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pHakten 2. Quartal 2013

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1 Themen dieser Ausgabe: pHakten Newsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 2. Quartal 2013 April 2013 Denn wie man sich bettet ... – Schlafpositionen und ihre Wirkung 2 Bio- Tomaten: mehr Vitamin C und Zucker als konventionell angebaute Früchte 3 Viele Herzmedikamente zu oft verordnet und unwirksam 4 Haben sie wirklich das Baby von AIDS geheilt? 5 Gentechnik in Landwirtschaft und Nahrungsmitteln verändern Ihre Darmflora 6 Ohne Magnesium kein Schutz vor Knochenbrüchen 7 Eltern lehnen die Gardasil-Impfung ihrer Töchter ab 8 Dieses Vitamin verlängert die Überlebenszeit von Pankreaskrebspatienten um 12 Monate 8 Das Rezept des Monats: Cranberry-OrangenQuinoa 9 Mai 2013 Weit verbreitetes Herzmittel erhöht das Krebsrisiko 10 Drei medizinische Untersuchungsverfahren,die man nicht unbedingt braucht 10 Ascorbinsäure) vernichtet probiotische Bakterien... 12 Vitamin D und Calcium: Für Frauen immer noch eine gute Wahl! 14 Das Rezept des Monats: Gurken-Rosmarin-Limonade 15 Medizin, Verstümmelung oder Börsenmanipulation? Der seltsame Fall der Angelina Jolie 15 Juni 2013 Zwangs-Vitaminisierung der Armen - besser als echtes Essen? 19 Gewöhnliche Schmerzmittel so tödlich wie Vioxx? 20 Selbstmedikation bei Tieren: weiter verbreitet, als gedacht 20 So bekommt man einen Sonnenbrand – mit Garantie 21 Psychiatrie-Insider rebellieren gegen das ehlerhafte DSM-5 22 Medikamente gegen Osteoporose? Können Sie vergessen 24 Das Rezept des Monats Mediterraner Ofengemüsesalat 24 Damflora erholt sich nie von einer Antibiotikatherapie 25
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1 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2013

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

2. Quartal 2013

April 2013

Denn wie man sich bettet ... – Schlafpositionen und ihre Wirkung 2Bio- Tomaten: mehr Vitamin C und Zucker als konventionell angebaute Früchte 3Viele Herzmedikamente zu oft verordnet und unwirksam 4Haben sie wirklich das Baby von AIDS geheilt? 5Gentechnik in Landwirtschaft und Nahrungsmitteln verändern Ihre Darmflora 6Ohne Magnesium kein Schutz vor Knochenbrüchen 7Eltern lehnen die Gardasil-Impfung ihrer Töchter ab 8Dieses Vitamin verlängert die Überlebenszeit von Pankreaskrebspatienten um 12 Monate 8Das Rezept des Monats: Cranberry-OrangenQuinoa 9

Mai 2013

Weit verbreitetes Herzmittel erhöht das Krebsrisiko 10Drei medizinische Untersuchungsverfahren,die man nicht unbedingt braucht 10Ascorbinsäure) vernichtet probiotische Bakterien... 12Vitamin D und Calcium: Für Frauen immer noch eine gute Wahl! 14Das Rezept des Monats: Gurken-Rosmarin-Limonade 15Medizin, Verstümmelung oder Börsenmanipulation? Der seltsame Fall der Angelina Jolie 15

Juni 2013

Zwangs-Vitaminisierung der Armen - besser als echtes Essen? 19Gewöhnliche Schmerzmittel so tödlich wie Vioxx? 20Selbstmedikation bei Tieren: weiter verbreitet, als gedacht 20So bekommt man einen Sonnenbrand – mit Garantie 21Psychiatrie-Insider rebellieren gegen das ehlerhafte DSM-5 22Medikamente gegen Osteoporose? Können Sie vergessen 24Das Rezept des Monats Mediterraner Ofengemüsesalat 24Damflora erholt sich nie von einer Antibiotikatherapie 25

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April 2013

Liebe Leser,

Auch wenn es kaum zu glauben ist: Nur noch wenigeMonate trennen uns vom Sommer und viele von unsbeginnen jetzt damit, ihre Pfunde & Fettpölsterchen los-zuwerden, die sich im Laufe des Winters angesam-melt haben. Für einige geht das einfacher, für andereschwerer. Aber wie schwer es Ihnen auch fallen wird –eins sollten sie NIEMALS tun: Sich auf die „Hilfe“ derPharmaindustrie zu verlassen.

Denn das könnte sehr schnell sehr schief gehen!

Die populäre Abnehm-Pille mit dem Wirkstoff Orlistat,uns besser unter dem Namen Xenical, Alli oder alsGenerikum mit dem Namen Orlistat Hexal bzw. Orlistatratiopharm bekannt, hat es wieder einmal in die Pressegeschafft. Nicht aus dem etwas buchstäblich „anrüchi-gen“ Grund„ über den wir schon in den pHakten vomMärz 2006 („Voll in die Hose“) berichtet hatten (Stich-wort „fettige Bremsspuren in der Unterwäsche “ – dasmuss reichen). Denn diese Nebenwirkung ist zwarkrass, aber nur unangenehm und erst recht nicht le-bensbedrohlich.

Leider ist nun ein Problem mit diesen Medikamentenaufgetreten, das durchaus gefährlichere Formen anneh-men kann.

Wie ein Forscher der Universität Rhode Island heraus-gefunden hat, kann Orlistat „…eine massive toxischeBelastung innerer Organe wie Leber und Nieren bewir-ken.“ Ursache für diese Belastung ist, dass der Wirk-stoff die Funktion eines wichtigen Enzyms beeinträchti-gen kann. Und was bedenklich stimmt. Dazu sind nochnicht einmal große Mengen des Medikaments erforder-lich, es tut auch eine kleinere Dosis.

Und bevor ich es noch vergesse: Dieser Effekt ist NICHTrückgängig zu machen!

In der gleichen Studie stellte sich auch heraus, dassdas Medikament mit anderen Mitteln eine Wechselwir-kung eingehen kann. ,Das betrifft besonders die Wirk-samkeit einer Handvoll von Krebsmitteln. Kombiniertman das Orlistat mit einem dieser Krebsmittel, kannman dadurch das Krebswachstum sogar FÖRDERN!

Natürlich hat der Forscher seine Resultate sofort derFood and Drug Administration gemeldet, aber aus die-ser Richtung dürfte kaum etwas Substanzielles zu er-warten sein. Schließlich geht es um eines der weltweitam häufigsten verwendeten Medikamente zum Abneh-men. Das Orlistat hat ein Jahrzehnt lang an der Spitzegestanden und der Hersteller wird diese Position nichtohne erbitterte Gegenwehr abgeben.

Wie man in der Studie lesen kann, die in der ZeitschriftBiochemical Pharmacology veröffentlicht wird, ist es seitMarkteinführung der Substanz „unter den Patienten zueiner drastischen Zunahme von Vergiftungen gekom-

men.“ Und die schaurige Liste der Nebenwirkungen,die einige Patienten nach Einnahme eines Orlistat-Prä-parats erlitten haben, darunter schweres Leberver-sa-gen, akute Pankreatitis und Nierensteine reicht aus,um bei Ihnen Alpträume auszulösen.

Teil des Problems: Jeder ist bis heute davon ausge-gangen ist, dass Orlistat nicht vom Körper aufgenom-men wird und nur im Darm „herumhängt“. Diese Ein-schätzung allerdings scheint falsch zu sein, weil derWirkstoff nun doch nachweislich resorbiert wird und inden Organen Zerstörungen anrichtetQuellen:"Pharmacy researcher finds most popular weight-loss drug stronglyalters other drug therapies," EurekAlert (eurkealert.org)Popular weight-loss drug linked to severe organ toxicity Dr. JonathanV. Wrights Nutrition and Healing, UK Edition 19. März 2013

Denn wie man sich bettet ... – Schlafpositionenund ihre Wirkung

Es soll ja Schlafpositionen geben, die einem des nachtssexy Träume bescheren können – so bald ich weiß,wie diese Schlafposition aussieht, werde ich den pHak-ten-Lesern berichten – aber wie sieht es denn eigent-lich mit dem normalem Schlaf aus? Nun, ganz offen-sichtlich bringen bestimmte Positionen beim Schlafeneine ganze Menge gesundheitlicher Vorteile mit sich.Die Wahl der richtigen Position kann helfen, Hautfalten,Schnarchen, Nackenschmerzen und Sodbrennen zuverhindern.

Und so geht es

Wie man sich bettet – Ihr Aktionsplan

Die Rückenlage

Vorteile: Wie zahlreiche Ärzte übereinstimmend sagen,ist die Rückenlage die beste. Das Schlummern in Rük-kenlage – oder wie wir alten Yogis sagen: in derSavasana-Position – ist ein wahrer Segen für einengesunden Nacken bzw. Rücken, da das Rückgrad gradeliegt und nicht zu irgendwelchen Verdrehungen gezwun-gen wird. Und das Schlafen auf dem Rücken ist aucheine tolle Sache, da man so der Matratze bei ihrer Auf-gabe – der Unterstützung der Wirbelsäule – hilft. In ei-ner perfekten (aber zugegebenermaßen nicht immergemütlichen) Welt würde vermutlich jeder auf dem Rük-ken und ohne ein Kissen schlafen, da diese Lage denHals in einer neutralen Position belässt. Zu viele Kis-sen können darüber hinaus das Atmen erschweren.

Auch für die mehr kosmetisch orientierten Schläfer istdie Rückenlage eine sichere Bank. Wer die ganze Nachtsein Gesicht in die Luft streckt – und es nicht gegen einKissen presst – hat weniger Falten im Gesicht [1]. Frau-en dürfen in dieser Position mit flotteren Brüsten rech-nen, da die Unterstützung durch den Thorax sicherstellt, dass nichts … ähh – absackt.

Nachteile: Schnarch- und Schlafapnoe-Attacken tre-ten häufiger auf, wenn eine Person auf dem Rückenschläft. Tatsächlich wird das Schlafen in Rückenlagederart eng mit einer Schlafapnoe bestraft, dass man-

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che Ärzte das Schlafen auf der Seite als eine Maßnah-me gegen diesen Zustand verordnen [2}. Das Problemkommt vermutlich daher, dass beim Schlaf auf demRücken die Schwerkraft die Zungenwurzel in die Atem-wege rutschen lässt, wodurch die Atmung erschwertwird und es zu den ach so geliebten Schnarch-geräuschen kommt, durch die auch die Nachbarn oftgenug etwas von der Nacht haben.

Man sollte auch daran denken, das eine unter- bzw.gestützte Wirbelsäule keine Garantie für einen unge-störten Schlaf bietet. Eine Untersuchung, bei der dieSchlafgewohnheiten von guten und schlechten Schlä-fern verglichen wurden, zeigte, dass Personen mitschlechter Schlafqualität mehr Zeit auf dem Rückenverbringen, als gute Schläfer [3].

Die Seitenlage

Vorteile: Seitenschläfer alle Länder vereinigt Euch! Egal,ob sie sich in der molligen Fötalstellung einrollen odergerade auf der Seite liegen: Die Mehrzahl aller Men-schen berichtet, dass sie auf der Seite schlafen (da je-der den größten Teil der Nacht bewusstlos ist, sollteman dieser Aussage allerdings mit einer gewissen Skep-sis begegnen). Ärzte empfehlen, währen einer Schwan-gerschaft auf der linken Seite zu schlafen, da das dieDurchblutung des Herzens fördert, was Mutter und Kindzu gute kommt. Für Schwangere empfiehlt sich dasSchlafen auf der Seite noch aus einem zweiten Grund:In der Rückenlage kommt es zum Druck auf den Rük-ken (was zu Ohnmachtsanfällen führen kann) und dasSchlafen in Bauchlage ist aus offensichtlichen Grün-den ohnehin nicht zu empfehlen [4]. Für alle, die nichtfreudiger Erwartung sind, kann Schlafen auf der linkenSeite Sodbrennen und saures Aufstoßen lindern, wo-durch es den Betroffenen leichter fällt, einzuschlafen.

Nachteile: Hier kommen die Argumente GEGEN dasSchlafen auf der (linken) Seite – es kann zu erhöhtemDruck auf Magen, Leber und Lungen kommen, das re-gelmäßige „Wechseln“ der Position (sprich Seite) kanneine derartige Belastung der Organe allerdings verhin-dern. Und wie die meisten Seitenschläfer aus eigenerErfahrung wissen dürften, kann die Seitenlage dazuführen, dass der Arm tiefer „einschläft“, als der restlihcKörper. Das Einkuscheln mit dem Arm hinter dem Kopfist eine häufig eingenommene Schlafposition, die aberMuskeln und Nerven über Gebühr strapazieren kann.Wer den Kopf (oder sogar den ganzen Körper) auf ei-nen Arm legt, kann die Durchblutung unterbinden oderden Nerv abdrücken, was zu dem bereits erwähnten„Gummi-Arm“ oder einem schmerzhaften Pieksen undKribbeln im Arm führen kann. In dieser Position trägtdie Schulter viel vom Körpergewicht, was Schulter- undNackenmuskulatur belasten kann [5].

Die Bauchlage

Vorteile: Das Schlafen in Bauchlage kann Schnarchenund einige Fälle von Schlaf-Apnoe beseitigen, aber dasist schon der einzige Grund, sich vor dem Einschlafenauf den Bauch zu wälzen.

Nachteile: Das Schlafen auf dem Bauch gilt gemein-hin als die schlechteste Schlafposition überhaupt. Eslässt die natürliche Biegung der Wirbelsäule abflachen,was zu Rückenschmerzen führen kann. Zudem bela-stet es die Halswirbelsäule erheblich, wenn man dieganze Nacht den Kopf auf eine Seite dreht. Wenn dieBauchlage Ihre bevorzugte Schlafposition ist, sollten Siemit Hilfe von Kissen versuchen, Ihren Körper allmäh-lich auf die Seitenlage zu trainieren. Schmerzen imRücken? Versuchen Sie einmal, ein Kissen unter dieHüfte und den Unterleib zu legen, um der Wirbelsäulezu helfen.

Das Fazit

Unabhängig von irgendwelchen gesundheitlichen Vor-teilen schlafen die meisten Menschen in der Position,die sie als bequem erachten. Es schadet nicht, einmalalle unterschiedlichen Positionen für ein Paar Nächteauszuprobieren und zu sehen, was einem am bestengefällt. Egal ob Rücken, Bauch oder Seitenlage: Diemeisten Menschen wachen in der Position auf, die ihreKörper einschlafen. Wenn Ihr Arzt nichts anderes emp-fiehlt, ist es vermutlich das beste, wenn Sie so schla-fen, wie es Ihnen am besten gefällt.QuellenSophia Breene, The Best (and Worst) Positions for Sleeping, GreatistDaily, 22. 02. 20131. The influence of the sleeping on the formation of facial wrinkles.Poljsak B, Godic A, Lampe T, Dahmane R. J Cosmet Laser Therm.2012 Jun;14(3):133-8. [2. Effect of sleep position on sleep apnea severity. Cartwright RD.Sleep. 1984;7(2):110-43. Sleep positions in the young adult and their relationship with thesubjective quality of sleep. De Koninck J, Gagnon P, Lallier S. Sleep.1983;6(1):52-9.4. When it comes to pregnant women sleeping, is left right? FarineD, Seaward PG. Department of Obstetrics and Gynaecology, MountSinai Hospital, University of Toronto, Toronto ON. J Obstet GynaecolCan. 2007 Oct;29(10):841-2.5.Sleep position and shoulder pain. Zenian J. Med Hypotheses. 2010Apr;74(4):639-43. Epub 2009 Dec 24.

Bio- Tomaten enthalten mehr Vitamin C undZucker als konventionell angebaute Früchte

Die biochemischen Eigenschaften von biologischangebauten Tomaten können wegen „stressiger“Wachstumsbedingungen verändert sein.

Tomaten, die unter Biobedingungen (kontrolliert biolo-gischer Anbau, kbA) aufgezogen werden, enthaltenhöhere Konzentrationen von Zucker, Vitamin C undanderen Verbindungen die mit oxidativem Stress inVerbindung gebracht werden, als herkömmlich ange-baute Früchte. Das zeigt eine Forschungsarbeit, die am20. Februar 2013 von Maria Raquel Alcantara Mirandaund Mitarbeitern von der Bundesuniversität Ceara inBrasilien in der Zeitschrift PLOS ONE veröffentlichtworden ist.

In ihrer Untersuchung verglichen die WissenschaftlerGewicht und biochemische Eigenschaften von Toma-ten aus konventionellem mit denen aus kontrolliert bio-logischem Anbau. Wie sie herausfanden, waren die

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„Bio-Tomaten“ im Durchschnitt 40 % kleiner, als diekonventionell angebauten Früchte und enthielten dar-über hinaus mehr Verbindungen, die mit [einer erhöh-ten] Stressresistenz in Verbindung gebracht werden.

Nach Ansicht der Autoren setzt der kontrolliert biologi-sche Anbau die Pflanzen einem höheren Stress aus,als der konventionelle Anbau. Sie gehen davon aus,dass dieser vermehrte Stress der Grund dafür seinkönnte, warum biologisch angebaute Tomaten höhereKonzentrationen an Zucker, Vitamin C und Pigmentenwie der antioxidativ wirkenden Verbindung Lycopin auf-wiesen – alles Substanzen die mit einer biologischenReaktion auf Stress in Zusammenhang stehen.

Auf Grundlage ihrer Beobachtungen haben die Wissen-schaftler angeregt, dass Aufzuchtstrategien für Obst-und Gemüsesorten darauf hinzielen sollten, ein Gleich-gewicht zwischen Stress für die Pflanzen und Maßnah-men zur Förderung des Ertrages herzustellen, anstattjeden Stress zu eliminieren, um die Erträge zu optimie-ren.Quellen:Organic Tomatoes Accumulate More Vitamin C, Sugars ThanConventionally Grown Fruit, Medical News Today, 20 Feb 2013Oliveira AB, Moura CFH, Gomes-Filho E, Marco CA, Urban L, et al.(2013), “The Impact of Organic Farming on Quality of Tomatoes IsAssociated to Increased Oxidative Stress during Fruit Develop-ment.”,PLoS ONE 8(2): e56354. doi:10.1371/journal.pone.0056354

Viele Herzmedikamente zu oft verordnet undunwirksam

Ungefähr 80 Millionen US-Bürger leiden unter Herz-erkrankungen, der häufigsten Todesursache, und vielevon ihnen nehmen mehrere Medikamente ein. Wie ei-nige Kardiologen meinen, sind die Verordnungen au-ßer Kontrolle geraten

Diese Kritik kam aus dem Mund mehrerer führenderHerzspezialisten, die das jährliche wissenschaftlicheTreffen des American College of Cardiology (ACC) am9. bis 11. März 2013 in San Franzisko besuchten. IhrerAnsicht nach könnte der Verzicht auf bestimmte Medi-kamente möglicherweise die Versorgung der Patientenoptimieren ohne die Behandlung zu beeinträchtigen.Denn es nehmen die Indizien zu, nach denen einigeMedikamente nicht wirksam sind.

