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PFLANZENBAU Dinkel richtig angebaut – Ihr Erfolg! · PDF filePFLANZENBAU...

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UFA-REVUE · 9 2014 43 PFLANZENBAU ANBAUEMPFEHLUNGEN FÜR DINKEL Standort Dinkel hat geringere Standortansprüche als Weizen. Auch für raue und niederschlags- reiche Lagen bis 1400 Meter über Meer ist Dinkel dank seiner Robustheit sowie der guten Winterhärte geeignet. Bei der Parzellenwahl sind trockene, windige und sonnige Lagen zu bevorzugen, da die Standfestigkeit hier am besten ist. Fruchtfolge Ähnlich wie Weizen ist Dinkel anfällig auf Fusskrankheiten. Deshalb sollte Dinkel nicht nach Getreide (ausser Hafer) stehen. Bei Vorkultur Kunst- oder Naturwiese steigt die Lagerungsgefahr wegen hoher N-Nachlieferung an. Dinkel steht in der Fruchtfolge deshalb meist nach Hackfrüchten wie Mais, Rüben oder Kartoffeln. Die Anbaupause zwischen Dinkel sollte mindestens ein Jahr betragen. Dinkel (Triticum aestivum spp. spelta) war bis vor hundert Jahren das wichtigs- te Brotgetreide der Schweiz und wurde hier schlicht «Chorn» genannt. Dann be- gann der Siegeszug des ertragreicheren Weizens. Wanderer erkennen den Dinkel auf dem Feld an seiner Höhe und charakte- ristischen Form: Das Getreide wird bis zu anderthalb Meter hoch und die Ähre neigt sich im reifen Zustand. Die Körner bleiben auch nach dem Dreschen von der Spelzhülle fest umschlossen. Des- halb muss vor dem Mahlen in der Mühle ein zusätzlicher Arbeitsgang eingeschal- tet werden: Das so genannte Röllen be- freit die Körner vom Spelz, den wir Schweizer Spreu nennen. Spitzenköche und Gourmets setzen heute wieder vermehrt auf regionale Spezialitäten mit unverwechselbarem Eigengeschmack. Dinkel liegt da genau richtig: Das urschweizerische Getreide, von engagierten Bauern angebaut und handwerklich verarbeitet, besticht durch seinen feinen Geschmack sowie durch seine wertvollen Inhaltsstoffe und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. DINKEL, das urschweizerische Getreide, von engagierten Bauernfamilien angebaut, sorgfältig verarbeitet und als Spezialität vermarktet, bietet eine wertvolle Alternative für Produzenten und Konsumenten. Dinkel richtig angebaut – Ihr Erfolg! Boden Dinkel liebt mittelschwere bis schwere, genügend tiefgründige Böden. Die Ansprüche an den Wasserhaushalt sind höher als beim Weizen. Leichte, flachgründige, staunasse oder verdichtete Standorte sowie Moorböden sind ungeeignet. Beim pH-Wert ist der Dinkel tolerant. Leicht saure bis leicht alkalische Böden werden gut vertragen. Die Anbauempfehlungen in diesem Merkblatt beziehen sich auf die ursprünglichen, lang- strohigen Dinkelsorten.
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UFA-REVUE · 9 2014 43

PFLANZENBAUANBAUEMPFEHLUNGEN FÜR DINKEL

StandortDinkel hat geringere Standortansprüche als Weizen. Auch für raue und niederschlags -reiche Lagen bis 1400 Meter über Meer ist Dinkel dank seiner Robustheit sowie derguten Winterhärte geeignet. Bei der Parzellenwahl sind trockene, windige und sonnigeLagen zu bevorzugen, da die Standfestigkeit hier am besten ist.

FruchtfolgeÄhnlich wie Weizen ist Dinkel anfällig auf Fusskrankheiten. Deshalb sollte Dinkel nichtnach Getreide (ausser Hafer) stehen. Bei Vorkultur Kunst- oder Naturwiese steigt dieLagerungsgefahr wegen hoher N-Nachlieferung an. Dinkel steht in der Fruchtfolgedeshalb meist nach Hackfrüchten wie Mais, Rüben oder Kartoffeln. Die Anbaupausezwischen Dinkel sollte mindestens ein Jahr betragen.

