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Patchwork – Endbericht - Land Salzburg · PDF filePatchwork – Romeo und Julia...

Date post: 07-Feb-2018
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SCHULSTRASSE 4 A-5321 KOPPL TEL 0664 53 19 468 E-mail: [email protected] www.theater-ecce.com Patchwork – Romeo und Julia Endbericht Projektkonzept & Ablauf Geplant war, im Schuljahr 2011/2012 Shakespeares romantische Tragödie „Romeo und Julia“ mit fünf Schulklassen an verschiedenen Schulen zu erarbeiten und schließlich im Februar/ März 2012 an mehreren Tagen aufzuführen. Das Rahmenkonzept sah vor, jeweils mit einer Schulklasse je einen Akt szenisch umzusetzen, wobei die Schüler auch alles, was hierfür notwendig ist, je nach Interesse selbst machen können. Diese neue Herangehensweise ermöglicht interdisziplinäres, altersübergreifendes und ganzheitliches Lehren und Lernen. Auch wollten wir den Versuch starten eine Materie aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten. Ende Februar 2012 wurde das Stück „zusammengesetzt“, und die Übergänge zwischen den Akten erarbeitet. Ab Oktober 2011 wurden Theater- Workshops in Saalfelden (8x), Mittersill (8x), an der Rudolf- Steiner- Schule (7x) und dem BG Zaunergasse (8x) und ein PR-Workshop an dem BG Zaunergasse (3x) abgehalten. Im Februar 2012 fand im Odeion Salzburg eine Schlussphase (3 Tage; alle Schulen) und 3 ausverkaufte Vorstellungen statt. Durchführende Personen Benjamin Blaikner – Konzeption/ Organisation/ Gesamtleitung/ Workshopleitung Gisela Ruby – Konzeption/ Workshopleitung Nora Fankhauser – Kostümbild Marie Hoppe – Organisation/ Betreuung/ Regieassistenz/ PR-Workshop Reinhold Tritscher – Schlussregie Patricia Schönangerer – Lichtgestaltung Technik
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Page 1: Patchwork – Endbericht - Land Salzburg · PDF filePatchwork – Romeo und Julia Endbericht ... Lichtgestaltung Technik. Projektziele - kontinuierliche Erarbeitung von Inhalten und

SCHULSTRASSE 4 A-5321 KOPPL TEL 0664 53 19 468E-mail: [email protected] www.theater-ecce.com

Patchwork – Romeo und JuliaEndbericht

Projektkonzept & Ablauf

Geplant war, im Schuljahr 2011/2012 Shakespeares romantische Tragödie„Romeo und Julia“ mit fünf Schulklassen an verschiedenen Schulen zu erarbeitenund schließlich im Februar/ März 2012 an mehreren Tagen aufzuführen. DasRahmenkonzept sah vor, jeweils mit einer Schulklasse je einen Akt szenischumzusetzen, wobei die Schüler auch alles, was hierfür notwendig ist, je nachInteresse selbst machen können. Diese neue Herangehensweise ermöglichtinterdisziplinäres, altersübergreifendes und ganzheitliches Lehren und Lernen.Auch wollten wir den Versuch starten eine Materie aus verschiedenenSichtweisen zu betrachten. Ende Februar 2012 wurde das Stück„zusammengesetzt“, und die Übergänge zwischen den Akten erarbeitet.

Ab Oktober 2011 wurden Theater-Workshops in Saalfelden (8x),Mittersill (8x), an der Rudolf- Steiner-Schule (7x) und dem BG Zaunergasse(8x) und ein PR-Workshop an dem BGZaunergasse (3x) abgehalten. ImFebruar 2012 fand im OdeionSalzburg eine Schlussphase (3 Tage;alle Schulen) und 3 ausverkaufteVorstellungen statt.

