Date post: | 08-Mar-2016 |
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Schutzgebühr 2,- €www.osnabruecker-land.de
Titelseite:
Oben: Wasserschloss Schelenburg
Links unten: Impressionen im Park Schloss Hünnefeld
Mitte rechts: Lichtspiel im Kreuzgang Kloster Malgarten
Unten rechts: Schloss Ippenburg
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Quakenbrück
Bramsche
Bersenbrück
Osnabrück
Ibbenbüren
Melle
Bad Essen
Ankum
Lengerich
Bad Rothenfelde
Hunteburg
Berge
Eggermühlen
Fürstenau
Merzen
Recke
Hörstel
Neuenkirchen
Damme
Diepholz
Ostercappeln
Glandorf
Borgholzhausen
Bad Iburg
Schledehausen
SpengeDissen
Hagen aTW Georgsmarien-hütte
Alte Schätze neu entdecken
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Seite 4
Schloss Osnabrück Seite 6 Schloss Iburg Seite 8 Schloss Fürstenau Seite 10 Schloss Ippenburg Seite 12
Schloss Hünnefeld Seite 14
Kloster Bersenbrück Seite 28 Schloss Eggermühlen Seite 30 Ruine Wittekindsburg Seite 32 Stift Börstel Seite 34 Kloster Ohrbeck Seite 36
Kloster Gravenhorst Seite 38
Burg Wittlage Seite 16
Wasserschloss Schelenburg Seite 18 Gut Ostenwalde Seite 20 Schloss Gesmold Seite 22
Kloster Malgarten Seite 24
Gut Sögeln Seite 26
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Die Zeitreise beginnt
Burgen, Schlösser und Klöster haben das Osnabrücker Land in beson-
derer Weise geprägt. Viele dieser alten Schätze sind noch heute erhalten und
lohnen einen Besuch. Alles begann mit Karl dem Großen, der Ende des 8. Jh.
das Sachsenland eroberte, um das Volk zum christlichen Glauben zu bekeh-
ren. Widukind, der Anführer der Sachsen, leistete zwar erbitterten Wider-
stand, war ihm letztlich aber unterlegen. Nach dem Friedensschluss richtete
Karl der Große eine Missionsstation an einer Hasefurt ein. Dieser Ort war der
Ursprung Osnabrücks und wurde um 800 zum Bischofssitz erhoben.
Karl der Große setzte nicht nur Grafen, sondern auch Bischöfe als Lan-
desherren ein. Während die Grafen für die Verwaltung der eroberten Gebiete
zuständig waren, sollten die Bischöfe die letzten heidnischen Sachsen bekeh-
ren. Im Gegensatz zu den Bischöfen hatten die Grafen militärische, richterli-
che und exekutive Befugnisse.
Die Bischöfe waren den Grafen zwar nicht untergeordnet, doch waren sie
bestrebt, weltliche Macht zu erlangen: Sie wollten von den Grafen unabhän-
gig sein.
Als die geistlichen Landesherren im 13. Jh. das Recht erhielten,
Befestigungen anzulegen, nutzten sie dieses aus, um ihre Herrschaft
auszubauen. Die Iburg bestand bereits als bischöfl iche Residenz.
Doch nun durften die Bischöfe auch Landesburgen errichten, um
die Grenzen des Fürstbistums Osnabrück zu sichern, so die Burg
Fürstenau im Nordwesten und die Burg Wittlage im Osten. Zu
Wittlage gehörten die Rittersitze Hünnefeld und Ippenburg.
Die bischöfl ichen Landesburgen dienten zudem als Stützpunkte für
weitere Landnahmen. Daher kam es im 13. und 14. Jh. zu zahlrei-
chen Fehden mit den Grafen. Das Fürstbistum um-
fasste schließlich ein Gebiet, das sich annähernd
mit dem heutigen Osnabrücker Land deckt.
Während des Dreißigjährigen Krieges blieben Osna-
brück und das Osnabrücker Land teilweise evangelisch.
Im Laufe der Friedensverhandlungen führte diese Tatsa-
che zu dem Beschluss, dass das Fürstbistum fortan im
Wechsel von katholischen und evangelischen Bischöfen
regiert werden sollte. Dabei waren die evangelischen
Bischöfe immer aus dem Welfenhaus Braunschweig-Lü-
neburg zu wählen.
Nach dem Westfälischen Frieden kam mit Ernst August I. der
erste protestantische Bischof ins Osnabrücker Land. Er und seine
Frau, Sophie von der Pfalz, eine Enkelin des englischen Königs Jakob I.,
residierten zunächst auf der Iburg. Dort wurde im Oktober 1668 Sophie Charlotte
geboren, die im Jahre 1701 an der Seite von Friedrich I. erste Königin in Preußen
wurde.
Die Zeitreise beginnt...
Sophie Charlotte
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Dom zu Osnabrück
Reliquienschrein aus dem Osnabrücker Domschatz
Als die Iburg als Residenz nicht mehr repräsentativ genug erschien, ließ Ernst Au-
gust I. in Osnabrück ein großes Barockschloss nach französischem Vorbild errichten. Im
Jahre 1673 bezog er mit seiner Familie das neue Schloss.
Durch seine Verbindung mit Sophie von der Pfalz brachte Ernst August I. das Haus
Hannover in die Anwartschaft auf den englischen Thron. Als ihr Sohn Georg Ludwig
den englischen Thron bestieg, begann die Personalunion zwischen Großbritannien und
Hannover, die bis 1837 bestand. Durch diese weit verzweigten Beziehungen wurde das
Schicksal des Fürstbistums Osnabrück immer wieder von außen beeinfl usst.
Nachdem die Bischöfe ihre Macht ausgebaut und gesichert hatten, wandelte sich
auch die Funktion der Rittersitze. Sie dienten nun nicht mehr in erster Linie der Vertei-
digung, sondern der Repräsentation. Die wehrhaften Anlagen wurden vom 16. bis zum
18. Jh. zu stattlichen Renaissance- und Barockschlössern ausgebaut.
Heute laden die Burgen, Schlösser und Klöster mit ihrem vielfältigen Angebot zu
einem Besuch ein. Historische Ausstellungen, Besichtigungen und Führungen bieten die
Möglichkeit, die Geschichte des Osnabrücker Landes und des nahe gelegenen Tecklen-
burger Landes zu ergründen. Bei Konzerten, Lesungen, Theateraufführungen und Gar-
tenfestivals können Besucher die Anlagen neu entdecken und erleben.
Einige Klöster und Stifte verfügen über ein umfangreiches Programm im Bereich der
Weiterbildung. Andere präsentieren sich als moderne Kunst- und Kulturzentren. Wer
in historischem Ambiente feiern, übernachten oder tagen möchte, fi ndet auch hierzu
Gelegenheit. Jede Anlage hat ihre besonderen Vorzüge. Um diese kennen zu lernen,
soll dieser Kulturführer eine kleine Hilfe sein.
Gut Bruche
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Mit Ernst August I., dem späteren Kurfürsten von Hannover kam im Jahre 1661 seine gebildete Gemahlin Sophie von der Pfalz auf die Iburg ins Osnabrücker Land. Sophie von der Pfalz war eine Enkelin des englischen Königs Jakob I. und gehörte damit zur Dynastie der Stuarts. Im Jahre 1701 erließ das englische Parlament den „Act of Settlement“, der alle Katholiken und damit die männliche Linie des Hauses Stuart von der Thronfolge ausschloss. Damit ging der britische Thron an das deut-sche Fürstenhaus Hannover über. Da Sophie von der Pfalz den Thron selber nicht mehr besteigen konnte, wurde ihr Sohn Georg Ludwig, Bruder von Sophie Charlotte, im Jahre 1714 als Georg I. König von England und Hannover.
EnglischeKrönungskrone
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B arocke Oase im Herzen der Stadt
Inmitten der Stadt, direkt am viel befahrenen Neuen Graben,
erhebt sich die leuchtend gelbe Fassade des Osnabrücker
Schlosses. Betritt man den Innenhof durch das repräsenta-
tive Torhaus, empfängt einen studentisches Leben. Die
ehemalige Residenz des Osnabrücker Fürstbischofs ist
heute Teil der Universität Osnabrück. Der großzü-
gige Schlossgarten, der sich hinter dem Haupt-
gebäude erstreckt, ist nicht nur für die Studen-
ten sondern auch für viele Osnabrücker und
Besucher eine Oase des Atemholens in der
Hektik der betriebsamen Friedensstadt.
E ine repräsentative Residenz
für das „neue“ Fürstbistum
Das Osnabrücker Schloss entstand als reprä-
sentativer Sitz des Fürstbischofs von Osnab-
rück erst Ende des 17. Jahrhunderts. Wäh-
rend des Mittelalters hatte der Bischof von Osnabrück auf
der Iburg (s. S. 8/9) südlich der Stadt residiert, in angemes-
sener Entfernung von den Auseinandersetzungen zwischen
Hochstift (also dem Bistum) und aufstrebenden städtischen
Führungsschichten, die für das Hoch- und Spätmittelalter
charakteristisch waren.
Nach den Beschlüssen des Westfälischen Friedens, der in
Münster und Osnabrück 1648 ausgehandelt worden war,
sollte das Fürstbistum Osnabrück abwechselnd von einem
evangelischen und katholischen Fürstbischof regiert werden.
Nun wollte der erste weltliche (lutherische) Fürstbischof von
Osnabrück, Ernst August von Braunschweig-Lüneburg (Fürst-
bischof 1662-1698), seinen absolutistischen Herrschaftsan-
Schloss Osnabrück
spruch durch eine angemessene Residenz unterstreichen. Er
ließ in den Jahren 1667-1673 die barocke, vierfl ügelige An-
lage errichten. Zuerst wurde das Hauptgebäude (corps des
logis) mit dem Wohn- und Gästezimmern errichtet, danach
die Flügelbauten um den Innenhof. Im Schloss befand sich
neben der Hauskapelle auch ein repräsentativer 25 m langer
Festsaal.
Der Schlossgarten, der sich auf gut drei Hektar hinter der
Terrasse des Haupthauses erstreckt, wurde nach Plänen des
Gartenarchitekten Martin Charbonnier gestaltet, dessen be-
kannteste Gartenplanung der später geschaffene Schlossgar-
ten in Hannover-Herrenhausen ist.
D ie Bande zum englischen Thron
Bald nachdem ihr jüngster Sohn Ernst August geboren wur-
de, zog die Fürstenfamilie 1679 nach Hannover, wo Fürstbi-
schof Ernst August das Erbe seines verstorbenen Sohnes Jo-
hann Friedrichs im Fürstentum Hannover antrat. So stand das
Schloss lange Zeit leer. Der älteste Sohn Ernst Augusts, Georg
Ludwig, wurde 1714 als Georg I. König von England. Durch den
act of settlement
waren 1701 alle
kathol ischen
Erben von der
e n g l i s c h e n
T h r o n f o l g e
ausgeschlos-
sen worden,
sodass der
Thron an das
Haus Hannover
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InfosBesichtigung:
Eine Außenbesichtigung des Schlosses sowie
das Begehen des Schlossgartens sind jeder-
zeit möglich. Während des Semesterbetrie-
bes kann man auch in den Eingangsbereich
des Hauptfl ügels gehen und einen Blick
durch die großen Fenster über die Terrasse
in den Schlossgarten werfen.
Die Gedenkstätte Gestapokeller ist für Be-
sucher an jedem ersten Sonntag im Monat
von 14.00-17.00 Uhr geöffnet.
Führungen:
Auf besonderen Wunsch (nur bei Gruppen-
buchungen) kann das Schloss in die Alt-
stadt- oder Neustadtführungen durch Osna-
brück aufgenommen werden. Dabei wird
die Schlossanlage jedoch nur von außen
erläutert. Gruppenführungen für den Ge-
stapokeller können über die separate Kon-
taktadresse (siehe Tipp) gebucht werden.
Veranstaltungen:
Die herrliche Atmosphäre des Schlossgar-
tens und des Innenhofes bildet häufi g den
Rahmen für Konzerte, Kulturprogramme
und Events aller Art. Aktuelle Termine nennt
Ihnen gerne die Tourist-Information.
Besonderheiten:
Eingangsbereich, Aula und Terrasse des
Schlosses können auf Anfrage für Tagun-
gen, Incentives und/oder Rahmenprogram-
me gemietet werden. Gerne informiert das
Tagungs- und Kongressbüro Osnabrück
über entsprechende Möglichkeiten und
organisatorische Einzelheiten und stellt den
Kontakt zu einem Ansprechpartner bei der
Universität her.
(Tel. 0541/323 3074,
E-Mail: [email protected])
Ein – nicht nur – studentischer Treffpunkt
ist die Kneipe „Unikeller“ im Gewölbe des
Westfl ügels. Hier und im Biergarten kann
man bei frisch gezapftem Bier und anderen
Leckereien den Abend genießen.
Kontakt:
Universität Osnabrück
Neuer Graben 29 / Schloss
49069 Osnabrück
Tel. 0541/969-0
www.uni-osnabrueck.de
Tourist-Information Osnabrück ı Osnabrü-
cker Land
Bierstraße 22/23
49074 Osnabrück
Tel.: 0541/323-2202
Fax: 0541/323-2709
E-Mail: [email protected]
www.osnabrueck.de
TippGEDENKSTÄTTE GESTAPOKELLER OSNABRÜCK1938 richtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in der umgebauten Reithalle des ehemaligen Westfl ügels des Schlosses ihren Osnabrücker Dienstsitz ein. Im Keller befanden sich fünf Haftzellen. Ein erster schrecklicher Hö-hepunkt der Verfolgung durch das Terrorregime der Nationalsozialisten war die Pogromnacht vom November 1938. Bis zu 90 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden von der Gestapo in den Haftzellen des Schlosses festgehalten, um anschließend in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert zu werden. Ab 1944 richtete das Regime ein Arbeitslager in Ohrbeck ein (s. S. 36-37). Für viele der Opfer begann ihr meist tödlicher Leidensweg im Gestapokeller des Osnabrücker Schlosses.Seit 2001 unterhält der Verein Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e. V. mit Unterstützung der Universität eine Gedenkstätte an diesem Ort. Dauer- und Wechselausstellungen wollen dem Besucher eine fremde Zeit vor Augen füh-ren, den Opfern Gesicht und Stimme und den Täter Namen geben. So ist ein Ort des Erinnern und Gedenken entstanden.
Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e. V.c/o Universität Osnabrück49069 OsnabrückTel.: 0541-969-6060E-Mail: [email protected]
fi el, das durch die Frau Ernst Augusts, Sophie von der Pfalz, mit
dem Haus Stuart verwandt war.
Auf dem Weg zu einem Besuch in seiner Heimatstadt Han-
nover starb Georg Ludwig 1727 auf Schloss Osnabrück und
wurde in der Kapelle von Schloss Herrenhausen beigesetzt.
Nach dem Ende des Alten Reiches
Nachdem mit dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation 1803 die geistlichen Fürstentümer aufgelöst
worden waren, verlor auch das Osnabrücker Schloss seine Funk-
tion als Residenz. In den folgenden Jahrzehnten wurde das
Gebäude für Verwaltungszwecke genutzt und beherbergte zu
Zeiten des Nationalsozialistischen Terrorregimes Verhör- und
Gefängniszellen der Geheimen Staatspolizei.
Durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges bis auf
die Außenmauern zerstört, wurde das Schloss nach dem Krieg
wieder aufgebaut. Der Schlossgarten wurde nach Plänen von
Prof. Werner Lendholt auf seiner ursprünglichen Fläche neu ge-
staltet.
Seit 1974 beherbergt das Schloss Präsidium und Verwaltung der
neugegründeten Universität Osnabrück. Auch die Fachbereiche
Musik und Evangelische Theologie nutzen die Räumlichkeiten
des Schlosses.
W eltoffene Heimat für Bildung
und Forschung
Mit gut 10.000 Studierenden und 1.500 Mitarbeitern ist
die Universität Osnabrück eine mittelgroße Universität, die
ein breites Fächerspektrum pfl egt. Unter dem Motto „Er-
folgreich studieren für eine erfolgreiche Zukunft“ bietet die
Universität Osnabrück rund 130 attraktive und moderne
Studiengänge an. Die Studierenden fi nden ein breites
Lehrangebot vor – von der klassischen juristischen Ausbildung über Lehramtsstudiengänge und einem
weit gefächerten Angebot von Bachelor-Studiengängen bis hin zu profi lbildenden Master-Studiengängen
wie Angewandte Systemwissenschaft, Cognitive Science, Internationale Migration und interkulturelle
Beziehungen oder Geoinformatik.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedenster Fächer kennzeichnet die Forschung der Universität Osnabrück.
Vier interdisziplinär arbeitende Institute, die sich zentralen wissenschaftlichen Fragen der Migrationsforschung,
der Kognitionswissenschaft, der Umweltsystemforschung und der Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit stellen,
prägen ebenso maßgeblich das Profi l der Universität Osnabrück wie die Rechtswissenschaft, die sich im „European
Legal Studies Institute“ mit Fragen zur Rechtsvergleichung und zur Rechtsvereinheitlichung in Europa befasst.
Auf den Spuren von Sophie Charlotte
Manch einer mag sich fragen, warum sich das Fernsehen aus
Berlin für Bad Iburg interessiert, warum seit über 25 Jahren
eine Städtepartnerschaft zwischen beiden Orten besteht und
warum es an der Spree einen Straßenzug namens „Iburger
Ufer“ gibt. Die Spuren, die von Bad Iburg nach Berlin und
wieder zurück führen, haben ihren Ursprung in der Ge-
schichte des preußischen Königshauses.
Berlin-Charlottenburg ist nach Sophie Charlotte be-
nannt, die 1668 auf der Iburg geboren und 1701
an der Seite von Friedrich I. erste Königin in Preu-
ßen wurde. Friedrich I. gründete Charlotten-
burg und wollte mit dem Namen von Stadt und
Schloss seine im Jahre 1705 im Alter von nur 36
Jahren verstorbene Frau ehren.
Sophie Charlotte lebte mit ihren Eltern Ernst
August I. von Braunschweig-Lüneburg und So-
phie von der Pfalz bis 1673 auf der Iburg. Dann
bezog der erste protestantische Fürstbischof mit
seiner Familie das neu erbaute Schloss in Osnabrück.
Vorher hatte die Iburg 600 Jahre lang den bischöfl ichen
Landesherren als Residenz gedient.
Die Festung auf dem Berg
Die älteste und umfassendste Festung ist zugleich die einzig
erhaltene Höhenburg des Osnabrücker Landes. Sie erhebt
sich südlich des Teutoburger Waldes auf einem steilen Berg,
der nur vom Osthang her zu erreichen ist.
Ausgrabungen an der Westspitze des Berges belegen die An-
fänge der Iburg im 11. Jh. Es wurde ein turmartiges Gebäude
mit seinen späteren Umbauten entdeckt, das wahrscheinlich
mit dem Turm von Bischof Benno I. identisch ist. Man geht
sogar davon aus, dass diese Anlage auf den Resten einer
sächsischen Fluchtburg aus dem 9./10. Jh. errichtet worden
ist.
Benno II. erkannte die strategisch günstige Lage oberhalb ei-
ner von Osnabrück nach Münster verlaufenden Handelsroute
und baute die Iburg zu einer bischöfl ichen Festung aus. In der
Vorburg, an der leichter zugänglichen Ostseite des Hanges,
richtete er 1080 ein Benediktinerkloster ein, das bis zur Säku-
larisierung 1802 Bestand hatte.
Der erste ständig auf der Iburg residierende Bischof war
Konrad IV. von Rietberg. Zwar ließ er Ende des 15. Jh. den
achteckigen Bergfried errichten. Doch heute ist der weithin
sichtbare Turm allgemein als Bennoturm bekannt. Die unte-
ren Geschosse, die früher als Verlies dienten, könnten bereits
im 11. Jh. entstanden sein.
