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Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Date post: 02-Jul-2015
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Peter Eder Verlag Ich habe diesen Verlag gegründet um ausgewählte, ungekürzte Literatur in Form von Hörbüchern herzustellen und zu vertreiben. Wir der Sprecher und ich geben uns die allergrößte Mühe um möglichst alle paar Wochen einen neuen Titel anbieten zu können. Zudem werden die bei der Hörbuchproduktion errungenen Erfahrungen, in einem Informationsprofil, regelmäßig veröffentlicht (Firmennamen googeln). Bei der technischen Ausstattung war nur das beste Equipment gut genug. Und für den Fall eines Hörbuchverlages ist es auch möglich, sich dieses zu leisten. Denn im Gegensatz zum Musikstudio, wo viele Audiospuren zu bearbeiten sind, muss man beim reinen Sprachstudio nur eine Audiospur bearbeiten. Alle Hörbücher sind nach intensiver Suche, nach Zeitaufwendigen eruieren mehrerer Skripts, nach bestem Wissen entstanden. Sollten irrtümlich urheberrechtlich geschützte Texte verwendet worden sein, so bitte ich, man möge sich bei mir zu melden. Die Überlegung Bücher vorzulesen zündet in dem Gedanken, dass wir immer weniger Zeit haben. Wir gehen arbeiten und nach einem langen Tag kommt nur noch die reine Müdigkeit nach Hause, und dann hat der Fernseher meist die besten Argumente. Die nette Erfindung des Hörbuchs, ermöglicht es uns die tristen Zeiten besser zu überstehen: bei der Arbeit (für manche), beim Arbeitsweg, bei der Hausarbeit, beim Sport. >>Bedeutung von Literatur? Jedes gute Buch ist, wie eine wunderschöne Frau die niemals altert und, wenn sie doch einmal farblos wird, jederzeit gewechselt werden kann!<< G.S.Bolkonskij Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Hörlesen!
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Page 1: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Peter Eder Verlag

Ich habe diesen Verlag gegründet um ausgewählte, ungekürzte Literatur in Form von

Hörbüchern herzustellen und zu vertreiben. Wir – der Sprecher und ich – geben uns die

allergrößte Mühe um möglichst alle paar Wochen einen neuen Titel anbieten zu können.

Zudem werden die bei der Hörbuchproduktion errungenen Erfahrungen, in einem

Informationsprofil, regelmäßig veröffentlicht (Firmennamen googeln).

Bei der technischen Ausstattung war nur das beste Equipment gut genug. Und für den Fall

eines Hörbuchverlages ist es auch möglich, sich dieses zu leisten. Denn im Gegensatz zum

Musikstudio, wo viele Audiospuren zu bearbeiten sind, muss man beim reinen Sprachstudio

nur eine Audiospur bearbeiten.

Alle Hörbücher sind nach intensiver Suche, nach Zeitaufwendigen eruieren mehrerer Skripts,

nach bestem Wissen entstanden. Sollten irrtümlich urheberrechtlich geschützte Texte

verwendet worden sein, so bitte ich, man möge sich bei mir zu melden.

Die Überlegung Bücher vorzulesen zündet in dem Gedanken, dass wir immer weniger Zeit

haben. Wir gehen arbeiten und nach einem langen Tag kommt nur noch die reine Müdigkeit

nach Hause, und dann hat der Fernseher meist die besten Argumente. Die nette Erfindung

des Hörbuchs, ermöglicht es uns die tristen Zeiten besser zu überstehen: bei der Arbeit (für

manche), beim Arbeitsweg, bei der Hausarbeit, beim Sport.

>>Bedeutung von Literatur? Jedes gute Buch ist, wie eine wunderschöne Frau die niemals

altert und, wenn sie doch einmal farblos wird, jederzeit gewechselt werden kann!<<

G.S.Bolkonskij

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Hörlesen!

Page 2: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Fragen und Antworten

Wieso überhaupt einen Eigen-Hörbuch-Verlag

betreiben?

Welche Texte darf man verwenden?

Wo bekommt man das nötige Equipment?

Wie lange dauert es, ein Hörbuch aufzunehmen?

Braucht man eine Sprecherausbildung?

Kakanische Staatsschule

Utopische Staatsschule

Was ist eigentlich MP3?

Wie ist es mit der Luftfeuchtigkeit?

Audio-CD gegen MP3-CD – welches Medium ist

besser?

Wie hört man am besten ein Hörbuch?

Wieso eigentlich Bücher hören und nicht lesen?

Wieso werden so viele gekürzte Hörbücher

produziert?

Wie viel muss man eigentlich in ein eigenes

Tonstudio investieren?

Wie kommt das Gesprochene auf die CD?

Welche Utensilien sind unabdingbar?

Soll der Sprecher Sitzen oder Stehen?

Brust- u. Bauchatmung – was ist das?

Gibt es weiterführende Sachbücher?

Wie sieht der Signalweg (Aufnahme) aus?

Welche Tonqualität kann man erreichen?

Die richtige Ton-Sprachqualität?

Wie trifft man die richtige Lautstärke?

Wie pegelt man ein Mikrofon ein?

Wie arbeitet man mit einem hochempfindlichen

Mikrofon?

Wie wird der Kompressor richtig eingestellt?

Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Welche Software ist sinnvoll?

Wichtige technische Parameter?

En-Voice MKII

Mynx (XR 627, XR 418)

Kid Broadcast Advocis M

Kid Broadcast Kopfhörerset

RME Fireface

Focusrite ISA One

Software

PlugIns

Aktuell bevorzugte Plug-in-Aufstellung

Arbeitsablauf

Protokoll

Kann man vom eigenen Hörbuch-Verlag leben?

Peter Eder Verlag - Wegweiser

Der Arbeitsplatz – Studio für Hörbuchaufnahmen

Arbeitsablauf „in extenso“

Equipment - Hörbuchproduktion

Technikvergleich (Hörbuch)

Die zweigeteilte Produktion

Tests – MP3 Player, Kopfhörer

Bestandsliste – Peter Eder Verlag

(Die neusten Innovationen gibt es nur auf der Hauptseite – 13.04.2011)

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Frage: Wieso überhaupt einen Eigen-Hörbuch-Verlag betreiben?

1. Wegen der vielen gekürzten Hörbücher.

2. Wegen der künstlerischen Freiheit.

3. Wegen der Ehre einen neuen Berufszweig zu gründen.

4. Kampf gegen staatlich organisiertes Desinteresse.

5. Kampf den Drogen - dem Soma - dem Fernsehen.

6. Wegen des zurzeit so beliebten Wechsels.

7. Die Gründung eines eignen Fernsehsenders.

8. Weil jeder Mensch irgendeinen Halt braucht.

9. Weil ich den Zaun nicht allein streichen kann.

10.

Jedenfalls sollte man sich diese utopische Welt-Idee vorher gut überlegen – denn viel

Rückenwind ist nicht zu erwarten. Überhaupt kann davon ausgegangen werden, dass bevor

der Rubel rollt, einen alle nur mit Hohn und Spott (Neid) betrachten. Es wird mit Sicherheit

der eine oder andere verbale Mordversuch im hauseigenen Postkasten des mutigen Akteurs

landen. Ja, sogar die eigenen Freunde werden wackeln, und am Ende, die Dreistigkeit eines

solchen Versuches, hart bestrafen. Doch diese plumpen Anstrengungen sind nur als Dünger

zu werten; ist der Rücken einmal vollgepflastert mit Messern, so ist kein Platz mehr für Neue.

Der Mensch wird nun ein Mal in eine Schublade hineingeboren, hineingezwängt, aus der er

keinesfalls herauskriechen darf. Aber, für alle jene die sich trauten unsere Welt anzusehen,

und noch leben! - kann diese Arbeit zum Lebenselixier werden.

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Frage: Welche Texte darf man verwenden?

Das Urheberrecht entsteht mit dem Werk selbst und endet 70 Jahre nach dem Tod des

Urhebers. Bei übersetzten Werken gilt der Sprachexperte als Künstler und somit als

Urheber. Wenn nicht sicher ist, ob ein Werk schon benützt werden kann, einfach anfügen:

kein Urheber gefunden, bitte melden (natürlich nur, wenn wirklich kein Urheber gefunden

wurde!). Es gibt genügend Werke, die auf eine Vertonung warten und schon (lange) frei sind.

Ist erst ein gewisses Niveau, bei der Hörbuchproduktion, erreicht, so werden auch namhafte

Verlage, Interesse bekunden, eine Vertonung durchführen zu lassen. In dieser Idee steckt

nämlich sehr viel Potenzial; denn ein Budget einer professionelle Hörbuchproduktion mit all

ihren Beteiligten (Sprecher, Regisseur, Tonmeister, Schnitt, Mastering) kann schnell

hunderttausend Euro verschlingen. Ich hörte von einer „Harry Potter“ Produktion die eine

halbe Million verschlang!

Also brav arbeiten, und sich einen Namen machen.

Frage: Wo bekommt man das nötige Equipment?

Hauptsächlich im Internet! Ich habe kein einziges Musikfachgeschäft selbst betreten. Nach

den üblichen Verdächtigen „eBay“ und „Amazon“ ist vor allem der Musikversand „Thomann“

zu nennen.

Über Suchmaschinen (google, Yahoo, etc.) kann das nötige Fachwissen gesucht und

gefunden werden. Am meisten zählt aber die eigene empirische Erfahrung – die wiederum in

regelmäßigen Spannen, im Internet veröffentlicht werden sollte; denn gute und neue Ideen

benötigen viel Nahrung für ihre Entfaltung.

Frage: Wie lange dauert es, ein Hörbuch aufzunehmen?

Zwei bis drei Wochen für ein Bühnenstück und fünf bis sechs Wochen für ein

dreihundertseitiges Buch. Diese Zeitangabe ist natürlich, nur für eine durchgehende Arbeit

berechnet. Wird der Verlag nebenberuflich geführt, verschlingt die Produktion mehr Zeit.

Eine Hörbuchproduktion ist sehr Komplex: Textsichtung, Aufnahme, Schnitt, Mastering,

Design, Verkaufsvorbereitung, Verkauf. Außerdem sollte unbedingt professionell gearbeitet

werden. Der Hörer bemerkt sofort, wenn der Text, dem Sprecher nicht im Herze sitzt.

Frage: Braucht man eine Sprecherausbildung?

Nach meiner Meinung nicht. Von Shakespeare, Goethe, Schiller, etc. lernt man viel mehr

und viel schneller als von unseren gewöhnlichen Staats-Schul-Lehrern (verbeamtete

Subjekte im Schatten richtiger Lehrer). Lehrer, die dies lesen, sind im Übrigen nicht gemeint:

„Staats-Schul-Lehrer“ lesen in ihrer Freizeit eher weniger.

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Wie bitte?!