Patienten, die täglich mehrere Medikamente einnehmenmüssen, neigen oft dazu, sie zu vergessen, sagt Dr.Steven Nissen, Leiter der Kardiologie an der ClevelandKlinik und ehemaliger Präsident der ACC

„Es stellt sich auch die Frage, ob die Vorteile sich ad-dieren lassen.“

Unter den Medikamenten, die überprüft werden sollensind ein verschreibungspflichtiges Niacinpräparat, daszur Erhöhung des „guten“ HDL-Cholesterins dienen soll,die so genannten Fenofibrate zur Senkung erhöhterTriglyceridwerte und die Beta-Blocker, die größtenteilsals preiswerte Generika auf dem Markt sind.

Ein Patient, der einen Herzinfarkt erlitten hat, verlässt

das Krankenhaus typischerweise mit einem Beta-Blok-ker, um das Herz zu verlangsamen, einem ACE-Hem-mer zur Blutdrucksenkung, Clopidogrel und Aspirin zurVerdünnung des Bluts und Vorbeugung von Blutgerinn-seln und einem Statin zur Senkung der Cholesterin-werte, sagte Dr. Micah Eimer, Kardiologe am North-western Medicine in Chicago.

„Das sind mindestens 5 Medikamente, von denen sichjedes positiv auf die Sterblichkeit auswirkt, Diese Mittelnicht zu verordnen kommt einem medizinischen Kunst-fehler gleich,“ so Eimer. „Aber es fehlen uns Daten dar-über, wann es vorteilhaft sein könnte, die Medikamenteabzusetzen.“

Nach Forschungsergebnissen von Dr. Harlan Krumholz,einem Kardiologieprofessor der Yale Universität erhal-ten viele Patienten sogar noch mehr als die genanntenfünf Medikamente. Durch die Auswertung von Medicare-Daten fand er heraus, dass Patienten mit einem Herz-versagen, deren Herzen zu schwach sind, den Körperausreichend mit Blut zu versorgen, im Durchschnitt 12bis zu 30 Medikamente erhalten hatten.

„Wir sind sehr schnell bereit, neue Medikamente zu ver-ordnen und zögern dann, sie abzusetzen,“ sagtKrumholz, der das New Haven Hospital Zentrum fürErgebnisforschung und Bewertung der Yale Universitätleitet und regelmäßig kritisiert, wie Medikamente ver-kauft und verwendet werden. „Also häufen sich dieMedikamente im Laufe der Zeit.“

Oft werden zahlreiche Medikamente verordnet, obwohldie Beweise für ihre Wirksamkeit eher schwach sind,so Krumholz.

Wie Daten erkennen ließen, die am Sonnabend (dem9. März 2013) auf der Konferenz veröffentlicht wurdenfanden sich bei einer Untersuchung eines Langzeit-Niacin-Mittels der Firma Merck und Co., das zur Erhö-hung der guten HDL-Cholesterinwerte eingesetzt wur-de, unerwartete Nebenwirkungen. An der Studie hattenmehr als 25.000 Personen teilgenommen. Bei den Pa-tienten kam es zu deutlich mehr Blutungen und Infek-tionen, als von den Forschern erwartet. Ein Sprechervon Merck sagte, es „gäbe dazu nichts hinzuzufügen.“

Auf die Ankündigung, das Medikament namensTredaptiv bei Herzpatienten, die außerdem Medikamen-te zur Senkung des LDL-Cholesterins eingenommenhatten, keine weiteren Schlaganfälle, Herzinfarkte, oderTodesfälle verhindern konnte, reagiert Merck mit derInformation, man würde nicht die Zulassung für denamerikanischen Markt beantragen und den Verkauf inden Ländern stoppen, wo es bereits auf dem Markt ist.

Auch für die Fenofibrate, wie das Präparat TriCor derFirma AbbVie, konnten in zwei separaten Studien keineVorteile belegt werden, so Krumholz. Das Medikamentmit einem Jahresumsatz von 2 Milliarden Dollar wirdeingesetzt, um die Spiegel des „ungesunden“ LDL-Cho-lesterins und der Triglyceride zu senken sowie die Spie-gel des „gesunden“ HDL-Cholesterins zu erhöhen.

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AbbVies Herz-Präparate „helfen Patienten mit abnor-men Cholesterinspiegeln die Ziele ihrer Cholesterin-behandlung zu erreichen,“ so die Firma in einem State-ment, das sie per E-Mail versandte. „Ärzte sollten dieErgebnisse klinischer Studien, verfügbarer Behand-lungsrichtlinien und das individuelle kardiovaskuläreVorteil-Risiko-Profil berücksichtigen, um das bestmög-liche Behandlungsregime zu bestimmen.“

Andere Pharmauntrenehmen wie Sanofi, Bristol-MyersSquibb Co und Pfizer lehnten einen Kommentar ab.

Den Blocker blocken?

Beta-Blocker sind für manche Patienten absolut not-wendig, sagt Dr. Sripal Bangalore, ein Kardiologe derUniversität New York, aber vermutlich werden dieseMittel zu häufig und über einen zu langen Zeitraum ver-ordnet. Durch die Analyse von drei Patientengruppenaus einer Datenbank mit 44.000 Personen kam er zudem Ergebnis, dass das Medikament nach 3,5 Jahrennicht mehr das Herzinfarktrisiko vermindert.

Dennoch empfehlen die Richtlinien der American HeartAssociation (AHA) und des American College ofCardiology (ACC), dass Überlebende eines Herzinfark-tes mindestens für 3 Jahre einen Beta-Blocker einneh-men sollten. Diese Empfehlungen, so merkten mehre-re Experten an, basieren auf Daten, die vor zwei Jahr-zehnten gesammelt wurden. „Wir wissen nicht, ob sieim Zeitraum von einem bis drei Jahren von Vorteil sind,“so Bangalore.

Heute räumt man blockierte Gefäße sofort mittels ei-ner Angioplastie frei und der Patient erhält normaler-weise ein Statin verordnet, um zu verhindern, dass sichgefährliches Cholesterin an den Arterienwänden abla-gert. Patienten, der Herzen nicht stark beschädig sind,helfen Beta-Blocker nicht.

Dann gibt es noch die blutverdünnenden Mittel wieWarfarin und Co., die üblicherweise zur Behandlung be-stimmter Typen von Herzerkrankung verordnet werden,um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. WieDr. Robert Harrington, ein Kardiologe der StanfordSchool of Medicine sagt, dass Patienten eine erhöhtesBlutungsrisiko aufweisen, wenn sie mehr als eines die-ser Präparate einnehmen.

„In aktuellen Studien haben wir erst einen, dann zweiund dann drei Wirkstoffe verwendet“, sagt er. „Es musseinen Weg geben, um diese Medikamente zu reduzie-ren, entweder nach einem bestimmten Zeitraum oderje nachdem, wie sich das klinische Bild ändert.“

Nebenwirkungen für den Markt

Klinische Studien, die den Wert der Medikamente inFrage stellen, haben sich auf die Verkaufszahlen aus-gewirkt. Im Jahre 2012 betrugen die kombinierten Um-sätze von AbbVies TriCor und Trilipix 1,4 MilliardenDollar, 2011 hatte man noch 1,7 Milliarden Dollar Um-satz. Niaspan brachte es 2012 noch auf 911 MillionenDollar Umsatz, 2011 waren es noch 976 Millionen Dol-lar gewesen.

Wie Cowen und Co schätzen, erbrachten die 13 wich-tigsten Medikamententypen zur Behandlung kardiovas-kulärer Erkrankungen im Jahre 2011 noch einen Ge-samtumsatz von 75 Milliarden Dollar. Die Makler-experten erwarten für 2016 einen Rückgang auf etwa59 Milliarden Dollar wegen aktueller und drohenderPatentverluste für die Markenprodukte.

Selbst wenn Ärzte die Zahl der von ihnen verordnetenHerzmedikamente massiv reduzieren würden, hätte dasnur eine begrenzte Wirkung auf die Gewinne derPharmahersteller, da die meisten der Medikamente äl-tere Generika sind, die nach Aussage der AnalystinBarbara Ryan von der Firma Barbara Ryan Advisorsdeutlich billiger sind.

Wie Dr. Richard Stein, Medizinprofessor der Universi-tät von New York und Sprecher der AHA schätzt, benö-tigt ein Durchschnittspatient mit einer Herzerkrankungwirklich 7 bis 9 Pillen pro Tag, um die unterschiedlichenRisikofaktoren wie Cholesterin, erhöhten Blutdruck undDiabetes in den Griff zu bekommen. Jenseits dieserMenge, so sagt er, ist es sinnvoll, sich einzuschränken.

„Ärzte sollten wenn möglich zu Kombinationspräparatengreifen und alle Medikamente ausschließen, die für denPatienten nicht wirklich wichtig sind,“ sagt er. „Wer zuviele Medikamente einnimmt, gerät in Gefahr, genaudie Mittel auszulassen, die wirklich wichtig sind – dennwie viele Pillen kann man tatsächlich mehrmals täglichschlucken?QuellenCardiologists: Many Heart Drugs Overprescribed, Ineffective,Newsmax Health.com, 13 März 2013http://www.newsmaxhealth.com/Health-News/cardiologists-heart-drugs-overprescribed-American-College-of-Cardiology/2013/03/13/id/494431?s=al&promo_code=12CC8-1#ixzz2Nc8PpGw5

Haben sie wirklich das Baby von AIDS geheilt?

Immer mal wieder benötigt die Pharmaindustrie positi-ve Geschichten über ihre Medikamente, um das Imageaufzupolieren. Auftritt „Das Baby, das von AIDS geheiltwurde“.

Wie ein Wundpflaster aufgetragen ist diese Geschich-te nichts anderes, als eine schnelle Problemlösung fürdie geschädigte Reputation der Pharmaindustrie. Aberwenn man den Fall etwas näher betrachtet, sieht dasGanze doch ganz anders und noch sehr viel schlimmeraus…

Und das kommt so:

Jedes Baby wird von seiner Mutter geschützt. Beidetragen ihre Antikörper – eine molekulare Armee, diebereit steht, um Eindringlinge abzuwehren. Die weibli-che Gebärmutter ist so ausgelegt, dass sie ein Kind mitdiesem angeborenen Schutz ausrüstet.

Aus diesem Grund wird man bei einem Baby unmittel-bar nach der Geburt eine ganze Reihe von Dingen imBlut finden – sogar HIV-Antikörper. Aber schon baldentwickelt das Kind seine eigene Immunität und wirftden mütterlichen Schutz ab.

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Wenn das passiert, bringt die Suche nach Antikörperneine NEGATIVES Ergebnis. Und so war das Baby nie-mals, zu keiner Zeit infiziert, sondern nur geschützt: Unddaher ist die Diagnose „GEHEILT“ auch nichts ande-res, als eine unverfrorene Missachtung aller Regeln derBiologie.

Anstatt sich mit diesem biologischen Grundwissen ver-traut zu machen, habe sie den Säugling voller Medika-mente gepumpt und ihn missbraucht, um sich selbst„erfolgreich“ zu machenQuelle:Did they CURE the baby of AIDS?, The People´s Chemist, 5. März2013!

Gentechnik in Landwirtschaft und Nahrungs-mitteln verändern Ihre Darmflora

Zwei Studien, die in den vergangenen 6 Monaten ver-öffentlicht worden sind, sind zu verstörenden Ergebnis-sen gekommen: Herbizide auf Glyphosatbasis wie dasRoundup ® scheinen das Wachstum der „guten“ (pro-biotischen) Darmkeime zu unterdrücken, was eine Ver-mehrung extrem pathogener Keime begünstigt.

Im vergangenen Jahr hat GreenMedInfo.com bereits ineinem Artikel über neue Forschungsergebnisse berich-tet, dass glyphosathaltige Herbizide (Unkrautver-nich-tungsmittel) wie das Roundup ® der Firma Monsantosowohl in gentechnisch veränderten Nahrungsmittelnals auch in unseren Körpern zu einer Vermehrungschädlicher Bakterien beitragen können. Durch dieHemmung des Wachstums probiotischer Keime und dieUnterstützung der Verbreitung pathogener Keime wiez, B. des tödlichen Botulinusverwandten Clostridumbotulinum könnte die Gentechnik-Industrie erheblich zuden weltweit immer häufiger auftretenden Infektionenbeitragen, die gegenüber herkömmlichen Antibiotikaresistent sind, wie z. B. dem multiresistenten Staphylo-kokkus aureus (MRSA) oder den carbapenem-resisten-ten Enterobaktern (CPE), die der Leiter des amerikani-schen Centers for Disease Control and Prevention(CDC) kürzlich als Bakterien-Alptraum bezeichnet hat.

Gentechnisch hergestellte Herbizide können dieVermehrung gefährlicher Keime wie z. B. demClostridum Botulinum fördern.

Nun hat eine neue Studie, die in der Zeitschrift Anaero-be veröffentlicht worden ist, die Fähigkeit des Herbizidsbestätigt, die Keimbesiedlung des Darms zu verändernund eine Dysbiose entstehen zu lassen (i). In dem Ver-such zu erklären, warum durch den Botulinuskeim her-vorgerufene Infektionen bei Rindern in Deutschlandwährend der vergangenen 10 – 15 Jahre zugenommenhaben, entwickelten die Wissenschaftler die folgendeHypothese: Da eine normale Darmflora einen wichti-gen Faktor zur Vorbeugung eines Bewuchses durchClostridien darstellt, könnte unter Umständen die Auf-nahme starker Biozide wie Glyphosat aus gentechnischveränderten Viehfutter dazu führen, dass die von Milch-säurebakterien abhängigen natürlichen Immun-funktionen reduziert werden.

Die Autoren berichten über die Toxizität von Glyphosatfür den Enterokokkus-Keim, der vorherrschenden Milch-säurebakterien-Spezies im Darmtrakt von Rindern, undkommen zu dem Schluss: „Die Aufnahme dieses Her-bizids (mit der Nahrung) könnte ein wichtiger begünsti-gender Faktor sein, der mit der Zunahme der Infektio-nen durch C. botulinus bei Rindern in Verbindung steht.“

Selbstverständlich haben diese Ergebnisse nicht nurAuswirkungen auf die Gesundheit von Rindern undGeflügel. Die Mehrzahl amerikanischer Verbraucher, dienicht einmal das Recht haben, auf Etiketten darüberinformiert zu werden, ob sie gentechnisch veränderteNahrungsmittel erhalten, konsumieren regelmäßig gen-technisch modizifizierte („Roundup-Ready“) Soja-,Raps-, und Baumwollsamenprodukte und kommen so-mit tagtäglich mit Glyphosatresten in Kontakt. Darüberhinaus reichert Vieh, das gentechnisch verändertesFutter erhält, im Körper ebenfalls Glyphosate bzw.Glyphosatmetaboliten an und trägt so zu der Belastungder Verbraucher durch diese, die Darmflora verändern-den, höchst giftigen Chemikalien bei.

GMO-Herbizide töten mehr, als nur Unkraut

Glyphosat ist ein Breitband – Biozid. Es ist nicht in derLage, zwischen „Unkraut“ und gentechnisch veränder-ten Pflanzen zu unterscheiden, die gegen Glyphosatresistent sind. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass Kon-zentrationen für die menschliche DNA schon dann to-xisch wirken, wenn sie ein 450tel dessen betragen, washeute in der Landwirtschaft ausgebracht wird (ii). Wennman sie mit Hilfsstoffen und anderen so genannten „in-aktiven Inhaltsstoffen“ kombiniert, sind diese Glyphosat-verbindungen noch giftiger, als ihre Inhaltsstoffe isoliertgesehen (iii).

Und diese toxischen Wirkungen beschränken sich nichtnur auf Pflanzen. Wie eine Untersuchung gezeigt hat,die 2012 in der Zeitschrift Environmental Monitoring andAssessment veröffentlicht wurde, weist das Glyphosatbei Konzentrationen von 6,67 µg/l schon nach kurzerEinwirkzeit toxische Auswirkungen auf die DNA von Fi-schen auf (iv).

Eine der für diesen Artikel relevantesten Nebenwirkun-gen von Glyphosat ist seine zerstörerische Wirkungauf die Fruchtbarkeit des Bodens selbst. In einem frü-heren Expose mit dem Titel „Un-Earthed: Is Monsanto'sGlyphosate Destroying the Soil?” (Ausgegraben – Ver-nichtet Monsantos Glyphosat die Erde?) wurden be-fremdliche Ergebnisse aus der Zeitschrift CurrentMicrobiology diskutiert, die gezeigt hatten, dass dasHerbizid Roundup® einen negativen Einfluss auf dieMikro-Artenvielfalt der Erde hat, darunter auch auf dieMikroorganismen mit Wirkung auf Nahrungsmittel unddort besonders diejenigen, die man in rohen und fer-mentierten Nahrungsmitteln findet (v).

Da viele der „guten” Bakterien, aus denen die 100 Bil-lionen Keime in unserm Darm bestehen, die für dieGesundheit wichtig sind, aus unserer Nahrung stam-men und da diese bakterienreichen Nahrungsmittel uns

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nähren und dabei helfen, die Bakterienflora unseresDarms zu erhalten, wird die Vernichtung wichtiger pro-biotischer Keime in den Ackerböden vermutlich dazuführen, dass die auf Bakterien beruhende Infrastrukturunserer Gesundheit ebenfalls vernichtet wird.

Wir müssen die Gentechnik in der Landwirtschaftaufgeben – oder mit den Konsequenzen leben.

Selbstverständlich müssen wir den Ursprung unsererNahrung sorgfältig berücksichtigen. Konventionell her-gestellte Produkte werden häufig unter Verwendunglandwirtschaftlicher Verfahren angebaut bzw. produziert,bei denen fabrikmäßig hergestellte Gülle und/odermenschliche Exkremente zum Einsatz kommen. DieAusscheidungen von Mensch und Tier werden immertoxischer und enthalten eine große Auswahl von Che-mikalien, Pharmazeutika, Hormonen sowie antibiotika-resistenten Bakterien und verwandten Pathogenen, dieunsere Nahrung und unsere Körper verunreinigen,wenn wir sie verzehren. Sie zwingen uns zudem, Tech-nologie zur „Sicherheit der Nahrungsmittel“ einzuset-zen, wie z. B. die Nahrungsmittelbestrahlung mit Hilfenuklearer Abfälle oder Sprays zur Desinfektion von to-xischen Nahrungsmitteln, die im Endergebnis zur Ent-stehung weitaus giftigerer Verbindungen führen.

