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Philharmonie à la carte

Date post: 15-Apr-2022
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1 26. April 2015 Philharmonie à la carte Kreuzkirche
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Page 1: Philharmonie à la carte

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26. April 2015

Philharmonieà la carte

Kreuzkirche

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Sa 30. | So 31. Mai 201519.30 Uhr | Albertinum

Michael Sanderling | Dirigent

ADAMS . MOZART . HOLST

»DIE PLANETEN«Gustav Holst

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»WELCH ZERSTÖRENDES, WÜSTES LEBEN UM MICH HER« – Beethoven

Sebastian Weigle | Dirigent

L'uba Orgonášová | Sopran

Marina Prudenskaya | Mezzosopran

Christian Elsner | Tenor

René Pape | Bass

MDR Rundfunkchor

Philipp Ahmann | Einstudierung

Philharmonie in der Kreuzkirche

Sonderkonzert

A P R I L2015

26SONNTAG

18.00LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827)

»Missa solemnis« D-Dur op. 123

Kyrie

Gloria

Credo

Sanctus – Benedictus

Agnus Dei

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KyrieKyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.

GloriaGloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te. Benedicimus te. Adoramus te. Glorificamus te.Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens. Domine Fili unigenite, Jesu Christe.Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris.Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis. Quoniam tu solus Sanctus. Tu solus Dominus. Tu solus Altissimus, Jesu Christe. Cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen.

KyrieHerr, erbarme dich.Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

GloriaEhre sei Gott in der Höhe. Und auf ErdenFriede den Menschen, die guten Willens sind. Wir loben Dich, wir preisen Dich. Wir beten Dich an. Wir verherrlichen Dich.Wir sagen Dir Dank ob Deiner großen Herrlichkeit. Herr und Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater! Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn! Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters!Der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt: Erbarme Dich unser. Der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, nimm unser Flehen gnädig auf. Der Du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige. Du allein der Herr. Du allein der Höchste, Jesus Christus. Mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen.

CredoCredo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium.

Credo in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum. Et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero. Genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit des coelis.Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine.Et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato passus, et sepultus est.Et resurrexit tertia die secundum Scripturas.

CredoIch glaube an den einen Gott. Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.

Ich glaube an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch Ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und um unsres Heiles willen ist Er vom Himmel herabgestiegen. Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau.Und ist Mensch geworden.Gekreuzigt wurde Er sogar für uns; Unter Pontius Pilatus hat Er den Tod erlitten und ist begraben worden.Er ist auferstanden am dritten Tage, gemäß der Schrift.

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Et ascendit in coelum: sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria, judicare vivos et mortuos: cujus regni non erit finis.

Credo in Spiritum Sanctum, Dominum, et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per Prophetas. Credo in unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma, in remissionem peccatorum. Et expecto resurrectionem mortuorumEt vitam venturi saeculi. Amen.

Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, Gericht zu halten über Lebende und Tote: und Seines Reiches wird kein Ende sein.

Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohne ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht; Er hat gesprochen durch die Propheten. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten.Und das Leben der zukünftigen Welt. Amen

SanctusSanctus, Sanctus, Sanctus Dominus, Deus Sabaoth.Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Osanna in excelsis. Benedictus, qui venit in nomine Domini. Osanna in excelsis.

Agnus DeiAgnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Agnus Dei:Dona nobis pacem.

SanctusHeilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen.Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit.Hosanna in der Höhe!Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!

Agnus DeiLamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: erbarme dich unser. Lamm Gottes:Gib uns Frieden.

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Ludwig van Beethoven»Missa solemnis«

Ludwig van Beethoven hielt die »Missa solemnis« für seine größte Komposition. Er hat mit ihr ein Werk geschaffen, das mit vielen Konventionen liturgischer Musik bricht. Die »Missa solemnis« verdankt ihre Entstehung der Ernennung von Beethovens Freund und Gönner, dem Erzherzog Rudolph, zum Erzbischof von Olmütz. Als Beethoven von der Ernennung erfuhr, schrieb er: »Der Tag, wo ein Hochamt von mir zu den Feierlichkeiten für I. K. H. soll aufge-führt werden, wird für mich der schönste meines Lebens sein; und Gott wird mich erleuchten, dass meine schwachen Kräfte zur Verherrlichung dieses feierlichen Tages beitragen.« Beethoven konnte die Komposition jedoch nicht rechtzeitig vollenden. Die Arbeit nahm ihn sechs Jahre lang in Anspruch, während derer er intensive Studien auf den Gebieten der Theologie, der Liturgik und der alten Kirchen-

