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OPTOLINES - Photonische Produkte & Komplettlösungen · sowie seinen Doktor in Economics h.c. an...

Date post: 12-Aug-2019
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Berührungslose Koordinatenmesstechnik Neue Fetura Vision Metrology Systeme Flüssigkeitslinsentechnologie und Autofokus Neue Dentalkamera-Generation Systeme für optische Messtechnik Hyperchromate No 23 | 2010 OPTOLINES JOURNAL FOR PHOTONIC SOLUTIONS
Transcript

Berührungslose Koordinatenmesstechnik

Neue Fetura™ Vision Metrology Systeme

Flüssigkeitslinsentechnologie und Autofokus

Neue Dentalkamera-Generation

Systeme für optische Messtechnik

Hyperchromate

No 23 | 2010

OPTOLINESJ O U R N A L F O R P H O T O N I C S O L U T I O N S

No 23 | 2010 optolines

Liebe Leserinnen und Leser! Freuen Sie sich mit uns über die erste

Ausgabe unseres Kundenfachmagazins

optolines im neuen Qioptiq-Look. Das

Bewährte pflegen und das Innovative

fördern ist das Motto für viele LINOS

Produkte und das können wir nun auf

breiterer Basis auch auf die Produkte

der Qioptiq-Gruppe übertragen.

Wir danken den Gastautoren und den

Autoren aus unserem Haus für die

informativen und gut verständlichen

Fachbeiträge, beispielsweise über die

hyperchromatischen Optiken, durch

die sich neue interessante Möglich-

keiten in der Messtechnik eröffnen,

oder über das selektive Laserschmel-

zen und die laserchemische Bearbei-

tung im Werkzeugbau.

Ein technisches Highlight ist sicherlich

das neue Fetura™ Vision Metrology

System – ein einzigartiges Messsystem

für berührungslose Koordinatenmess-

technik, das durch hervorragende Prä-

zision und Flexibilität gekennzeichnet

ist. Noch bevor unser neuer internati-

onaler Katalog erscheint, können Sie

sich schon einmal über neue Produkte

wie optisch kontaktierte polarisie-

rende Strahlteilerwürfel, asphärische

Kollimatorlinsen und neue XYZ-Mikro-

bank-Feinversteller informieren.

Gern treffen wir Sie, unsere Kunden

aus Industrie und Forschung, persön-

lich – beispielsweise auf einer der näch-

sten Tagungen oder Fachmessen. Wo

wir gerade als Qioptiq-Gruppe vor Ort

sind, lesen Sie in unserem Terminkalen-

der auf Seite 19.

Das Team von Qioptiq wünscht Ihnen

allen ein weiterhin erfolgreiches 2010.

Ihr

Norbert Henze

Head of Product Management

Göttingen

InnovasNeue Standard-Produkte für den LINOS

Catalog: Innovationen für die Photo-

nics-Branche | Seite 4

InnovasFlüssigkeitslinsentechnologie und Auto-

fokus: Eine neue Generation Dentalka-

meras | Seite 6

InnovasVision Metrology Systeme: Berührungs-

lose Koordinatenmesstechnik | Seite 7

ApplicationSelektives Laserschmelzen und laserche-

mische Bearbeitung: Licht als Werkzeug

im Werkzeugbau | Seite 11

BasicsSysteme für die optische Messtechnik:

Hyperchromate | Seite 14

QIOPTIQ LiveMesseberichte 2010 | Literaturtipp:

Werkstoffe, Verfahren und Prüftechnik

für Feinoptiker | Seite 18

QIOPTIQ LiveMessevorschau 2010 | Impressum |

Seite 19

2 InhaltEditorial

No 23 | 2010 optolines

Um Ihnen eine noch größere Auswahl

an innovativen und anspruchsvollen Op-

tiken und Dienstleistungen anbieten zu

können, arbeiten seit Januar alle 2.300

Mitarbeiter der Qioptiq Group unter

einem Namen und unter einem neuen

Logo zusammen. 14 Standorte in Euro-

pa, Amerika und Asien sorgen für welt-

weite Kompetenz und lokale Nähe.

„Seitdem wir im Jahr 2007 Teil der Qiop-

tiq-Gruppe wurden, schätzen wir es, in

einen größeren Unternehmensverbund

integriert zu sein, weil wir so unsere

Kunden noch besser bedienen können.

Die Umfirmierung von LINOS zu Qioptiq

war deshalb für uns ein folgerichtiger

Schritt“, erläutert Volker Brockmeyer,

Geschäftsführer von LINOS.

Natürlich ändert sich nicht alles: Premi-

umqualität „made in Germany“, LINOS

als Produktmarke und der LINOS Katalog

bleiben bestehen. Und Sie erhalten alle

Produkte – ob Standard oder kunden-

spezifische Lösungen für Ihre optischen

Herausforderungen - weiterhin von uns!

Die Qioptiq-Gruppe entwickelt und pro-

duziert optische Produkte und Systeme

für Industrielle Fertigung, Medizintech-

nik & Life Sciences, Forschung und Ent-

wicklung, den Defensesektor sowie die

Luft- und Raumfahrt.

www.qioptiq.com

Welcome to Qioptiq

Im April ist es soweit: der neue internati-

onale, englischsprachige LINOS Catalog

2010/11 erscheint. Bewährte Produkte und

interessante Neuheiten wechseln sich im

800 Seiten starken Druckwerk ab. Dieses

sorgt mit einem großem Qioptiq-„Q“ auf

dem Cover für Aufsehen und spiegelt

die Umbenennung von LINOS in Qioptiq

wider.

Der übersichtlich gegliederte Aufbau,

Register, Taben und farbliche Unterschei-

dungen ermöglichen Ihnen ein einfaches

Handling, eine komfortable Produkt-

suche und bequemes Nachschlagen. Mit

dem internationalen LINOS Catalog bie-

ten wir Ihnen eine detaillierte Übersicht

über unser breites Produktportfolio so-

wie unsere Applikationen und Lösungen:

von Optikkomponenten und -systemen

über präzise opto-mechanische Kompo-

nenten bis hin zu einem breiten Spek-

trum verschiedenster Licht quellentypen

und Spektrometer. Darüber hinaus bietet

der LINOS Catalog umfangreiches Zu-

behör. Alle Produkte überzeugen durch

die bewährt hohe LINOS Qualität. Üb-

rigens: Selbstverständlich ist auch der

neue deutschsprachige LINOS Katalog

2010/11 bereits für Sie in Vorbereitung.

Dieser wird im Sommer erscheinen!

Neuer internationaler LINOS Catalog 2010/11

Neuer CEO von Qioptiq: Fredrik Arp

Fredrik Arp wurde im Januar als direkter

Nachfolger von Benoît Bazire zum Vor-

sitzenden und CEO der Qioptiq ernannt.

„Ich freue mich darauf, ein beeindru-

ckendes und gut positioniertes Unter-

nehmen in die Zukunft führen zu dürfen.

Qioptiq ist in Branchen und Märkten aktiv,

die meiner Ansicht nach in den kommen-

den zehn Jahren deutlich wachsen wer-

den“, betont Fredrik Arp.

Zur Person: In den vergangenen 20 Jahren

hatte Fredrik Arp eine Reihe hochrangiger

Posten in anderen Unternehmen inne. Er

war zum Beispiel von 2005 bis 2008 CEO

der Volvo Car Corporation und Senior

Vize-Präsident der Ford Motor Company

(damals gehörte Volvo zur Ford Gruppe).

Zuvor war er CEO der Trelleborg AB sowie

von PLM, jetzt Teil der Rexam plc. Meh-

rere leitende Positionen in Unternehmen

unterschiedlichster Branchen wie Medi-

zintechnik, Investitionsgüter und System-

ausrüster markieren seinen beruflichen

Werdegang. Er absolvierte den „Bachelor

of Science in Business and Economics“

sowie seinen Doktor in Economics h.c.

an der Universität Lund, Schweden. Seit

2004 ist er in verschiedene Geschäftsbe-

reiche von Candover involviert und agier-

te als Senior-Berater im Industriesektor.

3Insight

No 23 | 2010 optolines

Innovationen für die Photonics-BrancheNeue Standard-Produkte für den LINOS Catalog

Im April 2010 erscheint der neue internationale LINOS Catalog 2010/2011. Informieren Sie sich hier vorab über die neuen Standard-Produkte – wahre Innovationen für die Photonics-Branche!

Polarisierende StrahlteilerwürfelOptisch kontaktierte polarisierende

Strahlteilerwürfel basieren auf der Kom-

bination von Ionenstrahl-Sputtering

hochpräziser Optikfertigung, sowie der

patentangemeldeten, kittfreien Chemi-

cally Activated Direct Bonding™ Techno-

logie.

Für Hochenergie-Laser-anwendungen

Optisch kontaktiert Ohne Kitt im Strahlengang, keine Klebefuge

Bequeme 90°-Strahlseparation Oberflächenplanität λ/10 Ablenkung des transmittierten Strahls <0,9 mradOptisch kontaktierte polarisierende Strahlteilerwürfel.

