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OSPREPORT - ospbayern.de · folgung auf der Bahn hatte sie sich einen langgehegten Wunsch erfüllt,...

Date post: 13-Aug-2019
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EL SCHNITZEL AUF DER WELLE INTERVIEW LISA BRENNAUER TEURE DOPPELSTRUKTUREN Sportschule Oberhaching LICHT UND SCHATTEN BEI DER MULTI-EM RÜCKBLICK SOMMER www.ospbayern.de OSP REPORT 418 Kompetenz im Spitzensport SURFEN FÜR DEUTSCHLAND
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EL SCHNITZEL AUF DER WELLE

INTERVIEWLISA BRENNAUER

TEURE DOPPELSTRUKTURENSportschule Oberhaching

LICHT UND SCHATTENBEI DER MULTI-EM

RÜCKBLICK SOMMER

www.ospbayern.de

313OSPREPORT 4

18

Kompetenz im Spitzensport

SURFEN FÜR DEUTSCHLAND

SEITENTITEL OSP-REPORT 04 18 32 OSP-REPORT 04 18 ANZEIGE YAKULT

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Liebe Leserinnen und Leser,

es schien ein eher langweiliger Sportsommer zu werden nachdem die Fußball Nationalmannschaft bei den Weltmeister-schaften in Russland sportlich eher wenig von sich Rede ge- macht hatte.Dann kam das neu geschaffene Format European Championships in Berlin und Glasgow und zeigte, dass neben dem Fußball auch noch ein sportliches Leben mit hohem Publikums-interesse in Europa existiert. Aus bayerischer Sicht konnten ins-besondere die überragenden Radsportlerinnen Lisa Brennauer mit Gold und zweimal Bronze und Anna Knauer mit Silber überzeugen. Im Freiwasserschwimmen konnte sich Leonie Beck mit einer Bronzemedaille als die legitime Nachfolgerin von Freiwasserlegende Thomas Lurz in Würzburg empfehlen. Die Veranstaltung hat in dieser Form sicher eine Zukunft und weitere Sportarten haben ihre künftige Beteiligung bereits zugesagt. Gut so!

Völlig überrascht waren wir vom Publikumsinteresse beim Boulder Weltcup der neuen olympischen Sportart Sportklettern in München. Freier Eintritt bei den Qualifikationen und ein ausver-kauftes Haus im Olympiastadion bei den Finalwettkämpfen am Samstagabend unter Flutlicht. Dies sollte der Landeshauptstadt Mut machen, sich wieder stärker für internationale Groß- veranstaltungen zu engagieren. Zum 50-jährigen Jubiläum der Olympischen Spiele 1972 in München im Jahr 2022 wird man sich doch nicht verstecken wollen.

Wir sind der Meinung, dass das Projekt Go4Gold des BLSV nicht ausreichend in der Öffentlichkeit behandelt wurde und möchten hier noch einmal Stellung beziehen.

EDITORIAL

EDITORIAL OSP-REPORT 04 18 3

INHALTS-VERZEICHNIS

RÜCKBLICK SOMMER Licht und Schatten bei der Multi-EM

INTERVIEW Lisa Brennauer

TEURE DOPPELSTRUKTUREN Sportschule Oberhaching

ELITESCHÜLER ... ... schnuppern Berliner EM-Luft

MEDIZINSTUDIUM und Spitzensport?

NORDISCHE SKI-WM 2021 In Oberstdorf

EL SCHNITZEL AUF DER WELLE Surfen für Deutschland

DER GONDOLIERE VON KITZBÜHEL Streif-Sieger Thomas Dreßen

ANDREAS WELLINGER mit dem FC Bayern auf USA Tour

WAS MACHT EIGENTLICH ... ... Doppel-Olympiasieger Max Müller?

UPDATE SPORTERNÄHRUNG Getränke: Welches hydriert am besten?

WAS NOCH SO ... ... am OSP geschah?

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Wir wünschen noch einen schönen restlichen Jahrhundert-sommer 2018!

Ihr/EuerKlaus Pohlen

Titelfoto: Lisa Brennauer

RÜCKBLICK SOMMER/MULTI-EM OSP-REPORT 04 18 54 OSP-REPORT 04 18 RÜCKBLICK SOMMER/MULTI-EM

Das Experiment, erstmals zeitgleich mehrere europäische Titelkämpfe in Berlin und Glasgow zu veranstalten, darf als geglückt gelten. Einige bayerische Athleten konnten sich in die Siegerlisten eintragen, andere enttäuschten dagegen.

Erst mal Zahlen bitte! 53 Medaillen nach 188 Wettkämp-fen. 13 Mal Gold, 17 Mal Silber, 23 Mal Bronze. Platz fünf im Gesamt-Medaillenspiegel, hinter Russland, Großbritannien, Italien und den Niederlanden, aber vor Frankreich und Polen. Schwer greifbar diese Statistik, aber schließlich gab es so etwas ja auch noch nie: European Championships (ECS) in Glasgow und Berlin. Ein Multisport-Ereignis, in dessen Rah-men zeitgleich Europas Leichtathleten, Schwimmer, Turner, Radfahrer, Golfer, Ruderer und Triathleten ihre Besten kürten. Warum? Nun, um sich besser vermarkten zu können. Mit Blick auf die Einschaltquoten muss man sagen: Der Plan, die einzige fußballlose Zeit im Jahr zum Eigen-Marketing zu nutzen, ist aufgegangen. Selbst am Sonntagabend als der Fußball in Form des Super-cups FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt wieder zurück war, lag die Leichtathletik noch fast gleichauf: 5,16 gegen 5,44 Millionen Fernsehzuschauer.

Dabei war die Stimmung im Berliner Olympiastadion um Klas-sen besser als bei den Balltretern, wie auch an den Tagen zuvor schon eine wunderbare Atmosphäre geherrscht hatte. Svein Arne Hansen, Chef des europäischen Leichtathletik-Verbandes, sprach gar von „der besten Europameisterschaft aller Zeiten“, und der deutsche OK-Präsident Clemens Prokop meinte: „Berlin hat Großes geleistet für die Leichtathletik in Europa.“ Sprint-Ass Gina Lückenkemper jubelte: „Es ist so unglaublich cool

LICHT UND SCHATTEN BEI DER MULTI-EM

hier zu laufen, auf dieser Bahn, in dieser Atmosphäre.“ Und die siegreiche Hindernisläuferin Gesa Krause sagte: „Diese blaue Bahn hat etwas Magisches.“ Gar nicht drüber nachdenken, dass das altehrwürdige Olympiastadion demnächst zum reinen

SchwimmenVergleichsweise durchwachsen dagegen die Bilanz bei den bayerischen Schwimmern, die ohne die Münchnerin Alexandra Wenk antraten, die die EM-Qualifikation verletzungsbedingt verpasst hatte. Die Würzburger Freiwasserschwimmerin Leonie Beck legte zu Beginn der Wettkämpfe im 17 Grad kalten Loch Lomond gleich mal mit einer Silbermedaille vor – ihre erste Medaille bei einem Saisonhöhepunkt im Freiwasser. Die 21-Jährige musste sich nach fünf Kilometern nur der Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal geschlagen geben. Und am vorletzten Tag der Schwimmwettbewerbe gewann Beck mit der gemisch-ten Freiwasser-Staffel erneut Silber. Das Quartett mit Schluss-schwimmer Wellbrock (Magdeburg), dessen Freundin Sarah Köhler (Frankfurt), Beck und Sören Meißner (beide Würzburg) verpasste Gold nur knapp.

RadsportVon einer regelrechten Medaillenflut wurden in Glasgow die deut-schen Radfahrer erfasst. Vornweg: die Allgäuerin Lisa Brennauer. Die 30-jährige Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 gewann nicht nur Gold in der Einer- und Bronze in der Mannschafts-Verfolgung, sondern auch noch Silber im Straßenrennen. Mit dem Sieg in der Einer-Ver-folgung auf der Bahn hatte sie sich einen langgehegten Wunsch erfüllt, musste den Strapazen aber tags darauf auf den verregneten Straßen Glasgows zunächst ein wenig Tribut zollen. „Ich war am Abend sehr aufgewühlt, habe nicht gut geschlafen und hatte einen super schweren Tag. Aber irgendwie hat jeder dran geglaubt. Das war vor allem eine tolle Mannschaftsleistung,“ sagte Brennauer, die im Finale von der Verfolgungsarbeit ihrer Teamkolleginnen profitierte. Dort kam es zum Massensprint, den sie auf Rang drei beendete: „Jetzt bin ich mega happy,“ so die dreifache Medaillen-gewinnerin.Auch die Eichstätterin Anna Knauer, Mitglied der Sportfördergruppe der Bayerischen Polizei, hatte Grund zum Jubeln, belegte sie doch im Ausscheidungsrennen hinter der viermaligen Olympiasiegerin

Laura Kenny Rang zwei. „Ich wollte unbedingt diese Medaille,“ sagte Knauer. „Es ist alles zusammengekommen: Taktik, Wille und die Form stimmt.“ An gleicher Stelle war die Oberbayerin 2013 schon Junioren-Weltmeisterin geworden. Noch im Vorjahr hatte die 23-Jährige wegen „Übertraining“ eine mehrmonatige Pause einlegen müssen.

TurnenLange Gesichter gab es bei den Turnern. Der 30-jährige Unter-hachinger Marcel Nguyen turnte an den Ringen als Sechster am Podest vorbei. Es war das 20. EM-Finale seiner Karriere, in der der Olympia-Zweite zuvor drei Titel und insgesamt sieben Medaillen erkämpft hatte. Am Barren misslang ihm im Vorkampf der Ab-gang, so dass er das Finale verfehlte. Das Team-Finale beendete das deutsche Quartett nach zwei Stürzen seiner Teamkollegen auf Platz vier. „Ein vierter Rang ist immer undankbar”, meinte der Unterhachinger. Nguyen war schon mit 22 Jahren dabei, als mit Fabian Hambüchen 2010 in Birmingham der bislang einzige Team-Titel der EM-Geschichte gelang.

Fußball-Tempel von Hertha BSC mutieren soll: ohne Laufbahn. Aber wie haben sich die bayerischen Athleten bei den Euro-pean Championships geschlagen? Ein Überblick ohne den Anspruch auf Vollständigkeit:

RÜCKBLICK SOMMER

Blindtext

Leonie Beck

Anna Knauer

TriathlonFür den jungen Nürnberger Gabriel Allgayer (Jahrgang 1998), der in München an der LMU Medizin studiert, kam diese EM wohl noch ein wenig zu früh. Während er im Einzelrennen auf Rang 19 landete, verpasste der Schlaks mit der gemischten Staffel mit Bianca Bogen, Jonas Schomburg und Laura Lindemann mit Rang sechs eine Medaille doch recht deutlich; am Ende fehlten dem Quartett eineinhalb Minuten zum Sieg.

sagte Hering. Ihr Trainer Daniel Stoll sah das Unheil schon nach 200 Metern kommen, als Hering sich nach mutigem Beginn zurückfallen ließ – der Anfang vom Ende. Mit einer Zeit von über 2,04 Minuten blieb sie viereinhalb Sekunden über ihrer Bestzeit.

