Date post: | 07-Feb-2018 |
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Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest
Politikforschung in Deutschland und Russland
Russland in Europa
Annäherung oder Abschottung?
b Russland in euRopa Russland in euRopa 1
51 % der Russen und 50 % der deutschen sind der ansicht, Russland gehöre nicht zu europa.
95 % der deutschen stimmen der aussage zu, Russland sei ein land mit
großer Tradition und Kultur. umgekehrt weisen auch 86 % der Russen deutschland
diese eigenschaften zu.
66 % der Russen lehnen eine weitere annäherung der ukraine an die eu ab.
60 % der deutschen befürworten hingegen einen solchen prozess.
77 % der Russen stimmen der aussage zu, es sei aufgabe der Medien,
die Regierung in ihrer arbeit zu unterstützen und deren entscheidungen mitzutragen.
in deutschland sehen das nur 36 % der Befragten so.
79 % der Russen und 69 % der deutschen sprechen sich dafür aus, die Wirtschaftssanktionen aufzuheben, die Russland und die eu gegeneinander verhängt haben.
95 % der deutschen und 84 % der Russen halten es für wichtig oder sehr wichtig, dass sich Russland und die eu in den nächsten Jahren politisch wieder annähern.
Die Beziehungen zwischen Russland und den meisten sei-
ner europäischen Nachbarn stecken in einer tiefen Krise.
Beim politischen Dialog zwischen der EU und Russland
gibt es kaum Fortschritte. Die Wirtschaftssanktionen, die
von beiden Seiten im Zuge des Konflikts um die Ukraine
verhängt wurden, bestehen fort. Auf politischer Ebene
herrscht ein tief greifender gegenseitiger Vertrauensver-
lust. Aber hegen inzwischen auch die Menschen in Russ-
land und seinen europäischen Nachbarländern ein wach-
sendes Misstrauen gegeneinander?
Um eine Antwort darauf zu finden, hat die Körber-Stif-
tung zeitgleich eine repräsentative Umfrage in Russland
und Deutschland zum Thema »Russland in Europa« durch-
führen lassen. Gefragt wurde u. a.: Gehört Russland alles in
allem zu Europa? Von welchen historischen Ereignissen
des 20. Jahrhunderts werden die Beziehungen zwischen
Russland und dem übrigen Europa heute am stärksten ge-
prägt? Was ist der Hauptgrund für die Verschlechterung
der Beziehungen zwischen Russland und der EU? Die zentralen Ergebnisse:
In der Frage der Zugehörigkeit Russlands zu Europa
sind die Bevölkerungen beider Länder tief gespalten. Je-
weils die Hälfte der Deutschen und der Russen sehen Russ-
land nicht mehr als Teil Europas. Besonders niedrig fällt in
beiden Ländern die Zustimmung unter den 30- bis 44-Jäh-
rigen aus. Insgesamt ist vor allem in Russland die Zahl der-
jenigen, die eine Zugehörigkeit Russlands zu Europa ab-
lehnen, seit 2008 stark gewachsen. Das zeigt ein Vergleich
mit einer ähnlichen Umfrage des Instituts für Demoskopie
Allensbach*. Damals war nur ein gutes Drittel der Russen
der Meinung, Russland gehöre nicht zu Europa.
Wenn es darum geht, mit welchem Land in Zukunft
eine stärkere Zusammenarbeit gewünscht wird, nennen
die Deutschen Russland an zweiter Stelle direkt nach
Frankreich. In Russland belegt Deutschland sogar den ers-
ten Platz, dicht gefolgt von China.
Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland und
Russland befürwortet eine Aufhebung der Sanktionen, die
im Zuge des Ukraine-Konflikts von der EU und von Russ-
land verhängt wurden. Mehr als die Hälfte der Deutschen
hält aber dennoch die Politik der EU gegenüber Russland
für angemessen. In Russland unterstützen über zwei Drit-
tel der Befragten die Politik Russlands gegenüber der EU. In
beiden Ländern wird die Auseinandersetzung um die Krim
und die Ostukraine an erster Stelle genannt, wenn es um
den Grund für die Verschlechterung der Beziehungen zwi-
schen Russland und der EU geht.