Beispiele der XYZ-Feinver-steller für die Mikrobank (links mit und rechts ohne Stellschrauben).

XYZ-Feinversteller für MikrobankaufbautenKomponenten innerhalb von Mikro-

bankaufbauten mit Stangen lassen sich

mit Hilfe des XYZ-Feinverstellers verkip-

pungsfrei führen und präzise verstellen.

Die Durchgangsöffnung besitzt einen

Durchmesser von 25 mm und nimmt

gefasste Optiken in Mikrobank-

fassungen oder Elemente wie

Pinholes oder Faseranschlüsse

auf. In XY-Richtung ist ein

Stellweg von +/- 1 mm,

in Richtung der op-

tischen Achse eine

Verstellung von 5 mm

möglich. Die Kreuzrollen-

führungen gewährleisten

dabei eine präzise, verkippungsfreie

Führung. Der XYZ-Feinversteller ist mit

drei Edelstahl Feingewindeschrauben

mit 0,25 mm Steigung ausgestattet.

Die Stellschrauben besitzen einen In-

nensechskant. Drei Innensechskant-

schlüssel mit Rändelknopf werden

mitgeliefert.

Drei Feinstellschrauben mit 0,25 mm Spindelsteigung

Stellweg XY: +/- 1 mm Stellweg Z: 5 mm Auflösung: 1 µm

4 Innovas

No 23 | 2010 optolines

LINOS HyperchromateChromatische Aberrationen (Farblängs-

fehler) in optischen Systemen sind im

Allgemeinen unerwünschte Bildfehler

und werden durch eine geeignete Kom-

bination optischer Medien so weit wie

möglich unterdrückt. Denn durch den

Farblängsfehler entstehen unterschied-

liche Farbränder vor und hinter der Fo-

kusebene. Hyperchromatische Sys teme

werden eingesetzt, um eine chroma-

tische Aberration zu maximieren. Die

chromatische Längsaberration ist also bei

diesen Systemen kein unerwünschter Ab-

bildungsfehler, sondern gibt den LINOS

Hyperchromaten erst ihre besonderen

Eigenschaften und eröffnet dadurch viel-

fältige Anwendungsmöglichkeiten. Dies

gilt im Besonderen für den Bereich der

konfokalchromatischen Messtechnik, die

bei „schwierigen“, z.B. reflektierenden

Oberflächen oder beim berührungslosen

Messen von Linsendicken zum Einsatz

kommt. LINOS bietet vier Varianten

hyperchromatischer Optiken an.

Exzellente monochromatische Abbildungsleistung

Farblängsfehler maximiert Einsatzmöglichkeit über breiten Spektralbereich (Gesamttransmis-sion >90% von 420 nm – 1000 nm)

Reihe aus vier Systemen, Blenden-zahl 2,8 und 5,6

Kompatibel mit der LINOS Mikro- und Nanobank

Asphärische KollimatorlinsenBei der Laserstrahlformung mit nur

einem optischen Element bieten sich als

einfache Lösung asphärische Kollimator-

linsen an. Die asphärische Oberflächen-

form vermeidet sphärische Aberrationen

und verbessert die Fokussier- und Kolli-

mationseigenschaften des Laserlichtes.

Bei der Designwellenlänge sind die Kolli-

matorlinsen beugungsbegrenzt. Typische

Anwendungsgebiete sind Fasereinkopp-

lung, Kollimation von Laserstrahlen aus

Laserdioden, Barcode Scanner sowie

optische Datenspeicherung.

Formgepresste Asphäre Asphärische Oberflächenform reduziert sphärische Aberration

NA von 0,3 bis 0,6 Antireflexbeschichtung Weniger optische Komponenten als mit sphärischen Systemen nötig

RoHS konform

Asphärische Kollimatorlinse mit reduzierter asphärischer Aberration.

Hohe Abbildungsqua-lität für messtech-nische Anwen-dungen.

LINOS Flachschienensystem 65Die neueste Ergänzung für ein kom-

plettes, abgerundetes Programm ist

das Schienensystem FLS 65. Das System

ist 65 mm breit und schließt somit die

Lücke zwischen FLS 40 und FLS 95. Mit

den LINOS Aufbaukomponenten kön-

nen so gefasste Optiken bis zu einem

Durchmesser von 2“ auf die Schiene

aufgebaut werden. Die optische Achse

des Gesamtsystems liegt bei 65 mm.

Exzellente Geradlinigkeit Geringe Torsion Rasterunabhängige Befestigung auf optischen Tischen

Aluminiumlegierung, schwarz eloxiert

Kontakt:[email protected]

Aufbaubeispiel: FLS 65 mit Optikhaltern.

5Innovas

No 23 | 2010 optolines

Von Anfang an sehen wir es als unse-

re Aufgabe, technologische Trends zu

erkennen und sie in laufend neue Pro-

duktlösungen für unsere Kunden einzu-

arbeiten. So stellten wir fest, dass jedes

zusätzliche Handling und Einstellen von

Instrumenten den schnellen Arbeitsab-

lauf einer modernen Arztpraxis stört und

schnell zum lästigen und fehleranfäl-

ligen Ärgernis wird. Es ist höchste Zeit,

das bisher übliche manuelle Fokussieren

der Dentalkameras durch einen Autofo-

kus abzulösen. Doch diese Autofokuslö-

sung muss extrem robust und langlebig

sein, unmerklich binnen Millisekunden

arbeiten und auf die besonderen Gege-

benheiten im Mund optimiert sein.

ElektrowettingUnsere Lösung für diese Herausforde-

rung ist das Prinzip des Elektrowettings:

Ein Tropfen Wasser ändert seine Krüm-

mung, wenn elektrische Spannung

angelegt wird. Genau das geschieht in

unserer Flüssiglinse. Zwischen zwei Glas-

platten befinden sich zwei Flüssigkeiten

mit gleicher Dichte aber unterschied-

lichem Brechungsindex. Eine ist leitend,

die andere ein Isolator. Über die metal-

lische Fassung wird eine Spannung zwi-

schen 0 und 60 Volt angelegt. Je nach

Spannungswert ändert sich der Krüm-

mungsradius der Grenzfläche. Integriert

in ein System aus acht Linsen entstand

eine Intraoraloptik, die binnen 40 Milli-

sekunden von unendlich auf Makro

(2 mm) fokussieren kann. Damit war die

Basis für eine funktionierende Autofo-

kus-Dentalkamera geschaffen.

„Runde Sache“Die nächste Herausforderung lag im

Softwarebereich. Zähne sind dreidimen-

sionale Objekte mit sehr steilen und

hohen Flanken, die zu allem Überfluss

auch noch teilweise lichtdurchlässig

sind. Dennoch brauchten wir ein Verfah-

ren, das dem Anwender zuverlässig ein

gutes und scharfes Bild liefert. Unseren

Software-Experten gelang es, einen Al-

gorithmus zu programmieren, der die

Vorteile einer Kantenerkennung mit

denen einer flächigen Kontrastanalyse

vereint. Die Konstruktion realisierte das

Projekt zu einem gelungenen serien-

reifen Produkt: Es entstand eine Kamera,

die nicht nur durch ein modernes und

ergonomisches Design besticht, sondern

auch in technischen Details wie Wasser-

dichtigkeit, Wartungsfreundlichkeit und

Robustheit überzeugt. Das rege Interes-

se der Kunden bestätigt uns: Mit diesem

Produkt haben wir eine neue Generation

von Dentalkameras begründet. Die mo-

dernsten Zahnarztpraxen werden also

auch in Zukunft wieder mit LINOS Ka-

meras höchster Güte und „state of the

art“ ausgestattet sein.

Autor: Ulrich Partheymüller, Project

Management Dental Technology

[email protected]

Dentalkameras gehören heute schon fast zur Standardausstattung jeder dentalen Stuhleinheit. Sie dienen dem Zahnarzt vorrangig als Kommunikations- und Marketinginstrument. Mit ihrer Hilfe werden die Patienten über die Notwendigkeit zahnärztlicher Arbeiten informiert und von deren Qualität überzeugt. Bei LINOS entwickeln und produzieren wir seit mehr als 15 Jahren Dentalkameras als OEM-Produkte für die namhaften Hersteller von Dentalgeräten.

Eine neue Dentalkamera-GenerationFlüssigkeitslinsentechnologie und Autofokus

Die neue LINOS Dentalkamera: inspec.d AF.

Fehlerfreies, schnelles Fokus-sieren der Dentalkamera Dank Autofokus.

6 Innovas

No 23 | 2010 optolines

Bildverarbeitende Messgeräte basieren

immer auf einer Bildaufnahme, Bildauf-

bereitung und Bildauswertung. Dabei

geschieht die Bildaufnahme zumeist

mittels eines Mikroskops, auch wenn

dieses nicht direkt als solches erkennbar

ist. Kombiniert wird die Bildaufnahme

mit einer 3D-Koordinatenmessmaschine

bestehend aus einem Messtisch mit Präzi

sionsmaßstäben und stabilem Portal

über dem Messtisch.