Wenn wir die vollständige Zerstörung der Biosphäre, d.h. unserer Umwelt/überleben wollen, müssen wir un-sere Einstellung radikal ändern und uns - anstatt demintellektuell naiven Konzept zu erliegen, dass Krank-heiten primär durch Keime „da draußen“ verursacht wer-den –darüber klar werden, dass unser Ansteckungs-risiko in erster Linie durch eine Anfälligkeit des Immun-systems „hier drinnen“ bedingt ist. Dazu ist es erforder-lich, dass wir vollkommen darauf verzichten, Nahrungs-mittel zu laufen und zu konsumieren, die durch gen-technisch orientierte landwirtschaftliche Prozesse ge-wonnen werden Unser Körper ist aufs engste mit dermolekularen Bausubstanz der Erde verwoben. Undwenn wir unsere Umwelt vergiften oder auch nur gen-technisch verändern, vergiften und verändern wir unsselbst mit!.Quellen[i] Monika Krüger, Awad Ali Shehata, Wieland Schrödl, Arne Rodloff.Glyphosate suppresses the antagonistic effect of Enterococcus spp.on Clostridium botulinum. Anaerobe. 2013 Feb 6. Epub 6. Feb 2013.PMID: 23396248 [ii] GreenMedInfo.com, Research: Roundup Diluted by 450-Fold isStill Toxic to DNA, 15. Feb 2012 [iii] GreenMedInfo.com, Research: Roundup Herbicide Toxicity VastlyUnderestimated, 15. Okt. 2012 [iv] Environ Monit Assess. 2013 Apr;185(4):3201-7. doi: 10.1007/s10661-012-2783-x. Epub 22. Juli 2012 [v] Emilie Clair, Laura Linn, Carine Travert, Caroline Amiel, Gilles-Eric Séralini, Jean-Michel Panoff.Effects of Roundup(®) andGlyphosate on Three Food Microorganisms: Geotrichum candidum,Lactococcus lactis subsp. cremoris and Lactobacillus delbrueckiisubsp. bulgaricus. Curr Microbiol. 24. Feb 2012, Epub 2012 Feb24. PMID: 22362186

Ohne Magnesium kein Schutz vor Knochen-brüchen

Die U.S. Preventive Services Task Force, ein von derUS-Regierung eingesetztes Beratergremium hat soebeneinen Bericht veröffentlicht, nachdem die Einnahme vonVitamin D und Kalzium alleine nicht ausreicht, um beipostmenopausalen Frauen Knochenbrüche zu verhin-dern, während zugleich die Gefahr von Nierensteinensteigt [1]

„Das ist wenig überraschend,“ sagt Carolyn Dean, MD,ND, Magnesiumexpertin und Mitglied des medizinischenBeratergremiums der Non-Profit-Organisation Nutri-tional Magnesium Association, „da adäquate Magne-siumspiegel im Blut für die Absorption und dieVerstoffwechselung von Vitamin D und Kalzium sorgen.Magnesium wandelt das Vitamin D in seine aktive Formum, so dass es die Kalziumabsorption unterstützenhelfen kann und dabei hilft, Blutgerinnseln vorzubeu-gen, da es das Kalzium aus dem Blut und den Weich-teilen zieht und es zurück in die Knochen transportiert,wo es benötigt wird, um eine gesunde Knochenstrukturentstehen zu lassen“.

Alle Nährstoffe (inter-)agieren im Körper in einer syner-getischen Art und Weise. Dabei wird die Absorption ei-nes Nährstoffs zu einem geringeren oder größerenMaße durch andere Nährstoffe beeinflusst, die dem Kör-per zur Verfügung stehen. Und das gilt auch für dasVitamin D.

Nach Angaben einer anderen Non-Profit-Organisation,des Vitamin D Council „…müssen die entsprechendenKofaktoren im Körper verfügbar sein, um den größtengesundheitlichen Nutzen aus erhöhten Vitamin D- Spie-geln zu ziehen. Vitamin D hat zahlreiche dieserrKofaktoren, aber die hier aufgeführten sind die wichtig-sten: Am Beginn der Liste findet sich das Magnesium,gefolgt von Vitamin K, Vitamin A, Zink und Bor.“

Nach den Ergebnissen von Forschungsstudien hat sichgezeigt, dass Magnesium die Nutzung von Vitamin Ddurch den Körper auf mehreren Wegen beeinflusst: Estriggert die enzymatische Aktivität der Zellen. Alle Zel-len, die das Vitamin D verstoffwechseln, benötigen dazuMagnesium [2,3]. Wie man beobachtet hat, verändern(vermindern) niedrige Magnesiumspiegel die Produkti-on der aktivsten Form von Vitamin D, das 1,25(OH)2D(Calcitriol).[4]

Magnesium wird benötigt, um einen positiven Einflussauf das menschliche Genom auszuüben und könntedaher an den genetischen Aktivitäten von Vitamin Dhaben. Vermutlich spielt das Magnesium auch bei derWirkung von Vitamin D auf das Immunsystem eineRolle. [5]

Wie Tierversuche gezeigt haben, ist Magnesium auchan der vorteilhaften Wirkung von Vitamin D auf dieKnochen beteiligt. [6,7] Dr. Dean führt aus: „Es ist vonimmenser Wichtigkeit, dass Untersuchungen über dieWirksamkeit von Vitamin D und Kalzium bezüglich der

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84Flamingos pHakten 2. Quartal 2013

Eltern lehnen die Gardasil-Impfung ihrer Töchter ab

Immer mehr Eltern zeigen der „neuen“ HPV-Impfungmit Gardasil die kalte Schulter und weigern sich, ihreminderjährigen Töchter mit der Spritze behandeln zulassen die angeblich gegen den Gebärmutterhalskrebsschützen soll. Ihrer Meinung nach ist die Impfung über-flüssig und gefährlich.

Mehr als die Hälfte aller Eltern, die an einer Umfrageteilgenommen haben, sagten „nein“ zum Gardasil-Impf-stoff, der erst im Herbst letzten Jahres in Großbritanni-en eingeführt worden war. Die Umfrage die von derMayo-Klinik durchgeführt wurde, zeigt auch in den USAeinen wachsenden Trend, der Impfung zu widerspre-chen. 2010 hatten noch 44 % der Eltern die Impfung fürihre Töchter abgelehnt.

Die Gründe für diese Ablehnung reichten von einemMangel an Informationen über den Impfstoff zur Ein-schätzung als unnötig und gefährlich.

Der Trend gegen die Impfung reflektiert die wachsendeBesorgnis über deren Sicherheit. Um Gedenken an dieTausende von Mädchen, die durch die Impfung irrever-

Knochengesundheit nicht ohne Magnesium durchge-führt werden. Die Tatsache, dass Magnesium synergi-stisch mit Vitamin D und Kalzium zusammenwirkt, in-dem es das spezielle Hormon Calcitonin stimuliert –das hilft, die Knochenstrukturen zu erhalten und dasKalzium aus dem Blut und dem Weichteilgewebe zu-rück in die Knochen transportiert und so der Osteo-porose, einigen Formen von Arthritis und Nierenstei-nen vorbeugt – darf nicht übersehen werden“

Dr. Dean fasst zusammen: „Die zahlreichen Studien,die auf die Bedeutung dieser beiden Nährstoffe für diePrävention von Herzerkrankungen und Osteoporosehinweisen sowie die Erkenntnis, dass das Magnesiumdie Wirksamkeit von Kalzium und Vitamin D steigert,machen alle weiteren Resultate über diesen unverzicht-baren Mineralstoff um so wichtiger.“Quellen:1. Moyer, V. A. Statement on behalf of the U.S. Preventive ServicesTask Force. Vitamin D and Calcium Supplementation to PreventFractures in Adults: U.S. Preventive Services Task ForceRecommendation. Ann Intern Med. 26. Februar 2013,2. Zofkova, I., R. L. Kancheva. The Relationship between Magnesi-um and Calciotropic Hormones. Magnes Res. 8. März 1995 ; 8 (1):77-84.3. Carpenter, T. O. Disturbances of Vitamin D Metabolism and Ac-tion during Clinical and Experimental Magnesium Deficiency. MagnesRes. 1: Dez. 1988 (3-4): 131-39.4. Saggese, G., S. Bertelloni, G. I. Baroncelli, G. Federico, L. Calisti,and C. Fusaro. Bone Demin-eralization and Impaired MineralMetabolism in Insulin-Dependent Diabetes Mellitus. A Possible Roleof Magnesium Deficiency. Helv Paediatr Acta. Juni 1989 ; 43 (5-6):405-14 .5.McCoy, H., and M. A. Kenney. Interactions between Magnesiumand Vitamin D: Possible Implications in the Immune System. MagnesRes. 9. Okt. 1996 (3): 185-203.6. Risco, F., and M. L. Traba. Bone Specific Binding Sites for1,25(OH)2D3 in Magnesium Deficiency. J Physiol Biochem. Sep-tember 2004 60 (3): 199-203.7. Risco, F., M. L. Traba, and C. de la Piedra. Possible Alterations ofthe In Vivo 1,25(OH)2D3 Synthesis and Its Tissue Distribution inMagnesium-Deficient Rats. Magnes Res. 1995 Mar; 8 (1): 27-35.

sibel geschädigt oder sogar getötet worden waren, tau-chen im Internet immer mehr Webseiten auf.

Andere Impfungen, die in der Befragung aufgeführtwurden, führen zu keinerlei Besorgnis über deren Si-cherheit.Quellen:Parents refuse Gardasil HPV vaccine for their teenage daughters,WDDTY E-News, 20. März 2013Pediatrics, 18. März 2013; doi: 10.1542/peds.2012-2384).

Dieses Vitamin verlängert die Überlebenszeitvon Pankreaskrebspatienten um 12 Monate

Vermutlich haben Sie auch schon einmal gehört, dassKrebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterzie-hen, keine Vitamine einnehmen sollten, da diese dieWirkung der Chemotherapie blockieren sollen. Wieneuere Untersuchungen hingegen zeigen, ist genau dasGegenteil der Fall: Wenn Sie unter einem Krebs derBauchspeicheldrüse leiden kann die Gabe hoher Do-sen eines bestimmten Vitamins tatsächlich Ihr Lebenund 12 Monate verlängern!

Wie Sie wissen werden, kommt die Diagnose Bauch-speicheldrüsenkrebs in aller Regel einem Todesurteilgleich. Die meisten Betroffene haben nur noch fünf odersechs Monate zu leben. Glücklicher Weise haben Ärz-te wie Dr. Nicholas Gonzalez aus New York bei dieserErkrankung mehr Erfolg als die konventionelle Medi-zin. Das kommt daher, dass sie bereit sind, nach Be-handlungsmethoden jenseits von Operation und Che-motherapie zu suchen.

Aber selbst bei einer Chemotherapie gibt es noch Mög-lichkeiten, Ihre Lebenserwartung zu verlängern. Alles,was man dazu benötigt, sind Vitamin C Infusionen.

Bei einer Untersuchung infundierte man Patienten miteinem Pankreaskrebs 50 – 150 Gramm (!) Vitamin C.Diese Infusionen wurden mindestens für 60 Tage ein-mal pro Woche verabreicht (einige Patienten erhieltensie sogar 18 Monate). Darüber hinaus erhielten alle Teil-nehmer ihr reguläre wöchentliche Chemotherapie.

Das Ergebnis? Während der Studie verloren die Pati-enten im Durchschnitt nur 11 Pfund an Körpergewicht– deutlich weniger, als erwartet. Die schwersten Ne-benwirkungen der Therapie waren – sofern sie über-haupt auftraten – ein leichter Durchfall und ein trocke-ner Mund. Im Durchschnitt stoppten die Vitamin-Infu-sionen das Fortschreiten der Krebserkrankung für 26Wochen – also ein halbes Jahr. Und darüber hinauslebten alle Beteiligten durchschnittlich 12 Monate län-ger, als erwartet. Zwei der Teilnehmer lebten 15 Mona-te und ein Patient sogar 29 Monate, also fast 2 ½ Jahrelänger. Das bedeutet, dass man die Therapie nochweiter verbessern könnte.

Das sind erstaunliche Resultate. Auch der Arzt undHerausgeber des Buches „Second Opinion“, Dr. Ro-bert Bowen hat Vitamin C sehr erfolgreich zur Krebsbe-kämpfung eingesetzt. Und wie andere Studien gezeigthaben, kann intravenös verabreichtes Vitamin C bei

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9 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2013

Krebspatienten die Entzündungsmarker um 76 % sen-ken. Es war auch diese Studie, die gezeigt hat, dassintravenöses Vitamine C die Tumormarker von Prostata-krebskranken um 77 % und von Brustkrebskrankenum 72 % senken konnte.

Wenn Sie also selber von einer Krebserkrankung be-troffen sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Optioneiner Vitamin C-Infusion reden. Das könnte Ihr Lebenretten oder Ihnen zumindest die Gelegenheit geben,länger und besser zu leben, als nur mit einer Chemo-therapie alleine.Quellen:Steve Kroening, Common vitamin allows pancreatic cancer sufferersto live 12 months longer, Nutrient Insider 25. 02. 2013http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23381814http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17297243http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22021693http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18678913http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19246295http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22963460

Das Rezept des Monats

Cranberry-Orangen Quinoa

Zutaten

1 EL geriebene Schale einer BIO-Orange

1 EL getrocknete Cranberrys

2 EL gehackte Walnüsse

500 g gekochter Quinoa

125 g fein gehackte rote Zwiebeln

1 Orange in Würfel geschnitten

Zubereitung

Geriebene Orangenschale, getrocknete Cranberrys undgehackte Walnüsse mit dem gekochten Quinoa vermen-gen, und mit der gehackten Zwiebel und den Orangen-würfeln bestreut servieren.

Mai 2013

Liebe Leser,

Paracetamol, das häufig eingesetzte, rezeptfreieSchmerzmittel ist der Gummibär der Pharmaindustrie– das Mittel wird tagtäglich geschluckt, ohne dass manweiter darüber nachdenkt

In den verschiedenen pHakten, aber auch in unserenBüchern wie z.B. Rheuma heilt man anders Teil II ha-ben wir schon immer über die Gefahren von Para-cetamol berichtet. Denn dieses Medikament ist allesandere als harmlos.

Trotzdem ist es schon schockierend zu erfahren, dassParacetamol die Ursache einer der meistgefürchtetenErkrankungen sein könnte.

Zeigt her Eure Pillen…

Schon vor 15 Jahren bemerkten Forscher, die Schmerz-mittel gegen eine Arthritis untersuchten, etwas seltsa-mes: Das Paracetamol schien mit einem erhöhtenAlzheimerrisiko in Zusammenhang zu stehen.

Das ist schon ziemlich krass – vor allem, wenn mandaran denkt, das nach einer aktuellen Umfrage jederFünfte zugab, regelmäßig Paracetamol einzunehmen.Wie manche Befragte erzählten sogar täglich.

Wenn das Risiko für Alzheimer und andere Demenz-leiden NUR mit Paracetamol in Zusammenhang stän-de, wäre das an und für sich schon eine Krise. Aber wieein Artikel im Wall Street Journal gezeigt hat, ist dasnur ein Glied in einer langen Kette. Eine sehr lange Kette:Denn etwa 100 Medikamente können die Symptomeeiner Demenz nachahmenn.

Bei einigen dieser Medikamente überrascht das wenig– sie haben ohnehin eine direkte Wirkung auf das Ge-hirn. Bestimmte Schlaf-, Beruhigungs-, Schmerzmittelund Antipsychotika stehen auf der Liste der Demenzimitierenden Medikamente, Ebenfalls dazu gehörenMittel gegen Inkontinenz, Sodbrennen und erhöhtenBlutdruck.

Wie ein Arzt berichtete, „verschwinden“ kognitive Stö-rungen in vielen Fällen, wenn man die Medikation aus-setzt. Und er fügt hinzu: „Ich habe Patienten mit ein-deutigen Demenzsymptomen behandelt und wenn ichderen Medikamentenliste ausdünnte, ging es ihnendeutlich besser.“

Und ein anderer formulierte es noch weitaus deutlicher:“Jeder heute lebende Alzheimer-Experte ist da schoneinmal getäuscht worden.“

Und gleiches gilt vermutlich auch für den Rest der Ärz-teschaft. Sie verteilen an ihre älteren Patienten Medi-kamente, als handele es sich um Bonbons. Das Ergeb-nis? Wie eine aktuelle Untersuchung zeigte, könnte 30

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% der Alzheimerpatienten falsch diagnostiziert wordensein.

Wenn Sie einen Angehörigen mit Alzheimer oder eineranderen Demenz betreuen, sollten Sie mit seinem Arztsofort über dieses Thema sprechen. Eine Reduzierungseiner Medikamente könnte Wunder wirken.Quellen:Alzheimer's disease or paracetamol side effects?, Daily Health e-Alert 19. April 2013"Detective Work: The False Alzheimer's Diagnosis" Melinda Beck,Wall St. Journal, 27. August 12, online.wsj.com"Is Alzheimer's Disease Caused by Paracetamol?" Walter Last,Nexus, Februar/März 2011, nexusmagazine.comDavid Perlmutter, M.D., "Alzheimer's Disease — A FunctionalApproach" Townsend Letter for Doctors & Patients, Juli 2002,townsendletter.com

Weit verbreitetes Herzmittel erhöht dasKrebsrisiko

Ein weit verbreitetes Herzmittel erhöht die Gefahr füreine Reihe von Krebsarten. Amiodaron, auch unter demNamen Cordarone im Handel, erhöht das Krebsrisikoum 45 %, vor allem bei Patienten, die eine höhere Do-sis einnehmen (müssen).

Eigentlich soll das Medikament gegen Herzrhythmus-störungen (Arrhythmien) helfen, aber Wissenschaftlerhaben diese Woche entdeckt, dass es auch eine Reihevon Krebserkrankungen begünstigen kann.

Männer scheinen mehr gefährdet, ebenso wie Perso-nen, die den Wirkstoff höher dosiert einnehmen – tat-sächlich ist das Krebsrisiko bei ihnen doppelt so hoch,wie bei Patienten mit einer niedrigen Dosis.

Forscher am Taipei Veterans General Hospital in Tai-wan machten die Entdeckung, als sie die Gesundheitvon 6.418 Männern und Frauen überprüften, die dasMedikament eingenommen hatten. In den 30 Überwa-chungsmonaten waren 280 von ihnen an Krebs er-krankt.QuellenCommon heart drug linked to cancer, WWDTY e-News10 April 2013Cancer, 2013; published online: 10.1002/cncr.27881

Drei medizinische Untersuchungsverfahren,die man nicht unbedingt braucht

In den pHakten vom März2013 hatten wir über die Über-diagnose und Behandlung von Brust- und Prostatakrebsgesprochen. Heure geht es – wie angekündigt – umeinige andere Diagnoseverfahren, deren Wert von derSchulmedizin übertrieben wird.

Eines der größten Probleme dürfte sein, dass sich diemeisten Ärzte dessen bewusst sind, dass viele ihrerPatienten überdiagnostiziert und –therapiert werden. Ineiner Befragung aus dem Jahr 2011 gaben mehr als 42% der Hausärzte zu ihre Patienten medizinisch zu gutzu versorgen.

Und für einen Arzt ist das noch nicht einmal so schwer.