Denken wir dabei doch an William Shakespeare. Er wurde wahrscheinlich direkt in seinem

Heimatdorf von einer vorbeiziehenden Theatertruppe rekrutiert. Diese, weil sie in London,

wegen der Pest, nicht agieren konnte und logischerweise nicht voll besetzt war nahm den

ehemüden Shakespeare gerne auf. In einer praktischen Ausbildungszeit von 7 Jahren, wo er

als Lehrling nur Frauenrollen spielen durfte (damals so üblich), erarbeitete er sich schön

langsam das nötige Können um die Welt grundlegend zu verändern (nach meiner Meinung).

Zweiunddreißig Jahre nach dessen Tod wurde zum ersten Mal in der

Menschheitsgeschichte, ein König, wegen seiner Machtansprüche [Wahn], von den

„Seinigen“ (dem englischen Parlament), als Erstes im Krieg besiegt und darnach seiner

verdienten Strafe zugeführt - Karl I. (Charles I.) stieg völlig fassungslos auf das Schafott und

wurde durch einen einzigen Hieb vom Leben befreit.

So ein Fortschritt ist aber nur möglich, wenn es einer gewissen Masse von Menschen

ermöglicht wird, selbstständig und autonom zu denken. Und da dieses, in unseren

kapitalistischen Staatsschulen nicht möglich ist, weil dort ausschließlich Roboter erzeugt

werden, müssen wir uns selbst bilden und autodidaktisch lernen.

Kakanische Staatsschule

Die kakanische Staatsschule funktioniert nämlich, wie alle kapitalistischen Staatsschulen,

nach dem symbiotischen Dreiecksystem. Man stelle sich geistig ein rechtwinkliges Dreieck

vor, wobei jede Ecke mit einer Rolle oder Person besetzt ist. Auf der Königsposition, der

Spitze, sitzt, unerfahren, aber am lebendigsten, das wissensdurstige Kind. Die beiden

fundamentalen Ecken sind mit den, zum Teil schon hoffnungslos zerstörten, sogenannten

Erwachsenen besetzt: den Lehrern und den Eltern.

Dies ist eine Zeichnung! (keine genaue geometrische Abbildung)

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Das Kind wird nun, vor allem in den ersten Jahren (Volksschule), von den ihm vorgesetzten

Lehrern (Eltern und Lehrer), unterrichtet; die späteren Jahre (Hauptschule, Mittelschule,

Gymnasium) sind dann nicht mehr zu betrachten, denn da ist das Kind entweder schon Tod

oder es unterrichtet sich schon selbst. Der Unterricht wird in erster Linie von den Eltern

geführt, die sich, obwohl nicht dafür ausgebildet, abmühen ihrem Kind, das von dem

Schullehrer Vorgetragene, verständlich zu machen. Die Lehrer nämlich sind nur, sehr

schlecht ausgebildete Staatsbeamte, die ein mühsam erlerntes Minimum an Stoff, vom

Katheder, auf die Kinder herunterposaunen. Bei einer solchen Lehrmethode kommen

logischerweise nur die Roboterhaften weiter; diejenigen, die nach dem Kern einer Frage

suchen, den staatlich festgelegten Stoff hinterfragen, werden rigoros zerstört – denn so ein

schlechtes System funktioniert nur durch eine sehr hohe Autorität des Lehrers, der

andernfalls von den Kindern einfach aus der Klasse gejagt würde.

Die „Wissenskathete b“ verschiebt sich daher, je nach der pekuniären Lage der Eltern und

der Region, wo das Kind aufwächst, in die Last-Richtung der Eltern. Auch werden diese

Lehrmethoden logischerweise, in einer am Fernsehen und Alkohol orientierten Gesellschaft,

nicht besser. Können sie auch gar nicht! Vielleicht würde sich die kakanische Staatsschule

von selbst stabilisieren, wenn es ein autodidaktisches Pflichtfach geben würde, wie Literatur

(Literatur, Musik, etc.). Doch Bücher sucht man in der kakanischen Schule vergebens; dafür

gibt es Fernseh- und Videoräume.

Ist dieser „Kinderparkplatz“ ein Zufallsprodukt? Ist es möglich, dass diese

menschenunwürdige kakanische Staatsinstitution, aus reiner Faulheit und Insuffizienz

entstanden ist? Ist es gar möglich, dass sie gewollt ist? - Ein Schulsystem, wo nur die

Roboterhaften (devot, gehorchend, knechtisch, untertänig) gefördert werden, ist für einen

konservativen Staat natürlicherweise geradezu ideal. In einem Staat, wo nichts, oder sehr

wenig weiter gehen soll, braucht man solche Menschen, die nach dem „Warum“, erst gar

nicht fragen. Doch die Folgen sind verheerend! Die kakanischen Beamten, kakanischen

Bürger, kakanischen Angestellten, kakanischen Arbeiter machen nämlich alles, was man

ihnen sagt, ohne widerrede, ohne nachzudenken. In der Folge ziehen sich regelmäßige

scheußliche Skandale (Bankenpleiten, Ministerpannen, Staatskrisen, Wirtschaftskrisen)

durch das ganze kakanische Staatsgefüge. Diese Skandale konnten nur groß werden, weil

als sie klein waren, sich niemand traute (lehrerische Autorität) etwas zu sagen.

Eine Frechheit, für die Defizite des kakanischen Staates, die armen Lehrer verantwortlich zu

machen. Die, im Kaffeehaus immer so netten, gewandten Mitbürger, sind sicher nicht schuld.

– Bei ihnen beginnt die allgemeine Erziehung! Die Eltern bemühen sich nach Kräften, neben

Arbeit, Arbeitslosigkeit und Unglück; die Lehrer werden „bezahlt“, einen guten Job zu

machen.

Listen wir ein paar lehrerische Todsünden der kakanischen Staatsschule kurz auf: Die

zukünftigen Lehrer werden nur kurz und dilettantisch ausgebildet; werden von Kakanien mit

dem Titel „Lehrer“ geschmückt, obwohl sie sehr oft, nur den Titel „Aufsichtsperson“

verdienen; müssen sich darnach nicht weiterbilden; werden nach Dienstjahren bezahlt;

unterrichten im bequemen aber zerstörerischen autoritären Stil; sind quasi unkündbar

(Beamtenstatus) und daher völlig reformunwillig.

Wohl bekomms!

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Utopische Staatsschule

Ständig nur zu kritisieren ist natürlich auch nicht recht. So versuche ich eine utopische

Schule zu schaffen, die zwar möglich ist, aber von der kakanischen Politik niemals injiziert

werden wird. Diese agiert nämlich, nach einer Menschheitsaufteilung, die sich schlichtweg

unmenschlich und archaisch gebärdet, und die von George Orwell trefflichst beschrieben

worden ist:

>>Von Anbeginn der geschichtlichen Überlieferung und wahrscheinlich seit dem Ende des

Steinzeitalters gab es auf der Welt drei Arten von Menschen: die Oberen, die Mittleren und

die Unteren. ... Die Ziele dieser drei Gruppen sind absolut unvereinbar. Das Ziel der Oberen

ist es, dort zu bleiben, wo sie sind. Das Ziel der Mittleren, mit den Oberen den Platz zu

tauschen. Das Ziel der Unteren, sofern sie überhaupt eines haben - denn es ist ein

bleibendes Charakteristikum der Unteren, dass sie von der Plackerei zu ausgelaugt sind, um

öfter als nur sporadisch etwas Interesse zu zeigen, das außerhalb ihres Alltagslebens liegt -

ist es, alle Unterschiede abzuschaffen und eine Gesellschaft zu errichten, in der alle

Menschen gleich sein sollen. <<

Was der kakanische Staat in erster Linie glaubt, beanspruchen zu können, ist ein

Pyramidenspiel, mit einem breiten FUNDAMENT. Und warum sollte dieses denn lesen

können?!

In einer utopischen Staatsschule zeichnet sich das „Schuldreieck“ etwas anders. Der

„Wissenskatheter a“ bestimmt hier nämlich, beinahe den ganzen Ausbildungsweg des

Kindes.

Dies ist eine Zeichnung! (keine genaue geometrische Abbildung)

Die Eltern werden, durch die absolute Professionalität des Lehrers, völlig aus der

schulischen Entwicklung ihres Kindes herausgenommen. Nicht diktatorisch! Es wird ihnen

lediglich gezeigt, das ihr Kind in der Staatsschule gut aufgehoben ist, und jedwedes

Vorlernen völlig sinnlos ist (wenn ein Kind, einen außerschulischen Vorsprung mitbringt, wird

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es einfach als Hilfslehrer eingesetzt – bei einer außergewöhnlichen Begabung kann es die

Klasse überspringen). Durch die bösen Erfahrungen archaischer Zeiten werden in der neuen

Staatsschule, nicht mehr nur ganz grob Staats-Klassen (Dutzendlinge) erzeugt, sondern,

jedes Kind wird individuell, menschbildend betreut.

Diese absolute Professionalität wird durch eine eigene Lehrerschule, in der alle Lehrer für

alle möglichen Schularten (in die Staatsgelder fließen) ausgebildet und weitergebildet

werden, gewährleistet. Diese Aus- und Weiterbildung wird auch ernst genommen, denn

durch sie werden die Gehälter geregelt. Das Lehrerleben beginnt mit der Bonitierung in

Könnens-Stufen (1-10), wobei die Lehrer der unteren Stufen logischerweise, weil diese nur

an ihre Weiterbildung denken sollen, sehr wenig Lohn bekommen; was aber mit einer

Voraussicht auf die Oberen Gehälter ausgeglichen wird – denn professionelle

Staatsschullehrer werden natürlich fürstlich entlohnt. Solche Könnens-Stufen werden durch

zwei schulische Wegpunkte berechnet: erstens, die Einstufung in der Lehrerschule und

zweitens, durch die erreichten Klassen-Noten bei den abschließenden, von unabhängigen

Lehrern durchgeführten, Jahrestests. Lehrer, die zu lange in den unteren Stufen (in denen

sich nur junge und neue Lehrkräfte aufhalten) verweilen, werden Freigesetz. In diesem

System gibt es keinen zerstörerischen Beamtenstatus!

Eine solche Art der Menschbildung baut soviel Druck ab, dass alle glücklicher sind: Die

Eltern können ein eigenes Leben führen; die Lehrer sind endlich wieder, richtig ehrenvoll

angesehene Mitbürger; und die Kinder bekommen ohne Ausnahme, eine gute Bildung. So

können auch die hart arbeitenden Menschen, der dann ausgestorben „unteren Schicht“, fast

sorglos Kinder in die Welt setzen. Das kakanische Wien-Hietzing Modell ist dann obsolet.

Natürlich kostet eine solche Schule, etwas mehr als die Jetzige – mehr als das Doppelte

aber sicher nicht! Ein oder zwei, zusätzlich, in die Bildung investierte Milliarden (jährlich),

schaden nicht nur nicht, sondern amortisieren – das nötige Geld wird einfach im Geiste

schon vorberechnet: durch die dann nicht mehr oder weniger auftretenden Skandale - sich

spätestens nach zehn Jahren. Und erst der Werbewert! Wenn die ganze Welt nach Kakanien

blickt und sieht, dass es einmal, nur ein einziges Mal, keine Scheußlichkeit ausgelöst hat.