Musikerlebnis im Rittersaal
Fürstbischof Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfen-
büttel schließlich baute Ende des 16. Jh./Anfang des 17. Jh.
die Iburg ganz im Zeichen seiner Zeit zu einer vierfl ügeligen
geschlossenen Renaissanceanlage aus. Neben Bibliothek,
Apotheke und Lustgarten mit Jagdschloss entstand um 1600
auch der Saal, auf den der heutige Rittersaal zurückgeht.
Da Schloss und Kloster während der Besetzung im Dreißig-
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Schloss Iburg
InfosBesichtigung Schloss und Kloster:
Außenbesichtigung: jederzeit
Besichtigung des Rittersaals: Mai-Okt., Mo-Do
14-16 Uhr, Eintritt: Erw. 1 €, Kinder 0,50 €
Besichtigung Schlossmuseum:
Dauerausstellung „Befestigung, Bischofsresi-
denz, Kloster – archäologische Forschungen
auf der 1200 Jahre alten Iburg“,
Fr-So 14.30-17 Uhr, Gruppen nach Anmel-
dung, Eintritt: 2 € pro Pers.
Führung Schloss und Kloster:
Führung Sa-So 15 Uhr, April bis Oktober auch
Freitags, Gruppen nach Anmeldung 3 € pro
Pers., Kurkarteninhaber 2,50 €, Gruppen pau-
schal 40 €, Kinderschlossführung nach Anmel-
dung, Termine bitte erfragen, Kinder 2,50 €,
Erw. 3 €, Gruppen pauschal 40 €
Themenschlossführungen für Gruppen auf
Anfrage, pauschal 40 €
„Allerlei Schloss-Plauderei“ mit Umtrunk und
Souvenir für Gruppen auf Anfrage, bei 10 Per-
sonen 6,50 € pro Pers.; bei 20 Personen 4,50 €
pro Pers.; bei 30 Personen 3,80 € pro Pers.
Führung Schlossmuseum:
Allgemeine und Kinder-Museumsführung
jeweils für Gruppen nach Anmeldung,
pauschal 40 €
Kombinierte Führungen für Gruppen:
Schloss und Museum 52 €; Schloss und Stadt
Bad Iburg 52 €, Schloss, Stadt und
Kurbereich 75 €
(Gruppen bis max. 30 Pers.)
Konzerte:
Iburger Schlosskonzerte im Rittersaal, klassi-
sche Musik
Sept.-Apr., 8-10 Konzerte pro Saison, jeweils
Sa oder So
Eintritt: Erw. 15 €, Kurkarteninhaber 12 €,
Schüler und Studenten 7 €
Abo 100 €, Teil-Abo 60 € (5 Konzerte nach
Wahl)
Kontakt: Harry Jahns, Tel.: 0 54 03 / 25 63
www.schlosskonzert.de
Veranstaltungen:
„Iburger Advent“ am ersten Adventswochen-
ende, Sa 14-22 Uhr, So 11-19 Uhr
Am Tag des offenen Denkmals werden von 11-
17 Uhr kostenlose Kurzführungen angeboten.
Kontakt:
Tourist-Information Bad Iburg
Schloßstraße 20, 49186 Bad Iburg
Tel.: 0 54 03 / 79 67 80
Fax: 0 54 03 / 60 25
E-Mail: [email protected]
www.badiburg.de
jährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, ließ
der 1650 zurückkehrende Fürstbischof Franz Wilhelm von
Wartenberg die Residenz erneuern. Den Saal verwandelte er
in den Jahren von 1656 bis 1658 in einen barocken Prunk-
saal, um damit seinen Anspruch auf die Landesherrschaft
zu betonen. Der frühbarocke Raum jener Zeit konnte nur
durch umfangreiche Restaurierungsarbeiten Ende des 20. Jh.
wiederhergestellt werden. Beim Betreten des Ritter-
saales erhält der Besucher heute einen imposanten
Eindruck von der damaligen Vorliebe für antike The-
men: Die Deckenmalerei ist ein exzellentes Beispiel
perspektivisch gemalter Scheinarchitektur nach italie-
nischem Vorbild.
Wer Klassik, Romantik und Musik des frühen 20. Jh.
mag, kann den Rittersaal in einer ganz besonderen At-
mosphäre erleben. Denn hier fi nden jährlich von Sep-
tember bis April die Iburger Schlosskonzerte statt.
Schlossgeschichte(n)
Wenn der Besucher die Iburg durch das schmiedeei-
serne Rokoko-Tor von 1781 betritt, gelangt er über die
so genannte Klotzbahn, den einstigen mittelalterlichen
Turnierplatz der Vorburg, zu einem Torfl ügel. Über
dessen Durchfahrt befi nden sich das Geburtszimmer
von Sophie Charlotte und die von ihrem Vater 1664
eingerichtete evangelische Schlosskirche. Während
der Rittersaal auch individuell besichtigt werden kann,
sind das Zimmer und die Kirche nur im Rahmen ei-
ner Führung zugänglich. Neben den Führungen durch
Schloss und Kloster werden Rundgänge zu bestimm-
ten Themen wie „Romanik“, „Westfälischer Friede“
oder „Königin Sophie Charlotte“ angeboten. Auch ein
„archäologischer Spaziergang“ ist möglich. Wer es humorvoll
mag, sollte an der „Schloss-Plauderei“ mit kleinem Umtrunk
teilnehmen. Eine Besonderheit ist die Kinderführung „Zu Gast
beim Ritterbischof Benno“, bei der ein Kind in Ritterrüstung
und Bischofskostüm mit Mitra und Krummstab seine Gäste
durch das Schloss führen darf.
Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch des Schlossmuseums.
Es dokumentiert anhand von Grabungsplänen, Modellen, alten
Karten, Fotos und Exponaten die Entstehungsgeschichte der
Iburg und gewährt zugleich einen Einblick in das einstige Burg-
leben. Für Kinder werden spezielle Führungen angeboten.
Jedes Jahr fi ndet am ersten Adventswochenende ein histori-
scher Weihnachtsmarkt, der „Iburger Advent“, statt: In den
Schlossinnenhöfen und auf der Klotzbahn werden Hand-
werksvorführungen in historischen Kostümen und mittelal-
terliche Musik geboten.
TippDas von Fürstbischof Philipp Si-gismund erbaute Haus „Freuden-thal“ von 1595 mit den hölzernen Fassadenfi guren des Osnabrücker Bildhauers Adam Stenelt lädt auch heute noch zu einem Besuch ein. Das ursprüngliche Teehaus wurde im Jahre 1650 in den Barockgarten des heutigen Waldkurparks versetzt. Heute befi ndet sich in dem histori-schen Fachwerkhaus ein Restaurant mit Bistro.
Restaurant „Engels im Jagdschlösschen“ Philipp-Sigismund-Allee 249186 Bad Iburg
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Schloss Fürstenau
Ein Turm wird zum Wahrzeichen
Gespannt lauschen die Besucher der Gästeführerin. Schnell
wird ihnen klar, warum der mächtige Festungsturm auf der
Schlossinsel das Wahrzeichen der Stadt Fürstenau geworden
ist: Der über 660 Jahre alte Bergfried trotzte zahlreichen An-
griffen. Er bot den Bürgern und Bürgerinnen immer wieder
Schutz in einem ehemals stark umkämpften Gebiet. Der oft
belagerte und eroberte Turm ist der älteste erhaltene Teil der
Burg und der Ursprung Fürstenaus.
Um die Grenzen im Nordwesten des Osnabrücker Raumes
verteidigen zu können, legte Fürstbischof Gottfried von Arns-
berg an strategisch günstiger Stelle eine Landesburg an. Die-
se ist urkundlich erstmals 1344 als „Vorstenove“ (Fürsten-
Aue) erwähnt.
Zwischen den Bischöfen von Osnabrück und den Grafen von
Tecklenburg hatte es bereits seit einiger Zeit Streitigkeiten um
das Grenzgebiet gegeben. Die Tecklenburger beanspruchten
es für sich, da sie die Gerichtshoheit in diesem Gebiet hat-
ten. Die Bischöfe setzten ihnen ihren eigenen Machtanspruch
entgegen.
Daher ließ der Bischof in einer sumpfi gen Niederung Sand
und Steine zu einer Burginsel aufschütten und einen Wasser-
graben ausheben. Die Festung, die er errichten ließ, bestand
zunächst nur aus einem Turm und einem kleinen Anbau mit
Kamin. Diese sind noch heute auf dem Stadtwappen Fürsten-
aus zu sehen, das auf das ehemalige Siegel der Gemeinde
zurückgeht.
Burggarnison und Verwaltungsmittelpunkt
Um das Nordland nachhaltig zu sichern, wurde die mittelal-
terliche Burg im Laufe der Zeit erweitert und immer stärker
befestigt. Bischof Johann IV. ließ sie im 16. Jh. im Stil der
Renaissance ausbauen und erhob sie zur Hauptfestung des
Landes: Er wählte nicht wie seine Vorgänger die Iburg, son-
dern Fürstenau zur ständigen Residenz.
Nord-, Süd- und Ostfl ügel stammen aus dieser Zeit. Im Süd-
fl ügel, der einst Marstall, Versammlungssaal und Burgkapelle
umfasste, befi ndet sich seit 1817 die katholische Kirche St. Katha-
rina. Der West-
fl ügel ist erst
1974 errich-
tet worden,
nachdem die
Samtgemeinde
Fürstenau das
Schloss erwor-
ben hatte, um
dort die Ver-
waltung un-
terzubringen.
Sie setzt damit
eine Tradition
fort, denn Für-
stenau war von
Anbeginn nicht 10
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung: jederzeit
Innenbesichtigung:
nur Flure, Mo–Mi 8–16 Uhr,
Do 8–18 Uhr, Fr 8–12.30 Uhr
Führungen:
Außen- inkl. Innenführung nach
Terminabsprache (Sitzungssaal, Flure,
Nord-Ost-Bastion, Gefängnis, Katha-
rinenkirche)
2 € pro Person
Konzerte:
Schlosskonzerte im Sitzungssaal und
in der Kirche, klassische Musik
Veranstaltungen:
Weihnachtsmarkt am dritten Advents-
wochenende, Sa u. So von 14-20 Uhr
Am Tag des offenen Denkmals kann
die Nord-Ost-Bastion kostenlos in Be-
gleitung von städtischen Gästeführern
besichtigt werden.
„Schlemmen am Schloss“, am Sams-
tag vor dem ersten Augustsonntag,
19 Uhr
Besonderheiten:
Standesamtliche Trauungen im
Schloss
Hochzeiten und Feiern für bis zu
70 Personen in der Nord-Ost-Bastion
Vorträge und Seminare im Schloss
Wohnmobilstellplätze
Kontakt:
Schloss Fürstenau
c/o Samtgemeinde Fürstenau
Schloßplatz 1
49584 Fürstenau
Tel.: 0 59 01 / 93 20-0
Fax: 0 59 01 / 93 20-12
E-Mail: [email protected]
www.fuerstenau.de
nur Burggarnison, sondern bis 1885 auch Verwal-
tungsmittelpunkt des Osnabrücker Nordlandes.
Der mächtige Bergfried, der noch heute die Stadt
überragt, musste nach einem Blitzschlag erneuert
werden und erhielt 1630 seine charakteristische ba-
rocke Turmhaube.
Pulverturm und Kanonenkugeln
Über eine Steinbrücke gelangt der Besucher von
der Altstadt zur Vorburg der Schlossinsel. Beson-
ders beeindruckend ist die rechter Hand gelegene
Nord-Ost-Bastion, die im Rahmen einer Führung
besichtigt werden kann: Der restaurierte Pulver-
turm mit seinen sechs Meter starken Mauern gilt
als einzigartig im Osnabrücker Land. Er wurde mit
drei weiteren Geschützbastionen an den Eckpunk-
ten der Burginsel angelegt und war durch einen
unterirdischen Gang mit der Burg verbunden. Die
bei Ausgrabungen gefundenen und im Schloss aus-
gestellten Kanonenkugeln aus Blei und Stein erin-
nern noch heute an die Belagerungen während des
Dreißigjährigen Krieges.
TippDer Bucksturm in Osnabrück ist ein ehemaliger Wachturm aus dem 13. Jh., der im Mittelalter als Gefäng-nis und Folterkammer diente. Besucher können hier den so genannten „Johanneskasten“ besichtigen, in dem Graf Johann von Hoya gefangen gehalten wurde. Dieser trieb im 15. Jh. als Raubritter im Osnabrücker Raum sein Unwesen. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern versteckte er sich in Fürstenau im Kamin des zum Pfarramt gehörenden Backhauses. Er wurde jedoch entdeckt und mehrere Jahre in einem Kasten aus Eichenbohlen im Bucksturm gefangen gehalten.
BucksturmBocksmauer49074 OsnabrückÖffnungszeiten: So 11-17 Uhr, Führungen um 12 und 15 UhrEintritt: Erw. 2 €; Kinder 1 €Weitere Führungen unter Tel.: 05 41 / 323 21 52
Neue Töne auf der Schlossinsel
Die markante Bastion bietet heute auf zwei Stock-
werken Raum für Feierlichkeiten in außergewöhnli-
chem Ambiente. Es ist beispielsweise möglich, Emp-
fänge, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder mittelal-
terliche Feste für bis zu 70 Personen auszurichten.
Liebhaber klassischer Musik können die Katharinen-
kirche und den Sitzungssaal des Schlosses während
der Konzerte kennen lernen, die hier von Zeit zu Zeit
stattfi nden.
Der Bürgerpark mit dem ehemaligen Burggraben
lädt die Besucher auch außerhalb von Führungen
immer wieder zu einem Spaziergang rund um das
Schloss Fürstenau ein. Eine besondere Gelegenheit
bietet der Weihnachtsmarkt am dritten Adventswo-
chenende auf der Schlossinsel.
11
Schloss Ippenburg
B lütenpracht und Gartenzauber
Reges Treiben herrscht auf Schloss Ippenburg. Die Stimmung
ist fröhlich. Bunte Fähnchen und Sonnenschirme in leuchten-
den Farben locken immer mehr Besucher in die Parkanlage.
Hier zeigen sich faszinierende und geheimnisvolle Gärten in
einer betörenden Schönheit: Es ist wieder Gartenfestival auf
Schloss Ippenburg.
Jedes Jahr im Sommer laden Freiherr und Freifrau Philip und
Viktoria von dem Bussche zu einer Gartenkunstausstellung
auf Schloss Ippenburg ein und eröffnen diese mit dem inter-
national bekannten Schloss- und Gartenfestival „Gartenlust
und Landvergnügen“.
Bis zu 250 Aussteller bieten auf dieser viertägigen, bundes-
weit größten Gartenmesse eine Fülle an Pfl anzen und Pfl an-
zenraritäten sowie allerlei Wertvolles und Nützliches an: Ne-
ben Kunst, Schmuck und Mode gibt es einen reichen Fundus
an Garten- und Landhausaccessoires, Stoffen und Antiquitä-
ten. Auch Genießer kommen auf ihre Kosten. Denn ländliche
Delikatessen, regionale wie internationale Spezialitäten und
Weine runden das Angebot ab. Besucher, die die Ausstel-
lungsgärten in Ruhe genießen möchten, haben dazu an den
Sonntagen im Juni, Juli und August Gelegenheit. An diesen
Sonntagen sind auch das Schlossrestaurant, das Café und der
Schlossladen geöffnet.
Hauptanziehungspunkt sind rund 40 Schaugärten, durch die
das Ippenburger Festival zu einem Treffpunkt für Gartenlieb-
haber und -experten aus ganz Europa wird.
Nationale und internationale Landschaftsarchitekten kreie-
ren alljährlich zu einem neuen Thema farbenprächtige und
phantasievolle Gärten sowie künstlerische Installationen. Von
traditionell bis avantgardistisch reicht die Bandbreite, bei der
ein Kräutergarten ebenso seinen Platz fi ndet wie experimen-
telle Gartenkunst.
Wer den Frühling auf Schloss Ippenburg erleben möchte,
kann im April das Narzissenfest mit dem Pfl anzenmarkt be-
suchen. Überregionale Anbieter verkaufen Stauden, Gehölze
sowie sommerblühende Zwiebeln und Knollen. Das ländliche
Herbstfest im September bildet mit dem Blumenzwiebel-
markt in der Remise den gelungenen Abschluss der Ippen-
burger Gartensaison. 12
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung im Rahmen der jähr-
lich stattfi ndenden Gartenkunstausstel-
lung und ihrer Rahmenveranstaltungen
zu den angegebenen Öffnungszeiten
Führungen:
Während der Gartenkunstausstellung
fi nden zu bestimmten Terminen geführte
Gartenspaziergänge statt.
Konzerte:
Klassische Konzerte im Gobelinsaal und
in der Remise, 20-30 € pro Pers.
Veranstaltungen:
Narzissenfest mit Pfl anzenmarkt, an
einem Wochenende Anfang April,
So 11-18 Uhr
10 € pro Pers.
Schloss- und Gartenfestival „Gartenlust
und Landvergnügen“, Ende Mai bzw.
Anfang Juni, Do-So 11-19 Uhr
15 € pro Pers.
Gartenkunstausstellung mit Pfl anzenver-
kauf, Juni-August, nur So 11-18 Uhr
6 € pro Pers.
Ländliches Herbstfest, Anfang bzw. Mitte
Sept., Sa-So 11-18 Uhr,
10 € pro Pers.
Für Kinder und Jugendliche bis 18 J. ist
der Eintritt frei.
Für Gruppen gibt es 10 % Ermäßigung.
Die genauen Termine sind jeweils den
aktuellen Veranstaltungshinweisen zu
entnehmen.
Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen
dürfen Hunde und andere Haustiere nicht
auf das Ausstellungsgelände mitgebracht
werden.
Gastronomie:
Café und Restaurant sind während der
Veranstaltungen und der Gartenausstel-
lung geöffnet.
Kontakt:
Schloss Ippenburg
Philip Freiherr und Viktoria Freifrau von
dem Bussche
Schloßstraße 1, 49152 Bad Essen
Tel.: 0 54 72 / 44 75
Fax: 0 54 72 / 27 64
E-Mail: [email protected]
www.ippenburg.de
Von der Trutzburg
zum neugotischen Schloss
Das Ippenburger Schloss ist nur von außen zu besich-
tigen. Doch von Zeit zu Zeit fi nden im Gobelinsaal
des Schlosses und in der Remise klassische Konzerte
statt.
Das neugotische Schloss von 1867 am Fuße des Wie-
hengebirges ist aufgrund seines Baustils eine Beson-
derheit in der Region. Die dreifl ügelige Anlage mit
den markanten Treppengiebeln und den Ecktürm-
chen wurde nach englischem Vorbild errichtet.
Seit über 600 Jahren ist die Familie von dem Bussche
auf der Ippenburg ansässig. Diese wurde urkundlich
erstmals 1345 erwähnt. Ende des 14. Jh. legte Ritter
Johann von dem Bussche in den Sümpfen des Ur-
stromtals der Hunte eine Trutzburg an. Gegen den
Willen des Fürstbischofs von Osnabrück machte er
die Ippenburg zu einer uneinnehmbaren Festung,
worauf er mit dem Bann belegt wurde.
Der Fürstbischof hatte Johann von dem Bussche ver-
boten, eine steinerne Burg zu bauen. Er wollte den
Rittersitz schwach halten, da es zwischen ihm und
dem Ravensberger Grafen Streitigkeiten gab und er
eine Gefahr in der Freundschaft des Ritters zur Ra-
vensberger Ritterschaft sah.
Die Burg wurde 1811 zugunsten des barocken Her-
renhauses aufgegeben, das Clamor von dem Bussche
im 17. Jh. weiter nördlich erbaut hatte. Doch auch
dieses wurde 1862 abgerissen, da es unrettbar vom
Steinschwamm befallen war. Auf den Fundamenten
des Herrenhauses erbaute der in den Grafenstand
erhobene Wilhelm von dem Bussche schließlich das
heutige neugotische Schloss.