Ständig rät die Pharmaindustrie den Verbrauchern/

Patienten, „ihren Arzt oder Apotheker“ zu fragen Ande-re Ärzte haben das Gefühl, ihre Patienten bedürften je-der verfügbaren Untersuchung unter der Sonne. Undimmer öfter sorgen Kunstfehlerprozesse dafür, dassÄrzte gegen ihr eigene Überzeugung handeln.

Daher ist es ebenso selten wie beruhigend, wenn Grup-pen wie das American College of Physicians, die Ame-rican Academy of Family Physicians und das AmericanCollege of Cardiology sich gemeinsam dafür bemühen,bessere Richtlinien für die medizinische Versorgung zuerstellen. Und auch wen wir da noch einen langen Wegvor uns haben ist das mit Sicherheit ein erster Schritt indie richtige Richtung

Hier folgen einige beunruhigende pHakten, die Siekennen sollten:

· Schätzungen besagen, das in den USA jedes Jahretwa 30,000 Medicare-Klienten an den Folgen einerzu aggressiven Behandlung versterben

· Mehr als 30 % aller Maßnahmen in der Gesund-

heitsfürsorge sind überflüssig

· Jedes Jahr werden etwa 800 Milliarden US Dollarfür diese überflüssigen Maßnahmen ausgeben

Überdiagnose und –Therapie kommt in der Medizin-industrie (bzw. der überindustrialisierten Medizin) in vie-len Formen und Spielarten vor – und keine davon machtmich wirklich glücklich. Aber dennoch gibt es einige,die mich nachts wach halten können:

Computertomogramme – auch als „CTs“ bezeichnet– sind korrekt angewandt ein tolles diagnostischesWerkzeug. Aber sie werden einfach zu oft ohne Sinnund Verstand angeordnet – und leider dann auch durch-geführt.

Erste Warnungen des amerikanischen Center forMedicare and Medicaid Services beschäftigten sich mitso genannten „Doppel-CTs“: Einige Ärzte ließen dieUntersuchungen bei ihren Patienten zweimal hinterein-ander durchführen. Das erste CT mit einem Kontrast-mittel. Das zweite ohne.

Auf den ersten Blick hört sich das nach nichts an. Wennman aber bedenkt, dass die Strahlenbelastung durchein Computertomogramm das 350fache einer einfachenRöntgenaufnahme ausmacht, sieht die ganze Angele-genheit schon etwas weniger entspannt aus. Multipli-ziert man das dann noch mit de Faktor 2 hat man dieStrahlenbelastung von 700 (!) „einfachen“ Röntgenbil-dern. Und die Wirkung der Strahlenbelastung summiertsich und kann das Risiko für bestimmte Krebsleidensteigern.

Zum zweiten hat sich gezeigt, dass etwa jedes dritteCT überflüssig ist. Das bedeutet z. B. für die USA, dassjährlich 20 Millionen Erwachsene und 1 Millionen Kin-der ohne Not der Strahlung ausgesetzt werden die vonden Computertomographen freigesetzt werden.

Und dabei besteht immer noch die Gefahr, dass ein CT

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einen anomalen Befund erbringt, der dann weitere über-flüssige Test und Untersuchungen oder sogar einenoperativen Eingriff nach sich zieht – und Sie zur glei-chen Zeit vor Angst und Sorge verrückt machen kann.

Hier sind ein paar Tipps; wie Sie diesem Schicksal ent-gehen können:

· Wenn Ihr Arzt ein CT vorschlägt oder anordnet,finden Sie heraus, ob es nicht ein anders Verfahrengibt – eines, das ohne große Strahlebelastungenauskommt wie ein MRI (Magnetresonanztomo-gramm) oder eine Ultraschalluntersuchung – unddas ebenso aussagekräftig ist.

· Stimmen Sie einem zweiten CT nur dann zu, wennmit dem ersten wirklich etwas nicht stimmt

· Verzichten Sie auf jede weitere Untersuchung, dienichts an Ihrer Diagnose oder Ihrer Behandlungändert

„Normale” und Belastungs-EKGs: Wenn Sie unterSchmerzen in der Brust, unregelmäßigem Herzschlagoder Kurzatmigkeit leiden, kann ein EKG – Kurzformfür Elektrokardiogramm – Auskunft darüber geben, obund was mit ihrem Herzen nicht stimmt und Ihrem Arzthelfen, die geeignete Behandlungsmethode zu finden.

Einige Ärzte aber führen ein normales und/oderBelastungs-EKG als routinemäßigen Bestandteil ihrerjährlichen „Check Up-Untersuchungen“ durch. Was Sienicht wissen: Es ist Unsinn, solch eine Untersuchungnur durchzuführen, damit man sie hat. Denn auch hierdroht bei unfachmännischer Durchführung die Gefahreines „falsch positiven Befundes“ – und das bedeutetfast immer überflüssige und möglicherweise unange-nehme oder gefährlich weitere Tests, wie eine CT-un-terstützte Angiographie (Darstellung der Herzkranzge-fäße) oder eine Koronaramgiographie (das gleiche, nurohne CT). Beide Untersuchungen bedeuten auf jedenFall eine erhöhte Strahlenbelastung und – im Extrem-fall – eine Verletzung der Arterien. Und natürlich dro-hen „im Hintergrund“ immer noch überflüssigeMedikamentenverordnungen oder Operationen.

Mein Rat:

· Wenn Sie Diabetiker sind oder unter eindeutigenSymptomen eines Herzleidens (Brustschmerzen,Herzrasen und so fort) aufweisen kann ein Ruhe-oder Belastungs-EKG lebensrettend sein. Hierbeigeht es nicht um „schlechte Medizin“, sondern nurum Verfahren, die einfach zu häufig eingesetztwerden.

· Und daher gilt auch: Wenn Sie keine Beschwerdenhaben oder verstärkt gefährdet sind, ist es absolutnicht nötig, sich einer solchen Untersuchung zuunterziehen! – auch nicht als Bestandteil Ihrer jähr-lichen Rundum-Untersuchung.

Die Spiegelung des oberen Verdauungstrakts (Spei-seröhre) ist ein Instrument zur Beurteilung von Patien-

ten mit chronischem Sodbrennen und Magenverstim-mung: Beides können Symptome für eine so genanntegastrointestinale Refluxerkrankung (GERD = Gastro-Esophageal Reflux Disease) sein. Viele Ärzte nutzendiese Untersuchung allerdings als ersten Schritt ihrerDiagnostik. Und das ist meistens überflüssig.

Denn die Ursache für Ihr ständiges Sodbrennen kanndurchaus in Ihrer Ernährung zu suchen sein. Gebrate-ne Speisen. Zitrusfrüchte, Koffein und Gewürze kön-nen Schmerzen und Magenprobleme auslösen – vorallem, wenn Ihre Darmflora aus dem Gleichgewichtgeraten ist. Daher macht es häufig Sinn, es erst einmalmit der täglichen Einnahme eines probiotischenNahrungsergänzungsmittels zu probieren.

Aber selbst wenn Sie unter einer GERD leiden, wirdeine Endoskopie keine Einfluss auf die Behandlunghaben. Ihr Arzt wird Ihnen einen so genannten „Pro-tonenpumphemmer“ wie Nexium oder Prilosec verord-nen (meiner Meinung nach keine gute Wahl, doch dassteht auf einem anderen Blatt). Wenn Sie eines dieserMittel einnehmen, müssen Sie nur dafür sorgen, auchreichlich Vitamin B12 zuzuführen.

Dazu kommen die möglichen Komplikationen einer sol-chen Untersuchung. Dazu gehört die Möglichkeit, dassder untersuchende Arzt ein Loch in Ihre Speiseröhrebohrt, Blutungen und – einmal mehr – eine Fehldiagno-se. Daher ist es wichtig, diese Form von Untersuchungfür den Fall aufzubewahren, wo sie wirklich nötig ist.Das ist z. B. der Fall, wenn Sie neben dem Sodbrennennoch Gewicht verloren haben, wenn Sie bluten, sichübergeben müssen oder blutarm sind. Das ist die Si-tuation in der die Spiegelung der Speiseröhre Sinnmacht.

Auch die American College of Physicians hat bereitserkannt, dass die Spiegelung des oberen Verdauungs-trakts zu oft und ohne Sinn und Verstand durchgeführtwird und soeben neue Empfehlungen für den richtigenUmgang mit dem Endoskop veröffentlicht, die wie folgtaussehen:

· Setzen Sie die Endoskopie ein, um Männer im Altervon über 50 Jahren zu untersuchen, die länger als5 Jahre unter einer GERD leiden und nächtlicheBeschwerden bzw. eine Hiatushernie haben, über-gewichtig sind oder rauchen.

· Eine Vorsorge-Endoskopie sollte nicht bei Frauenjeden Alters oder bei Männern durchgeführt wer-den, die jünger als 60 sind.

· Wenn die erste Endoskopie keinen Hinweis aufeinen Barrett-Ösophagus oder einen Speiseröh-renkrebs liefert, ist eine Wiederholung der Unter-suchung NICHT indiziert

· Liegt hingegen ein „Barrett-Ösophagus" ohne Dys-plasie vor, sollte die Endoskopie nur alle drei bisfünf Jahre wiederholt werden, häufigere Unter-suchungen sind nur indiziert, wenn eine Dysplasievorliegt.

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Letzten Endes sind Sie selbst für Ihre Gesundheit ver-antwortlich. Versuchen Sie niemals, Ihren Arzt zurDurchführung einer Untersuchung oder eines Tests zuüberreden, den er nicht für erforderlich hält. Und wenner zu einem Test oder einer Untersuchung rät, stellenSie sicher, dass Sie die richtigen Fragen stellen. Er-kennen Sie die Risiken und treffen die Entscheidun-gen, die für Sie richtig sind:

· Muss diese Untersuchung/dieser Test WIRKLICHsein? Jede Untersuchung, die Ihr Arzt empfiehltsollte wirklich notwendig sein. Und der Arzt sollteexakt erklären, welche Auswirkungen das Ergebnisauf Ihre Behandlung haben wird und wie es IhreGesundheit und die beteiligte Risiken bessern kann.

· Welche Probleme könnten sich einstellen? FindenSie heraus, ob der Test dafür bekannt ist, falschpositive Ergebnisse zu liefern und welche weiterenTests Sie zu erwarten haben, wenn das der Fallist. Werden die Ergebnisse Einfluss auf Ihre Diag-nose oder Ihre Therapie haben? Wenn das nichtder Fall ist, besteht eigentlich kein Grund für diesenTest.

· Gibt es sicherere Optionen? In vielen Fällen bietensich ungefährlichere Alternativen an– finden Siediese heraus! Und denken Sie daran, dass manzahlreiche gesundheitliche Beschwerden schondurch einfache Veränderungen der Lebensführungeliminieren kann. Denn es ist immer einfacher undhäufig auch deutlich preiswerter, diese Verände-rungen anzugehen, als sich den überbewertetenTests und Therapien zu unterziehen.

Quellen:David Blyweiss, M.D., Three Medical Tests You May Not Need,Advanced Natural Medicine Newsletter, 6. März 2013Brenner DJ, Hall EJ. Computed tomography--an increasing sourceof radiation exposure. N Engl J Med. 29. November 2007;29;357(22):2277-84.Shaheen NJ, Weinberg DS, Denberg TD, et al. Upper Endoscopyfor Gastroesophageal Reflux Disease: Best Practice Advice Fromthe Clinical Guidelines Committee of the American College ofPhysicians. Ann Intern Med. 4. Dezember 2012;157(11):808-816.

Synthetisches Vitamin C (Ascorbinsäure) vernichtet„gute“ probiotische Bakterien im Darm und kann imKörper KEINE Vitamin C-Aktivität ausüben

Fast jeder kennt heute die zahlreichen gesundheitlichenWirkungen von Vitamin C und haben Wege gefunden,dieses Vitamin in ihre tägliche Ernährung einzubezie-hen – sei es durch die Einnahme von Nahrungs-ergänzungsmitteln oder durch den vermehrten Verzehrvon Nahrungsmitteln, die dieses Vitamin enthalten.Während die meisten Wirkungen von Vitamin C wie z.B. die Fähigkeit, das Immunsystem zu kräftigen, gutdokumentiert sind, gibt es weniger bekannte Informa-tionen über die synthetische Version des Vitamins, dieAscorbinsäure. Wie bewiesen worden ist, kann die (syn-thetische) Ascorbinsäure effektiv Bakterien abtöten, wassie zum optimalen Mittel zur Vernichtung von Parasitenund Infektionen macht: Leider kann die AscorbinsäureNICHT zwischen den „guten“ und „bösen“ Keimen der

Darmflora unterscheiden und vernichtet auch die pro-biotischen Keime im Darm, die als unverzichtbar für dieallgemeine Gesundheit gelten.

Ascorbinsäure definiert

Synthetisches Vitamin C – Ascorbinsäure – kommt nichtin der freien Natur vor. Es entsteht nicht natürlich inPflanzen oder Bäumen und kann daher auch nicht aufeinem Bauernhof angebaut worden. Die Ascorbinsäu-re kann nur in einem Labor produziert werden. Andersals viele glauben, sind Vitamin C und AscorbinsäureNICHT dasselbe. Die Ascorbinsäure ist kein vollständi-ges Vitamin, sondern lediglich die äußerste Schicht desgesamten Komplexes, der als Vitamin C bekannt ist.Der gesamte natürliche Vitamin C-Komplex, wie er na-turgemäß in Nahrungsmitteln vorkommt, besteht ausden folgenden Elementen:

· Rutinbioflavonoide (Vitamin P)

· Faktor K

· Faktor J

· Faktor P

· Tyrosinase

· Ascorbinogen, und

· Ascorbinsäure

INFOBOX: Wie stellt man Ascorbinsäure her?

Alles beginnt mit Maissirup (ein klarer Sirup, der nichtsanderes ist, als reiner raffinierter Maiszucker). Undso geht es weiter:

Schritt 1 bis Schritt 9: Stärkehydrolyse – dieMaisstärke wird mit Hilfe von Hitze und Enzymen zueinfachem Zucker (D-Glukose) abgebaut

Schritt 10: Hydrogenierung – D-Glukose wird zu D-Sorbit umgewandelt

Schritt 11. Fermentierung - D-Sorbit wird in L-Sorboseverwandelt.

Schritt 12: Azetonisierung – jawohl, jetzt wird Azetonverwendet! Die L-Sorbose wird bei niedrigenTemperaturen mit einer Säure kombiniert

Schritt 13: Oxidierung – das Endprodukt wird nun mitHilfe eines Katalysators oxidiert, gesäuert, gewa-schen, getrocknet, wodurch L-Glukonsäure entsteht

Schritt 14: Hydrolyse – die L-Glukonsäure wird mitSalzsäure behandelt und es bildet sich die krudeAscorbinsäure

Schritt 15: Rekristallisierung – die rohe Ascorbinsäurewird gefiltert, gereinigt und zu einem feinen kristallinenPulver vermahlen.

Das Endprodukt ist zwar KEIN Vitamin C, darf aberlegal als solches bezeichnet werden. Wenn das keineVerbrauchertäuschung ist? Dieser Substanz fehlt 80% dessen, was natürliches VItamin C ausmacht

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Damit unser Körper den Vitaminkomplex absorbierenund von ihm profitieren kann, müssen alle genanntenElemente vorhanden sein. Da die Ascorbinsäure nichtden gesamten Komplex liefert, muss unser Körper diefehlenden Bestandteile entweder aus den eigenen Spei-chern ergänzen oder die Ascorbinsäure einfach mit demUrin aus dem Körper entsorgen – ohne dem Körperirgendeinen Vorteil zu liefern.

Man findet die Ascorbinsäure in allen möglichen Pro-dukten – von der Vitamin C Tablette über fertigeZitronenteegetränke bis hin zu Säften wie z. B. demApfelsaft. Die einfachste Methode, ihre Anwesenheit ineinem Produkt zu bestätigen, ist die Lektüre der Inhalts-stoffe auf dem Etikett. Aber wie Alan Meyer, der Grün-der der Firma AGM Foods in Brisbane, Australien her-ausgefunden hat, kann man die Ascorbinsäure auch inzahllosen Nahrungsmitteln finden, wo sie nicht als Zu-tat gelistet wurde.

Die mikrobenneutralisierenden Eigenschaften derAscorbinsäure und deren Herkunft

Alan Meyer wollte ein Rezept zur Herstellung eines fer-mentierten Apfelgetränks ausprobieren. Da er reinenApfelsaft benötigte, kauft er eine Flasche Bio-Apfelsaft.Nachdem er sein Gebräu einer Reihe von Tests unter-zogen hatte, fand er heraus, dass der Apfelsaft alle „gu-ten“ Bakterien vernichtet hatte, obwohl die Flasche lautEtikett nichts anderes enthalten durfte, als Bio-Äpfel.Er wiederholte seine Experimente, um sicherzustellen,dass er keinen Fehler gemacht hatte – und wieder wur-den die Bakterien abgetötet. Also kontaktierte Meyerden Hersteller des Bio-Apfelsaftes und fand heraus,dass man dem Saft Ascorbinsäure zugefügt hatte, ummögliche Bakterien abzutöten. Unglücklicher Weisevernichtet die Ascorbinsäure aber nicht nur die schädli-chen Keime, sondern eben auch die (erwünschten) pro-biotischen Keime. Und genau diese Wirkung hat dieAscorbinsäure auch im menschlichen Körper.

Ascorbinsäure wird aus Maissirup synthetisiert (s. Info-box). Damit müssen wir uns nicht nur um die Wirkungauf die Darmflora, sondern auch wegen der potentiellgefährlichen Herkunft aus gentechnisch modifizierten(GMO-) Mais zu sorgen. Denn wenn man sich heutenicht absolut sicher sein kann, dass jedes Nahrungs-mittel, das man verzehrt, ein Bio-Siegel hat, riskiert manden Verzehr von GMO-Mais, dessen gesundheitlicheRisiken uns allen bekannt sind oder zumindest seindürften.

Die Lösung? Natürliches Vitamin C

Natürlich vorkommendes Vitamin C findet man in zahl-reichen Obst- und Gemüsesorten. Vitamin C besitzt dieunangenehme Eigenschaft, durch Hitze zerstört zuwerden. Das bedeutet: Erhitzt (kocht) man ein solchesNahrungsmittel, wird der Vitamin C-Komplex abgebautund ist für den Körper nutzlos. Da auch die Pasteurisie-rung eine Form des Erhitzens beinhaltet, verliert jedespasteurisierte Getränk seinen natürlichen Vitamin C-Gehalt (Gleiches gilt übrigens auch für jedes pasteuri-sierte Sauerkraut). Aus diesem Grunde wurde die Ascor-

binsäure als synthetischer Ersatz für den Vitamin C-Komplex entwickelt, der durch die Hitze zerstört wur-de. Leider kann die Ascorbinsäure aber eben NICHTden natürlichen Vitamin C-Komplex ersetzen. Fügt mander Gleichung dann noch die Bakterien neutralisieren-den Eigenschaften der Ascorbinsäure hinzu, durch dieeben auch die gesundheitsfördernden Mikroben aus-geschaltet werden, erhält man eine Substanz, die manals gesundheitsbewusster Verbraucher eher meidensollte.