Eine kurze Leistungsgegenüberstellung (Staatsschule kakanisch und utopisch)

Kurze dilettantische Ausbildung

(Pädagogische Akademie oder

Universität)

Keine Weiterbildung (Ferien)

Einheitslehrer (unmotivierte

Durchschnittslehrerschaft)

Keine stoffliche Weiterentwicklung

Bezahlung nach Dienstjahren

(durchschnittlich)

Unkündbar

Reformunwillig

Statisch

Politisch (Kakanien – der Standard)

Säule der Wirtshauskultur

Kurze professionelle und praktische

Ausbildung (Lehrerschule)

Lebenslange verpflichtende Weiterbildung

(Lehrerschule)

Aufstiegsmöglichkeiten (sehbarer

Unterschied: hervorragend, sehr gut, …)

Ständige stoffliche Weiterentwicklung

Bezahlung nach Können (von wenig bis

viel)

Kündbar

Reformwillig

Dynamisch

Frei v. j. p. Einmischung (noch nirgends)

Säule der Menschheit

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Kakanien eine solche Schule aufzuzwingen ist sicher nicht leicht. Denn alle politischen

Parteien in Kakanien sind mehr oder weniger, reine Pufferzonenverteidiger. Sie sind schon

sehr zufrieden, wenn alles so ist, wie es gestern war. Und jeder Reformversuch ist

gleichbedeutend mit einem Selbstmordversuch. Denn mit ihren staatlichen Medien

kontrollieren die Politiker ihre kakanischen Bürger mit relativer Sicherheit.

Ein möglicher Weg der Entstehung wäre vielleicht einer, der objektiv und naiv betrachtet,

auch der Einfachste und Schnellste wäre. Paradoxerweise liegt es nämlich gerade in den

Händen derer, die die kakanische Schule so stur stützen: den Lehrern selbst! Wenn diese

Lehrer, weil sie doch selbst am besten Wissen, dass die kakanische Schule nur ein besserer

„Kinderparkplatz“ ist, einfach, geschlossen auf die Straßen gehen und vom kakanischen

Staat eine ehrenvolle Art der Menschenbildung fordern würden – so könnte sich, auch dieser

Staat, nicht wehren!

Würde Kakanien auch nur annähernd eine Schule dieser Art besitzen, dann würde es sich

die eine oder andere ausländerfeindliche Partei gespart haben. Die Kakanier wären dann

nämlich, noch selbst sehr reproduktionsfreudig (was bitte nicht als Ausländerfeindlichkeit

verstanden werden soll).

Nach meiner Meinung wird es eine solche Schule aber leider, niemals geben.

P. S. Meine schlechte Darstellung von „Staats-Schul-Lehrern“ sehe ich nur als Anzeige

gegen unbekannt. Im gesellschaftlichen Umgang mit Menschen ist Toleranz angesagt.

Daher würde ich im Verkehr mit Menschen, ganz sicher nicht auf die Lehrer schimpfen. Denn

auch für die schlechten Lehrer ist das Leben hart genug – wie für alle anderen auch! Meinem

Verlag jedoch muss ich eine Aura des Aufbruchs geben, einen Aufbruch ins Utopische: eine

Welt, wo man gute und schlechte Lehrer selektiert, und die Schlechten vom Katheder

herunterstößt und nach Kakanien schickt.

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Frage:Was ist eigentlich MP3?

„Ein Standard der Datenkompression für Musikdaten" - so steht´s im Duden. Der Vorteil von

MP3 ist, das man die Audio-Daten von 10 CDs, bei gleicher Qualität (Sprachaufnahmen), auf

eine CD bekommt: Eine MP3 CD kann ein gesprochenes Buch mit 300 Seiten aufnehmen.

Obwohl heutzutage annähernd jedes CD-Laufwerk (alle Computer sowieso) das MP3-

Format abspielt, empfehle ich beim Gebrauch, die ausschließliche Nutzung mit MP3-Playern.

Wer die Zeit hat, um sich ein Hörbuch auf einer Stereo HiFi Musikanlage anzuhören, kann

auch gleich zum Buch greifen.

Frage: Wie ist es mit der Luftfeuchtigkeit?

In der Umgebung, wo ein Sprecher lebt und arbeitet, sollte eine Luftfeuchtigkeit von 50% (+-

5) vorherrschen. Nun sind meine Verlagsräume in einem Neubau, mit dem [angeblich] gut

durchdachten Dämmkonzept (Energie sparen - Heizung), untergebracht. Das Problem dieser

Bauweise ist nun, dass nicht nur die Temperatur gespeichert wird, sondern auch die

Luftfeuchtigkeit. Als Konzept dagegen schlagen die „Planer“ vor, dass regelmäßig gelüftet

werden sollte. Nun, ich bin nicht das Eigentum meines Eigentums! – oder, ich versuche es

nicht zu sein. Stündlich zu lüften kommt für mich (da ich keine Diener habe), nicht in Frage.

Deshalb habe ich mir einen Luftentfeuchter der Firma Duracraft besorgt. Er temperiert meine

Arbeitsräume rund um die Uhr. Meinem Sprecher habe ich ebenfalls so ein Gerät beschafft –

jetzt ist sein chronisch auftretender Schnupfen auch weg.

Frage: CD gegen MP3 CD – welches Medium ist besser?

Handelt es sich bei der Sprachaufnahme nur um ein kurzes Hörspiel oder ein gekürztes

Hörbuch, so ist es relativ egal. Doch, welches gute Buch, passt schon auf eine CD? Ein

guter Hörbuchsprecher schafft ungefähr 30 Seiten pro Stunde! Eine vollständige Lesung

eines dreihundertseitigen Buches wird also die Speicherkapazität von 10 CDs verschlíngen.

Ein solches Extrembeispiel ist z. B. die vollständige Lesung von „Leo Tolstois – Krieg und

Frieden“, die auf wahnsinnigen 52 CDs (52 x 30 = 1560 Seiten) Platz findet. Bei einer

größeren Hörbuchproduktion (ab 10 CDs) wäre es nur logisch, diese im MP3-Format zu

erzeugen. Weil aber, bei den meisten Konsumenten noch ein normaler CD-Player die Arbeit

verrichtet, und um dabei die Kosten (CDs, Versandgewicht) etwas in Grenzen zu halten, wird

der Speicherplatz bis zum letzten „Daten-Kreis“, bis an den Rand der Scheibenwelt

ausgenützt.

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Da die CD-Qualität gegen den Rand kommend schlechter wird (bitte nicht mich fragen), kann

es, und wird es zu Abspielproblemen kommen; ganz egal wie man die CD abspielt: im CD-

Player oder als MP3 Komprimat mit dem MP3-Player. Ganz im Gegenteil, zu einer MP3-

Produktion, wo nicht unbedingt bis zum letzten Platz beschrieben werden muss. Denn, das

denkbar längste Buch (Leo Tolstoi – Krieg und Frieden) findet locker auf 5 MP3-CDs Platz.

Ob nun 5 oder 6 CDs genommen werden, ist dann wurscht.

Fast alle Hörbuchproduktionen werden jedoch noch immer im archaischen CD-Format – 16-

Bit, 41100 Hz / auf diesen einheitlichen Standard einigte sich anfangs die Industrie –

produziert. Die meisten Konsumenten haben sich ja so sehr an diesen Standard gewöhnt,

dass sie meistens sehr pikiert dastehen, wenn sie eine MP3-CD in ihr, dem Plattenspieler

ähnliches, Abspielgerät einlegen. Dort funktioniert die MP3-CD natürlich nicht.

Die Musikindustrie wiederum denkt gar nicht daran, in irgendeiner Form, eine MP3-CD zu

produzieren. Für sie ist es schon schwierig genug, ihre Vorzeigekünstler, für die Produktion

einer einzigen Audio-CD (70 Minuten) Rausch- und Drogenfrei zu halten; wobei die letzten

Tracks dann schon völlig egal sind: Denn die hört sich sowieso niemand mehr an. Und wenn

die mächtige Musikbranche MP3s verkauft, dann nur einzelne Tracks, zu einem Preis von

ca. 99 Cent. Das nötigt mich zu einer kleinen Rechnung: 52 CDs x 70 Minuten = 3640

Minuten; 3640 Minuten / 4 Minuten Durschnittslänge = 910 Tracks; 910 Tracks x 99 Cent =

900,9 Euro. – Ein wirklich sagenhafter Preis!

Frage:Wie hört man am besten ein Hörbuch?

Es gibt unzählige Methoden Hörbücher zu genießen. Hier eine kleine Aufzählung: HiFi-

Anlage, PC, DVD-Player + Fernseher, Mp3-Player, Autoradio. Am besten eignet sich aber

ein guter MP3-Player, mit noch besseren Kopfhörern. Erstens stört man so niemand

anderen, und zweitens ist die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt.

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Frage: Wieso eigentlich Bücher hören und nicht lesen?

In aller Ruhe ein Buch zu lesen ist natürlich vorzuziehen. Aber ganz ehrlich, wann haben wir

denn Zeit? Im Normalfall gehen wir in unserer kreativen Zeit arbeiten. Mit Verlaub, in den

meisten Fällen, Arbeit, die wir nicht wollen, und doch brauchen. Und da der Tag leider nur 24

Stunden hat, müssen wir uns mit dem Kompromiss „Hörbuch“ begnügen.

Tun wir das nicht, so ist es sehr wahrscheinlich, dass uns der schwerbehinderte Verwandte

des Buches erwischt. Dieser Verwandte ist ein mächtiger Seelensammler, der staatlich

subventioniert, von vielen Meistern der Technik dispositioniert, von Anfang an die Erziehung

des Menschen übernimmt.

Wenn es doch alle tun – und es bildet doch ungemein!

Mit Bildung hat Fernsehen, obwohl es in allen staatlichen Schulen Fernseh- und

Videoräume gibt, die Lehrer diese auch schamlos nützen, nichts zu tun. Freilich gibt es

nichts Angenehmeres, eine Schar Jugendlicher, vor den Fernseher zu pflanzen, und somit

Ruhe zu haben, vor den möglichen Fragen der Schüler. Doch ist dies eine menschliche

Katastrophe!

Für die Macher des Fernsehens (Produzenten, Techniker, Regisseure, Autoren,

Schauspieler, Sportler, et cetera. …) ist es sicher eine tolle Arbeit, eine solch komplexe [Sch

…] Schaffung zu erzeugen. Für die konsumierenden Probanden dagegen ist das Fernsehen

nur eine andere Form einer Drogensucht: Man hat sich stundenlang „gebildet“, doch der

nächste Tag weiß nur noch von einer flüchtigen Zeitlänge. Darüber hinaus verbreitet das

Fernsehen größtenteils nur den Hass dieser Welt – alles Schlimme wird künstlich noch

einmal aufgebauscht, noch einmal verschlimmert; über das Gute wird, weil uninteressant,

gar nicht erst oder nur kurz berichtet. So war der 11. September noch um einiges schlimmer

als von den „fliegenden Glaubensbrüdern“ beabsichtigt; und die lächerliche Wirtschaftskrise

wurde erst durch die Medien zur wirklichen Wirtschaftskrise (als die beiden Begriffe

„Wirtschaft“ und „Krise“ in jeden Kopf des Planeten projiziert waren).