Dinkel (Triticum aestivum spp. spelta)war bis vor hundert Jahren das wichtigs-te Brotgetreide der Schweiz und wurdehier schlicht «Chorn» genannt. Dann be-gann der Siegeszug des ertragreicherenWeizens.Wanderer erkennen den Dinkel auf

dem Feld an seiner Höhe und charakte-ristischen Form: Das Getreide wird biszu anderthalb Meter hoch und die Ähreneigt sich im reifen Zustand. Die Körnerbleiben auch nach dem Dreschen vonder Spelzhülle fest umschlossen. Des-halb muss vor dem Mahlen in der Mühleein zusätzlicher Arbeitsgang eingeschal-tet werden: Das so genannte Röllen be-freit die Körner vom Spelz, den wirSchweizer Spreu nennen.Spitzenköche und Gourmets setzen

heute wieder vermehrt auf regionaleSpezialitäten mit unverwechselbaremEigengeschmack. Dinkel liegt da genau

richtig: Das urschweizerische Getreide,von engagierten Bauern angebaut undhandwerklich verarbeitet, bestichtdurch seinen feinen Geschmack sowiedurch seine wertvollen Inhaltsstoffe undseine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

DINKEL, das urschweizerische Getreide, von engagierten Bauernfamilien angebaut, sorgfältig verarbeitet und als Spezialität vermarktet, bietet eine wertvolle Alternative für Produzenten und Konsumenten.

Dinkel richtig angebaut – Ihr Erfolg!

BodenDinkel liebt mittelschwere bis schwere, genügend tiefgründige Böden. Die Ansprüche anden Wasserhaushalt sind höher als beim Weizen. Leichte, flachgründige, staunasse oderverdichtete Standorte sowie Moorböden sind ungeeignet. Beim pH-Wert ist der Dinkeltolerant. Leicht saure bis leicht alkalische Böden werden gut vertragen.

Die Anbauempfehlungenin diesem Merkblattbeziehen sich auf dieursprünglichen, lang -strohigen Dinkelsorten.

PFLANZENBAUANBAUEMPFEHLUNGEN FÜR DINKEL

44 9 2014 · UFA-REVUE

Wenn auf 40 x 60 cmFläche mindestens 20 Schollen grösser alsein Fünfliber sind, istdas Saatbeet für denDinkel bereit.

Zeitpunkt Dinkel wird zwischen MitteOktober und Mitte November gesät,wobei der Bodenzustand wichtiger istals die Saatzeit. Dinkel hat ein breitesSaatfenster. Im Extremfall sind auch De-zembersaaten möglich. Bei Spätsaatenist die Wachstumsphase bis zum Schos-sen immer verkürzt, wodurch die Besto-ckungskapazität abnimmt. Daher mussdie Saatmenge erhöht und mit Ertrags-einbussen gerechnet werden.

Bodenbearbeitung Bei gutem Boden-zustand führt jedes Saatsystem zum Er-folg. Nach Hackfrüchten sind pflugloseVerfahren zu bevorzugen. Das Saatbeetsollte mittel- bis grobschollig sein (Fünf-libertest: im 40x60-cm-Rechteck sindmindestens 20 Schollen grösser als einFünfliber).Zur Verbesserung von Auflaufen, Be-

stockung und Winterhärte ist ein genü-gend abgesetztes Saatbeet wichtig. Dazulässt man die Pflugfurche mind.1Wocheabsetzen oder setzt geeignete Geräte wiePacker etc. ein. Im Herbst wird zur Ver-besserung des Auflaufens nur gewalzt,wenn extrem trockene Bedingungenherrschen.

Direktsaat Dinkel ist für die Direktsaatgut geeignet. Die Aussaat soll rund zweiWochen früher als eine Normalsaat er-folgen. Von der Aussaat bis zur Besto-ckung ist die Schneckenaktivität im Au-ge zu halten (Köderfallen). So kann,wenn nötig, rasch mit Schneckenkör-nern eingegriffen werden. Für den Bio-Anbau sind Direktsaaten wegen desVerzichts auf Herbizide und Schnecken-körner kaum möglich.