Eine gemeinsame Wertebasis zwischen Russland und
den übrigen Ländern Europas gibt es nur in Teilen. Mit
Blick auf Streiks und Demonstrationen, Homosexualität
oder die Rolle der Medien unterscheiden sich die Mehr-
heitsmeinungen in Russland und Deutschland erheblich.
Mit Blick auf die prägenden historischen Erfahrungen
Russlands und Deutschlands zeichnet sich ein Paradigmen-
wechsel ab: Während für die meisten Russen das aktuelle
Verhältnis zum übrigen Europa am stärksten vom Ende der
Sowjetunion geprägt wird, stehen für die Deutschen die
Wiedervereinigung und der Fall des Eisernen Vorhangs im
Vordergrund. Der Zweite Weltkrieg folgt in beiden Ländern
erst mit großem Abstand.
der Tabellenband zur umfrage ist unter
www.koerber-stiftung.de/umfrage-russland-in-europa
abrufbar.
Russland in europa: annäherung oder abschottung?
48 % der deutschen empfinden Russland als bedrohliches land,
während nur 25 % der Russen in deutschland eine Bedrohung sehen.
DatEnbasis:
1000 personen in deutschland, 1024 personen in Russland, jeweils
Wahlberechtigte ab 18 Jahren, vom 22. Februar – 07./08. März 2016.
stichprobe / erhebungsverfahren: Repräsentative Zufallsauswahl /
Randomstichprobe, per CaTi.
durchgeführt unter Gesamtprojektleitung von Tns infratest politik
forschung. interviews in deutschland: infratel (unternehmensgruppe
Tns infratest), interviews in Russland: Cessi – Russia.* »das Russlandbild der deutschen – das deutschlandbild der Russen«;
studie des ifd allensbach, im auftrag des deutschRussischen Forums e. V.
2 Russland in euRopa Russland in euRopa 3
Deutsche und Russen sind sich weitgehend einig
darin, was die Hauptgründe sind für die Ver-
schlechterung der Beziehungen zwischen Russ-
land und der Europäischen Union: An erster Stel-
le wird der Konflikt um die Krim und die
Ost-Ukraine genannt, gefolgt von der NATO- und
EU-Osterweiterung. Unterschiedliche Einschät-
zungen gibt es zu der Frage, ob sich die Ukraine
weiter der EU annähern soll. Während zwei Drit-
tel der Befragten in Russland das ablehnen,
spricht sich in Deutschland eine Mehrheit von
60 Prozent dafür aus. Die gegenseitigen Wirt-
schaftssanktionen – 2014 zuerst von der EU und
dann auch von Russland verhängt – stoßen in
beiden Ländern überwiegend auf Ablehnung. 69
Prozent der Deutschen und 79 Prozent der Rus-
sen sprechen sich dafür aus, die Sanktionen auf-
zuheben. Jedoch hält mehr als die Hälfte der
Deutschen die Politik der EU gegenüber Russ-
land für sehr oder eher angemessen. In Russland
stößt die Politik der eigenen Regierung gegen-
über der EU sogar bei 81 Prozent der Befragten
auf Zustimmung.
Deutsche und Russen sehen aussöhnung in Gefahr
Knapp zwei Drittel der Deutschen und immer-
hin fast die Hälfte der Russen befürchten, dass
die Aussöhnung und Annäherung zwischen bei-
den Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg durch
die aktuellen politischen Entwicklungen gefähr-
det wird. In beiden Ländern ist der Wunsch groß,
die aktuellen Spannungen zwischen Russland
und der EU zu überwinden. 84 Prozent der Rus-
sen und sogar 95 Prozent der Deutschen halten
es für wichtig oder sehr wichtig, dass sich Russ-
land und die EU in den nächsten Jahren politisch
wieder annähern. Auf die Frage, ob sie am ehes-
ten Kanzlerin Angela Merkel, Russlands Präsi-
dent Wladimir Putin, Frankreichs Präsident
François Hollande oder der EU-Außenbeauftrag-
ten Federica Mogherini zutrauten, einen Beitrag
zur Verbesserung der Beziehungen zwischen
Russland und der EU zu leisten, entschieden sich
mehr als drei Viertel der Russen für Putin und
fast 60 Prozent der Deutschen für Merkel.