Auch 400m-Sprinter Johannes Trefz enttäuschte: Vorlauf-Aus mit einer für ihn indiskutablen Zeit von 46,53 Sekunden – als der Weilheimer unlängst deutscher Meister wurde, war er fast eine Sekunde schneller. Auch in der Staffel lief es nicht gut: Zwar schaffte es das Quartett in den Endlauf, belegte dort aber den letzten Platz. Dabei hatte Trefz vorab noch gemeint, es „könne sogar Richtung Medaillen gehen“. Gesundheitlich sei er nicht hundertprozentig fit gewesen, zog aber dennoch ein positives Fazit: „Wir haben dieses Jahr einen wichtigen Schritt gemacht, kommen von ganz unten und wollen nach ganz oben.“Ganz oben ist Hochspringer Tobias Potye (LG Stadtwerke München) noch nicht, aber er scheint auf einem guten Weg zu sein. Bei seinem EM-Debüt hat der 23-Jährige den Einzug in die Endrunde knapp verpasst, blieb mit 2,21 Metern in der Qualifi-kation hängen und belegte am Ende Rang 16 des 28-köpfigen Feldes. Seine Einstiegshöhe von 2,11 Metern und auch 2,16 Meter meisterte der Münchner jeweils im ersten Versuch, für die 2,21 Meter benötigte er drei Anläufe. Der U20-Europameister von 2013 sah seinen Auftritt selbstkritisch: „Es war ein schwerer Wettkampf, in dem es nicht ganz so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war mein erster Wettkampf bei den Großen: Das war für den Kopf nicht ganz einfach. Ich bin leider in alte Schemata verfallen, die ich mir diese Saison eigentlich mühsam abtrainiert habe. 2,25 Meter hätte ich springen können.“ 5000m-Läufer Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) er-kämpfte sich Platz 18 und war damit zwar weit abgeschlagen, aber bester Deutscher. „Da läuft man 13:37 Minuten, guckt sich aber die ganze Zeit das Feld von hinten an“, sagte Orth achsel-zuckend. „Es ist schwierig das einzuordnen. Einerseits hat man alles gegeben, ist im Rahmen seiner Saisonbestzeit geblieben, nachdem die Quali fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Und dass ein 17-Jähriger, nachdem er gestern 1500m-Europameister geworden ist, heute zur persönlichen Bestzeit gezogen wird – unglaublich, dass das funktioniert.“

RudernGut einen Monat vor der WM im bulgarischen Plowdiw kam die EM in Glasgow für viele deutsche Top-Ruderer ungelegen, stand doch genau zu dieser Zeit das Höhentrainingslager an. Für das Flaggschiff, den lange Zeit ungeschlagenen Achter, galt dennoch nur eins: Mit voller Kraft zu Gold! Hat ja dann auch locker geklappt. Einer-Ruderer Oliver Zeidler aus München wurde dagegen für seinen WM-Start im September geschont. Der 21-jährige Zwei-Meter-Mann, der erst vor zwei Jahren vom Schwimmen zum Rudern gewechselt ist, gewann zuletzt den Gesamt-Weltcup. Der Leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer bezeichnet ihn als „Sechser im Lotto für den deutschen Ruder-Sport“.

LeichtathletikDer DLV war bei der EM mit 19 Medaillen (sechs Goldene, sieben Silberne, sechs Bronzene) so erfolgreich wie sehr lange nicht mehr. Sogar von einem „Sommermärchen“ war die Rede – der BLV trug dazu allerdings wenig bei. Bei den Damen hatte sich die 23-jährige 800m-Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München) vorgenommen, endlich einmal bei einer EM der Er-wachsenen einen Finallauf zu erreichen. Doch der Traum platzte: Im Halbfinale wurde sie Siebte, nur die ersten Drei zogen ins Finale. „Ich hatte mich auf ein anderes Rennen eingestellt, auf eine schnelle erste Runde gehofft. Jetzt bin ich natürlich enttäuscht“,

RÜCKBLICK SOMMER/MULTI-EM OSP-REPORT 04 18 76 OSP-REPORT 04 18 RÜCKBLICK SOMMER/MULTI-EM

Die Marathonläufer der LG Telis Finanz Regensburg waren mit wechselndem Erfolg am Start. Während Jonas Koller mit Rang 28 und einer Zeit von 2:19:16 Stunden den Sprung unter die Top 30 schaffte, musste Trainingspartner Philipp Pflieger aufgeben. „Mir geht es erstaunlich gut“, sagte Koller nach dem Rennen. „Zweitbester Deutscher, zwei Minuten hinter meiner Bestzeit: Bei den Temperaturen ist das okay. Platz 28 ist für meinen ersten internationalen Marathon auch gut.“

SegelnLaser-Segler Philipp Buhl aus Sonthofen hat für die deutsche Segelnationalmannschaft vor der Küste des dänischen Aarhus eine WM-Medaille eingefahren. Der in Kiel lebende Allgäuer sicherte sich im Medal Race die Bronzemedaille. Zuvor hatten ihn die 60 Starter der deutschen Nationalmannschaft zum Fahnenträger für die Eröffnungsfeier der WM auserwählt. „Es ist eine Freude und eine Ehre, das Vertrauen der anderen Sportler zu bekommen,“ sagte Vizeweltmeister Buhl.

Aber auch jenseits der European Championships wurde in diesem Sommer um Medaillen gekämpft:

Para-RadsportParalympics-Sieger Michael Teuber (Odelzhausen) hat seinen Titel bei der Para-Radsport-Weltmeisterschaft im italienischen Maniago verteidigt. „Es ist immer schwer, einen Titel zu verteidi-gen, denn alle sind scharf darauf und wollen schneller sein. Des-halb bin ich umso glücklicher, die WM-Titel in der Vergangenheit und heute eingefahren zu haben,“ sagte der 50-Jährige. In seiner 21. Saison als Para-Radsportler schnappte sich Teuber die zehnte WM-Goldmedaille im Zeitfahren seiner Startklasse. Ein phantas-tisches Wettkampfjahr ging auch für Denise Schindler zu Ende. Nachdem die Olchingerin bei der Bahnrad WM im März schon Gold und zweimal Silber gewann, erkämpfte sie sich in Maniago nochmals jeweils Silber im Zeit- sowie im Straßenrennen. Be-sonders im Straßenrennen musste sie sich nur hauchdünn einer Schwedin geschlagen geben.

Para-LeichtathletikBirgit Kober hatte sich den Weltrekord als Ziel gesetzt und die 47-Jährige vom TSV 1860 München hielt ihr Vorhaben ein: Mit 11,79 Meter verbesserte sie ihre eigene Bestweite im dritten Versuch um 23 Zentimeter und sicherte sich damit den Europa-meistertitel: „Ich bin unglaublich glücklich, so hatte ich mir den Tag erträumt. Ich brauche Spaß beim Wettkampf, dann bin ich locker und gut drauf – heute hatte ich sehr viel Spaß“, sagte Kober.

Gabriel Allgayer Oliver Zeidler

Michael Teuber

Philipp Buhl

Birgit Kober

INTERVIEW LISA BRENNAUER OSP-REPORT 04 18 98 OSP-REPORT 04 18 INTERVIEW LISA BRENNAUER

Bei der Rad-EM in Glasgow gewann die Allgäuerin Lisa Brennauer zunächst Bronze in der Mannschafts-Verfolgung, dann Gold in der Einer-Verfolgung und auch noch Bronze im Straßenrennen – und das alles innerhalb von drei Tagen.

Servus Lisa, nachträglich noch mal Glückwunsch zu deiner sensationellen EM in Glasgow! Drei Medaillen an drei Tagen: So was gibt es nicht so oft, Respekt!Es lief wirklich super bei der EM. 2018 ist sowieso ein gutes Jahr. Das fing schon mit der Deutschen Meisterschaft an und dass es jetzt bei der EM so gut geklappt hat, ist wirklich Wahnsinn. Das war schon eine supertolle Woche in Glasgow.

Wie überrascht warst du selbst von deinem Dreifach-Erfolg?Schon einigermaßen. Vorab gab es Überlegungen, wo ich denn Chancen hätte vorne mitzufahren. Aber mit der Ausbeute hatte nun niemand gerechnet, ich auch nicht.

„DAS WAR SCHON WAS BESONDERES“

Drei Medaillen an drei aufeinanderfolgenden Tagen: Das widerspricht doch jeder Trainingslehre, Stichwort Regeneration.Ich habe vorab lange überlegt, wie ich das mache. Fahre ich das Straßenrennen? Oder die Verfolgung? Einzel oder auch Mann-schaft? Irgendwie wurde ich dann für alle drei Wettbewerbe nomi-niert – und habe mich dem auch nicht widersetzt. Als ich dann in der Einer-Verfolgung tatsächlich ins Finale kam, war es in der Tat ein sehr straffer Zeitplan. Aber davon konnte man ja im Vorfeld nicht ausgehen. Am Tag nach der Verfolgung ging es mir im Straßenren-nen auch erst mal gar nicht gut. Das Renntempo war sehr hoch, und in der ersten Hälfte des Rennens fragte ich mich: „Lisa, was hast du dir jetzt eigentlich dabei gedacht? Wie soll das heute noch mal funktionieren? Wärst du mal lieber im Bett geblieben und hättest dich aufs Einzelzeitfahren vorbereitet.“ Dann hab‘ ich mich ein bisschen umgesehen, in andere Gesichter geschaut und erkannt: „Denen geht’s ja genauso mies. Die haben auch alle zu kämpfen!“

Zusätzliche Motivation für dich!Meine Hoffnung war: Irgendwann muss das Tempo auch mal wieder runter gehen. Dann hab‘ ich erst mal was gegessen, mich besser gefühlt und gemerkt, dass ich mich über Nacht wohl doch gut erholen konnte. In den zwei Mal vier Minuten am Tag zuvor auf der Bahn habe ich offenbar nicht alle Körperspeicher leer gefahren. Die Belastung ist natürlich da, ich war auch müde, aber plötzlich ging es mir im Straßenrennen wieder deutlich besser – und ich konnte sogar noch mal um die Goldmedaille mitsprinten.

Aber sind Bahn und Straße nicht zwei grundverschiedene Sport- arten, für die man auch ganz unterschiedlich trainieren muss?Ich bin ja früher viel auf der Bahn gefahren, im Oktober ver-

gangenen Jahres dann erstmals nach vier Jahren wieder bei Wettkämpfen. Zusammen mit dem Bund Deutscher Radfahrer haben wir halt überlegt, ob es da Möglichkeiten gibt, wieder ein bisschen mehr zu machen. Und bei der EM in Glasgow hatte ich dann einfach eine gute Form. Die Vorbereitung auf der Bahn war relativ kurz, und auch dank meines Fahrertyps konnte ich die Verfolgung praktisch aus der Straßenvorbereitung heraus fahren. Ich war auch nicht die einzige, die beides gefahren ist. Wobei: Einer-Verfolgung und am nächsten Tag Straße das hat glaube ich keine gemacht. Aber es scheint ja wohl irgendwie zu gehen.

Aber wie geht man nach einem EM-Sieg gegen eine mehrfache Bahnrad-Olympiasiegerin ins Bett? Man muss sich ja auch mal über die Medaille freuen, den Erfolg verarbeiten. Und essen und schlafen – und an das Rennen am nächsten Morgen denken ...Das war für mich in der Tat eine neue Situation. Die EM war ja in dieser Form zum ersten Mal so ein großes Event, mit vielen Rennen flott hintereinander weg – da wussten wir vorher auch nicht so recht, wie das alles klappen sollte. Die Devise war dann: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Nach der Einer-Verfolgung musste ich dann schon schauen, dass ich erst mal alle Speicher auffülle, gut esse, mich ausfahre. Mein Kopf war dann tatsächlich relativ schnell wieder beim nächsten Tag. Ich bin allerdings sehr spät eingeschlafen, was bei einem Abend-Wettkampf aber immer schwer ist. Ich war natürlich aufgewühlt, hab‘ mir noch mal das Video vom Lauf angeschaut.

Und am nächsten Morgen: anderes Rad, anderer Helm, draußen im Regen statt in der trockenen Halle ...Ja, aber ich muss sagen, dass ich mir gar nicht so viele Ge-danken darüber gemacht habe, dass da jetzt schon wieder ein Wettkampf ansteht, dass es wieder um eine EM-Medaille geht. Im Prinzip habe ich in meinem Kopf, das ganze Event für mich ein bisschen kleiner gemacht als es ist. Gut war auf jeden Fall, dass es ein Mannschaftswettbewerb war, ich mich also auch direkt wieder im Team einbringen musste – so was motiviert mich extrem! Man will das

Team nicht hängen lassen, weiß „Wenn ich heute nicht meine Leis-tung bringe, ist das nicht nur mein Problem.“ Deswegen konnte ich da auch richtig schnell umschalten und voll dabei sein.

Aus medialer Sicht waren diese European Championships ein großer Erfolg, zumindest was die TV-Einschaltquoten angeht. Wie hast du das vor Ort erlebt?Das war richtig super! Mir war im Vorfeld gar nicht so bewusst, dass es ein Wettbewerb mit derartiger Medienpräsenz wird. Das habe ich eigentlich erst vor Ort realisiert – und durch die Rückmeldungen von zuhause. Die Leute daheim konnten ja alle Rennen live verfolgen, was nicht so alltäglich ist. Andere Sport- arten kennen das natürlich: Da wird alles übertragen, aber bei uns Radfahrern ist das noch nicht so. Toll, dass die Leute zuhause das so verfolgen konnten! Das hat die ganze Veranstaltung noch mal auf ein höheres Level gehoben. Ich selber hab‘ dann auch noch viel verfolgt von den anderen, viel von der Leichtathletik-EM in Berlin gesehen. Gut, dass das so gepusht wurde! Die Veranstaltung hatte das wirklich verdient, ganz tolles Flair, tolles Publikum auch. Das war schon was Besonderes. Ich würde mich freuen, wenn das in Zukunft noch mal in dieser Form stattfinden würde.

Am besten im Allgäu. Da soll‘s ja ein paar ganz nette Rad-strecken geben ...Warum nicht? Nette Strecken gibt’s hier auf jeden Fall!

