WWW.FIFA.COM/THEWEEKLY
NR. 34/2015, 28. AUGUST 2015 DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
OFC-Qualifikation
BAYERN MÜNCHEN DER LANGE WEG DES
KARL-HEINZ RUMMENIGGE
SEPP BLATTER FIFA-MASTERLEHRGANG
BLEIBT EIN MUSS
PARAGUAY CLUB OLIMPIA UND DIE
HOCHDRUCKKAMMER
TRÄUME AUS DER SÜDSEE
6 WM-Qualifikation in Ozeanien
Am 31. August startet in Ozeanien die erste Qualifikationsrunde für die WM 2018 in Russland, in der sich die Nationalmannschaften der Cook-Inseln, von Samoa, Amerikanisch- Samoa und Tonga auf internationalem Parkett präsentieren. Alan Schweingruber, Annette Braun und Peter Smith über logistische Herausforderungen, ehrgeizige Trainer und den berühmten Haka.
17 Simbabwe Die Dynamos aus Harare liefern sich in dieser Saison einen spannenden Dreikampf mit Chicken Inn und Triangle United.
23 Sepp Blatter “Die Werte des Fussballs müssen uns auch im Alltag als Wegweiser dienen: Respekt, Disziplin, Fair Play. Der FIFA-Master verbindet diese Qualitäten mit akademischen Weihen”, sagt der FIFA-Präsident in seiner wöchentlichen Kolumne.
37 Manuel Pascali Der Italiener erzählt von seiner Liebe zum schottischen Klub Kilmarnock, der finanziell bedingten Entscheidung zur Rückkehr in sein Heimatland und vom Neuanfang bei Cittadella.
D I E W O C H E I M W E LT F U S S B A L L
Nord- und Mittel-amerika 35 Mitglieder www.concacaf.com
Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com
Träume aus der SüdseeUnser Cover zeigt ein Jersey des tahitischen Nationalteams. Das Foto ist im Juni 2013 in Rio de Janeiro entstanden.
Alex Livesey / Getty Images
18 U17-WM Englands Coach Neil Dewsnip hat ein Händchen für die Sichtung und Ausbildung junger Talente.
16 Italien Udinese schockt zum Auftakt der Serie A Meister Juventus Turin. (Im Bild: Ali Adnan Kadhim (l.), und Cyril Théréau)
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile C
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FIFA U17-Weltmeisterschaft
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
FIFA Klub-Weltmeisterschaft
10. – 20. Dezember 2015, Japan
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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com
Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com
Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com
Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com
28 Reg Date Ein Ausnahmetalent fernab des Rampenlichts.
24 Karl-Heinz Rummenigge Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im Interview über Neid, glückliche Fügungen und die Entspanntheit des Alters.
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Die Weltkarte muss man nicht erst aus der Schublade hervorkramen, um sich von ihr ein Bild zu machen. Jeder sieht auf Anhieb fünf oder sechs riesige Landflecken vor seinem geistigen Auge. Und dann schwimmt noch irgendwo Oze
anien mit. Nördlich und östlich von Australien, wie ein unsichtbarer Kontinent. Im Südpazifik könnte man ein Leben lang mit dem Schiff herumfahren und immer wieder neue Inseln entdecken. Es sind deren geschätzte 7600 an der Zahl, 2000 davon sind bewohnt.
Wie Tonga, Samoa, AmerikanischSamoa oder die CookInseln. Diese vier Staaten starten nun in die WMQualifikation. Ihre Chancen auf eine Teilnahme an Russland 2018 sind klein. Die Vorfreude auf das Abenteuer aber bleibt ungebrochen. Wie es um die Nationalteams in Ozeanien steht, lesen Sie ab Seite 6. Å
Alan Schweingruber
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Die ozeanische Fussball- Konföderation OFC umfasst elf Nationalverbände. Neuseeland stellt das Team, das es zu schlagen gilt, falls man an die WM 2018 nach Russland reisen möchte. Und wer möchte das nicht gern? Alan Schweingruber, Annette Braun und Peter Smith werfen kurz vor Beginn der OFC-Qualifikation einen Blick Richtung Südpazifik und auf seine Nationalmannschaften. Illustration von Bianca Litscher
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Die weitschweifende globale Natur der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bietet immer wieder Raum für Skurriles und Unerwartetes. In diesem Zusammenhang sind auch die Cook-Inseln zu nennen, bei denen ein beträchtlicher logistischer Aufwand erforderlich ist, um überhaupt eine Fussballmannschaft zusammenzubekommen. Und das ist noch milde ausgedrückt. Die polynesische Nation im äussers-ten Osten Ozeaniens besteht aus 15 bewohnten Inseln, die über eine Fläche verteilt sind, auf der der grösste Teil Westeuropas Platz finden würde. Dennoch gehören die
Cook-Inseln mit ihren knapp 15 000 Einwohnern zu den kleinsten Ländern, die je an einer WM-Qualifikation teilgenommen haben.
Ein weiterer faszinierender Aspekt ist Coach Drew Sherman, der mit gerade einmal 28 Jahren zu den jüngsten Trainern zählt, die in der Qua-lifikation für Russland 2018 für ein Team verantwortlich sind. Fast vier Jahre sind vergangen, seit die Insulaner im Rahmen der Qualifikation zur WM 2014 die letzten Länderspiele bestritten haben. Wenn Ende des Monats nun die Qualifikation in Ozeanien startet, werden die Cook-Inseln und ihr junger Trainer endlich Gelegenheit haben, ihre Fähigkeiten unter
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Beweis zu stellen. Tonga ist Gastgeber des am 31. August beginnenden Vier-Nationen-Turniers, bei dem ausserdem Amerikanisch-Samoa und Samoa vertreten sein werden, und bei dem ein Ticket für die im nächsten Jahr stattfindende zweite Runde vergeben wird.
Im Fussball gross gewordenDer Waliser Drew Sherman mag zwar gemessen an internationalen Standards noch sehr jung für einen Trainer sein, er kann allerdings be-reits mit einem beeindruckenden Lebenslauf für sein Alter aufwarten. Obwohl er eine Zeit lang im Juniorenteam von Swansea City aktiv war, hielt Sherman eine Karriere als Spitzenfussballer für eher unwahr-scheinlich und wandte seine Aufmerksamkeit dem Training zu.
Fussballanalysen und taktische Diskussionen waren in Shermans Jugend an der Tagesordnung, was nicht zuletzt dem Einfluss seines Vaters Rob Sherman, dem aktuellen technischen Direktor Neuseelands, zu verdanken ist. “Meine Mutter wird Ihnen vermutlich berichten, dass es jedes Mal ein Albtraum für sie war, wenn im Fernsehen Fussballspie-le übertragen wurden”, so Drew Sherman in Bezug auf seine frühen Fuss-ballerinnerungen. “Wir sprachen dann immer über taktische Details,
Zusammenstehen Das Team von Amerikanisch-Samoa beim Einschwören. Gre
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nicht nur über das Spiel, und das schon solange ich denken kann – auch als ich noch ganz jung war. Unterschwellig hat er (Rob) also auf jeden Fall enorm viel beigetragen. Er war auch sehr lange in der Trainerausbildung tätig und hat mit einigen Spitzenspielern wie Gareth Bale und Aaron Ramsey in Wales gearbeitet. Daher versteht er sein Handwerk. Es ist wirklich wunderbar, jemanden zu haben, mit dem man Ideen austauschen und der einen unterstützen kann. Er war zwar nicht persönlich vor Ort und hat mich beraten, aber er war mir auf jeden Fall aus 12 000 Meilen Entfernung eine grosse Stütze und hat mich mit vielen Ratschlägen versorgt.”
Der junge Sherman war für den FC Everton und die Wolverhampton Wanderers tätig, bevor er die Nachwuchsakademie von Aldershot Town übernahm. Später folgte eine Stelle in der Jugendentwicklung des FC Southampton, ein Klub, der für seine gute Nachwuchsförderung bekannt ist. “Ich schätze, ich habe in meiner Trainerkarriere einen Vorsprung von 10 bis 15 Jahren vor den meisten Leuten. Ich habe die einzelnen Ausbildungsstationen ziemlich schnell durchlaufen und hatte meine UEFAALizenz bereits mit 21 Jahren. Damit war ich in Grossbritannien einer der Jüngsten, die diese Lizenz besassen.”
Tahitianische Lebensfreude Die Toa Aito (“Eiserne Krieger”) Wochen vor ihrem ersten Einsatz beim Konföderationen-Pokal 2013.
DER WEG NACH RUSSLAND (OZEANIEN)Runde 1: 31. August bis 8. September 2015Amerikanisch-Samoa, die Cook-Inseln, Samoa und Tonga (die vier am
schlechtesten platzierten Verbände basierend auf der FIFA/Coca-Cola-Welt-
rangliste) spielen im Ligaformat jeder gegen jeden.
Runde 2: Mai bis Juni 2016Der Gewinner der ersten Runde wird mit den verbleibenden sieben Verbänden
in zwei Gruppen gelost. Die drei besten Teams der beiden Gruppen qualifizie-
ren sich für die Runde 3.
Runde 3: März bis Oktober 2017Die sechs Teams werden in zwei Gruppen gelost. Die beiden Gruppensieger
tragen ein Playoff-Spiel aus.
Interkontinentale Playoffs: November 2017Der Sieger der Runde 3 trifft im Hin-und Rückspiel auf den Fünftplatzierten
der Südamerika-Qualifikation. Der Gewinner qualifiziert sich für die WM.
In der OFC-Qualifikation sind 0,5 Plätze für die WM 2018 zu vergeben.
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Harden mit of fenen Mündern den tanzenden Neuseeländern gegenübers tanden, wei l s ie gar nicht glauben konnten, was ihnen gerade vorgetragen wurde, ging um die Welt .
Sehenswer t is t der Brauch der neuseelän -
dischen Spor tmannschaf ten auch am Fern -sehen immer w ieder. D ie Kamera zoomt dann meis tens diese wei t aufger is senen Au -gen der Protagonis ten ran. Und wüss te man nicht s von der Harmlosigke i t des wiederge -gebenen Tex tes (“Schlagt die Hände auf d ie Schenkel ! – Drück t d ie Brus t nach vorne! –
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Vor z iemlich genau einem Jahr ereignete sich im spanischen Bilbao eine amüsante Szene. Bevor das Basketball -WM-Spiel zwischen den Stars aus den USA und Neuseeland angepf i f -fen wurde, führ te der Underdog den berühm-ten Haka auf. Der r i tuel le Tanz der Maor i beinhal te t neben e inem furchter regenden
Sprechchor auch immer v ie le furchter regen -de Gesichter. Schl iess l ich sol l dem Gegner Angst gemacht werden. Um es vor wegzuneh -men: Die USA gewannen das Spie l 98:71. Aber das Bi ld, als Derr ick Rose und James
DAS KIWI-PROJEKTNeuseeland ist Favorit in der ozeanischen WM-Qualfikation. Mental bereitet man sich bereits auf die Playoffspiele im November 2017 vor. Ein junger Trainer und der berühmte Haka sollen helfen.
