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Pfingsten Bedeutung und Brauchtum - office-on-the-spot.de · Assistenz und mehr „just in time“...

Date post: 19-Jun-2019
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Assistenz und mehr „just in time“ _____________________________________________________________________________________ 12. November 2016 Georg-Ohm-Str. 14, 65232 Taunusstein [email protected] www.Office-on-the-Spot.de +49 / 6128 / 8606151 www.facebook.com/officeonthespot +49 / 176 / 54060303 Pfingsten Bedeutung und Brauchtum An Pfingsten endet 50 Tage nach der Auferstehung und 10 Tage nach Christi Himmelfahrt die "Osterzeit". Der Name entstammt dem griechischen Wort für "Fünfzig" - "pentekoste". Bedeutung Pfingsten Pfingsten ist das Fest des "Heiligen Geistes", der laut Bibelüberlieferung am 50. Tag auf die in Jerusa- lem versammelten Jünger, Apostel und Maria in Gestalt von Feuerzungen und begleitet von einem gewaltigem Brausen, herab kam und sie "erfüllte". Sie verloren dadurch ihre Angst vor Verfolgung und konnten plötzlich in fremden Sprachen sprechen ("Pfingstwunder" bzw. "Ausgießung des Geis- tes"). Danach begannen sie damit, von Jesus und seinen Taten zu predigen und den neuen christli- chen Glauben zu verkünden. Pfingsten gilt somit als das höchste christliche Fest und als "Geburtstag" aller christlichen Kirchen. Brauchtum Pfingsten Pfingstfeuer Die Pfingstfeuer symbolisieren die Feuerzungen, durch die der Heilige Geist für die Jünger und Maria sichtbar wurde. Pfingstgestalten Um den Sommer endgültig zu begrüßen, wurde in vielen Gegenden zum Ende des Pfingstfestes eine (zumeist grün gekleidete) Pfingstgestalt eingeholt bzw. gefeiert. Je nach Region hatte diese Gestalt einen anderen Namen, zum Beispiel Graskönig, Nickel, Pfingstl, Pfingstkerl, Pfingstlümmel, Sommer- gewinn usw. Aufgrund dieser Tradition treffen sich heute auch gerne noch viele Vereine an Pfingsten, um z. B. ihren "Schützenkönig" oder "Kegelchampion" zu ermitteln. Andere Bezeichnungen: Der Pfingstmontag wurde auch als "stolzer" oder "hübscher" Montag be- zeichnet, da die Mädchen ihre eigens für diesen Zweck neu angeschafften Kleider stolz präsentierten.
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Assistenz und mehr „just in time“ _____________________________________________________________________________________

12. November 2016

Georg-Ohm-Str. 14, 65232 Taunusstein [email protected] www.Office-on-the-Spot.de +49 / 6128 / 8606151 www.facebook.com/officeonthespot +49 / 176 / 54060303

Pfingsten Bedeutung und Brauchtum

An Pfingsten endet – 50 Tage nach der Auferstehung und 10 Tage nach Christi Himmelfahrt – die "Osterzeit". Der Name entstammt dem griechischen Wort für "Fünfzig" - "pentekoste".

Bedeutung Pfingsten

Pfingsten ist das Fest des "Heiligen Geistes", der laut Bibelüberlieferung am 50. Tag auf die in Jerusa-lem versammelten Jünger, Apostel und Maria in Gestalt von Feuerzungen und begleitet von einem gewaltigem Brausen, herab kam und sie "erfüllte". Sie verloren dadurch ihre Angst vor Verfolgung und konnten plötzlich in fremden Sprachen sprechen ("Pfingstwunder" bzw. "Ausgießung des Geis-tes"). Danach begannen sie damit, von Jesus und seinen Taten zu predigen und den neuen christli-chen Glauben zu verkünden.

Pfingsten gilt somit als das höchste christliche Fest und als "Geburtstag" aller christlichen Kirchen.

Brauchtum Pfingsten

Pfingstfeuer

Die Pfingstfeuer symbolisieren die Feuerzungen, durch die der Heilige Geist für die Jünger und Maria sichtbar wurde.

Pfingstgestalten

Um den Sommer endgültig zu begrüßen, wurde in vielen Gegenden zum Ende des Pfingstfestes eine (zumeist grün gekleidete) Pfingstgestalt eingeholt bzw. gefeiert. Je nach Region hatte diese Gestalt einen anderen Namen, zum Beispiel Graskönig, Nickel, Pfingstl, Pfingstkerl, Pfingstlümmel, Sommer-gewinn usw. Aufgrund dieser Tradition treffen sich heute auch gerne noch viele Vereine an Pfingsten, um z. B. ihren "Schützenkönig" oder "Kegelchampion" zu ermitteln.