Durchführende PersonenBenjamin Blaikner – Konzeption/ Organisation/ Gesamtleitung/ WorkshopleitungGisela Ruby – Konzeption/ WorkshopleitungNora Fankhauser – KostümbildMarie Hoppe – Organisation/ Betreuung/ Regieassistenz/ PR-WorkshopReinhold Tritscher – SchlussregiePatricia Schönangerer – Lichtgestaltung Technik

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Projektziele

- kontinuierliche Erarbeitung von Inhalten und Ausdrucksweisen über einenlangen Zeitraum (ein halbes Jahr) mit regelmäßigen Workshops (Modulen)- die Zusammenführung verschiedener Schulstufen und -formen, mitunterschiedlichen Standorten in Stadt und Land Salzburg- breites künstlerisches Spektrum. Verschiedene Zugänge durch Schauspiel, Tanz(z.B. Breakdance), Kostüm, Bühne, etc.- die Einbindung der Themen und Inhalte, auch fächerübergreifend, in denregulären Schulunterricht --> dies ermöglicht dem Lehrkörper einen kreativenZugang, um Wissen zu vermitteln

Projektergebnisse

Die Schüler konnten sich über einenlängeren Zeitraum, abseits desklassischen Frontalunterrichts,Inhalte erarbeiten und somit aufkreative und eigenständige Weisezeigen was in ihnen steckt.Die Klassengemeinschaft wurdeaufgrund desAufführungserlebnisses erprobtund gestärkt. Die Schüler habennach kurzer Zeit begriffen, dasssie auf der Bühne stehen um zuspielen und sich auszuprobierenund neu kennenzulernen.Die Schüler konnten überregional andere Schulen und Schüler kennenlernen und sich mit diesen vernetzen. Und last but not least entstand einewunderschöne, vielfältige Aufführung des klassischen Theaterstoffes„Romeo und Julia“.

Benjamin Blaikner: Ich habe durch dieses „Monsterprojekt“ unglaublich vielgelernt, sowohl was die Arbeit als Regisseur, als auch, was die Arbeit mitJugendlichen betrifft. Es gab in jeder Schule Phasen, in denen manchmal ich,manchmal die Teilnehmer, an dem Projekt gezweifelt haben. Um so schöner wares, als nach der Premiere (und in den Folgetagen) viele Schüler fragten, ob esnächstes Schuljahr wieder ein ähnliches Projekt geben würde und unsgeschrieben haben, wie sich ihre Sichtweise auf Theater verändert hat (zumPositiven).Das es Projekte dieser Art braucht, hat mir u.a. ein Statement gezeigt, als einePerson in etwa folgendes sagte: „Wir sind Schüler. Wir sind es gewohnt, dassman uns sagt, was wir tun sollen. Wir wollen nicht kreativ sein.“ Wird durch dieSchule (das soll kein Vorwurf, sondern nur eine Überlegung sein), eineGeneration von braven Arbeitern erzogen, die nur das tun, was man ihnenanschafft und nicht selbst denken wollen, werden wir schon sehr bald, sehr große

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Probleme bekommen. Kunst und somit auch Theater kann hier entgegenwirken,kann neue Sicht- und Arbeitsweisen aufzeigen, kann Jungendlichen spielend dasvermitteln, was uns Menschen ausmacht: Kultur.