Beugt d ie K nie und die Hüf ten! – Stampf t mit den Füssen, so fes t ihr könnt !” ) es würde e inem tat sächl ich e in b is schen Bange wer -den in den e igenen v ier Wänden. E indrück-l ich i s t der Haka vor a l lem dann, wenn er von den A l l B lacks ze lebr ier t w ird . Das neu -see ländische Rugby team is t das bes te der Wel t und hat Übung dar in .
Warten auf die Playoffs Auf der Be l iebthe i t s skala l iegt Fussbal l in Neusee land wei t h inter Rugby, aber auch
All Blacks Die Rugbystars aus Neuseeland beherrschen den berühmten Haka wahrscheinlich am besten.
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Dann bot sich die seltene Gelegenheit, in einer entfernten Region Ozeaniens zu arbeiten. “Das ist eine tolle Chance im Fussball und auch im Leben”, sagt Sherman im Hinblick auf den Lebensstil auf der Haupt-insel Rarotonga, wo der Pazifische Ozean von fast überall her zu Fuss erreichbar ist.
Dabei ist er keinesfalls der erste ehrgeizige Trainer, der klein anfängt. André Villas-Boas, ehemals in der englischen Premier League beschäftigt und derzeit Trainer von Zenit St. Petersburg, startete seine Karriere am Ruder der Britischen Jungferninseln, einer Karibiknation mit einer ähn-lich tiefen Bevölkerungszahl wie die Cook-Inseln. Ausserdem tritt Sher-man in die Fussstapfen einer steigenden Anzahl britischer Trainer, die bereit sind, Aufgaben fernab des Rampenlichts zu übernehmen. Beispie-le dafür sind Gary White bei Guam und Stephen Constan tine in Indien.
Laut Sherman, der auch für die Gesamtentwicklung des Fussballs auf dem Archipel verantwortlich ist, war es nie ein Problem, dass einige Mitglieder des Kaders älter sind als der Trainer. “Wenn du Spieler hast, die lernen und Fortschritte machen wollen, und gleichzeitig ein persön-liches Interesse daran hast, sie darin zu unterstützen, dann glauben sie dir, dass du versuchst, sie zu besseren Spielern zu machen. Darum geht es letztlich bei der Teamentwicklung – um die Leistungsmaximierung beim einzelnen Spieler.”
Aus allen Himmelsrichtungen Nach sechs Monaten haben Sherman und seine Schützlinge nun endlich Gelegenheit, ihre Fähigkeiten auf der internationalen Bühne auf den Prüfstand zu stellen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass die logistischen Herausforderungen bei der Zusammenstellung des Teams beträchtlich waren, ganz zu schweigen von jenen, die der Wettkampf birgt. Der Kader lässt sich quasi in drei Personengruppen aufsplitten: in eine mit vor Ort aktiven Spielern, in eine in Neuseeland spielenden und in eine Handvoll Akteure, die in Australien tätig sind.
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Da lang! Cook-Inseln-Trainer Drew Sherman (l.) auf dem Trainingsplatz.
“Es geht um die Leistungsmaximierung beim einzelnen Spieler.”
Drew Sherman, Trainer der Cook-Inseln
immer noch hinter Cr icket und Segeln . Da gehör t das Land mit den 4,5 Mil l ionen E in -wohnern zur Wel te l i te . Zweimal nahmen die A l l Whites , im Übr igen auch Haka - erprobt , an e iner Fussbal l -Wel tmeis ter schaf t te i l . Das war 1982 bei der Endrunde in Spanien, wo das Team mit nul l Punk ten ausschied –
und 2010 in Südaf r ika . Auch dor t muss te s ich Neuseeland nach den Gruppenspie len verabschieden. Aber es g ing ke in e inz iges Spie l ver loren (dre i Unent schieden) . Unter anderem trot z te man dem damal igen Wel t -meis ter I tal ien e in 1:1 ab. Die guten Resul -tate kamen se lbs t für d ie Mannschaf t und deren Sta f f über raschend . Tra iner R ick i Herber t hat te für d ie Ze i t nach der Grup -penphase bere i t s Ur laub mit se iner Famil ie gebucht . Stürmer Chr is K i l len p lante , nach
der Vor runde in die F l i t ter wochen zu re isen.Qual i f i z ier t s ich Neuseeland für d ie WM
2018? Diese Frage bewegt d ie Fussbal l -s zene in Neusee land. Und die K iw is s ind
gez wungen, geduldig zu se in . Wynton Ru -fer, ehemals Stürmer von Werder Bremen und heute Bes i t zer e iner Fussbal l schule , sagt zu The F IFA Week ly am Te le fon: “Die Qual i f ikat ionsrunden zwei und dre i werden nicht das Problem se in . Neusee land kann die Salomon - Inse ln , F idschi und Vanuatu schlagen. Aber dann fo lgen d ie P layof f -sp ie le . Und da war tet w ie le t z tes Mal e in Gegner aus Südamer ika . E s w i rd sehr schwier ig für uns .” In der Qual i f ikat ion für Bras i l ien 2014 sche i ter te Neusee land an Mex iko. Die P layof f s für d ie WM in Russ -land s ind auf November 2017 angeset z t .
Viele Spiele in Europa Für das Projek t WM 2018 hat der neusee -ländische Fussbal lverband recht ze i t ig e ine neue Ära e inge läute t . Er engagier te den unbekannten engl ischen Trainer Anthony
Hudson, Sohn des e ins t igen Chelsea -Stars A lan Hudson. Der er s t 34 - jähr ige Coach war e in durchschni t t l icher Prof i fussbal ler, der f rüh se ine er s ten Tra inerdip lome er -h ie l t und se ine ak t ive Laufbahn schon mit 27 Jahren beendete . “ Ich möchte e in gutes Team auf bauen, das den Menschen in Neuseeland auf Dauer Freude macht ”, sagt Hu d s o n . G e p l an t s in d r e g e lm ä s s ig e Freundschaf t s sp ie le in Europa, wo d ie
wicht igs ten Spie ler Neuseelands unter Ver -t rag s tehen. Zum Beispie l Kapi tän Wins ton Reid ( Wes t Ham) , B i l l Tu i loma (Marse i l le) oder Chr is Wood (Leeds) . Dann gibt ’s den Haka endl ich auch wieder im europäischen Fernsehen zu bes taunen.
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Lust auf mehr Tonga-Coach Timote Moleni.
BEREIT FÜR DEN NÄCHSTEN SCHRITTTonga, Samoa und Amerikanisch-Samoa haben ein Ziel: Sie wollen sich für den OFC-Nationen-cup qualifizieren. Mit Selbstvertrauen gehen sie die grosse Aufgabe an.
Samoa, Tonga und Amerikanisch -Samoa – in der FIFA -Weltranglis -te trennen die Verbände nur wenige Plätze. Entsprechend interes -
sant werden die Begegnungen zwischen diesen Nationalmann -schaf ten in der ersten Qualif ikationsrunde für die Weltmeisterschaf t 2018 in Russland. Vor allem auch, wenn man sich das eng um-kämpf te Vorgänger turnier aus dem Jahr 2011 vor Augen führ t . Neben den Cook- Inseln haben alle drei Inselstaaten im Südpazif ik – wie in Ozeanien üblich – eine reiche Rugby -Tradit ion, alle drei Inselstaaten teilen aber auch die Freude am Fussball .
Dieser Begeis terung wird ab dem 31. August wieder Ausdruck
ver l iehen, wenn Tonga die Vorquali f ikat ion zur WM ausr ichten wird. V ier Jahre nach dem let z ten Auf tr i t t auf internat ionalem Parket t hat s ich das Team von T imote Moleni vor heimischem Publikum v iel vorgenommen. 2011 scheiter te die Mannschaf t mit e inem Sieg, e inem Unentschieden und einer Nieder lage am Wei -terkommen in die nächste Runde. In diesem Jahr sol l im eigenen
Land al les besser laufen. Im Freundschaf t sspiel im Vor feld des V ier -Nat ionen -Turniers unter lag man F idschi zwar 0:5, Trainer Moleni sah aber dennoch gute Ansät ze, auf die es s ich aufbauen
lasse: “Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht . Wir konnten von F idschi e iniges lernen, gerade was hohe Bälle und die Defensive betr i f f t .”
Samoa schreibt GeschichteDie Mannschaf t , d ie es auf dem Weg in die nächs te Runde zu schlagen gi l t , kommt aus Samoa. 2011 set z te s ich das Team in der er s ten Runde der Qual i f ikat ion durch . Die Cook- Inse ln konnten dabei 3:2 bes iegt werden, Amer ikanisch -Samoa 1:0, gegen Tonga gab es e in Unent schieden. Es waren knappe Be -gegnungen, an deren Ende e in glück l icher samoanischer Ge -winner s tand. Zum ers ten Mal in der Geschichte er re ichte das Land damit den OFC - Nat ionencup, d ie z wei te Stat ion auf dem Weg zur Wel tmeis terschaf t . In e iner Gruppe mit Neukaledoni -en, Vanuatu und dem späteren S ieger Tahi t i s tanden z war am Ende unterm Str ich 24 Gegentre f fer und nur e in e igenes Tor,
aber das Er lebnis auf den Salomonen machte den Spie lern den -noch Lus t auf mehr.
An der Sei tenl inie für Samoa s teht in diesem Jahr Phineas Young, der s ich f reut , dass es dem Land nicht an talent ier tem
Nachwuchs fehlt . “Ich erhalte v ie le Mails und Kontaktanfragen von samoanischen Spielern, die in Neuseeland oder Austral ien akt iv s ind und Interesse bekunden”, sagt er. Auf die Pazif ischen Spiele für die U23 -Mannschaf t hat Samoa ver z ichtet , der Fokus
r ichtet sich al le in auf die ers te WM- Quali f ikat ionsrunde in Tonga.
Ende des TraumasAmer ikanisch -Samoa hat noch nie am OFC-Nationencup tei lge -nommen. Einen Tag zum Feiern gab es aber dennoch – und zwar am 21. November 2011. An diesem Datum schaf f te es die Nati -onalmannschaf t zum ers ten Mal, in einem of f iz ie l len Quali f ika -t ionsspiel e inen Sieg zu er r ingen. Tonga konnte 2:1 geschlagen werden, und das ganze Land befand sich im Ausnahmezustand. Jahrelang gab es nur Nieder lagen und zahlreiche Gegentore – so wie das geschichts trächt ige 0:31 gegen Austral ien im Jahr 2001. Kaum glauben konnten die Spieler daher die ers ten drei
gewonnenen Punkte in einer WM- Quali f ikat ion. Der damalige nieder ländische Trainer Thomas Rongen sagte gar, die Akteure auf dem Plat z hät ten nicht einmal gewusst , wie man sich nach einem Sieg am besten f reut . Reichl ich Stof f für Fussballroman -t iker l ie fer te also die Geschichte Amer ikanisch -Samoas, die so -gar in einem F i lm (“Nex t Goal Wins”) fes tgehalten wurde.