Von dem Vorgängerbau ist eine 1724 gegossene
Glocke erhalten, die zur Hauskapelle des Herrenhauses gehörte. Sie steht heute im südlichen Teil des Gar-
tens. Auch vier barocke allegorische Figuren, die die Tugenden Klugheit, Beständigkeit, Gerechtigkeit und
Barmherzigkeit verkörpern, befi nden sich noch heute auf einer Brücke vor dem Schloss. Albrecht Philipp von
dem Bussche hat sie Ende des 17. Jh. aus Wien mitgebracht.
TippGartenliebhaber können auf der GartenTraum-Tour „Hinter’m Zaun das Paradies“ auf 146 Kilometern weitere Gärten entdecken, darunter auch den englischen Landschaftspark des benach-barten Schlosses Hünnefeld. Weitere Infos zum Routenverlauf und zu den einzelnen Gärten an dieser Strecke gibt es bei der Tourist-Information Bad Essen.
Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 3949152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]
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Schloss Hünnefeld
Das Geheimnis der
dänischen Teestunde
Der Besuch des Cafés „Alte Rentei“
auf Schloss Hünnefeld verspricht
etwas ganz Besonderes zu werden.
Denn die Betreiberin Ilse Heide lädt
zu einer dänischen Teestunde ein,
um ihre Gäste mit selbst gemach-
tem dänischem Gebäck und Ku-
chen zu verwöhnen.
Die Antwort auf die Frage, warum
im Café auch dänische Spezialitä-
ten zum Tee gereicht werden, ist
einfach: Schlossherrin Lene Freifrau von dem Bussche und
ihre Schwester Ilse Heide sind Däninnen.
Im Sommer können die Besucher die beschauliche Atmo-
sphäre der Schlossanlage im Cafégarten genießen. Sie ha-
ben Blick auf einen malerischen Taubenturm mit zahlreichen
Einfl uglöchern. Der runde Turm von 1710 ist aus Stein und
damit eine Seltenheit, da die meisten Taubenhäuser jener Zeit
aus Holz gebaut wurden.
Stöbern im Privatmuseum
Für Besucher, die gerne einen Blick in die Familien- und Kul-
turgeschichte des Hauses werfen möchten, haben die von
dem Bussches ein Privatmuseum im Nordfl ügel des Schlosses
eingerichtet. In liebevoll restaurierten Räumen zeigen sie mit-
telalterliche Reliefs, alte Gesellschaftsspiele und allerlei Ku-
riositäten, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt
haben. Schon seit über 550 Jahren lebt die Familie von dem
Bussche auf Schloss Hünnefeld. Derzeit führt Tochter Luise
Freifrau von dem Bussche die Geschäfte.
Ein Blick in die Schlossgeschichte
Das in einer Niederung nördlich von Bad Essen gelegene
Schloss wurde erstmals 1146 urkundlich erwähnt und im 13.
Jh. zu einer stattlichen Wasserburg ausgebaut. Im Jahre 1447
gelangte das Gut in den Besitz der Familie von dem Bussche.
Rund 150 Jahre später fi el Hünnefeld infolge einer Erbteilung
an Gerhard Clamor von dem Bussche und seine Ehefrau Hed-
wig von Münchhausen. Ihr Plan, eine vierfl ügelige geschlos-
sene Wasserburg im Renaissancestil zu errichten, wurde im
Laufe der Jahrzehnte verworfen, da sich der Zeitgeschmack
änderte.
Daher erscheint Hünnefeld heute als offene, barocke Drei-
fl ügelanlage, die das einstige Bedürfnis des Adels nach Re-
präsentation widerspiegelt. Charakteristisch ist der nach
französischem Vorbild angelegte „cour d’honneur“, ein
weiter Ehrenhof, der es mehrspännigen Karossen erlaubte,
bis zum Haupthaus vorzufahren. Vom Selbstbewusstsein und
neuen Lebensgefühl zeugt auch der Bau des Taubenturms,
da Taubenhaltung seinerzeit dem Adel und der hohen Geist-
lichkeit vorbehalten war. Der ebenfalls für jene Zeit typische
Barockgarten ist Anfang des 19. Jh. in einen englischen Land-
schaftspark umgewandelt worden.
14
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung der vorderen Schlossanlage:
jederzeit
Innenbesichtigung:
nur Privatmuseum, Mai-Okt., Sa 14-17 Uhr, So
11-17 Uhr, Mi-Fr auf telefonische Anfrage, Mo u.
Di geschlossen, Eintritt: 4 € pro Pers.
Führung:
Außenanlage und engl. Landschaftspark nach
Vereinbarung, für Gruppen ab 20 Personen,
5 € pro Pers.
Privatmuseum nach Vereinbarung, für Gruppen
ab 15 Personen, 4 € pro Pers.
Beide Führungen zusammen (ca. 1½h), bei
20 Personen 8 € pro Pers., bei 30 Personen
7 € pro Pers., bei 40 Personen 6 € pro Pers.
Ausstellungen:
Dauerausstellung im Privatmuseum
Familien- und Kulturgeschichte aus dem Hause
Hünnefeld (Möbel, Gemälde, Glas, Silber etc.),
Öffnungszeiten s. o.
Veranstaltungen:
„Hünnefelder Hoffestspiele“: Open-Air-Theater
im Sommer
Am Tag des offenen Denkmals kostenlose Besich-
tigung des engl. Landschaftsparks
Besonderheiten:
Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und andere Feiern
im restaurierten Kaminraum nach Vereinbarung
möglich (bis zu 65 Pers.)
Gastronomie:
Café „Alte Rentei“ mit Bed & Breakfast und
Cafégarten, Mi-Fr 15-18.30 Uhr, Sa u. So
11-18.30 Uhr,
Mi u. Sa dänische Teestunde, Sa u. So Sektfrüh-
stück nach Anmeldung, Tel.: 0 54 72 / 49 62
Übernachtung:
1.2.-15.12.
Drei Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad und TV
Übernachtung mit Frühstück, Preise auf Anfrage
und auf der Internetseite,
Frau Ilse Heide, Tel.: 0 54 72 / 49 62
Jeder Übernachtungsgast bekommt eine däni-
sche Teestunde gratis (Mi oder Sa).
Kontakt:
Schloss Hünnefeld
Luise Freifrau und Lene Freifrau von dem Bussche
Clamors Allee, 49152 Bad Essen
Tel.: 0 54 72 / 44 28
Fax: 0 54 72 / 94 99 608
E-Mail: [email protected]
www.schloss-huennefeld.de
Exotisches im Park
Das von 1600 bis 1658 erbaute Schloss ist in seiner ursprünglichen Form
erhalten. Zwei Wassergräben umgeben die Anlage, von denen der brei-
tere das Schloss mit dem Ehrenhof umschließt. Das dreifl ügelige Herren-
haus bietet auf seiner Rückseite Zugang zum
Park. Über eine Terrasse, die sich oberhalb
eines Gewölbes im Schlossgraben befi ndet,
gelangt man zu einer kreisförmigen, die Welt
symbolisierenden Insel. Diese ist über eine
weitere Brücke mit dem prachtvollen engli-
schen Landschaftspark verbunden, der bei
Gruppenführungen besichtigt werden kann.
Sehenswert sind die Mitte des 19. Jh. ange-
pfl anzten exotischen Bäume und seltenen
Gewächse.
Bühne frei für Spiel und Gesang
Im Sommer lädt die Familie von dem Bussche
zu den „Hünnefelder Hoffestspielen“ ein,
bei denen die Besucher Theater unter freiem
Himmel erleben können. Zu den Aufführun-
gen können die Gäste ihr eigenes Picknick
mitbringen. Es ist natürlich auch möglich,
sich vom Café „Alte Rentei“ verpfl egen zu
lassen.
Der restaurierte Kaminraum in der histori-
schen Kutscherremise kann für Feiern auf
Anfrage genutzt werden. Es steht sogar ein
Klavier zur Verfügung. Das Herzstück des
Raumes ist ein Kamin von 1570.
Entspannen mit Bed & Breakfast
Wer länger auf Schloss Hünnefeld bleiben
möchte, kann in einem der drei Doppelzim-
mer im Obergeschoss der „Alten Rentei“
übernachten. Liebevoll und individuell hat Ilse
Heide das Efeu-, Lavendel- und Weinlaubzim-
mer eingerichtet.
Ein längerer Aufenthalt bietet Gelegenheit,
die Umgebung zu erkunden. Der nur 2,5 Kilometer entfernte Kurort Bad
Essen mit seinem schönen Kirchplatz ist in jedem Fall einen Besuch wert.
Tipp
Der historische Kirchplatz in Bad Essen, der von denkmalgeschützten Fachwerkhäu-sern und alten Linden umgeben ist, lädt zum Verweilen ein. Im Südwesten des Plat-zes befi ndet sich die Patronatskirche der Familien von dem Bussche zu Ippenburg und Hünnefeld. Die evangelische Kirche St. Nikolai zeigt an der Südseite Grabplatten mit lebensgroßen Reliefs und im Kircheninneren vier bemerkenswerte Epitaphien, darun-ter das Grabmal für die Erbauer des neuen Schlosses Hünnefeld, Gerhard Clamor von dem Bussche und seine Ehefrau Hedwig von Münchhausen.
Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 39, 49152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]
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Burg Witt lage
Ferienfreizeiten und Tagungen auf der Burg
Ein fröhliches Lachen klingt vom Burginnenhof herüber. Die
Jugendlichen fühlen sich auf der Burg Wittlage sichtlich wohl.
Es ist spannend, in einer ehemaligen Festung zu wohnen und
kaum vorstellbar, dass der mittelalterliche Bergfried aus dem
14. Jh. stammt.
Die Burggebäude aus dem 18. Jh., in denen sich ein Tagungs-
und Gästehaus befi ndet, wurden komplett saniert und sind
jüngst wiedereröffnet worden. Burg Wittlage bietet sich an
für Ferienfreizeiten und Klassenfahrten, für Vereinstreffen,
Seminare und Tagungen. Möglich gemacht hat dies die Heil-
pädagogische Hilfe Osnabrück als Träger der Burg. Es sind
Übernachtungsmöglichkeiten für 63 Personen vorhanden.
Morgens und abends gibt es ein reichhaltiges, abwechslungs-
reiches Buffet, mittags sorgt die hauseigene Küche für eine
köstliche Mahlzeit. Wer einen Ausfl ug plant, kann ein Lunch-
paket bekommen.
Außerdem stehen moderne Sanitäranlagen und gut ausge-
stattete Gruppen- und Tagungsräume für die Gäste bereit.
Das nördlich vom Bergfried gelegene Heuerhaus kann für
größere Seminare und Tagungen genutzt werden: In der Die-
le fi nden bis zu 100 Personen Platz. Abends lädt das Heuer-
haus zu einem gemütlichen Beisammensein am Kamin ein.
Ein Verlies für Störenfriede
Der Bergfried überrascht die Besucher mit interessanten De-
tails. Im Jahre 1309 ließ der Osnabrücker Bischof Engelbert
II. den Turm am Fuße des Wiehengebirges als Wasserburg
anlegen, um die Landesgrenzen zu sichern und das Territo-
rium gegen Eindringlinge verteidigen zu können. Der Berg-
fried wurde an der Heerstraße Osnabrück – Minden gebaut.
Wenn Gefahr drohte, wurde die Straße einfach blockiert.
Denn es war bekannt, dass die Gegner sich davor hüteten,
die Straßen zu verlassen: Das umliegende Land war wegen
der Moore und Sümpfe nur schwer passierbar. Da die Bischö-
fe gleichzeitig ihre eigene Macht ausdehnen wollten, nutzten
sie die Burg als strategischen Ort für weitere Landnahmen.
Die Stiftsburg bestand zunächst nur aus dem 32 Meter hohen
Bergfried, dessen Mauern in den unteren Geschossen
3,5 Meter stark sind. Der Keller war vom Erdgeschoss
durch eine Luke im Boden zugänglich. Zum ersten Stock
gab es keine Verbindung. Auch zwischen dem ersten
und zweiten Stockwerk gab es keinen Aufgang. Diese
Etagen waren nur über eine Leiter zu betreten und dien-
ten in späteren Zeiten als Gefängnis. Im zweiten Stock
weisen ein Kamin und ein Abort-erker an der Ostseite
darauf hin, dass der Turm anfangs auch bewohnt wer-
den konnte. Rechts und links vom Abort befi nden sich
zwei Schießscharten. Über eine Holztreppe bzw. eine
Leiter gelangte man in den dritten und vierten Stock.
Die Fenster dieser Etagen befi nden sich ebenfalls an der
Ostseite. Von außen sehr gut zu erkennen sind auch
die Schießscharten der Dachetage. Dank der Restaurie-
rungsarbeiten erstrahlt die Turmuhr von 1897 wieder in
neuem Glanz. Sie war früher am Torhaus angebracht,
das sich an der Stelle des heutigen Tores befand.
16
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung: Febr.-Nov.,
Mo-Fr 9-13 Uhr
Innenbesichtigung: Mittelalterlicher Wehrturm,
nach telefonischer Anmeldung, Eintritt:
Erw. 3 €, Kinder 1,50 €
Führung:
Wehrturm mit Gefängniszellen, nach telefoni-
scher Anmeldung
Konzerte:
Das Heuerhaus kann nach Absprache für klei-
nere Konzerte zur Verfügung gestellt werden.
Veranstaltungen:
Jedes Jahr im Sommer fi ndet ein Burgfest
statt.
Am Tag des offenen Denkmals kann der Turm
besichtigt werden.
Besonderheiten:
Gästehaus für Jugendgruppen, Vereine und
Tagungsgäste
3 Tagungsräume für 20, 30 und 60 Personen
Diele mit Kamin für 100 Personen
Seminare und Tagungen nach Vereinbarung
Übernachtung:
Gästehaus mit 63 Betten, moderne sanitäre
Anlagen
Die Gäste werden über die hauseigene Küche
verpfl egt.
Das Tagungs- und Gästehaus ist rollstuhlge-
recht eingerichtet.
Kontakt:
Burg Wittlage
Tagungs- und Gästehaus
Burgstraße 3
49152 Bad Essen
Buchungen über:
osnabrücker werkstätten gGmbH
Postfach 4224, 49032 Osnabrück
Industriestraße 7, 49082 Osnabrück
Tel.: 05 41 / 99 91-320
Fax: 05 41 / 99 91-493
E-Mail: [email protected]
www.os-hho.de
Früher und heute
Der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von
Arnsberg, der die Landesburg Fürstenau anleg-
te, vergrößerte auch die Burg Wittlage. Er ließ
die Burg im 14. Jh. mit Mauern umgeben und
eine Kemenate, ein mit Kamin ausgestattetes
Wohnhaus, südlich an den Bergfried anbauen.
Die östliche Wand der Kemenate ruht auf der
Burgmauer. Seit einigen Jahren befi ndet sich in
diesem rundum erneuerten Flügel eine Kurzzeit-
pfl egeeinrichtung für Behinderte.
Die Nachfolger von Gottfried von Arnsberg er-
weiterten den Komplex im 15. Jh. um ein Her-
renhaus und eine Außenburg mit Wirtschaftsge-
bäuden. Der Westfl ügel der Burg geht auf das
Amtshaus zurück, das der Osnabrücker Fürstbi-
schof Ernst August II. im 18. Jh. auf den Fun-
damenten des Vorgängerbaus errichten ließ.
Die Burg hatte ihre Funktion als Festung verlo-
ren und diente jetzt als Verwaltungssitz. In dem
schlichten zweistöckigen Gebäude befi ndet sich
heute das modern eingerichtete Tagungs- und
Gästehaus. Die gesamte Anlage ist von einem
Burggraben umgeben, der von der nahe gelege-
nen Hunte gespeist wird. Der Wassergraben, der
früher die innere Burg umgab, ist heute trocken-
gelegt. Auf dem Gelände gibt es einen Sport-
platz, eine Minigolfanlage und einen Grillplatz.
TippIm benachbarten Thermalsoleheilbad Bad Essen warten viele Sehenswürdigkeiten darauf, ent-deckt zu werden. Zu den schmucken Fachwerkhäusern im Ort gehört die „Alte Apotheke“, deren Ein-richtung noch aus dem 19. Jh. stammt. Am südlichen Ortsausgang liegt die historische Wassermüh-le von 1780. Hier fi nden von April bis Oktober an jedem Sonntagnachmittag Mahlvorführungen statt. Besucher können sogar ein Mühlendiplom erwerben, indem sie kniffl ige Aufgaben lösen. Wer das gemahlene Korn nicht nur nach Hause mitnehmen, sondern wissen möchte, wie man vor über 200 Jahren daraus Brot und Kuchen gemacht hat, sollte das Hüseder Backhaus besuchen. Jeden zweiten Sonntag im Monat wird hier der Steinofen angeheizt. Die Gäste können sich aber nicht nur über die Steinofenbäckerei informieren. Sie dürfen sich den leckeren Bauernstuten, das Rosinenbrot oder die herrlich duftenden Kuchen auch schmecken lassen. Im Beihaus, einem ehe-maligen Kornspeicher neben dem Backhaus, werden die Köstlichkeiten serviert. Noch mehr alte Handwerkskunst können Interessierte bei Führungen in der Harpenfelder Dorfschmiede erleben. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-Information Bad Essen.
Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 39, 49152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]
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Wasserschloss Schelenburg
Ein mächtiger Turm auf Eichenpfählen
Mächtig und zugleich elegant erhebt sich die Schelenburg
aus dem Wasser. Die untergehende Sonne taucht sie in ein
warmes Licht. Viele Gäste zieht es an diesem Abend auf die
am Wassergraben gelegene Burgterrasse, um den Tag bei
einem Glas Wein ausklingen zu lassen.
Der mittelalterliche Wehrturm aus dem 12. Jh. mit seinen vier
Ecktürmchen ist der älteste Teil der Burg. Es ist bemerkens-
wert, dass der rechteckige Turm, der noch heute die Burg-
anlage beherrscht, mehr als 800 Jahre ohne Mauerrisse und
Absenkungen überdauert hat. Denn der Bau mit seinen über
zwei Meter dicken Mauern ruht auf Eichenpfählen, die in den
morastigen Grund getrieben wurden.
Heute befi ndet sich im ersten Stockwerk ein modern einge-
richteter Saal, der für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte
und Ausstellungen, aber auch für Tagungen und Seminare
genutzt werden kann.
Die einstige Wehrhaftigkeit zeigt sich an noch vorhandenen
Schießscharten für Armbrust und Hakenbüchse, der ältes-
ten brauchbaren Handfeuerwaffe. Auch dort, wo sich heu-
te Fenster befi nden, gab es bis ins 16. Jh. nur Schieß- bzw.
Lichtschlitze. Geschützt war die Anlage durch ein dreifach
gestaffeltes Grabensystem, das auch heute noch weitgehend
erhalten ist.
Aufbruch in eine neue Zeit
Die Burgterrasse ist Teil des Renaissancefl ügels, der Anfang
des 16. Jh. an den mittelalterlichen Turm angefügt wurde,
nachdem ein Feuer das ursprüngliche Wohn- und Wirt-
schaftsgebäude aus Fachwerk zerstört hatte.
Der Baumeister Jörg Unkair verstand es, beim Bau des neu-
en Wohnhauses Elemente der italienischen Renaissance mit
spätgotischen Formen zu verbinden. Er prägte den Stil der so
genannten frühen Weserrenaissance.
Diese regionale Ausprägung zeigt sich bei der Schelenburg
in den Giebelhäusern, deren Stockwerke durch Gesimse klar
gegliedert sind und
deren Treppengie-
bel von halbrunden
Aufsätzen abge-
schlossen werden.