musik betrieb. Vollständig wurde die Messe erst nach Beethovens Tod aufgeführt, und zwar 1830 im böhmischen Warnsdorf.Das »Kyrie« von Beethovens Komposition ist noch vergleichsweise konventionell gehalten. Bei aller Feierlichkeit bewahrt die Musik den Ton ernster Andacht. Schon mit dem »Gloria« sprengt Beethoven dann jedoch den Rahmen des Üblichen: nicht nur in der großen Ausdehnung des Satzes, sondern auch in der das Fanatische streifenden Intensität des Ausdrucks. Die einzelnen Abschnitte stehen dabei zueinander im Verhältnis des schärfsten Kontrasts. Den Schluss bildet eine virtuose Fuge. Das »Credo« ist ein Satz von außer- ordentlicher struktureller Vielfalt und Dichte. Im »Et incarnatus est« greift Beethoven auf die alten Kirchentonarten zurück, daneben gibt es aber auch ausgesprochen »moderne« Passagen. Die Krönung bildet wiederum eine Fuge, die vielleicht noch bedeutender ist als die Gloria-Fuge. Sie fordert die Fähigkeiten des Chors rücksichtslos heraus. Einfacher gehalten ist das »Sanctus«, dem allerdings mit dem

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ausgedehnten, herrlichen »Benedictus« eine Musik folgt, die zum Individuellsten gehört, das Beethoven je geschrieben hat. Im »Agnus Dei« scheint der Komponist endgültig die Beschränkungen des Litur-gischen hinter sich zu lassen. Das grelle Schlachtengemälde, das hier der Bitte um Frieden vorausgeht, nimmt bereits die symphonischen Dichtungen des späteren 19. Jahrhunderts vorweg.Tonartlich ist das ganze Werk auf den Kontrast zwischen der Haupt-tonart D-Dur (Vorzeichnung: zwei Kreuze) und B-Dur (zwei b’s) gestellt: »Kyrie«, »Gloria« und »Sanctus« stehen in D-Dur (wobei das »Gloria« größere D-Dur-Passagen enthält), das »Credo« in B-Dur. Geradezu kriegerischen Charakter erhält dieser Tonartenkontrast im »Agnus Dei«. Hier bricht die Schlachtenmusik in B-Dur mit brutaler Gewalt in ein D-Dur-Gefüge ein. Erst mit der allmählich zuversichtlicher werdenden Bitte um Frieden, »Dona nobis pacem«, kehrt die Musik nach D-Dur zurück. Auf denselben Tonartengegensatz sind übrigens weite Teile der Neunten Sinfonie gestellt, besonders in deren Finale.

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Der Titel »Missa solemnis« wird heute fast ausschließlich für Beethovens D-Dur-Messe ver-wendet. Es handelt sich aber um einen Gattungsnamen: Gemeint ist eine besonders feierliche, groß angelegte Komposition. So ist auch Franz Schuberts genau zeitgleich mit Beethovens Werk entstandene As-Dur-Messe eine Missa solemnis. Beethovens »Missa solemnis« hat keineswegs immer ungeteilte Zustimmung gefunden. Selbst viele Musiker haben zu ihr ein distanziertes Verhältnis,

was keineswegs allein mit den Schwierigkeiten der Ausführung zu begründen ist. Theodor W. Adorno hat in seinem Aufsatz »Verfremdetes Hauptwerk« beobachtet, wie »untypisch« die »Missa solemnis« für Beethoven ist. Verglichen mit den großen Instrumentalwerken nimmt sie den subjektiven Ausdruck stark zurück. Stattdessen enthält sie zahlreiche archaisierende Momente. Adorno schreibt:

»Die Missa solemnis ist ein Werk des Weglassens, der permanenten Versagung; sie bereits rechnet zu jenen Bemühungen des späteren bürgerlichen Geistes, welche das allgemein Menschliche nicht mehr in der Konkretion besonderer Menschen und Verhältnisse zu denken und zu gestalten hoffen, sondern durch Abstraktion, durchs Weg-schneiden des Zufälligen gleichsam, durch das Festhalten an einer Allgemeinheit, die an der Versöhnung mit dem Besonderen irre ward. Die metaphysische Wahrheit wird in diesem Werk zu einem Residuum

LUDWIG VAN BEETHOVEN

geb. 16. Dezember 1770, Bonngest. 26. März 1827, Wien

»Missa solemnis« D-Dur op. 123

Entstehung: 1817 – 1823

Uraufführung: in der Philharmonischen Gesellschaft in Sankt Petersburg am 7. April 1824

Spieldauer: ca. 80 Minuten

Orchesterbesetzung:2 Flöten2 Klarinetten2 Oboen2 Fagotte4 Hörner2 Trompeten3 PosaunenPaukenOrgelStreicher

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ähnlich wie in der Kantischen Philosophie in der inhaltsleeren Reinheit des bloßen Ich denke. Dieser Residualcharakter der Wahrheit, der Verzicht aufs Durchdringen des Besonderen, verurteilt die Missa solemnis nicht bloß zum Rätselhaften, sondern prägt ihr, in einem obersten Sinn, die Spur von Ohnmacht auf; von Ohnmacht nicht sowohl des mächtigsten Komponisten als eines geschichtlichen Standes des Geistes, der, was er hier zu sagen sich unterfängt, nicht mehr oder noch nicht sagen kann.«

Und weiter: »Das ästhetisch Brüchige der Missa solemnis, der Verzicht auf sinn-fällige Gestaltung zugunsten einer fast kantisch strengen Frage nach dem, was überhaupt noch möglich sei, korrespondiert bei trügend geschlossener Oberfläche den offenen Rissen, welche die Faktur der letzten Quartette hervorkehrt. Die Tendenz zu einem hier selbst noch gebändigten Archaisieren aber teilt die Missa mit dem Spätstil fast

aller großen Komponisten von Bach bis Schönberg. Sie haben alle, Exponenten des bürgerlichen Geistes, dessen Grenze erreicht, ohne sie doch je in der bürgerlichen Welt aus eigenem übersteigen zu können; sie alle mussten, am Leiden ihrer Gegenwart, Vergangenes heraufholen als Opfer an die Zukunft.«

Zu fragen wäre allerdings, ob solche Zurücknahme des Subjektiven nicht doch der trotz allem unbestrittenen liturgischen Funktion des Werkes korrespondiert. Und das Subjekt Beethoven mit all seinen Glaubenszweifeln ist ja keineswegs völlig ausgeschaltet. Das Gegeneinander von festlicher Fassade und heimlichem Zweifel verleiht der »Missa solemnis« auch für die Ohren der Heutigen noch einen verstörend »modernen« Charakter.

Albert Breier

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Sebastian Weigle | Dirigent

1961 in Berlin geboren, studierte Sebastian Weigle an der »Hoch-schule für Musik Hanns Eisler« Horn, Klavier und Dirigieren und wurde 1982 zum ersten Solohornisten der Staatskapelle Berlin ernannt. 1987 gründete er den Kammerchor Berlin und war Künstlerischer Leiter des Neuen Berliner Kammerorchesters, 1993 wurde er Chef-dirigent der Jungen Philharmonie Brandenburg. Von 1997 bis 2002 war er Staatskapellmeister an der Berliner Staatsoper.Nach mehreren höchst erfolgreichen Produktionen an der Oper Frankfurt – u. a. »Die Frau ohne Schatten«, für die er 2003 von den Kritikern des Fachmagazins »Opernwelt« zum »Dirigenten des Jahres« gekürt wurde – hat Sebastian Weigle mit Beginn der Spielzeit 2008 / 2009 die dortige musikalische Leitung übernommen, die er bis heute innehat. Daneben war er von 2004 – 2009 Chefdirigent am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, wo er 2005 für sein Dirigat

des »Parsifal« mit der »Besten Produktion des Jahres« und 2006 für Korngolds »Die tote Stadt« als »Dirigent des Jahres« ausgezeichnet wurde. Im Sommer 2007 debütierte er bei den Bayreuther Festspielen mit einer Neuproduktion der »Meistersinger von Nürnberg«.Gastengagements führten ihn an bedeutende Opernhäuser wie München, Wien und New York sowie u. a. an das Pult des Rund-funk-Sinfonieorchesters Berlin und der großen skandinavischen Orchester. In der laufenden Saison gastiert er außerdem in Japan. Zahlreiche CD-Einspielungen liegen vor, auf DVD erschien 2012 die Frankfurter Ring des Nibelungen-Produktion unter seiner musikalischen Leitung.

