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Panorama Dermatologische Praxis

Date post: 07-Feb-2017
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Der Hautarzt 5 · 2013 | 325 Die Fehler der Dermatologen Elektronisches Pollentagebuch Europaweite Erkenntnisse über Pollenflug Eine Berliner Arbeitsgruppe hat retrospektiv die Ergebnisse der letzten drei Jahre seit Einfüh- rung des europaweiten Pollen- tagebuchs dokumentiert. Die Wissenschaftler ziehen dabei unter anderem Rückschlüsse auf die Bestimmung von Be- schwerdeintensitäten an den drei Organsystemen Auge, Nase und Lunge. Inzidenz und Prävalenz der pol- lenassoziierten allergischen Rhi- nitis und des allergischen Asth- mas nehmen in Europa kontinu- ierlich zu. Der Schwellenwert für die Art und Zahl an Pollen, die zu Beschwerden führen, ist nicht nur von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, sondern kann auch für die Organe Auge, Nase und Bronchien variieren. Durch eine graphische Dar- stellung der Beschwerdebilder in Korrelation mit den Pollenkon- zentrationen wird erkennbar, welche Pollenarten an welchem Organ welche Art von Sympto- men induziert haben. Die Aus- wertung ergab zum Beispiel, dass nasale Symptome sehr viel ausgeprägter waren als okuläre Verwechselte Probenröhrchen, der chirurgische Eingriff am falschen Arm oder die Verord- nung von Spironolacton an eine schwangere Patientin. Eine ak- tuelle US-Studie soll aufdecken, welche Fehler sich im prakti- schen Alltag ereignen. Auf drei verschiedenen Kongres- sen wurden amerikanische Kli- nikdermatologen anonym nach Art und Häufigkeit der Fehler befragt, denen sie in jüngster Vergangenheit in ihrem Arbeits- umfeld begegnet waren. Sicherheitsmaßnahmen müssen verbessert werden Die Liste an Fehlern ist lang. Als besonders kritisch erwiesen sich beispielsweise die lange Hand- lungskette bei einer Biopsie, die Wahl der richtigen Körperseite bei chirurgischen Eingriffen so- wie die medikamentöse Thera- pie. Angesichts der vielen Fehler fordern die Autoren verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Dies be- trifft unter anderem den Vorgang einer Biopsie, bei dem von der Probengewinnung bis zum Be- fund mehr als 20 Übergaben zwi- schen verschiedenen Personen und Einrichtungen stattfinden können. Dem Problem der Sei- tenverwechslung könne man bei- spielsweise mit Fotoaufnahmen im Vorfeld entgegenwirken, mei- nen die Autoren. Fehler bei der Medikation könnten vermieden werden, indem man sich auf be- währte Verfahren der Verord- nung und Überwachung stütze und sich an Leitlinien orientiere. Um die Versorgungsqualität der Patienten zu verbessern, so die Autoren, sollten mithilfe einfa- cher Bewertungssysteme so viele oder pulmonale Beschwerden bzw. von den Patienten als belas- tender Empfunden wurden. Das elektronische Pollenta- gebuch eröffnet damit neue Per- spektiven in der Diagnostik und medikamentösen Therapie pol- lenassoziierter allergischer Er- krankungen. Darüber hinaus er- laubt es neben einer differenzier- ten Betrachtung des zeitlichen Verlaufs allergischer Symptome, die Bestimmung individueller und kollektiver Schwellendosen in Abhängigkeit vom Aufent- haltsort der Nutzer. Durch die Kombination dieser Parameter mit meteorologischen Daten und Pollenflugvorhersagen könn- ten so zukünftig personalisierte Therapieempfehlungen für die nächsten Tage gegeben und so- mit die Lebensqualität von Al- lergikern signifikant verbessert werden. So die Schlussfolgerung der Autoren. Das Pollentagebuch ist im Internet frei zugänglich und in 10 Sprachen verfügbar (www.pollendiary.com). Brandt O (2013) Allergo J 22:112–117 © photos.com PLUS Fehler wie möglich erfasst und zusammengetragen werden. Watson AJ (2012) J Am Acad Dermatol (epub ahead of print) doi: 10.1016/j.jaad.2012.10.058 © S.Borisov/Shutterstock Panorama Hautarzt 2013 · 64:325–327 DOI 10.1007/s00105-013-2585-2 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
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Page 1: Panorama Dermatologische Praxis

Der Hautarzt 5 · 2013 | 325

Die Fehler der Dermatologen

Elektronisches PollentagebuchEuropaweite Erkenntnisse über Pollenflug

Eine Berliner Arbeitsgruppe hat retrospektiv die Ergebnisse der letzten drei Jahre seit Einfüh­rung des europaweiten Pollen­tagebuchs dokumentiert. Die Wissenschaftler ziehen dabei unter anderem Rückschlüsse auf die Bestimmung von Be­schwerdeintensitäten an den drei Organsystemen Auge, Nase und Lunge.