Verbandspräsident Fai ivae Iul i A lex Godinet is t gespannt auf den diesjähr igen Auf tr i t t seiner Mannschaf t . Er is t s ich sicher, dass das Team gereif t is t und Möglichkeiten hat , die Quali f ika -t ionsrunde zu übers tehen. “Wir haben grosses Ver trauen in die Mannschaf t und glauben, dass sie uns einen Schr i t t weiterbr in -gen kann”, sagt er. Nach einer guten Vorberei tungsphase in Seat t le fühl t s ich das Team berei t für den grossen Coup. Es
wäre ein weiterer Meilenstein für die Entwick lung des Fussballs im Land. Godinet fügt an: “Dafür werden al le Bewohner beten.” Rugby - Leidenschaf t hin oder her – auch Fussball geniess t eben einen hohen Stel lenwer t in Ozeanien.
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Die Cook-Inseln haben mit Entvölkerung zu kämpfen, da viele Bewohner anderswo Arbeit suchen. Daher gibt es eine grosse Diaspora im Ausland. “Es geht darum, die besten Cook-Insulaner zu finden, die uns vertreten können”, so Sherman. “Wir haben hier eine Bevölkerungs-zahl von 14 000, aus der wir auswählen können, dann noch etwa 70 000 in Neuseeland und 20 000 in Australien. Es ist also sinnvoll, das Netz so weit wie möglich zu spannen.”
Die meisten Spieler im Kader kommen von der Hauptinsel Rarotonga. Einige wenige stammen ursprünglich von einer der äusse-ren Inseln. Ein zusätzliches Hindernis für das Team ist das Timing der heimischen Liga, deren Saison erst diese Woche beginnt. Vielen Spielern mangelt es daher noch an Fitness und Spielpraxis.
Trotz dieser Einschränkungen geht Sherman mit einem gewissen Ehrgeiz in die WM-Qualifikation, an der die Nation zum sechsten Mal teilnimmt. Während die Cook-Inseln bei der letzten Auflage der
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Ozeanien- Qualifikation auf dem letzten Platz landeten und noch kein Qualifikationsspiel gegen einen Mitgliedsverband der FIFA gewonnen haben, waren sie dem kontinentalen Erfolg bereits einige Male ganz nah.
“Für uns geht es darum, die Spielweise umzusetzen, an der wir gear-beitet haben und darum, als Team zusammenzuwachsen”, so Sherman über die bevorstehende Herausforderung in Tonga. “Ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Truppe zusammenbekommen haben, und die Einstel-lung der Einzelnen ist vorbildlich. Beim letzten Mal haben wir den letzten Gruppenplatz belegt, und an die Spieler werden auf keinen Fall Erwartun-gen gestellt. Daher ist es nun an uns, die Leute zu überraschen. Die Spieler sind sehr stolz darauf, dass sie die Cook-Inseln repräsentieren. Wir möch-ten die Menschen hier mit Stolz erfüllen und die Nation in gewisser Weise aufrütteln. Wenn wir uns gut präsentieren und dem Fussball in diesem Land zu Wachstum verhelfen, dann ist das für uns ein Erfolg.” Å
Peter Smith
Training in Matavera Das Nationalteam der Cook-Inseln im Kleinfeld.
DIE FIFA AUF DEN COOK-INSELNSeit dem Jahr 2001 hat die FIFA im Rahmen ihrer Goal- Programme den Fuss-
ballverband der Cook-Inseln mit 2 374 900 US-Dollar unterstützt. Mit dem Geld
wurde unter anderem ein neuer Hauptsitz für den Verband realisiert. Ziel war
sowohl die Qualitätsverbesserung der Spiel- und Trainingsfelder, als auch der
Aufbau adäquater Infrastruktur für die Durchführung spezifischer technischer
Programme und Aktivitäten. Zudem wurde ein technisches Zentrum errichtet.
Im Rahmen dieses Projekts lag das Hauptaugenmerk auf der Unterstützung und
Verbesserung des U17- Förderprogramms, in dessen Rahmen Spieler von den
Ausseninseln während 12-15 Monaten auf Rarotonga wohnen. Ebenfalls wurde
die Durchführung von lokalen Förderprogrammen und Aktivitäten für Breiten-
sportler und talentierte Nachwuchsspieler (Männer und Frauen) finanziert.
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können wir ermitteln, dass die Spieler bis zum 12. September bei Spielen und im Trai-ning eine Strecke von etwa 360 Kilometern zurücklegen werden. Durch die Auswertun-gen sorgen wir dafür, dass sie das schaffen, ohne dabei übermässigen Strapazen ausge-setzt zu sein”, erklärt Martins. Die Regenera-tion sei da besonders wichtig. Olimpia setzte dabei auf eine Hockdruckkammer. “Der Spieler erhält darin mehr Sauerstoff. Dies führt dazu, dass das Blut unter höherem Druck zirkuliert und die betroffenen Muskeln sich schneller und effizienter regenerieren”, so der Sportwissenschaftler.
Pa r a g u a y : Pr i m er a D i v i s i ó n, C l a u su r a
Mit Hochdruck zum Erfolg
Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.
Von den zwölf Teams, die in Paraguay in der Apertura und in der Clausura um die
beiden nationalen Titel spielen, sind ganze sieben aus der Haupstadt Asunción. Derbys also en masse. Trotzdem geht hier kein Spiel über den Superclásico zwischen Cerro Porteño und dem Club Olimpia. Es sind die beiden erfolgreichsten und somit auch beliebtesten Vereine des Landes. Cerro Porteño hat sich im Frühjahr den Apertu-ra-Titel gesichert – mit 17 Punkten Vorsprung auf das viertplatzierte Olimpia.
Nach acht Runden in der Clausura sind die Rollen noch nicht so klar verteilt. Im Superclásico ging es um nichts weniger als um die Tabellenspitze. Kein Wunder waren die Hausherren von Olimpia nach der 0:1-Nie-derlage im Spiel der Spiele untröstlich. Ihr ärgster Feind hatte ihnen gerade die erste Niederlage der Spielzeit zugefügt.
Coach Francisco Arce stellte sein Team danach auf mehreren Positionen um. Und dies mit Erfolg: Die Mannschaft hat zum Siegen zurückgefunden. Nach einem 2:1 gegen Deportivo Capiatá bezwang sie in der letzten Runde mit demselben Ergebnis auch den Club Rubio Ñu. Stürmer Neri Cardozo war in beiden Partien der Matchwinner. War er gegen Deportivo Capiatá für das entscheiden-de Tor verantwortlich, erledigte er die Arbeit gegen Rubio Ñu gar im Alleingang. Der 26-Jährige überzeugte aber nicht nur durch seinen Torriecher, sondern auch durch seine überragenden technischen Qualitäten und seine gute Spielübersicht. “Der Trainer zeigt mir, dass er Vertrauen in mich hat. Dafür arbeite ich aber jede Woche hart und hoffe, im nächsten Spiel im Aufgebot zu sein”, sagte er nach dem Erfolg.
Der perfekten Vorbereitung widmet man bei Olimpia viel Zeit. Einen grossen Anteil daran hat seit Kurzem auch Luiz César Martins. Der 45-jährige Brasilianer ist Professor für Sportwissenschaften und soll die Spieler individuell auf die Partien vorbereiten. “Anhand der durchgeführten Studien
An der Spitze der Meisterschaft ist die Luft dünn. Olimpia steht mit 17 Punkten aus 8 Spielen zwar auf Platz 1, doch Cerro Porteño hat bei einem Spiel weniger 14 Punkte. Auf Rang 3 und 4 folgen mit jeweils 12 Punkten Sportivo San Lorenzo und Sol de América. Und auch am Tabellenende liegt nur wenig zwischen den Teams. Zwar befindet sich Nacional mit sechs Punkten auf dem letzten Platz, das Team hat aber auch eine Partie weniger gespielt als die Konkurrenz. Nur einen Punkt mehr haben General Díaz und der Club Rubio Ñu. Auch da verspricht die zweite Hälfte der Clausura also Hochspannung. Å
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Kollektiver Jubel Die Spieler von Olimpia beglückwünschen Torschütze Neri Cardozo.Fern
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I t a l i e n : S e r i e A
Juventus reagiert auf Blamage
Alan Schweingruber ist Redakteur bei The FIFA Weekly.
Gleichzeitig mit der spani-schen Primera División ist auch Italien in die Meister-
schaft gestartet. Und: Das Land, das einst den staubtrockenen Catenaccio erfunden hat, überraschte ohne ein einziges 0:0-Resultat. Dafür verlor Meister Juventus zum ersten Mal in seiner Klubgeschichte im eigenen Stadion zum Saisonstart. Und bei Sampdoria gegen Aufsteiger Carpi gab es gleich sieben Tore (5:2, 5:0 nach 37 Minuten).
Eigentlich freute man sich bei Juventus sehr über den angesetzten Spielplan. Eine Heim-partie zum Start. Dann noch den angeneh-men Gegner aus Udine, der mit Platz 16 in der letzten Saison nicht gerade Angst und Schre-cken verbreitete in der Serie A. Das hörte sich
nach einem ruhigen Beginn an für Juventus, das seine fünfte Meisterschaft in Folge an-peilt. Aber dann kam eben alles anders an diesem lauen Sommerabend im Piemont. Das überlegene Juventus nutzte seine Chancen nicht, und als es gegen Schluss der Partie darum ging, eine der wenigen Angriffe der Gäste abzuwehren, entschloss man sich in der Verteidigung, die schnellen Spieler aus Udine einfach laufen zu lassen. Der Franzose Cyril Théréau verwertete einen Schlenzer souverän zum Siegtor (78.).
Natürlich gibt es Gründe für den missglück-ten Start. Das unharmonische Kollektiv mag nach den Abgängen der Leistungsträ-ger Pirlo, Tévez und Vidal an erster Stelle stehen. Dazu waren Khedira, Morata und Marchisio verletzt. Trotzdem ist man be-sorgt in Turin, worauf dann am Montag nach der historischen Niederlage auch gleich das geplante Leihgeschäft mit Chel-sea bestätigt wurde: Der kolumbianische Mittelfeldspieler Juan Cuadrado kommt für ein Jahr zum italienischen Meister. Zudem ist das Thema Julian Draxler (Schalke 04) beim Champions-League-Finalisten noch
nicht vom Tisch. Das Transfer fenster ist noch bis zum 31. August geöffnet.
Juventus reist nun in der zweiten Runde zur AS Roma, wo man seit 14 Jahren auf den Scudetto wartet und sich auf die neue Saison hin verstärkt hat. Die Römer werden sich allerdings hüten vor offensiven Prognosen wie im letzten Jahr. Man hatte mit fünf Siegen begonnen und wurde euphorisch. Am Schluss aber endete alles traumatisch. Erst ging das entscheidende Duell gegen Juventus 2:3 verloren. Später schied man gegen Bayern München mit einem 1:7 aus der Champions League aus. Gerade von dieser Niederlage erholte sich die AS Roma nicht mehr.
Die Mannschaft aus der Hauptstadt startete übrigens mit einem unbefriedigenden 1:1 in Verona in die Meisterschaft. Bei den Gast-gebern konnte sich Luca Toni noch nicht in die Torschützenliste eintragen. Der 38-Jähri-ge kündigte nach seinem Coup der Saison 2014/15 (ältester Torschützenkönig der Serie-A-Geschichte) bereits an: “Ich höre erst auf, wenn ich nur drei Tore pro Saison schiesse.” Å
Schock für Juventus Udineses Théréau schiesst das Siegtor (78. Minute). D
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Ungewohnte Spannung um Platz 1
Mark Gleeson ist Journalist und Fussball-Kommentator und lebt in Kapstadt.