Schnelles Zoom ObjektivKernstück der Fetura™ VMS ist das

schnellste und präziseste auf dem Markt

erhältliche Zoom-Objektiv, unser innova-

tives Fetura™ Advanced Zoom Imaging

System. Dieses Objektiv bietet ein inno-

vatives elektronisches Linearführungs

design mit synchronisierten Motoren für

beispiellose Geschwindigkeit, Funktions-

sicherheit und Genauigkeit. Die Verstel-

lung über den gesamten Vergrößerungs-

bereich 12,5:1 erfolgt in 0,4 Sekunden,

10 Mal schneller als bei herkömmlichen

Zoom-Objektiven. Fetura™ bietet da-

mit die Geschwindigkeit von digitalen

Zoom-Objektiven, ist aber ein rein op-

tisches Zoom System und hat nicht die

Nachteile nachlassender Auflösung bei

maximaler Vergrößerung.

Die nichtlineare Sehfeldkorrektur ent-

fernt Verzeichnung und Zentrierfehler.

Das Ergebnis sind sehr kurze Messzyklen

und richtungsweisende Vergrößerungs-

genauigkeit und Wiederhol-

genauigkeit.

Anpassungsfähige BeleuchtungEntscheidend für die Qualität

der späteren Bildauswer-

tung ist ein möglichst

scharfes Bild mit großen

Kontrastunterschieden

der zu erkennenden Kan-

ten. Um die Kontraste zu

optimieren, verfügt die

Fetura™ VMS über drei

verschiedene Beleuch-

tungsarten. Alle Beleuch-

tungsarten werden über die

Software gesteuert. Der Anwender kann

die Beleuchtungsstärke manuell einstel-

len, oder die Software passt die Beleuch-

tung automatisch an die individuelle

Messanforderung an. Bei Programmie-

rung der Maschine wird die optimale

Beleuchtungseinstellung jeder Messauf-

gabe gespeichert und bei Ablauf des

Programms wieder eingestellt. Dem

optischen System genau gegenüber be-

findet sich die Durchlichtbeleuchtung.

Diese wird eingesetzt, wenn Konturen

vermessen und kontrolliert werden. Die

Durchlichtbeleuchtung befindet sich un-

ter der Mattglasscheibe des Messtisches

und wird synchron zum Objektiv be-

wegt, sodass sich die Beleuchtung im-

mer genau unter dem Objektiv befindet.

Durch die Anordnung unter der Mattg-

lasscheibe ergibt sich ein diffuses Durch-

licht. Dieses sorgt dafür, dass die Kante

nur scharf abgebildet wird, wenn sie

genau in der Objektebene des Objektivs

liegt. Das Prüfobjekt schattet das Licht

ab und es ergibt sich ein gleichmäßiges

helles, kontrastscharfes Bild mit na-

hezu binären Eigenschaften. Dadurch

wird eine sehr gute Kantenerkennung

ermöglicht. Die Typische Anwendung

ist das Abmessen von Konturen oder

Durchgangsbohrungen.

Die Auflichtbeleuchtung eignet sich für

die homogene und schattenfreie Aus-

Die neuen Fetura™ Vision Metrology Systeme von Qioptiq präsentieren sich in einem qualitativ hochwertigem Design auf dem Markt für optische Messtechnik. Seit annähernd 120 Jahren liefern wir Hochpräzisionsoptik für Machine Vision, Qualitätskontrolle und Inspektionsanwendungen. Nun haben wir unser Fachwissen mit innovativer Technologie kombiniert, um ein einzigartiges Messsystem mit modernsten Komponenten zu ent-wickeln. Das Ergebnis ist ein Messsystem mit hervorragender Produktivität, Flexibilität und Präzision.

Berührungslose KoordinatenmesstechnikVision Metrology Systeme

Hochpräzisionstechnik in qualitativ hoch-wertigem Design: die neuen Fetura™ Vision Metrology Systeme von Qioptiq.

7Innovas

No 23 | 2010 optolines

leuchtung von Objekten mit matten

oder schwach reflektierenden Oberflä-

chen. Sie wird verwendet, wenn Struk-

turen auf dem Prüfstück sichtbar ge-

macht werden sollen, die im Durchlicht

nicht zu erkennen sind. Dazu gehören

zum Beispiel Fasen, Sackbohrungen

oder Absätze. Die Fetura™ VMS verfügt

über eine Auflichtbeleuchtung mittels

LED Ringlicht, welches in 14 Segmenten

geschaltet werden kann, um eine Be-

leuchtung aus verschiedenen Winkeln

zu realisieren. So wird aus dem vorher

diffusen Auflicht ein teilweise gerichte-

tes Licht, um auch kontrastarme Kan-

ten durch Schattenwurf erkennbar zu

machen. Zudem kann die Helligkeit der

Beleuchtung dem zu messenden Objekt

angepasst werden.

Gittermuster erzeugt KontrasteDie Koaxialbeleuchtung wird für das Be-

trachten von Objekten mit stark reflek-

tierenden Oberflächen verwendet. Das

Licht wird über einen Strahlteiler direkt

in den Strahlengang des Objektivs gelei-

tet, strahlt daher parallel auf das Werk-

stück und wird von dort zurückreflek-

tiert. Je nach Oberflächenstruktur wird

das Licht reflektiert oder gestreut. Dabei

lassen sich Oberflächenstrukturen wie

Bearbeitungsriefen sichtbar machen. Bei

sehr gleichmäßigen Oberflächen ohne

Bearbeitungsriefen oder sonstigen Ober-

flächenmerkmalen würden bei dieser

Beleuchtung keine Kontrastunterschiede

sichtbar sein und es kann keine Fokus-

sierung stattfinden. Hier bietet Fetura™

VMS die Möglichkeit, ein Gittermuster

über den koaxialen Strahlengang auf die

Oberfläche zu projizieren, um ein Bild

mit verwertbaren Kontrastunterschieden

zu bekommen.

3D-Koordinaten-MessungenUm die Messung in der dritten Achse

zu ermöglichen, ist die Höhenverstel-

lung des Objektivs ebenfalls mit einem

Maßstab ausgestattet. Die genaue Er-

mittlung der Z-Koordinate geschieht

dann durch die Fokussierung. Um eine

wiederholgenaue Fokussierung zu errei-

chen, ist ein Autofokus unabdingbar, da

die Bildverarbeitungssoftware den Punkt

maximaler Bildschärfe objektiv ermitteln

kann und damit der subjektiven Einstel-

lung durch den Anwender überlegen ist.

Die Auflösung des Bildes ist ein wich-

tiges Kriterium für die Unsicherheit des

Messergebnisses. Da die Auflösung des

Kamerachips fix ist, hat nur die Ver-

größerung des Objektivs einen Einfluss

auf die Bildauflösung. Je größer die

Vergrößerung des Objektivs ist, desto

mehr Bildpunkte stehen pro Fläche zur

Verfügung. Die Maße des Werkstücks

Das Fetura™ VMS ist das schnellste und präziseste auf dem Markt erhältliche Zoom-Objektiv.

Drei verschiedene Beleuchtungsarten ermöglichen scharfe Bilder mit hohen Kontrastunter-schieden.

Gittermuster werden über den koaxi-alen Strahlengang auf die Oberfläche projiziert, damit ein Bild mit verwert-baren Kontrastunterschieden entsteht.

8 Innovas

No 23 | 2010 optolines

werden im Bild zunächst in Pixeln be-

rechnet, müssen dann aber in Millime-

ter umgerechnet werden. Hierzu wird

der Messraum der Maschine vorab mit

rückführbaren Normalen kalibriert. Die

Kalibrierdaten werden in der Maschine

hinterlegt und erlauben so eine Korrek-

tur des Messwertes für jeden Punkt im

Messvolumen der Maschine.

Messsoftware PowerMetrix™Gesteuert wird das Fetura™ Messsystem

durch unsere exklusive Messsoftware

PowerMetrix™. PowerMetrix™ ist eine

hoch leistungsfähige Software und da-

bei einfach zu bedienen. Sich wiederho-

lende Messaufgaben kann der Benutzer

einfach programmieren und damit den

Inspektionsprozess automatisieren. Da-

bei enthält PowerMetrix™ alle Werk-

zeuge für eine präzise Bildaufnahme,

Koordinatenmessung und geometrische

Berechnungen. Die Software ermöglicht

die direkte Datenausgabe zu Microsoft

Excel® oder anderen Statistikprogram-

men und sichert so die Kompatibilität

mit Qualitätsberichten und weiteren

Analysewerkzeugen. Zur einfachen Be-

dienung der Fetura™ VMS trägt eben-

falls der Image Navigator bei. Speziell

bei größeren Vergrößerungen des Zoom

Objektivs kann es schwierig sein, auf

dem Objekt die Übersicht zu behalten.

Hier hilft die zweite im Ringlicht inte-

grierte Kamera. Es lässt sich ein Über-

sichtsbild einblenden und mit Mausklick

an die gewünschte Position fahren.