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Frage: Wieso werden so viele gekürzte Hörbücher produziert?

Die vielen mitarbeitenden Menschen kosten Geld! Der Sprecher kostet, das Tonstudio

kostet, das geistige Eigentum kostet und der Verleger arbeitet auch nicht umsonst. Mit

„Abenteuer im Kopf“ kann man, nur in den seltensten Fällen, Geld verdienen: und dann

meistens nur mit Mainstream.

An einer wirklich guten, namhaften Hörbuchproduktion sind so viele Menschen beteiligt

(Sprecher, Produzent, Regisseur, Tonmeister, Designer) dass es mir ein Rätsel ist, wie ein

solches Hörbuch auch noch Geld abwerfen kann. Vielleicht werden solche

Hörbuchproduktionen staatlich gefördert, um auch die Spartenmenschen bedienen zu

können; oder, die Produzenten sind alle, verrückte Idealisten. Bekannte Sprecher

(Schauspieler) verstehe ich ja noch: Die fördern ihr Können. Aber was ist mit den Anderen?

Sind das alles Studenten?

Frage: Wie viel muss man eigentlich in ein eigenes Tonstudio investieren?

So zwischen zehn und zwanzigtausend Euro, sehr viel Zeit und Leidenschaft, und einen

gehörige Portion Wahnsinn.

Scherz beiseite, diese Arbeit ist jeden Cent und jede Minute wert! Das Gefühl, auf dem

richtigen Weg zu sein, während so viele andere falsch gehen oder gar nicht gehen (siehe

Exponat „Couchisten, auf Sofa mit Riesen-TV“), ist wirklich unbezahlbar.

Um die Ausgaben möglichst in die Schranken zu weisen, sollte jeder Hörbuchproduzent

seine Erfahrungen weitergeben: indem er ein Buch schreibt oder irgendwie anders, seine

Erfahrungen veröffentlicht. In einem Interressensfeld, das noch nicht weltumspannend

bekannt ist, kann es nur förderlich (umsatztechnisch) sein, wenn alle Geheimnisse

veröffentlicht werden.

Wir müssen die bestehenden Verhältnisse umdrehen, austauschen. Die Fernseh- und

Hörbuchkonsumenten müssen tauschen! Die Fernsehdrohnen müssen (das meine ich ganz

Ernst) ganz einfach, aus dieser Welt heraus euthanasiert werden – natürlich nur mit

friedlichen Verstandesmitteln: der Literatur. Eine gut laufende Hörbuchproduktion ist quasi

das beste Mittel, den rücksichtslosen, rein wirtschaftsorientierten Regierungen einen Strich

durch ihre scheußliche Rechnung zu machen. Platziert man die Guillotine direkt vor den

Nasen dieser, so ist dass noch die beste Möglichkeit, etwas zu verändern; alles andere ist

staatlich geförderte Pufferzonenpolitik.

Frage: Wie kommt das Gesprochene auf die CD?

Grob gesagt kommt der Ton über ein gutes Mikrofon, einen guten Audiowandler

(Audiointerface), zum PC/Notebook. Wenn dazu noch der Schallschutz (Absorbierung

möglichst aller Schallwellen die nicht ins Mikrofon gehen) passt, und somit eine sehr gute

Aufnahme für die Computerbearbeitung zur Verfügung steht, so wird es richtig professionell.

Durch die Einbindung des Computers in den Arbeitsprozess wurde es erst möglich, eine

Audioproduktion in den heimischen vier Wänden zu leiten. Davor war dieses nur in

zentralisierten, sündteuren Musikstudios möglich. Heute kann sich jeder bettelnde

Straßenmusiker, ein eigenes Musikstudio leisten.

Page 15: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage:Welche Utensilien sind unabdingbar?

• Mikrofon (ab 300 Euro)

• Audiowandler - Interface (ab 200 Euro)

• Schallschutz (ab 1000 Euro)

• PC/Notebook (ab 600 Euro)

• Popschutz (ab 20 Euro)

• Mikrofonstativ (ab 50 Euro)

• Mikrofonkabel (ab 50 Euro)

• Eine präzise C-Maus (ab 60 Euro)

• Nummer-Pad (20 Euro)

• Software – Audacity / Wavelab (0 bis 100 Euro)

• Kopfhörer: Monitoring (ab 100 Euro)

o Kopfhörerverstärker: Monitoring (ab 20 Euro)

Frage: Sitzen oder Stehen?

Sänger stehen. Die müssen auch ungemein mehr aus ihrer Lunge (kurzfristig) herausholen

als Sprecher – die Zweiteren, echte „Marathonläufer“, müssen stundenlang möglichst viel

aus der Lunge herausholen. Da ist eine Sitzerleichterung (Stehhilfe) sehr nützlich.

Wie bekommt man nun genügend Luft? Professionelle Sprecher beherrschen i.d.R zwei

Atmungsmethoden: Brustatmung und Bauchatmung (Zwerchfellatmung). Dies kann übrigens

jeder „lebende“ Mensch – doch im Gegensatz zum professionellen Sprecher nur

unterbewusst. Für beide Techniken ist die aufrechte Körperhaltung optimal. Siehe Brust- u.

Bauchatmung.

Ein Sprecher der mit

beiden Atem-Techniken

vertraut ist kann im

Stehen oder im Sitzen

arbeiten. Vielleicht sollte

ein Mittelweg getestet

werden. Mit einem

„Kniehocker“ hat man

zwangsläufig eine

aufrechte Körperhaltung

und verschwendet nicht

unnötig Kraft beim

Stehen.

Page 16: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Brust- Zwerchfellatmung – was ist das?

Die beiden unterscheiden sich bei der Arbeit vor allem durch die Zeit, in der sie ausgeführt

werden. Die anspruchsvollere (energiefressend) Brustatmung dauert länger (0,5 bis 5 sec).

Sie wird vom Sprecher eingesetzt, wenn er genügend Muse hat: Satzanfang, nach einer

Pause, … - Die kürzere (energiesparend) aber deswegen nicht leichtere Bauchatmung

(Zwerchfellatmung) kommt in sehr kurzen Zeitspannen (0,1 bis 0,5 sec) zur Anwendung. Der

Sprecher nützt sie immer dann, wenn der Text eine „Minimalpause“ zulässt. Der spätere

Hörer nimmt diese kurzen Luftnehmer im Gegensatz zur Brustatmung überhaupt nicht wahr.

Brustatmung

Beim Einatmen wird die

Brust (im extremen der

ganze Oberkörper)

gehoben, wodurch es zu

einer

Volumenvergrößerung

des Brustkorbs kommt

und durch den dann

entstehenden Unterdruck,

Luft, zum Einströmen (in

die Lunge) gebracht wird.

Beim Ausatmen senkt

sich der Brustkorb wieder

in die Ausgangsposition.

Das kann jeder – der Sprecher kann es bewusst. Auch aus ästhetischer Hinsicht. Es gibt

vorzeigbare Atmer, und eher wegzuschneidende „Grunzgeräusche“. Atmer sollten nicht

herausgeschnitten werden, da sie zum Text einfach dazugehören. Bei extremen Lautatmern

kann der Pegel (beim Schnitt) reduziert werden.

Bauchatmung

Das Einatmen wird hier

durch das Zusammenziehen

des „Zwerchfells“ erzwungen

– der Bauch wird kurz

eingezogen, und schon

strömt Luft.

Die Bauchmuskeln

unterstützen diese

sogenannte

Zwerchfellatmung.

Page 17: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage:Gibt es weiterführende Fachbücher?

Fachbücher

• „Das Sprecher Handbuch" - Uwe

Herzog

• „Die Kunst des Hörbuchsprechens“ –

Hans Eckardt

• "Homerecording" - Roland Enders

• „Perfect Vocals“ - Christian Preissig

• „Audio-Mastering", „Internal Mixing“ -

Friedemann Tischmeyer

• „Mischen wie die Profis“, „Mastern

wie die Profis“ – Bobby Owsinski

• „Mini-Verlag“, „Recht für Autoren“ -

M.Plinke

• „Mein eigener eBay Shop“ - Ingo &

Patricia Böhme

• „Bücher erfolgreich im

Internetverkaufen“ - K.Wallner und

S.Schönfelder

• „Der Kleine hey“ - J.Hey

• "Die Stimme wirkungsvoll einsetzen"

- S.F.Gutzeit

Magister- und Abschlussarbeiten

Der Hörbuchmarkt im

deutschsprachigen Raum. Zum

aktuellen Boom des Audiobooks –

Gerlinde Freis

Hörbücher im Daisy-Format im

Vergleich zu kommerziellen

Hörbüchern – Berit Laufer

Die Entwicklunge des Hörbuchs in

Deutschland. Geschichte, Formen

und Rezeption – Antje Fey

Frage:Welche Tonqualität kann man erreichen?

Studioqualität! Mit hinreichend Fleiß und Geld (10 bis 20 tausend Euro) kann man auch die

beste Tonqualität erreichen. Denn die Musikindustrie, die wir etwas ausnützen, ist sehr

mächtig geworden. Was diese für technische Mittel entwickelt hat, um ihre Künstler besser

zu verkaufen, ist grandios. Und das Beste, wir benötigen nur einen Bruchteil davon. Wir

müssen nur eine einzige Audiospur ins Lot bringen; bei einer Musikproduktion dagegen,

müssen oft 20 30 und mehr Audiospuren harmonisch zusammengefügt werden.

Weil weniger Equipment benötigt wird, kann bei der Gerätequalität gekleckert werden und

das Beste angeschafft werden. Mein erster Versuch mit einem „Podcastmikrofon“ um 60

Euro scheiterte kläglich: man hörte ein unerträgliches Hintergrundrauschen, als geschähe

gerade der Urknall (sorry H.Lesch).

Zu der Zeit gab es noch keine direkt weiterführende Literatur; doch schon ein paar Jahre

später, rumort es etwas. Immer mehr Eingeweihte fangen an zu veröffentlichen.

Page 18: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Die richtige Ton-Sprachqualität?

Da sollte man sich nicht lumpen lassen, und mit den besten Sprechern – Christian Brückner,

Hans Eckardt, Thomas Holtzmann, Achim Höppner, Ulrich Matthes, Ulrich Noethen,

Wolfgang Pampel, Katharina Thalbach usw. – seine Aufnahmen vergleichen. Nicht nur das

diese Profisprecher, Jahrelange sprecherische Erfahrung mitbringen; gewöhnlich arbeiten

(arbeiteten) sie auch mit den besten Regisseuren, Produzenten und Tontechnikern

zusammen. Einfach am Ende eines Projekts, die Tonqualität mit der der besten Kauf-

Hörbücher vergleichen, und schön langsam an diese heranpirschen.

Tipp: Als Referenzmaterial hole ich mir schon mal einige Profi-Stimmen ins Wavelab. Das

geht ganz einfach (sogar vom MP3 Format!) mit der Software: Switch Sound File Converter.

Page 19: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Wie sieht der Signalweg (Aufnahme) aus?