Saatdichte Die Saatmenge richtet sichnach Saatzeitpunkt, Standort, Viehbe-satz, organischer Düngung, Anbausys-tem (Pflug/Direktsaat) und Produkti-onsrichtung (Bio, Extenso, inten-siver ÖLN). Unter normalen Bedingun-gen werden 125– 150 keimfähige Fesen pro m2 gesät. 150 Fesen pro m2

Saatentspricht ungefähr der Saatmenge von1.7– 1.8kg/a. Ist im Bio-Anbau einStriegel-Einsatz geplant, kann die Saat-menge um 10% erhöht werden. ZurVerbesserung der Standfestigkeit solldie Saatmenge tief gehalten werden.Dinkel hat ein starkes Bestockungsver-mögen, so dass geringe Saatmengenmöglich sind. Zudem ist es im Frühlingeinfacher, schwächere Dinkel-Beständezu fördern als dichte zu bremsen.

Saattiefe Die Saattiefe beträgt 3 bis5cm. Je später die Saat, je feuchter undschwerer der Boden, desto flacher ist zu

säen. Engreihensaaten sind vorzuziehen(bessere Pflanzenverteilung und Un-krautunterdrückung).

Zertifiziertes SaatgutDurch die Bespel-zung ist Dinkel gut geschützt vor samen-bürtigen Pilzkrankheiten. Trotzdem hatin den letzten Jahren der Befall an Stink-oder Steinbrand zugenommen. Es emp-fiehlt sich, nur zertifiziertes Saatgut ein-zusetzen oder sein eigenes Hofsaatgutbei Agroscope auf samenbürtige Krank-heiten testen zu lassen. Im Vertragsan-bau mit der IG Dinkel ist ausschliesslichzertifiziertes Saatgut zugelassen.

Tabelle: Empfohlene SaatmengenSaatzeitpunkt Saatdichte Saatmenge bei einem Tausend-Anbau- und fesengewicht (TFG) von 120g, Bodenbedingungen Keimfähigkeit von 95%Frühsaatoptimale Bedingungen 100 – 125 Fesen/m2 1.3–1.6kg/AreMittlere Bedingungen 125 – 150 Fesen/m2 1.6–1.9kg/AreSpätsaatungünstige Bedingungen 150 – 180 Fesen/m2 1.9–2.3kg/Are

UFA-REVUE · 9 2014 45

PFLANZENBAUANBAUEMPFEHLUNGEN FÜR DINKEL

Düngung und PflanzenschutzStandfestigkeitverbessern• Offene, windzügigeAnbaulage wählen.

• Saatmenge reduzie-ren, Saatzeitpunktnicht zu früh wählen.

• Dinkel in derFruchtfolge möglichstweit weg von starkStickstoff nachliefern-den Kulturenplatzieren. Vorkultu-ren Kunstwiese undKartoffeln sindbesonders risikoreich.

• N-Düngung inklusiveHofdünger reduzie-ren oder weglassen.

• Walzen bis zum 1-Knotenstadiumverbessert dieStandfestigkeit.

• Quecken, Ausfall-getreide übertragenFusskrankheiten (in Vorkulturenbekämpfen!).

• Eventuell ÖLN-Anbau in Betrachtziehen (Einsatz vonWachstumsregulato-ren erlaubt).

Walzen in zu dichten Beständen isteine Notmassnahme.

Die Dinkeldüngung erfordert Finger-spitzengefühl. N-Düngung inklusiveHofdünger verschlechtern die Standfes-tigkeit. In vielen Fällen kann auf eineDüngung verzichtet werden, da der Bo-den oder die Vorkultur genügend nach-liefern.

Hofdünger Dinkel reagiert positiv aufeine schwache, gut verrottete Mistgabe(kein Hühnermist) von 10– 20t/ha. So-bald der Boden im Frühling befahrbarist, kann eine Güllegabe (rund 20m3 1:1verdünnter Rindervollgülle) erfolgen.Die Güllemenge richtet sich nach demBedarf der Pflanze sowie Verdünnungund Zusammensetzung der Gülle.