In den meisten Ländern gibt es einen herausragenden
Spitzenklub. In Simbabwe ist dies das überaus beliebte Team Dynamos FC aus Harare. Seit vier Spielzeiten beherrscht es die Liga unan-gefochten und stand sogar schon im Finale der CAF-Champions-League. Derzeit steuern die Dynamos auf den fünften Titel in Folge zu. Allerdings liefern sie sich nach zwei Dritteln der Saison mit drei weiteren Klubs ein ungewohnt enges Rennen an der Spitze. Am Sonntag verspielte das Team wertvolle Auswärtspunkte beim abstiegsbedrohten Gegner Tsholotsho. Kapitän Stephen Alimenda traf bei einem Klärungsversuch die Kugel so unglücklich, dass sie im eigenen Netz landete. Am Schluss stand es 1:1.
Somit erhöhten die Dynamos ihr Punkte-konto um nur einen Punkt auf jetzt 36 und
liegen in der Premier Soccer League auf Platz 3 – punktgleich mit dem zweitplatzier-ten Team von Triangle United und vier Punk-te hinter Tabellenführer Chicken Inn FC.
Doch auch bei Chicken Inn läuft nicht alles nach Plan. Vor eigenem Publikum mussten The Gamecocks, wie die Mannschaft genannt wird, gegen Hwange die vierte Saisonnieder-lage hinnehmen. In ihrer Heimatstadt Bulawayo sind sie Hoffnungsträger für den gesamten Süden des Landes, der eine intensi-ve Rivalität mit der Hauptstadt Harare pflegt. Nun steht der Klub nach dem unerwarteten Punktverlust in dieser entscheidenden Phase der Saison stark unter Druck. “Wir haben es mit zahlreichen Schlüsselspielen zu tun, von denen eines das andere jagt. Wir müssen konzentriert bleiben und uns auf unsere Stärken besinnen. Alle wollen uns zu Fall bringen”, weiss Trainer Joey Antipas. Er ist der Coach, mit dem Motor Action 2010 den Meistertitel gewann – als letzter Klub vor der Ära der Dynamos.
Nun steht für Chicken Inn in Simbabwes zweitgrösster Stadt das Derby gegen die Highlanders – früher ein gefürchteter Gegner, derzeit jedoch nur im Tabellenmittelfeld zu finden – an. Die Entscheidung im Kampf um
die Meisterschaft wird indes wohl erst später fallen, wenn die Dynamos zu Gast sind.
Dazwischen rangiert mit Triangle United aus Chiredzi ein Team, das von einem Zucker-unternehmen unterstützt wird. Am Wochen-ende fuhr der Klub, der in der zweiten Saison-hälfte eine beeindruckende Konstanz zeigt, auswärts gegen How Mine FC ein Unentschie-den ein. Triangle United wird von Kelvin Kaindu aus Sambia trainiert, der nach dem Ende seiner Spielerkarriere in Simbabwe blieb.
Das letzte Team mit realistischen Titelambitio-nen ist der FC Platinum, der mit einer Ausbeu-te von 35 Punkten derzeit 5 Punkte hinter der Spitze liegt. Wer aber am Ende den Pokal in die Luft stemmen wird, scheint in Simbabwe klar. Die Dynamos haben die Meisterschaft schon 21-mal gewonnen und damit dreimal so oft wie die Highlanders. Kaum jemand würde derzeit dagegen setzen, dass für das Team aus Harare am Saisonende im November der fünfte Titelgewinn in Serie folgt. Å
Am Ball bleiben Die Spieler von Dynamos streben den fünften Titel in Folge an.
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Ein Auge für Talente Neil Dewsnip an der Seitenlinie.
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England baut an der ZukunftNeil Dewsnip reist im Oktober als Coach der englischen U17-National-mannschaft an die Weltmeister-schaft in Chile. Durch seine Schule gingen schon unzählige Talente.
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Als im Sommer 2014 bekanntgegeben wurde, dass Wayne Rooney Kapitän der englischen Nationalmannschaft wird und somit die Nachfolge von Steven Gerrard antritt, strahlte noch ein weiterer Liverpooler voller Stolz: Neil
Dewsnip. Denn als Coach der beiden späteren Kapitäne spielte er eine wichtige Rolle in deren fussballerischer Entwicklung.
Bevor er als Trainer an der Nachwuchsakademie von Everton tätig war, hatte Dewsnip als Sportlehrer an der CardinalHeenanSchool in Liverpool gearbeitet, wo der junge Steven Gerrard zu seinen Schülern gehörte. Nach seinem Wechsel zu den Toffees begegnete Dewsnip dann Wayne Rooney, noch bevor sich der damals 16Jährige mit seinem unvergesslichen Tor gegen den FC Arsenal im Jahr 2002 ins Rampenlicht katapultierte. “Für mich als Trainer ist es absolut unglaublich, dass mit Steven und Wayne gleich zwei junge Männer, mit denen ich gearbeitet habe, später Kapitän der englischen Nationalmannschaft wurden”, so Dewsnip. “Das bedeutet mir wirklich eine ganze Menge.”
Talente im RampenlichtDie Arbeit mit jungen Talenten ist Dewsnips täglich Brot. Im Oktober wird er nun die Nachwuchsauswahl Englands bei der FIFA U17Weltmeisterschaft in Chile betreuen – auch wenn er eigentlich Trainer der U18Nationalmannschaft ist. Doch John Peacock, der mit dem Nachwuchsteam die Qualifikation schaffte, wechselte im Sommer zu Derby County – Dewsnips übernahm. “Ich habe mich mit John getroffen und bin sehr gut vorbereitet. Er hat mir seine
Gedanken zu der Gruppe sehr gut vermittelt”, so der Trainer. “Ich habe die Spieler im vergangenen Jahr ohnehin sehr genau beobachtet, da ich ja wusste, dass ich viele von ihnen in die U18Auswahl übernehmen würde. Daher bin ich ziemlich gut darüber im Bilde, was in der Gruppe zur Verfügung steht.”
Ein potenzielles Mitglied des U17Kaders hat mittlerweile bereits über die Notizbücher von Peacock und Dewsnip hinaus Aufsehen erregt: Reece Oxford. Bei seinem Debüt für West Ham United gegen den FC Arsenal am 9. August war er genau 16 Jahre und 236 Tage alt. Er ist damit der zweitjüngste Spieler in der Startaufstellung eines Teams in der Premier League (noch jünger war nur Jose Baxter, der ebenfalls zu Dewsnips Schützlingen in Everton gehörte). Mit einer sehr starken Leistung im Mittelfeld gegen Akteure wie Mesut Özil und Santi Cazorla spielte er sich eindrucksvoll ins Rampenlicht. “Ich freue ich mich sehr, dass ein junger englischer Spieler bei seinem Debüt in der Startaufstellung eines Spitzenspiels in der Premier League eine derart starke Leistung gezeigt hat”, kommentierte Dewsnip. Und Oxford scheint ihn überzeugt zu haben. Der Coach hat ihn ins definitive Kader für die U17Weltmeisterschaft in Chile berufen.
“Sehr zufrieden mit der Auslosung”Beim Turnier wird es das englische Team mit einer faszinierenden, aber auch anspruchsvollen Gruppe zu tun bekommen. Guinea, die Republik Korea und der dreimalige FIFA U17Weltmeister Brasilien sind die Gegner. “Es geht uns in erster Linie darum, den Spielern schon im jungen Alter internationale Erfahrungen zu ermöglichen, die sie auf den Tag vorbereiten, an dem ihnen hoffentlich der Sprung in die ANationalmannschaft gelingt”, so Dewsnip. “Wir sind sehr zufrieden mit der Auslosung. Sie erfüllt genau unseren Wunsch, gegen Mannschaften aus verschiedenen Ländern mit ganz verschiedenen Spielweisen anzutreten.”
Um sich optimal auf die WM vorzubereiten, reist Dewsnip mit seinem Team Anfang September nach Zeist bei Utrecht. In zwei Spielen gegen die niederländische U18Nationalmannschaft testet der Trainer sein definitives Kader.
Bei der Vorbereitung der Nachwuchsauswahl spielt aber auch das Trainingszentrum im St. George’s Park eine Schlüsselrolle. Hier kommen die Trainer aller englischen Auswahlmannschaften einschliesslich der ANationalmannschaft regelmässig zusammen
und diskutieren über aktuelle Entwicklungen im englischen Fussball. “Roy Hodgson war in den vergangenen Jahren bei zahlreichen Zusammenkünften dabei. Er ist sehr interessiert und will genau über die jungen Spieler informiert werden, die nachrücken”, so Dewsnip. “Wir haben jetzt hier eine weltweit führen
de Einrichtung zur Verfügung. Wir stecken immer noch in den Kinderschuhen. Es wird interessant sein, zu beobachten, wo wir in zehn Jahren stehen. Aber wir sind mit Sicherheit auf dem richtigen Weg.”
Der Trainer weiss, dass nicht immer alles wie gewünscht lief. “Es liegt an uns Coaches, ein bisschen mutiger zu sein und den Spielern zu erlauben, ihre Kreativität zu zeigen. Aber alles zur
richtigen Zeit und am richtigen Ort”, sagt Dewsnip. “In den letzten Jahren hat England sein Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Ich stelle mir gern vor, dass ich vielleicht dazu beitragen kann, unsere Bilanz in allen Altersgruppen in den kommenden Jahren zu verbessern.”
Angesichts solcher Namen wie Gerrard, Rooney und Barkley in der Liste seiner früheren Schützlinge wäre es wohl keine grosse Überraschung, wenn sich so mancher Akteur aus Dewsnips Team für Chile 2015 in Zukunft ebenfalls als Führungsfigur erweisen würde. Å
Steve Feekins
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“Es wird interessant sein zu beobachten,
wo wir in zehn Jahren stehen.”
Chile 201517. Oktober – 8. November
Gruppe AChileKroatienNigeriaUSA
Gruppe CArgentinienAustralienDeutschlandMexiko
Gruppe ECosta RicaKorea DVRRusslandSüdafrika
Gruppe BBrasilienEnglandGuineaRepublik Korea
Gruppe DBelgienEcuadorHondurasMali
Gruppe FFrankreichNeuseelandParaguaySyrien
Dewsnip-Gewächse Steven Gerrard (l.) und Wayne Rooney im Dress des englischen A-Nationalteams an der WM 2014.
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GRASSROOTS
FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play.
For more information visit FIFA.com
FIFA inspiring girls and boys to play football
FIFA-Präsident Blatter, der die Gründung der Arbeitsgruppe im Oktober 2013 angekündigt hatte, eröffnete die dritte Sitzung mit folgenden Worten: “Der überwältigende Erfolg der FIFA Frauen -
Weltmeisterschaft in Kanada hat gezeigt, wie sehr sich der Frauen-fussball entwickelt hat und wieso Frauen und Mädchen auf und ne-ben dem Platz unbedingt bestmöglichen Zugang zum Fussball haben müssen. Frauen gehören zum Fussball und müssen die gleichen Chancen haben. Die FIFA will bei der Gleichberechtigung vorangehen und ruft alle Konföderationen und Mitgliedsverbände dazu auf, ih-rem Beispiel zu folgen.”
Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA-Reformkommission 2016 vor, Frauen im Fussball zu einem Schwerpunkt zu machen. Die FIFA soll zudem Richtlinien für die Integration von Frauen in die Verwaltung und in die Führung des Fussballs erlassen. Die Arbeitsgruppe ist der Meinung, dass die FIFA bei diesen Richtlinien ein Vorbild sein soll, unter anderem durch eine Zielvorgabe von 30 Prozent beim Frauen-anteil in Aufsichtsräten, Kommissionen und in der Geschäftsleitung, durch die Vertretung des Frauenfussballs mittels Spezialisten (idealerweise Frauen) auf höchster Ebene und in Entscheidungs-gremien oder durch die Integration des Frauenfussballs in die Strategien und Prozesse jedes Mitgliedsverbands, einschliesslich des Klublizenzierungsverfahrens, gemäss den jeweiligen Bedürfnissen und Gegebenheiten.
Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA vor, eine Strategie und einen Plan zu erarbeiten, um den Fussball durch mehr Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen frauenfreundlicher zu machen. Zur Förderung weiterer Wettbewerbe sollen neben einer FIFA Klub-Weltmeisterschaft der Frauen (die derzeit in Planung ist) die kontinentalen Qualifikationen für FIFA-Turniere aller Alters-klassen durch eine stärkere Beteiligung und mehr Spiele ausgebaut werden.
Ein weiterer Vorschlag ist, eine Erklärung und Richtlinien zu erlassen, mit denen sich alle Anspruchsgruppen im Fussball ver-pflichten, den Fussball auf allen Ebenen ohne geschlechtliche Dis-kriminierung gemäss der jeweiligen Beteiligung und dem Potenzial angemessen zu finanzieren. Um den Frauenfussball als wertvollste Marke im Frauensport weltweit zu etablieren, soll zudem eine Hoch-wachstums-Geschäftsstrategie erarbeitet und umgesetzt werden. Mit einem Forschungsprogramm sollen dazu der Marktwert des Frauenfussballs sowie das geschäftliche und öffentliche Interesse erhoben werden.
Weitere Themen auf der Tagesordnung der Sitzung waren das Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften und die Konferenz zum Weltfrauentag im März 2016. Die Arbeitsgruppe für Frauenfussball wird die Ergebnisse der Sitzung nun dem FIFA- Exekutivkomitee zur Genehmigung vorlegen. Å
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F R AU E N F U S S B A L L
Fussball ist mehr als ein Spiel. Mit 300 Millionen Aktiven und 1,6 Milliarden Menschen, die direkt oder indirekt mit unserem Sport in Verbindung stehen, bildet er einen gewaltigen Faktor in
wirtschaftlicher, sozialer und geistiger Hinsicht.Fussball hat die Kraft, Menschen zu verbinden – und sie zu bilden. Dies war der Grundgedanke, als wir vor exakt 20 Jahren an der Universität im schweizerischen Neuchâtel das Centre international d’étude du sport (CIES) ins Leben riefen. In Kooperation mit der De Montfort University in Leicester und der SDA Bocconi School of Management in Mailand wurde ein studentisches Angebot ge-schaffen, das die Ausbildung im Sportmanagement – mit dem FIFA- Master in Management, Recht und Geisteswissenschaft als inter-national anerkannter Abschluss – möglich macht. Das Programm ist ein durchschlagender Erfolg. Mittlerweile beteiligen sich schon 20 Partneruniversitäten auf vier Kontinenten daran.
Der Lehrgang verbindet Theorie und Praxis in optimaler Form und bietet den Studenten die Chance, Führungspersönlichkeiten aus der Sportwelt zu treffen und sich ein wertvolles Kontaktnetz aufzu-bauen. So schaffen wir die personellen Ressourcen und garantieren das Know-how, um dem Fussball die organisatorische, administra-tive und logistische Basis für die Zukunft zu geben.
Der Fussball ist ein Teil unserer Gesellschaft – er zieht Vertreter aller Weltreligionen, aller ethnischen und sozialen Schichten in seinen Bann. Seine Werte müssen uns auch im Alltag als Wegweiser dienen: Disziplin, Respekt, Fair Play. Der FIFA-Master verbindet diese Qualitäten mit akademischen Weihen. Vor allem spiegelt das Studium die erzieherische Kraft unseres Sports wider: Was auf dem Spielfeld gilt, muss auch jenseits der Seitenlinie gelten – in den Familien, in der Gesellschaft, in den Bildungsinstituten. Gerade als Lebensschule hat der Fussball ein immenses Potenzial.
Ich wurde gefragt, ob das Bildungsprogramm auch nach dem aus serordentlichen Wahlkongress im nächsten Februar weiter-geführt wird. Die Antwort ist simpel: Natürlich, auf jeden Fall! Weder das CIES noch die FIFA sind von einzelnen Personen abhängig. Sie leben von Ideen, Philosophien, Leidenschaft, Hoffnung und Emotio-nen. Der Ball rollt weiter – egal, wer an der Spitze der FIFA steht.
Die Leader von morgen
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Ihr Sepp Blatter
Mehr Integration von FrauenDie Forderungen des sechsten FIFA-Frauenfussball -
Symposiums im Rahmen der FIFA Frauen -Weltmeisterschaft Kanada 2015™ standen im Zentrum der Sitzung der FIFA- Arbeitsgruppe
für Frauenfussball Mitte August in Zürich.
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“ICH BIN KEIN MENSCH, DER NEIDISCH IST” D
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Lange im Schatten von Franz Beckenbauer und Uli Hoeness führt Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern München heute souverän. Roland Zorn im Gespräch mit dem ehemaligen Weltklassestürmer.
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Karl-Heinz Rummenigge, Sie werden am 25. September 60 Jahre alt und haben sich in Ihrem Leben nun schon über 34 Jahre als Weltklassespieler, als Vizepräsident des Vereins und seit 2002 als Vorstandsvorsitzen-der der Bayern München AG für den erfolg-reichsten deutschen Fussballklub engagiert. Staunen Sie selbst manchmal über diese unzertrennliche Liaison?
Karl-Heinz Rummenigge: Leben bedeutet auch Glück. Als Bayern München bei uns zu Hause anrief und mich fragte, ob ich mir vorstellen könne, für diesen damals schon international renommierten Klub zu spielen, hat meine Mutter zunächst einen schönen Schreck gekriegt. Ich habe, als ich 1974 mit 19 Jahren vom westfälischen Amateurklub Borussia Lippstadt für eine Ablösesumme von 17 500 Mark nach München wechselte, natürlich meine grosse Chance gewittert. Zu meiner zweiten Karriere als führender Repräsentant des FC Bayern kann ich nur sagen, dass ich das Glück hatte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Meine Gelegenheiten, dem Verein auch nach meiner aktiven Laufbahn zu dienen, habe ich so entschlossen zu nutzen versucht wie jene als Stürmer vor dem gegnerischen Tor.
Dabei galten Sie in Ihrem ersten Jahr als Bayern-Profi noch als ziemlich schüchtern.
Das ist ja auch nicht ganz verwunderlich, wenn man mit 19 seine Lehrzeit in einer Mannschaft von Weltstars beginnt, in der Koryphäen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Sepp Maier oder Uli Hoeness kurz zuvor in München Weltmeister geworden waren.
Was hat Ihnen dann den entscheidenden Schub auf dem Weg zu einem Weltklasse-angreifer gegeben?
Der liebe Gott hat mir das Talent gegeben, und ich fühlte mich nach einer kürzeren Anlaufzeit in der Pflicht, etwas Gescheites daraus zu machen. Danach hat sich meine Profilaufbahn ganz ordentlich entwickelt.
Das kann man wohl sagen, wenn man sich die gewonnenen Titel anschaut.
Meine Zeit als Spieler war herrlich, vor allem, weil man als Profi immer an dem entscheidenden Knopf drehen konnte. Was
mir ebenfalls sehr geholfen hat, waren meine Auslandserfahrungen zum Ende meiner Laufbahn – vor allem bei Inter Mailand, aber auch bei Servette Genf. Die Jahre fern von München haben mich inspiriert fürs Leben. Ich profitiere davon noch heute in meinem zweiten Beruf, in dem ich mit meinen Kollegen dafür sorgen muss, dass die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen und der Klub solide und seriös geführt wird.
Sie gelten, weil Sie international eng vernetzt sind, nicht zuletzt durch Ihre Aufgabe als Vorsitzender der European Club Association, auch seit Langem als “Aussenminister” des FC Bayern. Was hat Sie dazu prädestiniert?
Ich habe die ganze Welt wegen des Fussballs sehen dürfen. Und in diesem Sport, wie in vielen anderen Berufen, ist es extrem wichtig, ein Netzwerk zu haben. Dafür muss man häufig vor die Tür gehen und gern reisen. Man sieht und lernt ständig etwas Neues und baut zu vielen Menschen Verbindungen auf, die einem gelegentlich helfen können. Ich war in meiner Zeit als Vizepräsident von Bayern München zwischen 1991 und 2002 sehr viel unterwegs, auch um mich bei anderen Klubs wie Ajax Amsterdam, Manchester United oder Real Madrid schlauer zu machen. Dabei konnte ich mich im Windschatten unseres damaligen Präsidenten Franz Beckenbauer und unseres Managers Uli Hoeness kontinuierlich entwickeln. Diese Chance habe ich genutzt. Damals konnte man noch mit Rettungsring ins kalte Wasser springen. Heute, da alles, was man tut oder lässt mehr oder weniger intensiv von der Öffentlichkeit begleitet wird, musst du ohne Rettungsring reinhüpfen.
Der gebürtige Münchner Beckenbauer und der Schwabe Hoeness, jahrelang Herz und Seele des FC Bayern, waren immer populärer als Sie und schienen immer im Vordergrund zu stehen. Hat Sie das irgendwann gestört?
Ich bin kein Mensch, der neidisch ist. Franz’ Charme und seine bayerische Lebensart sind sowieso unübertroffen. Und mein Freund Uli war immer der Spiritus Rector unseres Klubs. Jeder verdient, was ihm zukommt. Mir als etwas weniger emotionalem Westfalen war es immer eine Freude und überaus angenehm, mit den beiden zusammenzuarbeiten.
“Die Jahre fern von München, als ich in Mailand und Genf spielte, haben mich inspir ier t fürs Leben.”