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L’uba Orgonášová | Sopran

Geboren in Bratislava, studierte Luba Orgonášová Klavier und Gesang am Konservatorium und der Musikhochschule ihrer Heimat- stadt. Ihre Karriere startete sie vorerst in Deutschland, 1988 erhielt sie einen Gastvertrag an der Wiener Volksoper und kurz darauf feierte sie an der Wiener Staatsoper als Donna Anna und Pamina ihr umjubeltes Debüt. Als eine der letzten »Entdeckungen« Herbert von Karajans wurde sie von ihm persönlich eingeladen, anlässlich der Neuproduktion von »Fidelio« bei den Salzburger Festspielen 1990 die Marzelline zu singen.Ihrem Aufsehen erregenden Rollendebüt als Konstanze 1990 in Paris folgten bald darauf Engagements an die renommiertesten Opern- häuser und Festivals. Sie sang nahezu alle lyrischen Sopranpartien der Opern von Mozart, sowie Verdis »La Traviata«, Puccinis »La Bohème«, Belcanto-Opern wie Bellinis »La Sonnambula« und

»I Puritani« aber auch Webers »Der Freischütz« und Schuberts »Alfonso und Estella«. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet Luba Orgonášová mit den renommiertesten Orchestern in Europa und den USA. Sie hat unter Dirigenten wie Abbado, Blomstedt, Boulez, Chaillly, Christie, Chung, Davis, Eschenbach, Gardiner, Gielen, Harnoncourt, Hengelbrock, Jacobs, Janowski, Jansons, Maazel, Mackerras, Marriner, Masur, Minkowski, Muti, Nagano, Norrington, Rattle, Sawallisch, Welser-Möst und Zinman in den bedeutendsten Konzertsälen von Wien, Salzburg, Berlin, München, Dresden, Hamburg, Leipzig, Zürich, Mailand, Rom, Amsterdam, Paris, London und New York gesungen.

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Marina Prudenskaya | Mezzosopran

In St. Petersburg geboren, studierte sie am dortigen Konservatorium bei Evgenia Gorokhovskaja. Neben vielen Auszeichnungen gewann sie u. a. 2003 den ARD-Musikwettbewerb. Schwerpunkte ihres heutigen Repertoires sind Richard Wagner und Giuseppe Verdi. Sie sang an der Deutschen Oper Berlin Fricka, Waltraute und Erda in »Der Ring des Nibelungen«, bei den Bayreuther Festspielen Floss-hilde unter Christian Thielemann, debütierte an der Mailänder Scala in einer Neuproduktion von »Das Rheingold« unter der Leitung von Daniel Barenboim. Darüber hinaus widmet sie sich intensiv ihrer Tätigkeit als Konzertsängerin und arbeitet dabei regelmäßig mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Berliner Philharmonikern sowie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks zusammen. Marina Prudenskaya sang unter Dirigenten wie Hartmut Haenchen, James Conlon, Vladimir und Dmitri Jurowski, Lothar Zagrosek,

Andrea Marcon, Alberto Zedda, Manfred Honeck, Stefan Soltesz, Daniel Harding und Mariss Jansons u. a.. Sie arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Martin Kušej, Calixto Bieito, Carlus Padrissa, Stefan Herheim, John Dew, Guy Cassiers, David Pountney und Jossi Wieler / Sergio Morabito. Zu ihren zukünftigen Projekten zählen neben ihren zahlreichen Auftritten an der Staatsoper Berlin unter anderem Konzerte mit Beethovens 9. Sinfonie in Montpellier, geleitet von Christian Arming, und das Verdi Requiem mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Marek Janowski. Zudem gastiert sie in »Aida« in Valencia, »Chowanschtschina« in Stuttgart und »Trovatore« am Royal Opera House Covent Garden.