Die Umgestaltung
der Schelenburg
von einem mittel-
alterlichen Wehr-
und Schutzbau zu
einem repräsenta-
tiven Renaissance-
schloss spiegelt die
gesellschaftspoli-
18
Infos
Besichtigung:
Außenbesichtigung: jederzeit
Führungen:
Außenführung nach Terminabsprache,
Einzelpersonen und Kleingruppen:
25 € / ½h, Gruppen von 20-40 Personen:
2 € pro Pers. (1h)
Innenführung nur am Tag des offenen
Denkmals (ehemaliger Rittersaal, Treppen-
haus, Restaurant und Weinstube)
Konzerte:
Klassische und zeitgenössische Musik jähr-
lich von Sept.-Nov. im Saal und im Schloss-
hof, Anfragen bitte an das Restaurant oder
die Eigentümer
Ausstellungen:
Auf Anfrage im Saal und im Restaurant
Veranstaltungen:
Weihnachtsmarkt jährlich am zweiten
Adventswochenende, Fr 17-23 Uhr,
Sa 14-22 Uhr und So 11-19 Uhr
Besonderheiten:
Nach Vereinbarung standesamtliche
Trauungen
Tagungen und Seminare für bis zu 120
Personen
Empfänge und Präsentationen im
Schlossinnenhof
Gastronomie:
Restaurant, Café, Terrasse am Burggraben,
Mi-Sa 15-22 Uhr, So und Feiertag
12-22 Uhr, Kontakt: Herr Dejan Ristic,
Tel.: 0 54 02 / 74 44, Fax 64 20 62
www.schelenburg.de
Kontakt:
Wasserschloss Schelenburg
Joachim und Dorothee
Kellermann von Schele
Burgweg 1
49143 Bissendorf-Schledehausen
Tel.: 0 54 02 / 82 01
Fax: 0 54 02 / 64 20 65
E-Mail: [email protected]
Tourist-Information Bissendorf
Im Freeden 7
49143 Bissendorf
Tel.: 0 54 02 / 404-0
Fax: 0 54 02 / 404-33
E-Mail: [email protected]
www.bissendorf.de
tischen Veränderungen jener Zeit wider. Mit der Umwandlung der Lehen in freies Eigentum
bauten viele Adlige ihre Festungen aus und ergänzten sie um stattliche Wohnanlagen, um
damit ihren wirtschaftlichen Wohlstand und ihr neues Lebensgefühl auszudrücken.
Der Aufbruch in eine neue Zeit war gekenn-
zeichnet durch die Verbreitung von Ideen
und Gedanken, die den christlichen Dogma-
tismus ablehnten. Der Humanist Jasper von Schele,
der bei Martin Luther in Wittenberg studiert hat-
te und von Philipp Melanchthon promoviert war,
wurde ein bedeutender Förderer und Verteidiger
der Reformation im Osnabrücker Land: Er be-
schaffte Schriften Martin Luthers, mit dem er auch
nach seinem Studium in Verbindung blieb, und bot
verfolgten Protestanten auf seiner Burg Schutz.
Geheimtipp für Genießer
Bei einem Spaziergang rund um die Schelenburg
lassen sich das „Försterhaus“, das als Wagenremi-
se Ende des 18. Jh. gebaut worden ist, und die
500 Meter fl ussabwärts an der Wierau gelegene
Mühle entdecken.
Die ehemalige Schlossküche mit Kamin lädt zu
einem Besuch ein. Denn hier befi ndet sich heute
ein gepfl egtes Restaurant mit Café, das Zugang
zur malerischen Terrasse am Burggraben bietet.
Neben Selbstgebackenem gibt es regionale, saisonale und internationale Gerichte. Diese kann der
Gast in der eindrucksvollen Atmosphäre des Kreuzgewölbes und in den historischen Nebenräumen,
dem Tonnengewölbe und der Weinstube, genießen.
Das Restaurant kann für unterschiedliche Anlässe nach den Wünschen der Gäste gestaltet werden.
Es ist sogar möglich, sich in der Schelenburg standesamtlich trauen zu lassen.
Auch der Innenhof bietet eine hervorragende Kulisse für Konzerte, Empfänge oder Präsentationen. Der Weih-
nachtsmarkt, der hier jährlich am zweiten Adventswochenende stattfi ndet, ist besonders stimmungsvoll.
Tipp
Der malerische Luftkurort Schledehausen mit Kurpark und idyllischem Waldbad gehört zum Feriengebiet Bissendorf, in dem man weitere geschichtliche Spuren entdecken kann.So ist Holte mit der erstmals 1153 erwähnten Kirche und seinem erhaltenen historischen Ortskern ein eindrucksvolles Beispiel für die in dieser Region typische Siedlungsform einer Kirchburg. Südlich von Holte kann man Spuren der Ruine Burg Holte erkunden, einer Höhenburg deren Anfänge wohl ins 11. Jahrhundert zurückreichen.Noch ältere kulturelle Zeugnisse stellen die Großsteingräber dar, die aus der Zeit der Megalithkultur vor etwa 5000 Jahren stammen. Gut erhalten Gräber fi nden sich in den Ortsteilen Jeggen, Wulften und Waldmark.
Weitere Informationen:Tourist-Information Bissendorf Im Freeden 749143 BissendorfTel.: 0 54 02 / 404-0FAX: 0 54 02 / 404-33E-Mail: [email protected]
19
Gut Ostenwalde
Montgomery und die Frösche
Noch heute singen die Frösche im Schlossgraben
von Gut Ostenwalde. Daran hat auch der Ober-
kommandierende der britischen Besatzungstrup-
pen, Feldmarschall Montgomery, nichts ändern kön-
nen. Nachdem er 1945 das Gut als Hauptquartier aus-
ersehen hatte, machte er Jagd auf die dort lebenden
Frösche. Denn als der Frühling kam, raubten
ihm deren herzergreifende Lieder nicht nur
seinen kostbaren Schlaf, sondern auch die
letzten Nerven. Er befahl den Bauern aus dem
nahe gelegenen Dorf Ostenwalde, alle Frösche
einzufangen. Nach getaner Arbeit überließ Mont-
gomery ihnen großzügig ihre Beute. Da gebratene
Froschschenkel aber nicht auf dem Speiseplan
der Ostenwalder standen, setzten sie die Tiere
im Brandteich ihres Dorfes aus. Doch schon am
nächsten Morgen begegneten ihnen Scharen
wandernder Frösche. Diese hatten die neue
Heimat nicht akzeptiert und hüpften alle gera-
dewegs nach Ostenwalde zurück. Und so erklang nach
drei Tagen das Froschkonzert in voller Lautstärke wieder aus
dem Schlossgarten.
Durch diese Anekdote, die der Heimatdichter Wilhelm Fre-
demann überliefert hat, bleibt die Zeit unvergessen, in der
Gut Ostenwalde von den Engländern besetzt war.
Familientradition auf Ostenwalde
Der Ursprung des Rittersitzes Ostenwalde liegt vermutlich in
einer Burg, die zum Schutz eines Passes zwischen dem Mo-
seler Berg im Norden und der Diedrichsburg im Süden ange-
legt wurde. Das Gut wurde auf den alten Grundmauern der
Burg errichtet und ist seit 1316 als Sitz der Familie von Vincke
bezeugt. Dass die Familie noch heute dort lebt, ist durchaus
bemerkenswert, betrachtet man die oft wechselnden Besitz-
verhältnisse auf anderen Herrensitzen.
Gut Ostenwalde ist wie viele andere Rittersitze zur Zeit des
Barocks zu einem dreifl ügeligen Herrenhaus mit offenem Eh-
renhof ausgebaut worden. Der zweigeschossige Westfl ügel,
das heutige Hauptgebäude, stammt von 1698. Im Jahre 1780
wurde der Mittelbau, Anfang des 20. Jh. der Ostfl ügel mit
dem malerischen Turm erneuert. Von den Gräften ist nur an
der Südseite des Hauses ein Wassergraben erhalten, der zu
einem Teich erweitert ist.
20
InfosBesichtigung Außenbesichtigung: Orangerie, ÖlmühleInnenbesichtigung: Orangerie: während der Ausstellungen und nach Vereinbarung
Führung:Ölmühle, Innenbesichtigung mit Vorführungen nach Absprache, Mühlenverein „Ölmühle Ostenwalde e. V.“, Gert Möller, Tel.: 0 54 27 / 66 82
Konzerte:Regelmäßige Konzerte in der OrangerieInfos beim Meller Kunstverein, Barbara Manke, Tel.: 0 54 27 / 18 86 und Claus Reddel, Tel.: 0 54 22 / 13 60, www.kunstverein-melle.de
Ausstellungen:Regelmäßige Wechselausstellungen in der Orangerie, Infos unter Tel.: 0 54 27 / 18 86und www.kunstverein-melle.de
Dauerausstellung „Wald im Grönegau“ in der DiedrichsburgÖffnungszeiten: 1.4.-30.9.: Mi-So 10-19 Uhr 1.10.-31.3.: Sa, So und Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit
Veranstaltungen:Lesungen und Kabarett in der Orangerie und der Galerie 24. Die Orangerie kann nach Absprache mit dem Meller Kunst-verein für kulturelle Veranstaltungen gemietet werden. Tel.: 0 54 27 / 18 86 oder Tel.: 0 54 22 / 13 60Im Spätsommer fi nden jährlich an einem Wochenende die „Ostenwalder Natur- und Jagdtage“ auf dem Gut statt.www.ostenwalder-jagdtage.de
Gastronomie:Café und Restaurant in der Diedrichsburg Angelika und Karl-Heinz SchlackeTel.: 0 54 27 / 300, Fax: 0 54 27 / 92 23 06
Frühstücksbuffet im rustikalen Rittersaal, jeden Sonntag, Reservierung erbeten
Feiern, Vorträge und Tagungen im Rittersaal, nach Absprache
Café-Restaurant und Aussichtsplattform: 1.4.-30.9.: Mi-So 10-19 Uhr1.10.-31.3.: Sa und So, Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit
Kontakt:Gut Ostenwalde Christian Freiherr von Vincke – Graf von PerponcherOsnabrücker Straße 75, 49324 Melle-Oldendorf Tel.: 0 54 22 / 82 57, Fax: 0 54 22 / 78 42www.gut-ostenwalde.de
Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Melle e. V. Osnabrücker Straße 79, 49324 Melle-Oldendorf E-Mail: [email protected], www.kunstverein-melle.deBarbara Manke, Tel.: 0 54 27 / 18 86, Claus Reddel, Tel.: 0 54 22 / 13 60
Ölmühle Ostenwalde e. V.Gert MöllerNiedereschweg 13, 49328 MelleTel.: 0 54 27 / 66 82 E-Mail: [email protected], www.kultur-in-buer.de
Diedrichsburg MelleCafé-Restaurant und AussichtsplattformAngelika und Karl-Heinz SchlackeHolzhausener Straße 17, 49328 Melle Tel.: 0 54 27 / 300 , Fax: 0 54 27 / 92 23 06
Kunstgenuss und altes Handwerk
Ein Schmuckstück der früheren Vorburg ist die restaurierte Orangerie, die heute vor allem
als Kunstausstellungshalle genutzt wird. Begleitend zu den Ausstellungen werden jedes
Jahr Workshops angeboten, in denen Kinder und Jugend-
liche kreativ werden können. In Absprache mit dem Meller
Kunstverein ist die Orangerie auch für andere kulturelle
Veranstaltungen wie Lesungen, Kabarett oder Konzerte
zu mieten. Während in der Orangerie auch größere Kunst-
werke wie Schmiedearbeiten oder große Stahl- und Mes-
singskulpturen aufgestellt werden können. Dem Gut direkt
gegenüber fi ndet man das reich gestaltete große Tor der
ehemaligen Scheune, das von einem Bürgerhaus in Osna-
brück stammt.
Etwas versteckt am Oldendorfer Mühlenbach liegt die
Ölmühle aus dem 15. Jh., die ebenfalls zum Gut Osten-
walde gehört. Aus Früchten wie Leinsamen, Bucheckern
oder Raps wurde hier einst Öl gewonnen. Die vollständig
restaurierte Mühle wird heute noch bei Vorführungen in
Betrieb genommen.
Auf zur Diedrichsburg
Südlich von Ostenwalde erhebt sich auf einem 220 Me-
ter hohen Bergrücken der Meller Berge mitten in einem
Wildpark die Diedrichsburg. Ihren Grundstein legte Gene-
ral Ernst Freiherr von Vincke im Jahre 1844. Die bei der Errichtung gefundenen Funda-
mentreste, eine Speerspitze und eine Spinnrockenkugel deuten darauf hin, dass es hier
schon früher eine Fluchtburg gab. Die heutige Diedrichsburg wurde in den Jahren von
1844 bis 1860 gebaut und ahmt einen mittelalterlichen Wehrturm nach. Sie gehört zu den
Bauten, die im Zuge der Burgenromantik entstanden sind.
Auf dem 26 Meter hohen, mit Zinnen bekrönten Bergfried gibt es eine Aussichtsplattform, die
Besuchern bei klarem Wetter eine Sicht bis nach Osnabrück bietet. Schon im 19. Jh. war der
Turm ein beliebtes Wanderziel. Der Aufstieg zur Diedrichsburg lohnt sich noch heute: Gäste kön-
nen hier die schöne Aussicht genießen und sich im Café-Restaurant für den Rückweg stärken.
Außerdem befi ndet sich im Turmzimmer eine Ausstellung zur Tier- und Pfl anzenwelt des heimi-
schen Waldes, die auch für Kinder interessant ist. Jeden Sonntag gibt es ein Frühstücksbuffet im
rustikalen Rittersaal. Darüber hinaus kann der Rittersaal auch für Feiern angemietet werden.
TippUnterhalb der Diedrichsburg hat die Familie von Vink-ke im Jahre 1963 einen Wildpark eingerichtet. In dem 200 Hektar großen Jagdgatter befi nden sich rund 150 Wildschweine sowie Dam- und Schwarzwild. Durch re-gelmäßige Fütterungen und Ruhezeiten kann eine Schä-digung des Waldes vermieden werden. Auf einem Wild-schweinlehrpfad gelangt man sowohl vom Nord- als auch vom Westtor zur hoch oben gelegenen Diedrichs-burg. Hinweisschilder informieren über die Lebenswei-se der Wildschweine, die Entwicklung vom Wild- zum Hausschwein und über das Damwild. Auf dem letzten Stück des Pfades zur Diedrichsburg gibt es auch Stationen mit interaktiven Spielen wie „Tasten und Raten“, die vor allem bei Kindern sehr beliebt sind. Besonders spannend wird es, wenn man den Wildschweinen begegnet. Mit etwas Glück und Geduld kann man sie zum Beispiel an einer Futterstelle beobachten.
Wildpark Diedrichsburg in den Meller BergenÖffnungszeiten: 1.4.-30.9.: täglich von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit 1.10.-31.3.: Sa, So und Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der DunkelheitEintritt: frei
Weitere Infos: Tourist-Information Melle, Markt 22, 49324 Melle Tel.: 0 54 22 / 96 53 11 und 96 53 12, Fax: 0 54 22 / 96 53 20 E-Mail: [email protected], www.stadt-melle.de
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Schloss Gesmold
Ein ungewöhnlicher Barockgarten
Die Vase aus weißem Carraramarmor ist nach mehreren
Standortwechseln an ihren Platz zurückgekehrt. Sie bildet
wie einst das Zentrum des Barockgartens, der sich direkt an
der Auffahrt von Schloss Gesmold befi ndet.
Im Jahre 1997 ließen die heutigen Eigentümer Freiherr und
Freifrau Hans-Adam und Henriette von Hammerstein den
Garten in Anlehnung an Pläne aus dem 18. Jh. wieder barock
gestalten: Eine Wegekreuzung teilt die Fläche in vier sym-
metrisch angelegte Rasenparterres, die mit Blumenrabatten
begrenzt und mit Buchsbaumhecken umgeben sind. Dass die
Anlage früher wie eine kleine Insel erschien, wird durch den
teilweise wieder freigelegten Wassergraben angedeutet.
Der neu gestaltete Garten zieht immer wieder Experten in
seinen Bann: Denn es ist gelungen, den Charakter des ehe-
maligen Barockgartens aufl eben zu lassen, wenngleich die
Art der Bepfl anzung und die verwendeten Materialien auf
die moderne Gartenarchitektur verweisen.
Die Anlage umgibt eine Ringmauer mit barocken Bögen, an
deren Südseite sich eine zweiläufi ge Treppe mit Belvedere und
Grotte befi ndet. Das Belvedere aus dem 17. Jh. wird von zwei
Kriegerinnen aus Sandstein geschmückt und bietet den Besu-
chern eine wundervolle Aussicht auf den barocken Lustgarten.
Lustwandeln im großen Park
Im 17. Jh. gab es neben dem Herrengarten den so genann-
ten „grand parc“, der sich nördlich des Schlosses erstreckte.
Dieser große und aufwendig gestaltete Barockpark nach
französischem Vorbild ist heute noch in Ansätzen erkennbar.
Er umfasste einen Tiergarten sowie ein begehbares Labyrinth.
Der ehemalige Park wird heute teilweise land- und forstwirt-
schaftlich genutzt. Durch Spazierwege ist ein großer Teil auch
Besuchern zugänglich.
Alles begann mit einem Wehrturm
Schloss Gesmold erhielt sein barockes Aussehen im 17./18.
Jh., doch seine Ursprünge reichen bis ins 12. Jh. zurück. Von
einer wehrhaften Verteidigungsanlage entwickelte es sich zu
einer repräsentativen barocken Residenz.
Die Herren von Gesmelle errichteten im Jahre 1170 mit Er-
laubnis des Bischofs einen Wehrturm in der Elseniederung,
da sie immer wieder von räuberischen Banden überfallen
worden waren. Der romanische Bergfried war nur über eine
einziehbare Leiter bzw. Holztreppe zu erreichen. Es gab ei-
nen Keller, der als Vorratsraum diente, sowie drei einräumige
Obergeschosse, in denen sich heute Speisesaal mit Kamin, Bi-
bliothek und Archiv befi nden. Ein Treppenschacht in den über
2,5 Meter starken Mauern verband die einzelnen Stockwerke
miteinander. Die Lichtscharten wurden im 16. Jh. durch Fen-
ster ersetzt. Die Balustrade mit den vier Evangelisten stammt
aus der Zeit, in der die Osnabrücker Bischöfe die Hausherren
auf Schloss Gesmold waren (1608 – 1664).
22
InfosFührung:
Besichtigung nur im Rahmen
von Führungen durch Schloss
und Garten
Führungen für Gruppen ab 10
Personen nach Vereinbarung
Tel.: 0 54 22 / 442 16
5 € pro Pers.
Veranstaltungen:
Autorenlesungen im Rahmen
des Meller Sommers
Theateraufführung in engli-
scher Sprache im Binnenhof,
im September, auch für Schul-
klassen interessant
Besonderheiten:
Standesamtliche Trauungen
im romanischen Turmsaal nach
Anmeldung beim Standesamt
Melle möglich
Kontakt:
Schloss Gesmold
Hans-Adam Freiherr und
Henriette Freifrau
von Hammerstein
Schloßallee 5
49326 Melle-Gesmold
Tel.: 0 54 22 / 442 16
E-Mail:
Kultur im Binnenhof
Als die Familie von Gesmelle ausstarb, übernahm die Fa-
milie von dem Bussche die Burganlage. Im Jahre 1540
heiratete Erbtochter Anna von dem Bussche Hermann
von Amelunxen. Dieser baute die von Gräften und Wäl-
len umgebene Rundburg zu einer rechteckigen Renais-
sanceanlage aus. Von 1544 bis 1559 entstand das heu-
tige zweifl ügelige Herrenhaus im Renaissancestil, dessen
Nordfl ügel die Verbindung zum Wehrturm darstellt. Um
den für Renaissanceburgen typischen geschlossenen Cha-
rakter zu erreichen, wurden im 17. Jh. im Süden und Westen
breite begehbare Mauern errichtet, die im frühen 18. Jh.
durch eine Galerie mit Balustern verziert wurden.
Es entstand ein Binnenhof, der heute ein- bis zweimal im
Jahr für kulturelle Veranstaltungen, wie Theaterauffüh-
rungen oder Lesungen, genutzt wird.
Orangenbäume in Norddeutschland
1664 vereinbarte der Osnabrücker Fürstbischof Ernst
August I. mit Georg Christoph von Hammerstein einen
Tausch. Er überließ seinem Hofmarschall Schloss Ges-
mold und erhielt dafür im Gegenzug dessen Güter im
Iburger Raum. Die Familie von Hammerstein bewohnt
noch heute das Schloss.