Andere Bezeichnungen: Der Pfingstmontag wurde auch als "stolzer" oder "hübscher" Montag be-zeichnet, da die Mädchen ihre eigens für diesen Zweck neu angeschafften Kleider stolz präsentierten.

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© Office on the Spot ~ Iris Weinig

Taube

Ab dem 6. Jahrhundert begann man damit, den Heiligen Geist in Form einer (weißen) Taube darzustellen und im Mittelalter sogar teilweise in Menschengestalt (ein Jüng-ling oder eine junge Frau - Hagia Sophia). Dies wurde jedoch von Papst Urban VII. (1590) wieder verboten. Seit 1775 ist die Taube die einzig erlaubte Darstellungsform. Im Mittelalter ließ man oftmals eine Holztaube an einer Schnur durch ein Loch in der Kirchendecke "fliegen" ("Heilig Geist Schwingen") oder sogar lebende Tauben. Andernorts ließ man durch das Loch in der Decke brennendes Material hinabfallen.

Pfingstochsen, Pfingstmilch, Pfingstbier und Pfingstweide

Zu Pfingsten wurde das Vieh geschmückt und auf die Sommerweiden getrieben (daher der Name "Pfingstweide"), wo in grünes Laub gekleidete Burschen auftraten, die die Wachstumsgeister verkör-pern sollten. Der Begriff Pfingstochse geht aber vor allem auf den Brauch zurück, bei dem ein ge-schmückter Ochse durch das Dorf geführt, geschlachtet und bei einem allgemeinen Festessen ver-zehrt wurde.

Das Schimpfwort "Pfingstochse" kommt daher, dass sich jemand in Si-cherheit wägt (da er ja "festlich geschmückt" ist), der in Wahrheit aber bereits dem Untergang geweiht ist.

In bäuerlichen Gegenden gab es außerdem noch die sogenannte Pfingstmilch: aus der an diesem Tag gemolkenen Milch bereiteten die Mägde ein Festessen aus Milchsuppe mit Mandeln und Eiern für die jungen Knechte. Diese wiederum feierten außerdem am Pfingstmontag auf dem Dorfplatz ein Fest – "Pfingstbier" genannt – mit Tanz, Essen und Trinken.

Wettersegen

Mit dem sogenannten "Großen Wettersegen" (einem Gebet) bitten der Priester und die Gläubigen um eine gute Ernte. Hier zeigt sich noch deutlich die Herkunft des Pfingstfestes aus der Tradition der Erntefeste.

Pfingstbrezel

Am Abend vor Pfingsten legten die Kinder Huflattichblätter vor die Tür, auf denen sie morgens eine Pfingstbrezel aus Hefeteig zu finden hoff-ten. Der Huflattich wurde gepresst und als angebliches Schmerzmittel aufbewahrt.

Pfingstbaum

Identisch mit dem "Maibaum", damit wurde ein Wettbewerb (Wettklettern) ausgerichtet, um den "Pfingstbräutigam" oder "Pfingstkönig" zu ermitteln. Dieser durfte sich eine "Pfingstbraut" bzw. "Pfingstkönigin" erwählen, mit der er dann "Pfingsthochzeit" feierte.

In manchen Gegenden war es Brauch, in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag den Mit-bürgern einen Streich zu spielen – z. B. Dinge zu verstellen. Dies leitet sich aus einem alten heidni-schen Abwehrzauber gegen böse Geister ab.

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© Office on the Spot ~ Iris Weinig

Liebesmaien / Pfingstmaien und Mai-Lehen

Zu Pfingsten wurden die Häuser frisch (weiß) gestrichen und die sogenannten Pfingstmaien aufge-hängt. Diese waren frische Birkenäste, die meist mit Bändern oder Blumen verziert wurden. Unter den jungen Leuten waren diese Pfingstmaien auch Zeichen der Zuneigung und Jugend(frische) ("Ich bin Dir grün"), die sie sich gegenseitig an den Haustüren anbrachten. Daher kommt der Name "Lie-besmaien". Wer sich an seiner "Verflossenen" rächen wollte, steckte ihr "Schandmaien" vor das Haus. Dies waren z. B. dürre Äste. Kirschzweige wurden für "Klatschbasen" und Weißdornzweige für Frauen, die unbedingt geheiratet werden wollten, verwendet.

In diesem Zusammenhang steht auch der Brauch des soge-nannten "Mailehens": junge Männer erhielten als "Leihgabe" (Lehen, Mai-Lehen) für das kommende Jahr ein junges Mäd-chen, das sie ausführen und zu Tanzveranstaltungen beglei-ten durften. Die Paarbildung erfolgte durch eine Verlosung oder "Versteigerung". So wurden zum Beispiel Hochzeiten angebahnt (vgl. Brauchtum des Valentinstags).