Die Lösung der Ukraine-Krise hat keine Priorität
Stark auseinander gehen die Meinungen zu der
Frage, in welchen Bereichen eine Zusammenar-
beit zwischen Russland und der EU besonders
wichtig sei. Unter der Vorgabe, nur ein Thema
nennen zu können, entschieden sich 35 Prozent
der Russen für die Terrorbekämpfung, gefolgt
von den Wirtschaftsbeziehungen mit 29 Pro-
zent und mit großem Abstand dem Ukraine-
Konflikt mit 14 Prozent. In Deutschland steht
die Lö sung des Syrien-Konflikts mit 49 Prozent
weit oben, gefolgt von der Terrorbekämpfung
und der Lösung des Ukraine-Konflikts mit je-
weils nur 13 Prozent. Wenn es um die Charakte-
ristik des Verhältnisses von Russland zur EU
geht, wählen die Deutschen am häufigsten den
Begriff »Konkurrenten« und die Russen den Be-
griff »Nachbarn«. Für »Freunde« entscheidet sich
in beiden Ländern so gut wie niemand.
der deutschen sehen Russland und die eu als Konkurrenten, über ein drittel der Russen wählt stattdessen den Begriff nachbarn.
37 %
an der ukraineFrage dürfen die Beziehungen nicht scheiternVom Konflikt zur erneuten Zusammenarbeit
Wie ist die Haltung zu einer weiteren annäherung der Ukraine an die EU?
Befürwortung
Befürwortung
ablehnung ablehnung
weiß nicht / keine antwort
weiß nicht / keine antwort
21 %
60%
66 %
31 %
13 %9 %
Russland
deutschland
Wo sollen Russland und die EU zusammenarbeiten?
Fehlende Werte zu 100 %: keiner dieser aspekte / weiß nicht / keine angabe
nur eine nennung möglich
lösung des syrienKonflikts
Terrorbekämpfung
lösung des ukraineKonflikts
Wirtschaftsbeziehungen
umgang mit der Flüchtlingskrise
Bekämpfung der organisierten Kriminalität
13 %
14 %
10 %
29 %
13 %
35 %
4 %
6 %
8 %
5 %
9 %
49 %
4 Russland in euRopa Russland in euRopa 5
der Russen sind überzeugt,dass das Verhältnis zum übrigen europa vor allem vom Kollaps der sowjetunion geprägt wird.
53 %
In der Frage, ob Russland zu Europa gehört, gibt
es in beiden Ländern fast genauso viel Zustim-
mung wie Ablehnung. Interessant ist hier die
Altersverteilung. Sowohl in Russland als auch in
Deutschland beantwortet in der Altersgruppe
über 60 Jahren eine Mehrheit diese Frage mit Ja.
In der jüngeren Altersgruppe von 30 bis 44 Jah-
ren ist hingegen in beiden Ländern nur eine Min-
derheit davon überzeugt, dass Russland ein Teil
Europas ist. Als Grund dafür wird am häufigsten
genannt, dass man nicht dieselben Werte teile;
dies gilt sowohl für die russische wie auch für
die deutsche Bevölkerung. Eher sachliche Grün-
de werden von denjenigen genannt, die Russland
als Bestandteil Europas sehen: In Russland wird
vor allem auf die geografische Lage verwiesen
und in Deutschland, ebenfalls neben der Geo-
grafie, auf die wirtschaftlichen Verflechtungen.