Wurde nach dem letzten Wettkampf in Glasgow noch gefeiert?Ich bin direkt danach noch nach Schweden, für zwei Wettkämpfe mit meinem Team. Zuhause in Durach wurde ich dann ganz toll empfangen: vom Verein, der Feuerwehr, dem Bürgermeister, von Freunden, Bekannten und ganz vielen Leuten aus der Gemeinde. Da waren auch viele dabei, die sonst den Radsport gar nicht so verfolgen, es aber durch diese EM-Berichterstattung mitbekom-men und gesehen haben „Ach, die Lisa macht da ja auch mit.“ Das finde ich klasse, dass man so auch Leute für den Sport begeistern kann, die eigentlich mit Radsport nichts zu tun haben.

Was sind deine nächsten Ziele?Ende September steht die Straßen-WM in Innsbruck an. Das ist noch mal ein großes Ziel. Praktisch, dass das nicht so weit weg ist. Ich bin auch schon mal rüber gefahren und hab‘ mir die Strecke angeschaut.

Und wie sieht‘s auf der Bahn aus?Man wird mich schon noch mal auf der Bahn sehen in diesem Jahr, eventuell bei einem Weltcuprennen, aber erst nach der Straßen-WM.

Ist Olympia 2020 in Tokio ein langfristiges Ziel für dich?Ja, das wäre für mich noch mal ein richtig großes Ziel. Ich würde mich echt freuen, wenn das noch mal klappen würde an Olympi-schen Spielen teilzunehmen. Das wäre das Sahnestück.

Und wann macht ein Straßen- und Bahnrad-Fahrer eigent-lich mal Urlaub?Der November ist der Monat, wo ich echt mal nicht aufs Rad steige. Das macht mir auch gar nichts aus. Manche können ja die Finger nicht von ihrem Sportgerät lassen – ich habe kein Problem damit, das Rad mal für ein paar Wochen im Keller stehen zu lassen. Da mache ich alles, worauf ich Lust habe: Wandern, Schwimmen oder Langlaufen, wenn schon Schnee liegt. Alles, was Spaß macht und das muss dann tatsächlich nicht radfahren sein. Höchstens mal Mountainbiken.

INTERVIEW LISA BRENNAUER

Lisa Brenner: Gold in der Einer-Verfolgung ...

... und Bronze in der Mannschafts-Verfolgung

Jetzt wo das Projekt der TUM in der Umsetzung ist, plant der Bayerische Landessportverband (BLSV) an seiner Sportschule in Oberhaching neben der Sanierung des Altbestandes und dem Ausbau der Sportstätten ebenfalls ein eigenes sportwissen- schaftliches und sportmedizinisches Zentrum. Mit dem ge- planten Bau des „Kompetenzzentrums Nachwuchsleistungs-sport Bayern“ an der Sportschule Oberhaching werden damit unsinnige Parallelstrukturen aufgebaut, die dem Steuerzahler nur schwer zu vermitteln sein werden. Aber der Reihe nach:

Harald Stempfer, seit eineinhalb Jahren kommissarischer Leiter der Sportschule und gleichzeitig Vizepräsident Leistungssport des BLSV, glaubt in Bayern eine Unterversorgung in der Leistungs-diagnostik und in der Sportmedizin erkannt zu haben. Im Frühjahr wendet er sich an den Vorsitzenden des Sport- Ausschusses im Landtag, Florian Hermann. Hermann besucht die Sportschule in Oberhaching, deren Eigentümer der BLSV und der Bayerische Fussballverband (BFV) sind und die knapp 25 Jahre nach ihrer Eröffnung Sanierungsbedarf angemeldet hat.

TEURE DOPPELSTRUKTUREN OSP-REPORT 04 18 1110 OSP-REPORT 04 18 TEURE DOPPELSTRUKTUREN

Der Bayerische Landessportverband plant mit Hilfe der Politik den Bau eines millionenschweren „Kompetenzzentrums Nach-wuchsleistungssport Bayern“ an der Sportschule Oberhaching. Damit werden unsinnige wie überflüssige Parallelstrukturen zu bereits bestehenden Systemen am Olympiastützpunkt und der TU München aufgebaut. Dabei gäbe es jede Menge Ansätze, wo Fördergelder für den Leistungs- und Nachwuchssport zweckmäßiger einzusetzen wären.

Der Grundstein wurde Mitte Mai gelegt, die Bagger und Kräne rollen längst geschäftig hin und her, und im Jahr 2022, zum 50-jährigen Bestehen des Olympiaparks, soll der 35 Hektar große und 143 Millionen Euro teure Gebäudekomplex der Superla-tive fertig gestellt sein. Die Rede ist vom Neubau der Fakultät Sport und Gesundheitswissenschaften der TU München (TUM) auf dem ehemaligen ZHS-Areal (Zentraler Hochschulsport), ein moderner Campus, an dessen Sportstätten sich mehr als 125.000 Studierende und 30.000 Beschäftigte aller Münchner Unis aktiv betätigen können. Bayerns Wissenschaftsministerin, Marion Kiechle (CSU), betonte bei der Grundsteinlegung, nun würden optimale Rahmenbedingungen für zukunftsweisende Forschung im Bereich der Sport- und Gesundheitswissenschaften auf höchstem nationalen Niveau geschaffen. Aus langjähriger Erfahrung als Ärztin wisse sie, wie wichtig Bewegung und körper-liche Aktivitäten für das physische und psychische Wohlbefinden sind. Auch neue großzügig dimensionierte Räumlichkeiten mit Labors für die Versorgung im Leistungssport, wie sportmedizi-nische Ambulanz und Biomechanik, sind dort vorgesehen. Bei der Grundsteinlegung neben Kiechle stand der sichtlich stolze TU-Präsident Wolfgang A. Hermann und lobte die „großzügige Neubau-Investition“ des Freistaats. In den nächsten 10 Jahren soll die Fakultät noch weiter durch Professuren und ergänzende Gebäude ausgebaut werden.

TEURE DOPPELSTRUKTURENSo weit, so nachvollziehbar. Doch dabei bleibt es nicht: Zugleich will man Kompetenzen in den Bereichen Ausbildung/Lehre, trainingsbegleitende Sportmedizin mit Leistungsdiagnostik und trainingsbegleitende Sportwissenschaften sowie Forschung hier-zu aufbauen. Ein griffiger Name ist schnell gefunden: „Go4Gold“. Gesamtkosten: 20 Millionen Euro.

Gegenüber dem Innenausschuss des Bayerischen Landtags und der Presse erklärte BLSV-Vizepräsident Harald Stempfer, dass die medizinische Betreuung der Spitzensportler in Bayern „verbesserungswürdig“ sei und dass die bayerischen Spitzen-sportler für die Leistungsdiagnostik eine vier Stunden lange Autofahrt nach Leipzig in Kauf nehmen müssten. Diese Aus-sagen sind falsch. Sie verwundern insbesondere deshalb, da offensichtlich vom Vizepräsidenten des BLSV keine Kenntnisse zu aktuellen Strukturen im bayerischen Leistungssport vorliegen oder diese gezielt nicht richtig dargestellt werden, um öffent-liche Gelder für die Sportschule Oberhaching zu erhalten. Eine Nachfrage bei Dr. Jan Wüstenfeld, dem medizinischen Leiter am Leipziger Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, ergab zudem, dass er sich nicht erinnern könne, dass die von Stempfer als Beispiel aufgeführten bayerischen Taekwondo- Athleten zur sportmedizinischen Untersuchung oder Leistungs-diagnostik nach Leipzig gekommen wären. Auch die ebenfalls benannten elf- oder zwölfjährigen Biathleten aus Bayern seien in Leipzig definitiv nicht untersucht worden.

In einem Brief an Florian Hermann und den damaligen Präsi- denten des BLSV, Günther Lommer, stellen der Dekan der sportwissenschaftlichen Fakultät der TUM, Prof. Dr. Ansgar Schwirtz, der Leiter des sportmedizinischen Instituts, Prof. Dr. med. Martin Halle, und der Leiter des Olympiastützpunktes Bayern, Klaus Pohlen, folgendes richtig: „Die sportmedizinische Betreuung der bayerischen Nachwuchs- und Spitzenathleten ist seit vielen Jahren in vollem Umfang gewährleistet. Mit der Sportmedizin der TU München befindet sich die größte und damit bedeutendste sportmedizinische Untersuchungsstelle des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Bayern. Dort werden deutschlandweit mit Abstand die meisten Sportler pro Jahr auch bereits im Bereich der Landeskader bis hin zu

Olympiasiegern untersucht. Auch räumlich bestehen perso-nelle und strukturelle Voraussetzungen wie an wenig anderen Standorten in Deutschland. Kein bayerischer Athlet muss für eine Gesundheitsuntersuchung oder eine Leistungsdiagnostik nach Leipzig oder ein anderes Bundesland fahren. Alle struk-turellen Voraussetzungen sind dafür in Bayern vorhanden. Die Stabilität und Kontinuität der Betreuung der bayerischen Ath-leten ist aktuell und damit auch in Zukunft in vollem Umfang gewährleistet.“

Daraufhin und weil auch der DOSB für seine Bundeskader keinen Bedarf sieht, wird beim BLSV schnell strategisch umge-schwenkt und nur noch von der defizitären medizinischen und sportwissenschaftlichen Versorgung bei den Landeskadern gesprochen. Gleichzeitig aber hat der BLSV mit dem Bayeri-schen Sportärzteverband bayernweit für diesen Altersbereich ein flächendeckendes ärztliches, aus Sicht des OSP durchaus sinnvolles, dezentrales Betreuungssystem mit niedergelasse-nen Sportmedizinern in allen Regionen in Bayern aufgebaut. So ist eine notwendige Versorgung der Nachwuchssportler direkt an ihrem Wohnort und ihrer Trainingsstätte gewährleistet, lange Anreisen quer durch Bayern nach Oberhaching können vermieden werden. Nebenbei erwähnt ist die Anreise nach Leipzig von manchen Regionen in Bayern kürzer als die nach Oberhaching.

Im März landet das Thema im Sportausschuss des Landtags – und schon geht es um die Finanzierung, und zwar nicht nur für die Sanierung der Sportstätten und Gebäude sondern für einen Ausbau mit Forschung, Sportwissenschaft und Sport-medizin! TUM und OSP legen dabei dar, warum „Go4Gold“ aus ihrer Sicht den Aufbau von Parallelstrukturen im Spitzen-sport und daher defacto Verschwendung von Steuermitteln bedeutet und keinen zusätzlichen Benefit für den Sport bringt. Der BLSV? Ist bei der Sitzung nicht anwesend und lässt sich entschuldigen, der Grund bleibt unklar. Eine sportfachliche Diskussion und Auseinandersetzung soll offensichtlich nicht stattfinden, das schriftliche Gesprächsangebot der TUM an den BLSV bleibt unbeantwortet. Nachdem der Ausschuß bestehend aus Vertretern aller Parteien des Landtages keine Beschlußlage zum BLSV-Projekt herbeiführen konnte, plant Berthold Rüth, Vorsitzender des Sportbeirats des Landtags und sportpolitischer Sprecher der CSU, daraufhin einen runden Tisch mit allen Beteiligten. Ein sinnvoller Vorschlag, dazu gekommen ist es aber bis heute nicht. Auf dem Verbandstag des Fußballverbandes werden dann Anfang Mai von Innenmi-nister Joachim Hermann 16 Millionen Euro für die Sanierung zugesagt. Der Ministerpräsident, Markus Söder, sagt dann kurz darauf beim BLSV-Verbandstag weitere Millionen neben der Sanierung auch für das Kompetenzzentrum in Oberhaching zu. Bei einem anschließenden Besuch des Innenministers Joachim

Modell des neuen TUM-Campus im Olympiapark

SPORTSCHULE OBERHACHING

Bei der Grundsteinlegung: v.l.n.r. TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Marion Kiechle, Dekan für Sport- und Gesundheitswissenschaften Ansgar Schwirtz und der Leiter der ZHS Michael Hahn

Eliteschule des Sports den infrastrukturellen Schwerpunkt im Münchner Norden aus eben den genannten Gründen vorsah.