Mikro Kopfhörerverstärker Preamp A/D Wandler DAW

Neu im Programm habe ich nun endlich ein akzeptables Monitoring. Bisher benutzte ich den

RME-Wandler dafür. So gut dieser Wandler doch ist, sein Kopfhöreranschluss, ist nicht, für

ein dauerhaftes Abhören vom Sprecher, geeignet. Für jedes Arbeitsfeld das eigene Gerät!

Das externe Kopfhörerkästchen ist direkt beim Sprecher, der die Abhörlautstärke selbst

justiert, positioniert. Damit ist ein möglicher Kompressor (bei der Aufnahme) endgültig

unnötig - jeder Vorstoß in den Headroom wird völlig klar (vom Sprecher) vernommen.

Signalweg Preamp

Signalweg Kopfhörerverstärker

Page 20: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Wie trifft man die richtige Lautstärke?

Die endgültige Lautstärke, die der Hörer über seine Kopfhörer erlauschen kann, hat mit der

tatsächlich Aufgenommenen nicht mehr viel gemein. Es wird ganz bewusst etwas leiser

aufgenommen, um im Mastering etwas mehr Spielraum zu haben. Die Lautstärke eines

Hörbuches von Seite eins bis zur Seite „Finalis“, sollte relativ gleich laut sein. Der Hörer stellt

ja die Lautstärke am Anfang einmal ein und will nicht ständig nachjustieren.

Um die richtige Endlautstärke zu eruieren, sollte sich jeder

anfangs, an professionellen Hörbuchproduktionen

orientieren. Mit einer Wandler-Software konvertiert man

verschiedene Hörbücher ins Wave-Format und vergleicht

die durchschnittlichen Lautstärken (Wavelab / RMS-Pegel

Durchschnitt; das Ergebnis wird – werden die „Ausnahmen

von der Regel“ nicht mitgerechnet – so zwischen -18,00 bis

-22,00 dB Durchschnitt liegen. Diese Endlautstärke reicht

auch völlig aus!

Der erste RMS-Pegel Durchschnitt sollte ein paar dB höher

liegen. Ich pegle meine Aufnahmen bei -24,00 bis -28,00

dB ein. Im Mastering wird die Lautstärke dann in einer

ersten Phase (Rendering – Audiobearbeitung) auf -21 bis -

23 dB angehoben, und dann, in der zweiten Phase

(Rendering – Lautstärke), editiere ich die Lautstärke an und

um den -20,00 dB Markstein. Als Referenz sollte unbedingt

dem eigenen Gehör vertraut werden, und die

textgebundene inhaltliche Lautstärke einberechnet werden

– also nicht stur an einen Lautstärken-Punkt halten.

Auf keinen Fall sollte von der Musikindustrie abgekupfert werden. Die Lautstärken, die von

denen produziert werden, sind nur noch gemeingefährlich. In der ungeheuer

Erfolgsorientierten „Schlacht der Rock und Popmusik“, wird die Lautstärke so nahe an den

Nullpegel (so laut als möglich) herangeführt, ja bei Weitem überschritten, dass sie am Ende,

abgeschnitten (mit Brickwall Limitern) und mit Wavelab angesehen, wie eine einzige gerade

Linie aussieht.

Page 21: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Die Wave-Welle eines gut gemasterten Hörbuches sollte nach der endgültigen Bearbeitung in

etwa so aussehen.

Keine einzige Höhe gefährdet den Nullpegel, und somit auch nicht das Gehör. So ist eine

hervorragende Dynamik mit ausreichend Lautstärke gewährleistet. Mit gutem Equipment – siehe

„Test – MP3-Player, Kopfhörer“ – kann nun auch im täglichen Leben, auf jedwede

Lieblingsliteratur zurückgegriffen werden. Wenn es nur genügend Hörbuchproduzenten geben

würde!

Frage: Wie wird der Kompressor richtig eingestellt?

Technisch gedacht dient ein Kompressor/Regelverstärker der Reduktion von

Pegelunterschieden. Leisere Stellen werden mittels Kompression der Lauteren ein wenig

angeglichen (oder auch radikal). Dabei wird das Signal ab einem gewissen Punkt, dem

Thresholdwert, abgeschnitten. Wie stark diese Schere schneidet, bestimmt die Ratio: 2:1 oder

4:1 sind schwache, für Sprache geeignete Werte; 20:1 oder ∞:1 Schnitte werden erst gegen

Ende einer Produktion benötigt (als Limiter). Dann gibt es noch Attack, Release und Knee die

von Bedeutung sind … diese beschreibe ich weiter unten.

Der Kompressor wird benötigt um ein dynamisches Signal anzugleichen (stark zu schwach). Am

Ende bringt dieses einer shelleyischen Phantasie entsprungenes Gerät (oder PlugIn) ein lauteres

Endsignal. Mit einem Gain-Regler wird am Ende des Kompressorpfades das komprimierte Signal

wieder auf die anfängliche Durchschnittslautstärke getrimmt. – Auch werden analoge

Kompressoren hinter Mikro und Preamp als Übersteuerungsschutz verwendet (mit einer ganz

sanften Ratio: 2:1).

ohne Kompression Kompressor (Hard Knee)

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Threshold, Ratio

Die Pegelreduktion beginnt ab dem

Threshold-Wert (Schwellwert). Oberhalb der

eingestellten Threshold beginnt der

Kompressor, zu werken. Bei einer

Sprachproduktion werden eigentlich nur

Pegelspitzen bearbeitet; am Ende wird

vielleicht noch ein Brickwall-Limiter

eingesetzt um die letzten überflüssigen

Spitzen, die den Headroom (Nullpegel)

gefährden, zu cutten. Die Ratio bestimmt,

wie stark komprimiert wird. Tipp: Ich arbeite

ausschließlich mit einem digitalen

Kompressor-Plugin (bei der

Signalbearbeitung am PC). Dabei benütze

ich nur schwache Ratios von 2:1 oder 3:1.

Kompressor (Soft Knee)

Attack, Release, Knee

Attack (Ansprechzeit) und Release

(Rücklaufzeit) sind für das klangliche

Resultat von Bedeutung. Die Attack-Time

definiert den Zeitraum vom Überschreiten

des Threshold bis zum Einsetzen der

Pegelkompression. Tipp: kurze Attack-Time

(10-20-30ms). – Die Release-Time

bezeichnet den Zeitraum, den der

Regelverstärker braucht, um wieder den

Normalzustand zu erreichen. Sie wird nach

Songtempo abgestimmt. Tipp:

Durchschnittliche Release-Time (200-350-

500ms). – Fehlt noch Soft- und Hardknee.

Mit der harten Einstellung wird beim

Threshold-Punkt abrupt abgeschnitten; die

weichere Einstellung beginnt schon etwas

vor dem Threshold zu arbeiten.

Attack, Release.

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Expander, Gate.

Da der Kompressor laute Stellen absenkt

und leise Stellen – am Ende – lauter macht,

werden auch die unerwünschten

Aufnahmenanteile (Hardwarerauschen,

Raumrauschen) mit angehoben. Aber auch

hier hat die Technik eine Abhilfe parat. Mit

Expander und Gate werden die

Begleiterscheinungen des Kompressors

kompensiert. Der Expander/Gate ist nichts

anderes als ein umgedrehter Kompressor: Er

arbeitet nach unten (ab -40dB, -45dB, -

50dB). Während der Expander diese

schwachen Signale nur abschwächt,

schneidet das Gate das komplette Rauschen

ab.

Expander,Gate.

Die meisten Tonengineers (Hörbuch) arbeiten mit dem Expander. Manche jedoch benützen auch

ein Gate (dann kann man auch das ganz am Ende einer Bearbeitung hinzugefügte Dithering

sehen: ein sehr leises Rauschen).

Hier das Beispiel einer Gate-Bearbeitung eines ganz bekannten Hörbuchproduzenten. Die

Release-Zeit (Gate-Beginn) ist auf eine Sekunde gestellt. Das ganz dünne Signal ab dem Gate-

Schnitt ist hinzugefügtes Rauschen (Dithering).

Page 24: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Hierfür müssen zuerst die für den Menschen hörbaren Frequenzen aufgeschlüsselt werden. Um

uns, einen langen und sperrigen Text zu sparen, habe ich mit der Wavelab Spektralanalyse einen

Schnappschuss erzeugt, und anschließend daraus eine beschreibende Zeichnung (recht

dilettantisch) angefertigt. Sie zeigt eine Sprachaufnahme (schon bearbeitet) die die

verschiedenen Frequenzen von 10 Hz bis 22 kHz erkennen lassen; die Vertikalachse ist nicht

tragend – doch kann man sich hier die verschiedenen dB-Werte die den Null-Pegel erklimmen

vorstellen. Die signifikanten Charaktereigenschaften sollen zeigen, wo gearbeitet werden sollte.

Unverzichtbare Anhebungen gibt es beim Bass und bei der Sprachverständlichkeit (Bass 25 –

400 HZ / Sprachv. 1,5 – 5 kHz); der genaue Bereich wo diese Anhebungen vorgenommen

werden variiert von Stimme zu Stimme. Anhebungen sollten eher breitbandig, und Absenkungen

eher steilflankig vorgenommen werden. Sonst gibt es keine zwingenden Regeln. Es können

LowCut und HighCut gesetzt werden; im nasalen Bereich kann abgesenkt; und bei den Höhen

(Äther) etwas angehoben werden. Die Pop- und S-Laute werden entweder manuell mit

Wavelabwerkzeugen oder mit speziellen PlugIns (DeEsser, Dynamic EQ) bearbeitet.

Eine Einstellung „all´unisono“ gibt es nicht! Es muss von Stimme zu Stimme, jedes Mal neu fein

justiert werden. Einzig hilfreich ist hier das eigene Gehör. Weiter unten in diesem Text, zeige ich

ein Ende einer solchen Feinjustierung; von diesen Werten kann notfalls ausgegangen werden –

aber ohne Gewähr!

Für eine Feinjustierung nimmt man sich am besten alle zur Verfügung stehenden Schallerzeuger

– die Studiokopfhörer als Referenz – und stimmt den Klang solange ab, bis alle relativ gut tönen.

Page 25: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Wie pegelt man ein Mikrofon ein?

Wenn nun alles Equipment gekauft, studiert und zusammengebaut ist, gibt es immer noch

Fragen, die nicht beantwortet oder, wie vor allem bei der Hörbuchproduktion, noch gar nicht

gestellt sind. Hier bedient man sich einfach der Physik und einer ihrer Entdeckungen: der

Hintergrundstrahlung. Beim Einpegeln eines Mikrofones wird dieser Begriff als

„Hintergrundrauschen“ verwendet. Jedes Mikrofon nimmt nämlich ein gewisses Raumrauschen

auf. Dieses Rauschen kann am besten mit dem eigenen Studiomikrofon gemessen werden:

Einfach einen kurzen Track (30 – 60 Sekunden) in völliger Raum-Ruhe aufnehmen, mit Wavelab

(WavelabEssential) öffnen, und soweit wie möglich in Richtung Zeitlinie verschieben.