Statements von SchülerInnen/ weitere Erfahrungen: Es gab ein paar sehrschöne Momente, die die viele Arbeit, welche in so einem Projekt steckt,lohnenswert machen• Eine Schülerin kam am Anfang des Projekts zu uns und sagte, dass sie nichtmitmachen kann, da sie schon bei Referaten manchmal vor Angst in Ohnmachtfalle. Sie kann sicher nicht auf der Bühne stehen. Wir baten sie, es vielleichteinmal zu probieren. Gegen Ende des Projekts war sie nicht nur bereit, allesmitzumachen, sie sprang sogar spontan für die bei der Generalprobe kranke Juliaein. Nach der Premiere kam sie zu uns und sagte, wie sehr ihr dieses Projektgeholfen hat, Aufführungsängste zu überwinden.• Eine andere Schule kam uns bis ca. der Hälfte des Projekts wie „gelähmt“ vor.Die SchülerInnen zeigten kaum Emotionen und Anteilnahme. Irgendwann kippteplötzlich die Stimmung und die SchülerInnen verstanden, dass sie auf der Bühnestehen und spielen. Sie können sich ausprobieren und können sich selbst neukennenlernen. Ab diesem Zeitpunkt zog die gesamte Klasse an einem Strang undsteigerte sich bis zur Premiere wöchentlich. Es gab, denke ich, in dieser Schulekeinen einzigen Buben, der Theaterspielen wollte. Nach dem Projekt wollen siealle wieder auf der Bühne stehen und schreiben mich an, wie die Vorbereitungenfür das nächste Projekt stehen.• Als wir den Schülern erklärten, dass wir 7-8 Workshopeinheiten machen,reagierten sie teilweise mit Unverständnis. Sie fragten, warum wir nicht mehrmachen und dass es in eine so kurzen Zeit schwer ist, auf Einzelszeneneinzugehen. Die Antwort: Es ist zu wenig Geld vorhanden. Jedenfalls wäre aberdie Motivation für mehr Theater vorhanden.• Schöne Momente waren noch, wenn SchülerInnen selbst Szenen konzipiertenbzw. weiterentwickelten, wenn sie selbstständig in Gruppen arbeiteten. Schönwar auch, dass die Zusammenarbeit mit manchen Lehrern sehr gut funktionierte,so dass das Theaterstück auch in manchen Unterrichtseinheiten Thema war(eines meiner wichtigsten Ziele). Es war während des Projekts deutlich zumerken, wie die SchülerInnen immer mehr zu einer Klasse werden (wurde auchvon manchen erwähnt).• Abschl ießend eine wunderbareGeschichte: In der Schlussphase waren dieSchulen von Mittersill und Saalfelden inSalzburg zu Gast (eine Übernachtung).Vermutlich während dieser Zeit verliebtensich eine Schülerin aus Mittersill und einSchüler aus Saalfelden inneinander. Thespirit of Romeo and Juliet.

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Zusammenfassung der Feedbackbögen der Schüler zu dem Projekt“Patchwork - Romeo & Julia“ durch Gisela Ruby

Einige Beobachtungen und Wahrnehmungen über Veränderungen undErfahrungen:Theater wird anders erlebt, Mut gewonnen, Selbstbewusstsein undSelbsteinschätzung gestärkt und erworben, Bühnen – und Theatererfahrungwurden gemacht.Zu sehen, wie ein Stück entsteht und die Sprache als etwas Neues zu betrachten,waren weitere Punkte.Einige konnten auch Ängste abbauen und in eine neue Welt eintauchen.Viele bemerkte auch, dass Proben etwas Wichtiges sei und das Alle voneinanderabhängig wären – somit jedes Stören gleich die ganze Gruppe beeinträchtigenwürde.Der Spaß, die Freude anderen Menschen über ein Projekt kennen zu lernen undeine Gemeinschaft zu bilden, den Glauben an das Stück zu entfalten (auch überdie positiven Rückmeldungen Seitens des Publikums) und die Möglichkeit eigeneIdeen einzubringen wurde immer wieder hervorgehoben.Über die Zweifel und Unsicherheiten wurde etwas geklagt, was in Bemerkungenüber schlechte Organisation, Beschwerden über kurzfristige Veränderungen unddem Wunsch nach mehr Planung ihren Ausdruck fand.Das bei allen Verwirrungen aber auf jeden Fall Erfahrungen gemacht wurden,Gemeinschaftsgefühl und eine bessere Klassengemeinschaft entstanden sei,sowie Mitschüler neu gesehen und besser kennen gelernt wurden und durchTeamarbeit das Stück zu tollen Aufführungen gebracht wurde, machte vielen„Lust auf Mehr“