Fragen über Fragen. Antworten der Politik? Fehlanzeige. Dass es trotz der jüngsten Medaillenflut bei den Olympischen Spielen (Wellinger, Dahlmeier, Geisenberger, Rydzek, Althaus etc.) im bayerischen Leistungssport durchaus noch Reserven gibt, räumen Halle, Schwirtz und Pohlen in ihrer Erklärung durchaus ein: „Diese bestehen jedoch nicht in Defiziten der sportmedi-zinischen oder leistungsdiagnostischen Betreuung, sondern vielmehr in der Weiterentwicklung der Trainingssysteme und dem Ausbau der hauptamtlichen Trainerstruktur der Verbände sowie der Fortentwicklung der Systeme der Eliteschulen des Sports und der Häuser der Athleten. Die positiven Beispiele der Leistungsentwicklung ausgewählter Sportarten zeigen eindeutig, welches Entwicklungspotential in Bayern besteht, werden diese Aufgaben konsequent in der Leistungssportför-derung der Verbände umgesetzt.

Der BLSV setzt hier aus ihrer Sicht eindeutig die falschen Signale.

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Hermann in Oberhaching bekräftigt dieser noch einmal die Un-terstützung der Landesregierung, auch für „Go4Gold“. Dabei hatte Innenminister Hermann vor zwei Jahren einen ähnlichen Vorstoß, damals sogar auch durch eine Intervention des BLSV (!), unter dem Stichwort Momentum Süd, nach dem Vorbild des sportwissen-schaftlichen Anhängsels der Deutschen Spothochschule Köln, rundheraus abgelehnt: „Es besteht kein Bedarf.“

Stellt sich also die Frage: Wozu „Go4Gold“? Warum gerade jetzt, wo doch bereits für viel Geld am ehemaligen ZHS-Gelände im Olympiapark das zweitgrößte Sportzentrum neben der Sporthochschule in Köln gebaut wird? Und warum im 24 Kilo-meter entfernten Oberhaching, wo die Logistik im Münchner Norden für die Sportler doch aus angenehm kurzen Wegen (alles in einem Radius von vier Kilometern) zwischen OSP, TUM, Sportinternat und der neuen Eliteschule des Sports München Nord besteht? Und warum weicht der BLSV von einer nicht mal fünf Jahre alten und gemeinsam mit ihm, dem Freistaat, der Landeshauptstadt und OSP festgelegten strategischen Entscheidung ab, die mit dem Bau der 60 Millionen teuren

Parallel zur Leichtathletik-EM lud der DOSB seine Eliteschüler des Sports 2017 in diesem Jahr zu einem Workshop nach Berlin ein. Aus Bayern dabei war Nico Lang, Golftalent und Schüler der Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg. Nico hat seine Eindrücke aus der Hauptstadt für uns kurz zusammengefasst:

Freitag der 10.08. war Anreisetag und wir, die Eliteschüler, kamen aus allen Teilen Deutschlands. Als endlich alle angekom-men waren, haben wir uns in der Lobby unseres Hotels kennen-gelernt und schicke Team Deutschland-Klamotten bekommen. Danach ging es direkt zum Bowling, wobei wir untereinander Er-fahrungen ausgetauscht haben und mehr über die jeweils anderen erfahren konnten. Leider ging der Abend viel zu schnell zu Ende.

Am nächsten Morgen machten wir zusammen Frühsport. Einige gingen laufen und Andere in den Kraftraum des Maritim Hotels. Danach gab es ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns interessante Vorträge zu Themen wie „Rahmenbedingungen für Duale Leistungssportkarriere in Deutschland“ und „Vermark-tungs- und Kommunikationsstrategie des DOSB“ anhörten. Besonders anschaulich wurde uns die Duale Karriere durch die Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf Lena Schöneborn nähergebracht, die diesen Weg selbst eingeschlagen hat. Nach dem Mittagsessen machten wir uns auf den Weg zur Europäi-schen Meile am Breitscheidplatz. Bei einer Führung bekamen wir interessante Informationen, wie alles um die EM auf die Beine gestellt und zu einem Riesenerfolg wurde. Abends ging´s dann endlich ins Olympiastadion, um die Evening-Session der Leichtathletik Europameisterschaft anzuschauen. Die Athleten gaben alles und wurden durch die 60.500 Zuschauer tatkräftigt

angefeuert. Die Stimmung war unglaublich und es kulminierte als Mateusz Przybylko Europameister im Hochsprung wurde. Für uns Athleten aus anderen Sportarten war es eine völlig neue Erfahrung, Leichtathletik live zu erleben und wir genossen jeden Moment in dieser atemberaubenden Atmosphäre. Nach der Veranstaltung ging es zurück ins Hotel und am nächsten Morgen reisten wir alle schon wieder ab. Es war eine super Erfahrung und ich habe viele neue Leute kennengelernt. Es entstanden neue Freundschaften und es war gar nicht so leicht sich schon wieder zu verabschieden. Aber wie sagt man so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Vielen Dank, lieber DOSB, für die tolle Zeit in Berlin!

Nico Lang

ATHLETIK-

SCHORSCHJa, is scho wieda Wiesn-Zeit? In meim Belli brummts nämlich sauba. Mei, gäds do umanand, dawei hob i no goa koan Hopfenblüten-Katarrh. Und warum brummta nacha der Schädl? Wei i dös hoid gar nie nicht vasteh, dös mit dera Sportschui Oberhaching. Zersd weards mit 10 Millionen saniert, wobei so dakemma schaugt de goa ned aus. Und dann hauns no über 20 Mille drauf, damit‘s a richtigs Projekt weard.

An scheena Nama für des Millionen-Projekt hams a scho: Go4Gold. Glänzt schee, is aber ned vui drin. In dem Kompä-tenss-Zentrum soiss nacha a Sportmedizin und a Leistungs-diagnostik fia de ganz junga Sportla gem. Klingt jo ned schlecht, blos bläd, dass grod fia 143 Millionen no was Bessas baut weard, und zwar für de TU im Olympiapark.

Öha, sog i. Hamma woi zvui Geld. Und unsere arma Sportla, de wo auf unser neie Eliddeschui und unsa Internat im Münchner Norden genga, miassn dann zum Training nach Ober-haching fahrn. De frein se scho sakrisch aufs S-Bahnfoan. Is ja blos a Stund.........wenn‘s pünktlich is. Dös werd koa Gaudi ned!

... SCHNUPPERN BERLINER EM-LUFT

ELITESCHÜLER SCHNUPPERN BERLINER EM-LUFT OSP-REPORT 04 18 13

Nico Lang

EM-Nacht im Berliner Olympiastadion

Einer Meinung: v.l.n.r. Prof. Martin Halle, Klaus Pohlen, Prof. Ansgar Schwirtz und Jens Geist

Auf der EM-Meile

ELITESCHÜLER ...

Leistungssportler, die Medizin studieren, führen ein Doppel- leben. Und doch möchte keiner der Sportler diese duale Karriere missen, so anstrengend sie auch sein mag.

MEDIZINSTUDIUM UND SPITZENSPORT? OSP-REPORT 04 18 1514 OSP-REPORT 04 18 MEDIZINSTUDIUM UND SPITZENSPORT?

MEDIZINSTUDIUM UND SPITZENSPORT?„Wenn man das will, dann geht das schon“

Das beste Turnier seiner Karriere bestritt Björn Michel praktisch aus dem Stand: „Ich hatte mit dem Bundestrainer vorher abge-macht: ‚Ich mache keine Vorbereitung mit, keine Besprechung, kein Training – ich spiele nur, sonst nichts.‘ Das Ergebnis: Ich habe nie besser Hockey gespielt. Und im Jahr darauf sind wir Weltmeister geworden.“ Klar, Michel war nicht irgendwer: Er bestritt insgesamt 334 Länderspiele und ist mit 229 Toren immer noch Rekordtorschütze der deutschen Hockey-National- mannschaft. Seine Extrawurst-Abstinenz beim Turnier 2001 in Malaysia hatte allerdings einen anderen Grund: Er musste lernen, stand gerade vor dem zweiten Staatsexamen. Nicht irgendein Studium, sondern: Medizin. Sehr viel anstrengender und auf-wändiger geht es kaum. Heute sagt Michel über sein damaliges Doppelleben: „Wenn man das will, dann geht das schon.“

Leistungssport und Medizinstudium: Wie soll man diese beiden Zeit- und Energie-Fresser unter einen Hut bekommen? Björn Michel sagt: „Mit Organisation und Disziplin.“ Heute, mit 43, ist der einstige Strafecken-Spezialist Leitender Oberarzt in der endogap Klinik für Gelenkersatz im Klinikum Garmisch- Partenkirchen, Schwerpunkte Knie und Hüfte. Vater Dirk war auch Hockeynationalspieler gewesen, danach als Arzt Leiter einer Rehabilitationseinrichtung – und offenbar ein Vorbild für den Sohn. 1995 wurde Björn Europameister – und stieg an der LMU in München ins Studium ein. 1998 wurde er sowohl in der Halle als auch auf dem Feld Europameister – und wech-selte von der LMU an die TU. 2004 gab‘s Bronze bei Olympia – und eine Stelle als Assistenzarzt in Murnau. Jahrelang lief das Leben von Michel zweigleisig. „Ich habe das nie als Stress empfunden“, sagt er. „Man musste halt ein bisschen mit Stun-den- und Trainings-Plan jonglieren, aber ansonsten ließ sich das

Rund 120 Lehrgangstage pro Jahr hatte Michel in den Jahren als Hockey-Profi, „und unser Stützpunkt war ja wenigstens in München – da haben es die Skifahrer, die im Sommer nach Chile oder Neuseeland zum Training müssen, ja noch viel schwerer“, meint Michel. Viel Zeit für andere Sportarten wie Golf oder Skifahren blieb ihm bei der Doppelbelastung nicht – genommen hat er sie sich trotzdem, irgendwie: „Vor allem für den Kopf war und ist Ablenkung wichtig. Bei den Jungs, die sich bei der Bundeswehr verpflichtet haben, war die komplette Fixierung auf den Sport nicht immer förderlich.“ Empfehlen könne er diese duale Karriere in jedem Fall: „Und wenn das Studium länger dauert, dann dauert‘s eben länger.“ Professor Michael Meyer ist Studiendekan des 1. Abschnitts Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians Universität (LMU), einer Partnerhochschule des Spitzensports des OSP Bayern. Diese unterstützt die Leistungssportler wo sie kann und so hat Professor Meyer immer wieder eines dieser Multi-Tasking- Talente im Hörsaal sitzen: „Ich hatte mal Alexander Mann im Seminar, den Bobweltmeister. Der war sehr gut, fleißig, aktiv. Aber die müssen von der Persönlichkeit her auch so sein, sonst würde das mit dem Leistungssport nicht funktionieren. Die trainieren ja oft schon vor der Uni – und nach der Uni noch mal! Das ist schon faszinierend.“ Ausnahmeregelungen oder eigene Veranstaltungen gibt es für die Doppel-Leister nicht. „Aber da wir so viele Studenten haben und auch viele

Kleingruppen bilden, ist man da in der Gestaltung schon relativ flexibel und kann auch mal von der einen zur anderen Gruppe springen“, sagt Meyer. „Unsere Fachvertreter, die die Sportler im Unterricht haben, haben jedenfalls viel Verständnis für sie.“ Medizin ist ein sehr verschultes Studium: Man wird ein-geteilt, hat Pflichtveranstaltungen, muss viel Präsenz zeigen – „wie sinnvoll das alles ist, ist eine andere Frage“, meint Meyer, der seine Sympathie für die studierenden Profis nicht verhehlt: „Wir erleben die als sehr leistungs- und zielorientiert. Die wollen das hinkriegen – und wir versuchen ihnen zu helfen, gerade was die Stundenpläne und die Abstimmung mit Trainingsplänen und wichtigen Wett-kämpfen angeht. Wie gut die das schaffen, weiß ich nicht. Bei Problemen können sie zu uns kommen – aber die werden auch ihren Stolz haben, das selbst hinzukriegen.“

Theresa Stoll ist auch so eine, die sich diesen Doppel-Stress antut. Die 22-jährige Judoka vom TSV Großhadern wurde zwei Mal deutsche Meisterin und 2017 und 2018 Vize-Europa- meisterin – da steckte sie schon über beide Ohren drin im Medizinstudium. Erstes bis viertes Semester: Vorklinik, „die intensivste Zeit“, sagt Stoll. „Da stand schon die Uni im Vor-dergrund.“ Jetzt ist sie im sechsten Semester, in der sogenannten Klinik. „Das ist entspannter, interessanter und besser zu managen“, sagt sie. Nun steht der Sport im Mittelpunkt, denn in zwei Jahren sind Olympische Spiele in Tokio und dafür hat die Vorbereitung längst begonnen.