Dort erscheint dann eine Skala, die vom Nulldurchgang (Zeitlinie) in ganz kleinen Schritten in

Richtung „Nullpegel“ verläuft (0.00, 0.04, 0.08 usw.). Nun muss eine Lautstärke gefunden

werden, die einerseits laut genug aufzeichnet und andererseits so wenig wie möglich

Hintergrundrauschen mitnimmt. Bei einer Studiobauweise, wie der, die ich beschreibe, ist ein

Wert von 0.04 schon sehr gut. Schafft man sich eine komplett schallabgedichtete

Aufnahmekabine an, so liegt dieser Wert vielleicht noch tiefer. Ein Wert von 0.08 dagegen, ist

schon zu laut! Dieser hat dann zwei mögliche Gründe: Entweder ist der Pegel am Vorverstärker

zu laut eingestellt, oder im Aufnahmeraum treten zu laute Störgeräusche auf (PC/Notebook,

Strom oder Lichtquellen, Therme, …).

Ein solcher „Lautstärkentest“ ist vor jeder Aufnahmesession sehr empfehlenswert. Das

Einsprechen einfach im Aufnahmemodus ausführen, und diese Testaufnahme darnach mit

Wavelab kontrollieren. Ich habe schon oft mit einem im Hintergrund eingeschalteten Elektrogerät

aufgenommen – da war denn auch die ganze Arbeit kaputt.

Page 26: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Frage: Wie arbeitet man mit einem hochempfindlichen Mikrofon?

Ein hochempfindliches Mikro ist ähnlich geartet wie die eine oder andere oberflächliche

pedantische Frau. „ES“ verzeiht nicht den geringsten Fehler! Daher sollte mit allen nur denkbaren

Kniffen gearbeitet werden, um diesen Vulkan, gar nicht erst zum Ausbruch zu bringen.

[PS: Ich bin kein Frauenfeind! – mag eben keine, medial erzeugten, oberflächlichen „Paris Hilton“

Dutzendlinge. Bitte verzeiht meine kleinen Sticheleien – die beziehen sich auf Frauen von

„Gestern“; hier tummeln sich ausschließlich Frauen von „Morgen“.]

Zunächst muss eine gute Entfernung

gefunden werden. 15 bis 30 Zentimeter. Am

besten nimmt man sich die Kopfhörer seines

Vertrauens und spricht sein Mikrofon auf

Entfernung und Einsprechrichtung in die

richtige Position. Professionelle Sprecher

arbeiten auch bei der Aufnahme mit

Kopfhörern. Wie? – siehe Schema oben

oder „Technikvergleich Hörbuch“.

Die Einsprechrichtung sollte nicht direkt ins

Mikro … in die Membran verlaufen. Dann

treten nämlich vermehrt Popplaute auf.

Wenn man am Mikro (Membran) vorbei

spricht (oben, unten, rechts und links) wird

dadurch die Lautstärke nicht geringer –

extrem empfindliche Mikros –, nur der

Mundausstoß wird besser geleitet und die

heiklen Luftzüge besser kompensiert. Unten

habe ich ein paar „YouTube“ Videos

beigefügt, um auch die Phantasielosen zu

bedienen – ab und zu bin ja auch ich sehr

denkfaul.

Einsprechrichtung (oben, unten, rechts und links)

Mikrofontechniken Beispiel: Neumann U87 Beispiel: RODE NT1, E-MU 0404

Page 27: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Mein Weg zur richtigen Ansprechposition

Ich habe sehr lange herumexperimentiert, um die für mich richtige Einsprechrichtung zu finden.

Die extrem empfindliche große Membran eines Kondensatormikrofons gibt dem Sprecher nur

einen kleinen Korridor. Ohne einen guten Kopfhörerverstärker hätte es gar nicht geklappt! –

Jeder sollte seinen eigenen Kopf haben und seine eigene Ansprechposition finden. Der von mir

beschriebene Weg ist nur ein Beispiel.

Ein simples 25 cm langes Holzstück hilft mir,

immer die gleiche Position zu finden. Für die

Höhe des mit der Membran nach unten

hängenden Mikros, nehme ich das Holzstück

und halte es etwas unterhalb des rechten

Auges (dieses Schema) möglichst waagrecht

in Richtung Membran. So wird die Höhe des

Mikros, und natürlich auch die der

Sitzgelegenheit, festgelegt. Dies muss man

nur einmal ordentlich machen, später reicht

eine kurze Kontrolle.

Jetzt setz od. stellt man sich vor seinen Arbeitsplatz. Das Mikro ist etwas rechts und das Skript

etwas links positioniert; wobei beim Sprechen der Kopf zum Mikro gerichtet ist. Das Mikro wird

nach vorne geneigt so das die Membran (die ja oberhalb des Mundes verweilt) direkt zum Mund

ausgerichtet ist. Die durch das Holzstück festgelegte Entfernung zur Kapsel variiert je nach Inhalt

des Textes; bei leisen Passagen geht man näher, bei lauten weiter weg. Beim Einpegeln des

Preamps wird die Aufnahmelautstärke möglichst an den Inhalt des Textes adaptiert.

Es kann und soll experimentiert werden. Zum Beispiel wird die gleiche Positionierung, wenn man

von unten kommt (Kapsel, vom Kinn zum Mund), bei einigen Sprechern nasal klingen – usw. Für

mich ist die oben Beschriebene, aktuell, die am besten denkbare. Ohne Live-Monitoring

(Kopfhörerpreamp-Kopfhörer) ist die Aufnahme mit einem hochempfindlichen Mikrofon

annähernd unmöglich!

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Frage: Welche Software ist sinnvoll?

• Audacity – Schnitt, Mastering, Endbearbeitung

• Steinberg Cubase – Aufnahme, Schnitt

• Steinberg WaveLab Essential - Schnitt, Mastering, Analyse >>Nur bedingt fürs Mastern

geeignet, da nur 4 Plug-in-Plätze zur Verfügung stehen.<<

• Steinberg WaveLab - Schnitt, Mastering, Endbearbeitung, Analyse – >>Ist zwar teuer, aber es

geht leider nicht anders.<<

Mit der Zeit kommen dann auch noch andere „Spielereien“ dazu die richtig ins Geld gehen: TC-

Powercore, Uad-Karte, Sonnox, Sonalksis, Waves.

Frage: Wichtige technische Parameter?

En-Voice MKII

Interfaceabstimmung - MindPrint En-Voice MKII

• Mic Gain - +30 bis +35 dB (wie bes. einpegeln)

• Low Cut - ON • LF Bass - +1 dB bei 200Hz

• MF Mittenband - +1 dB bei 4,4 KHz, Q 1 bis 2

• HF Höhenband - +1 dB bei 8 KHz

• Tube Saturation - 25 bis 50%

• Treshold - -16 bis -20dB

• Ratio - 3:1 bis 4:1

• Filter - ON

• Compression Mode - V1 od. V3

Page 29: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Bei der Aufnahme benutze ich den EQ des „MindPrint En-Voice MKII“ Gerätes – würde ich bei

allen anderen Interfaces so machen – nicht mehr, da mir eine Bearbeitung im Nachhinein besser

gefällt. Im Nachhinein lassen sich mehrere unterschiedliche Abstimmungen miteinander

vergleichen, ohne die Originalaufnahme zu zerstören. Das geht aber nur mit ausreichen DSP-

Power. Uad und Powercore sind dann Pflicht!

Interfaceabstimmung (Röhre) ohne EQ und Kompressor

• Mic Gain - +42 bis +52 dB (wie bes. einpegeln)

• 48V Phantomspeisung - ON

• Low Cut - ON

• LF Bass - OFF

• MF Mittenband - OFF

• HF Höhenband - OFF

• Tube Saturation - 25 bis 50%

• Treshold - +- 0 dB

• Ratio - 1:1

• Filter - OFF

• Compression Mode - V1 od. V3

Interfaceabstimmung ohne Röhre, EQ und Kompressor

• Mic Gain - +42 bis +52 dB (wie bes. einpegeln)

• 48V Phantomspeisung - ON

• Low Cut - ON

• Alle anderen - OFF

Interfaceabstimmung (Röhre) für die Arbeit mit einem ext. Preamp

Line Gain - 0 dB

48V Phantomspeisung - OFF

Low Cut - ON

LF Bass - OFF

MF Mittenband - OFF

HF Höhenband - OFF

Tube Saturation - 25 bis 50%

Treshold - +- 0 dB

Ratio - 1:1

Filter - OFF

Compression Mode - V1 od. V3

Interfaceabstimmung für die Arbeit mit einem ext. Preamp

• Line Gain - 0 dB

• 48V Phantomspeisung - OFF

• Low Cut - ON

• Alle anderen - OFF

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SSL Mynx (XR 627, XR 418)

Interfaceabstimmung SSL Mynx XR 627

VHD - Off or. In (nach Geschmack „Driven“)

48V Phantomspeisung - On (wenn die Verbindung [Mikro - Preamp] steht)

HI Z - Off (normalerweise)

Pad - Off

Gain „grob“ - On

Line - Off

Gain „trim“ - On (sachte einstellen – Stichwort: Raum!)

HF - Off

LF - In (je nach Stimmbild [Wavelab – 3D-Analyse])

L Comp - Off

Rec L - Off

Rec R - Off

Bei der Aufnahme ist es essenziell wichtig, dass erstens, ein möglichst lautes Signal, bei

zweitens, möglichst geringem Pegel (Preamp) zustande kommt. Ein Lautes (-24,00 bis -26,00 dB

RMS-Durchschnitt) Signal kann besser gemastert werden als ein leises (ab -30,00 dB RMS-

Durchschnitt) – und, je geringer der Pegel (Preamp), desto weniger Raum wird aufgezeichnet.

Page 31: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Mit Cubase sowie mit Wavelab kann das Aufnahmefenster in Richtung Nulldurchgang/Zeitlinie

verschoben werden. Das macht man vor jeder Aufnahme! Die dann laufende Raumwurst sollte

nicht zu dick sein. Da aber natürlich auch möglichst Laut aufgenommen werden soll, muss

gegebenenfalls ein Kompromiss eingegangen werden, oder einfach näher ran ans Mikrofon.

Lieber etwas zu bassig oder mit zuviel überbetonten S-Lauten (die können mit Wavelab

bearbeitet werden), als zuviel Raum.

Interfaceabstimmung SSL Mynx XR 418

Ratio - wenig (Nach Geschmack – 9, 10 oder 11 Uhr)

Lin Rel - Off

Treshold - wenig (Anfangs auf +10 – dann nach Wunsch)

Release - 9, 10 oder 11 Uhr

Fast Att - Off

Um den Kompressor richtig arbeiten zu lassen, sollte als erstes eine Probeaufnahme

(Arbeitslautstärke / ohne Kompressor) gemacht werden. Dann mit dem Treshold-Regler

vorsichtig die Spitzen weg nehmen. Eine sanfte Kompression reicht gewöhnlich aus.