Inzidenz und Prävalenz der pol-lenassoziierten allergischen Rhi-nitis und des allergischen Asth-mas nehmen in Europa kontinu-ierlich zu. Der Schwellenwert für die Art und Zahl an Pollen, die zu Beschwerden führen, ist nicht nur von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, sondern kann auch für die Organe Auge, Nase und Bronchien variieren.

Durch eine graphische Dar-stellung der Beschwerdebilder in Korrelation mit den Pollenkon-zentrationen wird erkennbar,

welche Pollenarten an welchem Organ welche Art von Sympto-men induziert haben. Die Aus-wertung ergab zum Beispiel, dass nasale Symptome sehr viel ausgeprägter waren als okuläre

Verwechselte Probenröhrchen, der chirurgische Eingriff am falschen Arm oder die Verord­nung von Spironolacton an eine schwangere Patientin. Eine ak­tuelle US­Studie soll aufdecken, welche Fehler sich im prakti­schen Alltag ereignen.

Auf drei verschiedenen Kongres-sen wurden amerikanische Kli-nikdermatologen anonym nach Art und Häufigkeit der Fehler befragt, denen sie in jüngster Vergangenheit in ihrem Arbeits-umfeld begegnet waren.

Sicherheitsmaßnahmen müssen verbessert werdenDie Liste an Fehlern ist lang. Als besonders kritisch erwiesen sich beispielsweise die lange Hand-lungskette bei einer Biopsie, die Wahl der richtigen Körperseite bei chirurgischen Eingriffen so-wie die medikamentöse Thera-pie. Angesichts der vielen Fehler fordern die Autoren verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Dies be-trifft unter anderem den Vorgang einer Biopsie, bei dem von der Probengewinnung bis zum Be-fund mehr als 20 Übergaben zwi-

schen verschiedenen Personen und Einrichtungen stattfinden können. Dem Problem der Sei-tenverwechslung könne man bei-spielsweise mit Fotoaufnahmen im Vorfeld entgegenwirken, mei-nen die Autoren. Fehler bei der Medikation könnten vermieden werden, indem man sich auf be-währte Verfahren der Verord-nung und Überwachung stütze und sich an Leitlinien orientiere. Um die Versorgungsqualität der Patienten zu verbessern, so die Autoren, sollten mithilfe einfa-cher Bewertungssysteme so viele

oder pulmonale Beschwerden bzw. von den Patienten als belas-tender Empfunden wurden.

Das elektronische Pollenta-gebuch eröffnet damit neue Per-spektiven in der Diagnostik und

medikamentösen Therapie pol-lenassoziierter allergischer Er-krankungen. Darüber hinaus er-laubt es neben einer differenzier-ten Betrachtung des zeitlichen Verlaufs allergischer Symptome, die Bestimmung individueller und kollektiver Schwellendosen in Abhängigkeit vom Aufent-haltsort der Nutzer. Durch die Kombination dieser Parameter mit meteorologischen Daten und Pollenf lugvorhersagen könn-ten so zukünftig personalisierte Therapieempfehlungen für die nächsten Tage gegeben und so-mit die Lebensqualität von Al-lergikern signifikant verbessert werden. So die Schlussfolgerung der Autoren. Das Pollentagebuch ist im Internet frei zugänglich und in 10 Sprachen verfügbar (www.pollendiary.com).

Brandt O (2013) Allergo J 22:112–117

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Fehler wie möglich erfasst und zusammengetragen werden.