Pfingstspiele

Zwischen Spätmittelalter und dem 19. Jahrhundert gab es regional den Brauch der Pfingstspiele, bei denen die Pfingstereignisse bis zum Jüngsten Gericht dargestellt wurden.

Pfingstprozessionen, Flurumritte, Grenzabschreitungen

An Pfingsten gab es außerdem Prozessionen (vgl. Brauchtum an Christi Himmelfahrt), die die neue Saat segnen und eine reiche Ernte bescheren sollten. Nur die Winzer veranstalteten diese Prozessio-nen bzw. Umritte ursprünglich am 25. Mai. Dies ist der Gedenktag des Papstes und Märtyrers Urban I. (222 - 230), dem Weinpatron. Inzwischen sind aber auch diese Prozessionen auf Pfingsten "verlegt" worden, da die Kirche die Prozessionen und Umritte an einem Datum konzentrieren wollte. Außer-dem gab es den Brauch der Flurumritte und Grenzabschreitungen (vgl. Brauchtum des Vatertags).

Pfingstfeiern und Reiterdarbietungen

Die bei den Pfingstfesten gelegentlich auftretenden "Könige" oder "Kaiser" sowie Reiterdarbietungen haben ihren Ursprung in einer alten Tradition: Im alten römi-schen Kalender begann das Jahr am 1. März – also zu einem Zeitpunkt, an dem es in Rom begann, wieder wärmer zu werden. Am 1. Tag jeden Jahres war bei den Römern auf einem Feld vor der Stadt (Marsfeld oder Märzfeld genannt) Heerschau, weshalb der Monat den Namen des Kriegsgottes "Mars" bekam. Diesseits der Alpen war es im März noch zu kalt, weshalb König Pippin III. (751-768) dieses übernommene Ereignis im Jahr 755 auf den 1. Mai legte (daher der Name Maifeld).

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© Office on the Spot ~ Iris Weinig

Die Heerschau wurde ursprünglich vom König selbst durchgeführt, verbunden mit einem Fest und der feierlichen Erhebung verdienter Gefolgsleute in den Ritterstand. In späteren Zeiten führten soge-nannte "Maigrafen" Fest und Heerschau durch.

Die Kirche versuchte, dieses weltliche Fest in den religiösen Rahmen einzuordnen, weshalb sich auf-grund der terminlichen Nähe Pfingsten anbot – wohin man die Heerschau verlegte. Inhaltlich fand man auch einen Zusammenhang, da in der Bibel berichtet wird, dass sich in Jerusalem "Männer aus vielen Völkern" versammelt hatten, was bei den Festen des Königs naturgemäß ebenfalls der Fall war.

Die bei den Heerschauen stattfindenden Turniere und Wettkämpfe störten die Kirche, da sie die Tur-nierteilnehmer als "moralisch (und körperlich) gefährdet" sah. Ab dem Jahr 1139 warnte die Kirche vor den Gefahren, die von diesen Turnieren ausgingen, bis schließlich Papst Clemens V. (1305-1314) sie 1313 unter Androhung des Verbots der kirchlichen Beisetzung bei einem Verstoß verbot. Als Folge daraus wurden die Turniere in kleinerem Umfang auf die Faschingszeit verlegt, wo man sie gegen-über der Kirche als "Narrenstück" präsentieren konnte. Außerdem wurden die Heerschauen zu Rei-terprozessionen und Umritten mit religiösem Hintergrund.

Geschichte und Ursprung Pfingsten‘s

Im jüdischen Glauben gab es u. a. zwei wichtige Termine: die ersten beiden Erntetermine des Jahres. Die erste Ernte (Gerste) wurde beim ersten Frühlingsvollmond bzw. an dem zu diesem Zeitpunkt stattfindenden (österlichen) Passah-Fest (oder Pessach) eingebracht. Fünfzig Tage später wurde dann das zweite Mal geerntet (Weizen). Dieser fünfzigste Tag nach der ersten Ernte hieß "Schawuot".

An Schawuot ereignete sich die sogenannte "Ausgießung des Geistes". Der Name wurde geändert und es entstand später das "Pfingstfest" der christlichen Kirche (abgeleitet vom griechischen Wort für "Fünfzig" bzw. den "fünfzigsten Tag" = "pentakoste").

Das erste Pfingstfest wurde, ebenso wie Passah, als Erntefest begangen, jedoch schon früh (vermut-lich bereits in apostolischer Zeit) auch als "Fest der Ausgießung des Geistes" von der christlichen Kir-che gefeiert.

Ursprünglich wurde Pfingsten acht Tage lang gefeiert, später wurde es jedoch auf drei bzw. vier Tage und heute auf zwei Tage (Pfingstsonntag und Pfingstmontag) "reduziert".

Quelle: http://www.feiern-online.de/feiern-online/inhalt-feiertage/pfingsten.htm


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