nur ein Drittel der Russen, die noch nicht in der EU waren, würde dorthin reisen
In Deutschland gab ein Fünftel der Befragten an,
mindestens einmal nach Russland gereist zu
sein. Und fast ein Viertel der teilnehmenden Rus-
sen war nach eigenen Angaben schon in einem
Land der EU. Der generelle Wunsch der Deut-
schen, einmal nach Russland zu reisen, ist stär-
ker ausgeprägt als der Wunsch der Russen, ein
Land der EU zu besuchen. Fast zwei Drittel der
Russen, die noch nie in der EU waren, gaben an,
daran auch kein Interesse zu haben. Dabei ist
allerdings ein deutlicher Altersunterschied er-
kennbar. Während immerhin fast die Hälfte der
18- bis 29-jährigen Russen, die noch nicht in der
EU waren, gerne einmal dorthin reisen würde,
sind es in der Altersgruppe der über 60-Jährigen
nur 13 Prozent. Auch bei Russen mit höherer Bil-
dung ist dieser Wunsch stärker ausgeprägt als
bei ihren Landsleuten mit einfacher oder mitt-
lerer Bildung. Von den Deutschen, die Russland
nicht aus eigener Anschauung kennen, gaben
fast 60 Prozent an, sich für eine solche Reise zu
interessieren, wobei dieser Wunsch ebenfalls in
der jüngeren Generation und bei Menschen mit
höherer Bildung besonders stark ausgeprägt ist.
Die Zeitenwende 1989 bis 1991 bestimmt heute das Verhältnis
Im historischen Bewusstsein beider Völker
nimmt zwar die Zeitenwende der Jahre von 1989
bis 1991 einen zentralen Platz ein, doch die
Sichtweisen sind andere. Während die Deut-
schen mit 38 Prozent am häufigsten die Wieder-
vereinigung und den Fall des Eisernen Vorhangs
nennen, hat für 53 Prozent der Russen der Zu-
sammenbruch der Sowjetunion herausragende
Bedeutung. Zumindest im Hinblick auf die ak-
tuellen Beziehungen Russlands zum übrigen
Europa spielt der Zweite Weltkrieg nur noch
eine untergeordnete Rolle, denn er steht in bei-
den Ländern mit großem Abstand jeweils auf
dem zweiten Platz. Sowohl in Deutschland als
auch in Russland gibt es aber klare Mehrheiten
für gemeinsame Feierlichkeiten Russlands und
der übrigen europäischen Länder zum Gedenken
an das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Russland gehört nicht zu europa, meinen die JüngerenAmbivalente Haltungen in der Frage der Zugehörigkeit
Gehört Russland zu Europa oder nicht?
ja janein nein
46 %48 % 51 %50 %
3 % weiß nicht / keine antwort
2 % weiß nicht / keine antwort
Fehlende Werte zu 100 %: nein / weiß nicht / keine angabe
Gesamt
18 bis 29 Jahre
30 bis 44 Jahre
45 bis 59 Jahre
60 Jahre und älter
Bereits nach Russland gereist
Bereits in die eu gereist
Zugehörigkeitsgefühl bei den jüngeren befürwortern am geringsten
48 %
46 %
31 %
48 %
49 %
39 %
42 %
45 %
60 %
54 %
60 %
55 %
Russland
deutschland
6 Russland in euRopa Russland in euRopa 7
Unterschiedliche Werte werden sowohl in
Deutschland als auch in Russland am häufigsten
als Grund genannt, warum Russland »alles in
allem« nicht zu Europa gehöre. Auf abstrakter
Ebene sind sich Deutsche und Russen erst ein-
mal weitgehend einig darin, welche Werte im
Prinzip zu Europa gehören. Auch wenn die Zu-
stimmung zu den entsprechenden Aussagen in
Deutschland durchweg höher ist, zählen in bei-
den Ländern Meinungsfreiheit, Demokratie und
Menschenrechte dazu. Bei der konkreten Sicht
auf Demokratie und Gesellschaft treten in bei-
den Ländern aber erhebliche Unterschiede auf.