Watson AJ (2012) J Am Acad Dermatol (epub ahead of print) doi: 10.1016/j.jaad.2012.10.058

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Hautarzt 2013 · 64:325–327DOI 10.1007/s00105-013-2585-2© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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Instabilitäten in Individualrezepturen

Instabilitäten in Individual­rezepturen werden im Allgemei­nen durch vorher auftretende Inkompatibilitäten verursacht. Wenn beispielsweise Wirkstoffe mit Hilfsstoffen Wechselwirkun­gen eingehen verlieren sie da­durch ihre Wirksamkeit. Hilfsstof­fe verlieren ihre Funktion.

Gehört der Hilfsstoff zu einem Emulgatorkomplex, wird die Emulsion instabil, d.h. sie wird brechen. Je nach Konzentration der beteiligten Partner wird die Instabilität entweder sofort sicht-bar oder erst nach einer gewissen Zeitverzögerung. Im ersten Fall spricht man von einer manifes-ten-, im zweiten Fall von einer larvierten Inkompatibilität.

Instabilitäten in Vehikelsyste-men können jedoch auch andere Ursachen haben. Ungünstige Auswahl von bestimmten Hilfs-stoffen wie z.B. eine zu gering be-messene Emulgatormenge oder eine zu große Menge an Wasser, Ölen oder Fetten führen zu einer instabilen Emulsion.

Auch emulgatorfreie Vehikel zeigen mitunter ein wenig homo-genes Aussehen bzw. eine gale-nische Inhomogenität, die für eine optimale Applikation und Verteilung ungeeignet erschei-nen (Rezeptur 1). Die Rezeptur ist unter dem Namen Fanco-ni-Salbe bekannt und wird von Kinderärzten oder pädiatrischen Dermatologen gerne Kinder ver-ordnet, die eine chronische Haut-erkrankung und trockene bis sehr trockene Haut haben.

Die herstellende Apotheke be-richtete in diesem Fall von einem Bröckeln der Salbe. Später wurde sogar eine Art von Zersetzung beobachtet. Ein derart inhomo-gene, instabile Salbe ist für eine Anwendung beim Patienten un-geeignet und nicht tolerierbar.

Lipo­Gele Die Grundlage der Rezeptur ge-hört vom Vehikel-Typ her, gemäß der Definition des Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.), zur Grup-pe der Lipo-Gele, die eine Unter-gruppe zu den so genannten Hyd-rophoben Salben bilden. Letztere bestehen aus einer einphasigen Grundlage, in der feste oder flüssi-ge Substanzen dispergiert sein können. Lipo-Gele können da-gegen laut Ph. Eur. aus pflanzli-chen Ölen, tierischen Fetten, syn-thetischen Glyceriden, Wachsen und flüssigen Polyalkylsiloxanen bestehen.

Als noxenfreie Grundlagen stellen sie eine Alternative zu den Kohlenwasserstoff-Gelen dar, die aus einem Gemisch flüssiger und fester Paraffine bestehen. Diese gelten gerade bei kindlicher Haut als nicht hautaffin. Paraffine kom-men nämlich im Fettmuster der menschlichen Haut nicht vor und lassen sich darin auch nur schwer integrieren.

Cera albaCera alba oder Gebleichtes Wachs gehört technologisch betrachtet zur Gruppe der Wachse [1]. Im chemischen Sinne versteht man darunter Ester höherer linearer Fettsäuren und höherer einwerti-ger Alkohole mit kleineren Antei-len freier Säuren und Alkoholen ähnlicher Länge.

Gebleichtes Wachs stellt ein mit Bleichmitteln oder Adsor-bentien behandeltes Bienenwachs (Cera flava) dar. Im Handel sind gelblich-weiße Stücke oder Pastil-len, die bei Handwärme weich und verformbar werden.

In Salben und Cremes dient Cera alba als lipophiler Konsis-tenzgeber zur Konsistenzerhö-hung von Salben und Cremes, z.B. auch als Stabilisator in Kühlsalben (Quasi-W/O-Emulsionen).

Hier soll es u.a. das Süße Man-delöl (Oleum amygdalarum) in eine halbfeste Form bringen.

Paraffinum microcristallinum RotulisMikrokristallines Paraffin [2] be-steht aus einem Gemisch fester, geradkettiger Paraffine, ver-zweigtkettiger Isoparaffine und cyclischer Kohlenwasserstoffe mit einem Molekulargewicht von 450 bis 1000. Man gewinnt es aus Rückständen bei der Erdöldestilla-tion. Bezüglich Struktur und Eigenschaften ähnelt es dem Cere-sin oder dem Ozokerit (Erdwachs), auch Hartparaffin genannt.