KantenerkennungBei konventionellen optischen Messge-

räten, wie Profilprojektoren, muss die

Kantenlage durch den Anwender er-

kannt und markiert werden. Durch die

subjektive Kantenerkennung sind Mes-

sungen mit Profilprojektoren schlecht re-

produzierbar und nicht automatisierbar.

Im Gegensatz dazu bietet Fetura™ VMS

mit der Messsoftware PowerMetrix™

sowohl eine automatische Helligkeits-

einstellung der verschiedenen Licht-

quellen sowie die automatische Kan-

tenerkennung. Der Anwender grenzt

den zu erkennenden Bildbereich ein

und PowerMetrix™ analysiert die Um-

gebung und setzt die Messpunkte an

der Kante. Dieses ergibt objektive, wie-

derholbare Messwerte. Des weiteren ist

PowerMetrix™ auch in der Lage, einem

Kantenverlauf selbstständig zu folgen.

Der Anwender definiert dazu den Start

und Endpunkt und die Software setzt

in vorher eingestellten Abständen die

Mess punkte. Mit dem schnellen Multi-

point Autofokus können zudem präzise

3D Oberflächenformen dargestellt wer-

den. Zusätzlich bietet PowerMetrix™

eine so genannte Color-Edge Detec-

tion, d.h. es können Dimensionen, die

lediglich auf feinen Farbunterschieden

bestehen, erkannt und gemessen wer-

den. Diese Möglichkeit steht bei einer

konventionellen Graustufenauswertung

nur bedingt zur Verfügung.

Robuster mechanischer AufbauUm höchste Anforderungen an die Mess-

ergebnisse zu erfüllen, brauchen CNC-

Koordinatenmesssysteme hochpräzise,

wiederholgenaue und betriebssichere

Positioniersysteme. Fetura™´s Präzisions

XYZ Positionierer im erprobten Brü-

ckendesign wurden mit Finite Elemente

Methode optimiert und bieten außer-

ordentliche Präzision und Stabilität. Der

Die Software macht den Unterschied: Die exklusive Messsoftware PowerMe-trix™ bietet hohe Leistung und einfach Bedienung.

Automatische Helligkeitseinstellung und automatisierte Kantenerkennung vermeiden Fehler wie beim subjektiven Auswählen.

LED-Ringlicht mit Image-Navigator.

9Innovas

No 23 | 2010 optolines

Aufbau aus einer massiven Granitplatte

und einer Brücke aus Granit sowie in Ver-

bindung mit speziellen Metalllegierungen

aus der Luftfahrt garantiert maxima-

le Positioniergenauigkeit. Ausgestattet

ist die Fetura™ VMS mit einem hart-

eloxierten Aluminium- Messtisch mit aus-

wechselbarer Glasscheibe. Das zulässige

Werkstückgewicht beträgt 30 kg. Ver-

wendet werden Präzisionsmaßstäbe mit

einer Auflösung von 0,1 μm. Selbst das

Gehäuse der Messmaschine ist im Ge-

gensatz zu Wettbewerbsprodukten aus

robustem glasfaserverstärktem Kunst-

stoff gefertigt. Das Ergebnis ist eine au-

ßerordentlich präzise Messmaschine für

die komplexen Anforderungen im täg-

lichen Gebrauch.

Fetura™ VMS ist in vier Größen von

200 x 200 x 200 mm bis 800 x 800 x

250 mm Messvolumen erhältlich. Als

Optionen steht ein Hochgeschwindig-

keits-Laser-Scanner zur Verfügung, um

Oberflächentopographien noch genauer

und schneller zu vermessen, als es mit

dem Multi-Point Autofokus möglich ist.

Für eine detaillierte Analyse der Ober-

flächenform verglichen mit einem CAD-

Modell bieten wir die optionale Software

PowerMatch™, die in einer Farbdarstel-

lung direkt Formabweichungen darstellt.

Gemeinsame technische Daten Motoren: DC Servomotoren mit

Multifunktionsjoystick

Zoom-Optik: Einzigartiges Linear-

führungsdesign mit synchronisierten

Motoren für jedes Linsenpaket,

Verstellung über den gesamten

Vergrößerungsbereich 12,5:1 in

0,4 Sekunden, 10x schneller als her-

kömmliche Zoom-Objektive.

Kamera: Hochauflösende CCD-Farb-

kamera 656 x 494 Pixelauflösung

LED-Durchlicht (weiss), LED-Koaxial-

auflicht (weiss), LED-Ringlicht

(7 Sektoren/2 Ringe, weiß)

Image Navigator durch zuschaltbare

Zusatzkamera, einfaches Navigieren

mit Mausklick

Optisches Zubehör: LED-Gridprojektor

Elektrosystem: 230 VAC, ± 5%,

50 Hz, 2200 W

Umgebungsspezifikationen:

18 – 22 °C ± 1° C/h,

30 – 80% relative Luftfeuchtigkeit

Messtisch: Harteloxierter Aluminium-

Messtisch, mit auswechselbarer

Glasscheibe, 30 kg zulässiges

Werkstückgewicht

Messsoftware: PowerMetrix™

Metro-logy Software

Computer: Dell PC mit 19“ TFT

Monitor, Tastatur, 3-Button mouse

Betriebssystem: Microsoft®

Windows™ XP

Schwingungsisoliertes Untergestell

auf Anfrage erhältlich

Kontakt:[email protected]

Fetura 2000 Fetura 3000 Fetura 5000 Fetura 8000

Messbereich X x Y x Z [mm] 200 x 200 x 200 300 x 300 x 200 500 x 500 x 250 800 x 800 x 250

Max. Werkstückgewicht [kg] 30 30 30 30

Längenmessabweichung X, Y [μm] (3.0+4L/1000) (3.0+4L/1000) (3.0+4L/1000) (3.0+4L/1000)

Längenmessabweichung Z [μm] (2.0+4L/1000) (2.0+4L/1000) (2.5+4L/1000) (2.5+4L/1000)

Max. Verfahrgeschwindigkeit X, Y [mm/s] 200 200 200 200

Max. Verfahrgeschwindigkeit Z [mm/s] 100 100 100 100

Auflösung [μm] 0,1 0,1 0,1 0,1

Bestellnummer G190-020-000 G190-030-000 G190-050-000 G190-080-000

10 Innovas

No 23 | 2010 optolines

Aufgrund ihrer guten Fokussierbarkeit

stellen moderne Laserquellen eines der

filigransten derzeit zur Verfügung ste-

henden Werkzeuge bei der Bauteilerzeu-

gung und -bearbeitung dar. Daher sind

lasergestützte Bearbeitungsverfahren

insbesondere zur Herstellung von Mikro-

werkzeugen von großem Interesse.

Selektives LaserschmelzenIn der klassischen Herstellung mittels

spanenden Verfahren wird das zu ferti-

gende Bauteil durch Fräsen und Bohren

aus Vollmaterial oder Halbzeugen gefer-

tigt. Bedingt durch die zur Verfügung

stehenden Werkzeuge ist jedoch nicht

jede gewünschte Geometrie realisierbar.

Hier bietet das selektive Laserschmelzen

(Selective Laser Melting = SLM) eine

effiziente und vielseitige Alternative

[1]. Dazu wird ein in Form eines CAD-

Modells gegebenes dreidimensionales

Fertigungsproblem in zweidimensionale

Schichten konstanter Dicke unterteilt.

Anschließend erfolgt, wie in Abb. 1 dar-

gestellt, die Generierung des gewünsch-

ten Bauteils durch das Aufschmelzen

eines Materialpulvers.

Der Einsatz eines höhenverstellbaren

Hebetisches sowie eines Schiebers er-

möglicht hierbei das Einstellen der zuvor

festgelegten Schichtdicke des jeweils

verwendeten Pulvers. Die einzelnen

Schichten werden dann schrittweise

durch Laserstrahlung geschmolzen.

Somit ermöglicht das selektive Laser-

schmelzen die direkte Erzeugung kom-

plexer Bauteile aus einem umgewandel-

ten CAD-Modell. Es eignet sich daher

besonders für das Rapid Prototyping und

Rapid Tooling. Dabei können nahezu

beliebige Geometrien realisiert werden.

Die auf diese Weise generierten Bauteile

sind in der Regel endkonturnah, wo-

bei ihre Oberflächengüte jedoch einen

direkten Einsatz ohne Nachbearbeitung

nicht zulässt.

Am Bremer Institut für angewandte

Strahltechnik (BIAS) wird das selektive

Laserschmelzen zur Generierung von

Werkzeugrohlingen wie Tiefziehmatri-

zen, -stempel und Rundknetbacken für

die Mikrokaltumformung eingesetzt.

Diese in Abb. 2 dargestellten Umform-

werkzeuge sollen eine niedrige Reibung

sowie ein niedriges Verschleißverhalten

gegenüber den umzuformenden Ma-

terialien auf Aluminium-, Kupfer- und

Eisen-Basis aufweisen.