Während in Russland mehr als drei Viertel der
Be fragten die Ansicht vertreten, es sei Aufgabe
der Medien, die Regierung zu unterstützen, sieht
das in Deutschland nur ein gutes Drittel der Be-
fragten so. Zugleich spricht sich in Russland
mehr als die Hälfte der Bürger dafür aus, Streiks
und Demonstrationen zu verbieten, weil sie die
öffentliche Ordnung gefährdeten. In Deutsch-
land lehnt die überwältigende Mehrheit eine
solche Sichtweise ab. Ebenfalls deutlich ist der
Unterschied in der Haltung zur Homosexualität.
Während in Deutschland nur 20 Prozent der Be-
fragten der Aussage zustimmen, dass es Partner-
schaft und Liebe nur zwischen Mann und Frau
geben dürfe, sind es in Russland überwältigende
94 Prozent. Gleichwohl sind immerhin 60 Pro-
zent der Russen überzeugt, dass Deutschland
und Russland im Großen und Ganzen ähnliche
Werte teilen. In Deutschland ist die Zustimmung
zu dieser Aussage mit gerade mal elf Prozent
aber nur sehr gering.
Für Russen ist Deutschland der wichtigste Kooperationspartner
Trotz unterschiedlicher Ansichten zu vielen The-
men hegen Russen und Deutsche aber großen
Respekt voreinander. Die Aussage, dass Russland
ein Land mit großer Tradition und Kultur sei,
trifft bei 95 Prozent der Deutschen auf Zustim-
mung. Umgekehrt weisen auch 86 Prozent der
Russen diese Eigenschaften Deutschland zu.
Mehr als die Hälfte der Deutschen und Russen
sagen aber auch, dass ihnen das jeweils andere
Land fremd sei. Die gegenseitigen Beziehungen
genießen in beiden Ländern hohe Priorität. Auf
die Frage, mit welchen Ländern man enger zu-
sammenarbeiten sollte, entscheiden sich 89 Pro-
zent der Deutschen für Frankreich, 81 Prozent
für Russland und nur 59 Prozent für die USA. In
Russland nannten auf die gleiche Frage 62 Pro-
zent Deutschland, je 61 Prozent China und Frank-
reich und 43 Prozent die USA.
Auf die Frage, ob man das jeweils andere
Land als Bedrohung empfinde, fallen die Antwor-
ten unterschiedlich aus. Während immerhin
knapp die Hälfte der Deutschen Russland als ein
bedrohliches Land empfindet, sieht nur ein Vier-
tel der Russen in Deutschland eine Bedrohung.
Hier gibt es in Deutschland einen deutlichen Ost-
West-Unterschied. Hält in den Ländern der alten
Bundesrepublik mehr als die Hälfte der Befrag-
ten Russland für bedrohlich, teilt in den neuen
Bundesländern nur ein Drittel diese Einschät-
zung.
Was verbindet Deutschland und Russland?
der deutschen halten Russland für ein bedrohliches land, aber nur ein Viertel der Russen denkt das über deutschland.
48 %
Russland und europa bilden keine WertegemeinschaftErhebliche Unterschiede im Demokratieverständnis
ein land mit großer tradition und Kultur
ein mir fremdes Land
ein land mit Führungsstärke in der interna tionalen Gemeinschaft
ein bedrohliches Land
ein land mit einer starken Wirtschaft
ein land, das aktuell mit deutschland / Russland dieselben Werte teilt
Russland
deutschland
stimme eher nicht / gar nicht zu
stimme voll und ganz / eher zu
Wo liegen die Unterschiede im demokratischen Verständnis?
ohne unabhängige Rechtspre- chung und Gerichte kann es keine gerechte Gesellschaft geben.
eine funktionierende demo kratie ist ohne politische Opposition nicht denkbar.
in einer modernen Gesellschaft sollte Fremdenfeindlichkeit keinen platz haben.
die aufgabe der Medien ist es, die Regierung in ihrer arbeit zu unterstützen und deren entscheidungen mitzutragen.