Es stellt eine feste, farblose, kristalline wachsartige Masse dar, die auch in Form von Rotulis, halbrunden Pastillen in den Han-del kommt. Sein Schmelzpunkt liegt bei 60–75°C.

Es dient in gleicher Weise der Erhöhung der Konsistenz von Sal-ben und Cremes, hier gleichfalls als lipophiler Konsistenzgeber.

ZinkoxidZinkoxid stellt ein weißes oder gelblichweißes, amorphes Pulver dar, das beim Erhitzen gelb und beim Erkalten wieder weiß wird [3]. Es ist unlöslich in Wasser aber leicht löslich in verdünnten Säuren unter Salzbildung.

Früher wurde Zinkoxid inner-lich als Sedativum und krampf-lösendes Mittel eingesetzt. Heute wird es nur äußerlich verwendet, als Konstituens in Pudern, Sal-ben oder Pasten. Darin wirkt es schwach adstringierend und anti-septisch.

Es kommt in vielen offizinel-len, monographierten Rezeptu-ren vor: Zinkpaste DAB (Pasta Zinci), Weiche Zinkpaste DAB (Pasta Zinci mollis), Zinksalbe DAB (Ungt. Zinci), Zinkoxid-Öl (Oleum Zinci) DAC (NRF 11.20.),

7 Rezeptur 1Cera alba 10,0gParaffinum microcristallinum Rotulis 10,0g Zinkoxid 4,0gOleum amygdalarum ad 100,0g

7 Rezeptur 2Unguentum Cereum DAB 6Erdnussöl 7 TeileGelbes Wachs 3 Teile

7 Rezeptur 3Weiße Mandelölsalbe FH A.4(Amygdalae olei unguentum album)Zinc. oxid. 5,0gCera alba 10,0gParaffinum solidum 5,0g(Fp 50–52°C)Paraffinum perliquidum 5,0gOleum amygdalarum 75,0g(FH = Formularium helveticum = Hrsg.: Schweizerischer Apothekerverein)

7 Rezeptur 4(optimiert)Cera alba 10,0 gParaffinum durum 5,0 gParaffinum perliquidum 5,0 gZinc. oxid. 4,0 gOleum amygdalarum ad 100,0 g Aufbrauchfrist: 6 Monate (Tube, Spenderdose)

Rezeptur-Tipp

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Ticker

Zinkoxid – Neutralöl 50% (NRF 11.113.), Zinkoxidschüttelmixtur DAC (NRF 11.22.).

In den genannten Formulie-rungen wird das Zinkoxid zwi-schen 10% und 50% eingesetzt. In dieser Rezeptur wurde nur eine Zinkoxid-Konzentration von 4% gewählt.

MandelölBei Mandelöl bzw. Oleum amyg-dalarum oder Oleum amygdalae handelt es sich um das kaltgepress-te Öl aus den reifen Samen der bit-teren und der süßen Mandeln [4]. Es ist ein hellgelbes, geruchloses Öl, das hauptsächlich aus Triglyce-riden der Öl- und Linolsäure be-steht.

Mandelöl wird als Arzneiträ-ger benutzt z.B. in Augen- und Ohrenölen und dient als Fettkom-ponente in Salben und Cremes. In kosmetischen Zubereitungen wird Mandelöl gerne in Augenlid- und Gesichtscremes verwendet, weil es von allen pflanzlichen Ölen am besten in die Haut einzieht.

GalenikFrüher hat man die Lipo-Gele auch als Wachssalben bezeich-net. Eine solche Wachssalbe war bereits im Deutschen Arzneibuch 6. Ausgabe (DAB 6) enthalten (Rezeptur 2). Um eine streichba-re Salbe zu erhalten, muss das Verhältnis von festen, lipophilen Konsistenzgebern bzw. Wachsen und f lüssigem Öl ausgewogen sein.

Sind die verwendeten Wachse zu hochschmelzend und werden sie in zu großer Menge eingesetzt, entstehen keine auf der Haut leicht verstreichbaren Salben.

Die Beobachtung der herstel-lenden Apotheke deutet in diese Richtung. Nach dem Zusammen-schmelzen von Konsistenzgebern bzw. den Wachsen mit den Ölen wird die Schmelze vom Wasser-bad genommen und kontinuier-lich bis zum Erreichen von Raum-temperatur kalt gerührt.