Aufgrund der erhöhten Adhäsion bei der

Paarung gleicher Materialien muss dabei

auf alternative Materialien zurückgegrif-

fen werden. Am BIAS wird u.a. die Ko-

baltbasislegierung Stellite®21, ein Werk-

Bei der Herstellung von Werkzeugen, insbesondere im Mikrobereich, bieten lasergestützte Verfahren eine kostengünstige und zeitsparende Alternative zu klassischen spannenden Methoden. Durch den Einsatz des selektiven Laserschmelzens können dabei komplexe Strukturen erzeugt werden. Dank laserchemischer Be-arbeitungsmethoden können kleinste Strukturen bei geringen Laserleistungen kontaktlos gefertigt werden.

Licht als Werkzeug im WerkzeugbauSelektives Laserschmelzen und laserchemische Bearbeitung

Abb. 1: Generieren prismatischer Strukturen.

Abb. 2: Mittels SLM generierte Werkzeugrohlinge aus Stellite®21, links: Rundknetbacke, rechts: Tiefziehring.

11Application

No 23 | 2010 optolines

stoff mit geringem Reibkoeffizienten,

verwendet [2]. Das lokale Aufschmelzen

des Materialpulvers erfolgt mäanderför-

mig in einer Argon-Prozess-atmosphäre.

Als Laserquelle dient hierbei ein Single-

Mode Faserlaser mit einer maximalen

Ausgangsleistung von 200 W cw und

einer Wellenlänge von 1064 nm. Zur

Strahlformung und -führung werden

ein Beam Expander, ein 2D-Scannersys-

tem und ein F-Theta Objektiv eingesetzt.

Im Anschluss an die Generierung der

Werkzeugrohlinge ist eine Nachbear-

beitung notwendig, die beispielsweise

durch klassische spanende Verfahren

oder durch den weiteren Einsatz von

laserbasierten Bearbeitungsmethoden

wie etwa laserchemische Abtragsverfah-

ren erfolgen kann.

Das Laser-Jet-VerfahrenZur qualitativ hochwertigen Mikrostruk-

turierung und somit auch zur Endbear-

beitung von Mikrowerkzeugen stellt die

laserchemische Bearbeitung ein geeig-

netes Verfahren dar. Im am BIAS entwi-

ckelten Laser-Jet-Verfahren wird das zu

bearbeitende Werkzeug in einem Ätz-

mittelbecken platziert [3]. Um die Werk-

stückpositionierung und Fokusnachfüh-

rung zu ermöglichen, ist dieses auf einem

3-Achs-Positioniersystem montiert. Das

verwendete Ätzmittel, wässrige Schwe-

fel- oder Phosphorsäure, wird über eine

Jet-Düse koaxial zum Laserstrahl auf die

Bearbeitungszone im Ätzmittelbecken

eingespritzt. Der Materialabtrag wird

durch die im Fokus laserinduzierte loka-

le Aktivierung chemischer Reaktionen

hervorgerufen. Da Ätzprozesse trans-

portlimitiert sind, führt der Anstieg von

Metallionen in einem Ätzmittel zu einer

Verringerung der Abtragsrate. Um eine

Sättigung zu verhindern, ist daher ein

schneller Austausch der Reaktionspro-

dukte notwendig. Der Ätzmittel-Jet-

Strom bewerkstelligt den notwendigen

effizienten Massentransport sowie

eine Kühlung der Bearbeitungszone.

Als Laserquelle dient in diesem Verfah-

ren ein Dauerstrich-Nd:YAG-Laser mit

einer Wellenlänge von 1064 nm und

einer maximalen Ausgangsleistung von

16 W. Zur Strahlformung wird der La-

serstrahl in diesem Aufbau durch ein

bm.x-Laseraufweitungssystem aufge-

weitet und anschließend fokussiert. Der

dabei erreichbare Fokusdurchmesser

liegt im Bereich einiger Mikrometer.

Zurzeit wird eine interferometrische

Messtechnik in den Aufbau implemen-

tiert. Dadurch soll eine In-Prozess-Kon-

trolle des erzielten Abtrags als Eingangs-

signal für einen Regelkreis ermöglicht

werden. Die experimentelle Untersu-

chung der im Prozess auftretenden mess-

technischen Herausforderungen, die aus

Temperaturgradienten und Strömungen

im verwendeten Ätzmittel sowie der Be-

schaffenheit der Werkstückoberfläche

resultieren können, erfolgt dabei unter

Zuhilfenahme eines Michelson-Interfero-

meters (Abb. 3).

Die laserinduzierte Aktivierung che-

mischer Reaktionen bietet zahlreiche

Vorteile. Da hierbei geringe Laserleis-

tungen im Bereich einiger Watt für

einen Materialabtrag ausreichen, ent-

steht im Gegensatz zur Laserablation

im Laser-Jet-Verfahren keine Schmelze.

Wie Abb. 4 verdeutlicht, weisen laser-

chemisch gefertigte Schnittkanten somit

keine Grate und Materialablagerungen

sowie eine hochwertige Oberfläche auf.

Die erreichbare Oberflächenrauheit Ra

beträgt dabei ca. 0,3 μm gegenüber ca.

2 μm für laserablativ erzeugte Oberflä-

chen. Zudem wird durch den Einsatz

des Laser-Jet-Verfahrens die Bildung von

Mikrorissen vermieden. Dieses Verfah-

ren eignet sich zur Bearbeitung eines

Abb. 3: Experimenteller Aufbau des Michelson-Interferometers.

Beispiel für einen mittels SLM generierten Werkzeugrohling: der Tiefziehring.

12 Application

No 23 | 2010 optolines

großen Spektrums an Werkstoffen [3].

Neben Edelstahl, Legierungen auf Titan-,

Nickel- und Chrom-Basis kann auch die

vorab erwähnte Kobaltbasislegierung

Stellite®21 strukturiert werden. Zur End-

bearbeitung wurden bereits Mikroum-

formwerkzeuge aus gehärtetem Stahl

mit einer Rockwell-Härte von 64 mittels

Laser-Jet-Verfahren strukturiert. Darüber

hinaus wurden unterschiedlichste Mikro-

funktionsbauteile wie Mikrofedern und

Mikrokanäle (Abb. 5) hergestellt.

ZusammenfassungZur Generierung von komplexen Werk-

zeugrohlingen und Funktionsbauteilen

stellt das selektive Laserschmelzen eine

vielseitige und flexible Fertigungsmetho-

de dar. Das vorgestellte Laser-Jet-Verfah-

ren erlaubt eine materialschonende und

kontaktlose End bearbeitung mit hoher

Präzision. Eine Kombination beider Ver-

fahren eignet sich daher potenziell be-

sonders für anspruchsvolle Fertigungs-

aufgaben des Mikrowerkzeugbaus.

DanksagungDie Autoren danken der Deutschen For-

schungsgemeinschaft für die Unterstüt-

zung im Rahmen der Teilprojekte A5 und

C1 des Sonderforschungsbereichs 747.

Quellen

[1] J.-P. Kruth, G. Levy, F. Klocke und T.H.C. Childs: „Consolidation phenomena in laser and powder-bed based layered ma-nufacturing”, Annals of the CIRP 56/2 (2007), S. 730-759

[2] I. Radu, D. Y. Lia und R. Llewellynb: „Tri-bological behavior of Stellite 21 modified with yttrium”, Wear 257 (2004), S. 1154-1166

[3] A. Stephen, G. Sepold, S. Metev, F. Vol-lertsen: „Laser-induced liquid-phase jet-chemical etching of metals”, J. Mater. Process. Technol. 149 (2004), S. 536-540

Die AutorenChristoph Gerhard und Roman Doll sind

als wissenschaftliche Mitarbeiter am

Bremer Institut für angewandte Strahl-

technik (BIAS) tätig. Dr. Knut Partes leitet

die Gruppe Oberflächenbearbeitung am

BIAS. Prof. Dr. Frank Vollertsen ist Profes-

sor am FB 4 der Universität Bremen und

Institutsleiter des BIAS.

Kontakt:[email protected]

[email protected]

Abb. 4: Vergleich laserablativ (links) und laserchemisch gefer-tigter (rechts) Schnittkanten (oben) und Oberflächen (unten). Material: Nickel-Titan.

Abb. 5: Laserchemisch gefertigter V-förmiger Mikrokanal in Nickel.

13Application

No 23 | 2010 optolines

Hyperchromasie ist eine besondere

Eigenschaft optischer Systeme und be-

schreibt die Fähigkeit zur chromatischen

Aufspaltung der Bildorte. Achromatische

Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass

sie für zwei Wellenlängen die gleichen

Bildorte besitzen. Der Farblängsfehler

wird für dieses achromatische Wellen-

längenpaar minimiert. Bei hyperchro-

matischen Systemen wird dagegen der

Farblängsfehler maximiert. Die chro-

matische Längsaberration ist also bei

diesen Systemen kein unerwünschter

Abbildungsfehler, sondern gibt den

Hyperchromaten ihre besonderen Eigen-

schaften und eröffnet vielfältige Anwen-

dungsmöglichkeiten. Seit Ende des 19.