Georg Christoph von Ham-
merstein ließ 1667 den ba-
rocken Torturm bauen, durch
den man die Schlossanlage
betritt. Er brachte von seinen
Reisen auch die Idee mit, eine
Orangerie einzurichten. Die
Ausgestaltung des Schlosses
mit barocken Gartenanlagen
und Skulpturen fand im We-
sentlichen unter Christoph-
Ludolf von Hammerstein statt.
Ferner wurde die innere Vor-
burg durch zwei Flügelhäuser
symmetrisch angelegt: durch
das Brauhaus im Norden, das
später als Pferdestall genutzt
wurde, und den Viehstall im Süden, der im Jahre 1836
zur neuen Orangerie umgebaut wurde. Die alte Orange-
rie auf der äußeren Vorburg, die als die älteste Orange-
rie in Norddeutschland gilt, wurde aufgegeben, da man
mehr Platz brauchte und selbst Orangenbäume züchten
wollte. In der neuen Orangerie war dies durch eine ge-
schickte Nutzung der Räume möglich: Im Keller wurde
eine Backstube, im Dachgeschoss eine Räucherkammer
eingerichtet. Regelmäßig strömte heiße Luft durch hohle
Ton- und Steinplatten. Dies bewirkte, dass die Tempera-
tur nie unter Null Grad Celsius sank. Um die Pfl anzen
vor zu starker Sonneneinstrahlung und gegen Frost
zu schützen, konnte man an den Fenstern Schilfrollos
herunterlassen.
TippDie Hase teilt sich nahe Gesmold in zwei eigenständige Flüsse. Sie gibt einen Teil des mitgeführten Wassers an die Else ab, die noch heute die Wassergräben von Schloss Gesmold speist. Um die Ent-stehung dieser Zweigabelung („Bifurkation“) ranken sich viele Geschichten, die in einem Themen-park nachzulesen sind. Dieser wurde im Jahre 2000 rund um den Scheidepunkt von Hase und Else angelegt. Besucher erfahren, dass Hermann von Amelunxen etwa Mitte des 16. Jh. die Erlaubnis erhielt, Wasser von der Hase abzuleiten, um seine Schlossmühle besser zu versorgen. Jahre später warf ihm die Stadt Osnabrück vor, die Abzweigung eigenmächtig erweitert zu haben. Dies war der Beginn zahlreicher Streitigkeiten, die bis ins 19. Jh. andauerten. Erst als die Hasegabelung durch Mauerwerk befestigt wurde, war die Wasserverteilung geregelt. Heute ist der Scheidepunkt der Flüsse ein beliebtes Ausfl ugsziel. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-In-formation Melle.
Tourist-Information MelleMarkt 22, 49324 MelleTel.: 0 54 22 / 96 53 12, Fax: 0 54 22 / 96 53 20E-Mail: [email protected], www.stadt-melle.de
23
Wie alles begann…
Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl. Die
Ordensschwestern hatten nur das Notwendigste retten kön-
nen und sahen nun mit Entsetzen, wie ihr Kloster in Flam-
men aufging. Alle brauchten jetzt eine neue Unterkunft, die
Nonnen, die Laienschwestern und das vom Kloster beschäf-
tigte Gesinde. In ihrer Ungewissheit wandten sie sich an
die Stifter ihres Klosters, den Grafen Simon von Teck-
lenburg und dessen Mutter Eilika. Da es dem Grafen
nicht möglich war, das Kloster in Essen (Oldenburg)
nach nur etwa 20 Jahren mit eigenen Mitteln wieder
aufzubauen, entschloss er sich, die Klosterfrauen auf
seinem Gut in Malgarten unterzubringen. So ähnlich
könnte es sich im Jahre 1194 einer Gründungslegende
zufolge zugetragen haben.
Die beschaulich an der Hase gelegene Klosteranlage gehört
heute zu einem der sehenswertesten Kunst- und Baudenk-
mäler im Osnabrücker Land. Besonders interessant wirkt der
niedrige Kirchturm mit dem hohen Pyramidendach. Seine
außergewöhnliche Lage deutet darauf hin, dass er seinen Ur-
sprung im ehemaligen Wehrturm der alten gräfl ichen Burg
hat. Der Kreuzgang des Westfl ügels und die Klosterkirche
sind die ältesten Gebäude der Klosteranlage. Sie sind im spät-
romanischen Stil erbaut und nach einem Brand Ende des 15.
Jh. durch gotische Elemente erneuert worden.
Ora et labora
Malgarten blieb stets ein einfaches Kloster, da die erlangten
Besitzungen und Zehntrechte für eine weitergehende Ent-
wicklung nicht ausreichten. Die Chor- und Laienschwestern
lebten bescheiden nach der Regel des Heiligen Benedikt:
„Ora et labora. – Bete und arbeite.“ Ihren Lebensunterhalt
sicherten sie sich durch ihre Mitgift, die sie bei ihrem Eintritt
in das Kloster mitgebracht hatten und durch Eigenwirtschaft.
Die Bramscher Region war früher ein bedeutender Tuchma-
cherstandort. Noch heute weisen die Schafscheren im Klos-
terwappen darauf hin, dass sich auch die Benediktinerinnen
hauptsächlich der Schafzucht und der Herstellung hochwerti-
ger Tuchwaren widmeten.
Nach 1772 trat keine Schwester mehr in das Kloster ein, so
dass die Säkularisation 1802 auf keinen nennenswerten Wi-
derstand traf.
Ab 1819 war das ehemalige Kloster über 100 Jahre lang Sitz
des Amtsgerichts. Aus dieser Zeit stammen das Amtsrichter-
haus von 1820 und drei dunkle Gefängniszellen im Bereich
des Kreuzgangs.
Katholische Insel im protestantischen Bramsche
Während der Reformationszeit und des Dreißigjährigen Krie-
ges wurde die Kirchengemeinde zu Bramsche protestantisch.
Das Kloster Malgarten hingegen blieb katholisch. In der ehe-
maligen Klosterkirche fi ndet man heute Kunst aus der Zeit
des Barock und des Rokoko. Die Rokoko-Stukkaturen des
Kirchengewöl-
bes aus dem 18.
Jh. sind in ihrer
Verbindung mit
der spätroma-
nisch-gotischen
Architektur eine
Rarität im nord-
westdeutschen
Raum.
Kloster Malgarten
24
Infos
Besichtigung:
Außenbesichtigung: jederzeit
Innenbesichtigung: Kloster und Kirche: Sa u. So 13-18 Uhr
und nach Vereinbarung, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33,
Eintritt: 2 € pro Pers.
Führung:
Kloster und Kirche, Koordination über Frau Elberg,
Tel.: 0 54 61 / 94 51 20, Gruppen 36 € +10 € Eintritt
Konzerte:
Mehrheitlich klassische Musik, i. d. R. ein Konzert pro
Monat, Sa oder So, Tel.: 0 54 61 / 99 63-0, www.iam-ev.de
Ausstellungen:
Galerie für Gegenwartskunst, Sa u. So 13-18 Uhr (Sommer-
monate) und nach Vereinbarung, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33
Veranstaltungen:
Mittelalterliches Mönchsbankett in der Konzertscheune
auf Anfrage
Besonderheiten:
Kunstseminare, Mal- und Zeichenunterricht, Anmeldung
unter Tel.: 0 54 61 / 88 08 33
Musikkurse, Konzerte und Seminare des iam,
Tel.: 0 54 61 / 99 63-0, www.iam-ev.de
Tagungen und Seminare auf Anfrage, Tel.: 0 54 61 / 99 63-0
Hochzeits-, Familien- und Firmenfeiern im Kloster oder im
„Amtsrichter“, Tel.: 0 54 61 / 886 90 45
Kirchliche Trauungen und Taufen, Pfarrer A. Behrens,
Tel.: 0 54 61 / 618 62
Gastronomie:
„Zum Amtsrichter“, Café und Restaurant mit Biergarten
Mai-Sept.: Mo, Mi-Fr ab 15 Uhr, Sa ab 12 Uhr, So ab 9 Uhr
Sept.-Mai: Di und Mi Ruhetage, sonst die gleichen
Öffnungszeiten Tel.: 0 54 61 / 886 90 45
E-Mail: [email protected], www.zum-amtsrichter.de
Übernachtung:
16 Zimmer (Einzel-, Doppel-, Mehrbettzimmer) mit insge-
samt 30 Betten im Kloster und im „Amtsrichter“
12-25 € pro Pers. ohne Frühstück, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33.
Zimmer mit Frühstück, Halb- oder Vollpension über das
Café-Restaurant möglich, Tel.: 0 54 61 / 886 90 45
Kontakt:
Kloster Malgarten
Internationaler Arbeitskreis für Musik e.V. (iam)
Am Kloster 1a, 49565 Bramsche-Malgarten
Tel.: 0 54 61 / 99 63-0
Fax: 0 54 61 / 99 63-10
E-Mail: [email protected]
www.kloster-malgarten.de
Stadtmarketing Bramsche GmbH
Maschstraße 9, 49565 Bramsche
Tel.: 0 54 61 / 93 55-0
Fax: 0 54 61 / 93 55-11
E-Mail: [email protected]
www.bramsche.de
TippDas prämierte Tuchmacher Museum Bramsche ist deutschlandweit das einzige Museum zur Geschichte der Textilproduktion, in dem die Verarbeitung von der Schafwolle bis zum fertigen Tuch mittels historischer Maschinen vollständig zu sehen ist. In den Gebäuden aus dem 18. und 19. Jh. hatte die Tuchmacherinnung einst ihre Spinnerei. Jeden Sonn- und Fei-ertag fi ndet um 11 Uhr eine Führung ohne Anmeldung durch die gesamte Anlage statt.
Tuchmacher Museum Bramsche Stadtmarketing Bramsche GmbHMühlenort 6, 49565 Bramsche Maschstraße 9, 49565 BramscheTel.: 0 54 61 / 94 51-0 Tel.: 0 54 61 / 93 55-0Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr Fax: 0 54 61 / 93 55-11Führungen unter Tel.: 0 54 61 / 94 51-20 E-Mail: [email protected] www.bramsche.de
Malgarten in neuem Glanz
Das Kloster Malgarten, das seit 1987 in Privatbesitz
ist, hat sich in jüngster Zeit zu einem beachtlichen
Kultur- und Veranstaltungszentrum entwickelt. Der
Besucher hat die Möglichkeit, wechselnde Ausstel-
lungen zeitgenössischer Kunst und klassische Kon-
zerte zu besuchen. Er kann aber auch selbst kreativ
werden in verschiedenen Kunst- und Musikateliers.
Die Galerie, die sich zum Teil im ehemaligen Kreuz-
gang des Westfl ügels von 1230 befi ndet, besteht
seit Herbst 1999. Der Osnabrücker Künstler Claus
Gero Heitmann, der die Galerie durch Ausstellun-
gen nationaler und internationaler Künstler über die
Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht hat,
lebt und arbeitet im Kloster Malgarten. Interessierte
können in einem Kunstseminar oder einem der Mal-
und Zeichenkurse das Kloster von einer neuen Seite
kennen lernen.
Für Musikliebhaber und passionierte Laienmusiker
jeden Alters organisiert der InternZtionale Arbeits-
kreis für Musik e. V. (iam) Konzerte und Musikkurse,
darunter auch Chor- und Orchesterkurse. Die Ab-
schlusskonzerte, bei denen die einstudierten Werke
der Öffentlichkeit präsentiert werden, fi nden bei
Musikfreunden großen Anklang. Der Verein, der im
barocken Torhaus von 1717 seinen Sitz hat, bietet
Musikern und Musikpädagogen zudem ein breites
Angebot im Bereich der berufl ichen Weiterbildung.
Neben Kunst und Kultur auch Kulinarisches
Ein Café und Restaurant im ehemaligen Amtsrichter-
haus lädt die Besucher des Klosters Malgarten zum
Verweilen ein. Der „Amtsrichter“ bietet Kulinarisches
in urigem Ambiente. Die Gäste haben im Sommer Ge-
legenheit, sich unter den alten Linden im Biergarten
zu erfrischen. Im Winter können sie es sich vor dem
brennenden Kamin gemütlich machen. Ein besonderes
Highlight kann das mittelalterliche Mönchsbankett in
der Konzertscheune mit erlesenen Gaumenfreuden,
Gesang und Spiel sein, das auf Anfrage buchbar ist.
Für Feierlichkeiten der besonderen Art bietet das Restaurantteam den Gästen einen
speziellen Service. Je nach Art des Festes gestaltet es die verschiedenen Räumlichkeiten
den individuellen Wünschen entsprechend. Es gibt an jedem zweiten Samstag im Monat
sogar die Möglichkeit, im Kloster Malgarten standesamtlich zu heiraten.
Gäste, die die beschauliche Atmosphäre des Klosters ausgiebiger genießen möchten,
können dort auch übernachten, auf Wunsch in den ehemaligen Nonnenzellen. Auch
Seminar- und Tagungsgäste sind herzlich willkommen. 25
Gut Sögeln
Am Wasser erbaut
Über eine alte Lindenallee erreicht der Besucher Gut Sögeln
bei Bramsche. Inmitten von Feuchtwiesen liegt das Haupt-
haus von Gräften umgeben, die
durch die Sögelner Hase gespeist
werden, einem künstlich ange-
legten Wasserlauf, der selbst aus
der Hase abgeleitet wird und auch
dorthin zurückfl ießt. Dieses durch
Menschenhand geschaffene ökologi-
sche System konnte durch das Enga-
gement der jetzigen Besitzer bewahrt
werden und bietet mit seinen Jahr-
zehnte lang unberührten Flächen ei-
nen wertvollen Untersuchungsgegen-
stand für die Wissenschaft. Vorange-
gangene Generationen nutzten die
Kraft des Wassers noch für den Betrieb
einer Mühle, deren denkmalgeschützte Ge-
bäude heute als Privatwohnungen vermietet sind.
Von der Burg zum Rittergut
Das Haupthaus, ein funktional schlichter, zweigeschossiger
Bau, mit drei Flügeln aus dem Ende des 18. Jahrhunderts,
ist repräsentativ für ein Rittergut im ehemaligen Fürstbistum
Osnabrück. Es wurde an Stelle einer alten, wehrhaften Wohn-
stätte errichtet, die erstmals im 14. Jahrhundert als habitatio
(=befestigtes Wohnhaus) in der Bauernschaft Sögeln urkund-
lich erwähnt wird. Jüngst sind bei Bauarbeiten die mächtigen
Fundamente dieser alten Anlage, die noch im 16. Jahrhun-
dert als Burg bezeichnet wurde, zu Tage getreten. Der älte-
ste Teil der heute noch stehenden Anlage dürfte indes der
Torturm sein, der in seinen Ursprüngen auf einen wehrhaf-
ten Wohnturm zurückgehen könnte. Von diesem wehrhaften
Charakter zeugen noch die Schießscharten im Erdgeschoss,
während die barocke Turmhaube mit der Uhr aus dem 18.
Jahrhundert stammt.
Moderne Gastlichkeit im Herzen der VarusRegion
In einem der landwirtschaftlichen Nebengebäude hat die
Familie von Bock seit kurzem Übernachtungsmöglichkeiten
eingerichtet. In einem der ehemaligen Wirtschaftsgebäude
stehen dem Gast zwei komfortable Doppelzimmer mit Bad
zur Verfügung, die im Erdgeschoss durch einen großzügigen,
gemeinsam genutzten Aufenthaltsraum ergänzt werden. Hier
kann bei Bedarf auch eine komplett ausgestattete Küchen-
26
InfosBesichtigung: Gut Sögeln ist bis heute in Privatbesitz. Die Eigentümer bitten um Verständnis, dass in der Regel keine Besichtigungen möglich sind. Übernachtungsgäste haben jedoch Zugang zum Gelände und können besondere Ange-bote wahrnehmen.
Übernachtungen: Seit Mai 2008 bietet Gut Sögeln in einem Nebengebäude 2 Doppelzimmer für Feriengä-ste an. Die besondere Kombination aus zwei Doppelzimmern und einem großzügigen Auf-enthaltsraum mit Küchenzeile im Erdgeschoss ermöglicht es, sowohl ein bed & breakfast-Angebot wahrzunehmen als auch die gesamte Wohneinheit als Ferienwohnung zu nutzen. Die Räume sind liebevoll eingerichtet und bieten allen Komfort in einem besonderen Ambiente aus Alt und Neu.
Preise für das Doppelzimmer: 90,00 € / 70,00 € bei Einzelbelegung pro Nacht, inkl. FrühstückAlle Räume als Ferienwohnung/-haus: 150,00 € pro Nacht für bis zu 4 Personen
Info & Buchung: Tourismusverband Osnabrücker Land, Tel.: 0541/9511195 Fax: 9511120, E-Mail: [email protected] , Online-Buchung unter www.osnabruecker-land.de
Besonderheiten: In der idyllisch gelegenen Familienkapelle sind kirchliche Trauungen möglich. Für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten kann darüber hin-aus eine historische Scheune mit einem groß-zügigen Vorplatz angemietet werden. Sanitäre Einrichtungen sind vorhanden.
Kontakt: Frau Gisela von Bock und Polach, An der Lindenallee 1, 49565 Bramsche-Sögelnmobil: 0172 / 4322282Fax: 0 54 61 / 63655E-Mail: [email protected]
zeile genutzt werden. Die unter Verwendung na-
türlicher Werkstoffe eingezogenen Wohnetagen,
dominiert von den unbehandelten Holzträgern,
harmonieren in ihrer gradlinigen Architektur in
eindrucksvoller Weise mit dem über 150 Jahre
alten Wirtschaftsgebäude.
Für die Urlauber besteht die Möglichkeit, die Sö-
gelner Hase mit dem Boot zu erkunden; Kindern
bietet das Gut mit seinen vielen Tieren, so auch
einem Pony und einem Esel, vielfache Möglichkei-
ten Natur hautnah zu erleben.
Die Familienkapelle, die in den Parkanlagen hinter
dem Herrenhaus gelegen ist, kann für Hochzei-
ten angemietet werden. Für die anschließenden
Feierlichkeiten steht eine ehemalige Scheune zur
Verfügung, die auch für größere Gesellschaften
Platz bietet.
Geschichte und Geschichten
Sögeln wechselte während der Jahrhunderte häu-
fi g seinen Besitzer. 1793 erwarb Friedrich Philipp
von Hammerstein zu Equord das Gut und veran-
lasste den Neubau des Haupthauses. Der Altbau
entsprach offensichtlich nicht mehr den Ansprü-
chen der Zeit, sowohl hinsichtlich der Repräsen-
tationsfunktion als auch des Wohnkomforts.
Nachdem er hochverschuldet und ohne direkten
Erben 1802 starb, wurde das Gut 1817 vom Ge-
neralsteuereinnehmer Rathgen erworben. Über
seine Stieftochter gelangte der Besitz an die Fami-
lie von Rappard, deren Nachfahren die heutigen
Besitzer, die Familie von Bock und Polach, sind.
Während der Jahre um 1870 besuchte der junge
preußische Leutnant Paul von Bebeckendorf und
Hindenburg häufi ger das Gut. Der spätere Reichs-
präsident war mit Irmengard von Rappard verlobt,
die 1871 mit nur 17 Jahren verstarb. Der Famili-
enüberlieferung nach erlag sie den Folgen einer
Lungenentzündung, die sie sich durch einen Sturz
in die Gräften zugezogen hatte. Bis zu seinem
eigenen Tod sandte Hindenburg jedes Jahr zum
Todestag seiner Verlobten einen Kranz.
TippFür Übernachtungsgäste auf Gut Sögeln bietet sich der Standort als idealer Ausgangspunkt für Entdek-
kungstouren durch die VarusRegion an. Das gut ausgebaute und erschlossene Radwandernetz ermög-
licht kurzweilige Ausfl üge auf dem Fahrrad; darüber hinaus fi nden Wanderfreunde herrliche Strecken.