Hochschmelzende Wachse werden in der Abkühlphase früh-zeitig rekristallisieren, feste Parti-kel ausbilden, die sich nicht mehr homogenisieren lassen. Auch ein erneutes Aufschmelzen und noch langsameres Kaltrühren bringt in der Regel nicht den erwünschten Erfolg.

Zielführende Überlegungen zur OptimierungBei der Suche nach vergleichba-ren Rezepturformulierungen stößt man auf eine Vorschrift aus der Schweiz (Rezeptur 3). Bei Pa-raffinum solidum ist eine Aus-führung mit einem Schmelz-punkt von 50–52°C gemeint. In Deutschland versteht man dar-unter das Paraffinum durum, während das Paraffinum soli-dum hier eher dem Ceresin oder gereinigtem Ozokerit entspricht, das einen Schmelzpunkt von 50–100°C hat.

In einer älteren Ausgabe des FH war nur das Paraffinum so-lidum in der doppelten Menge enthalten und kein Paraffinum perliquidum.

Bei der Herstellung ergaben sich ähnliche Schwierigkeiten wie bei dem vorliegenden Re-zepturbeispiel. Daher sollte das mikrokristalline Paraffin gegen das niedrigschmelzende Paraf-

finum durum und gegen das dünnflüssige Paraffin (Paraffi-num perliquidum) ausgetauscht werden. Diese beiden Hilfsstoffe sorgen dafür, dass es in der Ab-kühlphase der Schmelze nicht zu einer raschen Kristallisation des festen Paraffins kommt (Rezep-tur 4). In der fertigen Lipo-Gel-Grundlage wird zum Schluss das Zinkoxid suspendiert. Um die Verteilung und die Teilchen-größe zu optimieren, kann die fertige Rezeptur noch auf dem Dreiwalzenstuhl (Salbenmühle) homogenisiert werden.

Korrespondenzadresse

Dr. rer. nat. G. WolfApotheker für Offizin-PharmazieRobert-Koch-Apotheke Fauviller Ring 1 53501 Grafschaft-Ringen Fax: 02641 / 75 76 20 [email protected]

Literatur

1. Ammon, H.P.T. (Hrsg.) (2010) Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch Walter De Gruyter Verlag 10. Auflage, Wachse, S. 1796

2. ebenda, Paraffina microcristallina, S. 1256

3. ebenda, Zinkoxid, S. 18324. ebenda, Prunus dulcis, Amygdalae

oleum raffinatum, S. 1390

7 Euromelanomawoche 2013

„Früh erkannt, Gefahr gebannt“. Je-der kann selbst etwas unternehmen, sein eigenes Hautkrebsrisiko im Griff zu behalten. Vom 3. bis 9. Juni findet die Euro-Melanomawoche 2013 statt. Jährlich erkranken etwa 480.000 Bundesbürger an verschiedenen For-men von Hautkrebs. Allein am mali-gnen Melanom erkrankten im letz-ten Jahr rund 18.000 Menschen. Tendenz weiterhin steigend. Zahlreiche Hautarztpraxen und klini-sche Einrichtungen beteiligen sich daher an der diesjährigen Euro-melanoma woche. Die europaweite Kampagne unter dem Dach der Euro-päischen Akademie für Dermatolo-gie und Venerologie (EADV) stellt die Aufklärung über Hautkrebsrisiken, die Vorsorge und die Früherkennung in den Mittelpunkt. Aktionen die im Rahmen der Kampagne geschaltet werden, sind z.B. ein anonymes Be-völkerungssreening mit europaweit einheitlichen Fragebögen, die Ver-dachtsbefunds und histologische Daten zusammenführen und ent-sprechend auswerten. Durch Plakate und Info-Material soll außerdem auf das Risiko Hautkrebs aufmerksam gemacht und Men-schen für Ihre persönliche Gefähr-dung sensibilisiert werden. Da Haut-krebs meist gut sichtbar ist, fängt eine wirksame Vorsorge mit der re-gelmäßigen monatlichen Inspektion der Haut an. Das Motto „Behalten Sie Hautveränderungen im Blick“ stellt damit die Selbstkontrolle in den Fo-kus. Dies soll unter anderem dazu dienen, Hautkrebs frühzeitig zu er-kennen und eine Therapie zu ermög-lichen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.euromelanoma.de.

www.uptoderm.de

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