Jahrhunderts sind hyperchromatische

Linsengruppen bekannt und wurden vor

allem als Teilsysteme zur chromatischen

Korrektion in photographischen und

mikroskopischen Systemen verwendet.

Neue Anwendungsmöglichkeiten finden

hyperchromatische Optiken in der Mess-

technik, insbesondere in der konfokal-

chromatischen Abstandsmessung, die

in den letzten Jahren eine weite Verbrei-

tung in allen Bereichen der industriellen

Messtechnik gefunden hat.

FarblängsfehlerDer Farblängsfehler als zentrale Eigen-

schaft der Hyperchromate ist die Bildwei-

tendifferenz für zwei Wellenlängen. Eine

Sammellinse besitzt für blaues Licht eine

kürzere Bildweite als für rotes Licht und

ist somit chromatisch unterkorrigiert.

a a a1 2d = -m ml l l mit 1 21m m (1)

Mit Hilfe von wenigen optischen Grund-

gleichungen [1] [2] lässt sich beschrei-

ben, wie der Farblängsfehler mit den

Grundparametern Brechkraft und Dis-

persion zusammenhängt und wie er

damit für hyperchromatische Systeme

gezielt vergrößert werden kann. Die

Brechkraft { einer einzelnen dünnen

Linse in Luft mit den Radien r und r‘ so-

wie der Brechzahl n ist gegeben durch:

1nr r1 1

{ = - -l

] bg l (2)

Die Brechkraft einer Linse wird unter

anderem durch die Brechzahl des Glas-

materials bestimmt, die wiederum von

der Wellenlänge abhängig ist. Durch Dif-

ferenzieren von Gleichung (2) lässt sich

die Abhängigkeit der Brechkraft von der

Brechzahl – und damit von der Wellen-

länge – darstellen:

n r r n

1 11d

d{ {= - =

-lb l (3)

n

n1

d{ {d

=-

(4)

Der Ausdruck dn/(n-1) beschreibt die

wellenlängenabhängige relative Disper-

sion des Glases. Der Kehrwert der rela-

tiven Dispersion ist die bekannte Abbe-

sche Zahl o:

d{o

{= (5)

In der Praxis werden die Brechzahlen bei

ausgewählten Fraunhoferschen Linien

als Bezugsgrößen für o gewählt. Für die

Bezugswellenlängen e (546,0740nm), F’

(479,9914nm) und C’ (643,8469nm) ist

die Abbesche Zahl oe definiert als:

n nn 1

eF C

e= --ol l

(6)

Die paraxialen Abbildungseigenschaften

einer dünnen Linse lassen sich durch die

Beziehung

1 1a a{ = -l

(7)

beschreiben. Dabei ist a die Objektwei-

te und a‘ die Bildweite. Aus dieser Be-

ziehung lässt sich ableiten, wie sich die

Bildweite einer dünnen Linse in Abhän-

gigkeit ihrer Brechkraft verändert. Durch

Differenzieren von Gleichung (7) und

Einsetzten von Gleichung (5) erhält man

für den Farblängsfehler da’:

a a a2 2d d{o{

= - = -l l l (8)

Chromatische Aberrationen in optischen Systemen sind im Allgemeinen unerwünschte Bildfehler und wer-den durch eine geeignete Kombination optischer Medien so weit wie möglich unterdrückt. Hyperchro-matische Optiken zeichnen sich dagegen dadurch aus, dass eine chromatische Aberration – nämlich der Farblängsfehler – bewusst vergrößert wird. Dadurch ergeben sich besondere Eigenschaften dieser Systeme, die insbesondere in der konfokal-chromatischen Messtechnik eine wichtige Anwendung finden. Im LINOS Katalog werden eine Reihe hyperchromatischer Optiken angeboten, die in vier Varianten mit verschie-denen Brennweiten und Öffnungen verfügbar sind.

HyperchromateSysteme für die optische Messtechnik

Hyperchromate mit Brennweite f100 und f25.

14 Basics

No 23 | 2010 optolines

Abb. 1: Chromatische Aufspaltung der Bildorte durch ein hyperchromatisches System.

Durch Umformen von Gleichung (8)

kann man den Farblängsfehler in Ab-

hängigkeit von der Brennweite f’ und

dem Abbildungsmaßstab b’ darstellen:

1a f 2do

b= - -l l l^ h (9)

Ein optisches System aus k dünnen Lin-

sen in direktem Kontakt (Abstand zwi-

schen den Linsen gleich Null) hat eine

Gesamtbrechkraft, die sich aus der Sum-

me der Einzelbrechkräfte zusammen-

setzt.

n r r1 1 1i

i

k

ii ii

k

1 1

{ {= = - -= =

l] bg l/ / (10)

Differenziert man diesen Ausdruck nach

der Brechzahl n, erhält man die Brech-

kraftänderung in Abhängigkeit der

Abbeschen Zahl:

nn1i

i i

i

k

i

i

i

k

1 1

d{{ d

o{

= - ===

/ / (11)

Damit berechnet sich der Farblängsfeh-

ler eines solchen Systems aus:

a ai

i

i

k2

1

do{

= -=

l l / (12)

Für ein zweilinsiges System mit unend-

licher Objektweite (a=-∞; a’=f’=1/{) be-

trägt der Farblängsfehler:

a 12

1

1

2

2

d{ o{

o{

= - +l c m (13)

Aus dieser Beziehung lässt sich erken-

nen, dass es bei einem optischen System

aus zwei Elementen in direktem Kontakt

möglich ist, den Farblängsfehler für zwei

Wellenlängen vollständig zu korrigieren,

wenn die Achromasiebedingung

01

1

2

2

o{

o{

+ = (14)

erfüllt ist. Da die Abbesche Zahl für alle

optischen Gläser positiv ist, muss dazu

ein Element eine negative Brechkraft er-

halten.

Äquivalente Abbesche ZahlDie äquivalente Abbesche Zahl ist eine

Größe, die gut geeignet ist, um die

besonderen Eigenschaften hyperchro-

matischer Systeme zu charakterisieren.

Normiert man in Gleichung (13) den

Farblängsfehler auf 1/{, ergibt sich:

a 11

1

2

2

d {{ o{

o{

= - +l c m (15)

Der negative Kehrwert dieses Aus-

druckes wird als äquivalente Abbesche

Zahl ou bezeichnet [2].

afa1

od { d= - = -l

ll

u (16)

Sie entspricht der Abbeschen Zahl, die

das Glas einer dünnen Einzellinse haben

müsste, um denselben Farblängsfehler

wie das optische System zu erzeugen

[3]. Mit der äquivalenten Abbeschen

Zahl lässt sich für den Farblängsfehler

vereinfacht schreiben:

a f1d{ o o

= - = -l lu u (17)

Ein optisches System mit positiver Ge-

samtbrechkraft ist hinsichtlich des Farb-

längsfehlers bei 02ou unterkorrigiert

( a 01d l ) und bei 01ou überkorri-

giert ( 0a 2d l ) [3]. Bei 3o =u ist die

Achromasiebedingung erfüllt. Ist die

äquivalente Abbesche Zahl kleiner als

die Abbesche Zahl aller Einzelelemente

( i1o ou ) – und ist damit das Farbzer-

legungsvermögen des Gesamtsystems

größer als das der Einzelkomponenten

– spricht man von Hyperchromasie [4].

In der Praxis lassen sich mit Standard-

gläsern zweilinsige Systeme mit äquiva-

lenten Abbezahlen unter 20 realisieren,

also Werte, die deutlich niedriger sind als

bei den stärksten Schwerflintgläsern.

Abb. 2 zeigt für ein optisches System

aus zwei dünnen Linsen in direktem

Kontakt, wie sich die äquivalente Abbe-

sche Zahl des Systems in Abhängigkeit

der Abbeschen Zahl der beiden Einze-

lelemente verändert. Für das gesamte

optische System wird die Brennweite

f’=100 angenommen, die sich aus den

Einzelbrennweiten f’1=50 und f’2=-100

zusammensetzt. Für die hyperchroma-

tischen Systeme gilt o1 < o2, d.h. die po-

sitive Brechkraft wird mit einem hohen

Farbzerlegungsvermögen und die ne-

gative Brechkraft mit einem niedrigen

Farbzerlegungsvermögen kombiniert.

Können die Abbeschen Zahlen der

Einzelelemente im Bereich von 20 bis 80

liegen, lässt sich in diesem Beispiel eine

minimale positive äquivalente Abbesche

Zahl von 11,4 erreichen. Die diagonal

verlaufende weiße Linie zeigt die Mate-

rialkombinationen, bei denen die Achro-

masiebedingung erfüllt ist.

Abb. 2: Äquivalente Abbesche Zahl eines optischen Systems aus zwei dünnen Linsen (f’1=50 mm; f’2=-100 mm) in Abhängigkeit von den Abbeschen Zahlen der Einzellin-sen.