Mineraldünger Die P/K/Mg-Düngungerfolgt wie bei anderen Kulturen auf-grund der Bodenanalysen. Anstelle ei-ner Güllegabe kann im extensiven Din-kelanbau zu Beginn Schossen eineknapp dosierte mineralische N-Dün-gung (1– 1.5kg/a Ammonsalpeter dasheisst 30– 45kg N/ha) erfolgen. Eineeinzige Gabe ist meist ausreichend, dader Dinkel langsam von unten nachoben abreift und genügend Nährstoffeaus Halm und Blätter nachliefert. Späte-re N-Gaben sind beim Dinkel seltenwirtschaftlich. Im intensiven ÖLN-Anbau wird die

N-Düngung von rund 100kg N/ha aufzwei bis drei Gaben aufgeteilt (Vegeta-tionsbeginn, Beginn Schossen, vor Äh-renschieben).

Mangelerscheinungen Manganman-gel tritt häufig auf Standorten mit ei-nem pH-Wert über 7.0 auf und ist beiTrockenheit auch auf durchlässigen Bö-den und Moorböden zu beobachten. Erkann durch 1– 3 Blattdüngungen mitMangansulfat im Abstand von 14 Ta-gen behoben werden. Im Bio-Anbau ist eine Mangansulfat-

düngung nach einer Boden- oder Pflan-zenanalyse möglich, jedoch protokoll-pflichtig.

UnkrautregulierungBei hohem Unkrautdruck und rein me-chanischer Regulierung ist eine Un-krautkur vor der Saat sinnvoll. Kurz vordem Auflaufen kann genügend tief ge-säter Dinkel blind gestriegelt werden.Ab Beginn Bestockung wird Dinkel imNachauflauf gestriegelt (1– 2 Durchgän-ge). Der Herbizideinsatz erfolgt gleichwie bei Weizen.

Walzen Ausgewinterte, schlecht ver-wurzelte und dünne Bestände werdenbei Vegetationsbeginn und sobald esder Bodenzustand erlaubt gewalzt. Zur Verbesserung der Standfestigkeit

von zu dichten Beständen kann Dinkelzu Beginn Schossen bis ins 1-Knotensta-dium gewalzt werden. Zum Walzen eig-net sich eine nicht zu schwere Glattwal-ze. Die Halme sollen gestärkt, aber nichtgeknickt werden. Spätes Walzen (1-Knotenstadium) reduziert die Haupt-triebe. Die Nebentriebe haben kürzereÄhren und die Lagerung wird verringert.

Wachstumsregulatoren sind nur imintensiven ÖLN-Anbau zugelassen. Füreine frühe Anwendung, von Mitte Be-stockung bis Beginn Schossen, eignetsich Chlorcholinchlorid (CCC). Für Erfolgbei späteren Behandlungen sind wüch-siges Wetter und gut entwickelte Pflan-zenbestände nötig. Spätere Einsätzekönnen mit Fungiziden kombiniert wer-den.

Krankheiten und Schädlinge Siebilden in der Regel wenig Probleme.Der Krankheitsdruck kann mit vorbeu-genden Massnahmen, wie einem sonni-gen, windoffenen Standort, nicht zudichtem Bestand und zurückhaltenderDüngung reduziert werden. Im Extenso-/IP-Suisse und Bio-Anbau ist jeder In-sektizid- und Fungizideinsatz verboten.

Getreidehähnchen Kontrolliert wird ei-ne Stichprobe von 10 mal 5 Halme, ver-teilt auf das ganze Feld. Die Schad-schwelle liegt bei 1 Larve oder 1 Ei imDurchschnitt je Halm. Im ÖLN-Anbauist eine Behandlung mit Häutungshem-mern erlaubt, wenn die Schadschwelleab Fahnenblattstadium bis Mitte Ähren-schieben erreicht ist. Bei allen übrigenSchädlingen und Mitteln ist eine Be-handlung nur mit Sonderbewilligungmöglich.

Fusarien Dank dem guten Spelzen-schluss und seinem langen Halm ist Din-kel weniger anfällig auf Fusarien als diemeisten Weizensorten. Um Problemenvorzubeugen, müssen Maisstroh und -stoppeln unbedingt fein zerkleinert undwenn möglich untergepflügt werden.

Gelbrost Im ÖLN-Anbau ist eine Fungi-zidbehandlung angezeigt, wenn 3– 5%befallene Blätter oder ein aufgehellter,kreisförmiger Befallsherd im Feld ent-deckt wird. Ein Ausstieg aus dem Exten-soprogramm (IP-Suisse-Label) lohnt sichin der Regel nicht.