Als Ausfl ugsziele bieten sich neben dem benachbarten Kloster Malgarten (s. S. 24) auch das Tuchma-
cher Museum und der Museumspark in Kalkriese zur berühmten Varusschlacht an. Die Stadt Bramsche
selbst ist ein lohnenswertes Ziel für einen Einkaufsbummel und bietet gastronomische Abwechslung.
Wer das nasse Element liebt, besucht die Varustherme, das Naturfreibad Darnsee oder den Alfsee mit
seinem großen Freizeitangebot..
Weitere Informationen:Stadtmarketing Bramsche GmbHMaschstraße 949565 BramscheTel.: 05461/9355-0 Fax: 9355-11E-Mail: [email protected] www.bramsche.de
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Kloster Bersenbrück
Mit dem Nachtwächter auf Spurensuche
Ausgerüstet mit kleinen Laternen begleiten die Besucher den
Nachtwächter, der ihnen im Lichtschein ihrer Lampen das
historische Bersenbrück zeigt. Vom Rathaus führt er sie
zur malerisch am Markt gelegenen Klosterpforte von
1700, dem heutigen Wahrzeichen der Stadt. Das Tor-
haus bildet den Eingang zum ehemaligen Zisterzien-
serinnenkloster. Zum Komplex gehören eine Doppel-
kirche, mehrere Klostergebäude und die ehemalige
Klostermühle.
Graf Otto von Ravensberg gründete den Konvent im
Jahre 1231 auf seinem Familiengut und legte damit
den Grundstein für das heutige Bersenbrück. Das Ge-
biet gehörte damals noch zur Grafschaft Ravensberg.
Der Stifter stattete sein Hauskloster mit Ländereien
und Liegenschaften aus, um den Lebensunterhalt der
Nonnen zu sichern. Zudem schenkte er den Klosterfrau-
en die gräfl iche Eigenkirche, die 1221 erstmals in einer
Urkunde erwähnt ist und heute mit der Klosterkirche eine
Doppelkirche bildet. Als das Kloster 1787 aufgehoben wur-
de, galt es als das reichste der Region. Dem Konvent war
es gelungen, durch kluges Wirtschaften zahlreiche Güter zu
erwerben.
Interessante Ein- und Aussichten
An die Pfarrkirche wurde im 13. Jh. die Schwesternkirche als
zweites Schiff angebaut. Sie hatte, ähnlich wie im Stift Börstel,
einen höher gelegenen Chor und eine vom Wohnfl ügel aus
erreichbare Nonnenempore. Sie war durch eine Wand von
der Pfarrkirche getrennt
und damit für die Dorf-
bewohner nicht zugäng-
lich. Außerdem besaß sie
ein eigenes Satteldach.
Erst im 16. Jh. erhielten
die beiden Kirchen ein
gemeinsames Dach;
Ende des 18. Jh. wurden
sie schließlich zu einer
zweischiffi gen Hallenkirche, der St. Vincentiuskirche, vereint.
Der Turm, den die Pfarrkirche im 16. Jh. erhielt, kann im Rah-
men der nächtlichen Stadtführung erkundet werden. Die Be-
sucher können Turmuhr, Glocken und Gewölbe besichtigen
und haben zugleich eine schöne Aussicht auf das erleuchtete
Bersenbrück. Als bedeutendes Kunstwerk der Kirche gilt das
Bersenbrücker Krippchen, ein bemaltes Sandsteinrelief von
1410 /1415, das die Geburt Christi zeigt.
Das Schlafgemach der Nonnen
An die Kirche grenzt süd-östlich der frühgotische Kreuzgang-
fl ügel an. Er stammt ebenfalls noch aus dem 13. Jh. Vom Klos-
terinnenhof aus sind die Fenster der ehemaligen Nonnenzel-
len zu erkennen. Die Funktion der Sandsteinplatten, die neben
den Fenstern aus der Mauer ragen, ist bis heute nicht ganz
geklärt. Es wird vermutet, dass die Nonnen auf den Vorsprün-
gen ihr Nachtgeschirr abgestellt haben. Einst war das Dormi-
torium ein einziger großer Saal. Erst gegen Ende des Mittel-
alters, wahrscheinlich nach einem Brand, baute man hier die 28
InfosBesichtigung Kloster: Außenbesichtigung: jederzeitInnenbesichtigung: Kirche: täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten von 8-18 Uhr
Führung Kloster und Klostermühle:„Führung durch das historische Bersenbrück“ am Tag„Nachtwächtergang“ am Abend (Rathaus, Klosterpforte, Kloster, Kirche und Kirchturm, Hasemühle)Führung bis 10 Pers.: 40 € / 2 ¾h (jede weitere Pers. 4 €)Kurzführung bis 10 Pers.: 30 € / 2h (jede weitere Pers. 3 €)Miniführung bis 10 Pers.: 20 € / 1h (jede weitere Pers. 2 €)Tel.: 0 54 39 / 15 72E-Mail: [email protected]
Besichtigung Museum: Di-Fr 9-12 Uhr und 14-17 Uhr, Sa u. So 14-17 Uhr Eintritt: Erw. 1,50 €, Kinder ab 12 J. 1 €, Familienkarte 3,50 €
Führung Museum:Auf Anfrage, Tel.: 0 54 39 / 441
Ausstellungen:Dauerausstellung zur Regionalgeschichte des Osnabrücker Landes mit Werken des Bersen-brücker Malers „Franz Hecker“ (1870 – 1944)
Regelmäßige Sonderausstellungen zu einzel-nen Aspekten der Dauerausstellung und er-gänzenden kulturgeschichtlichen Themen
Wechselausstellungen zeitgenössischer Künst-ler und Keramiker aus der Region
Öffnungszeiten des Museums und Eintritt s. o.
Veranstaltungen:Am Tag des offenen Denkmals können Besu-cher den Kreuzgang, die Klosterinnenhöfe, den Remtersaal und die Vincentiuskirche besichtigen – auch im Rahmen kostenloser Kurzführungen.
Kontakt:Kloster Bersenbrück mit Klostermühle (Hasemühle)Am Markt, 49593 BersenbrückInfos: Manfred KalmlageGartenstraße 10, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 15 72E-Mail: [email protected]
Museum des Landkreises Osnabrück Stiftshof 4, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 441, Fax: 0 54 39 / 60 93 73 E-Mail: [email protected]
Tourist-Information Samtgemeinde BersenbrückMarkt 4-6, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 96 24 70 Fax: 0 54 39 / 96 24 77E-Mail: [email protected]
Nonnenzellen ein. Die übrigen Flügel des Klosters
wurden im 17. Jh. wegen Baufälligkeit ersetzt.
Neue Aufgaben für das Kloster
Mit der Gründung des Amtes Bersenbrück wurde
das Kloster 1817 zum Verwaltungssitz. Aus dieser
Zeit stammen auch die Gefängniszellen im Nord-
fl ügel der Klosterpforte, die noch heute zu sehen
sind. Der Südfl ügel der Klosterpforte diente lan-
ge Zeit als Kirchenspeicher und Schänke, bevor
die Räumlichkeiten zu Wohnungen ausgebaut
wurden. Als Verwaltungsmittelpunkt entwickelte
sich der Ort beständig und erhielt 1956 die Stadt-
rechte. Die Klostergebäude werden heute vom
Amtsgericht und vom Museum des Landkreises
Osnabrück genutzt.
Anschauliche Regionalgeschichte
im Kloster
Das Kreismuseum ist in einem Gebäude des Ost-
fl ügels aus dem frühen 18. Jh. untergebracht. In
diesem Teil des Klosters befanden sich einst die
Äbtissinnenwohnung und mehrere Wirtschafts-
räume. Der Name Hermann Rothert ist untrenn-
bar mit der Museums-Sammlung verbunden.
Denn der spätere Geschichtsprofessor trug in sei-
ner Amtszeit als Landrat von 1911 bis 1933 bäu-
erliches Kulturgut zusammen, das für das gesam-
te Osnabrücker Land von regionalgeschichtlicher
Bedeutung ist.
In der Dauerausstellung erhalten Besucher einen
Einblick in das ländliche Leben. Karten, Urkunden
und wertvolle Exponate geben Auskunft über die
ländliche Besiedlung, das Brauchtum, die Kunst-
fertigkeit des Handwerks und das Alltagsleben.
Zu sehen sind beispielsweise bäuerliche Möbel,
Keramik oder auch Spielzeug. In der Museums-
scheune lassen Ackergeräte aus dem 19. Jh. er-
ahnen, wie hart die Landarbeit in der damaligen
Zeit war. Ferner wird die Kultur des Artlandes
dargestellt, das mit seinen prächtigen alten Fach-
werkhöfen eine ganz eigene Bauernkultur besitzt.
Eine Besonderheit der Ausstellung sind die Werke
des Bersenbrücker Malers Franz Hecker (1870 –
1944), der auf einfühlsame Weise Land und Leute
porträtiert hat. Darüber hinaus ist auch Kunst aus
Kirchen und Rittergütern zu bewundern.
In regelmäßigen Sonderausstellungen werden As-
pekte der Dauerausstellung vertieft oder ergän-
zende kulturgeschichtliche Themen wie „Hygiene
auf dem Land“ aufgegriffen. In der Galerie des
Museums fi nden regelmäßig Ausstellungen zeit-
genössischer Künstler und Keramiker statt.
TippDie ehemals zum Kloster gehörende Hasemühle aus dem 13. Jh. wurde im 18. Jh. komplett erneuert und ging nach der Klosteraufl ösung zunächst in Pacht, dann in Privatbesitz über. Sie war als Getreide-, Öl- und Sägemühle bis 1990 in Funktion. Heute wird die Wasserkraft für die Stromerzeugung genutzt. Wer mehr über die Mühlengeschichte wissen möchte, kann sich einer Führung anschließen oder den deutschen Mühlentag besuchen (jährlich am Pfi ngstmontag).Die Räume der Hasemühle werden derzeit vom Kulturzentrum „Krabat“ insbesondere für Kunstaus-stellungen genutzt. Die genauen Termine sind auf den Internetseiten der Hasemühle und der Samtge-meinde Bersenbrück zu fi nden. Interessierte Künstler, die eine Ausstellung oder einen Künstlerworkshop veranstalten möchten, können sich direkt an den Verein wenden:
„Krabat“ Ausstellungstermine und weitere Infos zur Hasemühle:Kulturzentrum in der SG Bersenbrück e. V. Bernd Zur-LienenJohannes Koop Hasemühle 2aLindenstraße 2 49593 Bersenbrück49593 Bersenbrück Tel.: 0 54 39 / 23 84Tel.: 0 54 39 / 96 22 26
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Schloss Egg ermühlen
Urlaub auf dem Rittergut
Bei dem Slogan „Urlaub auf dem Bauernhof“ vermutet wohl
kaum jemand, dass er seine Ferien auf einem ehemaligen
Rittersitz verbringen kann. Auf Schloss Eggermühlen ist dies
möglich. Denn das Gut wird auch heute noch voll bewirt-
schaftet.
Dort, wo sich einst Pastorat, Brauhaus, Haferscheune und
andere Wirtschaftsgebäude befanden, stehen heute acht Fe-
rienwohnungen zur Verfügung. Diese werden vornehmlich
von Familien mit Kindern genutzt. In der Nähe des Schlosses
gibt es noch ein Ferienhaus, das vor allem für größere Grup-
pen geeignet ist.
Die Ferienwohnungen „Brauhaus“ und „Pastorat“ befi nden
sich in einem Fachwerkbau, der sich südlich an das Schloss
mit eigener Schlosskapelle anschließt. Im kleinen Innenhof
befi nden sich zwei ebenerdige Wohnungen, die Senioren ei-
nen ruhigen und entspannten Aufenthalt bieten. Die anderen
Ferienwohnungen umgeben den weitläufi gen ehemaligen
Wirtschaftshof, der dem Schloss vorgelagert ist.
Vom Bauernerbe zum Rittersitz
Das Gut Eggermühlen fand seine erste urkundliche Erwäh-
nung im Jahre 1352 und war bis ins 16. Jh. ein einfacher
abgabepfl ichtiger Bauernhof. 1585, zwei Jahre nachdem der
Adelige Georg von Langen den Besitz erworben hatte, wur-
de das Lehen des Osnabrücker Bischofs in freies Eigentum
umgewandelt. Der Bischof gewährte dem Edelmann die üb-
lichen Privilegien, das Recht zur Jagd und Fischerei sowie das
Staurecht. Georg von Langen machte aus dem Bauernerbe
einen stattlichen Rittersitz.
Ostfriesen auf Eggermühlen
Ende des 16. Jh. gelangte das Gut in den Besitz des ostfrie-
sischen Häuptlings Caspar von der Wenge, der Drost von
Fürstenau wurde. Doch die ostfriesische Familie sollte nicht
lange auf Eggermühlen bleiben. Denn Sohn Bojocco stellte
sich während des Dreißigjährigen Krieges auf die Seite der
Dänen und raubte u. a. die Klöster Rulle und Bersenbrück
aus. Daraufhin beschlagnahmte der Osnabrücker Bischof den
Rittersitz und verpachtete ihn zeitweise.
Im Jahre 1654 kaufte Oberstleutnant Joachim von Boesela-
ger das Gut. Er vergrößerte den Besitz erheblich und baute
1666 ein neues Herrenhaus, das bis heute im Seitenfl ügel des
Schlosses erhalten ist. Seit über 350 Jahren lebt die Familie
von Boeselager jetzt auf Eggermühlen.
Das Barockschloss
Der Enkel Joachims, Franz Heinrich Anton von Boeselager,
schuf zwischen 1714 und 1718 den heutigen barocken
Hauptfl ügel mit der Doppeltreppe aus Sandstein. Er plante 30
InfosFührung:
Außenbesichtigung und Besichtigung der Kapelle nur mit
Führung, Mi nachmittags und auf Anfrage, nur für
Gruppen ab 10 Personen nach Anmeldung, 2 € pro Pers.
Konzerte:
Nach Absprache möglich
Ausstellungen:
In der Orangerie im Herbst „Rund um die Jagd“ und nach
Absprache
Vernissagen: In der Orangerie im Frühjahr und Herbst
Besonderheiten:
Kirchliche Trauungen in der Gutskapelle
Übernachtung:
8 Ferienwohnungen mit jeweils separatem Eingang, je
nach Größe für 4-8 Pers., 3-4 ZKB, Frühstück auf Wunsch,
Details auf der Internetseite, Preise auf Anfrage
1 Ferienhaus, 8 ZKB + 2 DU + 2 WC + Gäste-WC,
3 Doppelbett-, 1 Zweibett- und 3 Vierbettzimmer, für
max. 22 Pers., Frühstück auf Wunsch, Details auf der Inter-
netseite, Preise auf Anfrage
Kontakt:
Schloss Eggermühlen
Große Allee 1
49577 Eggermühlen
Tel.: 0 54 62 / 74 21-0
Fax: 0 54 62 / 74 21-10
E-Mail: [email protected]
www.schloss-eggermuehlen.de
Tourist-Information
Samtgemeinde Bersenbrück
Markt 4-6
49593 Bersenbrück
Tel.: 0 54 39 / 96 24 70
Fax: 0 54 39 / 96 24 77
E-Mail: [email protected]
www.bersenbrueck.de
eine repräsentative dreifl ügelige Anlage
nach französischem Vorbild. Realisiert wur-
de letztlich ein zweifl ügeliger Barockbau.
Franz Heinrich Anton von Boeselager ließ
das Herrenhaus von 1666 über einen qua-
dratischen Eckturm mit dem neuen Haupt-
haus verbinden und die gesamte Anlage
mit einem 15 Meter breiten Wassergraben
umgeben. Eine barocke Haube schmückt
noch heute den Turm.
Direkt an das Schloss grenzt eine kleine neugotische Gutskapelle von
1869, in der man sich kirchlich trauen lassen kann. Im Inneren befi nden
sich ein Rokoko-Altar sowie mit Wappen geschmückte Totenschilde, die
sich wie eine Ahnentafel der Familie von Boeselager lesen.
Eine Besonderheit ist die Orangerie im Park, die auf einen Entwurf von
Johann Conrad Schlaun, dem bedeutenden Architekten des westfäli-
schen Barock, zurückgeht. Der Ziegelbau beherbergt noch heute medi-
terrane Kübelpfl anzen wie Lorbeer- und Feigenbäume, die im Sommer
die Terrasse vor der Orangerie schmücken. Leicht geschwungene Trep-
pen führen auf die lang gestreckte Terrasse, auf der man die Sonne ge-
nießen kann. Im Garten gibt es noch einen kleinen Pavillon, der gleich-
falls zum Entspannen und Lesen einlädt.
Auf dem Gut Eggermühlen wird heute noch Land- und Forstwirtschaft
betrieben. Im Sommer herrscht ein reges Treiben, denn Schloss und Um-
gebung bieten den Gästen, vor allem den Kindern, vielfältige Möglich-
keiten: Sie können die Gegend mit Fahrrädern und Gokarts erkunden,
am Schlossteich angeln, auf Ponys reiten, Waldtiere beobachten, Aben-
teuer im Wald erleben oder die Tiere auf Schloss Eggermühlen füttern.
TippVier Sandsteinfi guren, die einst die Terrasse vor der Orangerie in Eggermühlen zierten, stehen heute auf der Gartenseite vor dem Osnabrücker Schloss, einem der größten Barock-schlösser Niedersachsens. Die überlebensgroßen Statuen verkörpern die Erdteile Europa, Afrika, Asien und Amerika. (s. S. 6/7, Schloss Osnabrück)
Schloss OsnabrückNeuer Graben 2949074 Osnabrück
31
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Ruine Wittekindsburg
Über dem Nettetal
Wenn man nach einer gut halbstündigen Wanderung vom
Nettetal durch den dichten Wald zur Ruine der Wittekinds-
burg hinaufgestiegen ist, kann man von der einstigen Befe-
stigungsanlage noch etliche Fundamente entdecken. Die-
se Anlage, auf einem Höhenzug bei Wallenhorst-Rulle
gelegen, ist mit ihrer Grundfl äche von etwa 16 Hektar
die größte frühmittelalterliche Befestigungsanlage in
Norddeutschland. Archäologische Ausgrabungen in den
letzten Jahren haben bestätigt, dass die Burg im 9.
und 10. Jahrhundert genutzt wurde, auch wenn
es offensichtlich keine dauerhafte Besiedlung
gab. Die Wallanlage, in denen diese frühmit-
telalterlichen Gebäude errichtet wurden ist um
einiges älter. So könnte sie den Sachsen Ende
des 8. Jahrhunderts durchaus als Fluchtburg vor den
Franken gedient haben.
Widukinds vergeblicher Kampf
mit Karl dem Großen
Die örtliche Tradition verbindet diese Anlage mit
dem sächsischen Heerführer Widukind (auch
Wittekind genannt). Widukind führte den Wider-
stand der Sachsen gegen die Eroberungszüge Karls des Großen
an, der Sachsen in das fränkische Großreich eingliedern und
christianisieren wollte. Dieser Sachsenkrieg forderte über 30
Jahre lang seine Opfer und dauerte auch nach der endgültigen
Niederlage Widukinds, der sich 785 unterwarf und im Beisein
Karls des Großen taufen ließ, noch an. Das weitere Schicksal
Widukinds lässt sich nicht mehr mit Sicherheit erschließen.
Nach seiner Niederlage an der Hase 783 soll er gemäß münd-
licher Überlieferung auf der Wittekindsburg über dem Net-
tetal Zufl ucht gesucht haben. Es spricht einiges dafür, dass
zumindest das Gebiet um das Nettetal zu den Besitzungen
der Familie Widukinds gehörte, sodass die Namensgebung
der Anlage hierin ihren historischen Kern haben dürfte. Die
sterblichen Überreste Widukinds sollen sich in der Stiftskirche
zu Enger befi nden.