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Christian Elsner | Tenor

Der in Freiburg im Breisgau geborene Christian Elsner ist einer der vielseitigsten deutschen Tenöre und gleichermaßen gefragt als Konzert-, Lied- und Opernsänger. Er studierte Gesang bei Martin Gründler, Dietrich Fischer-Dieskau und Neil Semer und war Preis- träger verschiedener internationaler Wettbewerbe wie des ARD-Wettbewerbs in München.Sein umfangreiches Konzertrepertoire führte ihn in die Carnegie Hall New York, in die Mailänder Scala und in die Suntory Hall Tokyo. Er arbeitete mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Manfred Honeck, Marek Janowski, Mariss Jansons, Lorin Maazel, Kent Nagano, Yannick Nézet-Séguin sowie Sir Simon Rattle zusammen.Mit seinem festen Duopartner Burkhard Kehring gab der Tenor Liederabende in Frankfurt, Hamburg, Bonn, Dresden, Würzburg, Brüssel, Ravinia und bei der Schubertiade Feldkirch.

Nach Gastengagements an den Opernhäusern in Heidelberg, Darm- stadt, Oslo, Weimar und Kassel hat sich Christian Elsner zuletzt mit Auftritten als Siegmund an der Semperoper Dresden und als Parsifal an der Wiener Staatsoper auch als Wagnertenor etabliert.Seit 2006 unterrichtet er als Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Würzburg.

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L’UBA ORGONÁŠOVÁSEBASTIAN WEIGLE MARINA PRUDENSKAYA

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CHRISTIAN ELSNER RENÉ PAPE PHILIPP AHMANN

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René Pape | Bass

René Pape ist eine der international profiliertesten Sängerpersönlich-keiten. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in seiner Heimatstadt Dresden; er war Mitglied des Kreuzchors und studierte an der Musik-hochschule Carl Maria von Weber. Noch als Student Debüt an der Deutschen Staatsoper Berlin, zu deren Ensemble René Pape seit 1988 gehört und an der er die großen Partien seines Fachs verkörpert wie zum Beispiel Gurnemanz / »Parsifal«, König Marke / »Tristan und Isolde«, Wotan / »Das Rhein-gold« und »Die Walküre«, Boris / »Boris Godunov«, Philipp II / »Don Carlos«, Méphistophélès / »Faust«, Don Giovanni / Leporello / »Don Giovanni«. Unter so bedeutenden Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Valerij Gergiev, Philipp Jordan, James Levine, Lorin Maazel, Zubin Mehta und Anthony Pappano interpretiert er weltweit die großen Basspartien. Neben seinen Aufgaben im Bühnenbereich

widmet sich René Pape einer sehr intensiven Konzerttätigkeit als Liedinterpret und Solist der internationalen Spitzenorchester. Der Künstler ist Gast der bedeutenden internationalen Festspiele wie Bayreuth, Salzburg, Verbier, Luzern, »White Nights« St. Petersburg. René Pape ist zweifacher Grammy-Preisträger und ECHO Klassik-Preisträger 2009. Wahl durch das amerikanische Fachmagazin »Musical America« zum »Vocalist of the Year« als erster deutscher Sänger überhaupt (2002). Preisträger »Opera News Award«, New York (2007) und »MET Meistersinger« der Metropolitan Opera New York (2010).Filmproduktionen: »Die Zauberflöte« / Sarastro und Sprecher in der Regie von Kenneth Branagh und »Der Freischütz« (Regie: Jens Neubert). CD- und DVD-Produktionen für EMI, TELDEC, BMG, DGG; Porträt für ARTE. August 2008: erste Solo-CD / DGG (»Gods, Kings & Demons«). 2011: Wagner-CD / DGG, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim.