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Talentiert und engagiert
Rummenigge als Nationalteam-
Kapitän bei der WM 1986 (r.o.),
als junger Bayern-Stürmer
1981 (l.u.) und heute. D
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K A R L - H E I N Z R U M M E N I G G E
Schneller Dribbler, ruhiger Analy tikerStürmer Karl-Heinz Rummenigge war ein guter Dribbler und zeichnete sich durch seine Schnelligkeit und seinen starken Schuss aus. Bei Bayern München wurde er gross, schoss in zehn Jahren 162 Tore, ehe er 1984 zu Inter Mai-land wechselte. Der Transfer machte Schlag zeilen in der Weltpresse, weil die Italiener damals 11 Millionen D-Mark nach München überwiesen. Der Umsatz von Bayern Mün-chen betrug Anfang der 80er-Jahre zirka 16 Millionen D-Mark pro Jahr, heute sind es 350 Millionen Euro.1980 und 1981 wurde Rummenigge zum besten Fussbal-ler Europas gewählt. Für Deutschland war er 95-mal im Einsatz und schoss dabei 45 Tore. 1980 gewann er in Italien die Europameisterschaft, später führte er das Nationalteam als Kapitän an die WM 1982 und 1986 (zwei-mal Platz 2). Seit 1991 fungiert der 59-Jährige im
Präsidium des FC Bayern München, ab 2002 als Vor-standsvorsitzender der damals neu gegründeten Aktien-gesellschaft.Nach der Steueraffäre von Präsident Uli Hoeness im Jahr 2014 wurde Rummenigge zum neuen Gesicht des FC Bay-ern München. Im Gegensatz zum emotionalen Geschäfts-mann Hoeness, der seine Entscheidungen oft aus einem Bauchgefühl heraus getroffen hatte, agiert Rummenigge eher rational. Er gilt als Analytiker. Im Sommer 2012 holte er Matthias Sammer als Sportchef.Rummenigge ist verheiratet und hat fünf erwachsene Kinder. Sein Engagement im Fussball ist gross. Seit 2008 steht er auch der Vereinigung der Europäischen Fussball-vereine vor.
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Sie waren in 51 Spielen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und haben dort schon früh wie im Verein Verantwortung übernom-men. Hilft Ihnen dieser Wesenszug auch heute noch, da Sie den Klub mit den weltweit meis-ten Mitgliedern (258 000) und einem Jah-resumsatz von 540 Millionen Euro führen?
Zweifellos. Wer Verantwortung übertra-gen bekommt, muss damit auch verantwort-lich umgehen und alles zum Wohle dieses grossen Klubs tun. Ich habe einmal Dr. Mar-tin Winterkorn, den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, der auch Mitglied unseres Aufsichtsrats ist, gefragt, wie er denn einen Konzern mit 600 000 Mitarbei-tenden lenke – und er hat ganz einfach geantwortet: mit guten Leuten. Wir haben hier bei den Bayern auch gute Leute und extrem gute Hierarchien. Unser Klub ist vorzüglich aufgestellt, und jeder weiss, was von ihm verlangt wird.
Eine ganze Menge bei dem ungebrochen rasanten Wachstum dieses Weltklubs.
Wir haben hier Mitglieds- und Umsatz-steigerungen hinter uns, die atemraubend sind. Wir müssen immer aufpassen, dass dabei alle gesund bleiben und in der Höhen-
luft ohne Schnappatmung auskommen. Falls nicht, muss mich jemand runterziehen, denn wenn man hoch fliegt, braucht man jeman-den, der einen auch mal hart landen lässt.
Haben Sie sich, verheiratet mit Ihrer Jugend- liebe Martina und Vater von fünf erwachsenen Kindern, mit steigendem Alter verändert?
Ich bin heute entspannter gegenüber meinen Enkeln als gegenüber meinen eige-nen Kindern früher. Ich versuche insgesamt, so entspannt wie möglich mit den Dingen umzugehen, die auf mich zukommen.
Wären Sie lieber in der heutigen Zeit Fussballprofi?
Diese Frage habe ich mir nie gestellt. Ich weiss nur, dass die heutige Zeit viel schnell lebiger ist als in meinen besten Profijahren. Ich habe unserem Kapitän Philipp Lahm einmal gesagt: “Ihr seid viel bessere Profis heute, als wir früher. Viel seriöser, viel intensiver.” Von den Spielern wird in jeder Hinsicht deutlich mehr verlangt als von uns damals. Sie verdienen zwar auch viel mehr Geld als wir früher, aber sie müssen auch viel mehr dafür leisten. Å
“Ich habe Philipp Lahm einmal gesagt : ‘ Ihr seid viel bessere Prof is heute, als wir f rüher. Viel seriöser, viel intensiver.’”
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ein grossartiger Spieler und ein grossartiger Mensch, aber auch seine Trinkgewohnheiten waren einzigartig”, erinner-te sich Marston. “Die Trainer haben Reggie nie gemocht. Er hatte etwas von einem Sonderling. Sie konnten nicht mit ihm umgehen.” Der Fussball war zu dieser Zeit überaus kör-perbetont, und es war genau dieses Umfeld, in dem der kräf-tig gebaute Date das Fussballspielen erlernte.
Der TeamplayerTrotz seiner schelmischen Art und seines imposanten Kör-perbaus war Date einerseits für seine Technik und spieleri-sche Raffinesse bekannt. Andererseits beeindruckte er als mannschaftsdienlicher Spieler mit einem Sportsgeist der alten Schule. “Ich habe noch nie einen Fussballer gesehen, der fairer spielte”, meinte Jack Mathews, Sportredakteur des “Newcastle Morning Herald and Miners’ Advocate”, nach Dates Rücktritt. “Auch habe ich nie einen Spieler gese-hen, der brillanter und spektakulärer gespielt hat oder tor-gefährlicher war als Date. Er verkörperte all das. Er stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft und verzichtete darauf, sich als Einzelspieler zu profilieren.”
Angeblich lehnte Date Angebote von Cardiff City und den Glasgow Rangers ab, wodurch er Marstons Wechsel in das Mutterland des Fussballs um mehrere Jahre zuvorge-kommen wäre. Reg Flewin, Kapitän einer englischen Aus-wahl, die 1951 in Australien auf Tour war, sagte über Date: “Ganz bestimmt wäre er auch in einem englischen Team ein Starspieler.”
Abseits des Spielfelds eine charismatische und beein-druckende Persönlichkeit machte Date auf dem Platz vor allem mit Torerfolgen Schlagzeilen. Von seinem Debüt als raubeiniger Teenager im Jahr 1937 bis zu seinem letzten Spiel 1954 brachte es Date auf 664 Treffer im Verein und in der Nationalmannschaft.
“Der beste australische Spieler mit dem bzw. gegen den ich jemals gespielt habe”, so Joe Marston, ein australischer Fussballpionier dieser Zeit, der eine erfolgreiche Karriere in England absolvierte, noch bevor es ihm andere gleichtaten.
Der in Newcastle (New South Wales) geborene Date, der vor 20 Jahren im Alter von 74 Jahren gestorben ist, ist selbst in der australischen Fussballgemeinde kaum bekannt und scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Zum einen ist dies auf die Zeit zurückzuführen, in der er aktiv war, da der Me-dienrummel von damals nicht mit dem heutigen vergleich-bar ist. In jener Zeit wurde in Australien nur selten über Fussball berichtet, was sich erst in den letzten zehn Jahren geändert hat.
Zum anderen spiegelt dies auch die Persönlichkeit eines Mannes wider, der das Rampenlicht scheute und lieber sei-nen eigenen Weg ging. Date arbeitete wochentags in einem Kohlebergwerk und war sichtlich glücklich, an den Wochen-enden für die lokale Mannschaft spielen zu können. Er wählte niemals den herkömmlichen Weg: Date besass eine Kneipe in einem Problemviertel in der Nähe der Hafenanla-gen seiner Heimatstadt Newcastle und war bekannt für sei-ne Boxkämpfe – selbst im fortgeschrittenen Alter. “Er war
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Stars aus Down Under Gordon Nunn, Bob Lawrie, Alan Johns und Reg Date (v.l.).
Reg Date – der vergessene Torjäger Australiens
Im Fussball gibt es viele grossartige Spieler, die aus den verschiedensten Gründen niemals den Starstatus erlangen, der ihrem
Talent entsprechen würde. Einer dieser Spieler war Reg Date.
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664 Treffer Für viele war Reg Date (r.) zwischen 1937 und 1953 in Australien das Mass aller Dinge.
Date wuchs in den Vororten von Newcastle unter den sozialen Bedingungen einer Arbeiterstadt auf, in der die örtliche Kohle- und Stahlindustrie der grösste Arbeitgeber war. Nicht zuletzt deshalb war Newcastle in den 1930er- und 1940er-Jahren das Zentrum des australischen Fussballs. Da-tes Stammklub Wallsend war die absolute Topadresse in Newcastle. Damals wurden in dessen Crystal Palace Soccer Ground auch internationale Spiele ausgetragen.
Date erzielte im Juniorenfussball Hunderte von Toren und in einer Saison traf er angeblich in jedem Spiel mindes-tens siebenmal. Der Arbeiterverein Wallsend holte den da-mals 16-jährigen Date in die A-Mannschaft, in die er sich nahtlos integrieren konnte. Aufgrund seiner aussergewöhn-lichen Leistungen auf dem Platz, aber auch aufgrund seiner Persönlichkeit abseits des Spielfeldes avancierte Date schon sehr bald zum Publikumsliebling. Der “kleine Junge” aus der Nachbarschaft konnte sich in diesem familiären Umfeld prächtig entwickeln. Abgesehen von drei erfolgreichen Spielzeiten bei Canterbury, einer Spitzenmannschaft aus Sydney, verbrachte er seine gesamte Karriere bei diesem Klub. In Sydney erzielte er in einer einzigen Saison nicht weniger als 73 Tore – eine Rekordmarke, die wohl nie mehr erreicht werden wird.
Ein kurzer Augenblick des RuhmsDates Karriere in der Nationalmannschaft war hingegen nur von kurzer Dauer. Sie umspannte zwar sechs Jahre, doch in dieser Zeit brachte er es lediglich auf fünf Länderspiele, die
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allesamt während eines Monats im Jahr 1947 stattfanden. Date stellte jedoch auch hier seine Qualitäten unter Beweis und verzeichnete bereits in der 4. Minute seines Debüts ge-gen Südafrika den ersten seiner insgesamt acht Treffer.
Der Zweite Weltkrieg und die spärlich stattfindenden Länderspiele Australiens trugen dazu bei, dass Date das grün-goldene Trikot nur so selten tragen konnte. Hinzu ka-men laut einigen Zeitgenossen Reibereien mit den Funktio-nären. “Er war der herausragende Spieler dieser Jahre, daran besteht kein Zweifel”, so Frank Parsons, ein austra lischer Stürmer jener Zeit, der ebenfalls aus Newcastle stammte. “Reg nahm nie ein Blatt vor den Mund. Wohl deshalb wurde er nicht für die Touren nach Neuseeland (1948) und Südafri-ka (1950) berufen, obwohl er es verdient gehabt hätte. Eigent-lich hätte er als Erster nominiert werden sollen.”
“Wir haben ein paar gemeinsame Abende in Newcastle verbracht und schätzten die Gesellschaft des jeweils ande-ren sehr. Er liebte es, über Fussball zu sprechen. Reg war ein richtiger Typ, und er hatte eine Kneipe ... dabei wäre er der richtige Mann für ein Hotel gewesen.”