Wo also liegt die Lösung des ganzen Problems? Mansollte alle Arten von Vitamin C-Supplementen, pasteu-risierte Produkte und Getränke meiden, die (nur) Ascor-binsäure enthalten, Seinen Vitamin C-Bedarf sollte mandurch natürliches, ungekochtes Bio-Obst und Gemüsedecken. Zu den Vitamin C-reichsten Obst- undGemüsesorten zählen:

· Erdbeeren

· Zitrusfrüchte

· Acerolakirschen (frisch und als Pulver)

· Schwarze Johannisbeeren

· Papayas

· Kiwis

· Paprikaschoten

· Guaven

· Melonen

· Rosenkohl

· Grünkohl, Mangold und Spinat

· Brokkoli

· Blumenkohl

· Tomaten

Und denken Sie immer daran, diese Nahrungsmittel rohzu verzehren. Wenn man sie erhitzt, wird der natürlicheVitamin C-Komplex zerstört.Quellen:Zach Calantini-Miller; Synthetic vitamin C, or ascorbic acid, killsbeneficial probiotic bacteria in the gut and cannot confer vitaminactivity in the body,naturalnews.com 1, Mai 2013;h t t p : / / w w w . n a t u r a l n e w s . c o m /z040147_vitamin_C_ascorbic_acid_synthetic_vitamins.htmlAscorbic Acid Is Not Vitamin C, The Doctor W ithin,http://www.thedoctorwithin.com/vitaminc/ascorbic-acid-is-not-vitamin-c/Douglas Morrison, More Basic Information On Probioticshttp://www.natural-health-and-healing.com/Natural_Alternatives-natural-alternatives-backissue3.htmlAre Ascorbic Acid and Vitamin C Identical?http://www.realvitaminc.com/ascorbic-acid.html Probiotics - goodbacteria for the colon.h t t p : / / w w w . s h a n t i . c o m . a u / b o d y / p r o b i o t i c s . h t mDr. David Jockers, Understand the difference between synthetic andwhole food supplementation, Natural News.com; 13. April 2011h t t p : / / w w w . n a t u r a l n e w s . c o m /032058_synthetic_vitamins_supplements.html

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144Flamingos pHakten 2. Quartal 2013

Vitamin D und Calcium: Für Frauen immer nocheine gute Wahl!

Zu einer Zeit, da Ärzte und Wissenschaftler eine eherkritische Stellung zur Nahrungsergänzung mit Kalziumbeziehen, zeigt ein neuer Bericht, dass die Einnahmevon Kalzium und Vitamin D die Knochengesundheit vonFrauen verbessert, ohne ihnen zu schaden.

Der Bericht, der in der Zeitschrift Osteoporosis Interna-tional (2013;24:567–80) veröffentlicht wurde, basiert aufeiner Re-Analyse von Daten zweier Studien aus demUmfeld der Women’s Health Initiative (WHI), einem gro-ßen andauernden Forschungsprojekt, dass sich mit denFaktoren beschäftigt, die das Risiko für kardiovaskulä-re Leiden, Osteoporose und Krebs beeinflussen. DieErgebnisse lassen darauf schließen, dass die Einnah-me von Kalzium und Vitamin D Hüftgelenkfrakturen vor-beugen kann, ohne das Risiko für kardiovaskuläre Er-krankungen zu erhöhen.

Auf den zweiten Blick

In der ersten der analysierten Studien, einer Beobach-tungsstudie beantworteten 69.000 Frauen im Alter zwi-schen 50 und 79 Jahre einen Fragebogen über ihreGesundheit und die Einnahme von Nahrungsergän-zungsmitteln. Danach wurden sie über 7 Jahre weiterkontrolliert. Die zweite Studie war eine klinische Prü-fung, bei der mehr als 36.000 Frauen ebenfalls im Alterzwischen 50 und 79 Jahren für einen Zeitraum von 7Jahren entweder täglich 1.000 mg Kalzium in Form vonKalziumcarbonat und 400 IU Vitamin D oder ein Place-bo erhielten, während ihr gesundheitlicher Zustand über-wacht wurde. Frauen, die zu Beginn der Studie bereitsKalzium und/oder Vitamin D eingenommen hatten, wur-den angehalten, diese Einnahem fortzusetzen – unab-hängig davon, ob sie der Verum- oder der Placebo-gruppe angehörten.

In die ursprüngliche Analyse hatte man alle Frauen auf-genommen, die neue Analyse beschränkte sich auf dieFrauen, die bei Studienbeginn noch kein Kalzium/Vit-amin D eingenommen hatten – etwa 15.000 der ur-sprünglichen Teilnehmerinnen.

Folgende Ergebnisse wurden erarbeitet:

· In der klinischen Prüfung war die Gefahr einer Hüft-gelenksfraktur in der Verumgruppe um 38 % niedri-ger

· Kombinierte man die Daten der Beobachtungsstu-die und der klinischen Prüfung , war das Risiko ei-ner Hüftgelenksfraktur in den Kalzium/Vitamin D-Gruppen immer noch 35 % niedriger als in der Pla-cebogruppe

· Im Vergleich zu der Gruppe der Frauen, die keineNahrungsergänzung vorgenommen hatten, hattedie Einnahme von Kalzium und Vitamin D keineAuswirkungen auf das Herzinfarkt- oder Schlag-anfallrisiko bzw. auf kardiovaskuläre Erkrankungenim Allgemeinen.

· In der klinischen Untersuchung waren das Brust-krebs- und das allgemeines Krebsrisiko in der

Verum-Gruppe niedriger, in der Beobachtungs-

studie konnte kein Krebsschutz durch Kalzium undVitamin D beobachtet werden.

Nutzen für die Knochen – keine Gefahr für das Herz

Die erste ursprüngliche Analyse der klinischen Unter-suchung und Informationen aus anderen Studien hat-ten Anlass zu der Sorge gegeben, dass die Einnahemvon Kalzium mit oder ohne Vitamin D das kardiovasku-läre Risiko erhöhen könnte, dieser Bericht hingegenfand keine Zusammenhänge zwischen Kalzium, Vit-amin D und kardiovaskulären Problemen. „Der stärk-ste Beleg eines Vorteils findet sich bei den Hüftgelenks-frakturen, wo eine Nahrungsergänzung mit Kalzium undVitamin D nach 5 Jahren Behandlung eine bemerkens-werte Reduktion unter den Frauen ergab, die vorherkeine Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hat-ten,“ so die Wissenschaftler und wiesen darauf hin, dassihre neue Analyse einen größeren Vorteil gezeigt hätte,als die früheren Untersuchungen.

Zur Einnahme von Kalzium und Vitamin D

Obwohl dieser Bericht erkennen lässt, dass dieNahrungsergänzung Kalzium und Vitamin D sicher ist,zeigt die Gesamtheit der Informationen noch kein ein-deutiges Bild. Hier sind einige Tipps, wie man ein Mehrvon Vorteilen mit einem weniger von Gefahren kombi-nieren kann:

· Bei der Deckung des Kalziumbedarfs sollte mansich auf Nahrungsmittel konzentrieren. Eine ver-nünftige Kalziummenge für die Nahrungsergän-zung liegt bei 500 bis 600 mg pro Tag, den Restsollte man mit der Nahrung zuführen

· Sorgen Sie für eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr.Das Vitamin ist sowohl mit einem kardiovaskulärenSchutz als auch mit gesunden Knochen in Verbin-dung gebracht worden. Nach de Ergebnissen eineranderen Studie erreicht man die beste Wirkung aufdie Knochen mit 800 IUVitamin D oder mehr pro

Tag

· Vergessen Sie nicht das Magnesium: Wie einigeExperten vermuten kann man mögliche kardiovas-kuläre Schäden verhindern, indem man die Kalzi-umzufuhr durch Magnesium ausgleicht. Das opti-male Verhältnis von Kalzium zu Magnesium beträgt2 zu 1, d. h. pro 600 mg Kalzium sollte man auch300 mg Magnesium zuführen.

Quelle:Maureen W illiams, ND, Vitamin D and Calcium: Still a GoodCombination for Women, NPF Healthnotes - April 2013

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15 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2013

Das Rezept des Monats

Gurken-Rosmarin-Limonade

Machen Sie aus frischem Rosmarin, Gurken und Zitro-nen eine Limonade, die Sie auch an einem heißen Tagkühl hält.

Zubereitungszeit: 15 Minuten

Zutaten

3 Schlangengurken

1 Esslöffel frisch gehackter Rosmarin

4 Zweige Rosmarin als Garnitur

250 ml Wasser

125 ml Zitronensaft

3 Esslöffel Agaven-Dicksaft

Zubereitung

1.12 dünne Gurkenscheiben als Garnitur schneiden

2.Den Rest der Gurken schälen, hacken und in einenMixer geben. Den gehackten Rosmarin dazugebenund alles pürieren. Das Gurkenpüree durch ein

feines Sieb in einen mittelgroßen Krug oder ein

Messgefäß passieren und die Reste auspressen

3.Wasser, Zitronensaft und Agaven-Dicksaft zu demGurkensaft geben und rühren, bis sich der Agaven-Dicksaft aufgelöst hat. Die gesamte Flüssigkeit auf4 mit Eiswürfeln gefüllte Gläser verteilen, mit denGurkenscheiben und Rosmarinzweigen granieren

Tipp

Agavendicksaft ist der natürlich süße Saft der Agaven-pflanze. Agavendicksaft hat einen niedrigeren glykä-mischen Index als Zucker, ist aber süßer. Daher sollteman ihn nur vorsichtig als Zuckerersatz dosieren.

Medizin, Verstümmelung oder Börsenmani-pulation? Der seltsame Fall der Angelina Jolie

Je nachdem wie man es betrachtet, kann man Angeli-na Jolies Entscheidung, sich als vorbeugende Maßnah-me gegen eine Brustkrebserkrankung beide Brüsteentfernen zu lassen, als unglaublich tapfer, erschrek-kend schlecht informiert oder unglaublich gierig undmanipulativ bewerten. Wir wollen uns daher mit eini-gen der Fragen beschäftigen, die diese überlebensgro-ße Angelegenheit aufgeworfen hat.

Nur die pHakten, gnädige Frau

Wie in der letzten Woche bekannt wurde hat sich An-gelina Jolie einer doppelten Mastektomie unterzogen[1], um drastisch ihr Risiko zu minimieren, an einemBrustkrebs zu erkranken. Wie sie erklärte, fühlt sie sich„… in der Lage, eine wichtige Entscheidung getroffenzu haben, die meine Weiblichkeit in keiner Weise ge-

mindert hat.“ Frau Jolie ist Trägerin einer Mutation desBRCA1-Gens [2], das für die -Reparatur der DNA ver-antwortlich ist [3] und das eng mit der Entwicklung ei-ner Brustkrebserkrankung in Zusammenhang gebrachtwird [4] – nach Aussage ihrer Ärzte betrug ihr Risikokolossale 87 %[3]. Die Entscheidung für einen derartdrastischen Eingriff habe ihr Brustkrebsrisiko, so dieÄrzte, auf unter 5 % gesenkt [1].

Eine Studie, die in der Zeitschrift Cochrane Databaseof Systematic Reviews vom 10., November 2010veröffentlicht wurde und in der die Erfolgsquote einerprophylaktischen Mastektomie (der freiwilligenEntfernung GESUNDER Brüste) zur Brustkrebs-vorsorge bewertet wurde, kam zu dem Ergebnis:

„Es gibt nur unzureichende Belege dafür, dass eineprophylaktischen Mastektomie die Überlebensquoteverbessert. Was wir benötigen sind Untersuchungender zahllosen wechselnden Variablen.“

Darüber hinaus liegt bei Frau Jolie eine familiäre Ten-denz zu Krebserkrankungen vor. Ihre Mutter, MarchelineBertrand, starb im Jahr 2007 an Eierstockkrebs [3] unddas Risiko, dass Angelina Jolie im Laufe ihres Lebensebenfalls an Eierstockkrebs erkrankt, wird auf 50 %geschätzt. Daher denkt die Schauspielerin zur Zeit auchüber eine Entfernung der Eierstöcke nach. [5].

Der Beifall der Medien für Jolies Entscheidung war oh-renbetäubend [6] und auch einige britische Politikerkonnten es nicht lassen, auf diverse Trittbretter aufzu-springen [7].

Mainstream - Krebs und das Dilemma einer Ent-scheidung zwischen zwei Übeln

In vielerlei Art und Weise demonstriert diese Episodedie essenziellen Kriterien und Beschränkungen der or-thodoxen Krebsmedizin. Für die meisten Angehörigender Mainstream-Medizin stellt der Krebs eine unbesieg-bare genetische Erkrankung dar, wie 2012 es ein briti-scher Krebsspezialist in einer BBC-Horizon-Dokumen-tation [8] formulierte: „Krebs ist ein Teil des Preises, denwir dafür zahlen, dass wir Menschen sind“: Die Gefahrdieser Einstellung liegt darin, dass sie den (oder die)Patienten fast unausweichlich auf eine äußerst unap-petitliche Bestimmung hintreibt.

Wenn Sie wie Frau Jolie unter einer BRCA1-Mutationleiden, nimmt die Gefahr zu, irgendwann an Brustkrebszu erkranken. Wenn sie gar zur Gruppe der unglückli-chen Individuen mit einem besonders hohen Risiko ge-hören, was sie ebenfalls mit Angelina Jolie gemeinsamhaben, ist die Gefahr sehr groß. In dieser Situation kön-nen Sie – wenn sie dem Mainstream-Dogma folgen -Ihre Optionen an den Fingern einer Hand abzählen undentweder den Brustkrebs, wenn er auftritt, mit Operati-on, Chemotherapie und Bestrahlungen attackieren odersich eben für eine vorsorgliche Brustentfernung ent-scheiden, um ihr hohes Brustkrebsrisiko in beruhigen-de einstellige Bereiche zu reduzieren.

An diesem Punkt wird das Dilemma, sich zwischen zwei

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äußerst unangenehmen Optionen entscheiden zu müs-sen regelrecht zu einer Angelegenheit von „Friss oderstirb“, eine Wahl zwischen einer radikalen Behandlungund nichts – und vermutlich dem Tode.

Fehlinterpretation der genetischen Wissenschaften

Wie andere Autoren wir z. B. Sayer Ji von GreenMedInfoerwähnt haben [10] waren Angelina Jolies Optionen trotzihres Hinweises auf ihre BRCA-Befund niemals so ab-solut, wie sie das dargestellt hat. „Zahlreiche wunder-bare ganzheitlich orientierte Ärzte beschäftigen sich mitAlternativen zur Operation.“ Als erstes scheint die Ver-bindung eines direkten Brustkrebsrisikos mit denBRCA1/BRCA2-Genen die Tatsache zu ignorieren, dassdie „Ein Gen – ein Protein-Hypothese“ [11] schon langewiederlegt ist. Wie wir bereits früher erwähnt haben [12]ist die Wissenschaft weit davon entfernt erklären zukönnen, wie eine einzige Zelle so wenige Genen in soviele Proteine verwandeln kann, noch kann sie vorher-sagen, welch potentiellen Effekten ein Organismus un-terliegt, wenn eine geringe Anzahl von Genen geändertwurde.

Auftritt der Epigenetik

Das sich immer weiter entwickelnde Fachgebiet derEpigenetik [13], die sich mit den Einflüssen unsererUmwelt auf die Expression (Aktivierung) unserer Genebeschäftigt, hat uns gezeigt, dass wir nicht die Sklavenunserer Gene sind. Auch für Personen wie Angelina Joliemit einer vermutlich risikosteigernden Genmutation kannder Verzehr der richtigen entzündungshemmenden undimmunmodulierenden Nahrungsmittel [14], eine Verän-derung der Lebensumstände und das Finden effektiverMethoden zur Vermeidung von Stress und Umweltgiften[15] sicherstellen, dass das defekte Gen niemals seineschädlichen Einflüsse im Körper geltend machen kann.Denn es ist das Terrain im Körper [16], das darüberbestimmt, ob sich eine Krebserkrankung entwickelnkann. „Wir begreifen immer mehr, dass Krebs primärkeine genetische Erkrankung darstellt, sondern eineepigene-tische Reaktion [17] auf chronischen Stress ist.“

Wenn man alle diese Aspekte bedenkt, muss man sichdie Frage stellen: Wie „gut informiert“ war eigentlichAngelina Jolies Entscheidung, sich ihre Brüste operativentfernen zu lassen, um einer Brustkrebserkrankungzu entgehen? Zweifelsohne standen und stehen ihr diebesten – oder zumindest die kostspieligsten – Ärzte zurVerfügung. Aber die sind eng mit der Theorie der „ge-netischen Vorbestimmung“ einer Krebserkrankung ver-mählt und kennen andere Sichtweisen nicht bzw. leh-nen sie ab. Und so könnte Frau Jolie nur die eine Seiteder Medaille zu sehen bekommen haben.

Ein neuer Tiefpunkt?

Dennoch hat die Geschichte noch einen dunklerenAspekt – und vermutlich sogar mehr als nur einen. Meh-rere Tage, nachdem Frau Jolies Stellungnahme in derNew York Times [1] erschienen war, machte das Her-ausgeberteam der Natural News auf drei wichtige Kon-sequenzen des Jolieschen Handelns aufmerksam:

· Es sorgte dafür, dass deutlich mehr Frauen beiihren Ärzten nach dem genetischen BRCA1-Testfragten

· Es sorgte dafür, dass die Notierung der Aktien vonMyriad Genetics [19] – der Firma, welche dieBRCa1- und BRCA2-Tests schon vor längerer Zeitpatentiert hatte [20] – und dafür 3.000 bis 4.000Dollar kassiert, um 3 % anstieg

· Es könnte zudem die Entscheidung des OberstenGerichtshofes der USA beeinflussen, die diesenSommer erwartet wird [22]: Dabei geht es um dieFrage, ob es Firmen wie Myriad Genetics generellgestattet wird, das BRCA-Gen (und damit auch fastalle anderen Gene des Menschen) zu patentieren.

Sollte Angelina Jolie ihre Einwilligung dazu gebebenhaben, ihren immensen Ruhm und ihren Status als Pro-minente [23] als Instrument zur Steigerung des Wertesder Myriad-Aktien einzusetzen, wäre das wohl eine derbilligsten Vereinbarungen in der Geschichte derMenschheit. Aus Sicht der Elite-Manipulationen würdees allerdings deutlich mehr Sinn machen, wenn mansich Frau Jolies Mitwirkung gesichert hätte, um denobersten Gerichtshof der USA zu beeinflussen. Dennwie eine aktuelle Analyse gezeigt hat, betreffen die Pa-tente fast das gesamte menschliche Genome [24] undein Urteil zu Ungunsten von Myriad Genetics könnte„… die gesamte Industrie der Genpatente demontie-ren und Milliarden Dollar zukünftiger Profite kosten.“ Dasist ebenfalls billig, aber in einem erheblich größerenMaßstab.