15Basics

No 23 | 2010 optolines

Konfokal-chromatische SensorenDie wichtigste messtechnische Anwen-

dung für hyperchromatische Optiken ist

der Einsatz in optischen Wegsensoren,

die nach dem konfokal-chromatischen

Prinzip arbeiten [5], [6] und [7]. Bei die-

sem Messverfahren wird polychroma-

tisches Licht aus einer Punktlichtquelle

(z.B. einer Lichtleitfaser) durch eine

hyperchromatische Optik auf die Ober-

fläche des Messobjektes projiziert. Durch

die axiale chromatische Aufspaltung

des Lichtes wird in einer bestimmten

Entfernung der Objektoberfläche zur

Optik nur das Licht eines sehr schma-

len Wellenlängenbereiches m0 scharf

und mit hoher Intensität fokussiert. Das

von der Oberfläche reflektierte und ge-

streute Licht dieses Fokusfleckes wird

wieder durch das hyperchromatische

Objektiv auf eine konfokal angeordnete

Blende oder auf ein Faserende abge-

bildet. Durch die erneute longitudinale

spektrale Zerlegung des reflektierten

Lichtes wird nur das Licht der Wellen-

länge m0 scharf auf die Detektorblen-

de abgebildet. Hinter der Blende oder

am Ausgang der Lichtleitfaser befindet

sich ein wellenlängenselektiver Detek-

tor (Spektrometer). Abhängig von der

axialen Position der Objektoberfläche

wird dieser Detektor ein Intensitätsmaxi-

mum bei einer bestimmten Wellenlänge

messen. Durch eine Kalibrierung lässt

sich damit die gemessene Wellenlänge

direkt in einen absoluten Abstand des

Sensors zum Messobjekt überführen.

Abb. 3 zeigt den schematischen Auf-

bau eines konfokal-chromatischen Sen-

sors. Das Licht einer punktförmigen

Lichtquelle läuft zunächst gerade durch

einen Strahlteilerwürfel. Das hyperchro-

matische Objektiv besteht hier aus zwei

identischen Linsengruppen mit jeweils

zwei Elementen. Die Einzelgruppen

sind für eine Abbildung nach Unend-

lich korrigiert und hier so angeordnet,

dass die Punktlichtquelle mit dem Ab-

bildungsmaßstab 1:1 auf die Oberfläche

des Messobjektes abgebildet wird. Das

reflektierte Licht wird nach dem erneu-

ten Durchgang durch das hyperchro-

matische Objektiv im Strahlteilerwürfel

umgelenkt und auf die Detektorblende

fokussiert.

Diverse MessanwendungenChromatisch-konfokale Sensoren kön-

nen je nach Dimensionierung für Ab-

standsmessungen im Millimeter-Bereich

oder für Topografieuntersuchungen im

Sub-Mikrometerbereich eingesetzt wer-

den. Besteht das Messobjekt aus einem

transparenten Medium, ist die gleich-

zeitige Detektion mehrerer Oberflächen

möglich, was beispielsweise in der Mit-

tendickenbestimmung von Linsen [8]

oder in der Dickenmessung von Folien

wichtige industrielle Anwendungen fin-

det. Die entscheidenden Kenngrößen

eines konfokal-chromatischen Sensors

sind der Messbereich und die Auflösung.

Sie werden durch den Farblängsfehler des

hyperchromatischen Objektives be-

stimmt. Durch das Spektrum der Licht-

quelle und den Arbeitsbereich des De-

tektors gibt es eine minimale und eine

maximale Wellenlänge, die das System

detektieren kann. Der Messbereich

des Sensors entspricht der Schnittwei-

tendifferenz der hyperchromatischen

Optik bei diesen Wellenlängen. Die

Auflösung eines konfokal-chroma-

tischen Sensors wird durch die spek-

trale Breite des Intensitätssignals hinter

der Detektorblende bestimmt. Diese ist

ebenfalls vom Farblängsfehler und von

der numerischen Apertur des hyperchro-

matischen Objektives abhängig.

AbbildungsqualitätHyperchromatische Systeme, die in

messtechnischen Anwendungen für eine

wellenlängenabhängige Ortsfilterung

eingesetzt werden, stellen hohe Anfor-

derungen an die Qualität der optischen

Abbildung. So muss die Abbildungsleis-

tung in der Ebene der Detektorblende

für alle Wellenlängen gleichermaßen

hoch sein. Analog zum Korrektionspro-

zess eines Achromaten werden auch bei

dem Hyperchromaten die beiden Korrek-

tionsziele Öffnungsfehlerkorrektion und

Erfüllung der Isoplanasiebedingung ver-

folgt. Die Korrektion des Öffnungsfehlers

(sphärische Aberration) bedeutet, dass

die Schnittweite für den paraxialen und

den Öffnungsstrahl für die Hauptwellen-

länge gleich sind. Durch die Einhaltung

der Isoplanasiebedingung wird erreicht,

dass in der Nähe der Achse die Koma

(Asymmetriefehler) korrigiert ist.

In Abb. 4 und Abb. 5 wird der Korrek-

tionszustand eines achromatischen und

eines hyperchromatischen Systems verg-

lichen, die jeweils für eine Abbildung mit

unendlicher Objektweite optimiert sind.

Beide Systeme bestehen aus zwei Ele-

menten und besitzen die gleiche Brenn-

weite und Öffnung. In der Darstellung

der longitudinalen Aberrationen des

verkitteten Achromaten lassen sich die

typischen Korrektionsmerkmale eines

solchen, für den sichtbaren Spektralbe-

Abb. 3: Konfokal-chromatischer Abstandssensor im schematischen Aufbau.

16 Basics

No 23 | 2010 optolines

reich ausgelegten Systems erkennen.

Der Öffnungsfehler ist für die grüne

Hauptfarbe korrigiert und das achroma-

tische Wellenlängenpaar (blau und rot)

hat die gleiche Schnittweite bei einer

relativen Pupillenhöhe um 0,7. Deutlich

sichtbar ist, dass jede Wellenlänge einen

eigenen zonalen Aberrationsverlauf auf-

weist. Die Veränderung im Verlauf der

sphärischen Aberration in Abhängigkeit

von der Wellenlänge wird „Sphärochro-

masie“ oder „Gauß-Fehler“ genannt.

Der Gauß-Fehler ist eine inhärente Ei-

genschaft aller verkitteten Achromate

mit sphärischen Linsenflächen. In dem

oben gezeigten Beispiel ist der Gauß-

Fehler bereits minimiert worden, indem

der Farblängsfehler nicht auf der Achse

sondern in einer mittleren Pupillenhöhe

korrigiert wurde. Um einen weitgehend

wellenlängenunabhängigen Aberra-

tionsverlauf zu erreichen, wurde das

hyperchromatische System in Abb. 5

als Luftspaltsystem ausgeführt. Das Dia-

gramm der longitudinalen Aberrationen

veranschaulicht den gezielt maximierten

Farblängsfehler. Der Öffnungsfehler und

dessen chromatische Variation sind in

diesem Beispiel nahezu vollständig kom-

pensiert. Damit erfüllt dieses System alle

Anforderungen an eine wellenlängen-

abhängige Ortsfilterung mit hoher Auf-

lösung. Inwieweit der störende zonale

Verlauf der sphärischen Aberration beim

Hyperchromaten unterdrückt werden

kann, zeigt der Vergleich der Queraber-

rationen in Abb. 6.

FazitHyperchromate eröffnen durch ihre be-

sonderen chromatischen Eigenschaften

interessante Anwendungsmöglichkeiten

in der Messtechnik. Sie müssen dafür

einen stark vergrößerten Farblängsfeh-

ler besitzen, der die räumliche spektra-

le Aufspaltung ermöglicht. Gleichzeitig

müssen die übrigen Aberrationen, wie

Öffnungsfehler und Koma, sehr gut kor-

rigiert sein, um eine von der Wellenlän-

ge unabhängige hohe Abbildungsqua-

lität und damit eine konstante Qualität

der Filterung zu gewährleisten. Damit

eignen sich diese Systeme ebenfalls her-

vorragend für Anwendungen, in denen

monochromatisches Licht mit hoher

Qualität kollimiert oder fokussiert wird.

Literatur[1] G. Schröder, Technische Optik,

Vogel-Buchverlag, Würzburg, 2007[2] H. Haferkorn, Optik, Wiley-VCH, Wein-

heim, 2003[3] H. Haferkorn, Bewertung optischer

Systeme, Deutscher Verlag der Wissen-schaften, Berlin, 1986

[4] H. Paul, Lexikon der Optik, Band 1, Spek-trum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1999

[5] H. Gross, Handbook of Optical Systems, Volume 4, Wiley-VCH, Weinheim, 2008

[6] N. Bauer, Handbuch zur industriellen Bildverarbeitung, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 2008

[7] Mikš, J. Novák, P. Novák, „Theory of chromatic sensor for topography mea-surements“, Proc. SPIE Vol. 6609, SPIE, Washington, 2007

[8] M. Kunkel, J. Schulze, „Mitten-

dickenmessung von Linsen – berüh-

rungslos“, Optolines No. 5, 2005

Die Autoren: Witold Hackemer,

Matthias Ulrich, LINOS Göttingen

Kontakt:[email protected]

[email protected]

Abb. 4: Longitudinale Aberrationen eines verkitteten achromatischen Doublets f‘=50 mm k=3,1 bei den Wellenlängen 436 nm, 486 nm, 546 nm, 588 nm, 656 nm, 707 nm; Skala ±0,25 mm.