Borg Mittersill:Patchwork – ein Theaterstück derSuperlative

Kein Titel wäre für dieses großartigeTheaterprojekt treffender als „Patchwork“.120 SchülerInnen aus fünf verschiedenenKlassen und Schulen Salzburgs stehengemeinsam auf der Bühne. Beteiligt sindneben dem BORG Mittersill die HIBSaalfelden, das BG Zaunergasse inSalzburg und die Rudolf-Steiner-Schule inSalzburg. „Romeo und Julia“, Weltliteraturvon Wilhelm Shakespeare, wird zum Bestengegeben, in einer modernen zeit- undschülergemäßen Fassung. Die SchülerInnenbereiteten sich seit Schulbeginn inverschiedenen Workshops, die in denSchulen stattfanden, vor. Angeleitet undbetreut wurden sie dabei von den zweiSchauspielern Gisela Ruby und BenjaminBlaickner. Das Stück wurde intensivbearbeitet, Texte wurden umgeschrieben,Szenen durch Musik- und Tanzeinlagen

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erarbeitet usw. Die SchülerInnen hatten großen Spaß und zeigten vielEngagement bei der Umsetzung der Aufgaben. Ziel des Projektes war es, dassalle SchülerInnen der beteiligten Klassen auf der Bühne einen Part übernehmen.Es wurde jeder Akt von einer anderen Schule dargestellt, in jeder Schule gab esmindestens eine Julia und einen Romeo. Damit die Geschichte für die Zuschauerdurchschaubar bleibt, wurde mit einheitlichen Kostümen und Farben gearbeitet,so konnten die Rollen in jedem Akt wieder klar zugeordnet werden. DieZusammenführung der einzelnen Akte war für die SchülerInnen ebensospannend wie dann für die Zuschauer, weil ja bis zur Endphase nicht bekanntwar, wie die anderen Schulen ihren Akt umsetzen. Die Endphase fand in Salzburgim Odeion statt. Unter der Regie von Reinhard Tritscher wurde das Stückzusammengesetzt und auf die Bühne gestellt. Aufgeführt wurde das Stückinsgesamt drei Mal im Odeion in Salzburg.Das BORG Mittersill hat zum ersten Mal an einem solchen Projekt teilgenommen,dementsprechend groß war auch die Freude in der Schule. Acht der zehn Klassenmachten sich nach Salzburg auf und beobachteten ihre KollegInnen der 5AKlasse ganz genau.Eine Reise nach Salzburg ist für die Mittersiller nicht nur zeitaufwendig, sondernauch kostspielig. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Umsetzung diesesProjektes nur möglich war durch die großzügige Unterstützung vom Elternvereinund vom Schulsponsor, der Sparkasse Mittersill, sie sorgte für die Verpflegungder SchauspielerInnen.Für die Akteure war es eine ganz neue und tolle Erfahrung mit Profis zu arbeiten,die ihnen Tipps und Tricks aus dem Theateralltag zeigten. Alle waren sich einigdarüber, dass es ein unvergessliches Erlebnis war und für viele war es sicherlichnicht das letzte Mal, dass sie Theaterluft schnupperten.

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Abrechnung/ Kostenaufstellung

Die Finanzierung des Projekts war ihrerseits eine Art Patchwork. Wir wurden vonvielen Seiten( Kultur und Jugend Land Salzburg, Kultur Stadt Salzburg,KulturKontakt Austria, Raiffeisen Informatics und den beteiligten Schulen)unterstützt und konnten so die Gesamtsumme von 18.352 € kostendeckendaufbringen.

Ausgaben:Honorare 12.615,00 €Ausstattung 1.193,75 €Unterkunft & Catering 2.493,52 €Fahrtkosten 1.858,44 €Werbung 90,83 €Belege 100,46 €Gesamt 18.352,00 €

Einnahmen:Jugend Land Salzburg 4.000,00 €Kultur Land Salzburg 2.000,00 €Kultur Stadt Salzburg 2.000,00 €KulturKontakt Austria 4.730,00 €Schulen 1.200,00 €Sponsoren 1.500,00 €Eintritte 2.922,00 €Gesamt 18.352,00 €

Eine detailierte Aufstellung folgt im Anhang.


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