Eine umfangreiche BRCA-Untersuchung von Frauenmit Brustkrebs ist am 12. Juli 2007 im New EnglandJournal of Medicine abgedruckt worden. Wir hätteetwas von dieser Studie lernen können. stattdessenhaben ein Paar Firmen (die jetzt Milliarde Dollars wertsind), einen 4.000 Dollar teuren genetischen Testentwickelt, mit dem sie bestimmen können (oderzumindest wollen), ob eine Frau spärer reve4ntuellan Brustkrebs erkranken könnte, so dass sie vonExperten zu der absurden Entscheidung gedrängtwerden kann, sich ihre Brüse entfernen zu lassen.Die Chancen, an Brustkrebs zu sterben unter-scheiden sich zwischen den Frauen, die einepositiven BRCA-Befund haben und denen ohneBefund nicht.

Die Experten schreiben:

„Die brustkrebsspezifischen Sterbequoten israe-lischer Frauen sind bei Trägern und Nichtträgern desBRCA-Gens identisch“.

Der Körper – unser Feind(?)

Allerdings könnte der ultimative Effekt von Ms. Joliessehr öffentlicher Brustentfernung noch heimtückischerausfallen. Auch wenn sie beileibe nicht die erste ist [25],stellt Ms. Jolie bei Weitem die bisher populärste Per-sönlichkeit dar, die sich für eine vorbeugende Mast-ektomie entschieden hat. In unserer auf alle möglichen

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„Prominenten“ fixierten Ära ist es unvermeidlich, dasszahllose Frauen, vor allem jenen mit Brustkrebsfällenin der Familie, nicht nur zu genetischen Tests greifen,die durch die Aktivität bestimmter Regierungen einfa-cher zu erhalten sind [26], sondern sich ebenfalls ernst-haft mit dem Gedanken beschäftigen, ebenfalls vorsorg-lich ihre Brüste entfernen zu lassen.

Und dieser Trend wird nicht mit den Brüsten aufhörenoder sich auf Frauen beschränken. Wie Ms. Jolie wer-den viele Frauen sich mit dem Gedanken beschäftigen,ihre Eierstöcke entfernen zu lassen um Krebs vorzu-beugen und da das BRCA1-Gen auch das Risiko einerProstatakrebserkrankung erhöhen kann [27], könnteihre Aktivität auch die präventive Prostataentfernung zurNorm machen. Der erste entsprechende Wunsch wur-de bereits von einem Londoner Geschäftsmann geäu-ßert [28], obwohl das wohl schon vor Jolies „ComingOut“ stattgefunden haben soll und seine Prostata ent-fernt worden war, weil bereits eine Krebserkrankungvorgelegen hatte [29]

Theater des Absurden

Stehen wir gerade am Beginn eines absurden Theater-spiels? Ist Ms. Jolies öffentliche Entscheidung ein Wegin eine Welt, in der unsere Körper zu unseren Feindenwerden und wo wir uns nichts dabei denken, unsereintimsten Körperteile zu stutzen, nur weil sie von Krebsbefallen werden könnten? Eine Welt, in der sichere,gesunde, wirksame und nicht verstümmelnde krebs-vorbeugende Strategien wie Ernährungsumstellungenund/oder intermittierendes Fasten zu Gunsten des Skal-pells ignoriert werden? Und wo – je nach der Entschei-dung des amerikanischen Obersten Gerichtshofes – fastunser gesamtes Genom von (biotechnischen) Konzer-nen kontrolliert wird?

Wir werden es sehen – aber zumindest Frau Jolie könn-te mit ihrer Ankündigung durchaus die Büchse der Pan-dora geöffnet haben.

Quellen[1] http://www.nytimes.com/2013/05/14/opinion/my-medical-choice.html?_r=0[2]http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22193408[3] http://www.medicalnewstoday.com/articles/260516.php[4] http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/iub.472/full[5] http://www.people.com/people/article/0,,20700372,00.html[6] https://www.google.co.uk/search?q=angelina+jolie+brave&ie=utf-8&oe=utf-8 & a m p ; a q = t & a m p ; r l s = o r g . m o z i l l a : e n -US:official&client=firefox-a[7] http://www.telegraph.co.uk/health/women_shealth/10055920/William-Hague-praises-brave-Angelina-Jolie-after-she-reveals-double-mastectomy.html[8] http://www.anh-europe.org/news/flawed-science-at-the-heart-of-many-modern-cancer-treatments[9] http://en.wikipedia.org/wiki/Hobson%27s_choice[10] http://www.greenmedinfo.com/blog/did-angelina-jolie-make-m i s t a k e - a c t i n g - b r e a s t - c a n c e r - g e n e - t h e o r y[11] http://www.macroevolution.net/one-gene-one-enzyme-hypothesis.html#.UZzUrOvi7xd[12] http://www.anh-europe.org/news/playing-god-what-could-possibly-go-wrong[13] http://www.merriam-webster.com/dictionary/epigenetic[14] http://anh-europe.org/news/study-shows-that-aspir in-reduces-colorectal-cancer-risk[15] http://www.preventcancer.com/consumers

[16] http://www.i-sis.org.uk/Cancer_an_Epigenetic_Disease.php[17] http://www.i-sis.org.uk/Cancer_a_Redox_Disease.php[18] http://www.naturalnews.com/ 040365_Angelina_Jolie_gene_patents_Supreme_Court_decision.html[19] http://www.myriad.com/products/bracanalysis/[20] http://www.bbc.co.uk/news/health-19294050[21] http://www.marketwatch.com/story/jolie-gives-star-power-to-stock-2013-05-14[22] http://www.aclu.org/free-speech-technology-and-liberty-womens-rights/association-molecular-pathology-v-myriad-genetics[23] http://www.vanityfair.com/online/daily/2009/04/angelina-jolie-is-the-most-beautiful-woman-in-the-world[24] http://genomemedicine.com/content/5/3/27[25] http://www.huffingtonpost.com/2012/11/19/allyn-rose-double-mastectomy-miss-america-breast-cancer_n_2158834.html[26] http://www.dailyrecord.co.uk/news/health/breast-cancer-gene-testing-widened-1900827[27] http://www.medicalnewstoday.com/articles/244467.php[28] http://www.dailymail.co.uk/health/article-2326830/British-father-53-man-world-prostate-removed-bid-beat-Angelina-Jolie-cancer-flaw.html[29] http://www.medscape.com/viewarticle/804423[30] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16002336Adam Smith,, Medicine, mutilation or stock manipulation? Thestrange case of Angelina Jolie, , ANH-Intl e-Health Alert, 22 Mai2013

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Juni 2013

Liebe Leser

Weil die Medien immer wieder Frauen warnen, dassSie mit einer Epidemie von Erkrankungen mit brüchi-gen Knochen wie der Osteoporose konfrontiert werdenund die Schulmedizin empfiehlt, das gesunde Frauennach der Menopause alle zwei Jahre eine Knochen-dichtemessung vornehmen lassen sollten, wundert eskaum, dass immer mehr Frauen diesen Empfehlungenfolgen.

Denn schließlich ist Vorbeugen besser als Heilen – undes ist ja nur eine einfache Untersuchung, oder?

Tatsache ist: Diese “einfache” Untersuchung ist der er-ste Schritt in einer Reihe sich ständig wiederholenderUntersuchungen, die den Weg bereiten können, dassSie am Ende ein gefährliches und rezeptpflichtigesMedikament einnehmen müssen.

Und so geht das vonstatten: Nach jeder neuen Bestim-mung der Knochendichte beobachtet Ihr Arzt eine nor-male Veränderung der Knochendichte, aber „um sicherzu gehen“ füllt er vorsichtshalber doch ein Rezept aus.

Und so nimmt der Schwindel seinen Lauf ...

Nach der Menopause sind Ihre Knochen mit 55 Jahrennatürlich nicht mehr so „kräftig“, wie sie es mit 35 Jah-ren gewesen sind. Ihr Arzt könnte das als eine so ge-nannte „Osteopenie“ diagnostizieren – eine verminder-te Knochendichte. Aber der Befund Osteopenie bedeu-tet nun keinesfalls, dass es sich bei Ihnen um einengesundheitlichen Notfall handelt. Denn tatsächlich wirdjeder von uns – Männlein und Weiblein gleichermaßen– als ganz natürliche Folge des Alterns zum „Opfer“ ei-ner Osteopenie.

Hat Ihr Arzt allerdings bei Ihnen erst einmal eineOsteopenie festgestellt, fällt es ihm deutlich leichter,Ihnen ein Osteoporosemedikament zu verordnen. Undnatürlich benötigen Sie wegen des neu diagnostizier-ten „Zustandes“ auch regelmäßig weitere Knochen-dichtemessungen.

Eine neue Untersuchung, die im New England Journalof Medicine erschienen ist, deckt den ganzen Schwin-del auf. Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen,die bei ihrer ersten Knochendichtemessung keine odernur eine sehr geringe Osteopenie aufwiesen, keineweiter Untersuchung nach 2, 5 oder 10 Jahren benöti-gen. Für diese Personengruppe ist es vollkommen si-cher, mit ihrer nächsten Knochendichtemessung 15 (!)Jahre zu warten.

Und selbst Frauen mit einem moderaten Rückgang derKnochendichte benötigen FÜNF Jahre lang keine wei-tere Untersuchung.

In dieser Untersuchung mit 5.000 Frauen war die Hälf-te im Alter von 67 Jahren in einer Gruppe mit einer fastnormalen Knochendichte. Wie der Studienleiter anmerk-te, war man überrascht, dass ein so großer Anteil die-ser älteren Frauen mit normalen oder fast normalenKnochendichtewerten nur sehr langsam eine Osteo-porose entwickelten - nur bei 10 % der Frauen aus die-ser Gruppe wurde im Zeitraum von 15 Jahren eineOsteoporose diagnostiziert.

Natürlich wird diese eine Studie keine Revolution in derKnochenbehandlung auslösen. Die Ärzte werden wei-ter an ihrem Plan festhalten … und leider auch weiterMedikamente verordnen, obwohl Ihre Befunde nur ei-nen normalen oder geringen Knochenverlust zeigen.Und hier liegt die wirkliche Gefahr.

Den wie wir schon mehrfach gewarnt haben – viele die-ser Osteoporosemedikamente sind potentiell gefährlich.Bei manchen Frauen erhöhen Sie die Gefahr von Kno-chenbrüchen und wenn sie nicht korrekt geschluckt wer-den, können sie einen Speiseröhrenkrebs fördern. Nä-heres dazu lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe IhrerpHakten.Quellen:Do You Really Need A Bone Scan? Daily Health Alert, 31. Mai 2013"Bone-Density Testing Interval and Transition to Osteoporosis in OlderWomen" New England Journal of Medicine, Vol. 366, No. 3, 1/19/12, nejm.org"Many Older Women May Not Need Frequent Bone Scans" RichardKnox, NPR, 1/18/12, npr.org

Zwangs-Vitaminisierung der Armen - besser alsechtes Essen?

Angesichts wachsender Kritik an Risiken und Neben-wirkungen von Vitaminpillen haben die Hersteller ihreStrategien neu ausgerichtet und zielen jetzt auf die Ar-men und Unterernährten in der Dritten Welt, aber auchhierzulande. Der Vorteil: Die Geschäfte mit humanitä-rer Note stoßen in der Öffentlichkeit bislang auf Zu-spruch. Jetzt allerdings wird Kritik laut: Für die Hun-gernden wäre echtes Essen besser als chemischesVitaminpulver.

Die Suche nach neuen Zielgruppen ist aus der Sichtder Vitaminhersteller verständlich: In den Industrielän-dern, insbesondere Europa, häufen sich die Hinweiseauf Risiken und Nebenwirkungen von Vitaminpillen undNahrungszusätzen. Nach mehreren Studien können siesogar das Leben eher verkürzen als verlängern.

Allein in Deutschland sind, auf der Basis dieser Erkennt-nisse, pro Jahr mehr Vitamintote als Verkehrstote zubeklagen. Die Europäische Union hat als Konsequenzdie Werbung mit angeblich segensreichen Wirkungenstark eingeschränkt (siehe Hans-Ulrich Grimm: VomVerzehr wird abgeraten).

Jetzt haben die Vitamin-Multis, allen voran der nieder-ländische Marktführer DSM, ihre Marketingstrategienauf neue Zielgruppen ausgerichtet: Die Armen und Un-terernährten insbesondere in der Dritten Welt.

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Die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spu-renelementen oder mit angereichertem Essen soll Le-ben retten, die Gesundheit der Menschen verbessern,aber auch ihre Produktivität. „Vitamine in Bewegung“nennt DSM ihr Programm gegen den weltweiten Vit-aminmangel, umgesetzt von der Initiative „Life andSight“.

Die sogenannten „Vitamin-Engel“, eine Vereinigung vonPharma-Multis und Lebensmittelkonzernen, wollen bei-spielsweise mit Hilfsprojekten wie ihrer Operation 20/20 Vitamin-A-Mangel bekämpfen oder mit „Thrive toFive“ ("Gedeihen bis Fünf") flächendeckend Nährstoff-mixturen an Kleinkinder ausgeben.

Das Schöne für die Pharmafirmen: Mit ihrer neuenZielgruppenstrategie finden sie breiten Beifall und Un-terstützung, nicht nur in der holländischen Heimat desMarktführers DSM, wo der Food-Multi Unilever, dieGroß-Company für Spezialchemikalien Akzo Nobel undder Saatgutkonzern Rijk Zwaan sich zur Anti-Unter-ernährungs-Initiative AIM („Amsterdam Initiative againstMalnutrition“) zusammengeschlossen haben, mit dabeiauch Wissenschaftler von der Universität Wageningen.

In Deutschland hat sich der Hohenheimer ProfessorHans Konrad Biesalski des Projekts angenommen. Indiesem Frühjahr hat er einen internationalen Kongressorganisiert, bei dem es um den „versteckten Hunger“(„Hidden Hunger“) ging. Der „versteckte Hunger“ ist jeneForm von Unterernährung, die zum Beispiel mitVitaminpilen zu stillen ist, so sehen das jedenfalls dieUnterstützer aus der Industrie.

Biesalski gehört zu den geschäftstüchtigsten Vertreternseiner Zunft und ist der Industrie seit langem freund-schaftlich verbunden (siehe Hans-Ulrich Grimm: DieErnährungslüge). Für seinen Kongress konnte er einerespektable Sponsorenriege einbinden: Darunter natür-lich die Lobbyvereinigung „Gesellschaft für angewand-te Vitaminforschung“, auch Hersteller wie BASF, DSM,Pfizer, Food-Multis wie Nestlé, Südzucker und das sei-nerseits von Firmen wie Coca-Cola, Pepsi und Unileverunterstützte „Micronutrient Forum“.

Sogar die internationale Atomenergiebehörde (Slogan:„Atoms for Peace“) war dabei, Karl-Heinz Böhms „Men-schen für Menschen“, das Berliner Entwicklungshilfe-ministerium, auch die Deutsche Forschungsgemein-schaft und die Robert-Bosch-Stiftung. Auf der Webseiteder Universität Hohenheim findet sich eine beeindruk-kende Übersicht der Sponsoren.

„2,5 Milliarden Menschen weltweit leiden unter 'verbor-genem Hunger'“, so die Botschaft in der Pressemittei-lung zum Kongress: „Auch wenn sie sich kalorienmäßigsatt essen können, müssen sie oft Nahrungsmittel ver-zehren, die kaum lebenswichtige Mikronährstoffe ent-halten.“

Die Botschaft wurde von den Medien gern aufgegriffen,etwa dem Deutschlandradio, der Südwestpresse oderder Badischen Zeitung. Sogar die ansonsten kritische"Tageszeitung" stimmte in den Jubelchor ein.

Auch Konsequenzen sind schon in Sicht: In Afrika sol-len jetzt in Zusammenarbeit mit der Vereinigung WorldVision Grundnahrungsmittel wie Mais, Reis und Wei-zen vitaminisiert werden.

Mittlerweile wird allerdings auch Kritik laut. So kann dieauch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), oftin Partnerschaft mit Pharmaunternehmen, propagierteVitaminverabreichung in Verbindung mit Impfungen oftunerwünschte Nebenwirkungen haben – und die Anfäl-ligkeiten für Infektionskrankheiten und die Sterblichkeitmitunter eher noch erhöhen, warnt etwa Christine StabelBenn vom dänischen Statens Serum Institut, das aneiner Hilfs-Initiative für afrikanische Kinder beteiligt ist.„Der Effekt von zusätzlichem Vitamin A auf die Sterb-lichkeit im Ganzen war nicht immer positiv.“ Darauf deu-teten jedenfalls ihre Studien aus den Jahren 2012 und2013 hin.

Schon vor Jahren war etwa unter Indiens Ärzten Kritikan Vitaminprogrammen westlicher Organisationen lautgeworden, nachdem dort im Rahmen eines Unicef-Vitaminisierungsprojekts mehr als 30 Kinder an einerÜberdosis Vitamin A gestorben waren.

Der Vitamin-A-Mangel war, wie eine Untersuchung er-geben hatte, in manchen Gegenden weit wenigerschlimm als behauptet. Trotzdem war die Dosis von denUnicef-Leuten sogar noch erhöht worden.

Vitamin A ist wichtig für das Immunsystem und für dieRegeneration von Körperzellen. Es hält Schleimhäutevon Mund, Atemwegen, Magen und Darm intakt, in denAugen wird es für die Herstellung des SehfarbstoffsRhodopsin gebraucht und kann als wirksamerRadikalenfänger dienen. Wegen möglicher Nebenwir-kungen wie Knochenschwäche, Lebererkrankungenund Missbildungen bei Babys wird es vom deutschenBundesinstitut für Risikobewertung der „höchstenRisikokategorie“ zugeordnet.

Jetzt wird daher auch Kritik laut an den Vitaminisierungs-kampagnen für die Armen in der Dritten Welt und auchhierzulande. Der milliardenschwere EU-Hilfsfond für dieArmen und Benachteiligten sollte sich auch um die Ver-sorgung mit echtem Essen kümmern, forderte die Eu-ropäische Allianz für Öffentliche Gesundheit ("EuropeanPublic Health Alliance", kurz EPHA).

Sie kritisiert, dass die Europäische Hilfsorganisation fürsozial Benachteiligte („European Aid to the mostdeprived fund") die Armen statt mit echtem Essen bis-lang vor allem mit vitaminarmem Dosenobst, Gemüse-konserven oder anderen industriell verarbeiteten Le-bensmitteln auch mit hohem Fett- und Zuckergehaltversorgt.

Die Gesundheitsrechtlerin und EPHA-Vertreterin DorotaSienkiewcz fordert: "Wir wollen, dass der Fond gesün-dere und nährstoffreichere Lebensmittel zur Verfügungstellt, wie frisches Obst und Gemüse, Vollkorn und Hül-senfrüchte."

EPHA ist eine Organisation von gemeinnützigen Non-

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Profit-Organisationen, die sich für Gesundheit aufgesamtgesellschaftlicher Ebene einsetzen. Zu den Mit-gliedern gehören etwa der World Cancer ResearchFund International (WCRF), die Europäische Vereini-gung der Diätassistenten (EFAD) oder die Wiener In-ternationale Akademie für Ganzheitsmedizin.