Australien brachte in den vergangenen Jahren immer wieder grosse Namen hervor, doch der Fussball-Stamm-baum der Socceroos lässt sich bis zum grössten all dieser Spieler zurückverfolgen. Ein Arbeiter in einem Kohleberg-werk, der wenig Interesse an Ruhm hatte, sondern einfach nur das Spiel spielte, das er so sehr liebte. Å
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Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality. FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football. Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism. For more information visit FIFA.com
Football breaks down barriers
Millionen Kinder gehen ihrer Fussballleiden-schaft nach. Nur wenige davon können ihr Hobby zum Beruf machen, für die meisten
bleibt das ein Traum. Neben Disziplin und dem richtigen Ort zur richtigen Zeit ist es das Ta-lent, das die Richtung vorgibt. Gesegnet sind also all jene Fussballer, die davon ein bisschen mehr als andere besitzen. Da mutet es fast schon unfair an, dass es Spieler gibt, die neben ihrer besonderen Begabung für das runde Le-der auch noch andere Talente in sich vereinen. Talente, die man von dem einen oder anderen so nicht erwartet hätte.
Manchester-United-Neuzugang Bastian Schweinsteiger zum Beispiel hätte auch profes-sioneller Skifahrer werden können. Gerne erzählt er die Anekdote aus seiner Jugend, als er in einem Rennen seinen Freund Felix Neureuther, seines Zeichens bester deutscher Skirennläufer, geschlagen hatte. Auch im Bas-ketball beweist er regelmässig ein glückliches Händchen und war während seiner Zeit beim FC Bayern München oft Tribünengast beim Basketballteam des Klubs.
Andrei Arschawin, seit diesem Sommer bei Kuban Krasnodar aktiv, macht dagegen erfolgreich Mode. Er studierte neben seiner Fussballerkarriere Design – hauptsächlich, um Mädchen kennenzulernen, wie er selbst ein-mal zugegeben hat. Nun profitiert die Frauen-welt von Arschawins eigener Modelinie. Klamotten kreiert Arsenal-Stürmer Theo Walcott nicht, dafür schreibt er und hat als
Autor schon einige Kinderbücher veröffent-licht. Wer steht bei den Geschichten wohl im Mittelpunkt? Natürlich ein Junge namens T.J., der sich nichts sehnlicher wünscht, als Fuss-ballprofi zu werden.
Überrascht hat ausserdem der italienische Nationalstürmer Mario Balotelli, als er vor zwei Jahren für seinen Kollegen Andrea Pirlo die Nationalhymne spielte – auf dem Piano. Sowie-so fühlen sich Fussballer von der Musik ange-zogen. Dicke Kopfhörer sind bei der Spielvorbe-reitung schon fast nicht mehr wegzudenken. Und es gibt immer wieder Akteure, die selbst zum Mikrofon greifen.
Kevin Keegan, der 1979 mit seinem Song “Head over Heels in Love” die Charts stürmte, gehört dazu. Oder 1990 die gesamte deutsche Nationalmannschaft, die zusammen mit Udo Jürgens “Wir sind schon auf dem Brenner” intonierte. Ob bei den Spielern tatsächlich gesangliches Talent vorhanden war, sei dahin-gestellt. Aber zumindest klappte es nach der gemeinsamen Aufnahme mit dem Gewinn des WM-Titels. Å
F R E E K I C K
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
S P O T L I G H T O N
Annette Braun
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Land:Elfenbeinküste
FIFA-Kürzel:CIV
Konföderation:CAF
Kontinent:Afrika
Hauptstadt:Yamoussoukro
GEOGRAPHISCHE INFORMATIONEN
Landesfläche:322 463 km²
Höchster Punkt:Mont Nimba 1752 m ü. M.Nachbarmeere und -ozeane:
Atlantischer Ozean
FUSSBALL MÄNNERFIFA-Ranking:
21. RangWeltmeisterschaften:
3 Teilnahmen 2006, 2010, 2014
Bestes Ergebnis:Gruppenphase 2006, 2010, 2014
FUSSBALL FRAUENFIFA-Ranking:
67. RangWeltmeisterschaften:
1 Teilnahme 2015
Bestes Ergebnis:Gruppenphase 2015
LETZTE RESULTATEMänner:
Gabun - Elfenbeinküste 0:0 14. Juni 2015
Frauen:Elfenbeinküste - Simbabwe 3:0
(Forfaitniederlage) 19. Juli 2015
FIFA-INVESTITIONENSeit 2002:
USD 4 728 279
Versteckte Talente
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Guadalajara, Mexiko
1970
Die deutschen Nationalspieler Siggi Held (l.) und Berti Vogts während einer Pause bei der WM.
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2015
Daniel Hoegh (l.) und Marc Janko vom FC Basel in einer Pause während des Sommer-Trainingslagers.
Crans-Montana, Schweiz
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T H E A R T O F F O O T B A L L
Was würde ein Vogel sehen, flöge er während des Finals einer Europameis-terschaft über ein Fussballstadion? Er
sähe etwas anderes als die Zuschauer vor ihren Fernsehbildschirmen, auf denen das Spiel in Nahaufnahme und in Zeitlupe zu erleben ist. Und natürlich sähe er etwas anderes als die Spieler selbst, die sich da unten auf Augenhöhe gegenüberstehen und sich keinen Überblick über das Spiel-feld als Ganzes verschaffen können. Aus der Vogelperspektive sieht ein solches Finale aus wie die Bilder des Fotografen Andreas Gursky, jedenfalls wie jene aus der Serie “EM Arena” aus dem Jahr 2000. Schon lange bevor sich auch die TV-Sender einer solchen Perspektive bedienten – das war beim FIFA Konföderationenpokal 2005 – behandelte Gursky diesen Blick auf den Fussball künstlerisch.
Wie aufregend Gurskys Fotografien noch vor 15 Jahren hatten gewesen sein müssen, können wir heute nur mehr erah-nen, sind wir doch mittlerweile gründlich an tricktechnische Visualisierungen ge-wöhnt, die uns das Spiel ebenfalls aus der Vogelper spektive verständlich machen sollen, indem bestimmte Spielzüge und Ver lagerungen auf dem Platz von oben ge-zeigt werden.
Gurskys Blick ist der eines kaltherzigen Gottes. Die Spieler beider Mannschaften treten als Individuen in den Hintergrund. Von weit oben betrachtet, gibt es zwischen ihnen keine Unterschiede: keine erkenn-baren körperlichen und schon gar keine erkennbaren Gesichter. Da sie gerade ein-mal zu sehen sind, treten die Spieler nur als Funktionen des grossen Ablaufs auf den
Plan. Sie sind nicht mehr als einzelne Bau-steine der Struktur, aus der der Fussball in seiner Gesamtheit besteht.
Gursky ist für Fotografien bekannt, auf denen die einzelnen Komponenten hinter der ornamentalen Flächigkeit des grossen Bildgegenstands zurücktreten. Seine Innen-ansichten von Bibliotheken lassen die ein-zelnen Bücher zu pixelartigen Bildpunkten schrumpfen. Ähnliches geschieht mit den massenhaft aufgeschichteten Süssigkeiten in Supermarkt-Regalen, mit den einzelnen Apartments, aus denen sich die Fassade eines riesigen Wohnkomplexes zusammen-setzt, oder mit Hunderten von Maklern auf dem Börsenparkett von Chicago.
Was würde ein Vogel sehen, schaute er auf das Bild “EM Arena” von Gursky? Vermutlich nicht das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten würden. Er ist nicht darauf ausgerichtet, sich besonders für Menschen zu interessieren und schon gar nicht für Fussballspieler. Vielleicht ste-chen dem Vogel einzig und allein die auf-fälligen Streifen ins Auge, die der Rasen-mäher als Muster in das Gras gezogen hat. Wer aber als Mensch – und noch dazu als Fussballfreund – auf diese Bilder schaut, sieht ein eingefrorenes Spiel. Und vielleicht macht genau das den Reiz dieser Bilder aus: Sie wecken den Wunsch, diesen Zustand zu überwinden; also die Play-Taste zu drü-cken, damit das Spiel seinen Lauf nehmen kann, sodass die Spieler in ihre Bewegung zurückfinden, aus der sie durch die Kamera herausgerissen worden sind. Denn nur solange der Ball rollt, ist Fussball das schönste Ballspiel der Welt. Das versteht jeder Mensch. Å
Von Menschen und VögelnRonald Düker
Z I T A T E D E R W O C H E
“Ich möchte ihn heute Abend küssen.”Louis van Gaal, Trainer von Manchester United, über Memphis Depay nach dem Doppelpack des
Niederländers gegen den FC Brügge
“Wenn Lazio diesen Geldbetrag investier t hat, dann bin ich wohl
so viel wer t .”Sergej Milinkovic-Savic über
seinen Transfer zu Lazio Rom
“Es gibt einen echten Mangel an Begeisterung, vor allem aber einen
Mangel an Qualität . Newcast le sollte man zu Hause schlagen. Wenn du die L iga gewinnen willst , musst
du solche Spiele gewinnen.”Paul Scholes über seinen ehemaligen Verein
Manchester United
“Er ist durch die Hinter tür gegangen, obwohl ihm alle Türen
of fenstanden und der rote Teppich schon ausgerollt war.”
Der französische Trainer Élie Baup über den Abgang von Coach Marcelo Bielsa bei Marseille
“Ob Gigi der beste italienische Torwart aller Zeiten ist? Nein, aber er ist der
Beste seiner Generation. Der Beste war Zof f. Und dann gab es zu meiner Zeit
noch Zenga und später Peruzzi. Buf fon könnte es aber Zof f gleichtun und mit 40 Jahren an einer WM spielen. Er ist
noch in Form. Ich hof fe, dass er in Russland dabei sein kann.”
Stefano Tacconi, ehemaliger italienischer Torwart
“Einige andere K lubs werden seit 15 Jahren ent täuscht, und der Trainer
ist immer noch derselbe.”José Mourinho auf die Frage, ob er
überrascht war, dass Manuel Pellegrinis Vertrag bei Manchester City verlängert wurde©
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T U R N I N G P O I N T
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.
Manuel Pascali hat sieben Jahre lang in Schottland gespielt. Doch plötzlich reichte das Gehalt kaum mehr. Er musste zurück nach Italien.
“Vor der Rückkehr hatte ich Angst”
NameManuel PascaliGeburtsdatum, Geburtsort9. September 1981, Mailand, ItalienPositionMittelfeldspieler / InnenverteidigerStationen als Spieler2000–2002 Sant’Angelo2002–2003 Alessandria2003–2005 Pizzighettone2005–2007 Carpenedolo2007–2008 Parma2007–2008 Foligno (ausgeliehen)2008–2015 Kilmarnockseit 2015 CittadellaGrösste ErfolgeSchottischer Ligapokal 2012
Sieben Jahre. Das ist eine lange Zeit für jemanden wie mich, der vor seinem Abenteuer in Schottland niemals zwei Spielzeiten in Folge bei einem Verein ge-blieben war. So lange dauerte mein Gast-spiel bei den Killie, wie Kilmarnock ge-
nannt wird, in der schottischen Premier League. Doch alle schönen Geschichten gehen eines Tages zu Ende.
Ich kam im Jahr 2008 nach East Ayrshire, nachdem ich in der Serie C1 eine grossartige Saison bei Foligno gespielt hatte und in die Serie B aufgestiegen bin. Damals spielte ich mit Jungs wie Volta, Parolo oder Cacciatore, die heute in der Serie A spielen.
