Syndrom, 23.09.2017, Nürnberg
Quelle: Fujak A, Vortrag Post-Polio-Syndrom, 23.09.2017, Nürnberg