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MDR Rundfunkchor

Wenn große Orchester im In- und Aus-land ein Werk mit Chorbeteiligung planen, steht der MDR Rundfunkchor auf der Wunschliste ganz oben, denn er gilt als einer der besten der Welt. Mit seinen 73 Sängerinnen und Sängern ist er zudem der größte Chor einer öffentlich-rechtli-chen Medienanstalt.Das Repertoire umfasst Chorsinfonik, A-cappella-Werke, Ensemblegesang sowie weltliche und geistliche Musik aus beinahe einem Jahrtausend Musikgeschichte. Neben den internationalen Auftritten tragen preisgekrönte CD-Einspielungen sowie zahlreiche Ur- und Erstauf-führungen zum Renommee des traditionsreichen Chores bei. In der

Nachfolge von Howard Arman übernimmt mit Beginn der Spielzeit 2015 / 2016 Risto Joost die künstlerische Leitung des Chores. Zurzeit sorgt Philipp Ahmann als Erster Gastdirigent für eine kontinuierliche Entwicklung.

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Philipp Ahmann | Einstudierung

Philipp Ahmann ist seit 2008 Chordirektor des NDR Chores in Hamburg. Unter seiner Leitung wurde eine eigene Abonnement- reihe des Chores gegründet, die seither bei Publikum und Kritik begeisterten Anklang findet.Neben der Erarbeitung der A-cappella-Literatur aller Epochen hat Philipp Ahmann sich auch einen Namen mit Interpretationen oratorischer Werke vom Barock bis zur Moderne gemacht. Dabei arbeitete er mit Orchestern der Alten Musik wie dem Concerto Köln, dem Concerto con Anima und dem Elbipolis Barockorchester Hamburg und Spezialensembles der Neuen Musik sowie dem Gürzenich-Orchester Köln zusammen. Produktionen mit der NDR Bigband und NDR Brass, sowie die Leitung des NDR-Mitsingprojektes »SINGING!« mit über 600 Sängerinnen und Sängern unterstreichen seine Vielseitigkeit.

Die beiden bisher erschienenen CDs »Venezia« und »A quattro cori« mit dem NDR Chor stießen bei der Kritik auf große Zustimmung.Philipp Ahmann studierte in Köln Dirigieren bei Marcus Creed und erhielt weitere Impulse durch die Arbeit mit Peter Neumann, Frieder Bernius und Robin Gritton. 2005 begann Philipp Ahmann seine Arbeit bei Rundfunkchören, zunächst beim SWR Vokalensemble und dem NDR Chor. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem WDR und dem MDR Rundfunkchor, der ihn 2013 zum 1. Gast-dirigenten berief. Für renommierte Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Thomas Hengelbrock, Semyon Bychkov, Christoph Eschenbach, Peter Eötvös und Heinz Holliger studierte er zahlreiche Werke der verschiedensten Stilepochen ein.

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Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert

Änderungen vorbehalten.

1.ViolinenProf. Ralf-Carsten Brömsel KV Dalia Schmalenberg KV Anna Fritzsch Prof. Roland Eitrich KVHeide Schwarzbach KVChristoph Lindemann KVUte Kelemen KVAntje Becker KVJohannes Groth KMAlexander Teichmann KMAnnegret Teichmann KMThomas OttoSophie KeiterJiwon Lim**

2. ViolinenReinhard Krauß*Cordula Fest KM Denise Nittel

Reinhard Lohmann KVSteffen Gaitzsch KVDr. phil. Matthias Bettin KVHeiko Seifert KVAndreas Hoene KVAndrea Dittrich KVDorit Schwarz KMSusanne Herberg KMChristiane Liskowsky KM

BratschenHanno Felthaus KV Beate Müller KV Steffen Neumann KVHans-Burkart Henschke KVAndreas Kuhlmann KVJoanna Szumiel KMTilman BaubkusSonsoles Jouve del CastilloHarald HufnagelEva Maria Knauer

VioloncelliUlf Prelle KV Petra Willmann KV Thomas Bäz KVRainer Promnitz KVKarl-Bernhard von Stumpff KVDaniel Thiele KMAlexander Will KMSophia Dimitrow**

Kontrabässe Martin Knauer*Olaf Kindel KM Norbert Schuster KVDonatus Bergemann KVMatthias Bohrig KMIlie Cozmatchi

