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Branchenreport 2017Physiotherapie, MassagenWZ-Code 86.90.2

Branchenreport Physiotherapie, Massagen | Branche in Kürze

1 Branche in Kürze1 Branche in KürzeRein rechnerisch erhält jeder in Deutschland ge-setzlich Versicherte vier physiotherapeutische Be-handlungen pro Jahr – Tendenz steigend, dennmit dem Alter steigt auch die Nachfrage bzw. diemedizinische Notwendigkeit nach diesen Heilmit-teln. Die Therapeuten bewegen sich in einem starkwachsenden, weitestgehend konjunkturunabhän-gigen Markt. Die Zahl der Praxen erhöht sich ste-tig, die Marktstruktur präsentiert sich sehr frag-mentiert, Markteintrittsbarrieren und Gründungs-kosten sind gering, das Insolvenzrisiko ebenso.Die Gewinnsituation der Praxen hat sich in denletzten Jahren positiv entwickelt, nachdem sichzuvor die Marge jedoch über einen längeren Zeit-raum verschlechtert hatte. Insbesondere Kleinst-praxen, deren Marge sich gegen den Branchen-trend auch im letzten Jahr rückläufig entwickelthat, stehen zusehends unter Druck, insbesonderein ländlichen bzw. strukturschwachen Regionenmit einer geringeren Zahl an Privatversichertenund/oder dort, wo weniger verordnet bzw. die Leis-tung des Therapeuten schlechter vergütet wird.Denn diese Kriterien unterliegen starken regiona-len Schwankungen. Das liegt unter anderem da-ran, dass die Physiotherapeuten ihre Preise nichtselbst bestimmen können, sondern im Kernmarktauf die Vergütung durch die GKVen angewiesensind. Deren Marktmacht ist hoch, ebenso derenBemühungen, Kostensteigerungen einzudämmen.Das führte eben dazu, dass Umsatzsteigerungenin den Praxen nicht mit der jeweiligen Kostenent-wicklung standhalten konnten. Die Attraktivitätdes Berufs hat darunter gelitten und es entschei-den sich immer weniger Schulabgänger für den

Beruf oder die Absolventen für ein anderes Betäti-gungsfeld. Der Fachkräftemangel geht mit regio-nalen Versorgungsengpässen einher, allerdingshat der Gesetzgeber entsprechend reagiert undzuletzt z.B. im Rahmen des HHVG bessere Vergü-tungen ermöglicht. Modellvorhaben sollen zudemBlankoverordnungen in allen Bundesländern er-möglichen. Im Rahmen einer Nivellierung der Heil-mittelrichtlinie wurden langfristige Heilmittelbe-darfe vereinfacht, die verbindliche Ärztesoftwareverspricht bürokratische Erleichterungen. Die re-gionalen Vergütungsunterschiede sollen schritt-weise in den nächsten Jahren angeglichen wer-den. Die positiven Änderungen der Rahmenbedin-gungen sind neben einer verbesserten Vergütungder Physiotherapeuten zudem mit einem geringe-ren Regressrisiko bei den Ärzten verbunden, dieals Verordner eine zentrale Rolle für die Physio-therapeuten einnehmen. Hierzulande dürfen näm-lich im Gegensatz zu anderen Ländern, wo das Be-rufsbild meist akademisch geprägt ist, keine Pati-enten ohne ärztliche Überweisung behandelt wer-den (Ausnahme: sektorale Heilpraktikererlaubnis).Standesvertreter kämpfen daher bereits seit ge-raumer Zeit für die Möglichkeit eines Direktzu-gangs zum Patienten und hoffen auf die nächsteLegislaturperiode.

Kurzum: Unabhängig von der künftigen politi-schen Gemengelage, sind die Perspektiven für diePhysiotherapeuten positiv, Umsatz- und Rendite-situation der Praxen werden sich kurz- bis mittel-fristig verbessern (B Abbildung 1, S. 2 ) .

Auszug aus Kap. 6: Chancen und Risiken im Überblick

Chancen

Wachsender Markt

Günstigeres regulatorisches Umfeld (höhere Vertragsabschlüsse 2017–2019)

Risiken

Fachkräftemangel

Attraktivität/Vergütungsniveau (durch GKVen) des Berufs

Quelle: Eigene Recherchen

2 © 2017 DSV 304 642 756

Branchenreport Physiotherapie, Massagen | Inhalt

1 Branche in Kürze 2

2 Branchenbeschreibung 4

3 Branche in Zahlen 6

3.1 Volkswirtschaftliche Kennzahlen 6

3.2 Branchenspezifische Kennzahlen der Sparkassen-Finanzgruppe 13

4 Branchenwettbewerb 20

4.1 Wettbewerbssituation 20

4.2 Bedeutende Unternehmen 25

5 Rahmenbedingungen 26

6 Trends und Perspektiven 29

Glossar 33

Programm der Branchenreports 2017 39Impressum 40

Inhalt

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