Partnerschaft und Liebe darf es nur zwischen Mann und Frau geben – und nicht zwischen Menschen gleichen Geschlechts.
streiks und Demonstrationen gefährden die öffentliche ordnung und sollten verboten werden.
40 %89 %11 % 58 %
20 %63 % 77 %36 %
6 %78 %20 % 94 %
10 %5 % 86 %95 %
9 %11 % 88 %88 %
18 %9 % 76 %90 %
Fehlende Werte zu 100 %: weiß nicht / keine angabe
separate abfrage der aspekte; jeweils nur eine antwort möglich
Fehlende Werte zu 100 %: stimme eher nicht zu / überhaupt nicht zu / weiß nicht / keine angabe
separate abfrage der aspekte; jeweils nur eine antwort möglich
57 %25 % 32 % 52 %19 % 33 %
56 %26 % 30 % 64 %20 % 44 %
48 %17 % 31 % 25 %7 % 18 %
40 %14 % 26 % 87 %39 % 48 %
11 %2 % 9 % 60 %17 % 43 %
95 %69 % 26 % 86 %37 % 49 %
deutschland / Russland ist …
stimme eher zu
stimme voll und ganz zu
8 Russland in euRopa Russland in euRopa 9
»Ein deutsch-russisches Beziehungsgespräch:
bewegend, klug – und traurig. Denn die Krise bleibt.«
der spieGel, literaturspieGel / Tobias Rapp
irina scherbakowa / Karl schlögel Der Russland-Reflexeinsichten in eine Beziehungskrise
144 seitenisBn 9783896841698euro 17,– (d)
Das Russland-Rätsel entschlüsseln mit irina scherbakowa und Karl schlögel
im schatten putins: die russische Bürgerrechtlerin
irina scherbakowa und der deutsche osteuropaHistoriker
Karl schlögel diskutieren ihre erfahrungen zwischen
Kaltem Krieg und ukraineKonflikt. leidenschaftlich
kämpfen sie für das Recht des freien Wortes.
Erhältlich im buchhandel
oder unter www.edition-koerber-stiftung.de
oder als E-book bei ihrem Online-anbieter.
im Fokus: Russland in europa
Seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts befinden sich die
Beziehungen zwischen Russland und den meisten seiner
europäischen Nachbarn in einer tiefen Krise. Für die Kör-
ber-Stiftung sind Dialog und Verständigung mit Russland
seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Die Körber-stiftung ist überzeugt:
dass Russland zu Europa gehört;
dass viele politische, gesellschaftliche und wirtschaft-
liche Herausforderungen in Europa nur gemeinsam mit
Russland gemeistert werden können;
dass Russland und die übrigen Länder Europas den Weg
der Annäherung und Aussöhnung vor dem Hintergrund
der historischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts fort-
setzen sollten.
Daher widmet die Stiftung sich mit ihrem Fokusthema
»Russland in Europa« der Wiederbelebung eines offenen,
kritischen und konstruktiven Dialogs zwischen Russland
und seinen europäischen Nachbarn.
Ihre Themen sind die historischen Wurzeln aktueller
Konflikte, Fragen von Identität und Werten, aktuelle Her-
ausforderungen der Außen- und Sicherheitspolitik und
Perspektiven zivilgesellschaftlicher Zusammenarbeit. Die
Partner in diesem Dialog sind gesellschaftliche Vordenker,
(außen)politische Entscheidungsträger und Multiplikato-
ren grenzübergreifender Verständigung. Besonders wichtig
ist es der Körber-Stiftung dabei, Vertreter der nächsten Ge-
neration miteinander in den Austausch zu bringen.