Abb. 5: Longitudinale Aberrationen eines hyperchromatischen Doublets f‘=50 mm k=3,1 bei den Wellenlängen 436 nm, 486 nm, 546 nm, 588 nm, 656 nm, 707 nm; Skala ±3 mm.

Abb 6: Queraberrationen auf der Achse bei 486 nm; Skala ±20 μm. Links: Achromat; rechts: Hyperchromat.

17Basics

No 23 | 2010 optolines

1.147 Aussteller, 18.327 internationa-le Besucher und rund 200 neue Pro-dukte- die SPIE Photonics West in San Francisco übertraf die Erwartungen der Branche und lässt optimistisch in das Jahr 2010 bli cken.

Die größte Fachmesse für optische

Technologien in Nordamerika war auch

für Qioptiq ein großer Erfolg und ein

mit Spannung erwartetes Ereignis: Trat

LINOS doch erstmals unter dem Namen

Qioptiq auf! Banner in den Messehallen,

grüne Eyecatcher und ein riesiges „Q“

als Eingang des Messestandes – Qioptiq

dominierte die Photonics West.

Viele Kunden waren beeindruckt von der

angebotenen Bandbreite an Produkten

und Lösungen. Alle vier neu definierten

Qioptiq-Marktsegmente – Industrial Ma-

nufacturing, Medical & Life Sciences, La-

boratories, R & D centers & Universties

sowie Defense & Aerospace – wurden

anhand von Produktbeispielen, Lö-

sungen und Präsentationen vorgestellt.

Photonics West 2010: LINOS becomes Qioptiq!

Das Q als Eingangstor: Eyecatcher des Messestands.

Tagung DGaODie 111. Jahrestagung der Deutschen

Gesellschaft für angewandte Optik

(DGaO) findet vom 25. bis 29. Mai in der

Optik- und Goethestadt Wetzlar an der

Lahn statt. Im Fokus stehen Optik Ferti-

gungstechnik, Mikroskopie, Displaytech-

nik, Femtosekunden-Optik und Spektro-

skopie sowie Consumer Optik. Qioptiq

beteiligt sich mit dem

Vortrag von Dieter

Bürckner-Koydl zum

Thema „Trigonome-

trische Durchrech-

nung von thermisch

belasteten Optiksy-

stemen“ sowie mit

dem Beitrag „Radiale

Temperaturverteilung

in einer dünnen Linse

aufgrund von Absorption und Wärme-

leitung“ von Dr. Michael Moritz an der

DGaO-Jahrestagung.

Wetzlar ist ein Garant für ein interes-

santes Rahmenprogramm: Das „Vise-

um“ und der Wetzlarer Optikparcours

laden ein, die lange Optik-Tradition der

Stadt zu entdecken.

Tagungsgeschäftsführer Professor Dr.

Thomas Sure von der Fachhochschule

Gießen-Friedberg und der Vorstand der

DGaO erwarten zur diesjährigen Tagung

rund 350 Besucher.

www.dgao.de

www.optischetechnologien.de

Literatur-tippLehrbuch für Feinopti-ker druckfrisch erschie-nen – Vertrieb über OptoNet

Mit dem kompakten Buch „Werkstoffe,

Verfahren und Prüftechnik für Feinopti-

ker“ liegt nun eine gänzlich überarbei-

tete Ausgabe des Standardwerks der

Feinoptiker-Ausbildung vor. Die thema-

tischen Schwerpunkte wurden erwei-

tert und aktualisiert, die physikalischen

Grundlagen und moderne Fertigungs-

verfahren ergänzt und die Gestaltung

komplett neu umgesetzt. Das 400 Seiten

umfassende Werk eignet sich damit nicht

nur hervorragend für die Begleitung der

betrieblichen Ausbildung, sondern auch

als Schulungsmaterial für Mitarbeiter

der Optikfertigung, als Lehrmaterial im

Rahmen der Qualifizierung von Optik-

meistern oder als Basis-Studienmaterial

für Studierende in optikrelevanten Stu-

diengängen. Das Lehrbuch wird exklusiv

über OptoNet e.V. zum Preis von 59,50

EUR vertrieben. Mitglieder des Netz-

werks erhalten pro Exemplar 10 EUR

Nachlass. Bei der Bestellung größerer

Stückzahlen sind Rabatte möglich.

Weitere Informationen, die Inhalts-

übersicht, zwei Probekapitel und

das Bestellformular finden Sie unter

www.lehrbuch-feinoptik.de

Werkstoffe, Verfahren und Prüftechnik

für Feinoptiker

Herausgeber: OptoNet e.V.

Kompetenznetz Optische Technologien

ISBN 978-3-00-029486-0

Werkstoffe Verfahren und Prüftechnik f ü r F e i n o p t i k e r

Werkstoffe Verfahren und Prüftechnikfü rfü r F e i n o p t i k e r

Optische Technologien in der Medizin – minimal-invasive Abtragung von Hornhautgewebe mit dem Femtosekundenlaser.Quelle: Dr. Frieder Loesel 20/10 PERFECT VISION

Reges Besucherinteresse am Messe-stand.

LINOS im Qioptiq-Style – auch auf dem European Congress of Radiology in Wien.

18 QIOPTIQ Live

No 23 | 2010 optolines

Messe Stadt Land Datum Internet

Laser Shanghai Shanghai China 16.–18.03.2010 world-of-photonics.net/en/laser-china/start

DPG Tagung Regensburg Deutschland 21.–26.03.2010 www.dpg-physik.de/veranstaltungen/tagungen/index.html

LOB Berlin Deutschland 22.–24.03.2010 www.laser-optics-berlin.de

Photonics Europe Brüssel Belgien 12.–16.04.2010 www.spie.org/photonics-europe.xml

Control Stuttgart Deutschland 04.–07.05.2010 www.control-messe.de

AKL Aachen Deutschland 05.–07.05.2010 www.lasercongress.org/de/index.html

The Vision Show 2010 Boston USA 25.–27.05.2010 www.machinevisiononline.org/public/articles/index.cfm?cat=127

SID 2010 Seattle USA 23.–28.05.2010 www.sid.org/conf/sid2010/sid2010.html

Lasys Stuttgart Deutschland 08.–10.06.2010 cms.messe-stuttgart.de/cms/index.php?id=38233

Optatec Frankfurt Deutschland 15.–18.06.2010 www.optatec-messe.de/de/optatec

Int'l Symposium on Molecular Spectroscopy

Columbus OH USA 21.–25.06.2010 spectroscopy.mps.ohio-state.edu/symposium/index.html

Semicon WEST San Francisco USA 13.–15.07.2010 www.semiconwest.org/index.htm

IMTS – Int‘l Machine Tool Show

Chicago, IL USA 13.–18.09.2010 www.imts.com/

Photokina Köln Deutschland 21.–26.09.2010 www.photokina.de/

AAO Chicago USA 16.–19.10.2010 www.entnet.org/annual_meeting/

Vision Stuttgart Deutschland 09.–11.11.2010 www.messe-stuttgart.de/VISION/

RSNA Chicago USA 28.11.–03.12.2010

www.rsna.org/rsna/index.cfm

Messekalender 2010

ImpressumHerausgeber:LINOS Photonics GmbH & Co. KG, Geschäftsbereich Industrial ManufacturingKönigsallee 23, D-37081 GöttingenFON +49 (0)5 51 / 69 35-0, www.linos.de

© Redaktion und Produktion:BEISERT & HINZ UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION GmbHPrinzenstraße 21a, D-37073 Göttingen www.BEISERT-HINZ.de

Redaktionsteam

Neuer Style, neue Themen und ein bewährtes Team! Auch in Zukunft freuen wir, Bastian Dzeia, Norbert Henze, Petra Aschenbach und Tho-mas Thöniß (von links), uns darauf, Ihnen als optolines-Redaktions-team spannende Themen zu prä-sentieren.Kontakt: [email protected]

19QIOPTIQ Live

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Tel.: +49 (0) 551/ 6935-0

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Industrialmanufacturing

Medical & Life Sciences

Laboratories, R&D Centers & Universities

Neu: LINOS HyperchromateVielfältige Anwendungsmöglichkeiten, z.B. Einsatz in konfokal-chromatischen Sensoren

Exzellente monochromatische Abbildungsleistung

Axiale Wellenlängenaufspaltung

Asphärische Kollimatorlinsen Formgepresste Asphäre

Geringste sphärische Aberration

Beugungsbegrenzt bei Designwellenlänge

UV-Spiegelobjektiv mag.x®

durch Spiegel in breitem Wellenlängen-bereich einsetzbar, frei von chromatischen Abberationen

Optimiertes Schwarzschild-Design

Großer Arbeitsabstand: 18,6 mm

Breiter Spektralbereich von 190 – 900 nm

TheQioptiq


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