„Wenn wir die Versorgung mit frischem Obst und Ge-müse in diesen besonders gefährdeten Gruppen erhö-hen könnten, hätte das eine signifikante Verbesserungder Gesundheit zur Folge", sagte EPHA-VertreterinSienkiewcz, wobei natürlich auch die Nahversorgungwichtig wäre, idealerweise mit örtlich erzeugten saiso-nalen Produkten: "Das wäre dann auch für die lokalenBauern gut."

Mehr über Vitamine, Risiken, Nebenwirkungen und Hin-tergründe:

Hans-Ulrich Grimm:

Vom Verzehr wird abgeraten. - Wie uns die Industriemit Gesundheitsnahrung krank macht

Droemer Verlag

320 Seiten Klappenbroschur, € 18,00

ISBN 3-426-27556-2

ISBN 978-3-426-27556-6Quelle:Engel mit Profitinteressen, DR. WATSON Facts:, Mittwoch, 29. Mai2013

Gewöhnliche Schmerzmittel so tödlich wieVioxx?

Gewöhnliche Schmerzmittel könnten ebenso viele To-desfälle verursachen, wie das berüchtigte MedikamentVioxx ®, das vom Markt genommen wurde, weil (bzw.nachdem) es mindestens 60.000 Tote durch Herzinfark-te verursacht hatte.

Besonders gefährdet sind Menschen wie Rheumatiker,die diese Schmerzmittel über eine längeren Zeitraumund in höherer Dosierung einnehmen (müssen) – daszumindest sagen Forscher von der Universität Oxford.

Die so genannten NSAIDs (Non-Steroidal Anti-Inflammatory Drugs = kortisonfreie, entzündungshem-mende Medikamente) und die neuere Generation derCOX-2-Hemmer – darunter auch Diclofenac undIbuprofen – können das Herzinfarktrisiko um etwa 30% steigern.

Das entspricht einer Zahl von drei zusätzliche Herzin-farkten, von denen einer zum Tode führt pro 1.000 Per-sonen, die diese Medikamente im Jahr einnehmen. Dieeinzige Ausnahme scheint der Wirkstoff Naproxen zumachen, der die Herzinfarktgefahr nicht erhöhte.

Die Wissenschaftler machten ihre beunruhigende Ent-deckung, nachdem sie 639 NSAIDs-Studien analysierthatten, an denen über 35.000 Patienten teilgenommenhatten.

Ebenso gefährdet, wie Personen, welche die Medika-mente längere Zeit einahmen, waren Patienten, beidenen ohnehin ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bestand,wie z, B, Raucher und Personen mit erhöhten Chole-sterinspiegeln oder Blutdruckwerten. Wer bereits eindippelt so hohes Herzinfarktrisiko aufweist, wie eineGesunder verdoppelt sein Risiko nochmals wenn erüber eine längeren Zeitraum Schmerzmittel in höherenDosen einnimmt, so die ForscherQuelleCommon painkillers could be as lethal as banned Vioxx drug, WhatDoctors Don´t Tell You 4. Juni 2013. nº 969; http://www.wddty.com/common-painkillers-could-be-as-lethal-as-banned-vioxx-drug.htmlThe Lancet, 2013; 30 May, doi: 10.1016/S0140-6736(13)60900-9).

Selbstmedikation bei Tieren: weiter verbreitet,als gedacht

„(Die)Selbstmedikation (SM) mit Arzneimitteln istheute eine von Ärzten und von Gesundheitspolitikernanerkannte Möglichkeit, dass Patienten bei gering-fügigen Krankheiten selbst Verantwortung für ihreGesundheit übernehmen. Auf Basis eigener Erfah-rung und/oder nach Beratung des Apothekers könnensie sich für rezeptfreie Arzneien entscheiden undbezahlen sie aus eigener Tasche. Sie entlasten dasSolidarsystem.“

Ärzte Zeitung online, 09.09.2009

Die Selbstmedikation (SM) mit Arzneimitteln, von denGesundheitspolitikern jüngst als entlastende Maßnah-me für das Solidarsystem wieder entdeckt, ist in Wirk-lichkeit ein recht alter Hut . Schon seit Jahrzehnten istbekannt, dass Tiere wie z. B. die Schimpansen gezieltnach Heilkräutern suchen, um ihre Krankheiten zu be-handeln. Aber in den letzten Jahren ist die Liste dertierischen Apotheker ständig länger geworden und essieht heute so aus, als ob die Praxis der Selbst-medikation unter Tieren weiter verbreitet ist, als früherangenommen. Das zumindest ist das Ergebnis der For-schung eines Ökologen der Universität Michigan undseiner Kollegen.

Ein mit Parasiten infizierter Monarchenschmetterlinglegt seine Eier auf tropisches Schwalbenwurzel-gewächs, um seine Nachkommen vor Erkrankungenzu schützen

Der Einsatz von Heilkräutern zur Behandlung verschie-dener Erkrankungen durch Tiere ist sowohl erlernt alsauch angeboren. Unser Wissen, dass Motten, Amei-sen und Fruchtfliegen sich selbst mit Heilmitteln ver-sorgen, hat umfassende Implikationen auf die Ökolo-gie und Entwicklung tierischer Wirte und ihrer Parasi-ten, so sagt Mark Hunter, Professor der Fakultät fürÖkologie und Evolutionsbiologie an der Universität vonMichigan.

Und da Pflanzen bis auf Weiteres die vielver-sprechendste Quelle für zukünftige Pharmazeutika blei-ben, kann die Erforschung der Selbstmedikation von

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Tieren die Richtung zur Entdeckung neuer Mittel zurLinderung menschlicher Leiden vorgeben. Hunter undseine Kollegen verfassten einen Artikel mit dem Titel„Self-Medication in Animals" der am 11. April 2013 on-line auf der Webseite der Zeitschrift Science veröffent-licht wurde.

“Wenn wir heute Tiere beobachten, wie sie in der freienNatur nach Nahrung suchen, müssen wir und heute fra-gen: Gehen Sie zum Kaufmann oder in die Apotheke ?“sagt Hunter. „Indem wir andere Tiere beobachten, ler-nen wir viel darüber, wie man Parasiten oder Erkran-kungen heilen kann.“

Viele Arbeiten auf dem Gebiet haben sich mit Fällenbeschäftigt, in denen Tiere wie Paviane oder wolligeBärenraupen sich selbst medizinisch behandeln. Wieeine aktuelle Studie vermuten lässt, bauen Hausspatzenund Finken nikotinreiche Zigarettenstummel in ihreNeste ein, um einen Milbenbefall zu verringern

Weniger Aufmerksamkeit haben die zahllosen Fälleerregt, in denen Tiere ihre Nachkommen oder andere„Verwandte“ behandeln, so Hunter und Mitarbeiter.Waldameisen z. B. bringen das antimikrobiell wirkendeHarz von Koniferen in ihren Bau und hemmen so dasmikrobielle Wachstum in ihren Kolonien. Monarchen-schmetterlinge, die von Parasiten befallen sind schüt-zen ihre Nachkömmlinge vor einem starken Parasiten-befall, indem sie ihre Eier auf antiparasitär wirkendenSchnabelwurzelgewächsen ablegen.

Wie Hunter und seine Mitarbeiter anregen, sollten Wis-senschaftler seines Fachgebietes weniger Betonung aufdas „Selbst“ im Begriff Selbstmedikation legen und ihreStudien auf Basis eines umfassenderen Rahmenwerksbetreiben.

“Vermutlich die größte Überraschung für uns war dieEntdeckung, dass Tiere wie Fruchtfliegen und Schmet-terlinge Nahrung für ihre Nachkömmlinge auswählenkönnen, welche den Einfluss von Erkrankungen in kom-menden Generationen minimiert“, sagt Hunter. „Da gibtes starke Parallelen mit dem neu entstehenden Feldder Epigenetik im Menschen, wo wir heute sehen, wiedie Nahrungswahl der Eltern die langfristige Gesund-heit der Kinder beeinflusst.“

Wie die Autoren argumentieren, hat die Medikation derTiere mehrere erhebliche Konsequenzen auf die Ent-wicklung der Interaktionen von Wirt und Parasiten.Wenn die Medikation durch Tiere zum Beispiel die Ge-sundheit von Parasiten vermindert, müsste das sicht-bare Auswirkungen auf Virulenz und Übertragbarkeitdieser Parasiten haben.

Wenn z, B. die Raupen der Gypsy-Motte Blätter fres-sen, die große Mengen an giftigen Verbindungen ent-halten, ist die Übertragung der Viren zwischen den Tie-ren verringert, was zu einer Vermehrung der Mottenführt.

Außerdem müsste die Medikation durch Tiere nachAnsicht von Hunter und Kollegen auch die Entwicklung

des tierischen Immunsystems beeinflussen. Es ist be-kannt, dass die Bienen antimikrobielle Harze in ihreNester einbauen. Wie eine Analyse des Bienengenomsvermuten lässt, fehlen ihnen zahlreiche der Immun-system-Gene, die man bei anderen Insekten findet, wases möglich machen könnte, dass die Verwendung derMedizin durch die Bienen teilweise für einen Mangel ananderen Abwehmechanismen verantwortlich ist – oderdiesen kompensiert.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Erforschungder (Selbst-)Medikation durch Tiere auch direkte Aus-wirklungen auf die Produktion von Nahrungsmittel fürMenschen haben wird. Wenn der Mensch die Fähig-keit der Tiere zur Selbstmedikation beeinträchtigen,könnte das die Krankheitsprobleme landwirtschaftlicherOrganismen verschlimmern.

So könnte die Zunahme von Parasiten und Erkrankun-gen unter den Bienen mit einer Selektion der Imker inZusammenhang stehen, die auf einen verringertenHarzeinbau zielt. Eine Wiedereinführung dieses Verhal-tens in den Bienenvölkern wird nach Ansicht der Auto-ren vermutlich erhebliche Vorteile für das Krankheits-management bieten.Quellen:Self-Medication in Animals Much More Widespread Than Believed,University of Michigan, 11. April 2013Mark Hunter: www.lsa.umich.edu/eeb/directory/faculty/mdhunter

So bekommt man einen Sonnenbrand – mitGarantie

Wussten Sie schon, dass die Zahl der Hautkrebs-erkrankungen seit den 1930er Jahren mit der Markt-einführung der ersten Sonnenschutzcremes explosions-artig zugenommen hat? So ist die Pro-Kopf-Zahl derMelanomerkrankungen seit diesem Zeitpunkt um 1800%(!) angestiegen [1].

Das lässt fast den Eindruck entstehen, dass jene Mit-tel, die man uns als „Sonnenschutz“ verkauft, nur sehrwenig nützen und uns sogar schaden können. Jedesdieser Präparate enthält mindestens vier bekannte Kar-zinogene.

Die Sonne ist gut für uns – das ist bewiesen – aber einSonnenbrand ist es nicht. Wie also schützt man sich,ohne seine Haut mit allen möglichen Giftstoffen zu trän-ken? Die erste Schutzmaßnahmen beginnt im Innerenund enthält Dinge, an die man auf den ersten Blick nichtdenkt. Und wenn auch sie einen der folgenden Punktenicht beachtet haben, sind Sie nicht so gut geschützt,wie Sie sein sollten.

Wer das macht, erleidet mit Sicherheit einen Sonnen-brand

1.Das Gemüse weglassen: Karotenoide sind dienatürlichen Sonnenblocker. Tatsächlich verwendenPflanzen diese Substanzen selbst als Sonnen-schutzmittel. Karotenoide sind wirksame Antioxi-danzien, die unsere Haut vor den Schäden durchfreie Radikale schützen [2]. Man erhält Karotenoide

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durch den Verzehr von grünem und stark gefärbtenGemüsen sowie stark gefärbten Obstsorten. DieseNahrungsmittel steigern die Konzentration orange-farbener und gelber Pigmente in der Haut, welchedie Sonnenstrahlung stoppen. Personen, die mitihrer Ernährung die meisten Karotenoide aufneh-men, erkranken sechsmal seltener an Hautkrebs.Je mehr frische Farben Sie Ihren Speiseplan hinzu-fügen können, desto besser ist ihr „innerer“ Son-nenschutz aufgestellt. Zu den karotenoidreichstenObst- und Gemüsesorten zählen Melonen, Apriko-sen, Karotten, rote Paprikaschoten, Kürbisse undSüßkartoffeln.

2.Nicht den „Waschzettel“ Ihrer Medikamentelesen: Wer liest schon gerne diese scheinbar end-losen Zettel, die man in fast jeder Tabletten- oderPillenschachtel findet? Sie auch nicht? Sollten Sieaber. Denn zahlreiche rezeptpflichtige (und auchfrei verkäufliche) Medikamente und sogar ein Paarpflanzliche Mittel können Ihre Empfindlichkeit ge-genüber dem Sonnenlicht erhöhen. Einige Sub-stanzen können sogar eine phototoxische Reaktionin der Haut provozieren. Dieser dem Sonnenbrandganz ähnliche Prozess kann sehr unvermittelt auf-treten – manchmal innerhalb weniger Minuten [3].Besonders Antihistaminika, Antibiotika, schmerz-und entzündungshemmende Mittel sowie einigeDiabetes- und Herzmedikamente provozieren einesolche Reaktion besonders gerne. Also: Lesen Sieaufmerksam alle Informationen, die Sie zu „ihrem“Medikament besitzen und fragen Sie im ErnstfallArzt oder Apotheker.

3.Parfum auflegen: Düfte können Ihre Haut empfin-dlicher auf UV-Strahlen machen und sie reizen. Dasgilt sogar auch für Duftstoffe aus Seifen oder Lotio-nen. Darüber hinaus erhöht das Tragen von Parfumdas Risiko, eine Sonnenallergie zu entwickeln.Diese Allergie macht durch anhaltende Hautrötung,Juckreiz und Blasenbildung bzw. Nesselfieber aufsich aufmerksam[4]. Genießen Sie lieber den Ge-ruch von Sand und See auf der Haut.

4.Den ganzen Tag im Freien bleiben: Manchmalwerden wir leichtsinnig und halten uns länger in derSonne auf, als gut für uns ist – und das vor allem,wenn sich die Sonne immer wieder hinter Wolkenversteckt. Denn auch an bewölkten Tagen kannman – besonders in südlichen Regionen - einenSonnenbrand erleiden, weil bis zu 80 % der UV-Strahlung durch die Wolken dringen kann [5].Haben Sie sich etwa 20 Minuten in der Sonneaufgehalten, blocken Sie die Strahlen mit einemSonnenschirm, Kleidung, einem Hut und einerSonnenbrille.

5.Sein Vitamin E vergessen: Wie bei Obst und Ge-müse schützt das Vitamin E die Haut von innen.Experten halten dieses Vitamin für das wichtigsteAntioxidans für die Haut, da es die Zellmembranenschützt und Schäden an den Enzymen verhindert,die mit diesen Zellstrukturen in Verbindung stehen

[6]. Topische (lokal aufgetragene) Vitamin E-haltigeLotionen und Öle schützen die haut vor Sonnen-brand und Schäden durch freie Radikale. Und wennsie trotzdem einen Sonnenbrand erleiden sollten,hilft das Vitamin E die Rötung und durch die UV-Strahlen hervorgerufenen Hautschwellungen zulindern [7].

Wie stark ist die Sonnenstrahlung?

Wer wissen will, wie stark die Sonnenstrahlung ist,sollte den Schattentest bemühen. Ist Ihr Schattenkürzer, als Sie es sind, ist die Sonnenstrahlung amstärksten. In dieser Zeit sollte Sie darauf achten,möglichst gut bedeckt zu sein.

Die Sonne ist gut für uns. Sie erhöht die körpereigeneVitamin D-Produktion, hilft uns, besser zu schlafen undkann uns bei der Gewichtsreduktion unterstützen. EinSonnebrand aber ist schmerzhaft und kann uns richtiggefährlich werden. Allerdings kann auch der regelmä-ßige Gebrauch von Sonnenschutzcremes ähnlich ris-kant werden. Das ist der Grund, warum wir Ihnen emp-fehlen, diese 5 Tipps im Sommer in Erinnerung zu be-halten. Sorgen Sie außerdem für ein optimales Verhält-nis von Omega 6- zu Omega 3- Fettsäuren (vier zu eins)in Ihrer Ernährung und verwenden Sie Kochöle, die nurschwer oxidieren wie z., B. Kokosöl (KEIN Kokosfett!!)

Quellen:1 http://institutefornaturalhealing.com/2012/07/sunscreen-snake-

oil-of-the-21st-century/2 http://www.menshealth.com/mhlists/diet_plan_for_40s/Cancer-

Prone_Skin.php3 http://www.webmd.com/skin-problems-and-treatments/

features/beware-of-sunburn-boosters?page=24 http://www.mayoclinic.com/health/sun-allergy/ds01178/

method=print5 http://www.cnn.com/2012/07/10/living/guide-to-sun-safety6 http://www.medscape.com/viewarticle/4291717 http://lpi.oregonstate.edu/infocenter/skin/vitaminE/

Psychiatrie-Insider rebellieren gegen dasfehlerhafte DSM-V

1980 hielt man einen Menschen für normal, wenner ein Jahr lang um einen nahen Angehörigentrauerte. 1994 empfahl man Psychiatern min-destens zwei Monate Trauerzeit abzuwarten,bevor man Traurigkeit, Schlaflosigkeit, Konzen-trationsstörungen und Apathie als behandlungs-bedürftige Depression einstufte. Mit dem neuenKatalog psychischer Störungen 'DSM 5' wird abMai 2013 empfohlen, schon nach wenigenWochen die Alarmglocken zu läuten.

Thomas Insell, Leiter des amerikanischen National In-stitute of Mental Health stellt die Gültigkeit des Hand-buches in Frage und fordert [alle] Gelehrten und Wis-senschaftler auf, sich von der derzeitigen Philosophiezu distanzieren. Ein Großteil der Validität des Werksberuht auf nichts anderem als auf der Kategorisierungvon [psychischen] Erkrankungen, bei der seelischeGesundheitsstörungen wie bipolare Störungen und Schi-zophrenie nur auf Basis der Symptome aufgelistet wer-

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den. Insel wünscht sich einen objektiveren Zugang un-ter Verwendung kognitiver Tests, Gehirnscans und ge-netischer Studien, um seelische Störungen zu diagno-stizieren. Insells Zugang wird von der bisherigen DSM-Philosophie abweichen, die in den vergangenen 60 Jah-ren von der American Psychiatric Association publiziertwurde.

Dr. Allen Frances, Vorsitzender des DSM-4-Komiteeskritisiert den aktuellen Prozess ebenfalls. „Personen mitleichten Probleme werden [oft] zu stark medikamentösversorgt“: Des weiteren stellt er fest: „Die neue Auflage[des DSM] zeigt eine Lockerung der Kriterien für meh-rere schwere Erkrankungen und könnte diese medika-mentöse Überversorgung weiter voran treiben“. Wie erglaubt, „…ist die Arbeit am DSM-5 durch eine sehr un-glückliche Kombination von überbordendem Ehrgeizund schwacher Methodologie beeinflusst worden“ undes bestehe ein „ unerklärlich abgeschlossener und heim-licher Prozess“ bei der Revision des aktuellen DSM-5.