Ein ganz normaler Studien-/Trainingstag sieht bei ihr so aus: Morgens Judo-Training mit Laufen, Koordination, Kraft- und Zirkeltraining,

ganz gut machen. Wenn die anderen bei Auswärtsspielen im Zug Karten gespielt haben, hab‘ ich halt Bücher gewälzt. Aber bei uns gab‘s mehrere, die Medizin studiert haben – da hat man schon mal zusammen gelernt oder sich gegenseitig abgefragt.“

Dr. Björn Michel

Theresa StollSelbst sehr sportlich: Prof. Dr. Michael Meyer

Eine äußerst wichtige Grundlage hierfür ist die Kooperationsver-einbarung mit der LMU und TU (Partnerhochschule des Spitzen-sports). Papier ist jedoch geduldig und so lebt diese Kooperation in erster Linie durch das persönliche Engagement der Beteiligten wie des Mentors Prof. Meyer und Frau Feichtmeier, sowie eine intensive Kommunikation und Koordination zwischen den Beteiligten.

Die OSP-Laufbahnberater vereinbaren standardmäßig für die Erstsemester persönliche und gemeinsame Abstimmungs- bzw. Mentorengespräche, in denen neben dem persönlichen Kennenlernen alle relevanten Themen (Studienzeitstreckung, kurz- und langfristige Semesterplanung, Terminkollision bei Prüfungen, Umfang mit Fehlzeiten etc.) besprochen werden. Zudem helfen die Laufbahnberater über ihren sportmedizini-schen Kooperationspartner an der TU München sowie über die OSP-Kooperationen mit weiteren Kliniken für die Vermittlung und leistungssportgerechte Ausgestaltung der erforderlichen dreimonatigen Pflegepraktika.

NORDISCHE SKI-WM 2021 IN OBERSTDORF OSP-REPORT 04 18 1716 OSP-REPORT 04 18 MEDIZINSTUDIUM UND SPITZENSPORT?

Zum dritten Mal nach 1987 und 2005 wird Oberstdorf 2021 Ausrichter der Nordischen Ski-WM sein. Die Kosten für Umbau und Erneuerung der Sportanlagen sind jedoch beträchtlich.

Wenn es nach Johannes Rydzek geht, könnte die WM gleich über- morgen beginnen, so motiviert ist der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang und sechsfache Weltmeister in der Nordischen Kombination. „Dass die WM jetzt wieder nach Oberstdorf kommt, freut mich unglaublich. Dass sogar die Möglichkeit besteht, dass ich da dabei bin, ist einfach schön“, sagte der 26-jährige Oberst-dorfer. Die Rede ist von der Nordischen Ski-WM 2021, dem größ-ten nordischen Sportereignis außerhalb Olympischer Spiele.

Dass bis dahin noch ein wenig Zeit ist, kommt Robert Büchel allerdings sehr entgegen. Der 49-jährige Unternehmensberater ist mit Florian Weidel als Geschäftsführer von der Skisport- und Veranstaltungs-GmbH in Oberstdorf für Planung, Organisation und Durchführung der WM verantwortlich. In der Skiszene ist er kein Unbekannter: Als Senior Director bei der Sportrechte-Agentur Lagardère Sports (früher Sportfive) war er von 2008 bis 2012 für die Vermarktung von Skisport-Veranstaltungen verantwortlich und soll in der Organisationsstruktur die Schnittstelle zwischen Marketing, Kommunikation, Medien, Ticketing und Tourismus besetzen. Derzeit sei man gerade dabei, „die Grundlagen zu schaffen“, so Büchel. So würden zum Beispiel reichlich Mitarbeiter gesucht. Büchel geht allein für das Organisationskomitee in etwa von folgendem Bedarf aus: 30 feste Stellen, dazu zahlreiche kurz-fristige Jobs vor und während der WM sowie rund 1500 freiwillige Helfer. Die Vorfreude auf die WM sei überall im Ort zu spüren, sagt Büchel: „Es ist phantastisch, dass die WM wieder in Oberstdorf stattfindet. Das ist ein großartiger Vertrauensbeweis der Mitglieder-

verbände. Auch in Gesprächen mit den Hoteliers im Ort wird klar: Die wissen schon, was das bedeutet, in welcher Größenordnung sich der Andrang während der WM bewegen wird.“

Auch Peter Kruijer, der 1. Vorsitzende des Skiclubs 1906 Oberstdorf, ist vorfreudig optimistisch: „Oberstdorf hat alles, was ein Austra-gungssort für die nordischen Disziplinen braucht: Komplette Infra-struktur mit Schanzen und Langlaufstadion, sichere Schnee- und Windverhältnisse und nicht zuletzt viele Menschen, die engagiert und hoch motiviert eine perfekte Organisation ermöglichen. Ein kompakter Ortskern mit ausreichend Gästebetten in allen Katego-rien, ein zentrales Areal für die Siegerehrungen und WM-Feiern,

fußläufig gut zu erreichen, tun ihr übriges.“ Bürgermeister Laurent O. Mies sagte: „Es ist für Oberstdorf und das Allgäu eine Ehre und Herausforderung zugleich, zum dritten Mal nach 1987 und 2005 die Nordische Ski-WM auszurichten. Wir legen dabei großen Wert auf die Nachhaltigkeit der Veranstaltung sowie der begleitenden Maßnahmen und setzen alles daran, dass nach 2005 wieder ein Wintermärchen wahr werden kann. Enjoy Oberstdorf!“ Landrat Anton Klotz sagt schon mal Unterstützung zu: Der Landkreis Oberallgäu steht finanziell und personell hinter dem hochmoti-vierten Organisationsteam.“ Was die Finanzen angeht, wird man ihn mit Sicherheit beim Wort nehmen.

Ohne einen tiefen Griff in die Kassen wird die WM nämlich nicht möglich sein. 35 Millionen Euro: Das sind die geschätzten Aus-gaben für den Umbau und die Erneuerung der Sportanlagen. Die Mitglieder des Kreisausschusses empfahlen dem Kreistag unlängst maximal vier Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Dabei handelt es sich um einen einmaligen Bau- und Investitionskosten- Zuschuss für die Modernisierung des Schattenberg-Skistadions und des Langlaufstadions. DSV-Präsident Franz Steinle versteht zwar die Kritik bezüglich der Kosten, gibt aber zu bedenken: „Wenn man den Betrag hört, erschrickt man ganz kurz. Aber das ist gut investiertes Geld, weil es ja nicht nur für die WM ist. Insoweit muss man den Betrag stark relativieren.“ Das Finanzdesaster der Ski-WM 2005 ist allerdings noch in unguter Erinnerung.

Ohne die Titelkämpfe zu Füßen des Nebelhorns gäbe es jedoch womöglich bald keine Top-Athleten mehr in der Region. „Für uns als Sportler ist einfach essenziell, dass die Sportstätten auch auf höchstem Niveau sind“, sagt Olympiasieger Vinzenz Geiger, für den es wie auch für Johannes Rydzek eine Heim-WM werden wird.

NORDISCHE SKI-WM 2021 IN OBERSTDORF

VORFREUDE UND SORGE UM DAS LIEBE GELD

danach an die Uni, und am Abend wieder Training mit Technik- und Partner-Übungen. Stress? „Das macht beides so viel Spaß, dass ich auf Keines davon verzichten will“, sagt sie. Mit dem in Köln sitzenden Bundestrainer Claudiu Pusa bespricht sie den Jahresplan und die anstehenden Trainingsmaßnahmen stets ein halbes Jahr im Voraus, Heimtrainer Lorenz Trautmann sei sowieso „ganz schön flexibel“. Und dann ist da noch Karin Feichtmeier, die wichtige und äußerst hilfsbereite Dekanats-mitarbeiterin, die beim Uni-Stundenplan-Puzzle hilft und die weiß, wann wo wie welche Kurse belegt werden müssen und wie man diese am besten hin und her jongliert. „Das ist schon viel Organisation, aber das kommt mir entgegen“, sagt Theresa Stoll, „ich empfinde es als positiven Stress – bis auf die Klausuren- phase: Die ist schon krass.“

Da die Judo-Wettkämpfe über das ganze Jahr verteilt sind, gibt es keine Saison im herkömmlichen Sinn – und somit auch kaum Pausen, für eifrige Medizinstudenten erst recht nicht. „Nach der WM Ende September in Baku hab‘ ich mal eine Woche frei“, sagt Stoll. Wenig Zeit für so etwas wie Urlaub. „Ach, ich komme ja auch so viel rum“, meint sie, „für die nächsten zwei Jahre ist das schon okay.“ Dann ist Olympia, und danach? Mal sehen. Orthopädie könnte sich die Kämpferin vorstellen. So ein Medizinstudium habe ja auch ganz praktische Seiten, meint Stoll: „Man versteht seinen Körper viel besser.“

In den letzten 20 Jahren studierten bis jetzt über 19 Leistungs-sportler des OSPs erfolgreich an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (und/oder an der TU München).

EHEMALIGE MEDIZINSTUDENTEN AUS DEM LEISTUNGSSPORT:

Sybille Merk (geb. Powarzynski), Segeln; Björn Michel, Hockey,

mehrfacher Europa- und Weltmeister, Bronze Olympia 2004;

Anna Hoell, Segeln; Gabi Kutscherauer, Leichtathletik; Christina

Müller-Höcker, Softball; Alexander Mann, Bob, Weltmeister;

Benjamin Barz, Eishockey; Christopher Völk, Judo, Olympia-

teilnehmer London 2012; Theresa Diermeier, Judo; Stephanie

Frenz, Hockey; Philipp Birkner, Leichtgewichts-Rudern; Kim

Platten, Hockey; Christian David, Judo/Bob.

AKTUELL STUDIERENDE:

Gabriel Allgayer, Triathlon; Mareen Kalis, Leichtathletik; Mina

Ricken, Judo; Michel Adam, Judo; Enya Müller, Dressur; Theresa

Stoll, Judo, Vize-Europameisterin 2017 und 2018.

Eine der medizinischen Ausbildungsstätten der LMU

Freuen sich auf „ihre“ WM: v.l.n.r. die Oberstdorfer Medaillengewinner Vinzenz Geiger, Katharina Althaus und Johannes Rydzek

18 OSP-REPORT 04 18 NEUE OLYMPISCHE SPORTART: SURFEN NEUE OLYMPISCHE SPORTART: SURFEN OSP-REPORT 04 18 19

2020 in Tokio ist Wellenreiten erstmals olympische Disziplin. Wo-möglich für Deutschland am Start: der 21 Jahre alte Leon Glatzer. Geboren ist er auf Hawaii, zuhause in Costa Rica, als Surf-Profi aber ständig auf der ganzen Welt unterwegs. Klingt toll, hat aber auch Schattenseiten. Wenn sich die Elite der Wellenreiter ab Mitte September in den Brechern vor Tahara an der japanischen Südküste tummelt, wird Leon Glatzer woanders surfen. Die ISA World Surfing Games, eine Art Weltmeisterschaft, werden ohne den Blondschopf stattfinden – sehr zum Verdruss des jungen Deutschen. Eine Bänderverlet-zung im Knie setzte ihn in der ersten Jahreshälfte außer Gefecht, und da der Deutsche Wellenreitverband (DWV) schon im April die Teilnehmer an den World Surfing Games nominierte, hatte Glatzer keine Chance mehr sich zu qualifizieren. Dass er das Potenzial dazu hätte, darüber sind sich die Experten schon lange einig: Seit er 13 ist, surft er für Deutschland, war mit 16 bei den World Games schon mal Fünfter. Und schließlich ist Glatzer ne-ben Frankie Herrer und Arne Bergwinkel einer von drei Athleten, die vom Verband mit Blickrichtung Olympia gefördert werden. Glatzer sagt: „Dass Wellenreiten olympisch wird, ist der Wahnsinn! Es ist längst kein Party-Sport mehr, sondern sehr professionell geworden. Olympia ist ein großes Ziel für mich.“ Bei den nächsten Olympischen Spielen ist Surfen nun neben Klettern, Karate, Skateboarding und Baseball eine der neuen Disziplinen – und sicherlich die Sportart, die die spektakulärsten Bilder produzieren und die Jugend der Welt am stärksten anspre-chen wird. Seit den 90er-Jahren arbeitete Fernando Aguerre, der Präsident der International Surfing Association (ISA), an das IOC hin, bis er endlich den Zuschlag für seine Sportart bekam. Für

EL SCHNITZEL AUF DER WELLESurfen für Deutschland

Surfer wie Leon Glatzer ist das als mehrfacher deutscher Meister natürlich eine tolle Nachricht, erhält er doch nun Fördergeld vom DOSB sowie auch einen Betrag von der Sporthilfe, um Reisen, Trainer und Material finanzieren zu können. Den Löwenanteil decken jedoch die dank Instagram, Vimeo und Facebook immer schön präsenten Sponsoren, erklärt sein Manager Quirin Roh-leder: „Wer die Qualifikation für die WSL-Serie ernst nimmt, der ist schon viel unterwegs, muss mal nach Südafrika, Hawaii oder Martinique zu Wettkämpfen. Da braucht man im Jahr mindestens 40.000 Euro Budget.“