FlötenMareike Thrun KV Birgit Bromberger KV

OboenUndine Röhner-Stolle KM Isabel Kern

KlarinettenProf. Hans-Detlef Löchner KVDittmar Trebeljahr KV

FagotteDaniel Bäz KMProf. Mario Hendel KVChristian Hengel**

HörnerFriedrich Kettschau KVTorsten GottschalkJohannes Max KV Dietrich Schlät KV

TrompetenChristian Höcherl KM Nikolaus von Tippelskirch

PosaunenStefan Langbein Peter Conrad KM Dietmar Pester KV

Pauke Oliver Mills KM

Orgel Denny Wilke

*als Gast** als Substitut

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Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher,

die heutige Aufführung der »Missa solemnis« von Ludwig van Beethoven wurde in unserer Programmvorschau noch unter der Leitung des am 11. Juni 2014 in Pamplona verstorbenen Rafael Frühbeck de Burgos avisiert. Inzwischen konnte dankenswerterweise Sebastian Weigle dafür gewonnen werden, das Dirigat dieses wichtigen Konzertes zu übernehmen. Jedoch gibt uns dieser Umstand eine gute Gelegenheit, noch einmal an einen großen Künstler alter Schule, unseren langjährigen Chefdirigenten zu erinnern.Im Jahr 2003 entstand für die Dresdner Philharmonie eine schwierige Situation, da der damalige Chefdirigent Marek Janowski unser Orchester verließ, aus Enttäuschung darüber, dass der Stadtrat den ihm vertraglich zugesicherten Bau eines neuen Konzertsaales in Dresden offensichtlich nicht umsetzen würde. In dieser Situation war es ein großes Glück, dass Maestro Frühbeck bereit war, die vakant

Rafael Frühbeck de Burgos1933 – 2014

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gewordene Position zu übernehmen. Er war unserem Orchester seit Jahrzehnten als geschätzter Gast bekannt. Nun hatte er Gelegenheit, der Dresdner Philharmonie für einige Jahre seinen künstlerischen Stempel aufzudrücken. Das Zentrum seiner musika-lischen Heimat lag in der Spätromantik. Und wie seinerzeit Michel Plasson der französischen, so hat er während seiner Dresdner Jahre der Musik seiner spanischen Heimat viel Aufmerksamkeit gewidmet. Phänomenal war seine Repertoirekenntnis. Er hatte offensichtlich ein außergewöhnliches optisches Gedächtnis, welches ihm ermöglichte, in den Proben sowie im Konzert nahezu ohne Partitur auszukommen. Man konnte bemerken, wie er auf der Suche nach einer bestimmten Stelle in einem Werk die Augen schloss und mit dem »inneren« Auge die Seiten seiner imaginären Partitur umblätterte. Freilich war er kein ausgewiesener musikalischer Erneuerer, dafür aber ein konge-nialer Bewahrer. Er hielt viel auf den warmen, dunklen deutschen Orchesterklang der Philharmonie und mahnte, diesen auf keinen Fall

zugunsten aktueller Trends aufzugeben. Bemerkenswert gestalteten sich seine Aufführungen großer sinfonischer sowie chorsinfonischer Werke des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Große Besetzungen, Verdoppelungen in den Bläserregistern, ein größtmöglicher Streicherapparat, das waren Markenzeichen seiner Konzertabende. Allerdings lernten wir ihn jenseits der Musik auch als einen sehr unterhaltenden und humorvollen Menschen kennen, der es verstand, gut zu leben. Dazu gehörten neben anregenden Gesprächspartnern auch immer ausgesucht gutes Essen und hervor-ragende Weine, besonders wenn er sich, was eher selten stattfand, in seiner spanischen Heimat aufhielt. Die sieben Jahre unter der künst-lerischen Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos waren für uns eine sehr erfolgreiche und interessante Ära, die ihren besonderen Platz in den Annalen des Orchesters behaupten wird.

Norbert SchusterOrchestervorstand

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Impressum

Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015Postfach 120 424 · 01005 Dresden

Chefdirigent: Prof. Michael SanderlingEhrendirigent: Prof. Kurt MasurErster Gastdirigent: Bertrand de Billy

Intendanz: Frauke Roth

Redaktion: Adelheid Schloemann

Der Text von Albert Breier ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.

Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie.Sebastian Weigle: Monika Rittershaus; L’uba Orgonášová: Kranichphoto; Marina Prudenskaya: Martin Sigmund; Christian Elsner: Anne Hoffmann; René Pape: Mathias Bothor; MDR Rundfunkchor: Kirsten NIjhof; Philipp Ahmann: Klaus Westermann.

Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.

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Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Auf-führungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.

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