Ziel dieser Dialogarbeit ist es, unterschiedliche Sichtweisen
zu benennen und Gemeinsamkeiten zu identifizieren. Die
Körber-Stiftung will in Politik und Gesellschaft Akteure
stärken, die bereit sind, sich über Grenzen und Gräben hin-
weg als Brückenbauer zu engagieren. Damit leistet sie ei-
nen Beitrag zur internationalen Verständigung mit Russ-
land.
MEHR ZUM tHEMa »RUssLanD in EUROPa«
finden sie auf unserer Website unter:
www.koerber-stiftung.de/russland-in-europa
FOLGEn siE Uns
auf twitter
auf @KoerberiV informieren wir sie über Themen und
aktivitäten zu unserem Fokusthema »Russland in europa«.
HöREn UnD sEHEn siE
unsere podcasts, livestreams und Videos unter
www.koerber-stiftung.de/mediathek
und bei YouTube unter www.youtube.com/Koerberstiftung
Die Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Entwicklung fordert kritische Reflex-
ion. Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen
Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperations-
partnern aktuellen Herausforderungen in den Hand-
lungs feldern Demografischer Wandel, Innovation und
Inter nationale Verständigung. Die drei Themen »Neue
Lebensarbeitszeit«, »Digitale Mündigkeit« und »Russland
in Europa« stehen derzeit im Fokus ihrer Arbeit.
1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben
gerufen, ist die Stiftung heute mit eigenen Projekten
und Veranstaltungen national und international aktiv.
Ihrem Heimatsitz Hamburg fühlt sie sich dabei beson-
ders verbunden; außerdem unterhält sie einen Standort
in Berlin.
Internationale Verständigung
Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich die Körber-Stiftung
für internationale Verständigung und einen Dialog über
politische, nationale und religiöse Grenzen hinweg. Sie
hilft dabei, Sprachlosigkeit zu überwinden, Brücken zu
bauen und Debatten anzustoßen.
Mit Dialogformaten, Wettbewerben, Begegnungen
und Netzwerken stärkt die Stiftung den konstruktiven
Dialog – ergebnisoffen, auf Augenhöhe und mit offenem
Visier. Dabei setzt sie auf Vielfalt. Im Sinne des Mottos
»Miteinander, nicht übereinander reden« ist es das Ziel,
möglichst alle relevanten Akteure an einen Tisch zu
bringen. Die Körber-Stiftung macht historische Prägun-
gen aktueller Konflikte sichtbar und zeigt Perspektiven
für ihre Überwindung auf. Sie nimmt unterschiedliche
Identitäten in den Blick und fördert eine Kultur gegen-
seitiger Anerkennung. Sie lotet politische Handlungsspiel-
räume aus und zeigt praxisorientierte Wege zur Zusam-
menarbeit auf. Auf diese Weise trägt die Körber-Stiftung
dazu bei, gemeinsame Werte und Interessen zu identi-
fizieren und Vertrauen aufzubauen.
Die Zielgruppen der Körber-Stiftung sind gesellschaft-
liche Vordenker, (außen)politische Entscheidungsträger
und Multiplikatoren internationaler Verständigung.
Ein be sonderes Augenmerk legt sie auf die Stärkung der
Dialog fähigkeit bei Kompetenzträgern der nächsten Ge-
neration. Geografisch konzentrieren sich die Programme
der Körber-Stiftung auf Osteuropa und die Rolle Russ-
lands im europäischen Kontext, die regionalen Konflikte
in Nahost und China als globalem Akteur.
impressum
»Russland in europa: annäherung oder abschottung?«,
durchgeführt von Tns infratest politikforschung
im auftrag der Körberstiftung. März 2016
Herausgeber: Körberstiftung, Hamburg
V. i. s. d. p.: dr. lothar dittmer
auswertung und Redaktion: dr. Joachim Riecker, Gabriele Woidelko
Gestaltung: Groothuis. Hamburg | groothuis.de
© Körberstiftung 2016
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