Die World Surf League (WSL) ist der Konkurrenzverband zur ISA – und der Traum eines jeden Wettkampfsurfers. Bali, Tahiti, Kalifornien, Hawaii, Brasilien, Malediven: Wie Super-Star Kelly Slater an den schönsten Stränden der Welt sein Geld zu verdienen, ist

ein Privileg, das nicht vielen gegeben ist. Entsprechend groß ist der Andrang in der Qualifikations-Tour eine Klasse tiefer. Mitten-drin: Leon Glatzer, der Deutsche aus Costa Rica, Spitzname: El Schnitzel. Deutsch an ihm ist vor allem die Herkunft seiner Eltern, die aus Kassel stammen, aber acht Jahre lang auf Hawaii lebten. „Ich bin im Norden von Maui zur Welt gekommen, in einem kleinen Dorf namens Ho‘okipa“, erzählt Glatzer. „Als ich zwei war, haben sich meine Eltern nach einem Urlaub so in Costa Rica

verliebt, dass wir schließlich dort hingezogen sind. Dort bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen – und Surfer geworden. Gelernt hab‘ ich‘s von meiner Mutter. Seit ich vier bin, ist sie mit mir fast jeden Tag raus in die Wellen gegangen. Mit neun oder zehn war ich fast je-den Tag auf dem Wasser, wurde immer besser, die Wellen immer größer. Doch dann schickte

mich meine Mutter auf die Schule in der Stadt – weit weg vom Strand. Da konnte ich nur noch in den Ferien surfen. Nach vier Jahren sagte ich zu meiner Mutter: ‚Ma, ich will Surfer werden! Das ist mein Traum!‘ Wir zogen wieder an den Strand, ich bekam einen Privatlehrer – und wurde richtig gut! Manchmal war ich acht Stunden auf dem Wasser. Ich war so hungrig!“ Auch heute noch lebt er am Strand, in dem kleinen Kaff Pavones an der Pazifik-küste ganz im Süden Costa Ricas – wenn er überhaupt mal zuhause ist. Mit zwei jungen Kollegen teilt er sich einen südafrikanischen Trainer, der nur ab und zu während der europäischen Saison (April bis Oktober) vorbeischaut. Da stehen nun Wettkämpfe in England, Frankreich und Spanien an, im September noch die Deutsche Meister-schaft an der französischen Atlantikküste, bevor es später im Jahr wieder nach Hawaii oder Taiwan geht – und bevor es dann im kommenden Jahr in Sachen Olympia-Qua-lifikation so richtig spannend wird. Die fünf anderen deutschen Top-Surfer sind alle nicht mehr in Deutschland zuhause,

sondern in Kalifornien, Australien, Südafrika, Ecuador und auf den Kanaren.

Zwei Startplätze pro Geschlecht pro Verband wird es im Sommer 2020 geben, 20 Frauen und 20 Männer werden letztlich um Gold surfen. So weit, so klar. Doch der Weg zu Olympia ist in etwa so kompliziert wie der erste Wellenritt für einen blutigen Anfänger. Es geht um deutsche und internationale Ranglisten, um Sonder-regelungen für Wildcards und Perspektivstarter, um WSL-Punkte und ISA-Platzierungen und vieles mehr. Verletzen sollte man sich besser nicht – und Erdbeben auf jeden Fall meiden. Als Manager Rohleder unlängst seinen Schützling im Indonesien-Urlaub auf Lombok nicht erreichen konnte, kam er ins Schwitzen: „Durch das Erdbeben waren die Wellen dort viel höher als sonst – viel zu hoch zum Surfen. Ich dachte schon: Er wird doch mit seiner Freundin nicht auf diesen Vulkan gekraxelt sein, wo dann alle fest-saßen...“ Glatzer steckte aber einfach nur im Funkloch – und stand bald schon wieder auf dem Brett, das ihm die Welt bedeutet. Sein Plan steht jedenfalls: Sechs bis acht Stunden am Tag in der Welle sein, gesund leben und essen (Sushi!), nicht zu viel Party. Ein einfaches Leben. Eins, das ihn zu Olympia führen könnte.

Spritzige Trainingsstätte

Leon Glatzer auf dem Weg zum Training

Tunnelblick

Seit Mitte Juli ist an der Kitzbüheler Hahnenkamm-Bahn eine ganz besondere Gondel im Umlauf: die Nummer 68 mit der Aufschrift Thomas Dreßen, dem Streif-Sieger vom Januar 2018. Ein Gespräch im Starthaus mit Deutschlands bestem Abfahrer.

Erst mal herzlichen Glückwunsch! Der letzte Deutsche, der einen Ehrenplatz am Seil bekam, war 2010 der Slalom-Fahrer Felix Neureuther. Auch er hatte damals sein erstes Weltcuprennen gewonnen. Die letzte deut-sche Abfahrer-Gondel nahm in Kitzbühel sogar schon 1978 ihren Betrieb auf, mit dem Namen Sepp Ferstl drauf.Es ist schon eine extrem große Ehre neben all den Ski-Legen-den hängen zu dürfen. Jetzt weiß man wirklich, dass man Kitzbühel gewonnen hat. Ich steige in jede Gondel gerne ein, weil ich weiß, dass hinter jedem Namen eine besondere Geschichte steckt.

Was wäre denn dein Wunsch-Gondelplatz gewesen?Zwischen der von Hermann Maier und der von Daron Rhalves. Aber jetzt hängt meine Gondel zwischen dem Österreicher Gerhard Nenning (Abfahrtssieg 1968) und dem Norweger Henrik Kristoffersen (Slalom-Siege 2016 und 2018) – und knapp vor Franz Klammer mit der Nummer 71.

Wie lange war heuer dein Sommerurlaub?Gerade mal zwei Wochen waren das insgesamt. Zwölf Tage war ich mit meiner Freundin auf Mauritius. Das war mir wich-tig, dass wir auch mal Ruhe hatten von dem ganzen Trubel, ohne all die Leute, die ständig was von einem wollen.

DER GONDOLIERE VON KITZBÜHEL

Aber es gab dann doch ein Überraschungstreffen mit der Kollegin Tina Weirather ...Unser Flieger nach Mauritius hatte Verspätung, und beim Warten hab‘ ich auf Instagram gesehen, dass die Tina Urlaubsbilder von ihrem Hotel gepostet hatte. Und ich dachte: „Herrschaft, das Hotel sieht ja ganz genauso aus wie unseres!“ Dann hab‘ ich ihr geschrieben, und wir haben uns dort mal kurz zum Essen getroffen. Das war ganz nett.

Mit welchen Gefühlen blickst du auf deinen bislang besten Weltcup-Winter zurück?Die ganze Saison war der Wahnsinn, von Anfang bis Ende. Die nötige Lockerheit war einfach da – und hoffentlich habe ich die im nächsten Winter auch wieder.

Was hat sich in deinem Leben nach dem Sieg auf der Streif geändert?Nicht so viel, den Hundsdreck muss ich immer noch selbst wegräumen. Da hat sich kaum etwas geändert, außer dass ich weniger Zeit habe für die Dinge, die ich gern tue – weil immer wieder irgendwelche Events oder Medienanfragen anstehen.

Wie sieht dein Sommersportprogramm aus?Zuerst gab‘s ordentlich Konditionstraining. Zum Golfen bin ich da leider noch überhaupt nicht gekommen. Motor-radfahren wäre gegangen, aber leider war meine Harley bislang noch in der Werkstatt. Und jetzt sind wir dann erst mal einen Monat lang im Trainingslager in Chile.

Genau an dem Tag, an dem du deine Gondel bekommen hast, fand in Kitzbühel ein riesiges Harley-Davidson- Treffen statt ...Ich hatte schon überlegt, ob ich mit einer meiner zwei Harleys komme, aber die, die jetzt fertig ist, ist eher für kurze Strecken ausgelegt und das wäre von zuhause in Oberösterreich zu weit und zu stressig gewesen.

Du lebst ja mit deiner Freundin in Oberösterreich. Wie oft musstest du schon Fragen über einen Wechsel vom DSV zum ÖSV beantworten?Ich bin sehr deutsch, genauer gesagt: sehr bayerisch. Daheim in Oberösterreich fragen mich längst alle, wann ich jetzt dann für Österreich fahre, und ich sage immer: „Leit, das wird nie der Fall sein!“ Dafür habe ich zu viel Nationalstolz.

Wie hast du als Fußball-Fan das frühe Ausscheiden des DFB-Teams bei der Fußball-WM in Russland verfolgt?

Geschaut hab‘ ich in Öster-reich – die waren natürlich nicht so traurig, als die Deut-schen ausgeschieden sind. Ich glaube, dass das schwie-rig war, wenn man vor vier Jahren Weltmeister geworden ist und nun wieder die Span-nung aufbringen musste. Aber ich bin mir sicher, dass die das wieder hinkriegen.

Wie sieht deine Prognose für den Winter aus? Hast du nach der tollen letzten Saison noch Luft nach oben?Die gibt’s immer, egal wie gut man ist. Es ist auch wichtig, dass man immer kritisch mit sich selbst ist, dass man alles

analysiert, egal ob nach einem Sieg oder einer Niederlage. Besser kann man immer etwas machen. Deshalb ist es so wichtig, nach vorn zu schauen. Das nächste Rennen kommt sowieso – da fragen dich die Verantwortlichen nicht, ob du schon bereit bist.

Und wie sieht‘s nach dem spektakulären Sieg auf der Streif mit neuen Sponsoren aus?Angebote gab es schon, es ist aber alles gleichgeblieben. Ich setze da auf Kontinuität. Ich finde es ist wichtig, loyal zu seinen Sponsoren zu sein.

STREIF-SIEGER THOMAS DREßEN:

Ein eigenes Auto hat jeder: Thomas Dreßen stolz auf sein neues Fahrzeug

DER GONDOLIERE VON KITZBÜHEL OSP-REPORT 04 18 2120 OSP-REPORT 04 18 DER GONDOLIERE VON KITZBÜHEL

Blick vom Starthaus auf die sommerliche Streif

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ANDREAS WELLINGER MIT DEM FC BAYERN AUF USA TOUR OSP-REPORT 04 18 2322 OSP-REPORT 04 18 ANDREAS WELLINGER MIT DEM FC BAYERN AUF USA TOUR

Der Wintersportler wird im Sommer gemacht, heißt es immer. Ausnahmen von dieser eisernen Regel muss es aber auch mal geben und als sich für Skisprung-Olympiasieger Andreas Wellinger heuer die Möglichkeit ergab, seinen Lieblingsklub FC Bayern auf der Audi Summer Tour in die USA zu begleiten, da sagte der 22-Jährige nur allzu gerne zu.

2018 war bis bislang in der Tat ein sehr spezielles Jahr für Andreas Wellinger: Platz zwei in der Gesamtwertung der Vier-schanzentournee nach zwei dritten Plätzen bei den Springen in Innsbruck und Bischofshofen, dann in Südkorea bei Olympia zunächst Gold auf der Normalschanze, eine Woche später Silber auf der Großschanze und dann auch noch Silber mit der Mannschaft – kein Skispringer war in Pyeongchang erfolgrei-cher als der junge Oberbayer. Viel zu verarbeiten also und was käme da passender daher als die Idee, den Kopf mal schön frei zu bekommen und nach der Saison mit seinem Lieblingsklub für eine Weile auf Tour zu gehen?

Im April, beim Spiel der Bayern gegen Borussia Dortmund, war die Idee über den gemeinsamen Sponsor Audi entstan-den und als Wellinger bei Bundestrainer Werner Schuster mit seinem USA-Plan vorstellig wurde, stieß er auf offene Ohren. „Ich bin Bayern-Fan, seitdem ich denken kann und wollte diese Chance unbedingt wahrnehmen. Die Trainer und Verantwort-lichen haben das zum Glück auch so gesehen, und so durfte ich schließlich mit“, erzählte Wellinger. Dabei musste er für die Tour mit den Bayern sogar einen Wettkampftermin absagen – eine schwere Entscheidung? „An sich nicht“, meinte Wellinger, „obwohl ich den Wettkampf vor eigenem Publikum schon sehr gern gesprungen wäre.“

scher Athlet, gibt andauernd hundert Prozent und will immer gewinnen. Da konnte ich mir einiges abschauen. Er macht alles mit einer beeindruckenden Ruhe. Er hat mir auch von seinem größten Moment, dem Tor im Wembley-Stadion erzählt. Mir geht es ähnlich mit den Erfolgen bei Olympia. Es ist sehr spannend, das von anderen Athleten zu hören.“ Aber auch die Bayern-Kicker staunten nicht schlecht, als der superfitte Skispringer einmal auf einen Gymnastikball sprang und darauf balancierte. „Sandro Wagner meinte sofort, er will das auch mal ausprobieren. Das ist genau der Austausch, der Spaß macht“, erzählte Wellinger, der sich aber auch mal die Umgebung von Miami anschaute und raus zu den weltberühmten Everglades fuhr.