Die Alte Alexanderkirche in Wallenhorst
und die Christianisierung Sachsens
Erst mit der Niederschlagung der letzten sächsischen Auf-
stände 804 und den unmittelbar darauf folgenden Bistums-
gründungen in Münster, Minden und Osnabrück war im
sächsischen Gebiet Ruhe eingekehrt. Auf diese Phase der
Christianisierung geht auch die Alte Alexanderkirche in Wal-
lenhorst zurück. Karl der Große soll nach einer späteren In-
schrift 777 die erste Kir-
che an dieser Stelle ein-
geweiht haben. Er habe
veranlasst, anstelle des
Kreuzes eine goldene
Henne auf den Turm
zu setzten, als Zeichen,
dass diese Mutterkirche
gleich einer Glucke vie-
le weitere Kirchen für
die Region ausbrüten
möge.
Grabungen haben er-
wiesen, dass auf dem
Findl ingsfundament
der Kirche, das Teil ei-
33
InfosBesichtigung / Führungen:
Die Ruine Wittekindsburg ist frei
zugänglich und mit Informationstafeln
beschildert
Alte Alexanderkirche Wallenhorst
Öffnungszeiten: sonntags und feier-
tags 15.30 bis 17 Uhr
oder nach Vereinbarung mit
Georg Hemme unter
Tel. 05407/2429
oder Franz Beering unter
Tel. 05407/39888.
Unter diesen Telefonnummern können
auch Termine für Führungen verein-
bart werden.
Informationen zu Führungen in der
Alte Wassermühle im Nettetal bei
Martin Läer
49134 Wallenhorst-Rulle
Telefon: 05476/902081
Gastronomie:
Im Nettetal zu Füßen der Ruine liegt
das Gasthaus Knollmeyer mit einem
einladenden Biergarten
Gasthaus Knollmeyer
Nettetal 4
49134 Wallenhorst
Telefon 05406/4432
E-Mail: [email protected]
www.gasthaus-knollmeyer.de
Kontakt:
Gemeinde Wallenhorst
Rathausallee 1
D-49134 Wallenhorst
Tel.: 05407/888-0
Fax: 05407/888-999
E-Mail: [email protected]
www.wallenhorst.de
TippDas Nettetal bietet ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Ausgehend vom Gasthaus Knollmeyer kann man die Umgebung erkunden oder auf der Minigolfbahn oder beim Bos-seln aktiv werden. Eine besondere Attraktion ist der Kletterwald, der auf unterschiedlichen Parcours für sportlichen Nervenkitzel bei Jung und Alt sorgt.Direkt durchs Nettetal führt mit der Niedersächsischen MühlenTour ein ausführlich doku-mentierter und gut ausgeschilderter Radwanderweg, der auf 395 km die Wind- und Was-sermühlen im Naturpark des Osnabrücker Landes erschließt. Auch für Spaziergänger und Wanderer ist das Nettetal ein lohnender Start- und Zielpunkt. So verlaufen hier der Hü-nenweg, auf dem man u. a. die Oestringer Steine, ein in der Nähe gelegenes Großsteingrab, erreichen kann und der Mühlenweg am Wiehengebirge.
Gemeinde WallenhorstRathausallee 1 D-49134 Wallenhorst Tel.: (05407) 888-0 Fax: (05407) 888-999 E-Mail: [email protected] www.wallenhorst.de
Gasthaus Knollmeyerwww.gasthaus-knollmeyer.de
Kletterwald Nettetal im Osnabrücker Landwww.klettertal.de
ner ehemals heidnischen Kultstätte gewesen sein könnte, im 9. Jahrhundert bereits ein Gebäude stand.
Dieses Gebäude, das vermutlich zuerst aus Fachwerk errichtet wurde, verdankt seinen Namen der Über-
führung von Reliquien des Hl. Alexander, die an diesem Ort vorbei 851 von Rom kommend zum Kloster
Wildshausen gebracht wurden. Die heutige gotische Hallenkirche stammt aus dem 14./15. Jahrhundert.
Das Nettetal als Ausgangspunkt einer historischen Entdeckungstour
Wer sich heute auf den Weg zur Wittekindsburg begibt, startet vom unterhalb der Ruine gelegenen
Nettetal, einem reizvollen Ausfl ugsziel vor den Toren der Friedensstadt Osnabrück. Der Aufstieg zur
Wittekindsburg ist gut ausgeschildert und wird durch Informationstafeln zur Ruine ergänzt.
Neben dem reichhaltigen Freizeitangebot rund um das Gasthaus Knollmeyer (s. Tipp), lohnt ein Abstecher
zur alten Wassermühle. Die Gründung dieser Mühle wird auf Karl den Großen zurückgeführt, eine er-
ste urkundliche Erwähnung der Stau- und Wasserrechte im Nettetal datiert aus dem Jahr 1253. In den
80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde diese ehemalige Doppelmühle aufwendig mit historischen
Baustoffen restauriert. Heute wird in der Mühle wieder Korn gemahlen. Dabei werden mit dem alten
Steinmahlwerk Vollkornmehle aus ökologisch kontrolliertem Anbau gewonnen.
Stift Börstel
Ein Ort der Stille
Gut eine Stunde dauerte im Mittelalter der Fußweg zum Stift
Börstel, das beschaulich an einem Bach im Börsteler Wald
liegt. Wie seit Jahrhunderten befi ndet sich das ehemalige
Zisterzienserinnenkloster auch heute noch in völliger Abge-
schiedenheit. Es ist fünf bis sechs Kilometer von den umlie-
genden Siedlungen entfernt. Besucher können das Stift je-
doch mit dem Fahrrad oder dem Auto erreichen. Für Reittou-
risten ist das einstige Kloster ebenfalls ein lohnendes Ziel. Im
einsam gelegenen Stift können die Gäste die einstige Ruhe
des Klosterlebens spüren und die Stille genießen.
Das Zentrum der ungewöhnlich gut erhaltenen Klosteranlage
aus dem 13. Jh. bildet die schlichte, aus rotem Ziegelstein
erbaute Kirche „St. Marien“ mit Kreuzgang. Nach Norden
schließen sich zwei Klosterfl ügel an. Im Kreuzgang des östli-
chen Klostergebäudes lassen sich noch Reste alter Zellen er-
kennen. Die Stiftskirche und der Kreuzgang sind in der Zeit
von 1252 bis 1273 entstanden und neben einem mittelalterli-
chen Kornspeicher aus Granitquadern die ältesten erhaltenen
Gebäude der Klosteranlage.
Der Umzug der Zisterzienserinnen nach Börstel
Doch die Geschichte des ehemaligen Frauenklosters beginnt
bereits einige Jahre früher: 1244/46 gründeten Graf Otto I.
von Oldenburg und sein Neffe Johann das Kloster „Rosental“
auf einem Meierhof zu Menslage. Auf Wunsch der Nonnen
wurde das Kloster 1250/51 nach Börstel verlegt. Bauhisto-
rische Untersuchungen
haben ergeben, dass es
hier seit dem 11./12. Jh.
eine wehrhafte Anlage
gab. Unterhalb des Kir-
chenchores wurde ein
Raum entdeckt, der ver-
mutlich ebenso wie der
erhaltene mittelalterliche
Kornspeicher Teil dieser
befestigten Anlage war.
Es ist zwar nicht überlie-
fert, welche Gebäude bei
der Ankunft der Nonnen
noch vorhanden waren, doch ist davon auszugehen, dass ihre
Unterbringung gewährleistet war. Darüber hinaus boten die
natürlichen Gegebenheiten die besten Voraussetzungen für
die Eigenversorgung: Der Bach trieb die Klostermühle an, und
der Wald bot nicht nur Bau- und Brennholz, sondern war auch
für die Schweinemast von Bedeutung.
Spirituelles und kulturelles Zentrum
Während der Reformation bekannten sich immer mehr Frau-
en zum lutherischen Glauben. Gemäß den Bestimmungen
des Westfälischen Friedens ist Börstel daher heute ein evange-
lisches Stift, in dem zwei Kapitelplätze katholischen Stiftsda-
men vorbehalten sind. Das Stift organisiert neben Vorträgen
und Autorenlesungen im alten Kornspeicher auch Konzerte,
die überwiegend in der
Kirche stattfi nden. Die
mittelalterliche Kulisse
des Stiftes verleiht den
Veranstaltungen eine ganz
besondere Atmosphäre.
Zum Stift Börstel gehört
eine Tagungsstätte, die
in drei historischen Ge-
bäuden über modern
eingerichtete Seminar-
und Tagungsräume
verfügt. Auf Wunsch 34
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung:
jederzeit, ausführliche Beschilderung
Innenbesichtigung der Kirche und des Stiftsmuseums:
nur in Verbindung mit einer Führung
Bitte auf dem Parkplatz gegenüber der Stiftseinfahrt
parken.
Führung:
Kirche und Stiftsmuseum, auf Wunsch auch Außen-
anlagen, Apr.-Okt., Sa um 11, 15 und 16 Uhr, So u.
Feiertage 15 und 16 Uhr sowie auf Anfrage, Gruppen
nach Anmeldung
3 € pro Pers., ab 20 Personen 2,50 € pro Pers.,
Schüler 1 €, Kinder unter 6 Jahre frei
Konzerte:
Kammerkonzerte: 5 Kirchenkonzerte im Sommer (Mai-
Sept.), 10 € pro Pers. und 1 Konzert in der Abtei im
Winter (Jan.), Eintritt = Spende
Ausstellungen:
Dauerausstellung zur über 750-jährigen Geschichte des
Klosters im Stiftsmuseum, Öffnungszeiten s. o.
Veranstaltungen:
5 Autorenlesungen und Vorträge im alten Kornspeicher,
Okt.-Dez., Febr.-März
Am Tag des offenen Denkmals können die Kirche, der
Klosterinnenhof und der Kreuzgang besichtigt werden.
Wöchentlich stattfi ndender Gottesdienst, So 11.30 Uhr
(von Karfreitag bis Silvester)
Besonderheiten:
Tagungen im Speicher. Preise auf Anfrage,
Tel.: 0 54 35 / 95 42-0
Tagungen, Vorträge und Seminare in der Tagungsstätte:
a) ohne Übernachtung, mit Verpfl egung
b) mit Übernachtung und Verpfl egung
Preise auf Anfrage, Tel.: 0 54 61 / 32 30
und unter www.stift-boerstel.de
Gastronomie:
„Alte Stifts-Schänke“ (siehe Tipp)
Übernachtung:
Tagungsstätte: 9 EZ, 3 DZ, 5 App., für insgesamt 25
Personen, Preise auf Anfrage und auf der Internetseite,
Buchung unter Tel.: 0 54 61 / 32 30
Stift: 3 Gästehäuser und 1Whg., Platz für insgesamt
46 Personen, für Selbstversorger, Preise auf Anfrage,
Buchung unter Tel.: 0 54 35 / 95 42-0
Kontakt:
Stift Börstel
Äbtissin Britta Rook
Börstel 1, 49626 Berge
Tel.: 0 54 35 / 95 42-0, Fax: 0 54 35 / 95 42-19
E-Mail: [email protected], www.stift-boerstel.de
Tagungsstätte Stift Börstel
Börstel 3, 49626 Berge
Anfragen und Reservierungen
c/o Superintendentur Bramsche, Frau Schröder
Tel.: 0 54 61 / 32 30, Fax: 0 54 61 / 71 79-5
kann auch im Speicher getagt werden. Wer länger
bleiben möchte, kann in der Tagungsstätte, der „Al-
ten Stifts-Schänke“ oder in den ländlich-rustikalen
Gästehäusern des Stifts übernachten. Diese werden
gerne von Schulen, Jugendgruppen oder Reittouri-
sten angemietet.
Was alte Mauern erzählen
Zu den Besonderheiten der heutigen Klosteranlage
gehört die Stiftskirche aus dem 13. Jh., die im Stil
der norddeutschen Backsteingotik erbaut worden
ist. Sehenswert ist der Kircheninnenraum, der sich in eine Unterkirche, einen höher gele-
genen Chorbereich und eine Nonnenempore unterteilt. In der niedrigen, gewölbten Un-
terkirche fanden einst die Laien und Dienstleute ihren Platz. Heute befi nden sich hier noch
einfache Bohlenbänke ohne Rückenlehne, die vermutlich aus dem 13. Jh. stammen.
Von der Unterkirche blickt der Besucher auf den erhöhten Chor mit dem barocken Altar-
bereich. Auffällig ist der in rötlichem Ton gemalte Wandteppich, in den eine Sakraments-
nische eingelassen ist. Darin befi ndet sich die vom Oldenburger Grafen gestiftete Skulptur
der thronenden Maria aus der Zeit um 1230, die erst im 20. Jh bei Restaurierungsarbeiten
wieder aufgetaucht ist. Man hatte sie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges eingemauert
und dann vergessen. Vom Chor aus gelangt der Besucher über eine schmale Treppe zu der
schmuckvoll ausgestalteten Nonnenempore, die sich über der Unterkirche befi ndet.
Unter dem Chor liegt der Raum, der Teil der ursprünglichen Wehranlage war. Dieser ist als
Andachtsraum ausgebaut und nur von außen zugänglich.
Zu der Klosteranlage gehören verschiedene Wohn- und Wirtschaftsgebäude, eine erst 1856
erbaute Abtei und eine Sägemühle.
Wer mehr über die Geschichte des Klosters, die Funktionen der einzelnen Gebäude und das
Klosterleben erfahren möchte, sollte das Stiftsmuseum besuchen, das im angrenzenden
Klostergebäude über dem Kreuzgang eingerichtet ist. Besucher können die Stiftskirche und
das Museum im Rahmen einer Führung besichtigen.
TippDie „Alte Stifts-Schänke“ Börstel ist rund 200 Meter vom Stift entfernt. Sie befi ndet sich in einem Fachwerkhaus von 1881, das die Äbtissin von Düring erbauen ließ. Immer wieder kam es gegen den Willen des Stifts zum Ausschank alkoholischer Getränke, bis im Jahre 1910 der neue Pächter eine Konzession für Kaffee, Wein und Bier erhielt. Von 1934 bis 1974 war im Haus auch eine Poststelle untergebracht. 1984 wurde es zum Restaurant ausgebaut, und seit 1990 gibt es fünf Hotelzimmer in der „Alten Stifts-Schänke“. Auf dem Speiseplan stehen neben selbstgebackenem Brot und Kuchen auch Forellen aus dem eigenen Teich. Zu bestimmten Terminen wird ein Brunch mit Führung durch das Stift angeboten.
„Alte Stifts-Schänke“Sabine Warzeska & Gerard RamakersBörstel 9 49626 BergeTel.: 0 54 35 / 4 18März-Okt.: Di-Fr ab 14.30 Uhr, Sa u. So ab 11 Uhr (im Juli und Aug. Di-So ab 12 Uhr)Nov.-Febr.: Fr-So ab 11 Uhr
35
Kloster Ohrbeck Haus Ohrbeck
Die große Kuppel von Ohrbeck
Schon von weitem ist die große Kuppel der Klosterkirche in
Holzhausen/Georgsmarienhütte zu sehen. Die Rundkirche
des Franziskanerklosters Ohr-
beck ist eine Seltenheit in der
Region und lockt daher immer
wieder Besucher an. Im Osna-
brücker Land gibt es nur zwei
Kirchen dieser Art: die St. Pe-
truskirche in Gesmold und das
Gotteshaus in Ohrbeck.
Beim Betreten der modern ein-
gerichteten Kirche fällt dem
Besucher sofort das große Al-
tarbild von Hermann Gottfried
aus dem Jahre 1998 auf.
Das Franziskanerkloster, die
Rundkirche und Haus Ohrbeck
wurden Anfang des 20. Jh. im
neobarocken Stil erbaut. Heute ist Haus Ohrbeck eine aner-
kannte Heimvolkshochschule des Landes Niedersachsen, die
im Bereich der Erwachsenenbildung tätig ist. Träger sind die
Diözese Osnabrück und der Franziskanerorden.
Seminare, Vorträge und Foren
Das ganze Jahr über bietet Haus Ohrbeck ein- bis mehrtägige
und auch mehrwöchige Seminare aus den Bereichen „Spiri-
tualität und Theologie“, „Persönlichkeitsbildung und beruf-
liche Kompetenz“ sowie „Kultur und Lebensgestaltung“ an.
Jedes Jahr fi nden zudem Vorträge und Foren zu einem aktuel-
len Schwerpunktthema statt.
Die Bildungsstätte möchte die Auseinandersetzung mit sozio-
kulturellen und gesellschaftlichen Themen, aber auch mit der
persönlichen, familiären und berufl ichen Situation fördern.
In den Seminaren geht es nicht um reine Wissensvermittlung,
sondern um die dialogische Erarbeitung der verschiedenen
Themen und um die Wahrnehmung des Menschen im Sinne
eines christlichen Menschenbildes. Auch kreative Seminarfor-
men spielen dabei eine Rolle. Wer ein Seminar verschenken
möchte, kann dafür einen Gutschein erwerben.
Gastgruppen sind herzlich willkommen
Für Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse stellt Haus
Ohrbeck seine Raum- und Arbeitsmöglichkeiten auch Gast-
gruppen zur Verfügung.
Neben einer großen Aula und einem Vortragssaal gibt es
mehrere Seminar- und Gruppenräume. Technische Geräte
und alle für die Seminararbeit notwendigen Hilfsmittel sind
vorhanden. Auf Wunsch ist das Team von Haus Ohrbeck auch
bei der Organisation und der inhaltlichen Durchführung der
Veranstaltungen sowie bei der Vermittlung von Referenten
behilfl ich.36
InfosBesichtigung:
Außenbesichtigung: jederzeit
Innenbesichtigung: Rundkirche täglich
8-18 Uhr
Führung:
Außenanlage, Kirche und verschiedene Räume
der Bildungsstätte, Anmeldung unter
Tel.: 0 54 01 / 336-34
Ausstellungen:
Regelmäßige Wechselausstellungen,
Infos unter www.haus-ohrbeck.de
Veranstaltungen:
Vorträge, Foren und Seminare
Besonderheiten:
Eigenes Seminarangebot im Bereich der Fort-
und Weiterbildung
Raum- und Arbeitsmöglichkeiten auch für
Gastgruppen
Technische Geräte und Arbeitsmittel sind vor-
handen.
Haus- und Seminargäste werden über die
hauseigene Küche verpfl egt, auch vegetarische
Kost und Diätkost sind möglich, Preise auf
Anfrage
Übernachtung:
52 Einzelzimmer, davon 32 mit eigener Dusche
und WC, sowie 26 Doppelzimmer mit Dusche
und WC, Preise auf Anfrage
Buchung unter Tel.: 05401 / 336-34
Das Haus ist weitgehend rollstuhlgerecht ein-
gerichtet.
Kontakt:
Haus Ohrbeck
Am Boberg 10
49124 Georgsmarienhütte
Tel.: 0 54 01 / 336-0
Fax: 0 54 01 / 336-66
E-Mail: [email protected]
www.haus-ohrbeck.de
Tourist-Information
Stadt Georgsmarienhütte
Oeseder Straße 85
49124 Georgsmarienhütte
Tel.: 0 54 01 / 85 02 55
Fax: 0 54 01 / 85 04 48
E-Mail: [email protected]
www.georgsmarienhuette.de
Lernen und leben in Haus Ohrbeck
Seminarteilnehmer und Gastgruppen, die über
einen längeren Zeitraum bleiben möchten, kön-
nen in der Bildungsstätte übernachten. Es sind
Unterbringungsmöglichkeiten für rund 100 Per-
sonen vorhanden. Für das leibliche Wohl sorgt
die hauseigene
Küche mit täglich
vier Mahlzeiten.
Jeder Gruppe steht
ein eigener Frei-
zeitraum zur Ver-
fügung. Bei gutem
Wetter kann auch
am Gartenhaus
gegrillt werden.
Im „Garten der
Sinne“ oder im
Park können die
Teilnehmer die Na-
tur genießen. Für
Wanderungen bie-
tet sich der Teutoburger Wald mit seinen zahl-
reichen Wanderwegen an. Auch Kulturliebha-
ber kommen auf ihre Kosten: Sie fi nden in der
nahe gelegenen Stadt Osnabrück ein breites
Angebot.