Page 32: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Kid Broadcast Advocis M

Interfaceabstimmung Advocis M

48V Phantomspeisung - On (wenn die Verbindung [Mikro - Preamp] steht)

Lowcut - On ( je nach Stimmbild [Wavelab – 3D-Analyse])

Phase - Off

Gain - Trim - sachte einstellen – Stichwort: Raum!

Bei der Aufnahme ist es essenziell wichtig, dass erstens, ein möglichst lautes Signal, bei

zweitens, möglichst geringem Pegel (Preamp) zustande kommt. Ein Lautes (-24,00 bis -26,00 dB

RMS-Durchschnitt) Signal kann besser gemastert werden als ein leises (ab -30,00 dB RMS-

Durchschnitt) – und, je geringer der Pegel (Preamp), desto weniger Raum wird aufgezeichnet.

Mit Cubase sowie mit Wavelab kann das Aufnahmefenster in Richtung Nulldurchgang/Zeitlinie

verschoben werden. Das macht man vor jeder Aufnahme! Die dann laufende Raumwurst sollte

nicht zu dick sein. Da aber natürlich auch möglichst Laut aufgenommen werden soll, muss

gegebenenfalls ein Kompromiss eingegangen werden, oder einfach näher ran ans Mikrofon.

Lieber etwas zu bassig oder mit zuviel überbetonten S-Lauten (die können mit Wavelab

bearbeitet werden), als zuviel Raum.

Page 33: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Kid Broadcast Kopfhörerset

Beim Kopfhörerverstärker ist nicht viel einzustellen - die Abhörlautstärke des Sprechers.

Das Kid-Broadcast ist jedoch ein recht ungewöhnliches Gerät. Es wird ratzfatz hinter dem

Mikrofon angeschlossen; wobei das Signal nicht gesplittet wird, sondern lediglich die nötige

Stromversorgung des Gerätes (Phantomspeisung) beschafft wird. Über den zweiten XLR-

Anschluss geht’s dann zum Preamp. Ein Preamp mit zwei XLR-Ausgängen ist unbedingt

notwendig (oder ein XLR-Splitter). Dann (hinter dem Preamp) wird das gesplittete Signal wieder

zum Kopfhörerverstärker geleitet (XLR female zu Klinke).

Persönliche Anmerkung: Ich habe über dieses Schema drei Kopfhörerverstärker getestet (KID

Broadcast, Lake People G95, Millenium HA4). Dabei war das Gerät von Kid Broadcast das

Einzige, welches allein für den Monobetrieb entwickelt wurde. Die beiden Anderen sind entweder

nur in Stereo oder für beides ausgeführt. Der Lake People G95 war auch sehr hochwertig – doch

nicht so gut wie das Monogerät. Im Übrigen sind alle drei Geräte besser geeignet fürs Monitoring

als z. B. der RME-Wandler. Der Qualitätsunterschied zur bisherigen Monitoringpraxis war einfach

unglaublich – vom „Grammofon“ zum „CD-Player“!

Page 34: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

RME Fireface

Hier ist nicht viel. Man steckt es an und es hat sich auch schon mit dem Computer verbunden.

Wenn mit einem externen Channelstrip gearbeitet wird, muss die Lautstärke des RME Fireface

(Softwaresteuerung) auf null gestellt sein. Die Verbindung mit Cubase ist auch noch etwas

knifflig, aber machbar (Gerätesteuerung).

Focusrite ISA One

Preampabstimmung – Vorverstärkerabstimmung

• Gain Input - wie bes. einpegeln

• +48V - ON

• 30-60 - 30 od. 60

• HPF - ON

• Phase - OFF

• Insert - OFF

• Input - Mic

• Z In - ISA 110

Page 35: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Software

Audacity

• Standard Sampleformat - 32-Bit

• Standard Samplefrequenz - 44100 Hz

• Echtzeit Samplekonvertierung - High Quality

• High Quality Samplekonverter - High Quality

• Dithering - Keine

• High Quality Dither - Keine

• Exportformat - Wav 32-bit float

Die freie Aufnahme, Schnitt und Mastering-Software Audacity benütze ich nur für den

Aufnahmeprozess. Die Wave-Dateien werden danach direkt zur Wavelab-Software geliefert.

Natürlich kann auch mit Audacity ein Hörbuch geschnitten und gemastert werden; doch die

beste Qualität, kann nicht erreicht werden. Wenn schon relativ viel für ein ordentliches

Aufnahmestudio ausgegeben wurde, dann ist es nicht verwegen, noch eine Kleinigkeit für die

Software zu investieren. Ist Wavelab erst einmal arbeitstechnisch gewohnt, so werden diese

hohen Ausgaben nur noch als Peanuts abgeschrieben.

Page 36: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Cubase 5

• Framerate – 30 fps

• Samplefrequenz - 44100 Hz

• Sampleformat - 32-Bit

• Aufnahme-Dateityp – Wave-Datei

Bei Cubase ist nicht viel einzustellen, da, ohne Effekte hinzuzufügen, nur aufgenommen

wird. Die errechneten RMS-Pegel Durschnittswerte (Statistik), sind im Vergleich zur Wavelab

Analyse unterschiedlich – müssen also bei Cubase mit einberechnet werden. Alle von mir, in

irgendwelchen Texten angegebenen RMS-Pegel Durchschnittswerte sind ausschließlich mit

Wavelab berechnet worden!

Page 37: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

WaveLab Essential und WaveLab

• Format - 32 Bit Float

• Frequenz - 44100 Hz

Alle wesentlichen Arbeitsschritte nach der Aufnahme werden mit Wavelab vollzogen. Diese

Profisoftware erlaubt ein präzises schneiden im „Schnitt“, ein PlugIn Orientiertes bearbeiten

im „Mastering“, die verschiedenen Wandlungen in die Audio-Formate und die endgültigen

Komprimierungen auf das Audio-CD und MP3-Format. Auch wird mit Wavelab die Lautstärke

analysiert (RMS-Pegel Durchschnitt - siehe rechtes „Hardcopy“ Bild) und zum Schluss

endgültig eingestellt.

Ich arbeite im Bereich „Schnitt“ bei 512 Samples pro Pixel und wechsle, nachdem die

Abstände passen, auf 128 Samples für den Bereich „Harmonie“. Folgende WaveLab-

Werkzeuge habe ich geöffnet: Pegel verändern (+ -), Zeitkorrektur (+ -), Parametrischer

Equalizer (S-Laute, Nasal).

Tipps:

• Als punktueller „DeEsser“ - beim Mastering – ist, neben dem Pegel-Werkzeug , der

parametrische Equalizer von WaveLab zu benutzen. (Bandpass / 4000 Hz od. 7000 Hz /- 6

dB / Q 4); ist ein Ton zu schwach betont so kann mit dieser Einstellung auch angehoben

werden. (Bandpass / 4000 Hz od. 7000 Hz / + 5 dB / Q 4)

• Zu nasal klingende Stellen können ebenfalls mit dem parametrischen Equalizer bearbeitet

werden. Diese sollten aber bereits bei der Aufnahme ausgeschlossen werden: Erlaubt der

Gesundheitszustand keine Aufnahmen, so stehen andere Arbeiten an. (Bandpass / 1000 Hz

/- 2 dB / Q 1)

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PlugIns

• WaveLab - DeNoiser, EQ-1, Q,

Multiband Compressor, Crystal

Resampler, CleanComp, Spectralizer

• UAD - Cambridge, PultecPro,

Fairchild, 1176LN, Precision DeEsser

• Powercore – Denoise, VoiceStrip,

EQSAT, Dynamic EQ, MD3, Brickwall-

Limiter, Tube-Tech CL 1B, Voicemodeler,

Intonator

•SPL - Vitalizer MK-2T

• Sonnox - Oxford Dynamics, Oxford

EQ,Oxford SuprEsser, Oxford Inflator.

• Sonalksis - SV-315 Mk2

Compressor, SV-517 Mk2 Equaliser

• Waves (Renaissance) –

Compressor, EQ, Channel,

DeEsser, Vox, L3.

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Effekt-PlugIns. Ich habe annähernd alle PlugIns, die mir

bekannt sind, gründlich getestet und nur die, die ich für sinnvoll halte in diese Auswahl

aufgenommen.

Einige „Plugin“ Abstimmungen

Schneiden - Abhören

• Wavelab Essential - DeNoiser, EQ-1,

Spectralizer, Clean Comp

• Wavelab – DeNoiser, Q, Q, Multiband

Compressor, Crystal Resampler, Spectralizer,

CleanComp

• Wavelab, UAD - DeNoiser, Q, Q, PultecPro,

Compressor (Fairchild oder 1176), Spectralizer,

Precision DeEsser

Endmastering „Rendern“

• Wavelab Essential – DeNoiser, EQ-1,

Spectralizer, Clean Comp

• Wavelab - DeNoiser, Q, Q, Multiband

Compressor, Crystal Resampler, Spectralizer,

CleanComp

• Wavelab, UAD - DeNoiser, Equalizer (Q oder

Cambridge), PultecPro, Kompressor (Fairchild oder

1176), Precision DeEsser, Spectralizer, Clean

Comp

• Wavelab, UAD, Powercore - DeNoiser

oder Denoise (Uad,Powercore), Equalizer (Q,

Cambridge, Dynamic EQ oder Oxford EQ),

PultecPro, CL 1B, Precision DeEsser, Spectralizer,

TC EQSat, Brickwall Limiter

• Wavelab, UAD, Powercore, Sonnox,

Sonalksis – DeNoiser oder Denoise

(Uad,Powercore), Equalizer (Q ,Cambridge,

Dynamic EQ, Oxford EQ oder SV-517), PultecPro,

Kompressor (Fairchild, 1176, MD3, CL 1B oder SV-

315), DeEsser (Precision DeEsser oder Oxford

SuprEsser), Spectralizer, TC EQSat, Brickwall

Limiter

• Wavelab, UAD, Powercore, Sonnox,

Sonalksis – DeNoiser oder Denoise

(Uad,Powercore), Equalizer (Q ,Cambridge,Oxford

EQ, Dynamic EQ oder SV-517), Equalizer (Q

,Cambridge, Dynamic EQ, Oxford EQ oder SV-517),

Kompressor (Fairchild, 1176, MD3, CL 1B oder SV-

315), DeEsser (Precision DeEsser oder Oxford

SuprEsser), Spectralizer, TC EQSat, Brickwall

Limiter

Page 39: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Aktuell bevorzugte Plugin-Aufstellung

• Schnitt

DeNoiser, Q, Q, UAD PultecPro, UAD 1176LN, UAD Precision

DeEsser, Vitalizer MK-2T

• Rendering (Audiobearbeitung)

DeNoiser, Q , TC Dynamic EQ, Renaissance EQ, UAD PultecPro,

UAD 1176LN, Renaissance Compressor, TC EQSat, UAD

Precision DeEsser, Renaissance DeEsser, Vitalizer MK-2T,

Renaissance Vox.

• Rendering (Lautstärke)

TC MD3 Brickwall Limiter, Renaissance Compressor,

Renaissance Vox.

• Dithering

Steinberg UV 22HR

Render 1 (Audiobearbeitung)

Der Steinberg DeNoiser wird als

Rauschunterdrücker eingesetzt. – Dieses

nützliche Tool bräuchten wir im normalen,

gesellschaftlichen Leben ebenfalls sehr

dringend!