Dass der so erfolgreiche Profisportler auf einmal wieder selbst zum Fan wurde, will er gar nicht verhehlen: „Ich will jetzt aber keine Selfies mit den Spielern machen, da weiß ich einfach selbst, wie das immer ist. Ich möchte ihnen schon ihre Ruhe lassen. Aber wenn es die Chance gibt, sich zu unterhalten, nehme ich das gern mit.“ Fußballbegeistert war er ja schon immer – und regional bedingt auch früh Bayern-Fan: „Ich fiebere immer mit und habe gelitten, wenn es mal nicht ge-laufen ist. Wenn ich die Möglichkeit habe in die Allianz Arena zu gehen, dann will ich da immer hin. Als Kind bin ich mit den Trikots von Giovane Elber, Martin Demichelis oder Roy Makaay rumgelaufen“, sagte Wellinger. Trikots hatte er mindestens zehn, schätzt er, auch Tassen, Bälle und andere Kleinigkeiten. Sein Idol Giovane Elber hatte er schon vor Olympia bei einem Teambuilding-Event getroffen: „Da hat er uns Eindrücke von seiner Karriere berichtet. Und jetzt hat er mir erzählt, dass er im Februar in Brasilien Skispringen geschaut hat. Das ist schon verrückt – und extrem cool.“

Und wie sieht es mit den eigenen Fertigkeiten am Ball aus? Vor den Wettkämpfen sieht man im Fernsehen ja öfter mal Bilder von fröhlich kickenden Skispringern. Wellinger sagt: „In unserem Team bin ich einer der Besseren, aber im Vergleich zu den Jungs von Bayern natürlich der Amateur hoch zehn.“ Man muss ja auch nicht alles können. Arjen Robben & Co. wird man wohl nie im Leben oben beim Absprung einer Skisprungschanze sehen.

ANDREAS WELLINGER MIT DEM FC BAYERN AUF USA TOUR

„FRÜHER BIN ICH MIT ELBER-TRIKOTS RUMGELAUFEN“

Stattdessen hüpfte er mit den Bayern-Profis ins Flugzeug über den großen Teich und erlebte die von ihm so bewunderten Kicker mal aus allernächster Nähe. „Das war wirklich span-nend,“ sagte er. „Ich konnte viel mit den Spielern und auch den Betreuern reden. Das sind super Erfahrungen für mich, die ich in meinem Sport umsetzen kann. Es ist interessant, wie sich die Kollegen bei den Terminen oder im Training verhalten. Im Endeffekt machen die Jungs genau das Gleiche wie ich jeden Tag, um dann in den Wettkämpfen Leistung zu bringen.“

Besonders Musterprofi Arjen Robben hat es ihm dabei angetan: „Ich bewundere ihn schon lange. Er ist ein unglaublich akribi-

Andreas Wellinger zeigt Arjen Robben was Balance ist

Ausflug mit seinem früheren Idol: Andreas Wellinger mit Giovane Elber

WAS MACHT EIGENTLICH MAX MÜLLER? OSP-REPORT 04 18 2524 OSP-REPORT 04 18 WAS MACHT EIGENTLICH MAX MÜLLER?

Servus Max, vor drei Jahren hast du deine aktive Karriere beendet. Wo ist dein Hockeyschläger gelandet?Im Keller. Den hab‘ ich wirklich schon lange nicht mehr in der Hand gehabt.

Was tust du jetzt?Ich arbeite bei der alpha-Gruppe in Nürnberg als Immobilienent-wickler und bin da für An- und Verkauf zuständig.

Was genau macht ein Immobilienentwickler?Wir kaufen Grundstücke, meistens welche mit schlechter Aus-

... DOPPEL-OLYMPIASIEGER MAX MÜLLER?

nutzung und entwickeln die dann weiter, entweder durch Abriss und Neubau oder aus dem Bestand heraus. Wir sind da ein bisschen langfristiger aufgestellt als viele andere in der Branche.

Seit wann arbeitest du da schon?Seit dreieinhalb Jahren. Das lief so überschneidend mit meinem Karriereende. Als ich bei alpha angefangen hab‘, habe ich dann beim Nürnberger HTC noch ein Jahr Bundesliga gespielt und danach aufgehört.

Und wie ist es nach 188 Länderspielen nun so ganz ohne Hockey?Eigentlich gar nicht so schlimm. Ich bin in meinem Beruf so gefordert und hab‘ noch ein paar andere Dinge, wo ich mich einbringe. Dementsprechend ist die Belastung und Anstrengung weiter hoch, wie früher im Sport. Es fehlt mir auch nichts. Ab und zu denke ich ‚ wäre schön, wenn man sich mal ein bisschen mehr bewegen würde, aber so ist nun mal der Lauf der Dinge. Es ist jedenfalls nicht so, dass ich ständig denke ‚ ach, wie wär‘ das jetzt wohl gewesen? – dazu bin ich viel zu gut eingespannt, um über so was nachzudenken.

Du hast in deiner Karriere ja auch so einiges von der Welt gesehen und erlebt: Kuala Lumpur, Peking, Neu-Delhi ...Das ist die Frage, ob man das als „gesehen“ bezeichnen kann. Zumindest die Flughäfen, Hockeyplätze, Hotels und die Strecken zwischendrin kenne ich dort. Wir hatten natürlich immer nur sehr wenig Zeit jenseits der Wettkämpfe. So ganz ohne Hockey.

Wie umfangreich ist aktuell dein Sportprogramm noch? Seit zwei, drei Monaten komme ich wieder etwas regelmäßiger

zum Sporteln: bisschen laufen, ein paar Fitnessübungen. Die drei Jahre davor habe ich echt fast gar nichts gemacht.

Hockey kann man ja auch nicht gerade mal so spielen wie Fußball oder Tennis ...Nee, das geht nicht. Und unsere zweite Mannschaft spielt halt auch noch recht leistungsorientiert. Die trainieren auch zwei Mal pro Woche und fahren am Wochenende zu den Spielen nach

Böblingen oder sonst wohin – da hätte ich auch gleich nach Köln fahren und Bundesliga spielen können. Insofern macht das für mich keinen Sinn in die zweite Mannschaft zu gehen, deshalb höre ich lieber ganz auf und spiele ein bisschen Tennis oder Golf, wenn es sich anbietet.

Golf hast du früher auch schon gespielt. Was macht dein Handicap?Unverändert, weil ich kaum zum Turnierspielen komme. Liegt immer noch so um die 10. Allerdings habe ich viele Jahre nicht gespielt und seit diesem Jahr behaupte ich jetzt, dass ich wieder spielen kann. Es ist wieder besser geworden.

In einem Interview vor vielen Jahren hast du mal gesagt, dass du dir eine Familie samt Kindern und Hund wün-schen würdest. Hat‘s geklappt?Zum Hund hat es bislang noch nicht gereicht, aber zu Ehefrau Annalena und Margareta, unserer zweijährigen Tochter. Gerade komme ich von der Baustelle, wo wir ein Häuschen renovieren. Und nebenher sitze ich ja noch für die CSU im Nürnberger Stadt-rat, im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg und bin 1. Vorsitzender des „Goldenen Rings“, eines Vereins, den ich gegründet habe zur olympischen Nachwuchsförderung für Nürnberger Athleten und der Nürnberger Olympia-Teilnehmer. Ich weiß also ganz gut, was ich zu tun habe.

Wie ist es denn so in der Politik? Da bist du mit deinen 31 Jahren ja bestimmt einer der Jüngeren, oder?Ja, zwar nicht der Jüngste, aber einer der Jüngeren, das schon. Aber Alter war noch nie eine Maßeinheit, die irgendwie eine Rolle gespielt hat. Sobald du mal im Herren-Bereich angekommen bist, spielt das Alter ja keine Rolle mehr. Du musst Leistung bringen, egal wie alt du bist. Ähnlich sehe ich das auch in der Politik. Da gibt es vielleicht Leute, die mit den politischen Gepflogenheiten etwas mehr Erfahrung haben und schon seit 30 Jahren im Stadt-rat sitzen, aber von der Leistung her ist es jetzt egal, ob man jung oder alt ist.

Gibt es spezielle Themen, um die du dich im Stadtrat kümmerst?

Ich bin logischerweise sportpolitischer Sprecher. Ansonsten sind meine Themen noch Schule und Verkehr, wo ich mich verstärkt einbringe.

Aufsichtsrat beim Club ist ja auch eine recht spezielle Aufgabe. Da wirst du jetzt in der Bundesliga-Saison wahr-scheinlich schön regelmäßig im Stadion sitzen, oder?Ja klar. Ich bin im vergangenen Jahr eingestiegen – da sah es ja noch ein bisschen anders aus. Es geht jetzt vor allem darum, die Ruhe im Verein zu bewahren, die seit etwa einem Jahr aufge-kommen ist. Das ist ganz nett für mich, weil ich in meinem Job nicht viel mit meinem alten Sportlerleben zu tun habe. Auch in der Politik ist es eher übersichtlich mit dem Sport – da geht es viel um Sportplatzbau und solche Sachen. Aber beim Club geht es dann um echten Sport sozusagen, also um die Dinge, die man früher auch erlebt hat. Das macht Freude, sich da mit einzubringen.

Was traust du der Mannschaft zu? Schafft sie den Klassen- erhalt?Ja, wir sind da positiv gestimmt. Weil wir unserer Mannschaft vertrauen, die sehr gut eingespielt ist. Die Mannschaft ist so zusammengestellt, dass man eine gefestigte Einheit bilden kann, die über Jahre zusammen spielt, egal ob in der 1. oder 2. Liga. Nur so macht die Saisonplanung auch Sinn, weil man als Aufsteiger eben nicht sagen kann, dass man mit relativ großer Wahrscheinlichkeit die Klasse hält. Deswegen muss man eine Mannschaft aufstellen, die in der 1. Liga bestehen kann und in der 2. Liga zusammen bleiben würde, und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen.

Hast du noch Kontakt zu den alten Hockey-Kumpels?Immer mal wieder. Ab und zu flattert mal ein Abschiedsspiel von irgendwem herein. Und jetzt waren ja die ersten Jahresta-ge: zehn Jahre Olympiasieg in Peking. Da sieht man sich dann schon mal.

Die Gold-Party 2008 in Peking im Deutschen Haus gilt ja bis heute als legendär...Das war sicherlich einer der schönsten Abende meiner Karriere!

WAS MACHT EIGENTLICH ...

26 OSP-REPORT 04 18 UPDATE SPORTERNÄHRUNG WAS NOCH SO AM OSP GESCHAH OSP-REPORT 04 18 27

BerufsorientierungIm Mai fand wieder das zwischenzeitlich fest im Kalender fixierte Berufsorientierungsseminar in Oberstdorf statt, bei dem Seminarleiter Siegfried Köhler jungen, beruflich noch unent-schlossenen Sportlern auch heuer wieder wertvolle Tipps für ihre Studien- und Berufswahl mit an die Hand gab.Dieses von der Deutschen Sporthilfe finanzierte Seminar kommt immer wieder hervorragend an und gibt den Athleten stets eine deutlich klarere Vorstellung bezüglich ihrer berufli-chen Perspektiven.

Ein wichtiger Grundstein auch für die Laufbahnberater, die darauf aufbauend eine fundierte Duale Karriereplanung maß-schneidern können.

Sollte bei dem ein oder anderen an diesem Seminar Interesse bestehen, bitte schnellstmöglich bei den Laufbahnberatern melden. Gegebenenfalls könnten wir noch ein zweites Seminar im November durchführen.

Social MediaEbenfalls von der Deutschen Sporthilfe gesponsort, fanden in Nürnberg und in München zwei Social-Media-Seminare statt. Herr Steger von der Firma Lobeco zeigte den anwesenden Sportlern auf, welche Potenziale bei richtiger Anwendung in diesen sozialen Netzwerken stecken und wie sie die Athleten für ihre persönlichen Zielsetzungen optimal nutzen können. Aber auch die Schattenseiten und lauernde Gefahren blieben nicht unerwähnt.

Auch hier sahen wir zufriedene Gesichter und werden versu-chen im nächsten Jahr erneut solch‘ ein Seminar auf die Beine zu stellen.