TippIn der Nähe von Haus Ohrbeck (ca. 1 km) befi ndet sich die Gedenkstätte Augustaschacht, die an die Opfer des Nationalsozialismus im Osnabrücker Land erinnert. Der Augustaschacht ist ein denkmal-geschütztes Pumphaus. Während des Zweiten Weltkrieges richtete die Gestapo hier das Arbeitserzie-hungslager (AEL) Ohrbeck ein. Dieses KZ-ähnliche AEL diente zur Einschüchterung und Bestrafung von 2000 Zwangsarbeitern aus 18 Ländern. Nach dem 20. Juli 1944 wurden hier auch Gewerkschaf-ter, Sozialdemokraten und Kommunisten aus Osnabrück und Umgebung interniert. Der Verein Gedenkstätte Augustaschacht zeigt in den ehemaligen Lagerräumen drei Ausstellungen: zur Geschichte des Ortes, zur Zwangsarbeit in der Region Osnabrück und zum Kriegsende im Osna-brücker Land. Diese können von Montags bis Freitags von 14-17 Uhr und Sonntags von 10-17 Uhr besucht werden. Führungen sind nach Voranmeldung ganzjährig möglich. Der Außenbereich ist jederzeit zugänglich: Info-Tafeln sowie Gedichte der niederländischen Künst-lerin und ehemaligen Widerstandskämpferin Truus Menger erinnern hier an die Opfer von Kriegen und das Schicksal der Gestapo-Häftlinge. Ferner sind eine Installation und ein Mahnmal des Künst-lers Volker Johannes Trieb zu besichtigen. Gedenkstätte Augustaschacht Zur Hüggelschlucht 49205 Hasbergen (Ortsteil Ohrbeck) Tel.: 0 54 05 / 895 92 [email protected]
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Kloster Gravenhorst
Klostergeschichte(n)
Wer mit der Äbtissin Oda in die Tiefen der Vergangenheit hin-
absteigt, kann bei einer Reise durch die Jahrhunderte span-
nende Geschichten erleben. Bei fl ackerndem Kerzenschein
erzählen Nonnen, Mägde und Beichtväter Begebenheiten
aus ihrer Zeit im Kloster und bringen so manches, bisher ver-
borgen Gebliebenes ans Licht.
Die inszenierte Abendführung „Ferner Zeiten Licht“ ist nur
eine der Klostergeschichten, die Besucher zusammen mit hi-
storischen Personen erleben können. Dienstmagd Miktrinken
etwa weiß mit ihrem lockeren Mundwerk nicht nur einiges
über die Schule der höheren Töchter zu berichten, sondern
auch über die drohende Schließung des Klosters.
Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster wurde im Jahre
1256 von Konrad von Brochterbeck und seiner Frau Amal-
gardis von Budde gegründet. Ihre Tochter Oda war die erste
Äbtissin des Konvents, dem in der Regel 10 bis 14 Frauen
aus dem niederen Adel angehörten. Als die Reformbewe-
gungen des 15. Jh. auch das Kloster Gravenhorst erreichten,
blieb dieses zwar offi ziell katholisch, doch lebten die Nonnen
kaum noch in Klausur. Sie führten ihren eigenen Haushalt,
empfi ngen Besuch von Freunden und Verwandten und ver-
reisten sogar. Im Jahre 1543 wurden die Klausurbestimmun-
gen offi ziell aufgehoben. Die Zisterzienserinnen richteten im
18. Jh. eine Schule für höhere Töchter ein, in die Mädchen
beider Konfessionen aufgenommen wurden. Einige der im
Unterricht benutzten Bücher befi nden sich noch heute in der
Klosterbibliothek. Nach der Säkularisation 1803 wurde das
Kloster unter weltlicher Herrschaft noch bis 1808 weiterge-
führt. 1811 aber mussten auch die letzten Nonnen das Klo-
ster verlassen.
Denk-Mal-Atelier = DA
In dem ehemaligen Kloster befi ndet sich seit 2004 das DA,
Kunsthaus Kloster Gravenhorst. Der neue Kunstort ist ein
Denk-Mal-Atelier, in dem aktuelle Kunst gezeigt und erfah-
ren, über Kunst diskutiert und Kunst geschaffen wird. In
Workshops, Sommerateliers, Ideenwerkstätten und offenen
Kunstprojekten werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene
zum Mitdenken, Mitmachen und Miterleben eingeladen. Das
Herzstück des Kunsthauses ist das Projektstipendium Kunst-
Kommunikation, bei dem kommunikative Kunstprojekte ge-
fördert werden. Diese leben von Handlung und Laienbeteili-
gung und greifen gesellschaftsrelevante Themen auf. Dabei
werden auch die Geschichte und die Umgebung des Klosters
mit einbezogen.
Neben wechselnden Ausstellungen, Installationen, Perfor-
mances und Projekten zur regionalen, nationalen und inter-
nationalen Gegenwartskunst werden im DA auch kulturelle
Veranstaltungen geboten. Inszenierte Führungen, Konzerte,
Lesungen, Theateraufführungen und Feste wie der „Markt-
zauber“ laden Jung und Alt zu einem Besuch des ehemaligen
Klosters ein.
Im Klostercafé können Besucher selbstgebackene Kuchen
und Brote sowie verschiedene saisonale Gerichte genießen.
Die Sonnenterrasse im Innenhof und an den Gräften lädt
zum Eisessen ein. Jeden Sonn- und Feiertag gibt es ein gro-
ßes Frühstücksbuffet
und wer möchte, kann
sogar private Feste im
Klostercafé ausrichten.
Backen, brauen
und fi schen
Das einstige Kloster
bietet mit der Kirche,
den Konventgebäuden,
der Mühle, dem Mühl-
teich sowie dem Back- 38
InfosBesichtigung:Außenbesichtigung der Klosteranlage und der Kunstwerke im Außenraum: jederzeitInnenbesichtigung: Di-Sa 14-18 Uhr, So u. Feiertage 11-18 Uhr
Führungen:Führungen zur Klostergeschichte und zur Kunst sowie insze-nierte Schauspielführungen mit historischen Figuren: Oktober bis März jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, 2 € pro Pers., Tel.: 0 54 59 / 91 46-0
Gruppenführungen: Alle Führungen sind nach Vereinbarung auch für Gruppen buchbar. April bis September jeden Sonntag, jeweils 15 Uhr (Änderungen vorbehalten), Anmeldung erforderlich, Tel.: 0 54 59 / 91 46-0
Führungen für Grundschulklassen und KindergruppenNach Vereinbarung, Tel.: 0 54 59 / 91 46-0
Für alle Führungen gilt: Max. 25 Teilnehmer pro Gruppe (Abendführung „Ferner Zeiten Licht“: 50 Teilnehmer), Treffpunkt: Foyer
Konzerte:Im Sommer Konzerte im Klosterinnenhof zur Förderung der regionalen Musikkultur, Eintritt: 6 € bzw. 8 € pro Pers.
Ausstellungen:Wechselnde Ausstellungen und Installationen, Performances und Projekte zur Gegenwartskunst im regionalen, nationa-len und internationalen Kontext
Veranstaltungen:„Marktzauber“ - Markt mit regionalen Produkten, traditio-nellem Handwerk und Kleinkunst
Am Tag des offenen Denkmals ist das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst geöffnet
Besonderheiten:Nach Vereinbarung Vermietung für Tagungen, Vorträge und Seminare, Präsentationen und Empfänge, FirmenfeiernTel.: 0 54 59 / 91 46-0
Gastronomie:„Klostercafé Gravenhorst“ mit Sonnenterrasse im Innenhof und an den Gräften Sommerzeit: Di-So und Feiertag ab 10 Uhr, Ende offenWinterzeit: Di-Sa ab 14 Uhr, Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr
Burkhard AltmannTel.: 0 54 59 / 91 49 48, Fax: 0 54 59 / 91 47 49 E-Mail: [email protected]
Kalte und warme Gerichte, hausgemachte Kuchen und Brote, Kaffee- und Teespezialitäten, EiskreationenFrühstücksbuffet, jeden Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr
Firmen- und Familienfeiern, Hochzeiten nach Absprache
Übernachtung:Übernachtungsmöglichkeiten im Kloster für 15 bis 20 Künstler (einfache Mehrbettzimmer), im Rahmen von Kunst-projekten
Kontakt:DA, Kunsthaus Kloster GravenhorstKlosterstraße 10, 48477 HörstelBürozeiten: Mo-Fr 10-12 Uhr, Mo-Do 14-16 Uhr Tel.: 0 54 59 / 91 46 - 0, Fax: 0 54 59 / 91 46 - 30E-Mail: [email protected]Öffnungszeiten: Di-Sa 14-18 Uhr, So u. Feiertage 11-18 Uhr
und Brauhaus das Bild einer fast vollständig er-
haltenen Anlage und ist damit einzigartig in der
Region. Es zeigt sich, dass ein Zisterzienserkloster
nicht nur ein spiritueller Ort, sondern immer auch
eine Wirtschaftseinheit war. Ein kleiner Fluss ver-
sorgte das Kloster mit frischem Wasser, trieb die
Mühle an und speiste den Fischteich. Brot und
Bier dienten dem leiblichen Wohl und wurden
selbst gemacht.
Bei einer Themenführung können Besucher an-
hand beeindruckender Beispiele etwas über das
ausgeklügelte System der Wasserversorgung und
-entsorgung der Zisterzienserinnen erfahren.
Archäologen haben bei Ausgrabungen im West-
und Südfl ügel Wasserkanäle aus Sandbruchstein
und ausgehöhlten Eichenstämmen entdeckt.
Die heutige Mühle, das Müllerhaus sowie das
Back- und Brauhaus stammen aus der zweiten
Hälfte des 17. Jh. In der restaurierten Mühle er-
halten Besucher einen Einblick in das Mühlen-
handwerk und die Mühlentechnik.
Bauliche Spuren verschiedener Epochen
Die ehemalige Klosterkirche, eine frühgotische
einschiffi ge Saalkirche mit geradem Chorab-
schluss, wurde 1280 vollendet. Anfang des 14.
Jh. wurde mit der Errichtung der Klostergebäude
begonnen, die im Laufe der Jahrhunderte immer
wieder bauliche Veränderungen erfahren haben.
So bieten vor allem der West- und der Südfl ügel
des Klosters einen Querschnitt von der Gotik über
die Renaissance bis zum Barock. Im Inneren und
in den Außenwänden sind noch Reste mittelal-
terlicher Bausubstanz, z. B. Umrisse ehemaliger
Maßwerkfenster erhalten. Besonders hervorzu-
heben ist der kreuzgratgewölbte Kapitelsaal im
Westfl ügel, der ursprünglich der Wohn- und Arbeitsbereich der Nonnen war. Heute befi ndet
sich hier ein großer Veranstaltungsraum für ca. 300 Personen. Der Südfl ügel, der einst die
Klosterküche und das Refektorium umfasste, beherbergt heute das Foyer, kleinere Veranstal-
tungsräume und das Klostercafé. Im Obergeschoss gibt es Atelierräume und Appartements
für die vor Ort schaffenden Künstler, Schüler- und Studentengruppen.
Die ehemalige Klosteranlage am Fuße des Teutoburger Waldes ist mit ihren Gräften, Streu-
obstwiesen und historischen Brücken auch ein beliebtes Ausfl ugsziel für Familien, Wanderer
und Radfahrer. 39
TippDie Klostermühle Gravenhorst ist Teil der Hörsteler Mühlenroute, die acht Mühlenstandor-te in und um Hörstel umfasst. An diesen Orten sind drei historische Wassermühlen und zwei Windmühlen (ohne Flügel) erhalten und z. T. zu besichtigen.Die ersten urkundlichen Belege zu Mühlen in der Stadt Hörstel reichen ins 13. Jahrhundert zurück, so wird die zum Kloster Gravenhorst gehörende Mühle in einer Urkunde des Gra-fen von Ravensberg 1262 erstmals erwähnt.
Informationen zur Route und zu den Besichtungsmöglichkeiten und –zeiten:Touristinformation HörstelKalixtusstraße 648477 Hörstel-RiesenbeckTel.: 0 54 54 / 911-112Fax: 0 54 54 / [email protected]
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Lange bevor hier die Römer auf die Germanen trafen und Karl der Große Osnabrück gründete, ließen sich
die ersten Siedler aus der Jungsteinzeit im Osnabrücker Land nieder. Heute
kündet eine enorme Dichte an 5000 Jahre alten Großstein- oder Megalithgrä-
bern eindrucksvoll von den Riten und Gebräuchen unserer Vorfahren. Später
dann wurde europäische Geschichte geschrieben: In Bramsche-Kalkriese fi ndet
man das antike Schlachtfeld der
berühmten Varusschlacht vom Jahre
9.n.Chr., auf dem Arminius die rö-
mischen Legionen bezwang. Ganz im
Zeichen des Friedens stand hingegen
das Jahr 1648, in dem der Westfälische Friede in Osnabrück ge-
schlossen wurde und nach fünfjährigen Verhandlungen hier und
in Münster dem Dreißigjährigen Krieg ein Ende setzte.
Zahlreiche Burgen und
Schlösser, Kirchen und
Klöster, romanische Steinwerke, Wind- und Wassermühlen sowie
historische Ortskerne setzen unverwechselbare Akzente.
Ausgedehnte, schattige Laubwälder prägen die Landschaft und das
Klima inmitten des UNESCO-Naturparks im Osnabrücker Land. Sein
Markenzeichen ist die landschaftliche Vielfalt, wie sie sonst kein Natur-
park in Deutschland zu bieten hat. 300 Millionen Jahre Erdgeschichte
spiegeln sich hier wider, die 150 Mio. Jahre alten Saurierspuren in Bad
Essen-Barkhausen sind die spektakulärsten Zeugen der Urzeit.
Wer Wellness und Gesundheit in seinem Urlaub an die erste Stelle setzt, der ist in den Vitalbädern des
Osnabrücker Landes genau richtig. Aus Thermal- und Solequellen bietet die Natur ihre
gesundheitsfördernden Kräfte an.
Die einzigartige Kulturlandschaft des Artlandes im Norden der Region ist durch die frucht-
baren Böden, welche die Hase hier abgelagert
hat, entstanden. Hunderte denkmalgeschützte
und reich verzierte Hofanlagen prägen die sanfte
Parklandschaft.
Für Wanderer und Radwanderer ist das Osna-
brücker Land ein Eldorado. 2.500 km durch ein
komfortables Leitsystem erschlossene Radwan-
derwege stehen zur Verfügung. Die Wanderwege
reichen von kleinen Rundtouren bis zu Anschlüssen an europä-
ische Fernwanderwege und motorisierte Entdecker nutzen gerne drei Auto-Ferienstraßen.
Willkommen zu einer Zeitreise durch eine jahrtausend alte Kulturlandschaft
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ker Land fi nden Sie im Internet unter www.osnabruecker-land.de
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Kurzreisen, z.B. auf der Schlösser-Tour per Rad oder zu besonderen Events in
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die alles andere als alltäglich sind.
> Das Schloss Hünnefeld, wo Sie im Café Rentei eine dänische Teestunde
genießen und das private Museum der Familie besuchen können,
bietet eine besondere Art von bed & breakfast an.
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Flair des ehemaligen Rittergutes ganz ungezwungen und entspannt
zu erleben.
> Erfreuen Sie sich einer gastfreundlichen Zeit in einer ehemaligen
Scheune auf Gut Sögeln. Übernachtungsgäste der liebevoll gestalte-
ten Doppelzimmer fi nden hier Ruhe und einen charmanten Ausgangs-
punkt für Entdeckungstouren.
> In den ehemaligen Zellen und Zimmern der Nonnen im Kloster Malgarten lässt es sich sehr komfortabel und wunderbar
übernachten. Wer Ruhe sucht und sich zugleich von der Landschaft und den schönen Künsten inspirieren lassen will, ist
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seit Jahrhunderten „beste Wohnlage“. Auf dem 125 km langen, gut ausgeschilderten Radwanderweg
liegen 16 stolze Burgen und Schlösser an denen Sie vorbeiradeln. Alle sind in Privatbesitz und einige können Sie besuchen. Schlosscafés oder Restaurants erwarten Sie auf der Schelenburg in Bissendorf-Schledehausen oder Schloss
Hünnefeld in Bad Essen, wo zudem ein kleines Privatmuseum adelige Einblicke erlaubt. Reizvolle und weitläufi ge Gar-tenanlagen laden zum Besuch auf Schloss Ippenburg in Bad Essen ein und vielleicht kommen Sie ja rechtzeitig zu den Natur- und Jagdtagen auf Gut Ostenwalde vorbei?
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Schlösser-Tour
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Vergangenheit für die Zukunft bewahren
„Herrschaftlich zu Gast“ – Unter diesem Motto wur-
den auf 14 Burgen, Schlössern und Herrensitzen im
deutsch-niederländischen Grenzgebiet exklusive Über-
nachtungsmöglichkeiten geschaffen. Im Rahmen eines
INTERREG IIIA Projektes der EUREGIO Gronau koordi-
niert der Schlösserverein Culture & Castles die organisa-
torischen Maßnahmen zur Erschließung der Anwesen.
Dabei liegt dem Projekt das mit dem Tourismuspreis
2005 ausgezeichnete Konzept des Vereins zu Grunde:
Die einmaligen historischen Gemäuer öffnen ihre Pfor-
ten und laden zu stilvollen Übernachtungen ein; die Ein-
nahmen kommen wiederum dem Erhalt der wertvollen
Anwesen zu Gute.
Das EUREGIO-Gebiet umfasst
auf deutscher Seite das Münsterland, den Land-
kreis Grafschaft Bentheim, die Stadt und den Land-
kreis Osnabrück sowie Teile des südlichen Emslandes,
auf niederländischer Seite die Regionen Twente und
Achterhoek sowie Teile von Nordost-Overijssel und
Südost-Drenthe.
Culture & CastlesEin innovatives Konzept zur Denkmalsicherung setzt sich durch
Weitere geschichtsträchtige Anwesen
in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frank-
reich locken ebenfalls mit außergewöhnlichen B&B-An-
geboten sowie als malerische Kulisse für Festlichkeiten
aller Art und sind ideale Ausgangspunkte für Streifzüge
durch die Region.
Informationen:
Culture & Castles e.V.Mühlenstege 1147546 KalkarTel. 02824 - 95 20 00Fax: 02824 - 95 20 [email protected]
www.culture-castles.de
Impressum:
Herausgeber: Tourismusverband Osnabrücker Land e. V. Krahnstraße 52/53, 49074 Osnabrück Tel.: 0541/95111-0, Fax: 0541/95111-22 [email protected], www.osnabruecker-land.de
Texte: Bernadette Jongebloed, Bodo Gundelach
Redaktionund Koordination: Bodo Gundelach, Sabine Böhme
Gestaltung: middendorf grafi k & design
Illustrationen: Olaf Thielsch
Druck: Druck- und Verlagshaus Fromm
Fotos: sämtliche Copyrights der Abbildungen liegen beim Tourismusverband Osnabrücker Land e. V., dem Landkreis Osnabrück, allen beteiligten Objekteigentümern, Städten, Gemeinden und Samtgemeinden sowie den Fotografen Hartwig Wachsmann und Roger Witte
Einen herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Broschüre beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Landkreis Osnabrück, Regialog e.V. und dem Bischöfl ichen General-vikariat Osnabrück für die gute Zusammenarbeit.
Das Kulturprojekt „Zeitreise – Alte Schätze neu entdecken“ wurde gefördert durch die Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück und wäre ohne diese Unterstützung nicht möglich gewesen. Gleiches gilt für das Engagement und die freundliche Kooperation des Initiativkreis Region Osnabrück e.V..
Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann der Herausgeber jedoch nicht garantieren.
Die Verwendung oder Reproduktion von Teilen dieser Broschüre in jedweder Form (Nachdruck, Kopie, Verwendung für elektronische Medien, etc.) ist untersagt. Insbesondere Fotos und Grafi ken sind urheberrechtlich geschützt.
2. aktualisierte und erweiterte Aufl age, Stand: Juli 2008
Tourismusverband Osnabrücker Land
www.osnabruecker-land.de