Page 40: Peter Eder Verlag - G.S.bolkonskij (Deutsch) 13.04

Den Steinberg Equalizer (nur Wavelab

Vollversion) nütze ich als Low- und

HighCut Filter, und als alternativ Equalizer.

Er ersetzt den TC-Equalizer in der Schnitt-

Aufstellung. Denn bei der Harmonie

zwischen UAD und TC hapert es, da sie

mit einer unterschiedlichen Taktung (24-

Bit, 32-Bit, 48-Bit) arbeiten.

Der TC Dynamic EQ ist ein äußerst gut

klingender Equalizer. Von diesen kann

man gar nicht genug bekommen. – Er

wird von einer Multiband-

Kompressionseinheit geregelt und kann

gezielt Anhebungen und Absenkungen

vornehmen. So könnte er z. B. auch als

DeEsser genützt werden. Ich setze ihn

aber nur als normalen EQ ein.

Ein weiterer alternativer EQ. Die Waves

Emulation benutze ich Hauptsächlich, um

sie mit dem TC Dynamic EQ zu

vergleichen. Welcher besser tönt, ist reine

subjektive Geschmacksache.

Renaissance Equalizer

UADs Pultec Pro ist wichtigste PlugIn im

Audioprozess. Mit ihm wird der Bass

eingestellt, wird die Sprachverständlichkeit

angehoben, die Heiserkeit abgesenkt –

kurz, dieses Tool verleiht der Stimme die

nötige Schärfe und Wärme. Es ist

gleichermaßen im Schnitt und beim

Rendering ein Stützpfeiler der

Hörbuchproduktion.

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Das zweite Goldstück von UAD. Er ist der

wahrscheinlich beliebteste Kompressor für

Gesangs- und Sprachaufnahmen. Der

UAD 1176LN war schon als Hardware-

Gerät so erfolgreich, dass er auch in der

virtuellen Welt einen fixen Platz

bekommen hat.

Ähnlich wie beim EQ-Vergleich. Nur ist

dieser Kompressor quasi für Idioten

emuliert. Mit dem Waves-Komp kann man

auch auf „Sicht“ arbeiten. Einfacher

komprimieren geht nicht! Welchen werde

ich wohl nehmen?

Renaissance Kompressor

Kleines nützliches Werkzeug für die

Lautstärkenkontrolle. Der Gate-Regler ist

auch ganz brauchbar. Gate/Expander sind

aber eher beim Renaissance Channel zu

suchen.

Renaissance Vox

Den TC EQSat benütze ich lediglich als

Master Enhancer. Er peppt die Aufnahme

nochmals auf, indem er virtuelle Töne

hinzufügt.

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Der UAD DeEsser entfernt neben der

manuellen Bearbeitung der Poplaute und

S-Laute diese auch noch automatisch.

Sanft einstellen!

Sehr beliebter Software-DeEsser! Ich

arbeite aber lieber mit dem UAD-Pendant.

Wahrscheinlich, weil ich ihn besser kenne

– verdammter Rassist. Sollte man

meinen?! Aber nein! Ich bin ein

Österreicher. Die brauchen eben länger.

Renaissance DeEsser

Der Hardware SPL Vitalizer wurde in den

Neunzigern des vergangenen

Jahrhunderts entwickelt. Er sollte das

bearbeitete Signal nochmals aufwerten. –

Nun wurde dieser Klangoptimierer auch

als Softwareadaption berechnet. Für

meine strikte Weigerung, nach der

Aufnahme nochmals zu wandeln, ist

dieses PlugIn sehr gut geeignet.

Sprachaufnahmen klingen nach der

Bearbeitung noch ein bisschen Klarer,

lauter – und damit besser!

Diese PlugIn Aufstellung nutze ich nur beim Audio bearbeitenden Rendern, da die UAD- mit

der TC-Software bei der manuellen Bearbeitung nicht so gut harmoniert. Wenn WaveLab

beim Schnitt oder im Mastering, im beiderseitigen Gebrauch abstürzt, ist die ganze Arbeit

weg. Also nur beim Rendern – und natürlich für die Feinjustierung – benützen! Für den

Schnitt habe ich eine eigene Schnitt-Aufstellung, die ähnlich klingt und auf die TC-PlugIns

verzichtet.

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Render 2 (Lautstärke)

L3 Multimaximizer

Den L3 war als Lautmacher gedacht und

er hat mich sofort überzeugt. Empfohlen

wurde mir der L2 von Waves. Der L3 ist

jedoch quasi der L2, nur mit einem sehr

nützlichen Zusatz: einem Multiband. Das

bedeutet, man kann bestimmen, welche

Frequenz Bereiche laut gemacht werden

sollen und welche nicht. Super!

Renaissance Channel

Eine tolle Waves-Emulation, die den guten

Renaissance EQ mit dem Renaissance

Kompressor und einem brauchbaren

Gate/Expander verbindet. – Im EQ-Feld

setzte ich noch einmal einen LowCut. Den

Kompressor nütze ich nicht mehr.

Expander/Gate werden aber intensiv

verwendet.

Mit dem TC Brickwall Limiter erstelle ich

die endgültige Lautstärke. An diese, sollte

schon bei der Aufnahme und bei der

Audiobearbeitung gedacht werden – also

schon bei der Aufnahme an die

gewünschte End-Lautstärke denken, und

richtig einpegeln, sodass nach der

Audiobearbeitung nur noch um 2 bis 3 dB

erhöht werden muss.

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Dithering

Zum Schluss wird mit dem UV22 HR noch

ein gleichmäßiges leises Rauschen

beigefügt. Bei diesem Prozess wandle ich

die 32-Bit-Wave Datei gleich in eine 16-

Bit-Standard Datei. Obwohl ich den MP3

Standard für die Zukunft (für Hörbücher)

halte, schließe ich nicht aus, dass meine

Hörbücher auch einmal im archaischen

CD-Audio-Format erscheinen. Die meisten

Konsumenten sind ja immer noch total

fokussiert auf diesen Standard.

Eine „Erste“ Abstimmung gibt es nicht! Jedes Projekt wird neu gemastert und bekommt seine

eigene Abstimmung. Man bedenke nur, dass alle Hardware-Elemente (Mikrofon, Verstärker,

Interface) anders klingen.

Darüber hinaus würde ich mich sehr freuen, wenn auch andere Tontechniker ihre PlugIn-

Aufstellung veröffentlichen würden. Dies ist nicht die Musikindustrie (wo der Markt gesättigt

ist). Hier sind wir bei der hoffnungsvollen Hörbuchproduktion – also in einem

Wachstumsmarkt.

Alle oben angegebenen Plugin-Einstellungen, waren nur zu einem gewissen Zeitpunkt

aktuell! Jetzt sind sie mit Sicherheit schon veraltet!

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Arbeitsablauf „luce clarius“

1. Skript Schreiben - Nummerierung, Satztrennung, Sinntrennung, Haupt u.

Nebenbetonung, Information.

2. Aufnahme - Einsprechen, stimmschonende Session, 32-Bit-Format.

3. Schnitt – Provisorisch (Ausschussentfernung), Schnitt ( Schnitt-Aufstellung / AKG-

K271MKII), 32-Bit-Format.

4. Datensicherung - Original Schnitt CD u. externe Festplatte.

5. Rendering (Audiobearbeitung) - richtige PlugIn-Abstimmung (Feinjustierung mit allen

verfügbaren Kopfhörern), Rendering, 32-Bit-Format.

6. Mastering - Harmonie1 (Brickwall Limiter / AKG-K271MKII), 32-Bit-Format.

7. Datensicherung - Original Master CD od. externe Festplatte.

8. Rendering (Lautstärke) - Brickwall Limiter (oder ein vergleichbares Plug-In), 32-Bit-

Format.

9. Mastering - Harmonie2 (UV22 HR / AKG-K702), 32-Bit-Format.

10. Datensicherung - Original Master CD u. externe Festplatte.

11. Rendering (CompaktDiskNorm) - Dithering, 16-Bit-Format, 44100 Hz.

12. MP3-Konvertierung – >>Ich nütze den Switch Sound File Converter.<<

13. Ende - Original CD

Protokoll

Es wäre sehr empfehlenswert von Anfang

an ein schriftliches Protokoll zu führen

(Lautstärke [RMS-Pegel Durchschnitt],

Pegelverstärkung, PlugIns, ben.

Hardware, ben. Software). Mit diesem

schriftlichen Arbeitsweg kann jederzeit

eruiert werden, wie gearbeitet wurde und

wie der jeweilige Sound entstand. Durch

dieses ständige Schriftführen wird mit der

Zeit die Erfahrung reifen; man wird schön

langsam herausfinden, mit welchen

Lautstärken, am besten gearbeitet werden

sollte - und nach einer mühsamen

Entwicklungszeit kommt man dem Ziel,

Stück für Stück näher: der annähernden

Perfektion! – Außerdem könnte ein

möglicher Auftraggeber so ein Protokoll

verlangen.

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Diese Daten sind bei einer langen nervenaufreibenden empirischen Arbeit entstanden. Sie

werden ständig weiterentwickelt und in regelmäßigen Zeiträumen veröffentlicht. Allen

Interessierten steht es frei, diese Daten zu benützen und selbst weiterzuentwickeln, und

anschließend, hoffentlich selbst zu veröffentlichen. Wenn einem erfahrenen Audio-Editor

(Engineer, Sprecher, Verleger, …) diese Arbeit über den Weg läuft, und er Fehler oder

bessere Lösungen erkennt, würde ich mich sehr freuen, wenn er mir diese mitteilt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Spaß!

Frage:Kann man vom eigenen Hörbuch-Verlag leben?

Anfangs sicher nicht! Vor allem braucht man, sofern kein Vermögen besteht, einen gut

bezahlten Nebenberuf. Nebenberuf deshalb, weil ja die Hörbuchproduktion als Hauptberuf

gelten sollte. In diesem Nebenberuf sollte man möglichst eigenständig, sprich unabhängig

arbeiten können: diese Zeit kann zum Korrekturhören verwendet werden.

In Ray Bradbury´s Buch über das Schreiben (Zen in der Kunst des Schreibens) beschreibt

der Autor, wie er sich schließlich durchsetzen konnte: Er hat ganz einfach, ohne Rücksicht

auf Verluste, zehn Jahre nur unverkäuflichen Mist geschrieben. Mit „dieser“ Courage kann

man alles erreichen!

Ich als Österreicher weiß leider nur zu Gut, das solche großen Pläne, zum Guten und zum

Bösen expandieren können – gerade ein Österreicher weiß dies nur zu gut! Wir haben in

dieser Welt …

Es muss eben sehr genau darauf geachtet werden, dass mehr zum Guten als zum Bösen

gestiegen wird. In unserem kapitalistischen Albtraum ist dies leider nicht gegeben. Es ufert

eher in und um die abwärtsgerichtete Route.

Deshalb brauchen wir diese Idee! Ganz egal ob sie rentabel ist, oder nicht.


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