Seither waren Kilmarnock und Schottland mein neues Zuhause geworden. Das wird für immer meine Mannschaft bleiben, auch wenn ich mich auch bei meinen anderen Vereinen stets wohl gefühlt habe. Ich bestritt über 200 Spiele für Kilmarnock, fungierte in den vergan-genen vier Jahren als Kapitän – und das als Italiener im Ausland – und feierte im Jahr 2012 einen historischen Triumph im Ligapokal.
Wenn ich samstags vom Training nach Hause komme, informiere ich mich sofort dar-über, wie Killie gespielt hat. Für mich war leider kein Platz mehr im Team, wie man mir im ver-gangenen Februar zu verstehen gab, als ein neuer Trainer geholt wurde und sich der Verein mit nur drei Punkten aus acht Spielen in akuter Abstiegsgefahr befand. Obwohl ich Kapitän war, legte man mir einen neuen Vertrag mit einer 60-prozentigen Gehaltskürzung vor, und meine Miete hätte ich auch noch selbst bezah-len müssen. Dieses Gehalt hätte kaum bis zum Ende des Monats gereicht. Es war nicht ein-fach, doch auch angesichts einer Erkrankung eines engen Verwandten habe ich mich ent-schieden, nach Italien zurückzukehren. Zu-nächst hatte ich Angst. Ich kannte die Lega Pro nicht und hatte meine Zweifel. Doch ich wollte
unbedingt wieder nach Italien zurückkehren, und zwar in eine Liga, in der ich zuvor noch nicht gespielt hatte. Ich wollte allen, aber vor allem mir selbst, beweisen, dass ich dort noch mithalten kann. Nach eineinhalb Monaten kann ich sagen, dass es mir hier sehr gut ge-fällt. Ich weiss, dass ich noch zu Topleistungen fähig bin, und ich freue mich bereits auf meine neue Aufgabe. Mit harter Arbeit kann man sehr viel erreichen – mit dieser Einstellung leg-te ich eine Karriere hin, auf die ich stolz sein kann. Und ich bin noch immer hungrig.
Nach einem Monat in Cittadella, in einem perfekten Umfeld mit vielen Freunden, in dem noch die Atmosphäre des “echten” Fussballs herrscht, wurde mir eine Vertragsverlängerung angeboten, sodass ich dem Fussball noch eine Zeit lang erhalten bleibe. Auch nach Kilmar-nock will ich eines Tages zurückkehren – als Trainer. Å
Aufgezeichnet von Emanuele GiulianelliA.S
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1 Argentinien 0 1425
2 Belgien 1 1244
3 Deutschland -1 1226
4 Kolumbien 0 1218
5 Brasilien 1 1186
6 Portugal 1 1177
7 Rumänien 1 1166
8 England 1 1157
9 Wales 1 1155
10 Chile 1 1124
11 Spanien 1 1110
12 Niederlande -7 1032
13 Kroatien 1 1023
14 Slowakei 1 1016
14 Österreich 1 1016
16 Italien 1 1001
17 Schweiz 1 997
18 Uruguay -5 988
19 Algerien 0 941
20 Tschechische Republik 0 933
21 Elfenbeinküste 0 912
22 Albanien 14 888
23 Frankreich -1 882
24 Island -1 877
25 Dänemark -1 876
26 Mexiko 14 838
27 Ghana -2 827
28 Bosnien und Herzegowina -2 819
29 USA 5 816
30 Ukraine -3 791
31 Russland -3 782
32 Schottland -3 774
33 Polen -3 769
34 Tunesien -2 768
35 Ungarn -4 763
36 Ecuador -1 758
37 Schweden -4 752
38 Costa Rica 3 728
39 Senegal 0 722
40 Nordirland -3 721
41 Iran -3 718
42 Kamerun 0 667
43 Kongo 4 666
44 Griechenland 0 661
45 Türkei 3 627
46 Slowenien 3 626
47 Israel 4 620
48 Venezuela -3 617
49 Peru -3 612
50 Kap Verde 2 608
50 Republik Irland 2 608
52 Ägypten 3 606
53 Nigeria 4 601
54 Republik Korea -2 599
55 Jamaika 21 596
56 Trinidad und Tobago 8 595
56 Japan -6 595
58 Paraguay -2 588
59 DR Kongo 1 555
60 Guinea -2 552
61 Australien -2 551
62 Äquatorial-Guinea 1 546
63 Mali -2 545
64 Gabun 1 544
65 Panama -3 528
66 Serbien -23 523
67 Bolivien -1 515
68 Norwegen -1 495
69 Bulgarien -1 489
70 Vereinigte Arabische Emirate -1 484
71 Burkina Faso 1 482
72 Südafrika -2 478
73 Sambia -2 465
74 Uganda -1 463
75 Färöer -1 456
76 Usbekistan -1 452
77 Montenegro 4 423
78 Estland 4 420
79 VR China -2 416
80 Togo 3 415
81 Honduras -1 409
82 Zypern 3 391
82 Marokko 2 391
84 Haiti -5 387
85 Irak 1 386
86 Lettland 1 377
87 Sudan 3 375
88 Armenien 1 373
89 Angola 3 371
89 Finnland 1 371
91 Ruanda -13 369
92 Jordanien 0 357
93 Saudiarabien -1 351
94 Libyen 2 345
95 Katar 1 344
96 Belarus 4 341
97 Mosambik -2 339
98 Malawi 10 335
99 Äthiopien 2 330
99 Oman 3 330
101 Kanada 2 323
102 Niger -6 312
103 EJR Mazedonien 2 311
104 Sierra Leone 7 304
105 Antigua und Barbuda 2 303
106 Aserbaidschan 2 302
107 Litauen 3 301
108 Simbabwe 4 299
108 Guatemala -3 299
110 El Salvador -22 289
111 Namibia 3 284
112 Bahrain 1 282
113 Mauretanien 15 273
114 Benin -18 269
115 St. Vincent und die Grenadinen 0 268
116 Kenia 0 266
117 Syrien 0 259
118 Palästina 1 255
119 St. Kitts und Nevis 1 254
119 Kuba -15 254
121 Botsuana -1 253
122 Madagaskar 0 251
123 Belize -5 242
124 DVR Korea 5 240
125 Philippinen -1 239
126 Kuwait -3 237
127 Moldawien -3 236
128 Lesotho 3 229
129 Dominikanische Republik -3 224
130 Libanon 0 223
131 St. Lucia -4 220
132 Swasiland 6 218
132 Burundi -1 218
134 Afghanistan 0 212
135 Bermuda 1 209
135 Neuseeland 1 209
137 Aruba -2 201
138 Barbados 3 198
139 Thailand 1 197
140 Tansania -1 194
141 Kasachstan 1 193
142 Gambia 1 191
142 Guinea-Bissau -9 191
144 Nicaragua -1 188
145 Luxemburg 1 187
146 Guam 8 185
147 Liechtenstein 0 182
148 Curaçao 1 173
149 Turkmenistan 3 172
150 Puerto Rico 0 169
151 Hongkong 3 168
152 Guyana 7 167
153 Vietnam -10 166
154 Georgien -1 165
155 Singapur -5 162
156 Kirgisistan 1 160
156 Indien 0 160
158 Tadschikistan -10 159
159 Malta -1 157
160 Grenada 0 153
161 Liberia 0 150
162 Myanmar 0 142
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Rang Team +/- Punkte
163 Osttimor 2 130
164 Bhutan 2 128
165 Suriname -2 124
165 Indonesien -1 124
167 Neukaledonien 0 118
168 Malaysia 0 116
169 Zentralafrikanische Republik 1 111
170 Bangladesch -1 102
171 Pakistan 1 101
172 Tschad 1 100
173 Dominica 1 98
174 Jemen -3 96
175 Malediven 1 90
176 Amerikanische Jungferninseln -1 88
177 Laos 0 86
178 Montserrat 0 74
179 Chinese Taipei 0 72
180 Kambodscha 1 66
181 Mauritius -1 63
182 Sri Lanka 1 62
183 Brunei Darussalam 1 61
184 Nepal 1 57
185 Seychellen 1 56
186 Komoren 1 50
186 Tahiti 2 50
188 Macau -7 49
189 São Tomé und Príncipe 0 48
189 Cayman-Inseln 0 48
191 Salomon-Inseln 0 47
192 San Marino 0 40
193 Turks- und Caicos-Inseln 0 33
194 Britische Jungferninseln 0 27
195 Südsudan 0 22
196 Vanuatu 1 20
197 Samoa -1 19
198 Fidschi 1 17
198 Tonga -1 17
200 Amerikanisch-Samoa 1 12
201 Papua-Neuguinea 1 9
201 Andorra 1 9
203 Eritrea 1 8
204 Mongolei 1 6
204 Somalia 1 6
206 Dschibuti 1 4
206 Cook-Inseln 1 4
208 Anguilla 1 0
208 Bahamas -8 0
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte
SpitzenreiterAufsteiger in die Top 10Absteiger aus den Top 10Spiele insgesamtTeams mit den meisten SpielenGrösster Aufsteiger nach PunktenGrösster Aufsteiger nach RängenGrösster Verlierer nach PunktenGrösster Verlierer nach Rängen
Argentinien (unverändert)Chile (10, plus 1)Niederlande (12, minus 7)29Jamaika, Mexiko, Panama, USA (je 6 Spiele)Albanien (plus 166 Punkte)Jamaika (plus 21 Ränge)Deutschland (minus 185 Punkte)Serbien (minus 23 Ränge)
Letzte Aktualisierung:6. August 2015
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LEICHT
Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
5 3 7 6
7 5 3 9
3 7 9 6
9 7 5
1
4 6 8
8 5 1 3
7 3 2 1
1 8 6 4
6 3 7 5
1 3 7
1 9 4
9 6 5 2
1 2
4 2 3 8
7 5 2
3 6 7
4 5 1 2
2 8
8 9 3
1 7 9 8
6 3 8 1 2
9 4
4 5 3 1 9
3 1 5 6
7 2 5
6 3
1
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3
MIT TEL
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P U Z Z L E
Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
HerausgeberinFIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich
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PräsidentJoseph S. Blatter
GeneralsekretärJérôme Valcke
Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Nicolas Maingot (a. i.)
ChefredakteurPerikles Monioudis
RedaktionAlan Schweingruber (Stv. Chefredakteur),
Annette Braun, Sarah Steiner
Art DirectionCatharina Clajus
BildredaktionPeggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)
LayoutRichie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
KorrektoratNena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Ständige MitarbeitendeRonald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros,
Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn
Mitarbeit an dieser AusgabeSteve Freekins, Emanuele Giulianelli,
Mark Gleeson, Peter Smith
RedaktionsassistenzAlissa Rosskopf
ProduktionHans-Peter Frei
ProjektmanagementBernd Fisa, Christian Schaub
Übersetzungwww.sportstranslations.com
DruckZofinger Tagblatt AG
Internetwww.fifa.com/theweekly
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
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FOOTBALL FOR HOPE
Weitere Informationen fi nden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.
Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten. Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.