Frisch gebackene BürokaufleuteUnd wieder konnte im Sommer ein Kurs von OSP-Spitzensport-lern die Ausbildung zum Kaufmann/-frau für Bürokommuni-kation erfolgreich abschließen. Das gemeinsame Modell der Handwerkskammer von München und Oberbayern sowie des OSP Bayern, das Ausbildung und Spitzensport optimal vereint, fand nun schon zum achten Mal statt. Im April 2019 startet dann die neunte Auflage.

GolfZum 20. Mal fand in diesem Sommer das Golfturnier unseres Partners Klinik und Hotel St. Wolfgang in Bad Griesbach statt.

Da ließ es sich der OSP natürlich nicht nehmen mit von der Partie zu sein. Aber nicht zum Golf spielen war man da, sondern um Messungen zur individuellen Abschlaggeschwindigkeit sowie Aufnahmen zum Bewegungsablauf mit der Highspeed- Kamera beim Golfabschlag für jeden der Teilnehmer durchzu-führen. Und dies bei extremer Hitze und fast den ganzen Tag.So hatten sich die OSP-Mitarbeiter ihr Plätzchen am hervorra-genden abendlichen Festbuffet redlich verdient.Apropos Teilnehmer, hierunter befanden sich wieder illustre Gäste wie zum Beispiel Ex-Biathlon-Trainer Uwe Müssiggang oder Sascha Hehn von der filmenden Zunft.

WAS NOCH SO AM OSP GESCHAH:

und Regatten im Segelsport. In diesen Situationen tendieren v.a. Athletinnen häufig dazu, bewusst weniger zu trinken, um Toilet-tengänge zu vermeiden, und nehmen eine Dehydratation dafür in Kauf. Der Einsatz eines Getränks mit hohem BHI kann hier gute Dienste leisten. Natürlich ist der Kaloriengehalt der verschiedenen Getränke zu berücksichtigen. Ob reine Elektrolytlösung oder eher doch mit Kohlenhydraten, ist abhängig von der Situation

und daher individuell zu entscheiden. Wer übrigens nachts mit verstärktem Harndrang kämpft: Keine größeren Wassermengen kurz vor dem Schlafen trinken. Dafür mehr über den Nachmittag und zum Abendessen trinken.

Dr. Claudia Osterkamp-BaerensErnährungsberatung, OSP Bayern

GETRÄNKE: WELCHES HYDRIERT AM BESTEN?

Literatur: Maughan et al, 2016: A randomized trial to assess the potential of different beverages to affect hydration status: development of a beverage hydration index. doi: 10.3945/ajcn.115.114769 – Maughan et al., 2018: Sucrose and sodium but not caffeine content influence the retention of beverages in humans under euhydrated conditions. doi: 10.1123/ijsnem.2018-0047

Dass unter Belastung Getränke mit einer speziellen Mischung aus Natrium und Kohlenhydraten einer Dehydrierung effektiver entgegenwirken als Wasser pur, ist bekannt. Bislang weitgehend ungeklärt ist, ob es Getränke gibt, die auch unter Ruhebedingun-gen die Wasserbilanz längerfristig besser als andere ausgeglichen halten können. Eine englische Forschergruppe hat sich vor kur-zem damit beschäftigt und einen neuen Index entwickelt.

Der Beverage-Hydration-Index (BHI)Die Forscher ließen normal hydrierte Personen jeweils 1 Liter eines Testgetränkes innerhalb von 30 min trinken. Anschließend wurde die in den nächsten 2 h produzierte Urinmenge ermittelt und ins Verhältnis zur Urinmenge gesetzt, die nach 1 Liter stillem Wasser unter gleichen Bedingungen ausgeschieden wurde. Und tatsächlich: Es gibt Unterschiede, wie die Abbildung zeigt. Nach Orangensaft, den beiden Milchvarianten und der Oralen Rehy-dratationslösung (= medizinische Lösung, z.B. Oralpädon) wird signifikant weniger Urin produziert. Entscheidend für diesen Effekt ist die Zusammensetzung des Getränks, in erster Linie der Gehalt an Elektrolyten (v.a. Natrium und Kalium) und Kohlenhydraten (und Gesamtenergie). Sie sorgen dafür, dass die ins Blut einströ-mende Flüssigkeit das Blut nicht zu stark verdünnt. Bei Wasser pur kommt es kurzzeitig zu einem so starken Verdünnungseffekt, dass der Körper diesen durch verstärkte Urinproduktion auszugleichen versucht.

Was heißt das für die Praxis?Für alle Situationen, in denen es schwierig ist viel zu trinken oder Toiletten zu finden, sind diese Erkenntnisse viel wert. Und von denen gibt es auch im Sport mehr als genug, wie die Schneetrai-nings auf den Gletschern, lange Reisetage im Auto oder Flieger

UPDATE SPORTERNÄHRUNG

Die Leitung der Klinik und des Hotels St. Wolfgang mit Sportler und Filmheld Sascha Hehn (rechts im Bild)

SERVICESEITEN OSP-REPORT 04 18 2928 OSP-REPORT 04 18 SERVICESEITEN

Dr. Karl-Heinz Tauscher (Internistik), MVZ Oberstdorf (Orthopädie): Dr. Johannes Fuchs, Dr. Jan Schneider, Dr. Peter Katzmaier Termine nach Vereinbarung: Regionalzentrum oder Tel.: 0 83 22/703-103

Dr. Lutz KistenmacherOUCC Berchtesgaden Telefon Praxis: 08652-6553911Handy: 0171-8073432

Klinikum Nürnberg SüdOberarzt Dr. Markus Geßlein (Orthopädie)Tel.: 0911/3987755Oberarzt Dr. Bernd Langenstein (Internistik)Tel.: 0911/3985630 oder 0911/398113799Dr. Albert Güßbacher, Maxtorhof, Tel.: 09 11/366 81 30

Dr. Roland Eisele, KKH BlaubeurenTel.: 0 73 44/ 170 - 61 09 Hessingpark-Clinic Ärztlicher Leiter: Dr. Ulrich Boenisch (Vermittlung nur über Jens Geist)

Klinikum Garmisch-Partenkirchen Dr. Björn MichelTel.: 08821-77 1245

Harald Martin, Gesine Bowen Mo.-Fr.: 17.30-21.30 UhrIm Steinach 1687561 OberstdorfTel.: 08322-98413

Rudi Lisowski, Thomas Aschauer, Franziska Ebert, Michael Pohlner

Medical Park AG St. Theresien NürnbergMommsenstrasse 2290491 NürnbergTel.: 09 11/569 25 50Filip SobotkaKristin Jugel

Richard BayerleAndi Geisslinger nach Aushang im BLZ,Ansonsten: Therapie- und Trainings-zentrum FriedbergTel.: 08 21/608 91 20

Klinikum Garmisch-PartenkirchenTermine nach VereinbarungEdi Geigl Tel.: 08821-777802

Günther HartungTermine nach Vereinbarung

Ulrich Fietkau (Berchtesgaden)Michael Veith (Ruhpolding)Johann Rampl (Inzell)Termine nach Vereinbarung

Michael KeimTermine nach Vereinbarung

Max Rieder Termine nach Vereinbarung

Florian Beck [email protected] Termine nach Vereinbarung

Manfred Weber, [email protected].: 8-12.30 Uhr, nachmittags nach Bedarf

Ludwig FranzTel.: [email protected] Laufbahnberatung und Umfeldmanagement

Thomas Apel Tel.: [email protected] nach Vereinbarung

Markus [email protected].: 08821-9546 46Fax: 08821-9546 95

MÜNCHEN

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SekretariatSachbearbeiterinÖffentlichkeitsarbeit, Sachbearbeiter

Laufbahnberatung und UmfeldmanagementStellv. Stützpunktleiter

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BEREICH

Klaus Pohlen, [email protected]

Sabrina Kopp, [email protected] Jochen Müller, [email protected]

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Axel Kuhlen, [email protected]

Jens Geist, [email protected]

Dr. Oskar HandowRita RegösDr. Kai EngbertDr. Nils Bühring

Dr. Claudia Osterkamp-Baerens

Florian Göttl, [email protected] KoubaThomas HendricksFlorian Graf

ANSPRECHPARTNER

80809 München, Spiridon-Louis-Ring 25 Tel.: 089/30 67-26 81Fax: 089/157 39 93

Tel.: 089/30 67-26 81, Fax: 089/157 39 93Tel.: 089/30 67-26 80

80809 München, Spiridon-Louis-Ring 25, Tel.: 089/30 67-26 82

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Tel.: 089/30 67-26 84

Vermittlung über Jens Geist

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Hohenlohestraße 491452 Wilhermsdorf

Am Eiskanal 30a86161 AugsburgTel.: 08 21/55 97 23Fax: 08 21/567 64 82

Im Olympiaskistadion 82467 Garmisch-Partenkirchen Tel.: 0 88 21/95 46 46 Fax: 0 88 21/95 46 95

ANSCHRIFT KOORDINATOR TRAININGSWISSENSCHAFTEN PHYSIOTHERAPIE SPORTMEDIZINISCHE BETREUUNG

Ganzheitliche Laufbahnberatung/Duale Karriereplanung:· Schule/Studium· Ausbildung/Beruf· Praktika/Ferienarbeit· Bundesfreiwilligendienst · Bundeswehr/Landes- und Bundespolizei/Zoll· Kontakte zu Behörden und Firmen· Studien- und Berufswahl· Bewerbungen

Koordination von:· leistungsdiagnostischen und sportwissenschaftlichen Untersuchungen· trainingswissenschaftlichen Maßnahmen in den Außenstellen· Jahresplanungen und Kooperations vereinbarungen mit den Spitzenverbänden

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Medical Park St. Hubertus, 83707 Bad Wiessee, Sonnenfeldweg 29Medical Park Chiemsee, 83233 Bernau-Felden, Birkenallee 41Klinik und Hotel St. Wolfgang, 94086 Bad Griesbach, Ludwigpromenade 6

Klinikum Garmisch-Partenkirchensporthopädicum Straubing, Orthopädisch-Chirurgische Gemeinschaftspraxis, Bahnhofplatz 8, 94315 StraubingAsklepios Klinik Lindenlohe GmbH, Lindenlohe 18, 92421 SchwandorfSchön Klinik München Harlaching

OSP Bayern, 80809 München, Spiridon-Louis-Ring 25TU München, Fachgebiet für Biomechanik

Zentrale MünchenAußenstelle AugsburgRegionalzentrum Chiemgau/Berchtesgadener LandRegionalzentrum Chiemgau/Berchtesgadener Land/RuhpoldingRegionalzentrum Chiemgau/Berchtesgadener Land/InzellRegionalzentrum Garmisch-PartenkirchenRegionalzentrum Allgäu

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täglich 8.00-16.00 Uhr und nach tel. Vereinbarung Tel.: 089/28 92-44 41Mi. 15-18 Uhr am OSP, Tel.: 089/30 67-23 31

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Kontakt über Jens GeistKontakt über Jens Geist

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Impressum, Herausgeber: Olympiastützpunkt Bayern, Spiridon-Louis-Ring 25, 80809 München, Tel: 089/30 67-26 81, Fax: 089/157 39 93, Internet: www.ospbayern.de

Redaktion: OSP Bayern. Klaus Pohlen (verantwortlich i.S.d.P., Adresse siehe links), Axel Kuhlen, Klaus Sarsky, Thomas Becker, Verkaufspreis e 2,50 (e 10,- Jahresabonne-ment), Bezug: OSP Bayern, Erscheinungsweise: vierteljährlich

IMPRESSUM FP Werbeagentur GmbH & Co. KG. Internet: www.fp-handelsmarketing.de, Projektmanagement: Franziska Janker, Konzept & Kreation: Alexander Hoffmann, Druck: Mayer & Söhne Druck- und Medien- gruppe, 86551 Aichach

Fotorechte: S1: dpa, Picture-Alliance, S5: DSV, privat, S6: dpa, Picture-Alliance, S7: Hanna Wichmann: Ralf Kuckuck / BS Berlin,

Pisker, privat, S8,9: dpa, Picture-Alliance, S10,11: Astrid Eckert / TUM, S12: MRI / TUM, S13: DGV / Stebl; Lang, S14: Klinikum

Garmisch-Partenkirchen, dpa, Picture-Alliance, S15: dpa, Picture-Alliance, privat, S16: LMU, S17: OK Oberstdorf2021, S18: Shane

Leon, S20,21: KSC-HKR, S22,23: AUDI AG, S24,25: Steven Rösler, DHB, S27: Klinik und Hotel St. Wolfgang

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