DSM-5:Medizinische Störungen aus dünner Luft

Viele Beschwerden über das DSM kreisen um die stän-dig zunehmenden Statistiken, mit denen diese Psych-iatrie-Bibel einfache Erkrankungen in ausgewachsenemedizinische Leiden verwandelt. Wie die Experten be-fürchten, werden seelische Störungen aus dünner Luftgeschaffen und die Definitionen dieser Störungen wei-ten sich aus, wodurch die Patienten überdiagnostiziertwerden. Das verschafft den Pharmakonzernen die per-fekte Gelegenheit, sich in den Prozess einzuklinken unddie Märkte für neue Medikamente zu schaffen. Darausist es zu einem ernsten und ständig zunehmenden Pro-blem entwickelt, zumal 70 % der Mitglieder der DSM-5-Komitees finanzielle Verbindungen zur Pharmaindustriepflegen.

An Stelle des derzeitigen Systems möchte Dr. Insell lie-ber einen wissenschaftlicheren Zugang haben, bei demmehr Daten aus genetischen, bildgebenden, physiolo-gischen und kognitiven Tests untersucht und im Ver-hältnis zur Therapiereaktion gebündelt werden.

Wie Insell darlegt, beruhen medizinische Definitionenvon Krankheitszuständen wie Herzinfarkten. Lym-phomen oder AIDS auf objektiven Laborunter-suchungen und nicht auf klinischen Symptomen-bündeln, wie sie das DSM voraussetzt.

„Für die restliche Medizin würde das bedeuten, dassman das diagnostische System auf Grundlage der Na-tur des Brustschmerzes genereiert … Stellen Sie sichvor, ein EKG wäre nicht nützlich, weil viele Patientenmit Brustschmerzen kein EKG-Veränderungen zeigten.Das ist es, was wir seit Jahrzehnten machen, wenn wireinen Biomarker ablehnen, weil er keiner DSM-Kate-gorie entspricht“, sagt Insell.

Antipsychotische Medikamente schaffen mehr psy-chische Leiden, als sie heilen

Während die Wissenschaftler damit beginnen, das DSMauf echten wissenschaftlichen Daten zu entwickeln,

wäre es da nicht auch Zeit, das zu sagen, was niemandin der Welt der antipsychotischen Medikamente zuge-ben möchte? Nämlich dass antipsychotische Medika-mente mehr psychische Leiden schaffen?

Marcia Angell, frühere Herausgeberin des New Eng-land Journal of Medicine, hat die Marketingstrategieaufgedeckt, welche die Pharmaindustrie genutzt hat,um die Öffentlichkeit dazu zu bringen, mehr anti-psychotische Medikamente zu schlucken.

So wird behauptet, dass Depressionen durch zu wenigSerotonin im Gehirn verursacht werden, ein Zustand,gegen den oft Antidepressiva verordnet werden. Aucheine Schizophrenie soll angeblich durch zu viel Dopaminim Gehirn entstehen, was durch bestimmte Psychophar-maka gesenkt werden soll. Beide dieser Fehleinschät-zungen sind keine wissenschaftlichen Fakten und war-um das so ist, erklärt Ms. Angell.

Diese chemischen Ungleichgewichte des Gehirns gel-ten allgemein als „Ursachen“ psychischer Erkrankun-gen, da Psychopharmaka eine ausgleichende Wirkungerst dann zeigen, wenn sie eingesetzt wurden und ihreWirkung beobachtet wurde. Das aber impliziert, dassdepressive Gedanken wegen zu wenig Medikamentenentstehen.

Wie Angell vorschlägt, kann man mit dieser Logik eben-so beweisen, dass „Fieber durch zu wenig Aspirin aus-gelöst wird“

Der Pulitzer-Preisträger Robert Whitaker sagt, dass sichin früheren Zeiten Menschen, die wegen einer psychi-schen Störung stationär aufgenommen wurden, ohneMedikamente nach 6 - 8 Monaten erholten. Heute mitden entsprechenden Medikamenten leiden die Patien-ten länger und stärker unter den Nebenwirkungen undEntzugssymptomen dieser Medikamente, die dann auchnoch eine Rückfallquote von 85 % haben.

Das kommt daher, dass psychotrope Medikamente dieNeurotransmitter einer Person beeinflussen und so dienatürlichen Vorgänge im Gehirn stören, die zurAufrechterhaltuing der normalen biologischen Funktio-nen erforderlich sind.

Whitaker erläutert weiter: Es ist wohl bekannt, dasspsychoaktive Medikamente die Funktion der Neuro-transmitter stören, auch wenn sie anfangs nicht dieUrsache der Erkrankung gewesen sind. Wenn z. B. einSSRI-Antidepressivum wie Celexa die Serotoninspiegelin den Synapsen erhöht, stimuliert es durch einenProzess, den man negatives Feedback nennt, kompen-satorische Veränderungen. Das heißt: Als Antwort aufdie hohen Serotoninspiegel, setzen die (präsynap-ti-schen) Neuronen weniger davon frei und die post-synaptischen Neuronen reagieren darauf weniger emp-findlich. Im Endeffekt versucht das Gehirn, die Wirkungdes Medikaments auszugleichen.

Das lässt befürchten, dass die pharmakologischen Mittelin den meisten Fällen die natürliche Erholung des Pati-enten sabotieren und das eine Überdiagnose als Folge

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der heutigen unwissenschaftlichen DSM-Rethorik dieRegel istQuellen:Lance Devon, Psychiatry's insiders revolt against flawed DSM-5,naturalnews.com May 29 2013;http://www.naturalnews.com/z040540_mental_disorders_DSM-5_psychiatry.htmlhttp://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2011/09/13/the-epidemic-of-mental-illness--why.aspxhttp://www.newscientist.com http://www.newscientist.com/article/dn23487-psychiatry-divided-as-mental-health-bible-denounced.htmlHttp://www.nonprofitquarterly.orghttp://www.nonprofitquarterly.org/policysocial-context/22271-another-wrench-in-the-mental-health-system-dsm-5-rejected-by-nimh.html

Medikamente gegen Osteoporose? Können Sievergessen!

Medikamente gegen die Osteoporose –so genannteBisphosphanate - werden im großen Umfang mit demZiel eingesetzt, das Knochenwachstum anzuregen. Undtatsächlich erfüllen sie diese Aufgabe mit Erfolg: DerEinsatz von Bisphosphanate führt zu einer erhöhteKnochendichte – reduziert langfristig allerdings die Zahlder Knochenbrüche nicht wirklich.

Aber das ist noch nicht alles.

Vor Verordnung eines jeden Medikaments sollte sichein Arzt stets darüber im Klaren sein, wie genau diesesMittel im Körper wirkt. Allerdings begreifen nur die we-nigsten Mediziner, was die meisten Medikamenten,darunter auch die Bisphosphanate, im Körper bewir-ken. Denn wenn sie das wüssten, würden sie diese Mittelwohl nicht mehr so häufig und freizügig verordnet wer-den.

Der Aufbau von [gesunden] Knochen ist ein recht kom-plexer Prozess, an dem zwei Arten von Knochenzellen–Osteoklasten und Osteoblasten beteiligt sind und da-bei sowohl altes, beschädigtes Knochengewebe ent-fernen und es durch neuen Knochen ersetzen. DieOsteoporosemedikamente „vergiften“ ein Enzym in denOsteoklasten und sorgen dafür, dass diese Zellen ab-sterben.

Die Osteoklasten sind dafür zuständig, altes und ge-schädigtes Knochengewebe zu entfernen, sodass ihreGegenspieler, die Osteoblasten, neue, kräftigere Kno-chen bilden können. Sind die Osteoklasten vergiftet, wirdder natürliche Prozess des Knochenwachstums unter-brochen. Das führt dann zwar zu „dickeren“ aber nichtzwangsläufig auch zu stärkeren Knochen.

Tatsächlich zeigt die Forschung immer öfter, dass Frau-en, die längere Zeit ein Bisphosphanat eingenommenhaben, so genannte „atypische“ Knochenbrüche erlei-den – Knochen brechen spontan, ohne dass sie einerbesonderen Belastung ausgesetzt waren.

Man muss kein Experte sein, um voraussagen zu kön-nen, dass der langfristige Einsatz von Bisphosphanatenzu Knochen von mangelhafter Gesundheit führt. Ein ein-facher Blick auf die Biochemie des Knochenstoffwechelsund die Art und Weise, wie Osteoporosemittel in diese

Prozesse eingreifen, zeigt dass diese Medikamente al-les bewirken – nur keine gesunden Knochen!

Wenn Bisphosphanate nun aber nicht wirksam sind –was kann man gegen eine Osteoporose unternehmen?

· Magnesium

· Vitamin D, und

· Vitamin K 2

Übrigens: „Kalzium spezial xtra“ das Nahrungs-ergänzungsmittel für gesunde Knochen von 4flamingosRheine, enthält mit Ausnahme von Vitamin K alle ge-nannten Nährstoffe.

Das Rezept des Monats

Mediterraner Ofengemüsesalat

Zutaten für 4 Portionen

8 Schalotten0,5 frische Knoblauchzehe250 g Zucchini2 rote Paprikaschoten600 g neue Kartoffeln2 Zweige Rosmarin8 El Olivenöl3 El Rotweinessig4 Stiele Basilikum

Zubereitung

1.8 Schalotten pellen und längs halbieren. 1/2 frischeKnoblauchknolle vierteln.250 g Zucchini putzen und in 2 cm dicke Scheibenschneiden.

2 rote Paprikaschoten vierteln und entkernen.Paprika in 3 cm große Stücke schneiden.600 g neue Kartoffeln gründlich waschen unddritteln.Von 2 Zweigen Rosmarin die Nadeln abstreifen undhacken.

2.Schalotten, Knoblauch, Zucchini, Paprika, Kar-toffeln und Rosmarin in einer großen Schüssel mitSalz, Pfeffer und 5 El Olivenöl mischen. Ein Back-blech mit 1 El Olivenöl fetten und das Gemüsedarauf verteilen. Im heißen Ofen bei 200 Grad(Umluft 180 Grad) auf der mittleren Schiene 30-35Min. garen.

3.Knoblauch entfernen und das Gemüse mit 2-3 ElRotweinessig und 2 El Olivenöl beträufeln. Gemüseleicht abkühlen lassen und evtl. mit Salz und Pfeffernachwürzen. Von 4 Stielen Basilikum die Blättergrob zupfen und untermischen.

Zubereitungszeit 45 min

Tipp: Dieser Salat eignet sich hervorragend als Beilagezu Gegrilltem und schmeckt dabei so gut, dass auchvegan oder vegetarisch „vorbelastete“ Gäste noch nichteinmal ihre Bratwurst vermissen dürften.

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Damflora erholt sich nie von einer Anti-biotikatherapie: Schäden auch für kommendeGenerationen

Der Missbrauch von Antibiotika führt nicht nur zurEnstehung, bisher unbekannter Krankheiten und Erre-ger wie E. coli und MRSA (Multi-resistenter Staphylo-kokkus aureus) sondern zerstört auch die Darmflora,was weitreichende Auswirkungen auf die Fähigkeit un-seres Körpers hat, Infektionen zu bekämpfen und Nähr-stoffe aus der Nahrung zu absorbieren.

Neue Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass dieschädigenden Einflüsse von Antibiotika viel weiter rei-chen, als nur medikamentenresistente Erkran-kungenzu ermöglichen. Die Bevölkerung der „guten“, pro-biotischen Bakterien, die einem Antibiotikum neben denkrankheitsauslösenden „pathogenen“ Bakterien zumOpfer fallen, können sich nie wieder vollständig erho-len. Und was noch schlimmer ist: Die Flora, die einerMutter verloren geht, fehlt auch ihrem Baby. Diese feh-lenden probiotischem Darmkeime sind vermutlich einwichtiger Faktor für einen Großteil der chronischen Er-krankungen, unter denen wir heute leiden. Der fortge-setzte Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass sich jedeGeneration in einem schlechteren gesundheitlichenZustand als die Generation ihrer Eltern präsentiert.

Martin Balser, Autor eines Berichts in der renommier-ten Zeitschrift „Nature” schreibt:

Antibiotika töten die Bakterien, die wir vernichten wol-len, ebenso effektiv, wie die Bakterien die wir gernebehalten hätten. Diese langfristigen Veränderungen derprobiotischen Keime in unserem Körper können sogardie Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten erhö-hen. Ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika könnteaiuch die dramatische Zunahme von Zuständen wieFettleibigkeit, Diabetes Typ 1, entzündliche Darm-erkrankungen, Allergien und Asthma anheizen, derenHäufigkeit sich in manchen Bevölkerungsgruppen ver-doppelt hat.“

Auch ohne dass wir die Entwicklung von Superbakterienberücksichtigen, sehen wir schon heute deutlich Hin-weise darauf, dass sich die langfristigen Folgen vonAntibiotika vernichtend auf unsere Gesundheit auswir-ken. In einem Interview bei der NachrichtensendungABC News sagt Blaser:

Antibiotika sind etwas wunderbares. Sie haben in denvergangenen 70 Jahren Medizin uhnd Gesundheit nach-haltig verändert. Aber wenn Ärzte Antibiotika verordnen,geschieht das auf Grundlage des Glaubens, dass eskeine langfristigten Nebenwirkungen gibt. Wir habenIndizien dafür gefunden, dass Antibiotika die pro-biotische Bakterienflora permanent verändern.

Beachten Sie den Begriff permanent. Ohne diepotenztiellen Gefahren eines gelegentlichen Antibiotika-einsatzes auszuklammern sieht es heute so aus, alsob die konventionelle Medizin mehrere Pandemien derschlimmsten bekannten chronischen Leiden geschaf-fen hat.

Der Masseneinsatz von Antibiotika

Zum Zeitpunkt, an dem ein Kind in den industrialisier-ten Ländern sein 18. Lebensjahr erreicht, ist es sehrwahrscheinlich, dass es bereits 10 bis 20 Antibiotika-therapien erhalten hat. Dieser Missbrauch setzt sich imErwachsenenalter fort und gelegentlich werden Anti-biotika auch Schwangeren verordnet.

Und das ist der Punkt, an dem die Situation noch schlim-mer wird. Die normale Passage des Babys durch denGeburtskanal ist Teil einer jeden normalen Geburt – hierkommt das Kind zum ersten Mal mit probiotischen Kei-men in Kontakt. (Diese Tatsache sollte jeden veranlas-sen, sich die Frage zu stellen, ob eine Kaiserschnitt-geburt ohne medizinische Indikation wirklich eine guteIdee ist.)

Wenn die Darmflora einer Mutter gestört ist, wird dasKind diese Störung erben. Die Indizien scheinen heutedarauf hinzuweisen, dass eine Störung der mütterlichenBakterienflora niemals wieder korrigiert werden kann –und so von einer Generation auf die nächste weiter ver-erbt wird. Daher ist die gesundheitliche Situation einerjeden Generation immer etwas schlechter, als die dervorherigen (Eltern-) Generation.

Die Kosten der chronischen Erkrankungen durch Anti-biotika

Die Kosten für die Behandlung dieser chronischenGesundheitsprobleme steigen und steigen. Betrachtenwir nur den aktuellen Pandemie-Status von Diabetesund Asthma bei Kindern. Noch vor 50 Jahren warendiese Erkrankungen äußerst selten, heue sind sie schonfast Routine. Dennoch konzentriert man sich vornehm-lich auf die Behandlung dieser Leiden – und füllt so diePortemonnaies von Ärzten und Pharmakonzernen.

Die Suche nach den Ursachen sind praktisch ignoriertworden – und obwohl die Häufigkeit chronischer Erkran-kungen ständig zunimmt, ist die Behandlung der Prüf-stein. Immer mehr toxische Verfahren zur Symptomen-unterdrückung werden untersucht und den Opfern derSchulmedizin angeboten, während man die Nebenwir-kungen verbirgt.

Bei einer enormen Zahl der heutigen Kinder sind zweider wichigsten gesundheitliche Funktionen in drasti-schem Umfang gestört: Die Fähigkeit, Nahrung zuverstoffwechseln und die Fähigkeit zu atmen sind die-ser Generation geraubt worden. und die Therapien, dieman einsetzt, tun nichts dafür, sie wieder gesund zumachen. Sie maskieren lediglich die Symptome undmachen die Kinder noch kränker.

Außerdem leiden Kinder häufig unter Allergien, derUnfähigkeit ihrer Organsimen zwischen krankheits-vermittelnden Wirkstoffen und harmlsoen Substanzenzu unterscheiden. Und sie leiden unter Autoimmun-störungen, der Unfähigkeit ihrer Körper, fremde Stoffenvon Teilen des eigenen Körpers zu unterscheiden.

Hat es je eine Generation von Kindern gegeben, derenamngeborene Gesundheit so sehr durch das gleiche

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medizinische System geschädigt wurde, das eigentlichfür ihre Gesundheit verantwortlich ist?

Iatrogene Leiden

Als iatrogene Leiden bezeichnet man gesundheitlicheProbleme, die durch medzinische Irrtümer entstandensind. In den USA sind sind diese „hausgemachten“ Pro-bleme inzwischen zur dritthäufigsten Todesursacheavanciert. Allerdings werrden zu diesen Zahlen wedervorzeitige Todesfälle durh Diabetes, Asthma, Allergien,chronische Darmleiden noch Krebs gerechnet – die alleals Folgen des Antibiotikaeinsatzes dokumentiert sind.Quellen:Heidi Stevenson, Gut Biota Never Recover from Antibiotics: DamagesFuture Generations, GreenMedInfo.com 5. Juni 2013Antibiotics: Killing Off Beneficial Bacteria ... for Good?http://www.wired.com/wiredscience/2011/08/killing-beneficial-bacteria/Overuse of Antibiotics May Cause Long-Term Harmhttp://abcnews.go.com/Health/antibiotics-bad-good-bacteria/story?id=14374547Superbug risk to children given too many antibiotics, killing bacteriathat fight diseasehttp://www.dailymail.co.uk/health/article-2029817/Superbug-risk-children-given-antibiotics.html?ito=feeds-newsxmlIncomplete recovery and individualized responses of the human di-stal gut microbiota to repeated antibiotic perturbationhttp://www.pnas.org/content/108/suppl.1/4554.fullShort-Term Antibiotic Treatment Has Differing Long-Term Impactson the Human Throat and Gut Microbiomeh t t p : / / w w w . p l o s o n e . o r g / a r t i c l e /i n f o % 3 A d o i % 2 F 1 0 . 1 3 7 1 % 2 F j o u r n a l . p o n e . 0 0 0 9 8 3 6Long-Term Persistence of Resistant Enterococcus Species afterAntibiotics To Eradicate Helicobacter pylorihttp://www.annals.org/content/139/6/483.short


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