Tabelle: Düngeempfehlungengeringe oder keine Düngung normale DüngungBio- und Extenso-/ ÖLN intensiv, Einsatz von IP-Suisse-Anbau Wachstumsregulatorenhohe Bestandesdichte tiefe BestandesdichteVorkultur Kunstwiese, Kartoffeln Vorkultur Rüben, Maishoher Tierbesatz auf dem Betrieb tiefer TierbesatzHofdüngereinsatz zur Vorkultur kein Hofdüngereinsatz zur Vorkulturschwere und humusreiche Böden leichte und humusarme BödenPflugeinsatz Direktsaatennach trocken-warmem Winter nach nass-kaltem Winter

PFLANZENBAUANBAUEMPFEHLUNGEN FÜR DINKEL

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BilderIG Dinkel

GestaltungAMW, 8401 WinterthurVerlagfenaco LANDI Medien8401 Winterthur

Autoren/RedaktionFranziska Schärer, IG DinkelThomas Kurth, IG DinkelRuedi Tschachtli, BBZN SchüpfheimUrs Siegenthaler, Inforama Rütti

Impressum:HerausgeberIG DinkelInforama3552 BärauTel 034 409 37 [email protected]

ErnteErtragserwartung Diese beträgt bei ur-sprünglichen Dinkelsorten im Bio-/Ex-tenso-/IP-Suisse-Anbau 30– 50dt/haund im intensiven ÖLN-Anbau45– 70dt/ha. Dank höherem Preis imVertragsanbau ist Dinkel in Randgebie-ten des Ackerbaus gegenüber moder-nen Weizensorten wirtschaftlich kon-kurrenzfähig. Dinkelstroh ist qualitativhochwertig und als Einstreu gefragt. DerStrohertrag ist ¹⁄3 höher als bei anderenGetreidearten.

Erntezeit Je nach Jahr und Höhenlageerfolgt die Ernte Ende Juli bis Ende Au-gust. Für die Ernte müssen die Spindelngut brüchig und die Körner genügendtrocken sein (Wassergehalt max.14.5%). Ein Regenguss schadet den be-reits trockenen, durch Spelzen ge-schützten Kernen nicht. MehrmaligesAbregnen macht die Spindeln brüchigund verbessert die Druschbedingungen.Zu langes Abwarten erhöht jedoch die Verluste durch Ährenbruch.

DreschenDer Drusch braucht etwas Er-fahrung. Der Mähdrescher darf nicht zuschnell fahren, was das Dreschen ver-teuert. Folgende Merkpunkte gibt es zubeachten:• Haspel nicht zu schnell oder zu tiefführen.

• Trommeldrehzahl 600– 700U/min.• Korbabstand den Fesen anpassen.• Fesenverluste im Stroh überprüfen(wichtiger als Siebverluste).

Beim Drusch am Vormittag werden auf-grund der höheren Spelzenfeuchtigkeitweniger freie, nackte Körner ausgedro-schen. Wenn gelagerter Dinkel zu spätgedroschen wird, sind wegen Ährenkni-cken hohe Verluste möglich.

Kontrolliert vermarkten Dinkelist von Natur aus ein Öko-Getreide. Sei-ne Höhe schützt die Ähren vor Pilzkrank-heiten, der Spelz die Körner vor Schad-stoffen. Doch das gilt nur für die alten,nicht mit Weizen gekreuzten Sorten,

wenn diese ohne Halmverkürzer ange-baut werden. Auf diese ausgesprochenextensive Produktion konzentriert sichdie 1995 gegründete Interessengemein-schaft Dinkel mit Sitz in Bärau im Em-mental. Die eigens dafür geschaffeneMarke «UrDinkel» und das dazugehö-rende Pflichtenheft regeln die Produk -

tion in angestammten Gebieten und garantieren auf der ganzen Verarbei-tungslinie für die Einhaltung des Rein-heitsgebotes. Im Vertragsanbau mit derIG Dinkel darf der Fremdgetreideanteilnicht mehr als 0.9% betragen. Deshalbgilt es Vermischungen mit Fremdgetrei-de unbedingt zu vermeiden.

Anbauverträge zugarantierten Preisen fürDinkel sind erhältlichbei IG Dinkel,Inforama, 3552 Bärau,

� 034 409 37 38, www.urdinkel.ch


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